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Die Herren der Winde

von

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Chimäre

Wie bereits erwähnt, habe ich mich mehr als stark von der Nue aus Breath of Fire III inspirieren lassen. Wer es kennt, weiß worauf Temaris und Kamataris Kampf hinausläuft. Alle anderen können sich überaschen lassen ^^

Da ich allgemein nicht sehr Geübt im Schreiben von Fanfiktion bin, hoffe ich, dass ich die jeweiligen Szenen verständlich beschrieben habe.

Viel Spaß.
 

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Gift schoss durch die Adern, oder eher durch das, was davon übrig war. Die Augen brannten, der Rumpf – weich und doch dem Zerbersten nahe.

Alles um sie herum war dunkel. Die Augen erblickten nichts als Finsternis, wie sie auch hinter dem Seelenfenster vorherrschte.

Ihr Brustkorb erzitterte. Die Lungenflügel schrien förmlich nach Luft, die ihr schon so lange verwehrt blieb. Reflexartig atmete sie ein und empfing das todbringende Wasser, welches kein Leben, keine Linderung spendete.

Kleine funkelnde, glühende Sterne zierten die Dunkelheit. Die zertrümmerten Beine waren gelähmt und wurden von etwas schwerem nach unten gezogen.

Ein Gedanke an Jemanden ließ sie für einen Moment ihr Leid vergessen. Sie sorgte sich um Jemanden, doch sie wusste nicht um wen. Ihr Kopf arbeitete nicht richtig, was wohl am Sauerstoffmangel lag.

Doch eines war sicher, nämlich dass diese Person noch lebte. Sie durfte nicht aufgeben. Der Verstand drohte ihr zu entgleiten, doch allein dieser eine warme Gedanke, dass da jemand war, den sie beschützen musste, ließ sie am Leben klammern.

Irgendwie würde sie hier wieder rauskommen und wenn sie noch hunderte male sterben musste.
 

Taiga schreckte aus dem Schlaf. Ihr Laken war mit kaltem Schweiß getränkt. Ihre kleinen zitternden Hände vergruben ihr Gesicht.

Wie sehr sie diese seltsamen Apträume doch hasste.
 

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Ein Schrei, gleich einem Fauchen, schnitt durch die kühle Morgenluft und riss Temari aus ihrem Schlaf.

War das die Bestie?

"Kamatari, wach auf!" Sie schüttelte den noch auf dem Bauch liegenden Wiesel unsanft, bis dieser die Augen öffnete. Ein ernstes Nicken von der Kunoichi reichte ihm als Erklärung und sie brachen auf.

Temari folgte dem leisen Knurren, welches sie vernahm, in kampfbereiter Haltung und dicht hinter ihr Kamatari. Als sie vorsichtig an einer Biegung hinter einem Fels hervorspähte, erkannte sie es.

Ein riesiges Tier, weit über zweieinhalb Meter groß, stand dort anmutig mit dem Blick auf das Land am Fuße des Berges gerichtet. Die Statur war wie die eines riesigen Löwen mit dunekblauem Fell und einer Feuerroten Mähne. Als Schweif ragten drei grüne, gefährlich aussehnde Schlangen hervor.

Temari ferfestigte ihren Griff um ihren Kriegsfächer und trat vorsichtig näher. Sie plante einen Präventivschlag, solange die Bestie unachtsam war. Sie war sich sicher, dass dies das Wesen war, hinter das Kamatari her war und sie würde es besiegen. Jeder erfolgreiche Kampf sollte ihren Körper und ihre Fähigkeiten stählen.

Mit einem plötzlichen Ruck riss sie ihren Fächer herum und warf einen Windangriff auf den unvorbereiteten Gegner.

Dieser wurde wenige Meter fortgerissen, konnte sich aber schnell wieder fangen. Die roten monströsen Augen fest auf Temari gerichtet.

Kamatari rannte hinter ihr hervor und machte einen großen Bogen um die Bestie. Wollte er etwa fliehen!?

Temari konzentrierte sich wieder auf den Kampf, denn riesige Klauen mit messerscharfen Krallen rasten auf sie zu. Sie erhob ihren Fächer, um sich zu verteidigen. Würde sie der Kraft dieser riesigen Pranken standhalten? Zum Ausweichen war es bereits zu spät und sie machte sich bereit für den Aufprall, als das Tier mit einem markerschütternden Schrei zur Seite gerissen wurde.

Blut trat aus einer Wunde unter der Schläfe der roten Augen und erst dann bemerkte sie, dass Kamatari es mit seiner Sense angegriffen haben musste.

