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Loreley

von

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Grabgesang

Meine erste Story in diesem Bereich, ich habe keine Ahnung, wie es ankommt, aber ich hoffe, dass sie euch gefällt.

Kommentare wären nett, und ja, es wird hinterher noch... interessanter, was die Brüder angeht. Ideen sind herzlich willkommen, viel Spaß beim lesen ;)
 

PS: Die Story spielt während der zweiten Staffel, also noch ohne die Engel ^^
 

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Der Wind wehte, bließ die Segel auf und trieb das Schiff über das seichte Gewässer.

Noch waren die Wellen nur schwach, doch sie wussten, es würde sich in den nächsten Stunden ändern.

Eigentlich hätte nur noch der Steuermann wach sein sollen, doch da ein Sturm voraus gesagt worden war, hatte die Mannschaft sich entschlossen, die Ladung zusammen mit diesem zu sichern.

Ein leises Lied begleitete ihre Arbeiten, doch keiner der Männer nahm Notiz davon.

Laut riefen sie sich Befehle zu, sprachen mit einander, gröhlten und lachten, während sie ihre Arbeiten verrichteten, allein, um die Angst zu vertreiben.

Sie wussten, um die Legenden, welche sich um diesen Felsen rankten, und sie wussten, was passieren konnte, obwohl sie nicht daran glaubten.

Sie waren Seeleute, kannten alle Geschichten, doch keine hatte sich bisher als wahr herausgestellt... und dennoch kam in Nächten wie dieser die Furcht wieder hoch, dass doch ein wenig Wahrheit in den alten Sagen steckte.

Und war auch nur einer bereit zu glauben, konnte niemand von ihnen sich der unterschwelligen Furcht erwehren.

Es war ansteckend... und aus diesem Grund waren sie heute noch ein wenig lauter als sonst, ein wenig fröhlicher- und ein wenig betrunkener.

“Hey, gib mal die Flasche rüber!”

Nicht selten ging es auch daneben, nicht nur eine war auf diese Weise im Fluss gelandet.

Die Männer störte es nicht, sie hatten genug... es war wichtiger, die Gedanken an diese Geschichten zu vergessen.

Nach und nach wurde es leiser an Deck, als die Waren verstaut, lose Gegenstände angetäut waren, verschwanden die Männer langsam nach unten in ihre Kajüten.

Nur wenige blieben oben, doch sie waren es auch, welche die leisen, durch den Wind beinahe verborgenen Gesänge hörten.

Zuerst war es der herannahende Sturm, der die lieblichen Töne verbarg, doch schließlich zog der Gesang sie in den Bann, der Wind schien abzuebben, ja, gänzlich zu verschwinden, während sie der hellen Stimme einer jungen Frau lauschten.

Ihre Klagen und ihr leises Flehen vereinte sich zu den reinsten Lauten, und die Männer vergaßen ihre Angst.

Angezogen von den schönen Liedern begann der Steuermann, das Ruder zu drehen, das Schiff in eine andere Richtung zu lenken.

Sie wirkten wie verzaubert, als die Männer langsam Richtung Bug liefen, der Stimme so nah wie möglich sein wollten.

Dutzend Hände klammerten sich an der Reling fest, während das Schiff auf die Klippen zusteuerte.

Immer weiter pflügte es durch das langsam aufbrausende Gewässer, doch der Sturm war zweitrangig geworden, alles, was die Männer auf dem Schiff noch interessierte, war diese Stimme, die Stimme, welche sie lockte, welche sie zu sich rief.

Hoch oben auf den Felsen saß eine einsame Frau.

Ihre Lippen bewegten sich gegen den Wind, doch sie schien nicht davon beeinflusst zu werden.

Ihr langes, hellblondes Haar bewegte sich nicht, es hing ihr locker über die linke Schulter, während sie mit ihren Fingern und einem glänzenden Kamm hindurch fuhr.

Sie blickte auf die Männer hinunter, beobachtete traurig das Schiff, während sie weiter sang.
 

Ihr weißes, bodenlanges Kleid wehte um ihre Knöchel, es schien zu glühen, tauchte sie in unheimliches Geisterlicht.

Für die Männer an Bord aber wirkte sie wie ein Engel, in Gottes Licht gebadet.

