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Infernus

To hell and back!
von

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Italian Manners

Als Dean am nächsten Tag erwachte, waren Sam und Beth bereits in heller Aufruhr.

Was war nur mit denen los?

Es war doch erst sechs Uhr morgens!

“Ach, guten Morgen, Dornrösschen!”, warf Beth ihm zu und stolzierte in ihrer knackigen Jeans vor ihm umher.

Obenrum trug sie momentan nur einen BH.

Dean zuckte kurz mit seinen Augenbrauen und betrachtete sie, wie die einfallenden Sonnenstrahlen über ihre zarte Haut streichelte.

Na, wenn das nicht ein guter Morgen war!

Gequält kletterte er aus dem Bett und zog sich langsam an.

“Was seid ihr denn schon in einer solchen Aufruhr? Gibt Justin Bieber etwa ein Konzert?”, erkundigte er sich, wobei er die Frau des Trios dümmlich angrinste.

Beth fand endlich ein frisches Shirt und zog es sich, zu Deans bedauern, über.

Sie raufte sich ihre wirren Locken.

“Nein, aber gestern wurde wieder eine herzlose Leiche gefunden... Wenn Justin neuerdings auf Herzpfeffer steht, dann haben wir endlich mal einen prominenten Werwolf. Wäre doch mal eine musikalische Versuchung wert, oder nicht?”, klärte sie ihn auf.

Sein Grinsen wurde noch breiter.

Er liebte ihre Art, sich auszudrücken.

Plötzlich klopfte es an der Zimmertüre.

“Hey, Baby, ich bin es. Seit ihr schon auf den Beinen?”, meldete sich Mike und schon platzte er in das Honeymoon Suite hinein.

“Ach, ihr seid schon wieder auf den Sprung?”, wollte er dann wissen, während er sie beobachtete, wie sie weiter unbeiirt zusammenpackten.

Beth lächelte ihm zu und klopfte ihm auf die Schulter.

“Danke, Mike. Du hast unsere Ärsche vor einer unbequemen Nacht im Auto gerettet. Aber wir müssen nun endlich los. Die Arbeit wartet nicht...”, entgegnete sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange und ging, den Winchesterbrüdern, voraus.
 

Zehn Minuten später saßen sie bereits im Impala Richtung Nashville.

Sie erreichten die Innenstadt schnell, suchten sich ein Hotel und zogen sich um.

“Wow, Beth, dieser Rock und die Bluse stehen dir wirklich gut. Willst du meine Sekretärin sein?”, flirtete Dean drauf los, als sie sich in ein Businessoutfit gezwängt hatte.

Sie zog eine Augenbraue hoch und steckte ihr Haar zusammen.

“Ich bin wohl eher deine Vorgesetzte!”, erwiderte sie und zeigte ihm ihren Ausweis, auf dem die Bezeichnung Special Agent vermerkt war.

Er schluckte.

“Na, vielleicht lässt du mich dann ja Überstunden machen.”, munkelte er, was sie äußerst amüsierte.

“Können wir nun endlich zur Gerichtsmedizin gehen?”, nölte Sam aus einer anderen Ecke des Hotelzimmers.

“Halt die Klappe, Sam!”, kam es synchron von den beiden Ältesten.

Allerdings machten sie sich schließlich auf den Weg zur Polizeistelle und besorgten sich die Schlüssel zur Gerichtsmedizin, um sich die Leichen der Werwolfopfer ansehen zu können und es bestanden nun definitiv keine Zweifel mehr, dass es sich wirklich um derartige Bestien handelte.

Bei allen Opfern handelte es sich um Hobbyjäger, die nachts in ihren Hochständen nach Rotwild Ausschau gehalten hatten.

Damit, das sie zu den Gejagten wurden, hatten sie wohl nicht gerechnet.

Sie entschlossen sich dazu, erst einmal etwas essen zugehen, da sie die richtige Jagd erst nachts starten konnten.
 

“Wie kann man nur so viel essen, wie dein Bruder?”, wandte Beth sich an den jüngeren Winchester, während Dean, aufgrund eines überdimensionalen Bacon Cheese Burgers, zeitweilig nicht in der Lage war für sich selbst zu sprechen.

“Mein Bruder bekommt den Hals nie voll. Das war schon immer so... Ob es Frauen, Alkohol oder Fast Food.”, enthüllte er das Leben seines Bruders.

Sie musste unwillkürlich schmunzeln.

“Na ja, ging mir bis vor kurzem eigentlich genauso. Bei unserem Job weiß man schließlich nie, wann man den Löffel abgibt.”, scherzte sie.

Dean nickte, wobei er aufpassen musste, das ihm die Hälfte seines Burgers nicht aus dem Mund fiel.

“Genau meine Rede! Du gefällst mir immer besser, Süße. Wo warst du nur die ganzen Jahre in denen ich unglückselig nach einer Seelenverwandten gesucht habe.”, brabbelte er mit charmanten Augenaufschlag.

Sam verdrehte nur genervt die Augen.

Ging das schon wieder los?

Beth biss sich auf die Unterlippe und strich unter dem Tisch mit ihrem Bein an seinem entlang, was ihn kurz aufschrecken ließ.

Ihre Blicke trafen sich und Beth war gewollt ihn über den Tisch hinweg zu sich zuziehen und einfach so mit ihm rumzumachen.

Gott, wo war dieser Mann die ganze Zeit über gewesen?

Doch sie versuchte sich zusammenzureißen und zündete sich eine Zigarette an.