"Das ist für mein Auge!", rief er zornig aus, als er hastig wieder auf Abstand ging.

Doch er konnte den Abstand nicht einhalten. Die Bestie schenkte ihm ihre volle Aufmerksamkeit und versuchte ihn mit ihren Pranken zu erreichen. Die Schlangen zischten unheilvoll, taten aber selbst nichts, als wortlose Flüche zu äußern.

Temari war ganz vergessen und das war ihre Chance. Sie holte noch einmal mit ihrem Fächer aus und rief: "Kamaitachi no Jutsu*!"

Die Bestie wurde in einen riesigen Wirbelsturm gefangen. Sie versuchte sich zu befreien, aber Schnitte, die durch den Wind verursacht wurden, hinderten sie an der Flucht.

Erst als der Wind langsam nachlies, war das volle Ausmaß des Schadens erkennbar.

Das Tier war über und über mit Schnittwunden übersäht und rotes Blut tropfte zu Boden.

Ein klagender Schrei ertönte von dem Ungetüm, als es in eine Höhle im Berg floh.
 

"Hinterher!", schrie Temari und sie nahmen die Verfolgung auf.

In der Höhle war es kalt. Die Luft geschwängert von Feuchtigkeit und einem seltsamen, undefinierbarem Geruch. Doch es war nicht zu dunkel, um Spuren auf dem Boden auszumachen.

Kamatari untersuchte etwas vor ihm. "Wir haben die Bestie zwar aus den Augen verloren, aber wir haben sie so stark verwundet, dass sie Blut verliert. Wir müssen also nur ihrer Spur folgen."

Temari nickte verstehend und sie begaben sich tiefer in die Höhle. Hier und da kamen sie an Abzweigungen vorbei und Temari war froh, dass sie den Spuren folgen konnten und nicht versehentlich in die falsche Richtung irren würden.

Doch die Freude war nur von kurzer Dauer, als die Blutspur an einem Bach endete. Das Tier musste in das Wasser gesprungen sein und verwischte damit von dort an jede Spur von sich.

"Was sollen wir nun tun?", fragte die Wind-Kunoichi.

Kamatari dachte kurz nach. "Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Bestie nicht nach draußen geschwommen sein wird. Im Gegenteil. Vermutlich wird sie aufgrund ihrer Verletzungen irgendwo hier Unterschlupf suchen. Lass uns die Höhle weiter erkunden, vielleicht gibt es ja noch einen anderen Weg dorthin, wo sie sich versteckt hält."

Temari war sich nicht sicher, wie viel Sinn dieser Plan machte, doch sie willigte ein. An dieser Stelle kamen sie ohnehin erstmal nicht weiter und einen besseren Vorschlag hatte sie nicht.
 

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"Nyaaaaaaaah!", gähnte das Katzenmädchen herzhaft. Eine Träne stahl sich in eines ihrer Augenwinkel.

Ihre Mitschülerin Matsuri schenkte ihr einen besorgten Blick.

"Du solltest mal mehr schlafen. Von Tag zu Tag scheinst du immer müder zu werden."

Taiga seufszte. "Seit ich hier bin träum' ich schlecht. Aber das legt sich bestimmt irgendwann wieder." Das hoffte sie zumindest. Nachdenklich blickte sie auf ihre Füße, die auf dem angenehm kalten Tunnelboden tapsten.

Die Akademie-Klasse befand sich heute auf einem Ausflug in die unterirdischen Tunnelsysteme von Sunagakure. Der Lehrer hatte erklärt, dass sehr bald die gesegnete Regenzeit einkehren würde, die es sonst nur einmal im Jahr gab.

Innerlich sehnte sich Taiga diese Zeit so sehr herbei. Sie war es gewohnt, dass das Klima nach einem guten Regenschauer angenehm kühl wurde. Ihr war allerdings klar, dass es hier mit Sicherheit anders sein würde. Gerade mal nachts wurde es richtig schön kalt, aber dass es tagsüber so unerträglich warm sein muss, war nicht gerade angenehm für den Kreislauf.

Nur mit einem Ohr hörte sie weiter dem Unterricht zu.

"In diesem unterirdischen Tunnelsystem fließt das Wasser ab. Zur Regenzeit kommt dermaßen viel davon herunter, dass es uns ansonsten wegschwemmen könnte. Deshalb haben unsere klügsten Leute ein System entwickelt, in dem das Wasser einerseits bestmöglich abfließen kann und andererseits effektiv bis zum nächsten Regenfall gespeichert werden kann."

Er deutete auf eine Abzweigung, die breitere Tunnel hervorbrachte.

