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Der Wetterumschwung

Nach längerer Pause konnte ich mich endlich dazu aufraffen, weiter an dieser Geschichte zu arbeiten. Ich habe einige Rechtschreib- und Satzzeichenfehler ausgebessert, gewisse Teile in den einzelnen Kapiteln ausgetauscht und einige Logiklücken geschlossen!

Ich hoffe euch gefällt das Ergebniss.

Wenn ja, kommentiert fleißig.

Wenn nein, noch fleißiger!
 

Prolog: Der Wetterumschwung
 

Regen. Schon seit vier Tagen, ununterbrochen, eisig und kalt.

Dabei schien der Sommer dieses Jahr so früh und so tatkräftig Einzug erhalten zu haben. In ganz Japan hatte man den heißesten März seit Aufzeichnungen der Wettergeschichte gefeiert. Eine außerordentlich frühe Kirschblüte genoßen.

Die Landwirtschaft hatte sich beklagt. Zu trocken war ihnen das kurze Frühjahr erschienen. Ohne ein gewisses Maß an Niederschlag hätten auch die besten Bewässerungsanlagen nichts genützt.

Immer und immer wieder war zwischen all dem Gezeter von Missernten die Rede.
 

Nun regnete es. Und nachdem die Temperaturen bereits im April an die 30 Grad Celsius heranreichten, zeigte die digitale, weit hin sichtbare Temperaturanzeige des Tokio Towers lediglich niedrige zwei- oder gar einstellige Werte.

Geschah den Zeterern recht, mochte manch einer sagen.

Für die meisten Einwohner der riesigen Metropolregion war es jedoch nur ein weiterer Grund ihren Unmut kund zu tun.

Vor allem die Schulkinder konnten und wollten nicht verstehen wieso sich das Wetter so kurz vor den Sommerferien so unsommerlich benahm?

Waren sie denn mit den anstehenden Examen und Schularbeiten noch nicht genug gestraft?

Und wer konnte es ihnen verdenken, waren sie doch dank der langen Schulzeiten und der dicken Regenwolken dazu gezwungen ihren Schulhin- und Rückweg bestenfalls im trüben Dämmerlicht zu bewältigen.

Mussten sich zu Hause angekommen statt mit Eistee und Sandwiches im Garten zu lernen, miesepetrig an den eigenen kleinen Schreibtisch setzen. Die Tischlampe, wie im tiefsten Winter eingeschaltet.

Ja, die Kinder litten ganz besonders unter diesen vermaledeiten Wetterkapriolen. Und der Prüfungsstress gab ihnen den Rest.

Den schlecht gelaunten Nachmittagen folgten noch schlechtere Nächte und am nächsten Tag mindestens ebenso schlechte Zensuren. Das wiederum verschlechterte die Laune der Eltern, die durch ihr Meckern und Mahnen ihre Sprösslinge noch miesepetriger stimmten.

Eine Abwärtsspirale, die früher oder später hart auf dem Boden der Tatsachen aufschlagen musste.

Selbstverständlich bemerkte fast niemand diese Stadt- und Schulbezirk übergreifende Entwicklung.

Die jüngeren Kinder erkannten es einfach nicht.

Die älteren interessierten sich zumeist für herzlich wenig außer sich selbst.

Und die Erwachsenen waren mit anderen, vermeintlich wichtigeren Problemen beschäftigt.
 

Denn neben dem auffällig starken Temperaturabfall schienen sich noch andere Ungereimtheiten zuzutragen.

So zum Beispiel an vielen Stränden der Ryukyu-Inseln im südwestlichsten Teil Japans.

Ein junger Mann, seines Zeichens Vogelliebhaber, hatte sich wie fast jeden Montag zwischen den grünbewachsenen Sanddünen niedergelassen, um seiner Leidenschaft zu frönen. Doch obwohl der angehende Hobbyornithologe bei diesem starken Regen nicht mit vielerlei Luftaktionen gerechnet hatte, schien sich der Strand in der vergangenen Stunde immer größerer Beliebtheit zu erfreuen.

Zumindest unter Flügelträgern.

Nun reichte sein Blick dank dem dichten Regen lediglich einige hundert Meter Strand auf- sowie Strand abwärts, aber sogar auf diesem kleinen Teil unmittelbar vor seinen Augen schnatterten gut und gerne tausend Vögel unterschiedlichster Art.

Obwohl der eisige Wind ihm die salzige Gischt nur so um die Ohren schlug und jegliches von ihm erzeugte Geräusch quasi auslöschte, stand er äußerst vorsichtig auf. Die Tiere bloß nicht aufschrecken.

Behände schlich er zu seinem Fahrrad, um vom herkömmlichen auf ein Weitwinkelobjektiv zu wechseln. Eine einzige Aufnahme dieser Vogelschar und dieser lausige Junimontag würde fortan sein Glückstag sein.

