Zum Inhalt der Seite

Sugar Sugar Rune - Sechs Jahre später (wird aktuell überarbeitet)

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Unverhofft kommt oft oder: Kleiderschlacht

Die Verkäuferin war beunruhigend aufgekratzt und ich bedachte sie mit einem skeptischen Blick. Vanilla dagegen begann schon, zu erzählen: "Hallo. Wir suchen Kleider, dürfen wir uns ein wenig umsehen?" Naja, so hätten wir immerhin unsere Ruhe. Vermutlich konnte Vani es gar nicht mehr erwarten, mich wegen meines gestrigen Dates auszufragen.

Die Verkäuferin wuselte wieder weg mit den Worten: "Okidoki, wenn Sie was brauchen, rufen Sie mich nur." Na, sicherlich würde ich die nicht rufen. Halbherzig schlenderte ich zu den Stangen, auf denen Unmengen von verschiedensten Kleidern hingen und begann an einem Ende, sie mir desinteressiert anzusehen. Vanilla trat zu mir und sah mich an. "Und? Wie war's gestern? Wieso hast du dir nicht dein Herz geholt? Das hast du nicht, oder?" Ich schüttelte den Kopf; überlegte, ob ich ihr alles erzählen sollte. Ich war mir da wirklich nicht sicher. "Nein. Aber es hat violett geleuchtet. Heute hat er mir eine SMS geschrieben, dass er sich nochmal mit mir treffen will. Ich hab noch nicht geantwortet. Ich war gestern ein bisschen überfordert... Er hat mich geküsst." Pierre verschwieg ich lieber. Das ging doch keinen was an. Schlimm genug, dass mir das vor Saule rausgeflutscht ist. Ich sah mich um. Wo waren die beiden eigentlich? Nach einer Weile erblickte ich sie, wie sie im hinteren Teil des Ladens bei den Anzügen standen und sich angeregt unterhielten. Vanilla hatte mittlerweile ganz große Augen bekommen. "Wirklich?", fragte sie ungläubig und ich nickte wieder. "Wow." "Ja.", entgegnete ich nur.

Vani belud sich den Arm mit Kleidern. Für meinen Geschmack waren die alle ein wenig zu plüschig und kitschig und mädchenhaft. Sicherlich würde ich hier nichts finden. Und dann würde Lovin mich sicher in eins eben dieser Kleider stecken. Nein, danke!

"Weißt du, Choco, ich finde es schön, dass wir heute zusammen einkaufen. In letzter Zeit hatte ich das Gefühl, dass wir uns nicht mehr so oft sehen." Ich sah sie an und sagte erst einmal nichts. Trauriger Weise hatte sie damit Recht. Das Gefühl hatte ich auch. Unentwegt starrte Vani mich an und ihre Augen wurden wieder glasig. "Ach, iwo.", winkte ich schnell ab, damit sie nicht hier und jetzt zu weinen begann. Und schon warf sie sich in meine Arme und schluchzte leise. "Ach, Choco, du bist doch meine beste Freundin. Ich will dich einfach nicht verlieren. Meinetwegen lagst du sechs Jahre im Koma, bestimmt bist du sauer auf mich." Ich tätschelte ihren Rücken und versuchte, sie zu beruhigen. "Was sagst du denn da? Das ist doch gar nicht wahr! Wir sind die besten Freundinnen, seit wir soo klein waren. Und selbstverständlich bleiben wir das. Und mach dir bitte keine Vorwürfe. Ich konnte doch nicht zulassen, dass dir etwas geschieht." Sie drückte mich enger und als sie mich wieder ansah, waren ihre Augen ganz wässrig. "Schon gut.", beschwor ich sie noch einmal und lächelte. "Lass uns lieber weiter die Kleider ansehen."

Vanis Arm war mittlerweile mit unzähligen Kleidern behängt und ich hatte noch keines. Plötzlich keuchte Vanilla und ich sah erschrocken zu ihr. "Was?", fragte ich und sah mich um. Ich konnte wirklich nicht erkennen, was sie meinte. Sie hielt mir ein Kleid entgegen. Es war lang und dunkelgrün. So grün, dass ich im ersten Moment dachte, es wäre schwarz. Hmm, das könnte mir tatsächlich nicht so gefallen. Ich nahm es ihr ab. Auf der Stange daneben fielen mir noch zwei weitere Kleider auf, die ich mögen könnte und griff sie mir. Dann stiefelten wir zu den Kabinen.

Ich trödelte extra und alle paar Minuten riss Vanilla den Vorhang meiner Kabine auf und präsentierte sich. Mir fiel auf, dass die meisten Kleider sich recht ähnlich sahen und fast jedes Mal sagte ich etwas wie: "Meins ist es nicht, aber steht dir." Anlügen wollte ich sie schließlich auch nicht.

Ich hatte mich recht schnell entschieden. Das Grüne, das Vanilla entdeckt hat, würde es werden. Es war genau meins. Und noch mehr Kleider musste ich mir auch nicht antun. Meine Entscheidung stand. Vani tat sich damit ein bisschen schwerer. Aber irgendwann hatte auch sie sich entschieden. Doch bevor es soweit war, vergingen gefühlt Stunden.

Houx und Saule hatten sich auch nicht lange aufgehalten, sondern sich jeweils einen dunklen Anzug gegriffen, der passte und fertig waren sie. Als wir endlich alles bezahlen konnten, sahen sie aus, wie ich mich fühlte. Mit vollgepackten Tüten entkamen wir dem Geschäft und der aufgekratzten Verkäuferin. Wie konnte ein Mensch in so kurzer Zeit nur so sehr nerven? Die war ja anstrengender, als Pierres Sora. Und die war echt schon die Härte.

Erst schlenderten wir einfach nur so dahin, ohne ein bestimmtes Ziel. Doch dann erblickte ich eine kleine Konditorei und drückte ungeniert meine Nase an die große Fensterscheibe, um hineinzusehen. Und ein wahnsinnig lecker aussehender Schokoladenkuchen erwiderte meinen Blick. Ohh, den musste ich haben. "Hey, lasst uns darein!", rief ich meinen Freunden zu und riss schon die Tür auf, um die Konditorei zu betreten. Doch plötzlich vernahm ich eine bekannte Stimme und schaute mich ungläubig um. "Hey, Chocola!", rief Hiroto und lächelte, als er auf mich zukam. Oh nein, wie peinlich. Bestimmt fragte er gleich, warum ich ihm noch nicht geantwortet hatte. Und - wie ich es schon ahnte - tat er das. Ich weichte aus und behauptete, ich habe das noch gar nicht gesehen. Völlig untypisch trat Vanilla zwischen uns und lächelte Hiroto an. "Willst du am Samstag mit auf den Ball kommen, der stattfindet? Du könntest Chocola ja begleiten." Ich sah sie an, als wäre sie wahnsinnig. Und er wirkte auch etwas belämmert. Ich zog Vani weg in Richtung der offenen Tür und scheuchte sie, Houx und Saule, die mit grimmigen Mienen hinter uns standen, in die Konditorei. "Ich komme sofort nach.", versicherte ich und schloss die Tür, sodass sie mich nicht mehr hören konnten. Und dann wand ich mich wieder Hiroto zu, mit dem ich alleine zurückblieb.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück