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The Darkside

von

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Heimkehrer (Lee/Gaara)

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Über den Dächern stand ein grauer Morgen. Das Licht kroch nur zögernd über den Horizont. Gaara lag im Schlafzimmer auf dem Bett. Er rührte sich nicht mehr, kein Muskel zuckte, seine Augen waren weit offen. Mit großen, leeren Pupillen starrte er auf den Radiowecker, der in rotglühenden Digitalziffern die Zeit gerinnen ließ. Die Sekundenanzeige tickte gleichmäßig vorwärts, aber die Momente zwischen jedem Wechsel zogen sich immer länger. Die Stille war lähmend.
 

Einsamkeit saugte die Kraft aus seinem Körper, wie das Fehlen von Wärme Leben aus einem Reptil. Endlich, ein Geräusch. Gaara blinzelte. Seine Pupillen bewegten sich zur Zimmertür.
 

Draußen im Gang rasselte ein Schlüssel, knirschten Dielen, polterten Schuhe. Vertraute Schritte. Vertrautes Rascheln von Kleidung, vertrautes Seufzen. Gaaras Brustkorb weitete sich mit einem tiefen Einatmen, er blinzelte noch einmal, hob millimeterweit das Kinn von der Matratze. Die Schlafzimmertür ging auf, glitt sacht, beinahe lautlos über den Teppich, brachte einen Hauch von vertrautem Duft mit sich. Gaara schluckte als er ihn wahrnahm. Sein Körper spannte sich, sein Kinn hob sich höher, die Arme stemmten den Oberkörper aufwärts, er kam Lee entgegen der die Hand nach ihm ausstreckte, sich zu ihm beugte, warme Finger kräftig über die Kopfhaut rieb und ihm einen kühlen Kuss auf den Haaransatz drückte.
 

„Hey“, flüsterte er, seine Lippen noch auf der Haut, „Hast du auf mich gewartet?“

„Mmh“, seufzte Gaara. Er beugte den Hals, schmiegte sich dem Kontakt entgegen.

„Sorry“, Lee küsste ihm noch einmal auf den Haarschopf, seine Finger kraulten, „Das nächste Mal machen wir das wieder mit Kiba. Oh Mann... das tut mir leid... du brauchst doch deinen Schlaf, mh?“
 

Jetzt schloss Gaara die Augen, er blinzelte kurz. Ließ sich auf die Seite sinken, räkelte die Arme über den Kopf und erwartete den richtigen, tiefen Kuss, der folgen würde, sobald Lee sich umgezogen hatte. Viel Geduld brauchte er dafür nicht mehr. Lee wurde seine Kleidung mit demselben jugendlichen Enthusiasmus los, mit dem er alles andere tat. Mit einem zielstrebigen „Whapp“ landete erst das Oberteil und dann Hose und Socken am anderen Ende des Zimmers im Wäschekorb. Der Mann mit der Topffrisur hakte beide Daumen in den Bund seiner engen, weißen Unterhosen und schob sie sich ohne weitere Umschweife von den Hüften.
 

Gaara hatte schon wieder ein Kissen erwischt und hielt es umklammert. Bis zur Nase war sein Gesicht dahinter verborgen, die Augen weiteten sich mit einem Funkeln, als das letzte Kleidungsstück wich. Ganz instinktiv kuschelte er sich tiefer, ließ sich wieder ein Stück auf den Bauch rollen, zog ein Bein etwas an, duckte den Kopf weiter abwärts.
 

Mattes Halbdunkel warf blaue Schatten auf einen wie aus Marmor gemeißelten Brustkorb, stahlharte Bauchmuskeln, einen Körper wie aus Bronze gegossen. Lee griff nach seinem Schlafanzug. Das Halbdunkel saugte die Farbe aus lockerem Stoff in grasgrün, flaschengrün einfach nur schrecklich grün. Er schlüpfte in ausrangierte OP- Kleidung, schüttelte seine lackschwarzen Haare zurecht und schnürte das dünne Zugband über der Hüfte fest. Kein seltener Anblick zuhause, wenn alle Trainingsanzüge in der Wäsche waren. Besuchern, die ihn so zu Gesicht bekamen, erzählte er etwas von bequem und atmungsaktiv-... Tatsache war, dass es seinen Ruf als Freak wenig störte- Tatsache war aber auch, dass es Gaara reichlich egal war, worin er sich verpackte.
 