Mit größter Vorsicht ließ er sich wieder zu Boden sinken, denn das Zittern seiner Arme hätte bei diesem Wetter jede Belichtung verwackelt.

Aber wenn er die Kamera auf dem Boden abstellen und diesen Grasbüschel hier ausrupfen würde – ein leises Klicken und das Bild war im Kasten.

Ein neues Meisterwerk für die Wand in seinem Arbeitszimmer.

Zum Ansehen und Bestaunen, und tragischerweise nicht zum weiter zeigen.

Letzteres zum Beispiel jemandem der sich wirklich auf die Vogelkunde verstand und erkannt hätte, wie ungewöhnlich; nein wie unnatürlich eine derartige Versammlung von Zugvögeln unterschiedlichster Arten an einem lausigen Junimontag eigentlich war.
 

Die Telefone im Meteorologischen Institut der Universität Fukuoka wollten partout nicht still stehen. Nicht stillschweigen war eine weitaus passendere Metapher. Fand zumindest Takehito, als er zum wiederholten Male einem verärgerten Landwirt, Gärtner oder Hobbygärtner erzählt hatte, dass sie noch keinerlei schlüssige Erklärungen für diese ungewöhnliche Wetterlage kannten.

Und, dass Besserung leider nicht in Sicht war.

Es war zum aus der Haut fahren. Eines der angesehensten Institute dieser Institute und kein einziger seiner Kollegen hatte auch nur eine halbwegs brauchbare Theorie. Vor lauter Verzweiflung ließ er den Hörer ein wenig zu kraftvoll auf die Gabel hinab sausen, sodass er wie von Geisterhand geführt neben dem Apparat zum liegen kam. Grade als er seine Hand danach ausstreckte und endlich auflegen wollte, signalisierten ihm der schrille Alarmton und das kleine blinkende Lämpchen, dass der nächste Anrufer in der Warteschleife hing.

Takehito stieß einen tiefen Seufzer aus. Er war genervt und beschloss, dass der nächste Anrufer gerne noch länger in der Warteschleife hängen durfte. Sein Telefon war belegt und sollte es für die nächsten fünf Minuten auch bleiben.

Der schwarzhaarige Meteorologe erhob sich. Schlug die Arme über dem Kopf zusammen und bog den Rücken durch, woraufhin ihm einer seiner Kollegen einen fragenden Blick zuwarf.

Gemächlich trat er an den Schreibtisch des anderen heran. Just in diesem Augenblick läutete dessen Telefon.

Noch ehe sein Kollege den Hörer abnehmen konnte, hatte Takehito seine Hand darauf gelegt. Er warf ihm einen spitzbübischen Blick zu und signalisierte mit der anderen Hand einen Moment inne zu halten. Der Kollege schien unsicher, machte aber dennoch keine weiteren Anstalten abzuheben.

Vermutlich, weil der Schwarzhaarige gestikulierend begann ihm seinen Plan darzulegen. „Kaffee und frische Luft. Und wenn du willst, kannst du gerne auch eine Zigarette rauchen.“, sagte er und verzog bei den letzten Worten das Gesicht. Letzten Endes wäre die Luft vor der Tür im nasskalten Regen sogar mit einem Raucher noch angenehmer als hier drin.
 

Gemeinsam gingen sie zwischen den stets mit Computer und Telefonanlage bestückten Schreibtischen hindurch. Hielten sich in Richtung des mit Kaffee- und Snackautomaten aufwartendem Vorraums.

Sie hatten den Durchgang zum Flur schon fast erreicht, als sie die anwachsende Unruhe zu ihrer linken bemerkten. Erst nur sehr vage, dann deutlicher und lauter. Sein Begleiter hatte sich dem Spektakel längst ergeben und Takehito schloss sich im mit den Achseln zuckend an.

Er drängelte sich durch die Rund um eine kleine Gruppe von Schreibtischen versammelten Kollegen, ein Raunen ging durch die Menge und mittlerweile war auch seine Neugier geweckt.

Im Zentrum des Geschehens angekommen stellte er schnell fest, dass nicht einer der anderen Meteorologen oder irgend ein anderer Wissenschaftler, sondern niemand geringeres als der Leiter des Instituts den Telefonhörer in Händen hielt.

Und was immer er vom anderen Ende der Leitung zu hören bekam, schien ihn zu verwundern. Nein, verbesserte sich Takehito, es schien ihn zu entsetzen.

Als er den Hörer wie in Zeitlupe auf die Gabel sinken lies breitete sich eine drückende Stille aus. Das Geschehen hatte nun auch den letzten im Raum in seinen Bann gezogen.

Sein Vorgesetzter musste schwer schlucken bevor er zu sprechen begann.

Und doch klang seine Stimme belegt. Takehitos Augen weiteten sich mit jedem Wort.