“Wenn wir diese Mistviecher abgeknallt haben, müssen wir unbedingt zu einem alten Freund von mir. Ich hatte schon mit Sam darüber gesprochen, dass es sehr praktisch wäre, wenn ihr euch auf tattoowieren lasst, um euch vor einer Besessenheit zu schützen.”, schlug sie den Brüdern vor.

“Und was für eine Art Freund ist das?”, harkte Dean neugierig nach, wobei er jedes einzelne Wort betonte.

Er hatte sicherlich keine Lust noch einmal auf einen ihrer vermeindlichen Liebhaber zu treffen.

Sie sah ihn mit leicht beleidigter Miene an.

“Es ist ein Bekannter meiner Mutter.”, konterte sie und man konnte ihren gekränkten Unterton deutlich heraushören.

“D... Das tut mir... Ich wollte nicht...”, stammelte er entschuldigend vor sich hin.

SIe winkte ab.

“Schon gut; Dean. Das konntest du ja nicht wissen und außerdem bist du einfach so zuckersüß, dass ich deinen grünen Rehäuglein einfach nicht widerstehen kann.”, gestand sie ihm und zwickte ihn neckisch in die Wange, wobei sie ihm zuzwinkerte.

Sam konnte sich ein Prusten nicht verkneifen.

Oh, Mann, das konnte ja noch heiter werden mit den Beiden!
 

Am Abend machten sie sich zur Jagd bereit.

Sie tarnten sich als Wildranger und fuhren mit dem Impala so weit in den Wald hinein, dass sie auf einer Lichtung parken konnten.

Von dort aus, hatten sie einen guten Rundumblick.

Beth warf einen Blick auf den strahlendhellen Vollmond.

“Sieht so aus, als hätten wir heute gute Chancen eines dieser Monster zu erwischen.”, spekulierte sie und lud, mit einen klackenden Geräusch, ihre Pistole.

Dann setzte sie sich, zu den Brüdern, auf die Motorhaube des schwarzen Wagens.

“Irgendwie erinnert mich das hier an meine allererste Jagd. Ich hatte Geburtstag und mein Dad hat mir diesen Colt geschenkt.”, hob sie ihre Waffe etwas an, um ihnen das Ganze etwas zu verdeutlichen.

“Dann nahm er mich mit nach draußen und das Erste, was ich damit erlegte, war ein Werwolf in den Wäldern Omahas. Oder wohl eher einen vierzigjährigen Bankangestellten, der sich gerade über ein junges Mädchen hergemacht hatte.” schwelgte sie in Erinnerungen und seufzte.

Die beiden Männer lächelten.

“Wir haben wohl sehr viel gemeinsam. Unser Dad hat uns damals auch oft mit auf die Jagd genommen.”, kam es von Sam und sie sah ihm an, dass er bei der Erwähnung von John sofort trauriger wirkte.

Also ließ sie das Thema lieber sein.

Sie warteten und warteten und es war bereits ein Uhr morgens.

“Langsam werd ich müde. Wir sollten wieder zurück zum Hotel fahren.”, murrte Dean und ließ zunehmend den Kopf hängen.

Beth zog ihn an seine Schulter.

“Armes Baby... Aber ich bin mir sicher, dass es gleich losgeht. Und danach sing ich dir ein Schlaflied!”, meinte sie enthusiastisch, was ihn ein wenig aufheiterte.

Plötzlich hörten sie ein Knistern aus dem Unterholz.

Beth sprang sofort, wie von der Tarantel gestochen, auf und richtete ihre Waffe in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war.

Doch so schnell dieses aufgetaucht war, war es auch wieder verschwunden.

Sie blickte nervös in die Dunkelheit, an die sich ihre Augen immer sehr gut anpassen konnten.

Dean und Sam, die vor Schreck beinahe von der Motorhaube gefallen wären, blickten sich ebenfalls um.

Dann steckte der Ältere seine Pistole wieder zurück.

“Das war bestimmt nur ein Fuchs, oder sowas. Keine Panik, Leute!”, versuchte er die Anderen zu beruhigen.

Doch wie aus dem Nichts sprang ihn mit einem Mal etwas großes an und riss ihn zu Boden.

Er sah sich einem Menschen gegenüber, der ihn mit gefletschten Zähnen ins Gesicht sabberte.

Werwölfe waren nämlich keineswegs diese haarigen Gestalten wie sie immer in Horrorfilmen dargestellt wurden.

“Kann mir mal jemand behilflich sein?!”, rief er nach Rettung.

Beth wollte gerade auf ihn zu rennen, da wurde auch sie erfasst.

Es war ein zweiter Werwolf, diesmal eine Frau.

Die junge Jägerin wurde so heftig auf den matschigen Waldboden geworfen, dass sie ihre Waffe fallen ließ und diese irgendwo unter dem Laub verschwand.

“Verdammt!”, stieß sie fluchend hervor und versuchte den Werwolf abzuwehren, in dem sie ihm einen linken Haken verpasste.

Das wirkte allerdings nur einige Sekunden.

Doch einige Sekunden genug, damit sie einen Silberdolch aus ihren Stiefelschaft ziehen konnte.

Und bevor die tollwütige Frau sich mit ihren Fängen und Klauen auf sie stürzen konnte, rammte sie ihr die Klinge mitten ins Herz, sodass die Wölfin nur einen lauten Schrei von sich geben konnte.

Beth zog das Messer noch einmal heraus, um es erneut in den beinahe schon leblosen Körper zu stoßen.