Als Lee über ihn kam, rollte der Rotschopf sich bereitwillig auf den Rücken, öffnete weit den Mund als er die Zunge des Anderen spürte.

Endlich schloss er die Augen. Endlich entspannten sich seine Finger- einen kurzen Moment lang zumindest, bevor ein Schaudern durch seinen Körper ging und er Arme und Beine anzog, um sie um die Rückseite seines Partners zu wickeln. Seine Finger spreizten die Hände zu Pranken um so viel wie möglich zu fassen zu bekommen, er gab ein leises, sehnsuchtsvolles Grollen von sich.
 

Lee seufzte nur entspannt. Er schob seine Hand mit einiger Mühe in der Umklammerung aufwärts zu Gaaras Kopf, um den Daumen auszustrecken und ihm die Schläfe zu streicheln während er hingebungsvoll ihren Kuss vertiefte. Nur Milimeter weit unter dem roten Tattoo, ganz leicht, ganz langsam. Als Gaara den Kuss unterbrach um tief einzuatmen, ließ Lee sich zur Seite sinken, seinen Kopf schwer ins Kissen fallen. Gaara schob die Nase in seine Halsbeuge, kroch dicht zu ihm, sog saugend Luft in die Lungen, murmelte gegen warme Haut, „Du riechst nach Blut“
 

„Sorry“, Lee flippte zärtlich seine Finger durch rote Haarzotteln, „Ich bin zu fertig um nochmal aufzustehen. Ich geh sofort duschen wenn ich wieder aufwache... versprochen“

„Mmh... und du schmeckst nach Schweiß“, Gaara drückte sein Gesicht fest und besitzergreifend gegen Lees Kehle, schob sich weiter zur Schulter und küsste alles was er unterwegs zu fassen bekam mit offenem Mund, weichen Lippen und sanfter Zunge.

„Ja“, Lee gluckste amüsiert, „Ich dachte, ich lass mich einfach von oben bis unten von dir abschlabbern, das spart unsere Wasserrechnung...“

Gaara gab ein empörtes Grunzen von sich, dachte aber nicht daran, aufzuhören.
 

„Ich hab dich vermisst“, flüsterte er erstickt, schlang seine Arme um den anderen Mann wie ein Löwe um seine Beute und öffnete beim Küssen seinen Mund immer weiter, bis ein großes Stück Muskel zwischen den Zähnen lag, um dann zärtlich daran zu knabbern.
 

„Mh“, gab Lee träge von sich, „Das tut gut... mach weiter“

Gaara rieb sich sehnsuchtsvoll an ihm, schmiegte sich so eng es ging an den harten, warmen Körper, spreizte seine Finger weit und glitt damit die Rückenmuskeln hinunter.
 

„Kann nur sein“, murmelte Lee nur noch sehr leise, „Dass ich nicht mehr viel reagiere... ich muss jetzt dann nämlich schlafen, okay? … Und das kannst du auch...“

Seine Hand hob sich zu Gaaras Ohr, er streichelte ihn dort wo der Haaransatz verlief, glitt ganz sacht mit Daumen und Zeigefinger über die Ohrmuschel und spürte Gaara darunter schaudern.

„Ich bin ja jetzt wieder da, hm?“
 

Er seufzte entspannt, kuschelte sich noch einmal zurecht und schloss dann die Augen. Seine Muskeln wurden locker, seine Hand sank. Sein Atem ging tiefer. Gaara konnte noch lange nicht damit aufhören ihn anzufassen, mit so viel Sinnen wie möglich in sein Bewusstsein zu prägen dass er da war, hier bei ihm, jemand der warm war, der lebte und atmete, der auf ihn reagierte und ihn so nah zu sich kommen ließ. Er schob Lees Oberteil aufwärts, drückte den Kopf darunter, wollte mehr Haut. Und als er sie hatte, streichelte er fasziniert mit den Handflächen, schmiegte sein Gesicht dagegen, atmete ganz tief ein.

