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Ein Neuanfang

Wahrheit. Verzeihung. Neues Leben...
von

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Kagami: Spiegel

Darkrai öffnet das Tor. Auf der anderen Seite, oben auf der Plattform, von der aus die Wendeltreppe nach unten führt, stehen Naruto und Sakura. Sie sind die ganze Treppe hochgekommen, obwohl wir doch ausgemacht haben, dass sie unten auf mich warten.

Die windige Turmspitze zu betreten, ist wie das Nach-dem-Kino-Gefühl, das ich eben schon hatte. Im Raum-Zeit-Loch ist es dunkel und für einen Moment bin ich ein wenig geblendet vom Licht hier draußen.

„Sasuke!“ Sakura strahlt mich an.

„Wie ist es gelaufen?“ fragt Naruto, „du lächelst ja!“

Ich kann erstmal gar nichts sagen. Das, was da drin passiert ist, kann man schwer in Worte fassen und schon gar nicht so einfach erzählen.

„Später.“ sage ich und gehe an den beiden vorbei. Ich weiß nicht, ob ich das alles überhaupt so genau erzählen will. Es ist eine Sache zwischen Itachi und mir. Ich werde den beiden hier jedenfalls nicht erzählen, dass mein Bruder in meinen Armen Blut geweint hat.

„Sasuke? Hast du dich verletzt?“ Sakura deutet auf mein Hemd. An der Schulter sind unübersehbar rote Flecken. Na klasse!

„Nein, alles okay. Das ist nicht mein Blut.“ warum hab ich das jetzt gesagt?

„Itachis?“

Ich nicke ergeben. Gegen die beiden kommt man einfach nicht an!

„Was ist passiert?“

„Das geht euch nichts an! Ja, wir haben uns ausgesprochen! Und, ja, ich hab ihm verziehen. Er weiß, wo unsere Eltern sind. Jedenfalls nicht tot. Zufrieden?“

Ich weiß auch nicht genau, warum ich immer so schnell ungehalten und gemein werde. Na ja, heute ist es wahrscheinlich dieser Zustand, den man nach durchstandener, heftiger Aufregung kriegt. Ich bin völlig runter mit den Nerven.

„Sasuke?“ total einstimmig, als hätten die beiden sich abgesprochen. Dieser ermahnende, wenn auch nicht allzu ernste Tonfall, auf den man automatisch und situationsunabhängig mit „Ich war‘s nicht!“ antworten will. Und wie sie mich ansehen!

„Was?!“

„Du tust es schon wieder, Sasuke!“

„Was denn?“ wollen die mich nerven?

„Na, dich selbst ausschließen! Das machst du immer, wenn es um Itachi geht. Aber jetzt ist Schluss damit.“ sagt Sakura.

„Genau. Weil wir nämlich ein Team und deine Freunde sind.“ wie Naruto das Wort „Freunde“ betont! Es ist wirklich immer dasselbe!

„Also, wie kommt Itachis Blut an dein Hemd?“

„Okay, ja, ihr habt gewonnen! Er ist krank, das wisst ihr ja. Und deshalb hat er geblutet. Ich hab…“ bevor ich „ihn umarmt“ sagen und damit etwas auspacken kann, was ich gar nicht auspacken will, breche ich ab.

Aber Naruto und Sakura wären nicht die nervigsten besten Freunde der Welt, wenn sie es nicht sofort bemerken und nachhaken würden.

„Was denn?“ fragt Naruto.

„Ihr nervt!“

Mein zweiter Versuch, vor den beiden die Treppe runter zu gehen und damit der Ausfragerei zu entkommen, geht ebenfalls schief. Sakura packt mich am Arm und hält mich fest. Sie hat einen eisernen Griff.

„Raus damit, Sasuke!“ zischt sie und setzt den fiesesten Sakura-Blick auf, den sie kann.

