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I'll keep you save

Werden Sorata und Arashi jemals glücklich miteinander?
von

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A nightmare...

Der Wind spielte mit ihrem langem, braunem Haar. Ihre Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln, welches sich so selten auf ihrem Gesicht zeigte.

In ihren Augen stand ein leichtes Leuchten, was sie nur umso schöner machte.

Er konnte sie nur wie gebannt anstarren und daran denken, dass sie für immer sein war. Das sie jedes Mal so lächeln würde, wenn sie ihn sah.

Sie kam auf ihn zu und dieses umwerfende Lächeln vergrößerte sich.

Er streckte die Arme aus und hieß sie willkommen, indem er sie fest an sich zog und an sich drückte. Der Kontakt konnte nicht eng und innig genug sein.

“Arashi”, flüsterte er in ihr Ohr. “Wo ai ni (ich liebe dich)”.

Sie entfernte sich ein Stück, um ihm zärtlich in die Augen zu sehen.

“Sorata…”, flüsterte sie zurück.
 

Doch weiter kam sie nicht, denn violette Blitze schnitten wie ein scharfes Messer durch den Himmel.

Die Sonne verschwand und der Tag wurde zur finsteren Nacht, ohne jegliches Licht.

Der Donner grollte und die sanfte Brise hatte sich in einen gewaltigen Sturm verwandelt.

Schützend drehte sich Sorata so, dass er Arashi hinter seinem Rücken verstecken konnte. Mit seinen Händen erschuf er seinen Bannkreis -ein großes, grünes Quadrat, welches die Umgebung und andere Menschen schützen sollte.

Doch seine Geliebte - die wichtigste Person in seinem Leben - konnte er mit diesem Bannkreis nicht schützen. Also musste er sie mit allem anderen beschützen, was er hatte, selbst mit seinem Leben.

“Zeig dich und komm raus, wenn du dich traust”, schrie er in die tiefe Finsternis der Nacht hinein. Wieder zeigten sich violette Blitze und ein Donnern war zu hören, dass einem höhnischen Lachen glich. Die Erde bebte.

Plötzlich zeigte sich vor ihm eine Gestalt, doch er konnte sie nicht richtig erkennen.

“Er hat eine böse Aura”, sagte Arashi und streckte ihren linken Arm aus, um ihr Schwert griffbereit zu haben.

“Lass nur Schwesterchen, ich erledige das schon. >Ich erbitte die Hilfe des höchsten Buddhas! Mo Maku San Manda! In Na Raya Sabaku Ga!<“

Mithilfe dieser Beschwörungsformel und Handzeichen baute Sorata ein riesiges Energiefeld auf, bestehend aus Blitzen, mit denen er den Gegner attackierte. Doch nichts rührte sich, nur das höhnische Lachen war zu hören.

Und plötzlich war Sorata nicht mehr der Angreifer, sondern der, der mit Blitzen und Donnern attackiert wurde. Sorata krümmte sich vor Schmerzen zusammen und hörte Arashis Schrei, der für ihn fast aus einer anderen Welt zu kommen schien.

Er wollte aufstehen und weiterkämpfen, doch es war unmöglich. Alles verschwamm vor seinen Augen und wurde schwarz~
 

Als er seine Augen wieder öffnete, kam es ihm vor, als hätte er sie nur für eine Sekunde geschlossen. Sein Kopf lag auf Arashis Knien gebettet und er blickte in ihr sorgenvolles Gesicht.

“Arashi”, mehr als ein Krächzen brachte er nicht heraus. “Arashi, was ist geschehen?”

Sie begann zu weinen. “Du wurdest verletzt. Und wieder mal war es meinetwegen, es ist meine Schuld!” Schluchzend hielt sie sich die Hände vors Gesicht.

“Ich halte das nicht mehr aus, ich kann nicht mehr! Ich kann einfach nicht mehr!”

“Was redest du da? Ist… ist derjenige fort, der uns angegriffen hat?”

“Ja.”

“Nun denn, weine nicht. Es ist alles gut. Ich bin auch gleich wieder fit, du wirst schon sehen. Gib mir nur eine Minute. Und danach könnten wir doch Okonomiyaki essen gehen!”

“Nein”, antworte Arashi und schüttelte den Kopf. Ihre Stimme wurde fester, doch sie zitterte noch leicht. “Ich habe eine andere Entscheidung getroffen.”

“Hmmm, also gut, dann keine Okonomiyaki, wenn dir nicht danach ist.” Er versuchte ein Lächeln, doch die Schmerzen waren noch zu stark. “Was schlägst du denn vor? Sushi? Ich kenne da einen ganz tollen…”

“NEIN!”, schrie sie. Dann schloss sie die Augen und atmete einmal tief durch.

“Du kannst dich aufsetzen?”, fragte sie nun wieder ruhig.

“Ja”, antwortete er, etwas verwundert, von ihrer Reaktion.

“Dir geht es wieder gut?”

“Bestens, bestens Schwesterherz. Das war doch gar nichts!”

“Gut, dann versuch mal aufzustehen.” Mit etwas Mühe und Arashis Hilfe gelingt es Sorata wieder auf die Beine zu kommen, auch wenn er etwas wackelig war.

“Ich werde Kamui Bescheid sagen, er wird sich sicher um dich kümmern.” Bei diesen Worten schaut Arashi auf den Boden, sie konnte ihm einfach nicht ins Gesicht sehen.

“Was… was soll das heißen? Ich dachte du…”, fragte Sorata sichtlich verwirrt.

“Nein. Ich ertrage es nicht mehr Sorata, ich bringe dich nur in Gefahr und… ich glaube, es ist besser, wenn ich gehe”, unterbrach sie ihn.

“Aber… aber wir gehören doch zusammen! Ich liebe dich! Du kannst doch nicht einfach gehen! Das ist absurd! Menschen die sich lieben, gehören doch zusammen!”