Einer nach dem Anderen versuchte, ihr noch näher zu sein, langsam kletterten sie auf die Reling, stellten sich auf das dunkle Holz und traten einen Schritt nach vorn, ohne weiter darüber nachzudenken, stürzten in die dunklen Fluten, während das Schiff unaufhörlich weiter fuhr, mit röhrenden Maschinen auf ein Riff auflief, schließlich vom Sturm gegen die grauen Felsen gepresst wurde.

Höher und höher schlugen die Wellen, das Wasser verschlang das Schiff, während die junge Frau langsam verblasste, vom Wind davon getragen wurde.
 

Dean starrte auf die Straße, blickte dann zu seinem Bruder.

“Warte mal. Du willst mir also erzählen, da soll irgend so ein Mädchen die ganzen Schiffe gegen die Klippen singen? Weißt du, wie dämlich sich das anhört?”

Er schnaubte, lachte dann.

“Sammy, komm schon,ich meine...auch wenn es Bobby war, der uns hierher geschickt hat...das klingt ziemlich... bescheuert.

Im Sturm...soll ein Geist auf der Klippe stehen?

Denk doch mal darüber nach, wie sollen die Kerle ihn denn hören? Und überhaupt... jetzt sieh mich nicht so an, wie sollten sie Sie überhaupt SEHEN?”

“Dean, wir können uns die Sache doch wenigstens mal ansehen... immerhin sind wir doch jetzt sowieso schon auf dem Weg!”

“Schön. Ganz wie du meinst. Fahren wir halt hin. Nur um DIR zu beweisen, dass da absolut NICHTS ist, klar?”

“Dann können wir noch immer wieder fahren... warum sperrst du dich so dagegen?

Ist ja nicht so, als würde es dich umbringen!”

“Wer weiß...”

Er ignorierte alle weiteren Einwände seines jüngeren Bruders, fuhr dann einfach weiter.

Sie würden ja noch sehen, dass es wirklich nichts war.

Er glaubte nicht daran.. .diese Geschichte klang noch dümmer, als viele Andere.

Aber war es richtig, skeptisch zu sein?

Wenn er daran dachte, was sie schon gesehen hatten... er schüttelte den Kopf, sah nach vorn auf die Straße und ignorierte Sams Gerede.

Bestimmt war das alles nur wieder irgend eine Hysterie aus einem Dorf, das komplett von der Außenwelt abgeschnitten war und nur deshalb überhaupt noch an Geister glaubte.
 

Mehrere Stunden später stellte Dean seinen Impala vor einem ziemlich heruntergekommenen, kleinen Motel ab- der einzigen Möglichkeit überhaupt, in dieser Stadt eine Unterkunft zu finden.

Er hatte Recht behalten... das hier war ein Kaff.

Und er hasste es schon jetzt, denn bisher hatte er nicht eine Frau gesehen, die auch nur annähernd hübsch aussah... wie sollte er das nur durchstehen?

“Und du bist sicher, dass wir hier richtig sind?”

Skeptisch blickte er sich um, stieg aus und schlug die Tür zu, dann ging er halb um den Wagen herum, holte ihre Taschen raus.

“Waren wir jemals in so einem... Ort?”

“Ist das nicht egal? Wir müssen herausfinden, was genau hier passiert, und je schneller wir das wissen, desto schneller können wir wieder verschwinden.”

Sam zuckte leicht mit den Schultern, fing seine Tasche auf, als Dean ihm diese zuwarf, dann begab er sich zu der Rezeption, holte ihnen ein Zimmer, während sein Bruder sich die Umgebung mal näher ansehen wollte.

Er brachte das Gepäck rein, holte seinen Laptop aus der Tasche und schaltete ihn an.

Während er darauf wartete, dass das Gerät hochfuhr, starrte er aus dem Fenster, beobachtete die Leute, die dort draußen herum liefen.

Es wirkte alles relativ normal... vielleicht zu normal für eine Stadt, in deren Nähe es immer wieder zu Schiffsunglücken gekommen war?
 

Kopfschüttelnd lief Dean durch die kleine Stadt, machte sich auf den Weg zum Hafen.

Dieser lag ganz in der Nähe ihrer Unterkunft, und er hatte sowieso nicht die meiste Lust, dort lange zu bleiben.

Schließlich gelang er an die ersten Docks, sah sich um.

“Guten Tag, Agent Simms vom FBI.”

Er sprach den erstbesten Arbeiter an, den er fand, nickte ihm kurz zu.

“Ich bin wegen der Schiffe hier. Haben sie was gesehen, was uns helfen könnte?”