Ich hab keine Chance. Man kann trainieren, meinetwegen tausend Jutsu draufhaben, aber gegen diese Art von Frauen bleibt man machtlos. Sakura gehört zweifellos dazu. Das hat ihr garantiert Tsunade beigebracht.

„Okay, du hast gewonnen. Es geht euch zwar immer noch nichts an, aber da ihr offensichtlich nicht anders könnt als mich wie irgendeine blöde Zitrone auszupressen, werd ich es euch sagen: Itachi hat sehr geweint und weil seine Augen verletzt sind, war Blut in seinen Tränen. So, jetzt wisst ihr’s.“

Ich hab keine Kraft für Widerstand. Nicht nach dem, was ich gerade durchgemacht habe.

Naruto steht die Überraschung ins Gesicht geschrieben.

„Itachi… hat geweint?“ fragt er verwundert. Er hat wohl noch immer das alte Bild von meinem Bruder. Woher soll er denn auch wissen, dass Itachi nicht der kaltherzige, starke Akatsuki-Ninja ist, der er früher vorgab zu sein?

„Er ist ganz anders, als ihr denkt. Das war Fassade, nichts weiter. Er konnte nichts anderes tun, versteht ihr?“

„Wow, Sasuke!“ in Sakuras Gesicht streiten sich ein Lächeln und die überraschte Feststellung, dass ich mich in den letzten zwei Stunden sehr verändert habe. Ich bin nicht mehr derselbe, der damals gleich zu Anfang, bei der Teamvorstellung nach dem Akademieabschluss, was von Mord und Rache geredet hat. Und auch nicht mehr der, der mit einem Schwert auf Naruto losgegangen ist

„Und was ist jetzt mit Itachi?“ fragt Naruto.

„Er muss noch eine Weile dableiben. Aber dann werde ich ihn nach Konoha holen, damit er wieder gesund wird.“

„Und das geht?“

„Das geht! Und wenn ich dafür den Ältestenrat erschlagen muss! Ich bin jetzt für Itachi verantwortlich und alles, was ich tun kann, damit es ihm besser geht, werde ich auch tun!“

„Du würdest Homura und Koharu umbringen?“ fragt Naruto erschrocken.

„Ja. Ich kann mir nämlich vorstellen, dass die beiden es ihm schwer machen, wieder ins Dorf aufgenommen zu werden. Und das lass ich nicht zu!“

„Krieg dich ein, Sasuke. Ich rede mit Tsunade und dann kommt das schon in Ordnung.“

„Wenn du mit Tsunade über Itachi redest… kannst du sie dann auch fragen, ob sie ihm helfen kann? Ich will, dass er von der besten Medizinerin des Feuerreichs behandelt wird.“

„Ich kann’s versuchen. Und eigentlich ist Tsunade so vernünftig, einen Kranken zu versorgen, egal, auf welcher Seite er mal stand.“

„Oma Tsunade ist total streng, aber wenn du’s ihr erklärst, macht sie das bestimmt.“ sagt Naruto.

„Sasuke, wenn das für dich in Ordnung ist, würde ich Itachi auch gern helfen. Ich hab bei ihm noch etwas wieder gut zu machen.“

Die beiden sind wirklich die besten Freunde, die es gibt!

Als wir wieder in Konoha sind, auf Narutos Zimmer, in dem er mich seit meiner Rückkehr wohnen lässt, spricht er das Thema Itachi nochmal an.

„Willst du dann in eine eigene Wohnung ziehen? Mit ihn zusammen?“ fragt Naruto, „geht das?“

„Natürlich. In seinem Zustand kann ich ihn nicht allein leben lassen. Er braucht mich, verstehst du? Außerdem bist du ein unverbesserlicher Chaot.“ ich deute auf das ewige Durcheinander auf dem Fußboden.

