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The Darkside

von

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Recherche (Hal, Kai: Crossover- Detectives)

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Kai kehrte zum blank polierten Holztisch in der Ecke der Bibliothek zurück, ließ einen Stapel Notizen auf die Platte und sich selbst aufseufzend in einen Stuhl fallen, während sein Partner auf der anderen Seite des Tisches völlig in die Internetseiten seines Notebooks vertieft war.

Seine Brillengläser leuchteten bläulich im Widerschein des Bildschirms, wie die Augen einer Eule in der Nacht.

Überhaupt hatte er einige Ähnlichkeit mit so einem Vogel, wenn man darüber nachdachte... lautloser Flügelschlag, scharfe Klauen unter fluffigen Daunen, durchdringender Blick, bevorzugte Jagdzeit nach Einbruch der Dunkelheit...
 

Kurabayashi Hal zählte damit sicherlich nicht zu den größten und gefährlichsten Tieren des Großstadtdschungels. Die Vergangenheit hatte bitter gezeigt, dass seine Schwächen im Nahkampf erbärmlich waren. Für alles, was nichts mit Recherche, Infiltration und präzisem, komplikationslosem Zuschlag zu tun hatte, war er unbrauchbar, aber... Kai hatte sich an seine stille, manchmal ein wenig altkluge Art längst gewöhnt. Er fühlte sich angenehm zuhause in seiner Gegenwart. Hal war wie ein warmes Wohnzimmer, ein gemütlich altmodischer Ohrensessel, in den man sich kuscheln konnte. Zu dem man gern zurück kam.
 

Umso weniger mochte er es, wenn sie Meinungsverschiedenheiten hatten und die Stimmung zwischen ihnen angespannt war, genau so wie jetzt. Kai streckte die Arme über den Tisch, schob den Oberkörper dazu und ließ ein, zwei Momente seine Wange auf der kühlen Fläche abkühlen, bevor er sprach.
 

„Wie fandest du die Besprechung? Dieser Ichiyouji ist nicht mal schlecht, oder?“
 

„Gute Absichten, zu wenig Ahnung“, Hal hob den Blick nicht vom Bildschirm und seine Finger nicht vom Touchpad, „Ehrlich gesagt frage ich mich auch, ob wir es nicht einfach lassen sollten.“
 

Jetzt sah er herüber, haarscharf über den Rand seiner Brille und die obere Seite des Notebooks. „Wir haben beide noch Urlaub... Lassen wir die Stadt hier zur Hölle fahren und fliegen nach Florida. So, wie du immer wolltest. Key West?“
 

„Du hast gesagt, Florida ist dir zu heiß, da spinnt dein Kreislauf“, stöhnte Kai leise von der Tischplatte her.
 

Hal beobachtete ihn.
 

„Ich hab meine Meinung geändert“, bemerkte er tonlos.
 

„Du bist angeschossen worden“, murrte Kai, „Bitte krieg jetzt nicht so einen „Vielleicht-sind-wir-morgen-tot“- Koller. Wir sind ganz nah an was Großem dran, so was fühlt man einfach... fühlst du das nicht?“
 

Ihre Blicke trafen sich.
 

„Doch“, flüsterte der ältere Blonde ernsthaft, „Genau das ist es, was mir Angst macht.“
 

Kai schob die Hand übers Gesicht.

„Sag sowas nicht!“, bat er jammernd, „Wir haben keine Angst! Wir sind vom Drogendezernat. Denk nur mal, was wir schon alles für Fälle zusammen hatten! Krankes Zeug!“
 

„Nicht so wie das.“ Hals Stimme blieb wispernd.
 

