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Conspiracy

Verschwörung
von

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Es beginnt...

Währenddessen, in Lungrais...

General Swanson ließ einige Truppenmitglieder zu sich rufen. Gemeinsam versammelten sie sich in seinem Büro - niemand wusste wirklich, was der Grund für dieses Treffen war, doch die Soldaten, die er zu sich kommen ließ, waren nicht wenige. Auch der verletzte Pierre, sowie Lee, waren darunter. Der General forderte zur Ruhe auf... und danach ging alles ganz schnell: das Treffen, das anfänglich so unscheinbar wirkte, verwandelte sich in ein Verhör. Walther's Verschwinden war nicht unentdeckt geblieben, und der General forderte durch harte Maßnahmen, Antworten über Walther's Verbleib. Keiner der Soldaten konnte wirklich darüber Auskunft geben, weshalb alle Augen letztlich auf Pierre und Lee fielen...
 

James, der glücklicherweise von solcherlei Treffen ausgeschlossen war, hielt sich in der Nähe versteckt und sah aus der Ferne nur durch ein Fenster, wie der General langsam um Lee und Pierre herum lief. Sehr langsam, mit den Händen auf den Rücken und der Brust nach vorne - James erkannte, dass dies nichts Gutes bedeutete, und fackelte nicht lange: er nahm die Beine in die Hand und verließ das Militär Gelände.
 

"Ein geheimes Treffen, um diese Zeit? ...Ich muss Sir Walther warnen!"
 

...
 

Es war bereits stockdunkel geworden. Einzig die Lichtung, auf der Walther und Matthew Rast machten, und das Lagerfeuer, das sie entfacht hatten, brachte Licht und Wärme herbei. Matthew war bereits eingeschlafen - seinen Körper dicht an seinen affigen Freund gelehnt, schlief er wie ein Baby. Walther hingegen beobachtete das Geschehen am Lagerfeuer herum argwöhnisch. Sein Blick schweifte langsam umher, und blieb letztlich bei seinem Diener stehen - der sofort den Blick erwiderte, seine Lefzen zeigte, und ausgiebig lächelte.

"Hallöchen, Walther!" begrüßte er ihn freudig. "Na, hast du dich schon an dein Shapeshifter-Dasein gewöhnt?"

Der Soldat wandte seinen Blick ab... nur um die Großkatze Momente später erneut anzusehen. Deutlich verwirrt.

"Shape- was für ein Ding?"

"Shapeshifter! Das sind Menschen, die ein Bündnis zu einem Diener aufgebaut haben, und dadurch sogar noch mehr Sachen können, als uns nur herbei zu rufen. Und genau das bist du!" Der Kater erklärte ausgiebig und freudig. Walther jedoch wirkte nicht gerade begeistert. Erneut wandte er den Blick ab, drehte sich sogar mit dem Rücken zum Diener.

"Verstehe. Tut mir Leid." Der Kater senkte seine Ohren und entschuldigte sich. "Ist wohl noch zu früh..." Er wirkte plötzlich nicht mehr so euphorisch.
 

Einige Zeit verging, und letztlich schlief auch der Veteran ein - unter den wachsamen Auge seines Dieners...
 

...
 

James hingegen hatte keine Zeit zu verlieren, und eilte in der tiefen Nacht der Spur hinterher, die Walther hinterlassen hatte. In der Dunkelheit der Nacht konnte man sich schnell verlaufen, und der dichte Schneefall, von der Kälte und Tiefe des Schnees abgesehen, machte ein Vorankommen nicht einfach. James bahnte sich einen Weg, stolperte dabei jedoch öfter, als es ihm lieb war. Auch die Angst, dass jemand ihm folgen würde, übermannte ihn, sodass er sich mehrfach hilflos umsah. Doch was sollte man zu dieser Zeit, in einem Schneesturm, schon entdecken? Nicht einmal Silhouetten wären erkennbar...
 

Erst als die wenigen Sonnenstrahlen durch den Himmel schossen, wurde der Weg klarer, und James fand sich bald am Stadtende wieder.
 

...
 

Aufgeweckt durch ein lautes Schnurren, schlug Walther reflexartig um sich, und traf dabei seinen Diener auf die Nase, der sich zu ihm gebeugt hatte um zu prüfen, ob alles in Ordnung war.

"Aua, miau!" schrie er, und rieb sich die Pfote über seine Schnauze.