Naruto zieht eine beleidigte Schnute. „Ich hab dich nicht gezwungen, hier zu wohnen.“

„Doch, hast du. Du hast meine Sachen hergebracht und mich sozusagen mitgezerrt. Dachtest du, dass ich sonst einfach wieder abhaue?“

„Bei dir weiß man ja nie…“

„Reg dich ab. Ich hab doch gesagt, dass ich hierbleibe. Zu wem sollte ich auch abhauen? Nee, Naruto, du wolltest mich unbedingt wiederhaben und jetzt wirst du mich nicht mehr los. Ich zieh nur in ein paar Wochen mit meinem Bruder zusammen.“

Und Naruto grinst, was sein Gesicht mit den großen, blauen Augen und dem gelbblonden, abstehenden Haar wie immer zum Leuchten bringt. Ich hab in letzter Zeit das bestimmte Gefühl, dass Naruto die ganzen Jahre für mich ungefragt die persönliche Sonne gespielt hat. Er legt seinen Arm um meine Schultern und sagt: „Was hälst du jetzt von einer Nudelsuppe?“

„Und du zahlst?“

„Ausnahmsweise.“

Wenn nicht Iruka oder Jiraiya vorbeikommt und mindestens Naruto eine Suppe ausgibt. Wegen den beiden muss er seine heißgeliebte Nudelsuppe praktisch nie selbst bezahlen.
 


 

Ein Monat vergeht mit Training, Nudelsuppe und Sakuras entnervten Versuchen, Ordnung in Narutos Zimmer zu bringen. Ich muss im Dorf bleiben, da meine Rehabilitation noch nicht abgeschlossen ist. Die Ältesten lassen sich da Zeit, natürlich, ich weiß ja, dass sie mich eigentlich hier nicht haben wollen.

„Sasuke, ich hab eine Wohnung für dich gefunden.“ sagt Kakashi, als wir zu viert am Bereitschaftspunkt auf Gai warten, mit dem mal wieder ein Duell ansteht. Die Rivalität zwischen den beiden ist schon legendär.

„Und wo?“

Kakashi hat eine Karte von Konoha auf dem Tisch liegen.

„Hier, am Rand. Die Wohnung hat alle Möbel, die du brauchst. Zwei Schlafzimmer und eine kleine Küche. Genau das, was du gesucht hast.“

„Wie teuer?“

„Darüber mach dir keine Gedanken. Die Miete ist nicht hoch und Tsunade sagt, wenn du dich bei Missionen anstrengst, sobald du das Dorf wieder verlassen darfst, übernimmt sie alles, was es zu bezahlen gibt.“

„Sensei Kakashi, ich kann nicht auf Missionen gehen! Sie wissen doch, dass Itachi krank ist und dass ich für ihn da sein muss.“

„Sobald es deinem Bruder wieder so gut geht, dass du ihn allein lassen kannst, wirst du wieder auf Missionen gehen, Sasuke.“

Kakashi gibt mir die Papiere, den Schlüssel und die genaue Adresse der Wohnung. Der Nummer nach ist sie im dritten Stock eines dieser größeren Wohnhäuser.

„Willst du nicht mit uns hier warten?“ fragt Naruto.

Ich schüttele den Kopf. Gai und Lee gehen mir ab und zu dermaßen auf die Nerven, dass ich keinen gesteigerten Wert darauf lege, meine kostbare Freizeit mit ihnen zu verbringen. Mit Neji verstehe ich mich zwar einigermaßen, da er von den beiden Doppelgängern genauso genervt ist wie ich. Aber jetzt will ich meine neue Wohnung ansehen und zwar allein.

Das Haus ist wirklich ziemlich weit draußen. Wie Kakashi sie wohl gefunden hat? Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass er extra für mich die Anzeigen in der Zeitung durchgesehen hat. Das passt nicht zu ihm.

Wegen meiner Ausgangssperre konnte ich Itachi nur dreimal besuchen und musste jedes Mal eine Sondererlaubnis bei Tsunade einholen. Wenn ich nicht zum Gefängnis kommen konnte, habe ich eine Taube hingeschickt und die Drachenleute haben immer geantwortet, dass es Itachi etwas besser geht. Und dass es aber noch eine ganze Weile dauern wird, bis man ihn als gesund bezeichnen kann. Wie lange dauert es, bis die Folgen von zehn Jahren Leid und Trauer verheilt sind?

