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Spiel mit mir

Bis zum Ende
von

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Spiel um Leben oder Tod

Seufzend fährt sich der kleinere durch die Haare. Auch wenn er das alles nur vorgespielt hatte, gut geht es ihm nicht. Langsam fordert der Alkohol doch sein Tribut. Oder es sind die bitteren Nachwirkungen davon, die langsam zum Vorschein kommen.

„Taka-chan, aufwachen. Dein Essen ist fertig“, lächelnd hält Kai dem scheinbar Kranken einen Teller und Essstäbchen hin.

Nachdenklich legt der Angesprochene die Stirn in Falten. Soll er wirklich essen? Er will Kai nicht gerade vor Augen führen, wie sein Körper die letzte Zeit meistens auf Essen reagiert.

Oft war er kurz davor einen Arzt zu rufen, wäre da nicht sein Stolz. Er ist zu stolz zuzugeben, dass er alles andere als stark ist. Will keinen Sorgen, seine Maske aufrecht erhalten. Will niemanden um sich haben, der Tag und Nacht auf ihn achtet. Doch wäre dieses das Beste, damit er merkt, er ist alles andere als stark.

Seit Nächten rauben ihm Alpträume den Schlaf. Manchmal fragt er sich, wieso er? Diese kleinen Drohungen, Erinnerungen, warum er?

Was hat er verbrochen? In seinen Augen nichts. Jedoch hat er etwas getan. Er hat sich verliebt, in einen Mann. In den falschen. Wie kann man sich auch nur in den besten Freund verlieben?

Diese Fragen bringen ihn noch um den Verstand, glaubt er.

„Hey, ignoriere mich nicht Taka-chan! Und nun iss, es wird ansonsten kalt“, schmollend schaut Kai ihn mit seinem Hundeblick an.

Seufzend nimmt Ruki die Essstäbchen und beginnt zu Essen. Ihm wird beim ersten Bissen augenblicklich schlecht, doch was hatte er anderes erwartet? Nichts.

Nach ungefähr der Hälfte stoppt er, drückt Kai die Essstäbchen in die Hand und bedankt sich mit brüchiger Stimme.

Die ersten Worte seit langem, die seine trockenen Lippen verlassen.

Wüsste er es nicht besser, würde er glatt meinen, er wäre tot. Kein Wunder das Kai gemeint hatte, er sähe wie der Tod aus.

Wieder verlässt ein leiser Seufzer seine Lippen. Warum kann er es nicht einfach aufhören? Der Alptraum namens Leben. Oder ist er verdammt, auf ewig in diesem gefangen?

Vorsichtig legt ihm Kai eine Hand auf die Stirn, schaut ihn musternd an.

„Wenigstens hast du kein Fieber. Warum bist du nicht an dein Telefon gegangen die letzten Tage?“, will der Drummer wissen.

Es sollte eigentlich nur eine Frage sein, doch in Rukis Ohren klang es wie ein Vorwurf. Eigentlich wollte der kleinere nur seine Ruhe haben, deshalb hatte er es ausgestellt. Obwohl der Manager es nicht gerne sieht, wenn das Handy und der Festnetzanschluss ausgestellt ist.

Denn das Mobiltelefon hatte er auch ausgeschaltet. Damit er die ganzen Mitteilungen nicht sehen musste. Nicht die von seinen Freunden, sondern von jemand anderen. Jemandem, vor dem er große Angst hat.

„Ich wollte meine Ruhe...“, gibt er dann doch ehrlich zu.

Nur ein Kopfschütteln seitens Schlagzeuger erntet er damit.

„Aus dir werde ich manchmal echt nicht schlau, kleiner“, leise lachend tätschelt er dem Blonden den Kopf.

„Wann ist der nächste Termin?“, erkundigt sich Ruki.

„Übermorgen hast du ein Interview mit Aki-kun. Aber nur, wenn es dir bis dahin wieder besser geht“, weist Kai den Jüngeren zu Recht.

Weiß er doch zu genüge wie unvernünftig dieser sein kann. In der Vergangenheit ist es nicht nur einmal geschehen, dass er Ruki nach Hause schicken musste bei Proben. Denn eben dieser war zu stolz um einen Tag krank im Bett zu liegen.

Deshalb war Kai auch halbwegs erleichtert, dass Ruki dieses Mal direkt freiwillig daheim geblieben ist. Momentan standen einfach zu viele Termine an, weswegen es ziemlich ungünstig wäre , wenn auf einmal alle flach liegen würden.