Sie konnte es nicht ertragen. Seine Worte nicht. Seine Verzweiflung nicht. Ich liebe dich doch auch, hätte sie am liebsten geschrieen. Doch es war besser zu gehen. Um seinetwillen. Doch sie konnte nichts mehr zu ihm sagen. Nichts, was einen Sinn gemacht hätte. Es war besser, einen klaren Schlussstrich zu ziehen. Auch wenn ihr Herz bei diesem Gedanken zerbrach. Krampfhaft kämpfte sie gegen die Tränen an. Und da er sie nicht mit Tränen verschmiertem Gesicht in Erinnerung behalten sollte, wandte sie sich ab und rannte, als wenn es um ihr Leben ginge. Und beim Laufen liefen ihr dir Tränen ungehindert über die Wangen.

“AAAARAAASHIIIII!!!!”, schrie Sorata, streckte den Arm nach ihr aus, um sie festzuhalten, doch er hatte keine Kraft. Und auch keine Kraft ihr hinterher zu laufen. So brach er in sich zusammen.

“Verlass mich nicht! … Verlass mich nicht! …”, immer wieder wiederholte er diesen Satz. Zuerst schrie er ihn und dann wurde er immer leiser, verzweifelter.

Es war zu spät. Es war vorbei. Damit war auch sein Leben zu Ende, sinnlos.

Er fiel, fiel immer tiefer in den Abgrund, immer tiefer in das Koma, indem er lag.

Der Ruf des Herzens

Das erste, was er spürte, als er erwachte, war ein bohrender Schmerz in seiner Schulter. Den Rest seines Körpers fühlte er kaum, er war wie gelähmt.

Es war wie neu geboren zu werden: verwirrend und schmerzhaft zugleich.

Sorata versuchte sich dennoch zu orientieren. Wo war er? Was war passiert?

Es roch nach Medizin und Desinfektionsmitteln. Das Krankenhaus. Natürlich.

War er nicht schon vor kurzem hier gewesen?

Und dann hatte er seine Augen aufgemacht und sie gesehen - Arashi.

Ob sie jetzt auch hier sein würde, an seinem Bett sitzen würde? Nur langsam kamen die Erinnerungsfetzen zurück.

Arashi war zu den Erddrachen gegangen… doch am Ende hatte er sie doch vor den Erddrachen beschützt, oder nicht?

War er nicht deswegen hier? Und wo war sie? In Sicherheit?

Er versuchte seine Augen zu öffnen, doch das grelle Neonlicht blendete ihn und so schloss er seine Augen sogleich wieder.

Er hörte Stimmen. Wurde er allmählich verrückt?

Aber nein, die Stimmen kamen ihm seltsam bekannt vor. Daher lag er still und geduldig da, bis er die Stimmen identifizieren konnte. Kamui. Yuzuriha. Doch die Stimme seiner Geliebten hörte er nicht. War ihr doch etwas passiert?

“Arashi…” flüsterte er leise und versuchte sich aufzurichten. Seine Augen waren nur halb geöffnet und er sah alles verschwommen.

Ein Händepaar drückte ihn wieder aufs Bett. “Du darfst dich nicht bewegen”, sagte eine Stimme. Sie gehörte zu Kamui.

Ohne sich zu wehren, ließ Sorata sich wieder aufs Bett drücken. Langsam klärte sich sein Blick.

“Arashi?”, fragte er noch einmal.

“Ihr ist nichts passiert. Sie macht gerade mit Aoki-san einen Spaziergang, sie müsste bald wieder da sein. Du liegst schon sehr lange im Koma.”

“Koma? Für wie lange denn?”, fragte Sorata und schloss wieder seine Augen, die Anstrengung war einfach zu groß.

“Ein paar Tage.” Erleichtert, dass Sorata endlich aufgewacht war, setzte sich Kamui neben ihm, auf einen Stuhl. “Wir haben uns ganz schön Sorgen um dich gemacht.”

“Tut mir Leid”, murmelte Sorata. “War Arashi hier, als ich im Koma lag?”

“Natürlich. Sie ist auch nicht freiwillig von hier weggegangen, dass kannst du mir glauben. Wir mussten sie quasi rausschmeißen, damit sie sich einmal ausruht”, meinte Kamui und hoffte auf ein Lächeln von seinem Freund, welches so natürlich zu Soratas Wesen gehörte, wie das Atmen. Doch Sorata lächelte nicht. Er hatte sich an seinen Traum erinnert und er fühlte erneut die Schmerzen in seinem Herzen, die er schon während des Traumes empfunden hatte. Es war alles so real gewesen.

“Sorata?”, fragte Kamui nach einer Zeit der Stille besorgt “Alles okay? Hast du Schmerzen? Soll ich den Arzt holen?”

“Geht schon”, antwortete Sorata nur. Die körperlichen Schmerzen konnte er ertragen. Doch ihn quälte die Frage, ob sein Traum nicht Realität werden konnte, denn er würde sich in jedem Fall genauso verhalten.

Egal, was Arashi dazu sagte, er würde sie immer beschützen. Doch würde sie sich deswegen immer wieder von ihm abwenden? War es ihr Schicksal niemals zusammenkommen? Wie war das möglich? Spielte das Schicksal ihm einen Streich? Warum konnte er nicht einfach mit Arashi glücklich werden, wo doch seine Liebe zu ihr so groß war?
 

“Du bist zu den Erddrachen gegangen, um Sorata zu schützen, nicht wahr?”, fragte Seiishiro, als er mit Arashi durch den Garten des Krankenhauses wanderte. Sie nickte.

“Ja. Ich habe versucht das Schicksal zu ändern, doch das ist leider nicht möglich.”

“Nichts ist unmöglich, Arashi. Und schließlich lebt er doch noch.”

“Ja.” Abrupt bleibt sie stehen. “Aber wie oft will er mich noch beschützen? Sich für mich in Gefahr bringen? Sein Leben riskieren, nur um meines zu retten?

Ich kann das nicht mehr ertragen… ich bringe ihn mit meiner Anwesenheit in Gefahr!”

Auch sie hatte geträumt. Immer wieder denselben Albtraum, indem sie Sorata verließ.

Wäre es die richtige Entscheidung zu gehen?