Während ich die Treppen in den dritten Stock hinaufgehe, zähle ich die Stufen, aber als ich oben ankomme, entfällt mir die Zahl sofort wieder. Die Tür gleich nach dem Treppenabsatz ist grün gestrichen, was aber schon eine ganze Zeit her sein muss. Ich öffne sie und betrete die Wohnung. Drinnen ist es völlig dunkel und der kalte Geruch von Räumen, in denen lange keiner war, kommt mir entgegen. Neben der Tür ist ein Lichtschalter und als ich ihn umlege, spüre ich Staub unter meinen Fingerspitzen.

Der Flur ist kurz, links geht eine offene Tür zur Küche ab, rechts sind zwei Türen, die wahrscheinlich in die Schlafzimmer führen. Gegenüber der Wohnungstür ist eine, hinter der wohl ein kleines Bad liegt. Mehr als drei Leute haben hier keinen Platz, das ist deutlich zu erkennen.

Zuerst die Küche. Sie ist winzig. Ein Tisch, zwei Stühle, eine kleine Arbeitsplatte, Herd, Reiskocher, Spüle, Kühlschrank. Ich ziehe die Rollläden hoch, sehe die Staubschicht überall und dass die Möbel darunter unbenutzt wirken. Die Wohnung scheint in gutem Zustand zu sein, bis auf, dass sie bis in die letzte Ecke hinein verstaubt ist. Bevor sie so lange unbenutzt stand, um so einstauben zu können, muss alles hier neu gewesen sein.

Ich gehe weiter, ins Bad. Es ist noch kleiner als die Küche, hat nur eine Dusche, Toilette und ein Waschbecken. Die Wände sind mit verstaubten, hellblauen Fliesen bedeckt und über dem Waschbecken hängt ein Spiegel. Reflexartig strecke ich die Hand aus und wische den dichten, grauen Staub weg.

Mein Gesicht sieht mich an. Helle Haut, schwarze Augen, blauschwarzes Haar. Ich eben. So wie jeden Morgen in Narutos Badezimmer, das genau so klein ist wie das hier.

Aber irgendwie ist es anders. Liegt es daran, dass diese Wohnung jetzt meine ist? Dass diese verstaubten Räume die Chance haben, mein Zuhause zu werden und ich mich zum ersten Mal in genau diesem Spiegel sehe?

Wenn man genau hinsieht, ist die Ähnlichkeit mit Itachi deutlich erkennbar. Er ist eben mein Bruder.

Und ich denke, urplötzlich, ohne jede Vorwarnung, an noch jemanden, der so aussieht, mit denselben breiten Strähnen vorn, in demselben tiefen, blauschimmernden Schwarz: Mama.

Es fühlt sich so ungewohnt an, dass ich vom Spiegel weggehe. Gerade noch rechtzeitig. Denn kaum ist mein Gesicht von dem versilberten Glas verschwunden, tropfen schon die ersten Tränen aus meinen Augen. Es wäre kaum auszuhalten, vor dem Spiegel zu weinen.

Mama lebt. Sie ist irgendwo da draußen, weit weg. Gut versteckt, damit sie niemand finden kann. In der Sicherheit, in die sie und Papa vor Orochimaru geflüchtet sind. Ich bin keine Waise, war nie eine.

Ich hab meine Mutter vor zehn Jahren zum letzten Mal gesehen. Da war ich acht, wirklich noch ein Kind.

Jetzt hör auf zu weinen, Sasuke!

Nein. Es sieht doch niemand. Ich bin ganz allein in dieser Wohnung. Keiner wird erfahren, dass ich hier in diesem winzigen Badezimmer sitze und mir den ganzen Schmerz der letzten Jahre von der Seele weine.

