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Spiel mit mir

Bis zum Ende
von

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Besser sterben, als ins Angst zu leben

Nummer unbekannt, vor Schreck sinkt dem Sänger das Herz noch ein ganzes Stück tiefer in die Hose.

Was passiert wenn es sein persönlicher Spielkamerad, sein Luzifer ist? Kaum vorstellbar sind für ihn die Folgen. Diese sind doch mit unter für alle seine Freunde fatal, auch für ihn.

Bisher kamen jedoch nur Briefe, kleine Notizzettel, Kurzmitteilungen… Wenn er angerufen wurde von ihm, dann hat es nur viermal geklingelt. Viermal, vier die Zahl des Todes in seiner Sprache.

Doch wie oft hat das Handy bisher geklingelt? Achtmal? Neunmal? Oder ist es ein guter Bekannter?

Nur welcher unterdrückt seine Nummer? Keiner, der ihm auf Anhieb einfällt.

Kai fällt auf alle Fälle weg. Was könnte er denn schon von ihm wollen? Obwohl, vergesslich wie er manchmal ist…

Mit rasendem Herzen drückt er den grünen Hörer. Klammert sich an das Mobiltelefon wie ein Ertrinkender an seinen rettenden Ast.

Ein lautes Aufseufzen verlässt seine Lippen, als er die besorgte Stimme seines Freundes am anderen Ende der Leitung erkennt. Ein riesiger Stein fällt ihm vom Herzen. Hatte er ihn doch am wenigsten erwartet.

„Hey Taka-chan, was ist los? Ich mache mir Sorgen, sag’ endlich etwas!“, wird er von dem Leadgitarristen seiner Band aufgefordert.

„Kouyou-chan“, haucht der jüngere von beiden nach scheinbar endlosen Minuten in den Hörer.

Ein erleichterndes Lachen ist am anderen zu hören. Kopfschüttelnd lässt sich Ruki auf das Bett fallen, das Handy weiterhin ans Ohr haltend. Lauscht gespannt dem Atem des älteren.

„Na endlich! Ich habe schon gedacht, du willst mir gar nicht antworten. Wir wollten eigentlich nur fragen, ob du nicht Lust hast, vorbei zukommen? Ansonsten bin ich mit Kai-chan so alleine“, etwas weinerlich lässt Uruha dieses verlauten.

So hofft dieser, dass ihr Sänger endlich einmal aus seinem Loch heraus kommt und mit ihnen Klartext spricht. Deshalb will er ihn zu einem kleinen DVD-Abend einladen, in der Hoffnung irgendwie an Rukis tiefste Geheimnisse zu gelangen.

„Ich weiß nicht so recht Kou-chan. Mir geht es immer noch mies“, ein paar Mal muss er sich räuspern, trotz der wenigen Worte die seinen Lippen verlassen.

„Sei ein Mann, Ruki! Und wenn kannst du dich auch bei mir fünf Minuten oder länger hinlegen. Ich vermisse dich so, ach komm schon!“, fleht Uruha den kleineren an.

„Ich komme nur, wenn mich jemand abholt! Und wehe ihr wagt es mich zu nerven“, flüstert Ruki drohend in den Hörer.

„Kai-chan ist in fünf Minuten bei dir“, trällert der Dunkelblonde ins Telefon.

Ohne auf eine Antwort zu warten legt er auf. Freut sich darüber, dass er einmal wieder in seine Falle getappt ist.

Sich für seine eigene Dummheit verachtend zieht Ruki sich warme und auch bequeme Kleidung an. Ignoriert gekonnt sein sonstiges Erscheinungsbild. Weiß zu genau, er sieht alles andere als gut aus. Moment würde noch nicht einmal mehr Make-Up und eine Sonnenbrille ihm weiter helfen können.

Verflucht sich selbst zu genüge, für seine eigene Dummheit, welche ihn dazu brachte nachzugeben. Denn einfach so lädt der Gitarrist ihn nicht ein. Besonders nicht, wenn er krank ist.

Warum Kai dem keinen Einhalt geboten hat, gibt ihm nur noch mehr zu denken. Was führen die anderen bloß im Schilde? Sind sie ihm auf die Schliche gekommen? Und wenn ja wie?

Er hat doch sorgfältig alle Spuren verwischt, alles verschleiert. Hat gelogen, obwohl er es besser hätte wissen müssen. Wäre die Hilfe, der Beistand vom Manager oder auch von Freunden das Beste.

Dann müsste er nicht mehr alleine die Verantwortung tragen. Dann hätte er jemanden, der ihm die möglichen Konsequenzen seiner Entscheidungen im Vorfeld zeigt.

Denn vor diesen verschließt er die Augen, will sie nicht sehen, für wahrscheinlich halten. Er hofft zu sehr, ein neues Jahr würde neues Glück bringen. Das Neujahrsläuten der Glocken möge in aus dieser verfänglichen Lage befreien.

Jugendliche Naivität, die ihm trotz der 21 Jahre sein Grab schaufeln kann. Missmutig verlässt er das Gebäude, wartet draußen auf den Abholer. Aber nicht ohne vorher Turnschuhe und eine Jacke angezogen zu haben. Sein Geldbeutel samt Schlüssel nimmt er mit, nur sein Handy lässt er bewusst zu Hause.

In der Wohnung fällt ihm die Decke auf den Kopf. Er fühlt sich wie eine Spinne, im selbst gesponnen Netz gefangen. Will lediglich eins, eine sichere Flucht.

