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The Darkside

von

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Schlachtvieh (Hidan, Kakuzu)

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Tief in den Eingeweiden der Stadt wurde es nie richtig kalt, aber auch nie mehr richtig warm. Es roch immer ein wenig metallisch, wie nach getrocknetem Blut, auch wenn es in Wirklichkeit nur die Ausdünstung all der alten Schienen und Waggons war. Die Luft dort unten war schon durch tausend Lungenflügel geflossen. Tausend Mal geatmet worden. Auch die Nacht, die draußen an der Oberfläche hereingebrochen war, spürte man nur an der Tatsache, dass immer weniger Reisende sich in die Tunnel verirrten. In einem Aufenthaltsraum der U-Bahn- Arbeiter, abseits vom Treiben der Öffentlichkeit, versuchte Kakuzu gerade, mit seinem Laptop Verbindung zum World Wide Web herzustellen.
 

„Du hast gut reden, du hast keine Ahnung!“, schimpfte Hidan.

Auf seiner schweißglänzenden Stirn prangte ein kleiner Spritzer Blut. Der Rest davon trocknete auf dem Boden, auf dem der Nachtwächter lag, halb in die Ecke unter seinen Schreibtisch gestopft, auf dem noch die halbleere Tasse Kaffee stand.
 

„Es war ein simpler Auftrag“, grollte Kakuzu, „versuch nicht, dich da rauszureden.“
 

„Ich hab´s versucht, okay? Es war schon jemand da! Und nicht nur irgendjemand, sondern einer von -denen-!“
 

„Das war nur, weil du zu lange gewartet hast! Ich hab dir gesagt, du sollst gleich zurück zum Krankenhaus, um sechs Uhr ist Schichtwechsel-... vier bis fünf ist die beste Aktionszeit!“

„Am Arsch! Vier bis fünf ist die beste Bett-geh-Zeit nach einer beschissenen Nacht!“
 

„Sag bloß, du schmollst immer noch deswegen...“

„Du hast sie mir weggenommen!“, Hidan rammte in hilflosem Frust seine riesige Faust in eine der Schließfachtüren für persönliche Gegenstände, „Ich war noch nicht fertig! Jashin wird mir den Arsch dafür aufreißen, ich weiß es! Ab jetzt werden wir lauter Pech haben, und -du- bist schuld!“
 

„Ich fass es nicht...“
 

„Und es hat schon angefangen! Dieser Uchiha war wie ein-... glitschiger-... Aal, nicht zu kriegen! Und dann das-...“, er rollte die kleinen Augen, „vielleicht stehe ich ja immer noch unter Schock, Mann!“
 

„Vielleicht hättest du gern meinen Stiefel in deinem Arsch.“
 

„Es gibt nichts, hörst du- nichts- was dich auf so was vorbereitet! Stell dir das nur mal vor! Auf einmal springt dir so ein völlig Wahnsinniger ins Genick! Krallt dir die Finger einfach in die Nasenlöcher!“, Hidan raufte sich die Haare und stiefelte auf viel zu engem Raum vor den Überwachungsbildschirmen auf und ab,

„Wie krank ist das?!“
 

„Beruhig dich“, Kakuzu starrte auf den Bildschirm und tippte genervt auf dem Touchpad herum, „wir hatten nicht mit so viel Gegenwehr gerechnet, aber es ist schon okay.“
 

„Es ist nicht okay!“, klagte Hidan, das Weiß seiner Augen weit und rund um seine Pupillen, „Er hat mir weh getan! Ich hab ihm gesagt er soll aufhören, aber er hat einfach weiter gemacht!“
 

„Du redest Schwachsinn! Was bist du, ein neunzig Kilogramm schweres Baby?! Reiß dich jetzt zusammen, wir kontaktieren den Boss!
 

Hidans Mund klappte zu. Er warf einen wilden, verlorenen Blick auf Kakuzu und rieb sich mit der Handfläche seinen Hals. Der Ältere warf widerwillig einen Blick zu ihm hinüber.

Tatsächlich konnte man auf der Haut immer noch ein paar feine, rötliche Abschürfungen erkennen.
 

Kakuzu seufzte lautlos, trat einen nachdrücklichen Schritt zur Seite und beugte sich mühsam nach unten.

Mit seinem Messer schnitt er einen der Hosenträger vom Blaumann des Arbeiters. Dann erhob er sich wieder, zog den Stoff um Hidans breites Genick und schloss beide Enden kurzerhand zu einem Knoten.
 

„Danke...“, erwiderte der Jüngere sichtlich verblüfft, „was ist das? Ein Verband? Oh... nett von dir. Du stehst doch ein bisschen auf mich, oder?“
 

„Das ist, damit ich dich besser erdrosseln kann“, knurrte Kakuzu und wandte sich rasch wieder ab, „jetzt will ich kein Geheule mehr hören.“
 

Er aktivierte die Videoübertragung.

