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Last Hope

Weil ich dich liebe...
von

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Zurückgelassene Erinnerungen..

Kapitel 2- Zurückgelassene Erinnerungen
 

Der nächste Morgen brach viel zu langsam an, ich starrte schon Stunden vor Sonnenaufgang aus dem Fenster. Das Atmen des kleinen Mädchens neben mir, war das einzige beruhigende in diesem Raum. Jake hatte die ganze Nacht über nichts von sich hören lassen und das machte mich zusätzlich nervös. Als die ersten Sonnenstrahlen durch mein Fenster schienen, stand ich gleich auf und öffnete das Fenster. »Du stehst schon auf?«, hörte ich Lilian fragen. »Tut mir leid, ich wollte dich nicht aufwecken.«, sagte ich entschuldigend und machte das Fenster wieder zu. »Das macht nichts, ich war schon wach.«, entgegnete Lilian und setzte sich auf. »Achso, dann konntest du wohl auch nicht schlafen.«, schloss ich daraus. »Nicht so richtig. Wenn Mummy, Daddy und Jay nicht hier sind, dann schlafe ich immer schlecht.«, erklärte sie ruhig und sah mir ins Gesicht. »Dann geht's dir wie mir.«, murmelte ich fast lautlos. Ich drehte mich noch kurz zum Fenster und blickte auf die nasse Straße, doch es waren keine Spuren eines überdimensional großen Wolfes zu sehen. Entweder war Jake als Mensch oder noch gar nicht zurückgekommen. »Lilian, hast du Hunger?«, fragte ich die Kleine. »Mh..schon ein bisschen.«, nickte sie und schwang die Beine aus dem Bett. Ich ging zur Tür und wartete dort auf sie, ehe ich mich dann mit ihr auf den Weg in die Küche machte. Seltsamerweise fanden wir diese jedoch verlassen vor, scheinbar waren sie immer noch auf der Jagd.

Schulterzuckend öffnete ich den Kühlschrank. »Was willst du denn essen, Lil?«, fragte ich das Mädchen zu meiner rechten. Sie zögerte einen Moment mit der Antwort und ihre Augen wanderten über die Sachen im Kühlschrank. »Omlett.«, beschloss sie letztendlich grinsend. »Woher wusste ich das nur?«, kicherte ich leise und holte die nötigen Zutaten dafür heraus. Während ich das Essen zubereitete, schweifte mein Blick aus dem Fenster und meine Gedanken zu Jacob. War die Unterredung schon vorbei? Oder dauerte immer noch?

Ich kramte nach meinem Handy und wählte seine Nummer. Doch nur die Mobilbox ging dran. Mit einem Seufzen steckte ich das Gerät wieder ein und machte das Omlett fertig, welches ich dann Lilian servierte. »Danke.«, kam es freudig von ihr und schon fing sie an, darüber herzufallen. Ich lächelte nur kurz und setzte mich dann auf die Arbeitsfläche. Allmählich fing ich an mir Sorgen zu machen. Wann tat ich das mal nicht? Aber es war nunmal Jake und um ihn würde ich immer Sorgen haben.

»Das musst du aber nicht.«, erklang plötzlich die Stimme meines Vaters hinter mir. Erschrocken fuhr ich zusammen, ich hatte ihn nichtmal ansatzweise kommen gehört. »Hi, Dad.«, meinte ich leicht lächelnd. Er legte mir den Arm um die Schulter und drückte mich kurz: »Na alles okay, kleines?« Da es weitgehend stimmte, nickte ich schwach. »Ja..alles bestens.« Edward runzelte die Stirn und nickte anschließend, er wusste ja aus meinen Gedanken, was in mir vorging. Sein Blick wanderte nun zu dem kleinen blonden Mädchen, welches ihn mit großen Augen anblickte. »Was ist los, Lilian?«, fragte Edward freundlich. »Es ist immer noch faszinierend zu sehen, wie du die Gedanken anderer liest, Onkel Edward.«, beantwortete sie die Frage meines Vaters. Dieser schmunzelte darüber.

Ich beachtete ihr Gespräch dann nicht weiter und machte mich auf den Weg nach draußen. Obwohl nur ein paar spärliche Sonnenstrahlen durch die Wolken kamen, machte ich es mir auf einem Stuhl auf der Veranda bequem und genoss diese.