„Ich weiß.“ Kai richtete sich wieder auf, nahm die Hände vom Tisch zurück, schob die Unterlagen vor sich und begann, sie durchzublättern. „Ich weiß... aber-... weißt du, wenn ich mir sicher wäre, dass die Sache mit dem Chidori- Kinderheim nur mich getroffen hat, könnten wir das jetzt einfach lassen. Dummerweise weiß ich, dass ich nicht der Einzige war. Ich mach mir nur diese Gedanken-... was, wenn es immer noch nicht vorbei ist? Was, wenn sie nur... anderswo weitermachen?“
 

Eine unangenehme Stille fiel zwischen sie, Hal hob die Hand und rieb sich schließlich die Augen unter der Brille, strich sich über den Unterkiefer und ließ seine Hand dort, während er einen Artikel auf dem Bildschirm las.
 

„Okay. Fassen wir nochmal die Fakten zusammen“, schlug er konzentriert vor, „was haben wir?“
 

„Gut dass du fragst, ich hab was gefunden“, zufrieden blätterte Kai in seinem Blätterstapel, zog die Kopie einer alten Zeitung heraus, „Ich hab die Hintergründe der bekannten früheren Insassen des Heims überprüft. Und jetzt halt dich fest-... es waren alles Vollwaisen!“
 

Hals Augen unter der Brille flackerten auf.
 

„Das klingt vielleicht erst mal nicht ungewöhnlich, aber-... in unserer Zeit sind die meisten Kinder doch im Heim, weil die Eltern überfordert sind oder psychisch krank oder drogenabhängig... Ist doch seltsam, dass so viele der Chidori- Kinder tatsächlich keine Eltern mehr hatten! Autounfall, Raub mit Todesfolge, mysteriöser Mord...“, er zog die Luft zwischen den Zähnen hindurch und blätterte weiter, „Weißt du, was noch seltsam war? Ich hab Sasukes Eltern überprüft... und sie waren Angestellte bei Uchiha Pharmazeutics.“
 

Er hob den Blick und leckte sich kurz die Lippen,
 

„... Genau so wie meine auch.“
 

Hal tippte lange Finger gegen sein Kinn, beobachtete ihn betroffen und schob sein Notebook so, dass der Andere auf den Bildschirm sehen konnte,

„Zu den Müttern, deren Namen du mir gegeben hast, habe ich auch ein paar Recherchen angestellt-... sie waren alle hier in Behandlung auf der gynäkologischen Station des Krankenhauses-... was erst mal kein Wunder ist, aber damals kam ein neues Medikament gegen Schwangerschaftsübelkeit in die Testphase... willst du wissen, wer junger Pharmazie-Student im Praktikum dieser Abteilung war?“
 

Kai sah ihn fragend an.
 

Sein Partner öffnete ein Foto, in dem die Forschungsabteilung eine Auszeichnung entgegennahm.

Links im Hintergrund befand sich ein dünner, junger Mann im weißen Laborkittel, das Gesicht durch die schlechte Zeitungsfotografie kaum zu erkennen, deutlich dafür das dünnlippige, reptilienartige Lächeln und die langen, schwarzen Haare.
 

„... Ist das Orochimaru?!“, flüsterte er.

Hal gab keine Antwort, sein Blick gab Auskunft genug.
 

„Dreimal darfst du raten, wer der Konzern war, der dahinter stand“
 

„Uchiha Pharmazeutics“, stöhnte Kai und grub sich die Finger einer Hand in die Haare,

„...Aber was hat das zu bedeuten?! Wie gehört das zusamen? Was ist das alles?“
 

„Ich weiß es nicht“, Hal drehte das Notebook wieder zurück, „aber jetzt kennst du den Grund für meinen Vorschlag, die Sache sein zu lassen. Manche Dinge muss man nicht wissen. Noch haben wir die Chance, uns zurück zu ziehen.“
 

Kai schüttelte den Kopf.

„Nein-... nein, ich meine-... stell dir nur mal vor-... wie ich schon gesagt habe-... woher wissen wir, dass sie aufgehört haben? Woher wissen wir, dass sie nach allen Risiken die sie eingegangen sind alles einfach hingeschmissen haben, nachdem einer ihrer Schützlinge aus der Reihe fiel? Was, wenn es noch andere Kinder gibt?! Was, wenn sie nur noch keiner gefunden hat?! Und was, wenn wir etwas tun könnten, damit es-... aufhört?!“
 

Hal blinzelte.