"Außerdem befinden sich hier unten die Fluchtwege. Sollte das Dorf mal angegriffen werden, finden sich hier die Frauen und Kinder ein, damit sie dem Gegner nicht zum Opfer fallen."

Desweiteren erklärte der Lehrer die Prozedur für eine Evakuierung, doch Taiga hörte schon gar nicht mehr zu. Sie interessierte sich stattdessen für etwas bizarres, das sich auf dem Boden bewegte. Ein Käfer, etwa so groß wie ihre Handfläche und goldenen Flügeln krabbelte am Rand der Wasserrinnen entlang, dicht gefolgt von zwei weiteren seiner Art.

Das löste etwas in ihr aus. Reflexartig und ohne darüber nachzudenken, schlug sie spielerisch nach einem der Insekten.

Matsuri bemerkte dies. "Iieh! Lass das, das sind eklige Mistkäfer!", kommentierte sie mit zusammengekniffenen Augen.

Sari dagegen wurde nachdenklich. "Das sind Skarabäen. Aber ich dachte, die gebe es in Sunagakure gar nicht.", bemerkte sie und quitierte ihre Aussage mit einem Schulterzucken und nahm keine weitere Notiz von den Käfern.
 

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Kamatari und Temari kamen erneut an jenem Bach an, in dem die Bestie gesprungen zu sein schien, nur etwas weiter stromaufwärts. Es wäre weniger deprimierend gewesen, wenn die Wege nicht sonst immer in Sackgassen geführt hätten.

Temari seufszte. "Da können wir wohl nichts machen."

Doch Kamatari schüttelte energisch den Kopf. Er wollte hier nicht einfach aufgeben, nachdem sie es wenigstens geschafft hatten, das Ungeheuer zu verletzen. Er dachte angestrengt nach und knirschte dabei mit den Zähnen, bis ihm etwas einfiel.

"Wir könnten doch hier ins Wasser springen.", sagte er leise im nachdenklichen Ton.

Temari zog eine Augenbraue nach oben. "Was soll uns das bitte bringen?"

"Ganz einfach. Wir lassen uns von der Strömung ein kleines Stück mitreißen, bis zu der Stelle, in der die Bestie uns entkommen ist und kommen so automatisch an unser Zielort."

Die Kunoichi glaubte nicht, dass dies so einfach funktionieren würde. Dennoch willigte sie ein, denn wieder hatte sie keine bessere Idee.

"Aber du springst zuerst!", forderte sie, bevor sie sich in das kühle Nass begaben.

Die Strömung zog stark an ihnen und sie hatten nur wenig Bewegungsfreiheit. Temari befürchtete schon, dass sie aus diesem Bach nur schwer wieder raus kommen würden, als sie auch schon zu fallen begann.

Kamatari und sie fielen auf hartes Gestein, vor ihnen eine Art Wasserfall. Die Blonde musste dem Wiesel stumm für seine Raffinesse danken, denn ohne diese Idee hätten sie diesen Unterschlupf wohl kaum gefunden.

Sie wrang ihre Haare aus, während Kamatari sich unschicklich schüttelte und das Mädchen dadurch noch nasser machte, als es ohnehin schon war.

"Dein Einfall ins Wasser zu springen war gar nicht so schlecht.", gab sie dennoch zu. "Wer weiß was passiert wäre, wären wir weiter gelaufen?"

Kamatari bleckte neckisch die Zähne. "Unterschätze niemals ein Raubtier und schon gar nicht mich!" Er raffte seine Sense auf und begab sich tiefer in den schmalen Gang.

Der Weg wurde immer schmaler, bis sie in etwas wie einem großen Höhlenraum kamen. Dort gab es nicht viel zu sehen, außer vielleicht...

"Schau mal Temari!" Kamatari deutete auf einen weiteren Durchgang. "Ich glaube hier geht es weiter." Kaum hatte das Wiesel seine Vermutung geäußert vernahm er einen Schrei. Schräg wie zereissendes Papier und laut wie hunderte Krähen.

Erschrocken sprang Kamatari zurück, dicht an Temaris Fersen. Sie dachte allerdings nicht daran zurückzuweichen. Sie sehnte sich nach einem Kampf und wollte siegen. Ein Lächeln zierte ihre Lippen, als sie ein rot leuchtendes Augenpaar in der Dunkelheit erspähte.

Temari trat mit dem linken Fuß nach vorne, machte sich bereit zuzuschlagen. Der Gegner sprang aus seinem Versteck und landere keinen Meter vor ihr.