“Arashi…”, murmelte Seiishiro, blieb neben ihr stehen und packte sie an den Schultern, um ihr dann in die Augen zu blicken.

“Er hat sich bewusst für dich entschieden, weil er dich liebt. Er will dich beschützen. Willst du ihm dafür danken, indem du dich abwendest?”

“Ich weiß es nicht!”, rief sie verzweifelt aus. “Ich weiß es einfach nicht. Mein Herz drängt mich, bei ihm zu bleiben, doch es erzittert auch bei der Vorstellung, dass er wegen mir sterben könnte.”

“Er würde nicht wegen dir, sondern FÜR dich sterben, Arashi.”

“Ist das nicht letztendlich egal? Wenn ich bei ihm bleibe, wird er mich vor allem und jedem beschützen. Und wer weiß, vielleicht wird Fuma mich aufsuchen, um es zu Ende zu bringen? Wie sollte ich jemals damit leben können, wenn Sorata meinetwegen stirbt?“ Verzweifelt drehte Arashi Seiishiro den Rücken zu und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.

“Wie kann ich mit Sorata leben? Wie kann ich ohne ihn leben?”

“Das kann ich dir nichts sagen. Doch du musst bald eine Entscheidung treffen. Um deinet-, aber auch um Soratas Willen.”

“Ich weiß.” Sie drehte sich wieder zu ihm herum, ihre Augen waren leicht feucht, von dem unterdrückten Schmerz, den sie nicht in der Öffentlichkeit zur Schau stellen wollte. “Doch wie soll ich eine Wahl in so kurzer Zeit treffen? Eine Wahl, die über mein, und vor allem über Soratas, Leben entscheidet.

Wie kann ich so egoistisch sein und sein Leben riskieren, um auch nur wenigstens eine Stunde mit ihm zu verbringen? Wie kann ich daran auch nur denken, diese Möglichkeit auch nur in Erwägung ziehen, wo er doch der Mensch ist, den ich am meisten liebe?!”

“Aber meinst du nicht, dass es -selbst nur für eine Stunde- wert wäre mit ihm zusammen zu sein und das Risiko einzugehen?”

“Ich kann aber nicht nur an mich denken! Ginge es nur um mich… dann würde ich bei ihm bleiben, solange uns die Zeit gewährt werden würde. Doch das Risiko ist zu hoch, die Strafe zu hart!”

“Meinst du nicht, dass Sorata selber entscheiden muss, welchen Weg er geht?”

Eine Zeit lang blickte Arashi Seiishiro nur stumm an. Man sah die Trauer in ihren Augen, auch wenn sie sie zu verstecken suchte.

Seiishiro brach es das Herz, sie anzusehen. So jung und so ein schweres Schicksal. So viel Schmerz, so viel Trauer.

“Er hat sich bereits entschieden”, sagte Arashi nach einer kurzen Weile des Schweigens. “Er will sein Leben für meins opfern. Doch wie kann ich das zulassen, wenn ich ihn liebe?! Du hast Familie, Aoki-san. Könntest du sie in Gefahr bringen? Würdest du es zulassen, dass sie deinetwegen verletzt, oder sogar getötet werden?”

“Nein”, meinte Seiishiro nachdenklich. Schließlich tat auch er alles, um seine Familie zu schützen. Selbst wenn er sich dafür von ihnen trennen musste…

Arashi nickte stumm und schaute hinaus auf den kleinen Teich, indem ein paar Fische schwammen.

Was soll ich nur tun? Fragte sie sich verzweifelt. Die Zeit verging wie im Flug und Sorata lag schon seid Tagen im Koma. Würde er überhaupt wieder aufwachen?

Nein, daran durfte sie nicht denken. Sorata war stark. Er hatte es schon einmal geschafft und würde es wieder schaffen. Ganz bestimmt. Doch was war danach?

“Arashi…” Sie hob ruckartig den Kopf. Hatte sie da nicht jemand gerufen?

Sie lauschte angestrengt und sah sich suchend um.

“Hast… hast du das auch gehört?”, fragte Arashi Seiiishiro irritiert. Aus seinen Gedanken aufgeschreckt, sah dieser Arashi ebenfalls verwirrt an.

“Was soll ich gehört haben?”

“Arashi?”

“Da, schon wieder! Hörst du das nicht?! Das ist…Sorata! Er ruft nach mir! Er muss aus dem Koma erwacht sein!”

Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht und für einen Moment war die Trauer vergessen. Sorata war aus dem Koma erwacht. Sie war sich ganz sicher.

Mit eiligen Schritten lief sie auf den Krankenhauseingang zu.

Doch es konnte ihr nicht schnell genug gehen und so begann sie zu rennen.

“Warte doch… Arashi!”

Rief Seiishiro und schaute ihr völlig perplex nach. Er verstand überhaupt nichts mehr. Sorata? Bildete sich Arashi da etwas ein? Oder hatte er tatsächlich nach ihr gerufen? War so etwas möglich?

Ein paar Sekunden stand Seiishiro einfach nur da und starrte Löcher in die Luft. Dann lief er ebenfalls mit eiligen Schritten zum Eingang des Krankenhauses, um der Sache nachzugehen. Und während er ging, drückte er einen Knopf eines kleinen Gerätes in seiner Tasche…

Warum willst du mich nicht verstehen?

Sooo… hier melde ich mich jetzt auch mal zu Wort. Gomenassai dass es so lange gedauert hat! *sich verbeug* Mein Meerschweinchen ist gestorben und da war ich ne zeitlang in einer Depriphase.

Na ja, hier möchte ich mich erstmal bei allen bisherigen Kommischreibern bedanken (Hyuga85, boa-duvet, justanotherexcuse, Alexia88). Vielen, vielen Dank! *alle mal knuddel* Hoffe das noch andere dazukommen und das die bisherigen mir treu bleiben^^.

Genug geredet… weiter geht’s!

(Das kursiv geschriebene sind übrigens die Gedanken der jeweiligen Personen)
 

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Mit einem schnell pochendem Herzen klopfte sie an die Tür des Krankenzimmers, in dem Sorata lag. Wenige Sekunden später war ein “herein” zu vernehmen.

Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Die Stimme gehörte zu Sorata. Sie hatte also Recht gehabt: er war aus dem Koma erwacht!

Sie atmete noch einmal tief durch, bevor sie die Türklinke herunterdrückte und den Raum betrat.

Ihr Blick wurde automatisch von dem Bett angezogen, in dem Sorata lag. Seine Augen waren geschlossen und das weiß des Verbandes ließ ihn blasser wirken.

Doch schlimmer als die Verbände waren die vielen Schläuche, die seinen Körper mit Ampullen verbanden.

Das ist meine Schuld. Er ist nur wegen mir so schlimm verletzt…

“Sorata…”, murmelte sie leise und trat an sein Bett.

Als er ihre Stimme vernahm, schlug er sofort die Augen auf.

“Arashi…”, murmelte er und sein Alptraum war für einen Moment vergessen. Er brauchte sie nur anzusehen und schon stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht.

“Du bist gekommen”, flüsterte er glücklich.

“Natürlich. Wie geht es dir?”

“Na ja… wenn du dich zu mir aufs Bett setzen und mich küssen würdest, ginge es mir schon erheblich besser.” Er grinste verschmitzt.

Kamui, der bei Soratas Worten etwas rot geworden war, nahm Yuzuriha an der Hand und zog sie auf den Flur. “Wir sollten sie eine Weile alleine lassen…”, sagte er zu Yuzuriha, während er sie weiterschleifte.
 

Währenddessen hatte sich Arashi nach kurzem Zögern zu Sorata aufs Bett gesetzt.

Können wir nicht wenigstens einen Moment glücklich sein und so tun, als seien wir ein ganz normales Paar? Wie könnte ich ihm diesen Moment verwehren, wo ich es mir doch selber so sehr wünsche?

Langsam beugte sie sich zu Sorata vor und legte ihre Lippen zärtlich auf seine.

Es war ein sanfter Kuss, fast nur ein Hauch. Doch diese kurze Berührung der Lippenpaare reichte aus, um einen Stromschlag durch ihre Blutbahn zu schicken.

Vorsichtig löste sie sich dann wieder von ihm und erhob ihren Kopf ein Stückchen, um ihn anzusehen. Ihre Arme hatte sie seitlich neben seinen Kopf aufgestellt. Sie wusste nicht, wie lange sie so ausharrten: Einander tief in die Augen schauend und ineinander versunken. Die Welt und ihre Probleme und Sorgen waren vergessen, in diesem Moment zählten nur noch sie beide und ihre Gefühle füreinander.

Zärtlich legte Sorata seine Hand auf ihren Nacken und massierte ihn leicht. Dann wanderte seine Hand weiter nach oben, um ihren Kopf zu sich zu ziehen und ihre Lippen erneut verschmelzen zu lassen.

Doch dieses Mal reichte ihm die schlichte Berührung nicht und er drang behutsam mit seiner Zunge in ihre Mundhöhle. Sie wehrte sich nicht dagegen, sondern begrüßte seine Zunge freudig und begierig mit ihrer eigenen…
 

“Heeey, hör auf mich durch den ganzen Flur zu ziehen! KAMUI!”, schrie Yuzuriha und machte damit eine Menge Menschen auf sie aufmerksam.

Kamui, dem das Ganze doch etwas peinlich war, blieb stehen und drehte sich zu ihr um. “Wir beide stören doch eh nur im Zimmer…”

“Ist dir schon mal aufgefallen, dass nicht nur Sorata in dem Zimmer liegt, sondern auch Kusanagi-san?”

“Er ist ein Erddrache!”

“Na und, Fuma doch auch, oder?”, antwortete Yuzuriha leicht bissig.

“Das ist etwas anderes”, murmelte Kamui, leicht irritiert von Yuzurihas ungewöhnlichem Verhalten.

“Ach ja?! Und wieso?”

“Fuma ist nicht mehr er selbst, Kusanagi schon…”

“Also das ist doch…”

“Nanana, was ist denn hier los?”, wurde Yuzuriha von Seiishiro unterbrochen, der mittlerweile auch das Krankenhaus betreten hatte.

“Ach nichts”, murmelte Kamui daraufhin nur.

“Wo ist denn Arashi?”

“Bei Sorata. Und da wollten wir nicht stören”, antwortete Kamui.

“Ach so. Also ist er wieder aufgewacht?”

“Ja.”

“Hmmm… komisch. Arashi wusste genau, dass er wieder wach ist…”, murmelte Seiishiro leise, kaum hörbar.

“Was hast du gesagt?”

“Ach nichts, vergiss es Kamui. Ich frag mich nur, was nun aus den beiden wird.”

“Also eben sah es noch ganz viel versprechend aus”, grinste Yuzuriha.

“Ach ja? Hmm… die Frage ist nur, ob Arashi bei ihm bleiben wird.”

“Warum sollte sie nicht? Er ist schließlich nicht gestorben und sie liebt ihn doch!”

“Schon, aber die Gefahr ist noch nicht gebannt.”

“Du meinst, sie könnte wieder zu den Erddrachen zurückgehen?”, fragte Yuzuriha entsetzt.

“Nein. Nein, das nicht. Aber sie könnte sich erneut von ihm abwenden, um ihn zu schützen.”

“Aber das ist doch…”

“Verständlich”, beendete Kamui Yuzurihas Satz. Er verstand Arashi nur zu gut. Auch er wollte diejenigen die er liebte aus allem raushalten, um sie zu beschützen. Doch es hatte nicht funktioniert. Kotori war tot und der Schmerz dieses Verlustes war unbeschreiblich.

“Arashi muss selbst eine Entscheidung treffen. Wollen wir hoffen, dass sie das Richtige tut.”
 

“Sorata”, murmelte Arashi, die sich inzwischen von Sorata gelöst hatte, aufrecht auf seinem Bett saß und ihn ansah.

