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Loreley

von

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Seemannsgarn

Natürlich hatte er Sam nicht allein gehen lassen.

Nicht, weil ihn dieser angebliche Fall interessierte, sondern viel mehr, weil er endlich mal wieder was vernünftiges zwischen die Zähne bekommen wollte.

Die letzten zwei Tage waren sie beinahe ohne Rast durch gefahren, hatten sich mit Sandwiches durchgeschlagen- er wollte einen richtigen Burger... oder wenigstens ein Steak.

“Und du glaubst, wir finden ihn hier?”, fragte Dean, während er die Karte überflog, welche ihnen eine äußerst heiße Kellnerin gebracht hatte.

Ihr Arsch war so fest, sicher konnte sie damit Nüsse knacken und sie war verdammt blond.

“Jetzt starr ihr nicht so auf den Hintern... das ist ja schon peinlich!”

Sam schüttelte den Kopf, sah sich um.

“An der Bar haben sie gesagt, er kommt jeden Abend her... allerdings erst gegen zehn, da haben wir noch eine halbe Stunde vor uns.”

Er warf nur einen kurzen Blick in die Karte, entschied sich dann.

“Bist du ungeduldig?”

“Nein... ich will hinter ihr her...meinst du, sie treibts auch im Auto mit mir?”
 

Sam verzog das Gesicht.

“Gott, Dean! Lass das... das sind eindeutig zu viele Informationen!”

“Stimmt, du hast recht...dafür ist mir mein Baby zu kostbar.”

Trotzdem... der Jüngere konnte seinem Bruder ansehen, dass ihn dieser Gedanke wohl nicht so schnell wieder loslassen würde.

“Hey! Wir haben immer noch diesen Fall, schon vergessen?”

“...natürlich nicht, aber jetzt bleib mal locker!”

“...ich bin locker. Noch. Wenn du so weiter machst, könnte sich das aber ganz schnell ändern.”

“Sammy, du bist ein Spielverderber, weißt du? Ich kann doch nichts dafür, wenn du bei keiner einen Treffer landest, aber lass mich mit deiner Ewige-Jungfrau-Nummer in ruhe!”

“Was soll das heißen, ewige Jungfrau? Dean, glaubst du etwa-“

“Ich glaube nicht, Sammy... ich weiß~”
 

Lachend wich der Ältere zurück, als sein Bruder nach ihm schlug.

“Nana... nicht so brutal, Sammy... das ändert an der Tatsache auch nichts!”

“Verflucht, Dean, hör auf mit dem Mist! Ich finde das echt nicht witzig!”

“Ich aber~”

War ja klar gewesen.

Sam entschied, besser den Mund zu halten.

Er lächelte der Kellnerin kurz zu, als diese ihm den Teller hinstellte, begann dann langsam zu essen, während Dean seine Pommes wie ausgehungert hinunter schlang.

“Du hast keine Manieren...”

Der Jüngere seufzte stumm, ließ es dann aber sein.

Sein Bruder würde doch sowieso nicht auf ihn hören... und Aufhören sowieso nicht.

“So wie du dich benimmst wundert mich gar nichts, Sammy.”
 

Dean seufzte genervt, aß dann aber weiter.

Warum sollte er sich von dem Anderen aufhalten lassen?

Das war seine Sache... und er aß, wie er es wollte und nicht wie Sam es von ihm verlangte.

“Waf?”

Mit vollem Mund verdrehte er die Augen, blickte zu Sam, der die Augen einfach nicht von ihm lassen konnte.

“Waf if?”

Aber Sam schüttelte nur den Kopf, seufzte entnervt.

“Das ist immer noch ekelig.”

Aber Dean sah ihm an, dass da nichts mehr kommen würde.

“Nervensäge.”

Er sah auf, runzelte die Stirn.

“Sieh mal, wer da kommt... ist das nicht der Typ?”

“Wer?”
 

Sam drehte sich um, musterte den Neuankömmling.