Ihre Hände umfassten fest das kalte Metall ihres Fächers, doch bevor sie diesen schwingen konnte, sprang die Kreatur wieder etwas zurück, um Abstand zu gewinnen. Das konnte der Kunoichi nur recht sein, schließlich hat sie sich auf den Fernkampf spezialisiert. Aber etwas irritierte sie an der Art, wie ihr Gegner zurückgewichen war. Es schien, als wolle sie sich den Weg hinter sich absichern. War die Bestie so stark angeschlagen, dass sie sich einen Fluchtweg bereithielt?

Temari holte zum Angriff aus, sah die Bestie wieder auf sie zuspringen, die Klaue erhoben, das Maul weit aufgerissen. Der Fächer wurde mit einem kräftigen Ruck über die Schulter geschwungen, nur noch ein bischen, bis der Wind seine zerstörische Wirkung zeigen konnte, als sie schwer zu Boden gerissen wurde.

Temari wurde mitsamt ihres Fächers unter der Schweren Klaue begraben. Eines der Krallen bohrte sich schmerzhaft in Temaris Oberschenkel. Sie keuchte, als sie tiefer zu Boden gedrückt wurde. Sollte sie etwa einfach zerquetscht werden!? Eine solch ehrenlose Niederlage erleiden?

Sie hörte ein helles Geräusch, wie von einer Klinge, dicht gefolgt von einem ohrenbetäubenen, monströsen Kreischen. Der Griff der Klaue lockerte sich und Temari glitt hinaus, den stechenden Schmerz im Bein ignorierend. Die Wunde war nicht gefährlich tief und sie konnte sich noch immer bewegen, auch wenn sie leicht humpelte.

Hastig blickte Temari zurück, um zu sehen, was ihren Gegner abgelenkt hatte. Er blutete an der linken Seite, knapp unter den Rippen. Kamatari gewann gerade Abstand vom Gegner. Die Sense mit dem Blut der Bestie getränkt.

Temari knirschte mit den Zähnen. Wieder einmal war sie gerettet worden. Doch bevor sie sich weiter darüber ärgern konnte, wunderte sie sich, dass ihr Gegner anfing, kläglich zu heulen. Diese schräge, aber dennoch traurige Melodie hallte unheilbringend an den Höhlenwänden wieder. Mit einem Mal war es wieder still, die roten Augen fest auf Kamatari und Temari gerichtet. Die Schlangen zischten unvertändliche Drohungen, als die Klaue der Bestie sich wie in Zeitlupe erhob, um mit rasender Geschwindigkeit wieder zu Boden geschlagen zu werden.

Blitze tanzten aus dem Boden, dort wo die Klaue aufgeschlagen war und sie wanderten wie unsichtbare Krallen, auf die beiden Jäger zu.

Temari wusste, dass sie diesem Angriff um jeden Preis ausweichen musste. Sie setzte zum Sprung an, um von der Stelle zu kommen, doch hatte sie ihr verletztes Bein belastet, welches sie mit einem stechenden Schmerz strafte. Die Blitze kamen immer näher, schwängerten die Luft mit geladener Elektrizität. Ihre Haut kribbelte bereits. Vor Anspannung? Aufgrund der Ladung? Angst vor dem, was sie erwartete?

Den Aufprall erwartend, wurde sie zur Seite gerissen. Die Blitze verfehlten sie und Kamatari drückte sie mit aller Kraft aus der Schussbahn. Es war knapp.

"Alles okay?", fragte das Wiesel knapp.

Temari nickte. "Wir müssen das hier schnell beenden. Mit einem gezielten Futon-Jutsu, sollten wir seinen Raiton schlagen können!"

Die Bestie begann wieder zu heulen. Sie mussten sich beeilen, wenn sie den nächsten Angriff vereiteln wollten.

"Wir müssen Kirikirimai** anwenden." Kamatari sprach hastig, aber bestimmt. "Dafür brauche ich deine Hilfe. Schleudere mich mit deinem Fächer zum Gegner."

Temari fragte nicht weiter nach. Dazu blieb auch keine Zeit, denn die Klaue wurde schon wieder erhoben. Zeitgleich erhob auch die Wind-Kunoichi ihren Fächer. Pranke und Tessen*** leisteten sich einen Wettkampf um Schnelligkeit und Kraft. Blitze und Sensen rasten aufeinander zu. Es gab kein Zurück mehr.

Kamatari ächzte ob der Ladung, die ihn zurückdrängte, doch er hielt dagegen.

Wind besiegt Blitz und das Wiesel bahnt sich seinen Weg fort. Es war, als würden hunderte von Sensen aus Wind auf den Gegner einfallen.