“Warum hast du das nur getan? Ich habe dich verlassen und du…”

“Nein, du hast mich nicht verlassen!”, sagte er bestimmt und machte eine kurze Pause, bevor er weiter sprach: “Du wolltest mich vor meinen Schicksal bewahren, nicht wahr?” Sie nickte stumm. Er lächelte kurz, doch dann wurde er erstaunlich ernst. “Ich werde dich immer beschützen Arashi, egal was du tust. Daran kannst du nun mal nichts ändern. Es ist die von mir gewählte Zukunft. Es ist mein Wunsch, dass du weiterlebst.”

“Und was ist mit meinen Wünschen?”, fragte Arashi aufgelöst. “Warum kannst du nicht begreifen, dass ich nicht will, dass du mich beschützt? Mein Leben ist nicht wichtiger als deins!”

“Für mich schon! Ein Mann hat nun mal die Pflicht die Frau zu beschützen, die er liebt. Und ich liebe dich, Arashi. Ich liebe dich so sehr…”. Zärtlich strich er mit seiner Hand eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht.

“Das weiß ich doch! Aber hast du vielleicht auch schon mal daran gedacht, dass ich dich genauso liebe, wie du mich? Das ich es nicht ertragen kann, dass du meinetwegen verletzt und vielleicht sogar getötet wirst?”

Nun brachen die Tränen aus ihr heraus, die sie die ganze Zeit, während Sorata im Koma lag, unterdrückt hatte. Nun konnte sie ihre kühle Fassade nicht mehr halten und ihre wahren Gefühle kamen ans Tageslicht.

“Bitte weine nicht… ich hab dir doch schon gesagt, dass ich Frauen nicht weinen sehen kann.” Sanft wische er ihre Tränen von ihrer Wange. Dann lächelte er leicht. “Weißt du… in dieser Hinsicht bin ich etwas egoistisch. Ich will und kann nicht ohne dich leben Arashi…”

“Und wie soll ICH bitte ohne dich leben?!” Schon fast schreiend stellte sie ihm diese Frage, stieß seinen Arm weg, sprang auf und rannte - immer noch weinend - aus dem Zimmer.

Er will mich einfach nicht verstehen… denkt er denn ich wäre so kaltherzig, dass ich nicht um ihn trauern würde?!

So in Gedanken vertieft und mit durch einen Tränenvorhang verschleierten Augen, lief sie Kamui quasi direkt in die Arme.

“Arashi was…?”, setzte Kamui an, doch Arashi riss sich von ihm los und stürmte, mit einem Arm über ihre Augen wischend, davon.

Kamui und Yuzuriha wollten ihr hinterher rennen, doch Seiishiro hielt die beiden fest.

“Lasst sie gehen. Ich glaube, sie möchte jetzt allein sein.”

“Aber wo will sie denn hin? Und was wird aus Sorata? Sie kann doch nicht einfach wegrennen!”

“Hoffen wir, dass sie wiederkommt…”, antwortete Seiishiro darauf nur. “Und jetzt lasst uns zu Sorata gehen. Ich glaube, wir sollten einmal mit ihm darüber sprechen, was gerade passiert ist.”
 

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Wird Arashi sich beruhigen und zu ihm zurückkommen?

Kann Sorata sich von dem Schock erholen, den er gerade erlebt hat?

Warum ist das Genre der FF nicht nur Romantik und Drama? (bisher ist ja noch nicht viel actionreiches passiert, oder?! oO)
 

Tjaaa… das und noch vieles mehr werdet ihr in den nächsten Kapiteln erfahren!
 

Ich hoffe dieses Kapi hat euch erstmal gefallen und ich bekomme gaa…nz viele Kommis! ;)

Die Entscheidung: Leben oder sterben

So, hier ist jetzt endlich das dritte Kapitel, viel Spaß damit!
 

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Wie versteinert lag er da. Weg. Für immer? Nein, sie würde doch sicherlich wiederkommen, oder? Sein Alptraum konnte doch unmöglich wahr werden.

Schließlich liebte sie ihn doch… hatte sie das nicht gesagt?

Und wenn sie ihn wirklich liebte, würde sie wiederkommen. Ganz bestimmt.

Jede Frau wollte doch beschützt werden, oder?

Nein, Arashi nicht, überlegte er. Sie kämpfte für sich selbst. Doch das konnte er nicht zulassen. Ihr durfte nichts passieren. Das würde seine Welt zum Einsturz bringen. Warum wollte sie das denn nur nicht verstehen und akzeptieren?

Er wollte doch einfach nur mit ihr glücklich sein. Solange, wie es ihnen gewehrt werden würde.

Langsam fuhr er sich mit dem Finger über seine Lippen und dachte an sie und ihren Kuss, der für ihn einen der schönsten Momente in seinem Leben darstellte.

Als es an der Tür klopfte saß er aufrecht im Bett. Sie war zurückgekommen, war alles was er denken konnte.

“Ja?!”, sagte er hoffnungsvoll.

Doch als sich die Tür öffnete und ‘nur’ Kamui, Yuzuriha und Seiishiro eintraten, ließ er sich betrübt wieder zurück in die Kissen fallen.

“Sorata, wie geht es dir?”, fragte Seiishiro.

“Hmmmmm…”, brummelte Sorata nur, was für ihn völlig untypisch war. Besorgt musterten die anderen ihn.

“Was ist eben passiert?”

“Was soll denn passiert sein?”, stellte er sich dumm.

“Nun sag schon Sorata, was hast du angestellt?”, fragte Yuzuriha, nachdem sie zuvor einen Blick auf Kusanagi geworfen hatte, der immer noch im Koma lag und sich noch keinen Millimeter bewegt hatte.

“Nichts! Ich will sie doch nur beschützen…”, sagte er leicht resigniert.

“Und das ist das Problem…”, murmelte Seiishiro.

“Was soll ich denn tun? Sie nicht beschützen? Das ist unmöglich! Das kann und werde ich nicht tun!”

“Und wenn sie dich deswegen verlässt?”

Soratas Gesicht verdunkelte sich. “Dann… verlässt sie mich. Versteht ihr mich denn nicht? Mein Leben ist sinnlos ohne sie!”