“Pünktlich ist er ja...”

Er legte seine Serviette zur Seite, stand dann auf.

Natürlich folgte sein Bruder ihm nicht... wie immer.

“Bleib ruhig sitzen...”, brummte er schließlich, ging allein zur Bar, an welcher der Mann sich nieder ließ.

“Guten Abend.”

Der Jüngere der Beiden lächelte leicht.

“Mein Name ist Brunner... ich bin vom FBI.”

Er musterte den Mann, runzelte die Stirn.

“Sind sie Greg?”

“Joah... denk ma, nech?”
 

Oh Gott... der Typ sah nicht nur seltsam aus... er stank auch aus dem Mund.

“Ich hätte ein paar Fragen an sie... darf ich?”

Sam zog einen Stuhl heran, setzte sich auf sein Nicken.

“S geht um die Schiffe, nech? Jaja... die Schiffe...”

Er schien zu überlegen, nahm das Bier, welches ihm gereicht wurde und trank ein paar große Schlucke.

“Jaja... da weiß ich was drüber... aber sie sin n bissche Jung für das FBI, nech?”

Das konnte noch ein langer Abend werden...

“Sie würden sich wundern...”, murmelte Sam nur, sah zu seinem Bruder, der scheinbar endlich mit dem Essen fertig war.

“Was ham se gesagt?”

“Ach, nur dass ich älter bin, als ich aussehe... die meisten glauben mir nicht.”

“Jaja... s is ja auch egal, nech?

Sie sind also wegn der Schiffe hier... jah, darüber weiß ich was...

S gibt ne alte Geschichte, nech?”

Sam seufzte stumm.

Ein sehr anstrengender und langer Abend...

“Also, können sie mir sagen, was sie darüber wissen? Wir müssen dem nachgehen.”

“Jah, klar kann ichs... was krieg ichn dafür?”

Er hatte es ja geahnt...

“Naja, wir wäre es, wenn ich ihnen das Bier bezahle?”

“Oder die nächsten fünf?”

Der Mann grinste aus seinem zahnlosen Mund, führ sich durch das schüttere, weiße Haar und rieb sich dann das Kinn, welches er schon seit Tagen nicht mehr rasiert hatte.

“Gut.”

Er zog das Geld aus der Tasche, gab es dem Barkeeper.

“Also, was genau können sie mir darüber sagen?”

“Hmm... s gibt hier ne Geschichte... Wissen sie... das hier is nur n kleines Fischerdörfchen... niemand intressiert sich groß dafür... aber wir leben hier gern, auch wenns manchmal ganz schön rau werden kann... son Grünschnabel wie sie versteht natürlich nich viel von der See, nich wahr?”

“Nein, leider nicht... mein Vater ist lieber Wandern gegangen. “

“Da hast echt was verpasst, Jungchen... du solltest wirklich mal raus fahrn!”

“Das werde ich vielleicht sogar... aber es wäre nett von ihnen, wenn sie mir helfen könnten.

Ich brauche die Informationen wirklich.”

“Jaja... jetz drängel ma nich so, Jungchen!”

“Es tut mir leid.”

Oh Gott...

“Und jetz hör zu, Jungchen.

Da gibts ganz viel Geschichtn über den Felsen und das Meer da und so...

Naja, is ja eigentlich nurn Flüsschen... aber Geschichten gibts trotzdem!”
 

Dean verzog das Gesicht.

Glück versuchen, bei dem Typen?

Das klappte doch nie... er schüttelte den Kopf, seufzte entnervt.

Dann kam er seinem Bruder aber zu Hilfe.

“Guten Abend. Ich bin Agent Simms. Wir sind Kollegen.”

“Ah? Noch so einer?

Is hier irgendwo n Nest, was? Naja... setzen se sich! Setzen se sich ruhich...”

Dean tat, wie der alte Mann gesagt hatte, wollte ihn nicht noch länger reden lassen.

“Sie wissen also was über die versunkenen Schiffe?