Ich setze mich auf den schmutzigen, kalten Boden, lege den Kopf auf die Knie und lasse die Tränen einfach fließen. Ab und zu wische ich mir über die Augen und bin fast überrascht, dass meine Tränen nicht blutig sind.

Eigentlich bin ich gar nicht wirklich traurig. Glücklich auch nicht, wohl irgendwie dazwischen. Es gibt keine Worte dafür.

Nach einer ganzen Weile stehe ich wieder auf. Meine Augen fühlen sich ausgetrocknet an, spannen ein wenig von dem ganzen Salz, das auf meinen Wangen klebt. Ich öffne den Wasserhahn, kaltes Wasser läuft ins Waschbecken und nimmt da, wo es hinkommt, den Staub mit. Unter dem Wasser ist das klare Weiß des Beckens zu sehen.

Ich spritze mir das eiskalte Wasser ins Gesicht, um das verweinte Aussehen zumindest ein wenig wegzubekommen. Dann wische ich mir mit dem Hemdärmel das Gesicht trocken und gehe auf den Flur zurück. Da sind noch zwei Zimmer, die ich mir ansehen muss, um diese kleine Wohnung als mein Zuhause (wahrscheinlich auf Zeit) annehmen zu können.

Das Zimmer näher am Bad hat eine Schiebetür. Das andere auch. Ich schiebe die erste auf und suche zuerst den Lichtschalter. Eine Lampe, in deren Schüssel erkennbar tote Motten liegen, flammt auf und wirft ihr gelbes Licht auf den Raum. Innerhalb von ein paar Sekunden nimmt das Licht zu, wird weiß.

Ein Bett, ein Schrank mit zwei Türen, ein Schreibtisch mit Regal und Stuhl. Zwei Fenster. Dieses Zimmer ist größer als Küche und Bad zusammen. Und wenn ich mir die Raumaufteilung so ansehe, ist das andere mindestens genauso groß.

Für meine paar Sachen und mich reicht dieses Zimmer bestens aus.

Das andere ist tatsächlich etwas größer und seltsamerweise sehr viel weniger verstaubt. Vielleicht hat sich jemand mal die Zeit genommen, es zu putzen, sich dann wieder anderen Dingen zugewandt und die anderen Räume vergessen. Das Bett ist bezogen, im Schrank liegen Handtücher, Bettbezüge und noch unbezogene Kissen und Decken. An der Rückwand des Schrankes hängt ein Erste-Hilfe-Kasten und unter dem Fenster ist ein Heizkörper. Daneben stehen ein großer Schreibtisch und ein breites Regal.

Die Raumaufteilung ist klar: Itachi bekommt dieses Zimmer hier, ich das andere. Hoffentlich darf er überhaupt ins Dorf zurückkehren. Wenn nicht… dann muss der Ältestenrat dran glauben. Tsunade hat noch die Möglichkeit, diesen drei Alten ihre abgenutzten Leben zu retten.

„Sasuke?“

Naruto. Und Sakura. Gibt‘s die beiden eigentlich nur noch im Doppelpack?

Ich hab vorhin die Tür nicht abgeschlossen.

„Und? Gefällt dir die Wohnung?“ fragt Naruto.

„Ja, wenn der Staub weg ist, bestimmt.“

Sakura hat einen Umschlag dabei.

„Weißt du, was das ist, Sasuke?“ fragt sie, um ihre Frage auch gleich zu beantworten: „das ist gerade mit einer Brieftaube gekommen.“

„Und was ist da drin?“

„Itachis Entlassungspapiere.“ antwortet sie und strahlt mich an.

„Was? Jetzt schon?“ fragt Naruto.

„Sie haben beschlossen, dass er eigentlich zu gut für dieses Gefängnis ist. Er hat das, wofür sie ihn bestrafen wollten, nicht getan und deshalb entlassen sie ihn schon sehr viel früher.“

„Aber, was ist mit dem Typen aus Suna Gakure, den er besiegt und für sein Jutsu benutzt hat?“ will Naruto wissen.