“Fahr zur Hölle!”, zischte sie und es ertönte ein Schuss im Hintergrund.

“Sam? Dean? Ist alles in Ordnung bei euch?”, schrie sie besorgt.

“Ja, Sam hat mich gerade davor bewahrt zu Chappi verarbeitet zu werden.”, hörte sie Dean witzeln und atmete erleichtert aus.

Sie konnte den toten Werwolf nur mit Mühe von sich hinunterrollen und schon waren die Jungs zur Stelle, um ihr auf die Beine zu helfen, da sie ansonsten einfach im Matsch liegen geblieben wäre.

Das war ja wirklich ein Überraschungsangriff gewesen!

“Wie geht es dir?”, erkundigte Sam sich bei ihr.

Sie strich sich eine Locke aus dem Gesicht.

“Ganz gut, schätze ich... Diese Biester werden auch immer gerissener. Jetzt jagen sie schon in Pärchen. Beim nächsten Mal haben wir es wahrscheinlich schon mit einem Rudel zu tun...”, vermutete sie und trat gegen den reglosen Körper.

Dann holte sie einen Kanister Benzin aus dem Impala und schüttete dieses über die Leichen, um sie dann mit Freude zu verbrennen.

Sie bemerkte die verblüften Blicke der Brüder und sah sie erwartungsvoll an.

“Ist irgendwas?”, wollte sie wissen.

Dean deutete auf sein eigenes Gesicht und fuchtelte wild mit seinem Finger.

“Na ja, ich will ja nicht unverschämt werden, aber kann es sein, dass du dich bei deiner Schlachtaktion etwas schmutzig gemacht hast?”, entgegnete er.

Sie zündete sich eine Zigarette an.

“So ein Mist... Dabei hat man mir doch gesagt, ich solle mich benehmen. Da ist es wohl wieder mit mir durchgegangen.”, zwinkerte sie ihm zu und stieß einen Schwall Rauch aus.

Dean schüttelte nur den Kopf und dann mussten sie alle lachen.

Diese Frau hatte es wirklich in sich.

“Also ich muss zugeben, dass deine Art zu jagen ziemlich... eh... schmutzig ist? Aber gut... Wir haben den Job erledigt ohne uns lange damit aufzuhalten.”, bemerkte sam und verzog unschlüssig das Gesicht.

Sie legte ihre Arme um die Beiden und führte sie zurück zum Wagen.

“Ich schlage vor, wir fahren kurz zurück zum Hotel, ich dusche schnell und dann machen wir uns auf den Weg zu meinen Bekannten.”, forderte sie, womit sich alle einverstanden gaben.
 

Vier Stunden später kamen sie an einen abgelegenen Restaurant und Hotel an.

Bella Italia? Wo sind wir hier? Bei der Mafia?”, platzte es aus Dean heraus und Beth sah ihn ermahnend an.

“Schrei das nicht so...”, warnte sie ihn und er sah sie verwundert an.

Was dann?

Würde man mit Berettas auf ihn losgehen?

Doch als sie die Hofeinfahrt hinaufkamen und sich einen Parkplatz suchten, blickten die Brüder sich erstaunt um.

Es war ein ziemlich großes Anwesen, beinahe schon eine Art Bauernhof.

Und wirklich, das Hotel und auch die Gastronomie befanden sich in einem alten, aber wirklich gut restaurierten, Farmerhaus.

Beth war bereits aus dem Impala gesprungen, als dieser noch gar nicht richtig gestanden hatte.

Die beiden Winchester konnten ihr gerade so folgen, um überraschend von einem großen schwarzen Schäferhund angesprungen zu werden.

Der Hund kläffte aufgeregt und sofort ging die Haustüre auf.

Sie wurden vom hellen Licht einer ziemlich starken Taschenlampe geblendet.

Ein gutaussehender, dunkelhaariger Mann kam in einem Morgenmantel hinaus.

In seiner einen Hand die Taschenlampe und in der anderen, was Dean ziemlich fassungslos dreinschauen ließ, eine Beretta.

“Mamma mia! Rico, halt deine verdammte Klappe! Du weckst noch die ganzen Gäste, Stronzo!”, schimpfte er, mit starken italienischen Akzent, den Hund aus, der auch sofort kuschte.

Erst einige Minuten später bemerkte er das Trio.

“Beth? Mädchen, was machst du denn hier? Und das zu so einer frühen Stunde.”, kam es überaus erfreut von dem Mann, der sich kopfschüttelnd seine Brille aufsetzte, die übrigens nach Armani aussah.

Sie grinste ihn an und die Beiden fielen sich in die Arme.

“Ich war gerade in der Nähe und wollte dir meine neuen Partner vorstellen. Das sind Sam und Dean Winchester. Jungs, dass ist Salvatore Ferro.”, stellte er sie vor.

Alle gaben sich erfreut die Hand.

“Tut mir leid, dass ich mich so aufbrausend gegeben habe, aber im Moment bin ich ein wenig im Stress. Ich schlage vor, dass wir uns morgen beim Frühstück richtig kennen lernen.”, entschuldigte er sich und führte sie ins Haus.

“Ach, das macht doch nichts, Toto.”, winkte Beth ab und winkte die zögernden Jungs hinter sich her.

Der Italiener schmunzelte und strich sich durch sein pechschwarzes Haar.