"Das ist... reine Spekulation, wir haben keine Beweise..."
 

„Richtig! Und ich weiß, du hörst es nicht gerne“, fuhr Kai vorsichtig fort, „aber-... ich muss versuchen, mit Sasuke noch einmal Kontakt aufzunehmen...“

„Auf keinen Fall.“

„Lass mich ausreden! Er ist der einzige Überlebende, der sich -erinnert-! Wenn wir ihn wegen irgendwas vorzeitig festnehmen wird er uns niemals helfen! Dann haben wir ihn für immer verloren! Wahrscheinlich können wir ihm erstens nichts nachweisen und zweitens-... es geht um seine Familie! Er ist der Schlüssel zu allem! Wir brauchen ihn! Ich brauche ihn! Wir können ihn nicht festnehmen, Hal! Er ist wütend und er ist durcheinander und ja- vielleicht ist er komplett gestört, gefährlich und durchgeknallt, aber er ist unser Mann!“
 

Der Blonde seufzte resigniert.
 

„Wie auch immer. Lass uns die Verschwörungstheorien für einen Moment vergessen. Wir haben ein dringenderes Problem.“
 

Kai ließ den Kopf zurück auf die Tischplatte sinken,

„Den Sensen- Schlitzer...“, murmelte er.
 

„Die Leichen waren nicht nur verstümmelt!“, betonte sein Partner.

„Ich glaube, wir sollten uns jetzt erst mal darauf konzentrieren. Auch wenn es auf den ersten Blick nichts mit dem Rest der Sache zu tun hat-... wir wissen, es gibt mindestens zwei Täter, die zusammen arbeiten. Derjenige, den wir bei der Fabrik mit der Sense gesehen haben, war womöglich derselbe, der die Morde begangen hat. Der Gerichtsmediziner sagt, dass bestimmte Organe- Herz, Leber, Lunge, sogar die Augen- bei den zerstückelten Opfern gefehlt haben. Das kann doch kein Zufall sein...? Vielleicht ist es eine Art Ritual-... vieles hat Züge von einem Serienkiller, aber-... wir wissen, es sind ganz zufällig doch auch alles Organe, die als Transplantationsware auf dem Schwarzmarkt eine Menge wert sind...“
 

„Du meinst, einer schlachtet-...“, Kai kniff angewidert die Augen zusammen, „und der andere weidet sie aus? Ugh.“
 

„Ich meine, wir dürfen nicht den Fehler machen und unsere Gegner unterschätzen... was aussieht wie chaotischer Wahnsinn hat vielleicht...“
 

Hal hob eine Schulter.
 

„Irgendwie ein System.“
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2014-04-12T03:48:51+00:00 12.04.2014 05:48
Hallo ก็็็็็็็็็็็็็ʕ•͡ᴥ•ʔ ก้้้้้้้้้้้

*schluck* bei den vielen ekligen Leichenteilen, da noch
fest zustellen, das Organe oder Augen fehlen, das ist ja
eklig, ... aber bei Kakuzo ist das durchaus vorstellbar, das
er die Teile genommen hat – nur haben die Toten ja bereits
schon gerochen, als die beiden Akakzui sie gefunden haben,
da war sicher nichts mehr verwertbares dabei – dennoch ist es
eine interessante Spur die Hal und Kai gefunden haben.

Das mit den Chidori_Kinderheimen ... ist Sasuke (teilweise) unglaubliche
kraft und fähigkeiten auf Experimente von Orochimaru zurück zuführen?
Wer dann wohl die anderen sind? Ob Gaara auch dazu gehört?

he he ... Die Theorien der beiden machen mich neugierig.

CuCu Jyorie


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