Es war noch recht kühl, dafür dass es Mitte März war. Mit einem leisen Seufzen dachte ich daran, dass die Osterferien bald zu Ende waren. Und danach würde ich ins Schuljahr einsteigen. Dawson Creek hatte um einiges mehr Einwohner als Forks und war dementsprechend größer. Die Niederschlagsrate war nicht so hoch, wie in Forks. Dafür wären hier die Winter sehr kalt, laut den Worten meines Vaters. Nicht, dass uns das wirklich stören würde, wir spürten den Temperaturunterschied kaum. Ich ließ den Blick etwas schweifen. Um unser schönes, ländliches Haus hatten wir eine Menge Grund- eine riesige Wiese, wo in den nächsten Tagen ein halber Spielplatz für Lilian entstehen würde. Rechts neben der Veranda hatte Esme einen Blumengarten angelegt. Die Hinterseite des Hauses war zum Teil durch den Schatten des anliegenden Waldes verdeckt. Eigentlich ein wirklich schöner Ort.

Doch all das konnte den Kummer nicht verdecken. Den Kummer meine Freunde zu vermissen. Natürlich hatte ich mit ihnen noch Kontakt- wir schrieben uns regelmäßig über Facebook, tauschten Sms aus, telefonierten- doch das war trotzdem noch längst nicht das selbe. Ich vermisste es, einfach mal mit einen von ihnen durch die Stadt zu bummeln, Eis zu essen- auch wenn im Endeffekt ich die einzige war, die das tat. Abgesehen von meinen menschlichen Freunden natürlich. Ich schloss die Augen und ließ die Geräusche auf mich einwirken.

Fünf Minuten später, zumindest kam es mir so vor, wachte ich auf, als ich spürte, wie eine warme, raue Hand über meine Wange streichelte. »Na, meine Prinzessin? Bist du auch schon wach?«, hörte ich die schöne Stimme Jakes. Ich blinzelte überrascht, als ich sah, dass die Sonne bereits wieder unterging. Wie lange hatte ich hier wohl geschlafen? Und warum hatte mich niemand geweckt? Andererseits..war mir das jetzt vollkommen egal. Jacob war wieder hier. Ich schlang die Arme um seine Mitte und legte den Kopf an seine Brust: »Endlich bist du wieder zurück.« Er küsste mein Haar und sein Duft stieg mir in die Nase und brachte mein Herz noch mehr zum Rasen: »Ich bin schon seit einer Stunde zurück. Aber ich wollte dich noch ein bisschen beim Schlafen beobachten.« Sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter, als er sah, wie ich errötete: »Jacob Black, das ist nicht nett!« »Ich bin der böse Wolf, ich muss nicht nett sein.«, scherzte er und hob mich dann so plötzlich hoch, dass ich einen erschrockenen Schrei loslies. »Willst du mich zu Tode erschrecken? Das hast du jetzt nämlich fast geschafft.«, raunte ich vorwurfsvoll. »Tut mir leid, aber zum Glück bist du ja durch eine Familie voller Vampire abgehärtet.«, konterte er, immer noch grinsend. Ich gabs nun auf ihm zu widersprechen, er hatte ja doch immer ein Gegenargument. Sein Grinsen wurde triumphierend, als er dies bemerkte. Ich verdrehte jedoch nur die Augen und sah ihn an: »Lässt der werte Herr mich auch mal runter?« »Nö.«, kam es schlicht von ihm und er trug mich ins Haus.

Dort erwartete uns bereits Edward, der uns mit einem merkwürdigen Blick musterte. Fragend blickte ich zurück. Er schüttelte nur den Kopf, dann ließ Jacob mich runter. Er ging bereits voraus, wie ich vermutete in die Küche und ich behielt recht. Nur ein paar sekunden später ging die Kühlschranktür auf. »Was ist los, Daddy?«, fragte ich ihn nun laut. »Es ist für mich nur immer noch schwer, meinen kleinen Engel loszulassen.«, entgegnete er ruhig, doch das ließ mich den Kopfschütteln. »Ich bleibe doch immer deine Tochter, ganz egal, wieviel Zeit ich mit Jake verbringe. Daran wird sich nie was ändern.«, versicherte ich ihm. Es war merkwürdig, dass Eltern immer wieder diese Bestätigung brauchten, aber anscheinend beruhigte ihn das wirklich, denn er nickte schließlich: »Ich weiß. Na los, geh schon.« Ich küsste ihn auf die Wange und folgte Jacob schließlich in die Küche.

»Wie war das Treffen mit Sam?«, fragte ich und lehnte mich gegen die Anrichte, um Jake aufmerksam zu mustern. »Es war..ganz okay.«, antwortete er zögernd ehe er von seinem Sandwich abbiss. Doch ich merkte seinen zögernden Unterton natürlich, also lief es wohl nicht so..rosig. »Was ist passiert?«, hakte ich nach. Er schüttelte den Kopf: »Nichts weiter.« »Ahja..und morgen kommt der Weihnachtsmann.«, gab ich mürrisch zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Cool, ich dachte der war grad erst hier.«, grinste meine Sonne. Ich seufzte leise. »Wieso willst du es mir nicht sagen?«, langsam wurde ich es leid, ständig aus jedem alles rauszuquetschen wie aus einer Ketchuptube. »Weil es nicht wichtig ist, okay?«, versuchte er klar zu stellen, doch ich glaubte ihm nicht. »Entweder sagst du es mir, oder ich sag Dad, dass er es mir sagen soll.«, drohte ich ihm nun. Er zuckte kaum merklich zusammen. Nicht so wichtig also..Erwartungsvoll blickte ich ihn an. Ich konnte seinen leisen Seufzer vernehmen und wusste, dass ich gewonnen hatte.