“Ihr müsst müde sein, Kinder... Dann kommt mal. Ich habe noch ein Zimmer frei für die Herren und dein altes Kinderzimmer ist auch noch frei, Beth.”, bot er ihnen an und sie nahmen dieses Angebot freudig an.

Bevor die Brüder und Beth sich trennten, hielt Dean sie noch einmal fest.

“Dein Kinderzimmer?”, harkte er verwundert nach und deutete auf die Tür, durch die sie hindurchgehen wollte.

Sie nickte.

“Ja, nachdem mein Dad gestorben war, kam ich erst zu Bobby und dann hierher... Aber dazu morgen mehr. Gute Nacht.”, wickelte sie das Thema schnell ab und sie gingen getrennte Wege.
 

“Ihr seid also auch so vollkommen durchgeknallte Jäger, wie meine Ziehtochter?”, kam es von Salvatore, als er ihnen am nächsten Morgen ein italienische Frühstück servierte.

Dean und Sam betrachteten das viele Brot und den teuren Parmaschinken.

Na, wenn das nicht mal ein Festmahl war!

“Eh... Ja. Wir kennen uns über unseren gemeinsamen Bekannten... Bobby Singer.”, klärte Sam, den Mann auf, bevor er vergaß zu antworten.

Salvatore nickte andächtig und nahm einen Schluck von seinem Kaffee.

“Ja, Bobby... Wenn er nicht der Patenonkel von Beth wäre, hätte ich ihn schon längst Betonschuhe verpasst.”, murrte er und blickte finster drein.

Die Brüder wirkten durch seine Aussage etwas verstört und so musste Beth schnell dazwischen gehen.

“Dad hat mich zu einer Jägerin gemacht, Toto. Bobby hat sein Werk nur fortgeführt.”, beschwichtigte sie den Italiener.

Der ließ sich damit allerdings nicht abspeisen.

“Und hätte er das nicht getan, wäre etwas vernünftiges aus dir geworden!”, entgegnete er.

Sie klimperte empört mit den Augen.

“Ach, etwa die Frau eines Mafiosos? Ich bin Halbitalienerin und mit meinem Temparament kennst du dich ja bereits gut aus! Beim Jagen kann ich wenigstens so sein, wie ich bin und muss mich nicht verstellen. Außerdem hat Mum...”, wollte sie einwenden, doch er unterbrach sie.

“Erwähne nicht deine Mutter vor mir, Elisabeth!”, murrte er, wobei er in einen etwas lauteren Ton verfiel.

Sie zuckte etwas zusammen, was den beiden Winchestern nicht entging.

Etwa eine halbe Stunde lang herrschte Schweigen, dann traute Beth sich wieder etwas zu sagen.

“Ach, Toto, ich wollte dich eigentlich um etwas bitten. Du hast mir ja damals dieses Tattoo gestochen... Könntest du den beiden auch so eins machen?”, fragte Beth ihren alten Freund.

Er sah von seiner Morgenzeitung auf und nickte dann.

“Natürlich... Aber dann müssen wir das jetzt machen. Um ein Uhr habe ich einen anderen Kunden.”, klärte er sie auf.

Die Winchester sahen sich gegenseitig über den Tisch hinweg an.

Wie viele Jobs hatte diese Kerl?

Restaurant- und Hotelbesitzer und dann auch noch Tattoowierer?

Was kam als nächstes?

“Gut. Dann bereite ich die Jungs schon mal vor.”, kam es von der jungen Frau und sie schnappte sich die Beiden, ehe die ihr Frühstück richtig beenden konnten.

Sie führte sie in einen Raum und ließ sie beide auf bequemen Polsterstühlen Platz nehmen.

“So, ich denke auf die Brust sehe es gut aus.”, murmelte sie vor sich hin und entkleidete blitzschnell die Oberkörper der Beiden.

Dean schien von ihren Fertigkeiten sehr beeindruckt.

“Gott, woher kannst du das?”, fragte er sie.

Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht.

“Jahrelange Übung, mein Großer.”, erwiderte sie und er schluckte.

Wieso war Sam nur im gleichen Raum?

“Ich werde die Stellen noch mal rasieren und dann desinfizieren. Es dauert nicht lange. Toto ist wirklich sehr geübt darin.”, informierte sie die Zwei und machte sich an die Arbeit.

Schon schneite Salvatore, nun in einen weißen Hemd und einer Anzughose gekleidet, in den Raum.

“Dann machen wir uns mal an die Arbeit, was?”, richtete er sich an die Jungs und krempelte sich die Ärmel hoch.

Sam war der erste, der sich dieser, nicht ganz schmerzfreien, Tortur stellte.

Er atmete erleichtert auf und schmunzelte als Dean dann schließlich das Gleiche über sich ergehen ließ.
 

“Sagen Sie, Mister Ferro. Voher haben sie das Tattoo auf Ihrer Brust? Das ist doch ein Gefängnistattoo, oder?”, erkundigte sich Dean.

Salvatore lächelte, während er sich an seine Zeit im Gefängnis erinnerte.

“Ja, ich saß ein paar Mal. Es gibt nahezu kein Zuchthaus, das noch nicht Bekanntschaft mit mir gemacht hat.”, witzelte er und man konnte deutlich sehen, wie Beth die Augen verdrehte.

Immer diese alten Kamellen!

“Wir saßen mal in Colorado.”, prahlte Dean, was den Älteren allerdings nicht wirklich zu beeindrucken schien.

Mit einem Mal wurde die Türe aufgerissen und ein weiterer, jedoch blonder, Italiener trat ein.