Erst als er halbwegs beruhigt und befriedigt war, umschlang er Lee mit Armen und Beinen und drückte zu. Gaaras Umarmung hatte eine solche Kraft, dass sie einem Menschen mit normaler Statur womöglich den Brustkorb geknackt hätte. Lee lag darin wie aus Gummi, vollkommen unbekümmert. Leise und friedlich schnarchte er vor sich hin.

Gaara schloss die Zähne über den großen Schultermuskel beim Hals, biss so liebevoll zu, dass es kaum rote Druckstellen hinterließ. Ein inniges, tiefes Seufzen rang sich aus seiner Brust, er leckte noch einmal über die traktierte Stelle, küsste mit weichen Lippen aus purer Zuneigung. Dann vergrub er seine Nase hinterm Ohr seines Partners und war endlich, mit dem ruhigen Geräusch des Atems im Ohr, dem Spüren des gleichmäßigen Herzschlags, dem Gefühl dass er da war, entspannt genug um die Augen zu schließen.
 

Gerade als sein Bewusstsein in Richtung Schlaf driftete, spürte er wie Lee sich etwas rührte und instinktiv verstärkte er seinen Todesgriff-... aber dann waren da nur wieder sanfte Finger in den Haaren bei seinem Ohr, ein zärtliches Kraulen und Flüstern.

„Hey, ich hab dich lieb“
 

Gaara klammerte sich mit aller Kraft an, drückte seine Nase in Lees Haarschopf im Nacken.

„Mpfh“, grunzte er.
 

„Gib mir deine Hand“

Lee streichelte über Gaaras verkrampfte Pranke, die irgendwo an seinen Rippen Druckstellen hinterließ.
 

„Mh...“, das klang eher jammernd.

„Komm schon“, murmelte Lee im Halbschlaf, "Gib sie mir"

Seine Finger blieben sanft, streichelten Gaaras Handrücken bis er schließlich locker ließ.
 

Lee schob seine Hand über Gaaras, ließ seine Finger zwischen die des Anderen gleiten und verschränkte sie miteinander. Versichernd drückte er zu. Gaara seufzte, ein tiefes, tonloses „Huff“ gegen Rock Lees Nacken. Er schloss die Augen. Er entspannte sich. Die tiefe Wärme, die in ihn hinein sickerte half ihm, los zu lassen. Endlich konnte er schlafen.
 

Endlich war jemand da, der ihn festhielt.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2014-02-07T12:23:02+00:00 07.02.2014 13:23
Hey (๑>ᴗ<๑)

*lacht* es klingt bald, als wenn Neji hier zur Schlachtbank geführt
wird, wenn er in den Schönheitstempel geht^^ ... mir fällt immer wieder
deine Blumige und vergleichende Sprache auf – auch hier wieder, das
Nejis Mut wie ein Eiswürfel schmilzt. ... Deine Vergleiche sind anschaulich
und schmiegen sich sehr schön in den Text.

Ein wenig hat man es sich schon denken, können, das es hier um eine
kaltWachsenthaarung geht, aber du hast es gut versteckt. Außerdem
musste ich lachen, das alle ihn auf Naruto verwiesen haben und meinten
er soll doch ihn anrufen.

Lee mit den kleinen Hüpfern war süß – ich denke er könnte da mit seiner
hüperaktiven art ganz gut in so einen lauten, kreischenden Kinderpulk passen.
Außerdem stimmt es ja das nicht jeder Schmerz für Masochisten schön ist,
also warum soll er sich nicht „professionielle Hilfe“ holen *ggg*

Ein schönes Kapitel :D ... ich bin gespannt, wen sich Neji da geangelt hat.

CuCu Jyorie



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