„Schone bitte deine Stimme bis dahin etwas, hai? Und ruhe dich aus. Der Manager wird dich dann abholen. Gute Besserung und bis bald“, lächelnd verlässt Kai den Raum, anschließend die Wohnung.

Erleichtert seufzt der zurückgebliebene auf, schaltet sein Handy ein. Guckt erschrocken auf das Display.

„489 entgangene Anrufe, 364 ungelesene Mitteilungen“, liest er stockend vor.

Er überprüft schnell von wem diese waren, liest sie teilweise nur flüchtig durch. Die von seinen Bandmitgliedern löschte er direkt, will später in einer knappen Mail antworten. Bei welchen von Freunden will er es genauso machen. Schnell sind die Mitteilungen auf eine überschaubare Anzahl reduziert.

Jedoch sind diese von einem unbekannten Teilnehmer, was ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Ihm wird leicht flau im Magen, ist sich nicht sicher ob er diese überhaupt öffnen soll.

Innerlich beginnt er sich Mut zuzureden, so schlimm werden sie schon nicht sein. Er hofft dieses vom ganzen Herzen.

Er will nicht weiterhin schweißgebadet in seinem Bett aufwachen, diese Alpträume erleben. Seine Träume ängstigen ihn noch lange nicht so viel, wie die grausame Realität.

Die Tatsache, dass er zu tief gerutscht ist, nicht mehr entrinnen kann. Gefangen in diesem Spiel, es geht um Leben oder Tod.

Um Liebe oder Hass. Oder eher um Überleben und gewinnen. Dieses hat er sich vorgenommen. Das Unheil zu überstehen, dass er mit seiner Liebe die Berge versetzen kann.

Damit niemand mehr in Gefahr ist. Keiner von ihnen.

Noch ist er weit genug davon entfernt. Jedoch in seinen Gedanken, da verweilt in einer glücklichen Welt. Eben jenes hilft ihm dem Alltag und der Verzweiflung zu trotzen.

Die Illusion weiter aufrecht zu erhalten. Dabei ist er sich tief im Innersten sicher, er wird nicht gewinnen. Es hat keinen Sinn. Das Spiel war von vorne herein nicht dafür vorgesehen, dass ausgerechnet er gewinnt.

Denn Glück hatte er selten erlebt. Und dieses muss er immer wieder erfahren. Pechsträhnen durchziehen sein Leben. Trüben das sonst so glückliche Lächeln.

Nur zur gerne würde er diese drei heiligen Worte über die Lippen bringen, doch will er niemanden gefährden. Er selbst hat sich fest gefahren, nun muss er selbst versuchen sich zu befreien. Wirklich niemand darf dieses erfahren. Er hat sie alle schon genug in lebensgefährliche Situationen gebracht. Sein Geheimnis will er wahren, bis zum Tod und darüber hinaus.

Leise schluchzt er auf, krallt seine eine Hand in die Kapuzenjacke. Er ist ein elender Verlierer, er hätte sowieso nie eine Chance bei ihm. Also warum nicht einfach aufgeben? Weil auch dieses das Leben seiner großen Liebe in Gefahr bringt...

Es kommt ihm immer noch wie ein schlechter Traum vor, dieser eine verhängnisvolle Tag. Warum hat er nur die Fanpost öffnen müssen? Warum?

Immer wieder macht er sich diese Schuldvorwürfe, egal ob es hilfreich ist oder nicht.

Erst ein Handyklingeln reißt ihn aus seinen Gedanken. Vor Schreck lässt er das kleine Mobiltelefon fallen, springt auf.

Jedoch beugt er sich wieder langsam runter, kann seine Neugierde nicht zügeln.

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Disclaimer: Nichts mir, nichts Geld

Warnung: Gewalt
 

vielen lieben Dank für die Reviews und die Favs <3



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ruki_
2008-08-25T11:13:19+00:00 25.08.2008 13:13
bin gespannt wer ihn da grad anruft.
ich mag deinen schreibstil.
ist schön zu lesen^^
bis zum nächsten kapi.

bai bai
Moe
Von:  kaburu
2008-08-24T19:20:54+00:00 24.08.2008 21:20
och neeeeeeeeeeeeee!
das ist so gemein. immer hörst du auf, wenn es spannend wird.

aber ansonsten ist es ein tolles kapi. hat sich schön gelesen. bin mal gespannt, was da los ist ^^

mach weiter so und bis bald
lg


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