Er trug noch teurere Kleider als Salvatore und paffte eine dicke Zigarre.

“Beth? Baby, was machst du denn hier? Das ist doch jetzt bestimmt schon zwei Jahre her?”, begrüßte er nur die junge Frau und ließ die anderen vollkommen außer Acht.

Beth, der man ihre, wenn auch unterdrückte Abneigung, ansah, zwang sich zu einem Lächeln.

“Ja, richtig! Das letzte Mal sagtest du mir, dass ich verschwinden solle, da ich dir zu langweilig geworden sei.”, erinnerte sie ihn.

Er schnaubte etwas fassungslos darüber, dass sie sich noch so genau an seine Wortwahl erinnern konnte.

“Aber, dass hab ich doch nur gesagt, weil ich wütend war. Kein Tag ist seitdem vergangen, an dem ich nicht an dich gedacht habe, Bellezza.”, murmelte er unterwürfig, doch sie ging nicht auf ihn ein, stattdessen zeigte sie auf die Winchesterbrüder.

“Das sind übrigens meine neuen Partner, Sam und Dean, Toni.”, stellte sie ihm die Jungs vor.

Er musterte Beide nur, die sich mittlerweile wieder etwas übergezogen hatten.

“Ah...”, war das Einzige, was er dazu äußern konnte, also verließ sie so schnell wie möglich den Raum und zerrte die Brüder hinter sich her.

“Ach, Beth... Ich würde mich freuen, wenn du und deine kleinen Äffchen heute Abend auf einen Drink in die Bar kommen würdet.”, lud er sie provozierend ein.

Dean war drauf und dran im an den Hals zu springen, doch sie hielt ihn zurück.

“Wir werden da sein!”, konterte sie und war froh, als sie außer Reichweite waren.
 

“Was war das denn für einer?”, wollte Dean wissen, als sie sich wenige Minuten später im Hotelzimmer der Jungs befanden.

Beth ließ sich auf deren Bett fallen und seufzte gereizt.

“Toni Bocconcello. Er ist der Sohn eines sehr vollhabenden, einflussreichen Geschäftsmannes.”, klärte sie sie auf, wobei sie das letzte Wort so eigenartig betonte, dass es für Sam klar war, was sie wirklich damit meinte.

“Dein Onkel verkehrt mit der Mafia? Das hätten wir uns ja eigentlich gleich denken können!”, brachte er etwas nervös hervor.

Sie winkte ab.

“Nichts Besonderes. Toni spielt sich gerne auf, hat aber nicht den nötigen Mumm, um seinen Worten Taten folgen zu lassen. Also... Keine Bange, Jungs. Ich pass schon auf euch auf!”, versprach sie ihnen.

Dean, der die Tattowierung im Spiegel betrachtete, wandte sich zu den anderen beiden um.

“Ihr hattet mal was miteinander, oder?”, fragte er sie, wobei er etwas vorwurfsvoll klang.

Sie sah ihn ertappt ins Gesicht.

“Schon, aber es war ein großer Fehler. Können wir das Thema damit abharken?”, fauchte sie genervt.

Dean verzog etwas erschrocken das Gesicht.

“Ist ja gut...”, murmelte er entschuldigend.

Sie öffnete die Türe, um den Raum zu verlassen, drehte sich ihnen dann aber noch einmal zu.

“Ich besorge zwei Anzüge für heut Abend. Also bloß kein Pfund mehr zunehmen.”, scherzte sie und zwinkerte ihnen zu.
 

“Wie seh ich aus, Sammy?”, wollte Dean von seinem kleinen Bruder wissen und drehte sich demonstrativ um die eigene Achse, um dann noch ein paar Modellposen nachzulegen.

Sam konnte sich ein Lachen nur schwer verkneifen und prustete amüsiert.

“Anzüge stehen dir nicht.”, brachte er nur hervor und zog seine eigene Krawatte zurecht.

“Anzüge stehen dir nicht... Bla, bla, bla!”, äffte der Ältere ihn nach und streckte ihm die Zunge raus.

“Wollen wir doch mal sehen, ob Beth das genauso sieht!”, nölte er und trat zur Tür heraus.

Sam folgte ihm dich auf den Fersen.

Die Beiden wurden vom Schlag getroffen, als ihre Partnerin ihnen auf dem Flur entgegen kam.

Sie trug ein weißes Chiffonneckholderkleid, hatte sich die Lippen tiefrot geschminkt und ihr Haar etwas hochgesteckt.

Sie sah einer Schauspielerin aus den Fünfzigern beinahe zum verwechseln ähnlich.

“Oh, Marilyn! Wo ist denn Johnny?”, spielte Dean auf ihr Outfit an.

Sie lächelte ihn mit ihren bezaubernsten Lächeln an und strich über sein Jackett.

“Vielleicht willst du ja für diesen Abend mein Mister President sein...”, munkelte sie und beide mussten Lachen, während Sam die ganze Szene beobachtete.

Dean reichte ihr seinen Arm, damit sie sich bei ihm unterharken konnte.

“Liebend gerne!”, gestand er ihr.

Und so machten sie sich auf den Weg in die Bar, die zu dem großen, mediterranen Restaurant gehörte.

Sie brauchten nicht lange zu suchen, um Toni zu finden, denn er wurde von einer Schar Blondinen umringt, inklusive fünf Bodyguards.

“Man sieht, dass du an mich gedacht hast, Toni.”, brummte sie beleidigt, doch er verzog keine Miene, sondern zeigte den Blondinen nur mit einem Wink, dass sie sich verziehen sollten.