Nur Schatten waren auf dem Bildschirm zu sehen. Eine schemenhafte Gestalt, eine verzerrte Stimme:
 

„Meine Botschafter“, hallte es seltsam metallisch und wispernd aus den Lautsprechern, „wie ist es euch ergangen?“
 

Kakuzu überwand sich dazu, so schnell wie möglich seinen Bericht zu machen. Augen zu und durch.

„Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht“, bekannte er, „die Gute-... wir wissen, wer es war.“

„Sasuke Uchiha“, platzte Hidan mit verächtlich gefletschten Zähnen heraus, „Itachis kleiner Bruder.“

„Womöglich macht er mit Jirayas Mündel gemeinsame Sache...“, ergänzte sein Partner.
 

In der Stille summte die Neonröhre über ihnen.
 

„Sprecht weiter.“
 

Kakuzu warf einen Blick auf den toten Wachmann und fuhr fort:

„Die Polizei war auch verdächtig schnell dort... und-...“

„Was ist mit dem Mädchen?“, verlangte die Stimme aus dem Laptop zu wissen, „Habt ihr den Köder beseitigt?“
 

Kakuzu sah sich vorwurfsvoll zu Hidan um, der betreten drein sah.

„Es ist schon jemand bei ihr“, verteidigte er sich mit hörbarem Widerwillen, „und nicht nur irgendjemand... einer von diesen-... ihr wisst schon...!“
 

„Unerfreulich“, sagte die Stimme ruhig, „Äußerst... unerfreulich.“
 

„Aber irrelevant“, versprach Kakuzu, „es wird in Ordnung kommen, wir kümmern uns darum.“
 

„Ich würde mich ungern selbst auf den Weg machen müssen.“
 

„Das wird nicht nötig sein“, die beiden Männer wechselten einen Blick, „es könnte nur... vielleicht mehr Kollateralschaden geben, als vermutet...“
 

Die Stimme aus dem Bildschirm hatte durchaus nichts dagegen. Ganz im Gegenteil. Er gab die offizielle Aufforderung, in der angeschlagenen Stadt so viel Schrecken und Chaos zu stiften, wie nur irgend möglich. Es sei der richtige Zeitpunkt. Die Moral der Gesetzeshüter sei angeschlagen, mit genug Wucht und Nachdruck würde sie brechen wie trockenes Holz. Dann gab es nur noch die Wächter aus der Wurzel der inneren Sicherheit. Sie mochten offenen Kampf nicht, also war direkte Aggression auch gegen sie eine sinnvolle Stategie. Ohne viel Gelegenheit, um ein neues Gefolge um sich zu scharen war Sasuke Uchiha nur ein einsamer Irrer und der kleine Uzumaki? Zu jung... zu jung und ahnungslos, um viel auszurichten.
 

Ein perfekter Moment, alles vorzubereiten für die Alte Ordnung.

Und den wahren Meister.
 

Ein Grünschnabel wie der Uchiha oder der Uzumaki konnte auf dem Thron der Unterwelt auf keinen Fall akzeptiert werden, das war geradezu Blasphemie.
 

~
 

Als das Gespräch über moderne elektronische Kommunikationsgeräte längst beendet war, blätterten weit entfernt von den beiden Männern in einem halbdunklen Raum weiche, milchweiße Finger in durchscheinend dünnen Seiten. Ein kleines Lächeln spielte um einen kindlichen Mund und eine klare Stimme rezitierte laut und feierlich vor den starren Glasaugen seiner stummen, blinden, reglosen Gefolgschaft, was man im Kerzenlicht lesen konnte:
 

„Der Engel der Finsternis ließ seine Sichel über die Erde sausen; und er erntete vom Weinstock der Erde und warf es in die Kelter des Zornes Gottes... des grossen Zornes Gottes...
 

Und getreten wurde die Kelter der Stadt, und Blut spritzte aus der Kelter bis hinauf an die Zügel der Pferde- tausendsechshundert Stadien weit...“
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2014-04-12T03:49:04+00:00 12.04.2014 05:49
Hey ʕʘ̅͜ʘ̅ʔ

okay, also hatte Sai doch recht, als er bei Sakura Bett
gewartet hat, dass da jemand war und seine Kreise zieht,
ohne zuzuschlagen. Gutes Gespür der Junge.

Ich bin neugierig darauf, für wen sie zum Schluss arbeiten
und wer der neue Herr der Unterwelt werden will, der ver-
hindern möchte das Kinder wie Sasuke oder Naruto es werden.
(Obito?) und jetzt ist auch noch ein klein wenig Licht auf die
Sache mit Sais „Innerer-Organisation“ geworfen worden.

...

hm ... deine Frage am Ende, wer da Offenbarung 14:19-20
zitiert.. als das letzte mal etwas Ähnliches Gesagt wurde, war
Shikamaru bei KillerBee auf dem Schrottplatz ... daher würde
ich auf ihn tippen. KillerBee als verrückter Pastor?! hm...

CuCu Jyorie


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