“Häh? Aber wenn sie dich verlässt, bist du doch auch…”

“Nein, das ist etwas anderes”, unterbrach Sorata Yuzuriha.

“Ich möchte nur, dass sie weiterlebt und das sie glücklich ist. Und wenn sie das mit mir nicht kann…” Er schluckte schwer “Dann muss sie gehen und das finden, was sie glücklich macht.”

“Und was ist mit deinem Glück?”

“Unwichtig”, murmelte Sorata und probierte ein Lächeln, was jedoch nicht so natürlich wie sonst wirkte. “Hey, ihr kennt mich doch! Gebt mir was zu Essen und alles ist gut!” Seiishiro runzelte nur die Stirn.

“Sorata, ich glaube ich muss dir etwas zeigen, was dir…” Abrupt hörte er auf zu sprechen. Dieses Gefühl… jemand hatte einen Bannkreis errichtet und zwar ganz in der Nähe (ich weiß, dass Arashi das eigentlich nicht mehr kann, aber eigentlich lebt Sorata ja auch nicht mehr ;)).

“ARASHI!”, schrie Sorata, der das gleiche Gefühl empfunden hatte, riss sich -ohne seine Schmerzen zu beachten- die Schläuche aus seinem Körper und sprang auf.

Doch sein Körper wollte nicht so schnell wie er und er taumelte.

“Sorata!”, rief Kamui entsetzt. “Lass uns das machen! Wir kümmern uns darum!”

“NEIN! Ich… werde… sie… BESCHÜTZEN!”, sagte Sorata und schnaufte schwer. Und trotz der Höllenqualen, die er erlitt, bewegte er sich immer weiter in Richtung Tür. Die anderen versuchten ihn aufzuhalten, doch vergebens.
 

~Ein Stück vom Krankenhaus entfernt:~
 

Die braunhaarige Frau saß auf einer Bank und weinte hemmungslos in ihre Hände, mit welchen sie ihren Kopf stützte. Sie konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen.

Sie war verzweifelt und wusste keine Lösung, um aus dieser Verzweiflung auszubrechen.

In ihrem Kopf war sie alle Möglichkeiten durchgegangen, doch keine hatte ihr besonders gefallen.

Und jetzt?, fragte sie sich immer wieder. Was mache ich jetzt? Wie soll die richtige Entscheidung treffen, wenn es sie nicht zu geben scheint?

“Ich kann nicht mehr…”, flüsterte sie mit belegter Stimme.
 

“Wäre es dann nicht besser deinem Leben ein Ende zu bereiten?”, fragte eine kalte Stimme. Arashi schreckte hoch und sah sich um. Doch sie sah niemanden.

“Wer bist du? Und was willst du von mir?”, fragte sie, sich immer noch umschauend.

Dann erkannte sie, wie ein Fernseher vor ihr plötzlich das Bild veränderte. Der smarte Nachrichtensprecher verwandelte sich langsam zu einer schönen, jungen Frau mit kalten, grünen Augen.

“Ein Erddrache”, murmelte Arashi leise. Doch Satsuki hatte sie gehört.

“Ja, ganz recht. Ich bin ein Erddrache. Und du warst es doch kurzzeitig auch, oder?”

“Ich war niemals einer von euch.”

“Oh, schon klar! Du hast es wegen diesem Mönch aus dem Kouya-san gemacht, nicht wahr? Ihr dämlichen Menschen mit eurer Gefühlsduselei, geht mir echt auf die Nerven!”

“Und was ist mit dir? Bist du nicht auch ein Mensch?” Ärgerlich wischte sich Arashi die letzten Tränen von ihrer Wange. Ihre Stimme klang vom Weinen immer noch etwas heiser.

“Ja, leider gehöre auch ich zu dieser Spezies… aber zurück zum Thema: Du willst doch nicht, dass dein Freund -Sorata- getötet wird, oder?”

Eine böse Vorahnung stieg in Arashi auf und sie versuchte ihre Angst zu unterdrücken.

“Nein, das will ich nicht”, sagte sie zögerlich.

“Tja, so ein Pech aber auch, dass er für dich sterben will, was? Aber es gibt doch eine ganz einfache Lösung für dein Problem.”

“Und die wäre?”

“Ganz einfach. DU musst sterben. Dann kann er sich nicht mehr für dich umbringen, oder?”

“Nein, das kann er dann nicht mehr”, murmelte Arashi leise. Sie hatte auch schon über diese Option nachgedacht.

“Nuuuuun, ich könnte dir da behilflich sein.” Plötzlich schossen tausende von Kabeln aus der Erde hervor und zischten wie tödliche Schlangen über die Erde.

Einige Menschen, welche in der Nähe waren, schrieen entsetzt auf, als sie dieses sahen. Schnell formte Arashi mit ihren Händen ein Dreieck, konzentrierte sich und der Bannkreis entstand.

Einige Sekunden später befanden sich nur noch Arashi und die Kabel in dem Pyramide artigem Gebilde. Satsuki lächelte über die Bildschirmfläche.

“Das ihr Himmelsdrachen mit euren Bannkreisen immer so übertreiben müsst.”

“Wenigstens treten so im realen Raum keine Schäden auf und die Menschen werden geschützt und mit unserem Kampf nicht belästigt.” Sie streckte ihren linken Arm aus und das Schwert kam aus ihrer Handfläche.

“Willst du wirklich gegen das unvermeidliche ankämpfen? Ich würde lieber jetzt aufgeben, bevor dein Geliebter sein Leben für dich opfert.”

“Sorata liegt im Krankenhaus. Er wird nicht kommen!”

“Bist du dir da sicher?”, fragte Satsuki mit einem hämischen Grinsen im Gesicht.

“Was… was soll das heißen?”

Satsukis Grinsen wurde breiter. “Glaubst du nicht, dass er bemerkt hat, dass du einen Bannkreis errichtet hast? Und er will dich doch UNBEDINGT beschützen!” Sie lachte kalt. Arashi erblasste. Es war wahr, was Satsuki sagte. Sorata würde ihren Bannkreis bemerken und würde eins und eins zusammenzählen. Und dann würde er ihr helfen wollen - in seinem Zustand!