Dann bot er den Dreien Sitzplätze an.

“Das habe ich auch, Beth. Und um es dir zu beweisen, habe ich mir erlaubt, dir dieses Geschenk zu machen. Ich hoffe, es gefällt dir...”, murmelte er und öffnete eine kleine Schatulle, die er ihr über den Tisch hinweg zuschob.

“Heiliger!”, kam es nur von den Brüdern.

In der Schachtel befand sich ein Ring, dessen Diamant beinahe haselnussgroß war.

Mit verächtlichen Blick klappte sie das Kästchen zu und schob es wieder zurück.

“Du solltest wissen, dass ich nicht käuflich bin.”, meinte sie und zündete sich eine Zigarette an.

Was dachte er sich eigentlich, wer sie war?

Man konnte deutlich erkennen, dass dem blonden Italiener der Kopf rauchte vor Wut, denn seine blauen Augen verdunkelten sich vom einen zum nächsten Moment.

“Du solltest mich lieber nicht reizen, Elisabeth Colt.”, drohte er ihr.

Doch er hatte nicht mit dem Älteren der Winchester gerechnet, dessen Beschützerinstinkt er mit diesem Satz geweckt hatte.

“Sonst was, du aufgeblasene Spaghetti?”, wollte er herausfordernd wissen und starrte ihn mit seinem typisch überlegenen Grinsen an.

“Misch dich nicht ein, Kleiner. Ich spiele in einer anderen Liga.”, richtete sich der Italiener an Dean, den das nicht im Geringsten beeindruckte.

“Und jetzt soll ich Angst haben? Du bist doch nichts weiter als eine labbrige Tortellini.”, legte der blonde Winchester nun erst richtig los.

“Ich hatte schon mit gefährlicheren Typen zu tun, als du es bist, glaub mir. Und wenn du der Kleinen da auch nur ein Haar krümmst, dann dreh ich dich höchstpersönlich durch die Nudelrolle!”, warnte er ihn, wobei er immer zorniger wurde.

Toni, der darauf nichts mehr erwidern konnte, sah nur noch einmal Beth an und erhob sich dann.

Dean sah ihm nach.

Diese Italiener!

“Ja, genau, verschwinde! Und vergiss nicht deine persönlichen Pizzabäcker!”, rief er ihm nach und lachte dann selber über seine Aktion.

“Was machst du, wenn der noch mal wiederkommt? Womöglich mit mehr Männer und Waffen?”, meinte Sam mit mulmigen Unterton.

Dean schien kurz zu überlegen und schmunzelte dann.

“Ich weiß nicht... Rennen vielleicht?”, scherzte er.

Beth fing plötzlich an zu lachen und konnte nicht mehr aufhören, was die Beiden ziemlich verwirrte.

Als sie sich wieder beruhigt hatte, wischte sie sich eine kleine Träne aus den Augenwinkel.

“Ich fass es einfach nicht, dass Toni so erbärmlich ist. Und du bist einfach der Beste, Dean! Danke, dass du mir diesen Gefallen getan hast.”, bedankte sie sich bei ihm.

“Obwohl ich auch selbst mit ihm fertiggeworden wäre. Nur auf eine andere Art...”, murmelte sie.

Die Brüder wollten gar nicht wissen, was sie dem armen Kerl angetan hätte.

“Ich geh uns mal ein paar Drinks besorgen.”, trällerte sie dann und ging hinüber zum Bartresen.

Dean beugte sich zu Sam vor.

“Die Kleine steht auf mich! Da hast du es, Sammy!”, freute er sich und strich sich durch sein blondes Haar.

Sam wirkte entnervt und seufzte.

“Bild dir nichts ein, Dean.”, mahnte er seinen älteren Bruder und erhob sich.

“Ich fühl mich etwas gerädert und außerdem wollte ich noch ein paar Nachforschungen wegen dem Gelbäugigen anstellen. Ich lass euch zwei mal allein.”, verabschiedete er sich und ging zurück aufs Zimmer.
 

“Wo ist Sam denn hin?”, harkte Beth nach, als sie mit einem Tablett wiederkam, auf dem sechs Gläser Glenfiddich standen.

Dean sah sie mit einem charmanten Grinsen an.

“Der wollte uns zwei hübsche ein wenig allein lassen. Was er damit nur bezweckt?”, munkelte er scherzhaft.

Sie kicherte amüsiert und reichte ihm ein Glas, um mit ihm anzustoßen.

“Auf uns?”, wollte sie wissen und sah ihn fragend an.

Er nickte.

“Auf uns.”, bestätigte er ihr.

Und sie tranken und tranken und tranken.

Es war bereits nach Mitternacht, als sie aufhörten.

“Ich muss gestehen, dass du ziemlich gut bist, für eine Jägerin. Ich meine, beim Trinken.”, musste Dean zugeben.

Sie sah ihn verführerisch in die Augen.

“Vielen Dank. Du aber auch.”, erwiderte sie.

Sie begann mit einer ihrer Locken zu spielen und betrachtete ihn eingehend, was ihm dann doch ein bisschen peinlich wurde.

Warum sagte sie denn nichts mehr?

“Ich hab mich wohl geirrt.”, brabbelte sie vor sich hin.

Er zog verwundert eine Augenbraue hoch.

“Worin geirrt?”, stocherte er nach.

Sie lachte und hielt einen Moment inne, um zu überlegen, wie sie ihm ihre Gedanken übermitteln sollte.