Man erzählt sich, es gibt hier Legenden... wollen sie uns nicht davon erzählen?”

“Kla, bin ja schon dabei, Jungchen!”

Dean blickte zu seinem Bruder, begegnete dessen Blick.

“Entschuldigen Sie.”

Was sonst konnte er sagen?

“Jaja... sicher, klar, schon gut...”

Der Mann schien zu überlegen.

“S is so... schon häufig sind da Boote untergegangen... und ein paar Schiffe.

Sie sind gegen die Felsen gefahrn und niemand weiß, weshalb... aber es gibt die Geschichte, dass früher da eine Frau gestorben ist... andere sagen, dass da sogar eine Meerjungfrau war, wissen se?”

“Davon haben wir schon gehört, ja... sie sagen, eine Meerjungfrau?”

“Joah... aber ich denk, die warn nur besoffen... wissen se, das is oft... die Seeleut wissen, dass se bald zu Hause sind, kommen im Sturm oder in der Nacht zurück und können noch nich anlegen... das is hier sehr gefährlich, in der Nacht... und sie trinken dann halt in der letzten Nacht, vor dem Anlegen, weil halt alles überstanden is...

Und wenn dann wieder n Sturm kommt... das is schon häufiger passiert, wissen se, grad hier, da is das Wetter ziemlich unbeständig...

Ich glaub, die haben zu viel gesoffen und sind dann gegen die Felsen.”

“Sie meinen also, das hat weder mit Geistern noch mit Meerjungfrauen zu tun?”

“Genau... wissen se, ich bin auch zur See gefahrn... ich kenn die ganzen Geschichten und so... aber das heißt nicht, dass ich dran glaub... das Meiste ist wirklich dumm... sowas wie Geister gibts ja gar nich...”

“Sicher haben sie Recht... können sie uns trotzdem mehr über die Frau erzählen, die dort oben gestorben ist?”

“Aber klar doch... ich leb hier ja schon seit meiner Kindheit, wissen se?”

Stolz nickte der Mann, bestellte sich dann ein weiteres Bier und trank den Rest mit einem Schluck aus.

“Jungchen... ich muss ja wirklich sagen, ihr seid ganz schön neugierich, was?”

Der Mann nickte erneut.

“Aber s gehört wohl zum FBI, was?”

“Wir müssen natürlich herausfinden, was hier los ist... wenn irgendwelche Drogen oder so im Spiel sind, dann müssen wir das unterbinden.”

Zum Glück konnte Sam gut improvisieren...

“Ahja... Denken se, das liegt am Wasser? Habs ja schon länger geglaubt...

Bestimmt liegts an der Fabrik, wissen se?

Die pumpen schon seit Jahren n Zeug ins Wasser... Fische gibts bestimmt auch bald keine mehr!”

“Denken sie? Ich meine, wenn das wirklich an der Fabrik liegt, dann müssen wir sie natürlich schnell dicht machen.”
 

Sam legte eine Hand auf die des Mannes.

“Wir werden uns darum kümmern, versprochen...

Das Wasser ist hier auch sicher bald wieder sauber und dann kommen die Fische zurück.

Machen sie sich darum keine Sorgen, dafür sind wir ja hier!”

“Ja Jungchen... machen se das...”

Dann wandte sich Greg einfach ab, sprach leise auf den Barkeeper ein.

Sam warf einen Blick zu seinem Bruder, bedankte sich, auch wenn er schon nicht mehr zuhörte und stand dann auf, verließ mit Dean die Bar.

“Das hats ja gebracht...”

Der Jüngere der Brüder warf dem Älteren einen Blick zu.

“Jetzt wissen wir zumindest, dass es ein Geist sein könnte.”

“Oder eine Fabrik, die Zeug ins Wasser pumpt oder betrunkene Seefahrer... aber gut, sehen wir uns den Felsen genauer an.”

Dean ging zum Impala, setzte sich hinters Steuer und fuhr los, sobald der Andere im Wagen saß.



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