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Sugar Sugar Rune - Sechs Jahre später (wird aktuell überarbeitet)

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Hilfe, ein Ball!

Die Smoothies waren wirklich lecker und heiterten mich sogar ein wenig auf. Allerdings ahnte ich, dass sich das schnell wieder ändern würde, als Lovin mit seinem verschlagenen Grinsen zu uns trat. Diesen Ausdruck kannte ich zur Genüge und dem folgte meist nichts Gutes. Er räusperte sich affektiert und fuchtelte mit den Händen herum, bis wir ihm alle zuhörten und den Mund hielten. Demonstrativ geräuschvoll saugte ich an meinem Strohhalm und Lovin funkelte mich finster an. "Chocola! Verhalt' dich endlich mal wie eine Dame!", fuhr er mich an und lehnte sich auf die Tischplatte, um uns alle reihum zu mustern. "Ich hab eine Überraschung für euch.", begann er und genoss einen Moment unsere fragenden, neugierigen Blicke. Dass er sich auch immer so aufspielen muss! Dann fuhr er fort: "Am Samstag gibt es in der Stadt einen Benefiz-Ball. Ich steh' natürlich auf der Gästeliste und hab' so davon erfahren. Allerdings kann dort jeder hingehen. Die Einnahmen des Eintritts werden für einen guten Zweck gespendet." Ich konnte ihm nicht so recht folgen. Klar, ich verstand, was er sagte, aber ich verstand nicht, warum er uns das erzählte. Meine Stirn lag in Falten während in Vanillas Augen schon einer leichter Ausdruck der Vorfreude zu sehen war. Oh, bitte nicht, dachte ich erschrocken und wand mich Lovin zu, der dann auch schon fortfuhr: "Nun ja und da besonders Chocola noch kein Herz ergattern konnte, ist das doch die perfekte Gelegenheit für euch beide. Chocola kann versuchen, das zu ändern - auch, wenn das sicherlich nicht so leicht für sie wird - und Vanilla könnte ihren Vorsprung weiter ausbauen."

"Was soll das denn heißen?! Nicht so leicht für mich?!", fauchte ich Lovin an und krallte mich mit den Fingern ans Smoothie-Glas, doch er schnitt mit ungeduldig das Wort ab, ohne auf meinen Einwand einzugehen. "Houx und Saule, ihr durft selbstverständlich auch dorthin gehen, wo ihr im Moment doch unsere Gäste seid. Wenn ihr möchtet - und das gilt für euch alle - könnt ihr euch natürlich ein Date einladen, oder aber euch dort nette Gesellschaft suchen. Und für euch Mädels gilt: Das ist nicht nur ein Vergnügen. Ihr müsst eure Aufgabe im Blick behalten. Ach ja, und wenn ihr euch keine ordentlich Abendgarderobe anzieht, dann bleibt ihr hier. Und dann werde ich sauer, denn die Karten sind schon gekauft."

Schade, kurz hatte ich gedacht, ich könnte dem entgehen. Aber Lovin hatte ja Recht. Ich brauchte wirklich Herzen. Und das möglichst schnell. Allerdings hatte ich keine Abendgarderobe. Und ich hatte wirklich keine Lust schon wieder shoppen zu gehen. Wir waren doch erst kürzlich. Hätt' ich das vorher gewusst, hätte ich da einfach irgendein Kleid mit eingepackt. Auch Houx protestierte. "Lovin, Saule und ich haben keinen Anzug oder so etwas." "Ja ja, ich weiß ja. Dann geht los und kauft euch was." Er schmiss massig Menschengeld auf den Tisch und ging dann wieder von dannen. "Ich kann euch leider nicht fahren, ich hab' noch zu tun."

Fast schon angewidert sah ich in die Runde. Außer Vanilla waren wir alle eher mäßig begeistert. Wen wundert's? Bälle sind nicht so mein Ding und das von meinen beiden Chaotenfreunden auch nicht. Vani strahlte uns unverwandt an und machte Anstalten aufzustehen. Bockig wie ich war, rührte ich mich keinen Meter. "Ich ruf' uns schon einmal ein Taxi." Houx, Saule und ich tauschten Blicke, dann stand ich auf und eilte Vani nach. Sie war schon am Telefon, da bekam ich sie an der Schulter zu fassen. "Was?", fragte sie irritiert und lächelte matt. Ich beugte mich zu ihr und wisperte: "Wir brauchen kein Taxi. Lass uns fliegen." Sie sah erschrocken aus und sah sich um, als befürchtete sie, Lovin könnte etwas hören. Ich winkte nur ab. "Ach, komm jetzt. Taxi dauert doch viel zu lange." Vanilla wirkte immer noch unsicher, aber ich zog sie schon mit mir. Houx und Saule standen an der Haustür und hielten das Geld in den Händen. Ich nickte und wir liefen hinaus. Vorsichtig sahen wir uns um, ob Lovin auch nicht aus einem der vielen Fenster sah, dann hoben Houx und Saule schon ab und ich tat es ihnen nach. Vanilla wirkte immer noch sehr verunsichert, aber ich schnappte nach ihrer Hand und dann musste sie wohl oder übel mitziehen.

Wir lachten und spaßten, während wir so durch die Luft flogen. Das heiterte einen wirklich auf. Wobei Vanilla nicht sonderlich begeistert wirkte. Nun ja, sie war schon immer ein bisschen ängstlich und offenbar hatte sich das auch nicht nach sechs Jahren Koma gelegt. Wäre ja auch eigentlich seltsam gewesen.

Unter uns konnten wir mittlerweile die Stadt sehen. Ich deutete auf eine schäbige, kleine Gasse. Die, in der ich schon gestern Abend gelandet bin. Gestern Abend hatte das wunderbar geklappt. Hier hin schien sich niemand zu verirren.

Wir landeten alle, wenn auch etwas unsanft. Lust, Kleider einzukaufen, hatte ich immer noch nicht. Aber ich kam ja wohl nicht drum herum. Wir liefen los. Das einzig Gute war, dass Lovin nicht dabei war, um uns auf den Wecker zu gehen... Beziehungsweise mir! Wir mussten einen Moment laufen, ehe wir an ein Geschäft für Braut- und Abendmode kamen. "Gibt's da auch Anzüge?", fragte Saule und linste durch die Schaufenster. "Keine Ahnung.", murrte ich und Vanilla ging uns voran hinein. "Wenn nicht, könnt ihr ja schon einmal weitergehen.", sagte sie sanft.

Die Türklingel bimmelte und eine hektisch wirkende Verkäuferin wuselte auf uns zu und begrüßte uns überschwänglich. Oh Mann, man hatte wirklich niemals seine Ruhe, oder? Nun konnte der Shopping-Wahnsinn ja beginnen.



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