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Spiel mit mir

Bis zum Ende
von

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Kein Zurück

Erleichtert seufzen die drei, als Ruki aus dem Schatten tritt. Sie hatten schon gedacht, dass es mit unter der Angreifer ist.

Lächelnd klopft Kai auf den Platz neben sich und zeigt dem kleinen so, dass er sich neben ihn hinsetzen soll. Der Sänger ist kreidebleich, gerade so als würde er jeden Moment das Bewusstsein verlieren.

Als dieser keine Anstalten macht näher zu kommen, ruft der Schlagzeuger ihn. Aber er bleibt weiterhin ohne Erfolg. Besorgt steht er auf, geht langsam auf den anderen zu. Wachsam beobachten dabei die beiden Gitarristen das Geschehen.

Währenddessen kämpft Ruki darum wach zu bleiben, stark zu sein. Sobald er auch nur die Augen schließt kommen ihm wieder diese Worte in den Sinn. „Und das war nur der Anfang“, ja genau das war es. Diese Worte bereiten ihm Unbehagen. Waren sie wirklich mit Blut von außen an das Fenster geschrieben wurden?

„Ru-chan, ich geh jetzt deine Sachen mit Aoi zusammen hier hin holen. Reita hat schon das meiste denke ich gepackt. Die Polizei meint es wäre besser, wenn du nicht mehr alleine wohnst. Also bis sich alles geklärt hat“, erzählt Kai dem Sänger.

Ohne auf eine weitere Reaktion zu warten verlassen die beiden schwarzhaarigen die Wohnung. Wie paralysiert setzt sich Ruki auf den Boden. Also geht es im Endeffekt nur um ihn und mitunter seine Familie. Wenn schon die Polizei so reagiert ist es ernster als gedacht.

Warum nur muss alles so plötzlich schief gehen? Einer schlechte Nachricht folgt die nächste. Das Leben ist absolut nicht gerecht. Was hat er bloß falsch gemacht? Warum wird er bestraft, während andere unschuldig davon kommen? Wohin soll dieses verdammte Spiel nur führen?

Es hat insgesamt zwei Nachmittage gedauert, bis Rukis kleine Wohnung komplett leer geräumt ist. All das was nicht mehr in Uruhas Wohnung passt, wird notdürftig bei den anderen untergestellt. Bei dem dunkelblonden Gitarristen soll Ruki das Wohnzimmer oder auch das Arbeitszimmer beziehen. Aber das alles hat ja noch ein wenig Zeit. Schließlich muss Ruki sich erst einmal so weit erholen, dass er nicht mehr mit einem anderen zusammen im Zimmer nächtigen muss.

Auch wenn sich alles wieder ein wenig gelegt hat und sie wieder normal proben, das mulmige Gefühl in der Magengegend will einfach nicht weichen.

Und es dauert auch nicht lange bis zu dem nächsten Zwischenfall.

Seufzend wischt sich Kai den Schweiß von der Stirn, lehnt sich schnaufend an die Hauswand. Kopfschüttelnd stößt er sich jedoch direkt wieder ab. Diese Zeitschinderei hat einfach keinen Sinn. Mit einem letzten Blick auf die Armbanduhr macht er sich auf ins Hausinnere.

Die beiden müssten mittlerweile wach sein. Schließlich ist in knapp 1 ½ Stunden Probe. Aber genau das ist nicht der Grund für seinen unangemeldeten Besuch. Es ist ein ganz anderer, der einem fast das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Ungeduldig betätigt er die Klingel von Uruhas Wohnung. Erst nach ein paar Minuten öffnet ein ziemlich verschlafener Uruha die Tür.

„Hey Kai-chan. Willst du zu Ru-chan?“, fragt ihn der Gitarrist ohne ihn wirklich dabei an zugucken.

Zögerlich nickt der Schlagzeuger nur als Antwort.

„Der hat Magen-Darm-Grippe“, klärt Uruha ihn auf.

„Kann ich vielleicht trotzdem kurz mit rein?“, fragt Kai vorsichtig nach.

„Aber nur ins Arbeitszimmer“, meint Uruha und lächelt verlegen.