Nein, das durfte sie auf keinen Fall zulassen. War es also die richtige Entscheidung zu sterben, bevor er es tat? Sorata war ein so lebensfroher Mensch, der andere motivieren konnte und ihnen Mut machte. Sollte so ein Mensch wegen ihr sterben? Sie, die kaum Freunde hatte und die zu jedem kalt und abweisend war? Nein, dass konnte sie nicht verantworten. Also sollte sie es tun… sie sah Satsuki fest in die Augen und trat einen Schritt nach vorne.
 

Doch ein Geräusch ließ sie zur Seite schauen.

NEIN! schrie sie innerlich. Das durfte doch nicht wahr sein! Dort stand ER!

Gekrümmt und sich auf Kamui stützend. Blut tropfte von ihm herunter und er war in sehr schlechter Verfassung.

“Rühr… meine… Freundin…. nicht… an!”, sagte er schnaufend, jedoch entschlossen.

Satsuki lachte. “Tja, mein Lieber, ich glaube nicht, dass das im Interesse deiner Freundin ist. Sie WOLLTE gerade selber sterben!”

Eine ganze Horde von Kabeln stürzte sich zischen auf Arashi.

“Neeeeiiiiiin!”, schrie Sorata, doch er konnte nichts machen. Er war zu sehr geschwächt. Alles um ihn herum wurde schwarz. Doch bevor er in der Dunkelheit versank dachte er nur noch eins: Arashi… nein! Geh nicht, verlass mich nicht!
 

~I know there´s something in the wake of your smile.

I get a notion from the look in your eyes, yeah.

You´ve built a love but that love falls apart.

Your little peace of heaven turns too dark.
 

Listen to your heart

when he´s calling for you.

Listen to your heart

there´s nothing else you can do

I don´t know where you´re going

and I don´t know why,

but listen to your heart

before you tell him goodbye.
 

Sometimes you wonder if this fight is worthwhile.

The precious moments are all lost in the tide, yeah.

They´re swept away and nothing is what it seems,

the feeling of belonging to your dreams.
 

And there are voices that want to be heard.

So much to mention but you can´t find the words.

The scent of magic, the beauty that´s been

when love was wilder than the wind. ~ (Roxette - Listen to your heart)
 

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So, das wars erstmal. Das Ende ist gemein, ich weiß. Das war Absicht, damit ihr auch ja weiter lest^^.

Das Lied am Ende fand ich persönlich sehr passend und es ist auch eines meiner Lieblingslieder. Das nächste Kapitel wird den Titel des Liedes tragen.

Ich hoffe dieses Kappi findet eure Zustimmung. Egal ob ja oder nein hinterlasst doch bitte ein Kommi, ja? Freu mich immer sehr darüber.

Ach ja und ein sorry für:

- die vielen Fragezeichen und "..."

- Satsuki... ich hoffe sie ist nicht allzu OOC
 

Liebe Grüße und bis dann

Arashi

Hör auf dein Herz

Hallo erstmal und ein ganz großes ENTSCHULDIGUNG, an alle die, die schon ungeduldig auf das nächste Kapitel gewartet haben. War ja auch ein fieses Ende letztes Mal ;). Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, dass es so lange gedauert hat. Aber ich war/bin einfach im Abistress und hatte auch irgendwie keine richtige Motivation dazu. Nun ja, nun ist es fertig, ich hoffe es gefällt euch!
 

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Die ersten Sonnenstrahlen erleuchteten die Straßen Tokios und rissen einige Menschen aus ihren Träumen. Ein Blick aus dem Fenster würde den Menschen einen Blick auf einen wolkenlosen Himmel offenbaren, welcher auf einen warmen Sommertag hoffen ließ.

Doch ein Zimmer erreichten die warmen Sonnenstrahlen nicht. In dem abgedunkeltem Raum war ein mechanisches Piepen von Geräten zu hören, welche die Schläge des Herzens eines jungen Mannes überwachten. Er schien immer noch zu schlafen, die Gesichtszüge entspannt. Das Morphium ließ ihn keinen Schmerz spüren.

Doch die Schmerzen, welche tief in seiner Seele verborgen lagen, konnte nur die Person heilen, die neben ihm auf einem Stuhl saß und ihn regungslos betrachtete.

Nur das Heben und Senken ihrer Brust ließ darauf schließen, dass sie atmete, lebte.

Ihre langen braunen Haare hingen wirr über ihr Gesicht und verdeckten einige Schrammen.

Ihre Kleidung war zerfetzt und die Löcher wurden nur von einem tristen weißen Verband überdeckt, der die Blutungen stillen sollte.

Sie kümmerte sich nicht darum, wie sie aussah. Es war ihr egal. Wichtig war nur, dass ER endlich wieder aufwachte.

Es war wie ein Déjà-vu. Schon zum dritten Mal saß sie hier an seinem Bett. Und jedes Mal wurde ihr erneut bewusst, dass er nur wegen ihr hier lag. Das Schicksal schien es wohl so zu wollen. Egal was sie tat, es endete immer gleich, es gab keinen Ausweg.

Hätte sie sich vielleicht doch ergeben sollen? War es die falsche Entscheidung gewesen weiterzuleben? Wäre es dann vielleicht anders gekommen?
 

~ Laufe nicht der Vergangenheit nach,

Verliere dich nicht in der Zukunft.

Die Vergangenheit ist nicht mehr.

Die Zukunft ist noch nicht gekommen.

Das Leben ist hier und jetzt. ~
 

Diese Zeilen, die Kaede-sama ihr einmal vorgetragen hatte, fielen ihr wieder ein.

Man konnte die Vergangenheit nun einmal nicht wieder rückgängig machen. Doch sie tat immer noch weh. Und die Erinnerungen an den gestrigen Tag würden sie wohl für immer verfolgen…
 

~ Flashback ~
 

Wie erstarrt stand Arashi dort, die Augen geschlossen. Sollten die Kabel doch kommen. Es war ihre Chance, ihre Chance zu sterben. Hauptsache Sorata konnte weiterleben.