„Was weiß ich? Das haben die Drachen entschieden.“ sagt Sakura und öffnet den Umschlag, „hier steht nur, dass der Gefangene Nummer Vier, Itachi Yoshio Uchiha, morgen entlassen wird. Übrigens, sag mal, warum habt ihr beide eigentlich zweite Vornamen?“

„Yoshio ist doch auch der Name meines Vaters. Und mein Name, Ikuto, ist die männliche Form von Mamas Namen Ikue.“

Sakura wusste das bis jetzt noch gar nicht. Sie hat auch so vieles von dem, was Naruto und ich zusammen durchgestanden haben, gar nicht richtig mitbekommen.

„Itachi wird also morgen entlassen. Wir sollten die Wohnung schnell in Ordnung bringen.“ kommandiert sie, „und weil ihr Jungs zum Staubwischen zu blöd seid, werde ich das übernehmen. Ihr beiden holt deine Sachen und dann besorgt Naruto uns bei Ichiraku das Abendessen.“

Als Naruto und ich kurze Zeit später mit dem wenigen, was ich habe, wieder in die Wohnung kommen, die jetzt meine ist, wirbelt Sakura mit Staubtuch und Eimer durch das, was mal mein Zimmer werden soll. Alle Fenster sind weit geöffnet, die Motten sind aus der Lampe verschwunden und das Bett ist bezogen. Die Küche blitzt schon, das Bad auch. Sakura ist richtig gut!

„Na, was sagt ihr, Jungs?“

Naruto grinst sie an. „Du bist echt klasse, Saku!“

„Aber denkt nicht, dass ich euer Dienstmädchen werde!“

„Das sieht aber schön aus.“ sage ich und zeige auf die blank polierten Fenster.

„Danke!“ sie lächelt, dann wirft sie uns Staubtücher zu, „los, Jungs!“

Eine halbe Stunde später haben Sakura und Naruto beide staubgraue Flecken im Gesicht und auf den Klamotten. Während ich einfach den Schreibtisch abgewischt und meine Waffen in den Schrank geräumt habe, ist Naruto mit einem nassen Staubtuch in der Hand auf Sakura los. Sie hat sich natürlich gewehrt und hat jetzt dunkelgraue Fingerabdrücke im Gesicht.

„Aaaaargh, Naruto, du Blödmann!“ kreischt Sakura, „hau jetzt ab und geh das Essen holen!“

„Hihihihihi, bist du süß, Sakura! Oh, mann, wie süß du bist!“ er dreht natürlich wieder total durch. So ist Naruto eben.

Wenn die beiden nicht meine allerbesten Freunde wären, würde es mich nerven. Aber dass sie die ganze Zeit über zu mir gehalten haben, ist Grund genug, damit ich mich nicht mehr so sehr von ihrem Theater genervt bin.

Naruto holt die Nudelsuppen und ich decke mit Sakura zusammen den Tisch in der kleinen Küche. Meiner Küche.

Das Gefühl, eine eigene Wohnung, nicht nur ein Zimmer, zu haben, ist ziemlich gut. Es hat sehr viel von Selbstständigkeit. Und ab morgen werde ich hier mit Itachi zusammen leben. Ihn jeden Tag sehen und wieder als sein kleiner Bruder an seinem Leben teilnehmen. Dabei sein, wenn er wieder gesund wird.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sas-_-
2013-05-23T11:49:50+00:00 23.05.2013 13:49
Yes, ich habe das nächste Kapitel gelesen
und eine Menge Ideen für mein Drehbuch bekommen :]
Mensch das wird richtig lustig, wrist schon sehen :D
Aber jetzt! Zurück zu deiner Geschichte!