Brummelnd umarmt er Kai zur Begrüßung und macht sich mit ihm auf den zehn minütigen Fußmarsch.

„Ach Ru-chan. Deine Laune ist ja immer noch katastrophal. Was kann man denn dagegen tun?“, seufzend fährt sich Kai mit der Hand durch die schwarzen Haare.

„Mich umbringen?!“, obwohl er die Aussage halb scherzhaft gemeint hat, bleibt seine Miene wie versteinert.

Momentan hat er immer wiederkehrende Selbstmordgedanken. Er fühlt sich in die Ecke einer Sackgasse im Labyrinth des Lebens getrieben. Kein Ausweg, die Flucht zurück versperrt. Versperrt wegen seiner eigenen Dummheit, auf dieses Spiel einzugehen.

Für ihn gibt es lediglich nur noch den Weg geradeaus, mit dem Kopf durch die Wand.

„Das wäre nur eine temporäre Lösung. Außerdem, was sollen wir denn ohne unser Gehirn von „Gazetto“ machen? Wir brauchen dich!“, mit einem leichten Klaps auf Rukis Hinterkopf versucht der Drummer diese Aussage zu untermauen.

Damit will er diese Aussage fest in den Kopf Rukis zu brennen. Seine Gedanken will ernehmen, ihm eines klar zu machen. Man braucht ihn, auch wenn er es momentan nicht sehen mag.

„Gibt bestimmt bessere wie mich. Welche die besser zu euch passen und nicht so nervig sind“, teilnahmslos kickt er einen Stein weg.

„Wir wollen aber DICH! Seit wann denkst du bitte schön so etwas?“, aufgebracht stemmt Kai die Hände in die Hüften.

„Schon etwas länger“, hatte er also wirklich so gut vorgespielt gespielt?

Schockiert starrt Kai den Jüngeren an, bleibt abrupt stehen. Wieso hatte er nie etwas gemerkt? Besonders als Bandleader hätte es merken müssen. Warum ist der kleine denn nie mit seinen Problemen zu ihm gekommen?

Er ist doch sonst auch immer der Kummerkasten von allen. Hat immer ein offenes Ohr für alle. Egal um was es geht.

„Bitte sage den anderen nichts“, bittet Ruki.

Kai nickt und geht weiter. Versucht ruhig zu bleiben. Vielleicht ist der Sänger auch nur eifersüchtig oder fühlt sich verraten. Auch ihm fällt es schwer es zu verstehen, daran zu glauben.

Aoi ist mittlerweile verlobt und Uruha ist auch mit jemanden zusammen. Dabei wusste niemand bisher etwas von Yuus Freundin, geschweige denn von Kouyous.

„Ruki wo willst du hin? Wir sind doch schon da!“, leise lachend hält Kai den jüngeren an der Kapuzenjacke fest.

Perplex starrt Ruki den Schlagzeuger an, während dieser ihn ins Gebäudeinnere und zu einer Wohnungstür führt.

„Er ist doch vor kurzem hier her gezogen, baka-chan“, schmunzelnd schließt Kai die Türe auf.

„Ah, da seid ihr zwei ja endlich! Hab schon gedacht, ihr hättet euch verlaufen. Ruki, leg dich bitte hin“, besorgt mustert der schlanke Gitarrist das blasse und ungesunde Erscheinungsbild des Frontmannes.

„Es geht schon. Mir ist nur etwas schwindlig“, wieder muss er sich bei fast jedem Wort räuspern.

Vielleicht sollte er doch einmal einen Arzt aufsuchen.

Vorsichtig wischt er sich kleine Schweißperlen von der Stirn. Immer wieder verschwimmt seine Sicht und ihm wird langsam, aber sicher flau im Magen.

Noch mehr in Sorge packt Uruha Ruki unter de Achseln und hebt ihn kurzer Hand hoch. Trägt ihn langsam zum Sofa. Legt ihn vorsichtig, wie eine zerbrechliche Porzellanpuppe darauf ab.

„Und wehe du bleibst nicht liegen!“, mit warnenden Blick geht er ihm eine Wolldecke holen.

„Uruha deshalb wollte ich, dass Ru-chan daheim bleibt. Du siehst ja, dass es ihm trotz der letzten Tage kein Stück besser geht“, nachdenklich runzelt der Leader die Stirn.

„Er kann sich nicht ewig in seinem Schneckenhaus verstecken! Irgendwann muss er über seine Probleme reden, wenn er nicht daran zu Grunde gehen will! Ru-chan sag doch auch etwas dazu!“, mit Hilfe suchenden Blick schaut er auf das Sofa.

Doch auf diesem herrscht gähnende Leere. Fassungslos schaut er wieder zu Kai.

„Wo ist er hin?!“, ein wenig Angst schwingt in seiner Stimme mit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  kaburu
2008-10-26T09:49:30+00:00 26.10.2008 10:49
ZWEITE hehehe
tolles kapitel. bin mal gespannt wo ruki hin ist. ob es das ist was ich denke?! ich lass mich da mal überraschen^^

also schreib schnell weiter. wünsche dir noch viele schöne ideen für die ff.

bis bald

Von: abgemeldet
2008-10-25T16:31:51+00:00 25.10.2008 18:31
hui bin ich mal die erste bei einem kapitel-kommi ^.^/
also ich bin grad über die FF gestolpert und dachte mal ich les sie mal^^
und ich bin schon verliebt in dein Geschichte *___*
ich finde sie wirklich spannend geschrieben, dass mann einfach wissen muss wies weitergeht *hibbelich auf neues kappi ist*

lg


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