Dann beugte sie sich etwas vor, sodass er einen guten Einblick in ihren Ausschnitt hatte.

“Ich dachte erst, dass du genau so ein arroganter, größenwahnsinniger Mistkerl bist, wie all die anderen Jäger von deinem Schlag. Aber, du bist anders. Ich muss zugeben, dass ich dich wirklich süß finde.”, flüsterte sie hauchend in sein Ohr, sodass ihm ein Kribbeln von Kopf bis Fuß überfiel.

Es knisterte nun lautstark zwischen den Beiden und die Temperatur schien um zwanzig Grad zu steigen.

“Na ja... Größenwahnsinnig bin ich ja doch ein bisschen, wenn ich ehrlich bin...”, bedachte er ihre Aussage und sie musste erneut lachen.

“Und du bist viel witziger, als diese ganzen Langweiler.”, fügte sie jedoch hinzu und erhob sich dann.

“Komm, ich hätte Lust ein bisschen spazieren zu gehen.”, forderte sie ihn auf und die Beiden traten in die kühle Nacht hinaus.
 

Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her.

“Sag mal, Dean... Wünscht du dir manchmal, du würdest ein ganz normales Leben führen... Mit einer Ehefrau, Kindern und einem Haus mit Garten, in dem man Barbecues mit den Nachbarn feiern kann?”, kam es urplötzlich von ihr.

Er blieb stehen und sah sie an.

“Wie kommst du denn jetzt auf so was?”, stellte er eine Gegenfrage.

Sie standen sich gegenüber und sie senkte ihre blauen Augen Richtung Erde.

“Manchmal habe ich einfach das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlt... Eine Familie...”, stammelte sie vor sich hin.

Auf einmal spürte sie seine Hand an ihrer und sie blickte schnell zu ihm auf.

“Aber du hast doch eine Familie. Bobby und Salvatore... Und mein Bruder und ich gehören jetzt auch, sozusagen, dazu...”, entgegnete er.

Sie lächelte.

“Danke, Dean. Es ist lieb von dir, dass du mich aufmuntern willst. Aber weißt du, ich würde schon gerne irgendwann heiraten und eine kleine Familie gründen.”, verriet sie ihm.

Er schluckte und wusste zuerst nicht, was er ihr darauf antworten sollte.

Dann fiel ihm etwas ein und er zog sie zum Impala hinüber und ehe sie sich versah, saß sie neben ihm auf der Ledersitzbank.

Er kramte im Handschuhfach und holte ein Foto hervor, um es ihr zu zeigen.

Darauf abgebildet, waren ein dunkelhaariger stattlicher Mann und eine hübsche, freundlich lächelnde blonde Frau.

“Das sind meine Eltern, John und Mary Winchester. Meine Mum war Jägerin und wünschte sich, genau wie du, ein Leben ohne diese ganzen Monster. Sie heiratete meinen Vater, der von dem allen nichts wusste. Doch ihre Vergangenheit holte sie ein und sie wurde getötet. Der Gelbäugige kam eines Nachts in unser Haus und tötete sie in Sams Kinderzimmer. Er verbrannte sie bei lebendigen Leib an der Zimmerdecke. Mein Dad rettete meinen Bruder und mich und von diesem Tag an, war er selbst auf der Jagd nach diesem Ding, um meine Mutter zu rächen. Nun ist auch er tot. Wäre das alles nicht passiert, würden wir heute auch nicht jagen...”, erzählte er ihr das Alles.

Sie betrachtete das Bild und Tränen füllten ihre Augen.

“Das habe ich nicht gewusst, Dean...”, raunte sie ihm entschuldigend, mit erstickter Stimme, zu.

Der blonde Winchester seufzte und wischte ihr die Tränen weg, bevor er selbst auch noch anfangen musste zu heulen.

“Es ist nicht schlimm sich ein normales Leben zu wünschen... Ich denke auch oft daran, Beth. Nur wir können uns nicht vor dem zu verstecken, was wir sind.”, machte er ihr klar.

Sie holte tief Luft, um das alles zu verdauen und holte dann ihre Brieftasche aus ihrer kleinen Handtasche, die sie bei sich trug.

Es war ebenfalls ein Foto.

Dean musterte einen muskulösen jungen Mann, mit hellbraunen Haar, und eine bezaubernde schwarzhaarige Frau, der Beth wie aus dem Gesicht geschnitten war.

“Wow, das ist deine Mum? Die war ja ein wirklich heißer Feger!”, platzte es aus ihm heraus, wofür er sich gleich darauf auch sofort schämte.

Doch Beth fand seinen Ausbruch ziemlich belustigend.

“Mein Dad hat mir erzählt, dass Toto damals total in sie verknallt verknallt.”, konnte sie sich wage ins Gedächtnis rufen.

Dean grinste.

Deshalb hatte er am Morgen so reagiert, als Beth ihre Mutter erwähnen wollte.

“Weißt du, meine Eltern waren beide Jäger. Meine Mum, Maria Giardano, lernte meinen Dad, Henry Colt, bei einem Job kennen. Sie verliebten sich auf dem ersten Gewehrschuss, würde ich sagen. Doch in der Nacht, in der ich geboren wurde, starb meine Mum an Komplikationen. Mein Dad hat mich ganz allein aufgezogen. Er hatte keine andere Wahl, als mich ebenfalls zu einer Jägerin zu machen. Aber ich konnte ihm nicht helfen, als der Gelbäugige kam und ihn tötete.”, erinnerte sie sich.