Ich finde es nicht schlecht oder falsch,
dass du die Handlung schnell voran bringen willst,
doch das eine oder andere ging jetzt wirklich etwas flott.
Itachis Entlassung vor allem, das wirkte ein wenig salopp,
muss ich sagen, aber freuen wir uns doch einfach drüber,
dass Ita wieder frische Luft schnappen darf :D
Die erste Unterhaltung zwischen Sasuke und seinen Freunden,
die hatte etwas kindliches, vor allem Sasukes Formulierungen
und auch hier hat er sich, meiner Meinung nach,
zeimlich schnell erweichen lassen, zu erzählen.
Sasuke ist eigentlich nicht so gesprächig und das war schon etas OOC.

Aber du hast ja auch extre erwähnt, dass Sasuke etwas von seinem
gewohnten Verhalten abweichen wird, weil er sich eben verändert
und ich schätze das mal als eine solche Veränderung ein :]
Fehler im Text an sich hab ich nicht wirklich gefunden,
nur einen.

Ich bin keine Waise, war nie eine.
Wie wäre es mit >Ich bin kein Waise, war nie einer<
Das "eine" am Ende lässt einem beim Lesen nämlich stutzen.

Er weiß, wo unsere Eltern sind. Jedenfalls nicht tot. Zufrieden?“
Dieser Satz hat keinen Fehler, ich finde, dass die Formulierung
>Jedenfalls nicht tot< sich nicht so schön liest, es wäre angenehmer,
wenn da stehen würde >Jedenfalls sind sie nicht tot<
Das ist aber nur ein Vorschlag! Wenn du findest, so wie du es geschrieben hast,
ist es okay, dann ist das eben so :]


Jetzt hab ich da so viel gelabert und eigentlich war das ja nicht nur Kritik,
sondern auch einiges anderes, aber dennoch, jetzt zu dem,
was ich sehr gern mochte.
Das mag dich jetzt überraschen, aber die Beschreibung von der Wohnung,
die hat mir richtig gut gefallen!! :DD
Im Ernst, die war toll, ich hab Beschreibungen von Wohnungen und Häusern gelesen,
da bin ich nicht mehr mitgekommen, hier war das nicht so.
Ich hatte ein schönes, klares und vor allem staubiges Bild im Kopf ^-^
Was auch schön zu lesen war, war Sasukes impulsive Ader,
seinen Bruder zurück ins Dorf zu holen und was er bereit ist, dafür zu tun,
oder zu töten, um genau zu sein :DD Das hast du schön beschrieben.
Mir gefällt die Freundschaft zwischen Sasuke, Naruto und Sakura sehr,
außerdem bin ich ja ein NaruSaku Fan und das kommt hier ja auch vor :D
Vielleicht wirkt ihre Freundschaft ein bisschen zu blumig
oder zu kindlich, aber das ist okay, finde ich^^

Ah, wo ich etwas hänge ist ... Was meinst du "Drachenleuten"?
Wird das noch genauer erklärt? Ich kann mir darunter nix vorstellen.
Das ist nur eine Frage am Rande!^^

Ich denke, jetzt hab ich wieder ganz viel erzählt
und mein Kommi ist genauso lang wie dein Kap :DD

Ich freu mich aufs nächste Kapitel!^^


Antwort von: Harulein
23.05.2013 15:19
Ja, Sasuke verhält sich hier anders. Er hat eben gerade einen totalen Umbruch erlebt und ist infolgedessen in dem Moment ziemlich "aufgeweicht".
Die Wohnung: ich dachte mir schon, dass dir die Beschreibung gefällt, du hast ja mal geschrieben, dass du genau geschriebene Settings magst ^^
Mit "Drachenleute" sind vor allem Darkrai und Harumi gemeint. Kann ich ja nochmal genauer erklären.

Freu mich auf deinen nächsten Kommentar ^^
Antwort von:  Sas-_-
23.05.2013 15:34
Ach soo, das sind die Drachenleute, alles klar!!^^
Das mit dem Umbruch war mir ja bewusst, so im Nachhinein :D^^

Bis zum nächsten Mal!^^
Von:  Sandra-Lavi-Bookman
2013-02-03T12:58:18+00:00 03.02.2013 13:58
das ist echt ein sehr schönes kapitel geworden :)
mach weiter so ;)


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