"Mach nicht solchen Scheiß." warnte ihn Walther, und richtete sich auf. Ein Blick in die Umgebung und ihm wurde bald klar, dass Matthew vom Lager verschwunden war. "Wo steckt der Kerl denn schon wieder? Hab ihm doch gesagt, er soll nicht rumstreunern!"

"Er ist bestimmt nicht weit. Er hat gesagt, er muss pipi." grinste der Kater. Walther starrte ihn an, und seufzte dann. "So genau wollte ich es nicht wissen..."

"Aber du sagtest doch...-"
 

"Hey, Walther!" rief es plötzlich aus der Ferne, und die Stimme war nicht unbekannt. "Komm mal her, ich muss dir was zeigen. Das musst du sehen!"

Walther nahm Matthew die Wortwahl krumm, und rief zurück. "DAS schaue ich mir ganz bestimmt nicht an!" - der Diener des Eises begann daraufhin, deutlich zu lachen. Doch ein Blick von Walther reichte aus, um ihn wieder zu verstummen.

"Es ist aber niedlich! Komm schon, ich kann hier nicht weg..."

Walther grummelte und verdrehte seine Augen, bis er sich letztlich doch dazu entschloss, dem nachzugehen, was Matthew so beschäftigte und gar aufhielt... Es war ein guter, kleiner Fußmarsch entfernt - doch bald erspähte er den Jungen, und nicht nur ihn allein: denn Matthew schien ganz entzückt von drei kleinen Fuchswelpen zu sein, die nicht einmal scheu zu sein schienen. Sie ließen sich streicheln, hoch heben und sogar füttern - Matthew hatte kleine Reste vom Fisch dabei, und die Füchschen bedienten sich eifrig.
 

"Ihr habt ja ganz schön Hunger. Wo ist denn eure Mutter?"

"Sag mal... hast du sie eigentlich noch alle?" Walther hielt sich nicht zurück, Matthew erneut zu tadeln. "Wilde Tiere lässt man in Ruhe - und wenn sie auch noch zahm sind, haben wie für gewöhnlich Tollwut!"

Matthew jedoch streichelte die kleinen Tierchen weiter. "Nein, Walther. Das sind Babies... Ich hab sie hier auf der Lichtung gefunden, sie waren nicht einmal von ihrer Mutter versteckt, oder im Bau... und sie sind hungrig... Vielleicht kümmert sich schon niemand mehr um sie..."

Für Walther war es ungewohnt, Matthew so emotional zu sehen. Eines der Füchschen wagte sogar, sich dem Veteran zu nähern, und stubste sein Bein vorsichtig mit der Vorderpfote an, bevor er wieder auf den Po fiel.

"Der Bau ist sicher in der Nähe. Man fässt dennoch nicht einfach so wilde Tiere an, Matthew!"
 

-!
 

Plötzlich hallte ein lauter Knall durch die Lichtung - und Matthew spürte regelrecht, wie eine Kugel an seinem Oberarm vorbei schoss und ihn nur knapp verfehlte. Er griff die Welpen und sah sich hastig um.

"Entweder schießt jemand auf uns, oder jemand will die Babies...!" Matthew war wütend. Doch um die Tierbabies nicht in Gefahr zu bringen, suchte er sich ein Versteck im nahen Buschwerk, und beschützte die Kleinen so gut es ging.

"Bist du verletzt, Matthew?" der affige Freund beschwörte sich selbst aus seinem Amulett, und überprüfte ihn auf mögliche Wunden.

"Nein, alles gut. Ich habe aber gespürt, wie es an meinem Oberarm vorbei sauste..." - als der Diener ihn untersuchte, war ein Riss im Ärmel zu sehen. Doch glücklicherweise befand sich darunter keine Wunde. Und während das Äffchen seinen Freund und die Füchse unterstützte, nahm der Kater sehr schnell die Fährte auf und erspähte ausgesprochen schnell den Täter, der sich im Gebüsch versteckte. Ohne mit der Wimper zu zucken, machte er mit ihm und seiner Waffe kurzen Prozess - Walther stand nur da und beobachtete ihn dabei, wie er den Wilderer mit einem kräftigen, eisigen Strahl zu einem dicken, festen Eisblock einfror - und obwohl der Soldat keine Miene verzog, schien er doch beeindruckt zu sein. Oder verwirrt.
 

"Was war das...?" mit den Füchschen im Arm, blickte er aus dem Gebüsch hervor und erspähte den massiven Eisblock, der den Täter gefangen hielt. "Wooooow..."

