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How I met my mother

von

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Ah ja, lange ist es her...

aber hier kommt das zweite Kapitel ^_^
 


 


 


 


 

"Ranma, wir gehen!", brüllte Genma Saotome und packte seinen Sohn am Zopf, um diesen samt zwei vollgefüllten Rucksäcken aus dem Anwesen der Tendos zu schleppen.

"VERGISS ES!!!", schrie seinerseits Ranma, griff kurzerhand nach seinem Vater und beförderte diesen in den Teich. "Ich laufe nirgedwo hin wie ein feiges Huhn!"

"Aber Ranma, was ist, wenn deine Mutter dein Geheimnis herausfinden?", schaltete sich Akane rein. Die gesamte Familie Tendo sass gerade am Tisch, trank Tee und beobachtete stillschweigend das Gezanke zwischen den Saotomes. Nur die Jüngste im Bunde versuchte etwas wie Vernunft walten zu lassen. Vergebens.

"Das wird nicht passieren.", verkündete der Kampfsportler voller Zuversicht, fügte aber kleinlaut: "Und selbst wenn… es wäre OK. Irgendwann würde sie es so oder so erfahren. Weglaufen verzögert nur den Prozess." Dennoch sah der junge Mann alles andere als zuversichtlich aus. Komischerweise erschien ihm Seppuku nicht allzu arg im Vergleich zur Reaktion seiner Mutter. Er hatte solche Angst, sie zu enttäuschen, dass ihm beinahe die Beine versagten. Natürlich würde er dies nie zugeben, aber dennoch war die Furcht da. Er wollte der Sohn für sie sein, den sie sich immer erträumt hatte. Stattdessen war er ein halbes Mädchen und musste jedes Mal dieses verdammte Theater spielen. Gott, er hatte es so satt.
 

Zwei Tage darauf sass die gesamte Schar im Zug auf dem Weg zu den Quellen von Harukawa und unterhielt beinahe den gesamten Wagen. Happosai beschwerte sich lautstark darüber, dass man ihn gefesselt hatte, wobei man kein einziges Wort verstehen konnte, da auch sein Mund geknebelt wurde. Nabiki schaute jedem reichen Typ hinterher und ergriff jede Gelegenheit, zusätzliches Taschengeld zu verdienen – ungeachtet der Mittel.

Soun und der Panda spielten Go, wobei sie von allen Seiten angestarrt wurden. Selbst der Kontrolleur schaute das Wollknäuel etwas ängstlich an, weswegen er so schnell wie es nur ging das Weite suchte. Wenigstens Kasumi und Nodoka verhielten sich ganz normal, besprachen allerlei Dinge miteinander. Daneben sassen Ranko und Akane, vertieft in ein Kartenspiel. Auch wenn Ranma nicht wusste, wie seine Verlobte das Ganze ansah, ihn persönlich nervte das Theater schon. Der perverse Happosai, der jedem Rock und jedem Busen hinterher rannte, sein dummer Vater, der sich immer wieder als ein Feigling entpuppte. Manchmal wünschte er sich ein stinknormales Leben, in dem er sich der Kampfkunst voll und ganz widmen konnte…

"Tantchen Saotome…", meinte Ranko dann vorsichtig, worauf Nodoka sofort zum Rotschopf schaute. "Dürfte ich dir eine persönliche Frage stellen?"

"Aber natürlich." Gott, was würde der Kampfsportler alles dafür tun, nur um als Junge dieses Lächeln an ihn gerichtet sehen zu können. Aber seine Mutter sah nicht ihren Sohn Ranma in ihm, sondern Akanes Cousine Ranko.

"Warum… warum hast du Ranmas Vater geheiratet?"

Augenblicklich breitete sich selbst beim Go-Reisetisch die Stille aus, denn selbst der Panda blickte gespannt auf die wunderschöne Frau.

"Nun, wenn ich ehrlich bin… Er brachte mich immer wieder zum Lachen.", lächelte Nodoka glücklich, weswegen Ranko beinahe weggeschmolzen war. "Ausserdem haben wir zusammen so viel erlebt… Mit ihm war es nie langweilig." Ein kleiner Seufzer. "Leider ist mir dies erst bewusst geworden, als er und Ranma schon weggegangen sind."

Überrascht und leicht ungläubig blickte der Rotschopf zum Panda rüber, ehe die blauen Augen sich wieder der Frau neben ihm widmeten. Ranma war sich sicher, dass man ihm all seine Gefühle ansehen konnte, doch das war ihm zu dem Zeitpunkt vollkommen egal. Am liebsten wäre er aufgesprungen, hätte sich das erstbeste heisse Getränk auf den Kopf geschüttet und seine Mutter an sich gepresst. Aber das konnte er nicht machen, daher schluckte er seinen Wunsch runter, die Faust krampfhaft in seine Hose vergraben, ehe er seine Rolle erneut aufnahm:

"Das ist so traurig und doch so romantisch, Tantchen. Nicht wahr, Akane?"

