Aus der Sicht von Luca
Luca stand hinter dem Vorhang und beobachtete regungslos, wie Jamie vor den Spiegel trat und kurz darauf entsetzt davon zurückstob. Ihm zugewandt, sah er Jamie auf das ihm gegenüberliegende Fenster treten und zu ihm hinübersehen. Luca wusste, er konnte ihn nicht sehen, denn das Zimmer war stockdunkel und sein Körper befand sich im Schatten der Vorhänge. Jamie legte gegenüber die Handfläche ans Glas und ließ seine Stirn dann ebenfalls gegen die Scheibe sinken. Luca betrachtete ihn sehnsüchtig. Wieso hatte er ihn vorhin so grob aus herausgeschmissen?
Warum hatte er ihm nicht mehr in die Augen sehen können?
Was war in ihm vorgegangen, dass er nicht in seinem Blick hatte offenbaren wollen?
Das Knarren der Dielen hinter ihm, ließ Luca herumfahren.
„Was machst du hier? Es ist erst früher Morgen!“, Luca starrte seine Mutter erst an, dann ließ er schnell die zurückgezogene Gardine fallen und senkte den Blick.
„Nichts. Ich konnte nicht schlafen.“
“Geh wieder zu Bett. Wenn du morgen nicht ausgeschlafen bist, dann schmeißt Mister Tribbles dich raus.“
Luca nickte und ging an seiner Mutter vorbei wieder auf seine Kammer zu.
Erst als er wieder in seinem Bett lag, fiel ihm auf, dass seine Mutter vollständig angezogen gewesen war. Wo kam sie mitten in der Nacht her?
Doch noch bevor er sich ernsthafte Gedanken darüber machen konnte, fielen ihm vor Müdigkeit die Augen zu und er fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.