Kai hatte fast die Unordnung von dem Gitarristen vergessen. Ein Wunder, dass sich dieser überhaupt hier zu Recht findet. Ruki hasst eigentlich Unordnung über alles, deshalb ist es etwas merkwürdig, dass dieser überhaupt hier her wollte.

Schweigend gehen die beiden Musiker in den besagten Raum. Leise schließt Kai die Tür und überbringt Uruha flüsternd die Neuigkeiten: „Rukis Wohnung steht in Flammen.“

Fassungslos starrt Uruha den anderen an. Wer zum Teufel macht so etwas? Da ist doch absolut kein Sinn dabei. Ein Glück, dass sie die Wohnung schon geräumt hatten. Aber trotz allem gibt es für Ruki nun absolut kein zurück mehr. Am Besten sie gehen noch einmal zur Polizei, wenn es dem jüngsten etwas besser geht. Auch wenn Ruki weiterhin schweigt, so kann es einfach nicht weitergehen. Sie können schlecht tatenlos dabei zu sehen, wie sich Ruki immer weiter selbst zerstört. Schließlich sind Freunde genau dafür da.

Warum muss ihr Frontmann auch so verdammt stur und stolz sein? Manchmal braucht man nun einmal die helfende Hand von Freunden. Menschen sind nun einmal nicht für das alleine sein geschaffen. Besonders nicht er, da er ansonsten geradewegs in sein Verderben stürzen würde.

„Ich werde es ihm dann ausrichten. Kannst du vielleicht mit dem Manager reden? Schließlich braucht Ruki erst einmal für mindestens eine Woche eine Art Krankenschwester“, meint der Gitarrist.

„Er wird schon nichts dagegen haben. Bitte kümmere dich gut um den kleinen. Ich gehe dann auch wieder, schließlich muss noch einiges geklärt werden. Bitte lasse ihn das alles nicht von Dritten erfahren. Er hat es schon schwer genug. Ich melde mich dann“, und mit diesen Worten verlässt der Schlagzeuger hastig die Wohnung.

Schließlich will er Rukis Stolz nicht noch mehr verletzen. Der jüngste hasst es krank zu sein und wenn ihn dann noch einer sieht...

Der einzige der ihn bemuttern darf ist Uruha. Von Kai nimmt er eigentlich nur das Essen, alles andere duldet er nicht.

Es ist also verständlich, dass der Sänger noch an keinen vergeben ist. Obwohl die Beziehung zwischen Reita und Ruki immer komischer wird. Kai hat absolut nichts gegen gleich geschlechtliche Liebe und die beiden passen auch zusammen, keine Frage. Es wäre halt etwas gewöhnungsbedürftig. Aber vielleicht ergibt ja einfach alles wie von selbst.

Schließlich gibt es momentan andere Prioritäten in dem Leben von dem kleinen.

Kai muss jetzt erst einmal dem Management Bescheid geben. Immerhin muss eine Nachrichtensperre verhängt werden. Am Besten er besorgt noch ein paar Sicherheitsvorkehrungen für ihre Wohnungen. Hoffentlich wird alles wieder gut.

In der Zwischenzeit hat Uruha angefangen ein wenig aufzuräumen. Hoffentlich schmeißt Aoi bald die Tabletten in den Briefkasten. Der Arzt hatte ihm schon etwas Medizin für ihn da gelassen. Aber mittlerweile hat Ruki auch noch Fieber bekommen, welches nicht gerade niedrig ist.

Gleich muss er unbedingt noch einmal die Wadenwickel tauschen, egal ob es dem anderen Recht ist oder nicht. Es geht hier um die Gesundheit, schließlich hat man nur eine davon.

Vielleicht zieht bald sein Nachbar aus, dann kann Ruki die kleine Wohnung haben. Dann ist er wenigstens nicht so alleine.