»Die anderen..sind unzufrieden damit, dass ich hier bin. In Dawson Creek unter einer Familie von Vampiren.«, sagte er langsam. Das ließ meinen Atem stocken. »Sie sind unglücklich, weil du bei mir bist.«, wiederholte ich. Ich hatte sowas schon geahnt, doch es wirklich zu hören schmerzte noch mehr. »Nein, so ist das nicht.«, versicherte er mir rasch und zog mich in seine Arme. »Du weißt, sie lieben dich. Aber sie sind in Sorge, dass sie mir nicht helfen können, falls jemand von deiner Familie..naja, entschließt, dass ich doch nicht hier sein sollte. Natürlich hab ich ihnen erklärt, dass zu ihrer Sorge kein Anlass besteht.« »Hm.«, machte ich und löste mich aus seinen Armen. Ich sah ihn traurig an, dann ging ich die Treppen zu meinem Zimmer hoch.

Die Wölfe wollten also nicht, dass Jacob hier war. Was absolut nachvollziehbar war, denn sie waren seine Familie. Und ich hatte ihnen Jake entrissen, wenn man es genau sehen wollte.Ich konnte dies von anfang an nicht so recht mit meinem Gewissen vereinbaren und da er ohnehin nach der ersten Woche schon nach La Push gegangen war, hatte ich darin kein Problem mehr gesehen. Bis auf Rosalie würde niemand Jake etwas tun und selbst sie, kam mit ihm gut aus. Vorallem jetzt, da sie sich um Lilian kümmerte. Ich war richtig stolz auf meine Tante. Sie ging Streitereien mit Jacob aus dem Weg und versuchte, ihn nicht Töle oder Flohsack zu nennen, da sie Lilian ein gutes Vorbild sein wollte. Auch Emmett war brav- wenn die Kleine in der Nähe war, passte er auf, keine anzüglichen Sprüche loszulassen. Für Jasper war es anfangs sehr schwierig gewesen, mit einem Menschen zusammen zu leben. Doch auch er hatte das Mädchen ins Herz geschlossen und erzählte ihr des öfteren Geschichten. Mit Alice verstand sie sich auch sehr gut. Ihre Fähigkeiten waren ziemlich ähnlich und wenn Lilian angesichts dessen etwas nicht verstand, fragte sie Alice. Carlisle und Esme hatten Lilian sowieso ins Herz geschlossen. Jetzt hatten sie zwei Enkelkinder. Nur meine Eltern verhielten sich ihr gegenüber ein wenig distanziert. Ich erkannte Versuche, eine Bindung mit der Kleinen aufzubauen, doch irgendetwas schien sie davon abzuhalten. Und ich? Ich sah in Lilian sowas wie eine kleine Schwester. Ich merkte nicht, wie ich vom Thema abgeschweift war und auch nicht, wie plötzlich meine Tür aufgerissen wurde . Erst als ich spürte, wie jemand die Arme um mich schlang, wachte ich aus meinen Gedanken auf. »Mach dir keine Sorgen, meine Süße.«, flüsterte Jake an mein Ohr. »Leicht gesagt..«, murmelte ich unglücklich und schmiegte mich an ihn.

Ich wusste nicht, wie lange wir einfach nur auf dem Bett lagen und nichts sagten. Einfach nur die Nähe des jeweils anderen genossen. Es war..so verworren, alles. Soviel war passiert in den letzten Tagen und auch der Umzug- wieder musste ich schmerzlich an meine zurückgelassenen Freunde denken- nagte an mir. Glücklicherweise war Jake mitgekommen- wenn auch seine Freunde das nicht so berauschend fanden. Es tat auch mir weh, dass sie ihn so behandelten.

Als ich mich schließlich aufsetzte, war es draußen schwarz. »Was is los..?«, fragte Jake träge. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn lange an. »Vielleicht solltest du doch zurück nach La Push...<<



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-03-23T16:22:42+00:00 23.03.2010 17:22
Na da bin ich ja mal gespannt auf das nächste Kapitel!!
Wie der gute Jacob wohl darauf reagiert!!! ;)
Scheint wieder ne tolle Story zu werden, ich freu mich das du weiter schreibst!! ;)

Lg Bella_1808


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