Einige Augenblicke lang, herrschte erneutes Schweigen zwischen den beiden.

Dann räusperte Dean sich.

“Na ja, vielleicht kann man ja, selbst bei einem solchen Beruf, eine Familie gründen... Man muss nur mutig genug sein und es versuchen.”, spekulierte er.

Sie lächelte.

Wenn er so redete, wirkte er seinem Alter entsprechend.

Nicht so kindisch, wie er sich sonst immer gab.

“Vielleicht... Denkst, du, dass es irgendwo eine Frau gibt, die dich komplett davon überzeugen könnte?”, löcherte sie ihn und zwinkerte ihn provokativ zu.

Er sah ihr in die schönen blauen Augen, wobei die grüne Farbe seiner Augen intensiver wurde.

“Wenn es so jemanden gibt, dann sitzt sie gerade vor mir...”, gestand er ihr.

Sie errötete und wandte ihren Blick ab, um etwas nervös mit ihren Ohrring zu spielen.

Dean rückte näher an sie ran.

“Beth, ist dir schon mal aufgefallen, dass unsere Mütter so ziemlich dieselben Namen hatten... Mary und Maria... Komisch oder? Denkst du, dass es Zufall ist oder ist es eher Schicksal?”, nuschelte er in sich hinein und sie richtete sich wieder an ihn.

Ihre Gesichter waren sich nun so nahe, dass ihre Lippen nur noch etwa einen Zentimeter voneinander entfernt waren.

Beth hätte jede einzelne Sommersprosse um seine Nase herum zählen können, wenn seine Augen sie nicht hypnotisierend lockten.

Er beugte sich zu ihrem Hals vor, von dem der betörende Duft ihres Parfüms ausging, und hauchte einen zarten Kuss auf ihre nackte Haut.

Sie erschrak etwas und huschte von ihm weg, doch er ließ nicht locker.

“Du bist wirklich eine tolle Frau, Beth.”, gab er zu und sie konnte nicht anders, als zu lächeln.

“Du schleimst doch...”, grummelte sie dann etwas, doch er hob ihr Kinn an, damit sie ihn in seine Augen blicken konnte.

“Oh, nein, das tue ich ganz sicher nicht...”, wisperte er und schon berührten seine Lippen ihre.

Eine Art elektrischer Stoß ging durch beide hindurch und sie ließen wieder voneinander ab.

Sie leckte sich über die Lippen und irgendwie veränderte sie sich von einem Moment zum anderen.

Ehe er sich versah, hatte sie ihn am Kragen und zog ihn an sich.

Ihre vollen Lippen drückten sich auf seine und er konnte spüren, wie sehr sie ihn wollte.

Neckisch kitzelte sie seine Mundwinkel und er öffnete seinen Mund, um sich ganz auf sie einzulassen.

Himmel, was war das nur für eine Frau!

Er spürte ihre Zunge, die ihn auffordernd umschmeichelte und er konnte sich ein, nach luftringendes, Stöhnen nicht verkneifen.

“Beth... Oh, mein Gott!”, brach es aus ihm heraus, als sie mit ihrer Hand in seinen Schritt glitt.

Er konnte nicht anders, als sie auf den Sitz zu pressen und sich über sie zu beugen.

Sofort drängte sich ihr zerbrechlichwirkender Körper an seine breite Brust und ihre Nägel drückten sich durch den Stoff seines Hemdes.

Sein Mund bedeckte ihren und er verlangte nach mehr.

Doch mit einem Mal stoppte sie ihn, stieß ihn nicht ganz unsanft von sich und schob sich ihr Haar zurecht.

Als sie seinen verdutzten Blick bemerkte, sah sie ihn entschuldigend an.

“Ich denke, ich sollte jetzt gehen... Gute Nacht, Dean.”, stotterte sie vor sich hin, stieg hastig aus den Wagen aus und strauchelte auf ihren hochhackigen Schuhen durch die Nacht.

Dean ließ seine Stirn gegen das Lenkrad sinken.

Verdammt, was war bloß los mit ihm?

Sonst war es ihm doch auch egal, wenn er mal einen Korb von einer Frau bekam.

Dann suchte er sich halt eine andere!

Also, warum war das bei ihr so anders?

Und warum hätte sie sich quasi in letzter Sekunde dazu entschieden vom Zug abzuspringen und lieber das artige, unschuldige Mädchen zu spielen?

Gott, sie machte ihn total wahnsinnig!

Er fühlte sich wie ein Hund, dem man ein Stück Fleisch vorsetzte, um es ihm dann, genau in dem Moment wegzunehmen, in dem er zubeißen wollte, wieder wegzunehmen.

Er verstand gar nichts mehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  CreamCake
2012-03-24T17:46:25+00:00 24.03.2012 18:46
Heay :)

Wuhu, Justin Bieber! xD Woher kennt Dean den eigentlich ? Ist er etwa ein heimlicher Fan ? :D Sonst hört der doch das totale Gegenteil von Biebs Musik^^

Tattoos stechen lassen bei einem Mafiosi :D
Das hatten die Jungs auch noch nicht :D

>>Du bist doch nichts weiter als eine labbrige Tortellini.”<< Ach du heilige Tortellini! xD Los, mach ihn fertig Dean!

yea, ihr erster Kuss :D !

>>Er verstand gar nichts mehr.<< Ist das nicht immer so ? xD

Liebe Grüße ;D


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