Jetzt muss nur noch Kai näher zu ihnen ziehen, damit er nicht immer Stunden lang nach Hause fahren muss. Auch wenn er zwischenzeitlich genau aus diesem Grund bei Uruha wohnt. Es lohnt sich teils für ihn nicht abends nach Hause zu fahren, wenn er wieder früh morgens auf der Arbeit erscheinen muss. Selbst der Manager will, dass Kai eine andere Wohnung bezieht. Aber dieser lässt sich natürlich absolut nichts sagen in solchen Dingen.

Wahrscheinlich klappt ihre Band auch nur wegen der Sturköpfigkeit so gut. Seufzend schaut der Gitarrist auf die Notizbücher von Ruki. Diese Unordnung ist viel zu ungewohnt. Es passt einfach nicht zu Ruki. Die meisten Dinge die hier verstreut herum liegen sind dem Sänger. Er hat sich extra wegen dem Sänger angewöhnt etwas ordentlicher zu sein.

Die letzten Tage kommen immer wieder Briefe für Ruki an, natürlich ohne Absender. Aber der Kleine will ihm absolut nicht verraten was genau in den ganzen Briefen steht. Auf ihnen ist Rukis richtige Adresse angegeben, wenigstens scheint es kein Stalker zu sein. Er traut sich jedoch nicht die Briefe einfach zu lesen. Der Sänger schläft zwar sowieso die meiste Zeit, als würde er sowieso nichts davon mit bekommen. Aber sein Verstand hält ihn davon ab. Schließlich geht ihn das alles gar nichts an, oder etwas doch?

Nachdenklich macht er sich auf den Weg zu eben diesen Sänger und wechselt schnell die Wadenwickel. Das einzige was Ruki macht, ist ihm böse Blicke zu zu werfen und die Kälte mit einem Zittern zu kommentieren.

Uruha glaubt, dass er ein wenig sauer auf ihn ist. Immerhin hat der kleine ihn heute schon über zehn Mal aus dem Zimmer geworfen. Aber dagegen ist er wohl oder übel machtlos. Er muss dem anderen einfach jeden Wunsch erfüllen. Oder eher nahezu jeden. Ruki weiß halt einfach wie man sein Ziel am Besten erreichen kann.

Trotz allem muss er jetzt Ruki auch noch den Verlust seiner eigenen vier Wände beibringen. Das muss aber noch etwas Zeit haben, da Ruki sich absolut nicht aufregen soll. Schließlich regt er sich schon ohne seine Hilfe genug auf.

Schmunzelnd geht er samt Schlüssel den Briefkasten entleeren. Und siehe da, Aoi war sogar schneller als gedacht. Eigentlich wollte er ja nur, dass der andere auch einmal raus geht. Etwas was er sonst nicht so gerne macht. Aber ein kleiner Spaziergang kann einem ja eigentlich nicht schaden. Auf jeden Fall meint Uruha das. Aoi meint hingegen er wäre viel sicherer in der Wohnung wie draußen.

Zufrieden mit sich selbst geht Uruha samt Briefe und Tabletten zurück in seine Wohnung. Direkt löst er eine Tablette in wenig Wasser auf. Hoffentlich hilft die Medizin schnell. Ruki ist momentan wie eine tickende Zeitbombe, wenn nicht sogar schlimmer.

Als Uruha den anderen das Glas bringt, versteckt dieser sich direkt unter der Bettdecke.

„Du brauchst dein verweintes Gesicht nicht zu verstecken“, klärt der Gitarrist ihn schmunzelnd auf, „nimm bitte gleich die Medizin, damit es dir wieder besser geht.“

Hoffentlich bringt ein neuer Morgen auch neue Hoffnung mit sich.
 

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Disclaimer: nichts mir, nichts Geld



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-10-24T22:19:45+00:00 25.10.2010 00:19
waah armer ruki >.<
du musst ganz bald weiter schreiben, ja?
Es ist einfach toll und spannend und ahhh, du verstehst? XD

lG
Pine
Von:  totenlaerm
2010-10-12T21:24:30+00:00 12.10.2010 23:24
Oh man...armer Ruki. Ich mag den metapher mit der spinne.
Ich check grad nur nicht, ob ruki jetzt schon mit reita zusammen ist.
Es ist auf jedenfall spannend, und ruki tut mir verdammt leid.


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