"Tut mir Leid, ist wohl über mich gekommen." entschuldigte sich der Diener und verbeugte sich dabei. Matthew klopfte gegen das Eis, und zuckte dann mit den Schultern. "Ich wette, wenn er da noch länger drin bleibt, überlebt er das wohl nicht."

"Vermutlich nicht." bestätigte der Kater. "Und ich finde, dass die Strafe gerechtfertigt ist..."
 

Der Diener stellte die Ohren auf, als aus dem Gebüsch ein weiteres Geraschel kam. Kampfbereit stellten die vier sich auf - mehr oder weniger. Sie hatten angenommen, noch mehr Wilderer würden nun kommen, doch aus dem Blattwerk trat ein ihnen bekanntes Gesicht hervor: es ist der große, bullige Mann mit der Axt und dem Bogen. Der Mann, der sie noch am Tag zuvor angegriffen hatte.

"Orrrr, nicht der schon wieder!" grummelte Matthew und setzte eine ernste Miene auf. Der Mann jedoch stand nur still und schaute zuerst auf die Fuchsbabies - dann zum Eisblock, der fast neben ihm stand. Die Fuchsbabies reagierten und versuchten, aus Matthews Armen zu springen, als sie den tierischen Ruf hörten, den der Mann von sich gab. Die kleinen eilten zu ihm und sprangen ihm ans Bein hoch, als wären sie schon lange mit ihm und seiner Präsenz vertraut. Nur Momente später trat ein weiterer, größerer Fuchs aus dem Gebüsch hervor - er unterschied sich in Körpergröße, und auch in Gestalt seiner tierischen Artgenossen, doch hieß die kleinen Welpen fröhlich willkommen, ging dann sogar selbstbewusst auf die Gruppe zu.
 

Affe und Kater reagierten auf die Geste des Fuchses, und gingen einige Schritte auf ihn zu. In Stille schienen sie Informationen miteinander auszutauschen.

"Ob das ihre Mami ist?" fragte sich Matthew, und wagte es sogar, seine Deckung fallen zu lassen. "Hör auf, so dumm zu sein!" tadelte Walther zurück, und blieb weiterhin in Alarmbereitschaft, wenn auch eher passiv. Erst, als die Diener wieder zu ihnen kamen und die Situation erklärten, wurde auch Walther ein klein wenig lockerer.

"Sie bedanken sich für unseren Einsatz; dass wir die Baby Füchse beschützt und den Wilderer unschädlich gemacht haben." sagte das Äffchen.

"Und es tut ihnen Leid für das, was am Vortag passiert ist. Es war ein dummes Missverständnis." fügte der Kater hinzu.

"Ein dummes... Missverständnis?" Walther rieb sich die Stirn.

"Kann der Dicke uns das nicht ins Gesicht sagen?" - das Äffchen sprang Matthew aufgrund seiner Wortwahl fast ins Gesicht. Er ermahnte ihn, vorsichtiger zu sein, um nicht unnötig zu provizieren. Der Mann jedoch schien über die Tatsache, zumindest für den Zeitpunkt, hinwegzusehen - er griff sich dann den massiven Eisblock, hob ihn hoch und bewegte ihn mühelos - sehr zum Erstaunen der Gruppe. Der Fuchs lächelte, und zog sich mit den Welpen in die Büsche zurück.
 

"Ich begreife... gar nichts mehr." Matthew fiel überwältigt zu Boden. Sein Affenfreund gab ihm einige Patscher auf den Rücken. "Alles wird gut." er zeigte sich zuversichtlich.
 

...
 

James hatte mittlerweile den Wald erreicht und gab sich alle Mühe, seine Freunde zu finden. Doch wo sollte er anfangen? Das Gebiet war riesig, und die Spuren, die sie hinterlassen hatten, nicht mehr frisch. Und obwohl ihn eine alte Spur zum Fluss führte, an den Matthew und Walther gerastet hatten, befanden sie sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr dort.
 