Ein letzter Schrei, dann war es aus. Die Bestie hauchte ihren letzten Atemzug. Doch sie fiel nicht zu Boden.

Mit aller Kraft, die ihr verblieb, spannte sie noch einmal ihre Muskulatur in den Hinterbeinen an, als wolle sie zum Sprung ansetzen. Kamatari und Temari hielten sich bereit. Würden sie noch einem weiteren Schlag standhalten?

Die roten Augen erloschen, als die Kreatur in den kleinen Höhleneingang hinter ihr zurückfiel und erstarrte.

"Sie ist tot.", stellte Kamatari beim näheren Hinsehen fest.

"Sie ist im Stehen gestorben!? Wie ungewöhnlich.", stutzte Temari. "Wollte sie etwas beschützen, was hinter diesem Durchgang liegt?"

Von Neugier gepackt, glitten sie an dem besiegten Gegner vorbei, in den Durchgang. Dahinter befand sich eine Sackgasse und auf dem Boden lag eine dicke Schicht aus Stroh.

Temari ging voran und erblickte auf dem Stroh mehrere Welpen. Sie ähnelten jener Bestie, die sie getötet hatten. Ein beißender Gestank ging von ihnen aus. Offensichtlich waren sie schon lange tot.

"Der Bestie war scheinbar nicht klar, dass ihre Jungen seit langem tot sind. Sie hat ihnen weiterhin Futter gebracht.", bemerkte Kamatari, der näher gekommen war.

Dies war es also, was sie schützen wollte und auch der Grund, weshalb sie all die Nahrung brauchte. Sie wollte nicht wahrhaben, dass der Nachwuchs nicht mehr lebte und deshalb nicht wuchs. Wie tief muss der Schmerz einer Mutter sein, dass man vor einer solchen Tatsache die Augen zu verschließen vermag?

Temari senkte den Kopf. Kamatari blickte auf ihre zu Fäusten geballten, zitternden Hände.

"Bist du traurig?", fragte er unsicher. Er näherte sich ihr vorsichtig, überlegte, wie er sie trösten konnte, doch mit einem mal beruhigte sich ihr Körper.

Der Blick der Kunoichi war wieder fest nach vorne gerichtet mit fast monotoner Stimme begann sie zu sprechen.

"Ein Ninja ist niemals traurig, denn er hat keine Gefühle."

Nach einer kurzen Zeit des Schweigens sprach Temari weiter.

"Du selbst hattest keine Wahl. Ihr Leben stand gegen das deines gesamten Clans. Außerdem..."

Sie blickte Kamatari direkt an, mit einem warmen Lächeln im Gesicht.

"Sie muss es unterbewusst gewusst haben. Im Prinzip haben wir sie nicht irgenwie von ihrem Leid erlöst?"

Das Wiesel dachte noch einmal über diese Worte nach. So wie die Bestie gewütet hatte und wenn man bedachte, wie sinnlos dies war. Ihre Taten kamen ihm im Nachhinein wie stumme Schreie vor.

Gemeinsam begaben sie sich nach draußen. Sie wollten die Nachricht in Kamataris Heimat verbreiten. Die Überfälle auf die Nahrungsbestände hatten ein Ende gefunden.
 

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Hoffe, dass das Ende nicht zu traurig rüberkommt. Ich habe es auch schon einige male überarbeitet, damit es nicht so eine derart tragische Wirkung erzielt. Dennoch war es mir wichtig, zu zeigen, dass sich Gut und Böse nicht klar trennen lässt. Aber für dieses Thema habe ich noch weitere Szenarien geplant.

Habe übrigens angefangen zwischen jedem Wechsel der Handlungsstränge eine Art Abgrenzung einzufügen, in der Hoffnung, dass es so leichter lesbar wird.
 

* Kamaitachi no Jutsu ist eine mit Windchakra verwendete Technik, um mit schneidenen Windböen den Gegner in einen Wirbel zu zerren. Diese Technik hat Temari beispielsweise in der Chunin-Prüfung gegen Tenten eingesetzt.

** Kirikirimai bedeutet Schneide-Schneide-Tanz und ist ein Kombinationsangriff zwischen Temari und Kamatari, welcher in der Serie im Kampf gegen Tayuya zum ersten mal auftritt. In meiner FF haben sie also heimlich geübt ;)

*** Tessen ist ein Fachbegriff für den Kriegsfächer
 

Update

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Kapitel 8

Erscheint am 27. Juli. Was ist der Unterschied zwischen dem Willen des Feuers und dem Willen des Windes? Diese eigentlich so ähnlich erscheinenden Antriebe sind unterschiedlicher als man denken mag.



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