„Hokkaido meldet fünfzehn Zentimeter Neuschnee.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Wortfetzen
2014-06-27T14:09:18+00:00 27.06.2014 16:09
Hallo :)

Ich habe Urlaub und deswegen gerade unendlich viel Zeit. Ich hätte mir eigentlich ein weiteres Kapitel zu "Medicine Killed The Radiomoderator" zu lesen gewünscht, aber du hast ja bereits gesagt, dass man sich eher - wenn überhaupt - Gedulden muss, bis es überhaupt weitergeht. Verstehe ich noch immer, aber ich brauche einfach gerade Lesestoff und aktuell bin ich so richtig in Tamers' Stimmung - also bin ich dann doch wieder bei dir gelandet. :D

Auf diese Geschichte bin ich überhaupt erst wegen des tollen Titels aufmerksam geworden. Allein schon der klingt sehr interessant. Was hinterstecken könnte noch mehr, aber recht viel davon wissen tu ich noch nicht. Abnormale Wetteraktivitäten fand ich aber schon immer sehr spannend, weil einem bekanntlich Buch, Film und Fernsehen lehren, dass schließlich recht bald der große Gau kommen wird. Wie sich der wohl gestalten wird?

Eins noch: Ich bin mir nie so sicher wie viele Menschen sich eigentlich auch die Charakterbeschreibungen durchlesen. Ab und an werfe ich auch mal einen Blick darauf. Meist lasse ich es aber, weil ich finde, dass es einige gibt, die leider das Talent besitzen Leser mit ihren Beschreibungen wieder zu vergraulen, obwohl die Geschichte dahinter vielleicht doch nicht so schlecht ist. Na ja, auf jeden Fall habe ich mir deine angesehen und musste bei Ryos Beschreibungen sehr schmunzeln. :) Will ich nur mal kurz gesagt haben, weil ich nicht weiß, wie viele das überhaupt beachtet haben.

Bin dann mal am Weiterlesen.

LG Tanja

Von:  Astre
2013-12-05T19:52:16+00:00 05.12.2013 20:52
Hey,

ich hab Glück und bin heute etwas früher heimgekommen und meine Arbeit hat sich auch schneller erledigt. Will heißen, ich habe mir einfach die Zeit raus genommen, das erste Kapitel zu lesen und dir einen Kommentar zu verfassen.

Zu aller erst drei kleine Dinge, die mir aufgefallen sind: "stiess", "liess" und "kaffe". --> "stieß", "ließ" und "kaffee".
1: Vor lauter Verzweiflung liess er den Hörer...
2: Takehito stiess einen tiefen Seufzer aus.
3: Kaffe und frische Luft.

Damit du die Stellen leichter findest. Ich bin sicher keine Rechtschreibleuchte und mach selber viel zu viele Fehler. Aber ich denke mir, wenn ich mal nicht blind für so etwas bin, dann teil ich es gleich freudig mit. Scherz beiseite, es hat mich nicht gestört oder soll eine Kritik sein. Ich dachte nur du würdest so kleine Fehler gern ausbessern.

Jetzt zum Kapitel und meinem eigentlichen Kommentar. Ich muss sagen, ich hab ganz vergessen, wie gut du schreiben kannst. Wunderbar hast du es geschafft mit pepp und ein wenig Witz die Situation zu beschreiben. Gelungener Einstieg! Man bekommt schnell einen Überblick darüber, dass irgendetwas nicht stimmt, und zwar gewaltig. Wie ein dunkler Auftakt, den man sieht, aber nicht bzw. noch nicht zuordnen kann. Nur eines weiß man, es kommt dick.

Außerdem muss ich dir auch ein Lob für die bildliche Vorstellung der Orte aussprechen. Du hast dich nicht „lange“ damit aufgehalten die Umgebung zu beschreiben aber ich habe trotzdem die Straßen, Schüler, den Strand usw. wie ein Film vor mir gesehen. Schöne flüssige Übergänge zwischen den Szenen, ohne zu stocken oder irgendwie ins stottern zu kommen. Gute Charaktereinführung und schöne Formulierungen. Du hast den Leser erfolgreich in diese Welt hinein geschmissen ohne, dass er hart gelandet ist.

Ein Grund mehr, warum ich diese Geschichte ab jetzt auf meiner Favo habe und froh darüber bin, dass du mir bescheid gegeben hast.

Das nächste Kapitel werde ich morgen lesen. Ich bin gespannt, was noch kommen wird, welche Gründe und vielleicht Katastrophen mich erwarten.

lg Astre
Antwort von:  Motaboy
05.12.2013 21:55
merci, das bedeutet mir sehr viel <3 !!

was die ss-e angeht hab ich dich ja aufgeklaert, aber das mit dem kaffee regt mich auf.
Schande ueber mein Haupt =(


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