"Wo könnten sie nur hingegangen sein? ...Wenn ich Pech habe, sind sie schon gar nicht mehr im Wald, sondern sehr viel weiter!" In James' Kopf entwickelte sich Panik, und er sank sobald in die Knie. Er wusste, je länger er wartete, desto mehr würden sich die Spuren und Anhaltspunkte verwischen, doch aktuell hatte er keine Kraft mehr, um weiter zu gehen - war er doch die ganze Nacht unterwegs. An einem Baum lehnte er sich letztlich zurück... er seufzte, doch die Wärme des Waldes war sichtbar angenehm und half ihm dabei ein wenig, sich zu beruhigen. Dabei stieg ihm sobald der Duft von Lavendel in die Nase. Einige Kräuter und Pflanzen wuchsen direkt in der Nähe und zeigten ihren positiven Effekt, als wollte die Natur auf das Leid antworten und James dabei helfen, die Panik aufzulösen. Er beruhigte sich langsam, Schritt für Schritt, immer mehr, bis er es gar wagte, die Augen für einen Moment zu schließen. Je mehr er in die Ruhe driftete, desto weniger wunderte er sich über die Tatsache, dass er eine weibliche Stimme wahrnahm, die sanft und zart ihre Lieder sang. James spürte, dass die Stimme näher kam und somit ein wenig lauter wurde, und öffnete schließlich seine Augen. Neben ihm hatte sich eine wunderschöne Dame gesetzt, leuchtend dunkelrotes Haar, das zu einem Pferdeschwanz gebunden war und im Wind spielte, genau wie ihr weißes Kleid; naturbraune, glitzernde Augen und ein sanftes Lächeln auf den Lippen, beugte sie sich zu James und strich ihm vorsichtig über sein Gesicht. Dabei purzelte James' Dienstmütze ins Gras, und als die Frau seine Strähnen strich, wurden James' Narben deutlich sichtbar.
 

"Bist du in Ordnung?" fragte sie, sichtbar besorgt über seinen Zustand. Obwohl die Narben nicht frisch waren, schien sie zu spüren, dass dem jungen Sanitäter etwas auf dem Herzen lag. "Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Mein Name ist Jillian, und als ich dich hier liegen sah, habe ich mir Gedanken gemacht."

Ihre Stimme und Worte waren fürsorglich und freundlich. Es fiel James dadurch viel leichter, die Ruhe zu bewahren. Er setzte sich hin, legte allerdings seine Arme um seine Knie und blickte zum Fluss. "...Ich suche jemanden." sagte er schließlich, ließ dabei aber eine längere Pause. "...allerdings bin ich mir nicht mehr so sicher, ob sie überhaupt noch hier sind."

"Du bist also ganz allein hier im Wald?"

"Ja. Ich muss meine Freunde finden... Es ist wichtig." Er stand auf, setzte seine Mütze wieder auf und blickte ihr ins Gesicht. "Ein älterer Herr mit längerem, grauen Haar, Narbe im Gesicht und blauen Augen, einem Speer auf dem Rücken... und einen jüngeren Mann, schwarzes, kurzes Haar, einen Affenschwanz und blaue Kleidung. Haben Sie sie gesehen?"

"Oh bitte, du brauchst mit mir nicht formal sprechen." beantwortete sie mit einem Lächeln, und dachte nacht. "Mal sehen... Bei meinem heutigen Spaziergang habe ich sehr viele Menschen gesehen..."

"Wirklich?"

Sie nickte, und stand dann ebenfalls auf. "Ich möchte dir keine Angst machen, aber dir ist sicher selbst bewusst, so wunderschön wie der Wald auch ist - hier treiben sich leider viele Wilderer herum. Deswegen wäre es sicherer, wenn du mich ein Stück begleitest."

"Begleiten, wohin denn?" fragte James mit verwunderter Stimme.

"Ich würde vorschlagen, dass du mit mir in meine Heimatstadt kommst. Sie ist von ihrer Größe und Einwohnerzahl sehr überschaubar - deine Freunde könnten dort sein."

"Und Sie nehmen mich da einfach mit? Ich bin doch ein Fremdling..."

Sie lächelte ihn erneut an und nahm sogar sanft seine Hand. "Ich bin überzeugt, dass du ganz anders bist als diese Wilderer und keinesfalls zu ihnen gehörst."
 

James war erstaunt. Dass er einer solch freundlichen Person begegnet ist, ist bereits eine Weile her und er ist es gewohnt, weggestoßen zu werden. Doch schließlich nickte er, und nahm Jillian's Angebot an. Sie machten sich auf in ihre Heimat, die angrenzede Ruinenstadt, die tief im Wald versteckt war...
 

"Ich bin übrigens James. Freut mich wirklich sehr, Miss Jillian!" - der Junge legte seine fröhliche Persönlichkeit schon bald offen, was Jillian nur umso mehr freute. Die Stadt war ein längerer Fußmarsch entfernt, doch Jillian kannte viele Abkürzungen, die die beiden vor Gefahr schützen würden.



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