“Ähm... sie kommen vom FBI?”

Der stämmige, braun gebrannte Arbeiter rieb sich über den Kopf, setzte sich dann seine Mütze wieder auf und blickte auf den Fluss.

“Naja, was meinen sie mit helfen? Die Leute erzählen sich, es gibt Geister... sie soll dort oben auf dem Felsen stehen... aber da glaube ich nicht dran. Vielleicht kann Greg ihnen da mehr sagen?

Nicht zu verfehlen... er sitzt abends immer in der Kneipe und bestellt ein Wodka nach dem Anderen... gehen sie früh genug, sonst bekommen sie nix mehr aus ihm raus!”

Er grinste nur, lief dann schnell davon.

Dean sah dem Typen verwirrt nach.

“...was war denn mit dem los?”

Er zuckte mit den Schultern, sah sich noch ein wenig um, ehe er zum Motel zurück kehrte.

Das erste was er sah, war sein Bruder, der über dem Computer hing.

“Und, hast du was heraus gefunden?”
 

Sam schreckte auf, als Dean ihn so plötzlich ansprach.

“Bitte? Was heraus gefunden?”

Er blinzelte verwirrt, schüttelte den Kopf.

“Keine Ahnung... die Legenden halten sich schon lange... allerdings soll sich dieses Wesen eigentlich in Europa... naja, besser gesagt in Deutschland herum treiben.

Hast du schon Mal was von der Loreley gehört? Ich auch nicht.”

Er drehte den Laptop so, dass sein Bruder mitlesen konnte.

“Sie saß am Rheinufer und hat die Schiffer gegen die Felsen gesungen. Eine Legende.

Ihr Mann zog in den Krieg, kam aber nicht mehr zurück, weshalb sie immer auf einem Felsen wartete  und auf ein Wunder hoffte, schätze ich.”
 

“Das ist nicht dein ernst? Das ist doch irre... was du erzählst... demnach war sie einfach nur eine Frau, die ihren Kerl vermisst hat?

Sollen wir sie jetzt töten, damit das aufhört?”

“Hab ich das gesagt?”

“Sammy... was soll denn sonst das Problem sein? Glaubst du, da oben hockt eine Sirene und wartet darauf, dass die Kerle näher kommen?

Wahrscheinlich hat der Kapitän zu viel gesoffen und alles doppelt gesehen- davon ab, wenn die Schiffe untergegangen sein sollen, wie Bobby es gesagt hat- woher wollen die Leute dann bitte wissen, dass er dort oben ein Geist gesehen hat?

Der Typ muss doch mit abgesoffen sein?”
 

Der Jüngere der beiden Winchesters verdrehte die Augen.

“Wir können es uns doch wenigstens mal ansehen... hast du gar nichts?”

“Doch... am Hafen hat mir einer gesagt, ich solls mal in der Kneipe versuchen... einen Greg oder so, Säufer, wie der Kapitän scheinbar... wahrscheinlich haben die beiden nen Club aufgemacht und wollen jetzt Aufmerksamkeit... sowas gibt es, weißt du?”

“Dean... ich finde das nicht wirklich witzig! Wenn du gehen willst, bitte, ich sehe mir das hier genauer an.”

Damit klappte er den Laptop zu, stand auf.

“Und als erstes werde ich mit Greg reden.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Meggal
2010-09-12T21:02:40+00:00 12.09.2010 23:02
Erste :),

so, als allererstes: die geschichte gefällt mir schon jetzt und das nach nur einem kapitel. schöne idee die loreleylegende zu nehmen, sowas fehlte bis jetzt bei spn.
die umsetzung ist dir auch sehr gelungen. ich hab keine schreibschrift- oder grammatikfehler finden können, was für deine rechtschreibung spricht, da mir sowas immer (leider) ins auge fällt und dein schreibstil ist sehr gut und flüßig zu lesen.

ich fand vorallem den stilunterschied zwischen dem ersten teil, wo die seemänner auf dem fluss unterwegs sind und den abrupten wechsel zu sam und dean gelungen. ich liebe solche stilmittel.

zu den charackteren von sam und dean kann ich nur eins sagen: die beiden wie sie leiben und leben :D.

so, genug geschleimt, hoffentlich ist der nächste teil bald dran. wenns so gut bleibt (oder noch besser wird ;)), wird die geschichte ein favo von mir, aber das versprech ich noch nicht.

bis hoffentlich bald, meg


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