Der rothaarige Kopf drehte sich zur Seite und erst da erkannte Ranko, dass die jüngste Tendo die Emotionen, die in dem verwandelten Jungen herum wüteten, wohl als einzige in der gesamten Runde erkennen konnte, weswegen sich Ranma irgendwie nackt fühlte. Woher dieses Gefühl kam, wusste er selbst nicht, aber es war so, als konnte seine Verlobte durch die Mauer, die er um sich herum gebaut hatte, hindurch blicken. Ja, sie kannten sich seit gut zwei Jahren, lebten auch so lange unter einem Dach, gingen in dieselbe Klasse, doch ihm wäre nie in den Sinn gekommen, dass ausgerechnet das Mädchen, welches er am meisten verletzt hatte, ihn so gut kennen würde.

"Ja.", lächelte die Blauhaarige, ohne sich erkennen zu geben, dass auch ihre Reaktion total gespielt war. So traurig das auch war – mittlerweile waren sie beide verdammt gut darin, den anderen etwas vorzumachen, was gar nicht der Realität entsprach.

Um die unangenehme Situation dann aber doch irgendwie zu entschärfen, blickte Ranma kurz auf seine Karten, zog eine, die er eigentlich für später aufgehoben hatte, und knallte diese auf den Tisch.

"Und wie gefällt dir das hier?"

Akanes Reaktion liess nicht lange auf sich warten.

"Oh, das ist gemein!"
 

Eine Partie und zwei Dosen Orangensaft später entschuldigte sich Ranko kurz, um aufs Klo zu gehen. Der Hinweg war nicht weiter interessant, dafür aber die Rückkehr, denn kaum hatte die Rothaarige ihren Wagen betreten, hörte sie einen Schrei hinter sich. Im nächsten Moment wurde sie an den Schultern gepackt und an eine Männerbrust gedrückt. Ein Messer kitzelte ihre Kehle, der stinkende Atem des Kerls hinter ihr löste beinahe einen Brechreiz aus.

"Keiner bewegt sich!", schrie der Irre, Ranko weiterhin vor sich wie ein Schild haltend. "Oder ich schlitze ihr die Kehle auf!"

Aus irgendeinem Grund jenseits Ranmas Vorstellung blieb er völlig gelassen. Als würde er die Todesdrohung gar nicht für ernst nehmen. Er spürte den Verbrecher hinter sich, das kalte Metall an seiner Kehle, sah die erschrockenen Gesichter seiner eigenen Familie und der Tendos, zweier Polizisten im Zivil, die wie aus dem Nichts aufgetaucht waren und nun ihre Marken vor sich hielten. Die Luft war zum Zerreissen gespannt, die anderen Passagiere waren kurz vor einer Panik, das konnte er als erfahrener Kämpfer spüren. Und doch…

Ein dunkles Lächeln umspielte die Lippen Rankos, was die Anwesenden in noch grösseren Schock versetzte.

"Weißt du, was dein grösster Fehler war?", fragte sie leise, dennoch laut genug, dass die Hauptzuschauer dies hören konnten. "Zu denken, dass ich tatsächlich Schutz benötige."

Sie konnte nur noch ein verwirrtes "hä?" vernehmen, dann landete ihre Ferse auf seinen Zehen, was den Verbrecher aufjaulen und das Messer von ihrer Kehle wegnehmen liess. Ein Kopfstoss nach hinten brach ihm die Nase – dieses knacksende Geräusch von brechenden Knochen konnte man wohl im gesamten Wagen hören. Zum Schluss holte Ranko noch mit dem rechten Ellenbogen aus mit dem Ziel, dem Mistkerl die Rippen mindestens zu quetschen, doch der Schlag ging ins Leere. Allem Anschein nach war das Stinktier doch nicht so dämlich wie am Anfang gedacht, denn nun rannte der Typ mit seinem Messer auf Akane zu, die mitten im Gang stand… AKANE?!!!

Sie hatte keine Zeit, zu reagieren, nur im stummen Schrei geschockt auf das blauhaarige Mädchen zu schauen, wie das Messer ihm immer näher kam. °Verdammt, das schaff ich nie!°, dachte Ranma noch, versuchte aber dennoch, zum Bewaffneten zu gelangen. Wehe er würde ihr etwas antun, dann würde er die Radieschen von unten wachsen sehen können!

Was als nächstes passierte, hatte nicht einmal Akanes Verlobter vorhersagen können. Statt wegzulaufen, stellte sich die junge Frau in die Kampfstellung.

"HAAA!!!", liess sie ihren typischen Kampfschrei zu hören und jagte mit voller Kraft eine Faust Punkt genau in den Magen des Angreifers.

Das Messer fiel klappernd zu Boden, während das Gesicht des Verbrechers sich zu einer Grimasse verzerrte. Dann sank der Typ langsam auf den Teppich, bis er schlussendlich alle vier Gliedmassen von sich streckte.

Ranma hingegen musste stark bremsen, sonst wäre er über den Kerl gestolpert und volle Pulle auf Akane geflogen. Im letzten Moment konnte er den Griff auf der Seite eines der Stize packen und blieb aus diesem Grund – aber immer noch Adrenalin geladen – stehen, die Augen voller Sorge auf das Mädchen gerichtet. Es ging ihr gut, sie war unversehrt und hatte auch den Mistkerl aufgehalten, den Ranma aus Fahrlässigkeit entkommen gelassen hatte.

Eine Weile lang geschah nichts. Dann kamen die Polizisten zu sich und nahmen den bewusstlosen Verbrecher fest, während Soun in Tränen ausbrach und zu Akane rüber rannte.

"Akane, mein Kind!!! Bist du auch unversehrt?!"

Ranko hörte nicht weiter zu. Sie fühlte sich müde und ausgelaugt nach der Panik, die sie erst wenigen Augenblicken verspürt hatte, aber auch durch die Erleichterung, dass es dem Trampel gut ging. Noch während die jüngste Tendo ihrem Vater versicherte, ihr würde nichts fehlen, liess sich der Rotschopf erschöpft auf den ersten freien Sitz sinken und die Augen schliessen. Der Kämpfer in Mädchengestalt konnte immer noch sein Herz wie verrückt gegen seinen Brustkorb hämmern, so dass er es in seinem Hals oben spüren konnte, das Blut rauschte in seinen Ohren, benebelte sein Denken. Es ging ihr gut, redete er sich ein, auch wenn die dunkle Stimme in seinem Hinterkopf ihm immer noch ein schlechtes Gewissen machen wollte – immerhin hatte er zugelassen, dass Akane sich selbst beschützen musste. Für ihn als stolzen Kämpfer war das unverzeihlich. Ausserdem hatte er sich geschworen, das Mädchen immer zu beschützen. Selbst wenn es ihm sein Leben kosten würde.

"Ranko?"

Erschrocken hob die Angesprochene die blauen Augen und erblickte das leicht besorgte Gesicht von Nodoka. Eine zierliche, sanfte Hand ruhte auf der Schulter der Rothaarigen, der die Wärme dieser Hand eine Wohltat war.

"Alles in Ordnung?"

"Ja, ich… ich bin nur erleichtert.", gab das Mädchen ehrlich zu und schloss erneut die Augen. "Hab 'nen ganz schönen Schreck abgekriegt." Aber eigentlich nur, weil Akane angegriffen wurde. Wohlweisslich verschwieg der verwandelte Junge diese Tatsache jedoch – von seinen Gefühlen sollte niemand Wind bekommen. Ausserdem würde seine Mutter sich bestimmt ganz schön fragen, würde sie herausfinden, dass Ranko mehr an ihrer Cousine Akane lag als blosse Verwandtschaft, seiner Legende zu Folge.

Die Hand von seiner Schulter verschwand, doch ehe Ranma reagieren konnte, spürte er schon eine Umarmung, wie sein Kopf an den Gürtel des Kimonos seiner Mutter sanft gedrückt wurde. Zarte Finger fuhren durch sein rotes Haar, kämpften es sanft, strichen ihm dabei auch über die linke Wange und Ohr. °Mama.° Wie sehr er es sich doch wünschte, dieses Wort laut aussprechen zu können. Doch das konnte er nicht. Er durfte sich nicht verraten. Er…

Ohne selbst zu wissen, was er tat, schlangen seine Arme sich plötzlich um den Körper seiner Mutter, während er selbst sein Gesicht gegen ihren Bauch drückte. Kein Geräusch verliess den Jungen in Mädchengestalt, er sass nur da und drückte sich wie ein Kleinkind an seine Mutter, während diese weiterhin mit den Fingern durch sein Haar fuhr. Es war ihm egal, was die anderen von ihm denken würden. Er war kein Schwächling, wenn es sein musste, würde er es mit allen gleichzeitig aufnehmen, aber jetzt, gerade in diesem Moment, wollte er einfach nur seine Mutter um sich haben, den Schock loswerden, der ihm bis zum Knochenmark durchgegangen war, als er gesehen hatte, wie der Verbrecher auf Akane gestürzt war.

Im Hintergrund hörte er, wie die Polizisten nach den persönlichen Daten fragten, um sie im Falle der Fälle wegen einer Aussage anrufen zu können. Dies würde aber nicht zwingend nötig sein, denn es waren immerhin zwei Polizisten vor Ort, die alle Details schildern konnten.

Was weiter besprochen wurde, bekam Ranko nicht mehr mit – sie schlief ein, während Nodoka weiterhin ihr Haar streichelte und den rothaarigen Kopf gegen ihr Obi hielt.
 


 


 

Schon schwer, seiner Mutter nicht die Wahrheit sagen zu können... Und es wird nur noch besser kommen...
 

LG

eure Natsu-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kaninchensklave
2015-10-12T17:13:18+00:00 12.10.2015 19:13
kommt mir extrem bekannt vor wohl von ff.de was

GVLG (Arata)
Antwort von:  Natsuki13
12.10.2015 19:14
Hey, mach mir hier nicht alles kaputt XD Ich will auch hier etwas mehr Leser kriegen :P
Antwort von:  Kaninchensklave
12.10.2015 19:16
würde ich nie xD


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