Sie erwartete den Schmerz, doch er blieb aus. Verwundert öffnete sie die Augenlieder und starrte auf Seiichiros Rücken, der sich vor sie gestellt hatte.

Wind fegte um seine Arme, die Kabel vor ihm waren zerfetzt.

“W-warum…?”, fragte Arashi irritiert.

“Arashi”, sagte er langsam. “Der Tod ist endgültig. Du hast nur ein Leben, das du leben kannst, willst du es einfach so wegwerfen?

Und was soll aus Sorata werden? Siehst du nicht, wie er leidet? Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch? Was würde er ohne dich tun? Er wäre nur eine leblose Hülle.

Du wirst hier gebraucht, Arashi. Du kannst nicht einfach so von uns gehen.”

Seiichiros Worte löste bei den Umstehenden eine Reihe von Emotionen aus.

Kamui erinnerte sich an Subarus Worte, als er ihn zurück geholt hatte. Zurück, in die reale Welt. “Kamui, wenn es noch irgendwas gibt, was du dir wünschst, für dich, oder für andere, dann komm zurück…”

Kamui, der den bewusstlosen Sorata in den Armen hielt, schaute zu Arashi auf.

“Er hat Recht, Arashi. Du musst für deine Wünsche kämpfen. Ich glaube daran. Ich glaube daran, dass man sein Schicksal ändern kann, wenn man es nur will…”
 

Satsuki und Yuzuriha erinnerten sich währenddessen an die Frage, die Satsuki Yuzuriha gestellt hatte. Die Frage, warum man einen Menschen nicht töten dürfe.

Kusanagi und Yuto hatten eine Antwort darauf gehabt: Weil andere Menschen um die Verstorbenen weinten.

Eine einzelne Träne lief Yuzurihas Wange herunter. Kusanagi… er hatte Recht gehabt. Und sie würde nicht zulassen, dass noch mehr Menschen starben, oder verletzt wurden. Sie trat einen Schritt vor. “Genau, Arashi! Du musst bei uns bleiben und kämpfen! Wir sind deine Freunde, du darfst uns nicht verlassen!”, sagte sie unter Tränen. “Du kannst nicht so eigennützig sein und uns einfach im Stich lassen! Uns nicht, und vor allem Sorata nicht! Hör auf dein Herz, Arashi!

Wie paralysiert schaute Arashi zu ihren Freunden. Freunde… Dieses Wort wiederholte sie immer wieder in ihren Gedanken. Und auch sie erinnerte sich an eine Unterhaltung mit Kaede-sama. Sie hatte schon einmal mit dem Gedanken gespielt zu sterben.
 

~ Kaede: “Möchtest du denn gar nichts essen?”

Arashi: “Erst muss ich mich entscheiden. Ob ich leben will, oder verhungern und sterben. Was spielt es schon für eine Rolle, ob ich wie bisher weiterlebe, oder meine Einsamkeit beende und lieber sterbe.”

Kaede: “Arashi, einem Menschen, der keinen Kontakt zu anderen Menschen hat und sein Leben lang nie Gefühle für andere entwickelt, ist es sicher gleich, ob er lebt, oder tot ist. Und eigentlich lebt so ein Mensch gar nicht.

Aber du Arashi, du wirst nicht einsam sein. Du wirst noch vielen Menschen begegnen.

Darunter werden solche sein, die dich als Freundin ansehen und solche, für die du eine Rivalin bist. Und Menschen, denen du sehr wichtig bist, die dich lieben werden.” ~
 

Kaede hatte Recht. Sie hatte Freunde und Rivalen. Und sie hatte Sorata, der sie liebte. Sie konnte sich nicht einfach geschlagen geben.

Nein, sie wollte NICHT sterben! Sie war nicht allein und würde es auch nie mehr sein. Ihr Blick wurde entschlossener, ihre Hand schloss sich fester um ihr Schwert.

“Ich werde mich nicht einfach so geschlagen geben. Was wäre ich für ein Himmelsdrache, wenn ich mich kampflos ergebe?

Ich habe meine Freunde schon einmal verraten und verletzt. Das wird nicht wieder passieren!” Herausfordernd sah sie zu dem Bildschirm, von dem aus Satsuki auf sie heruntersah. “Na los, greif mich schon an!”

“Du hast es so gewollt. Ich hätte dir einen schnellen Tod beschert. Nun wirst du leiden müssen!”

Erneut kamen ein paar Kabel aus dem Boden geschossen und versuchten sich um Arashis Fußgelenk zu wickeln. Diese wich geschickt zur Seite aus, erhob ihren Arm mit dem Schwert, hielt ihn vor ihr Gesicht, stürmte nach vorne und griff an.

Mit einer unglaublichen Schnelligkeit raste sie auf die Kabel zu und bewegte sich fast wie bei einem Tanz. Auch Seiichiro griff an, um Arashi zu helfen. Er war sehr erleichtert über ihre Entscheidung und war fest entschlossen, diesen Kampf zu gewinnen.

Er konzentrierte sich vollkommen auf die Kabel vor ihm und bemerkte daher nicht, wie auch hinter ihm Kabel aus dem Boden schossen.

“VORSICHT!”, rief Kamui noch, doch Seiichiro konnte nichts mehr tun.

Arashi jedoch hatte frühzeitig reagiert, sprang vor ihn und zeichnete mit ihrem Schwert ein ‘Z’ in die Luft. Die zerkleinerten Kabelstücke vielen sofort zu Boden. Satsuki fluchte. Diesen Kampf hatte sie sich ganz anders vorgestellt.

“Nun sind wir quitt”, sagte Arashi und wandte sich zu Seiichiro, welcher sie anlächelte und nickte.

Satsukis Gesicht auf dem Bildschirm verzerrte sich vor Wut. Was sollte sie alleine gegen so viele Himmelsdrachen ausrichten? Sollte sie aufgeben? Sie war sich nicht sicher.
 

Ein Lachen unterbrach ihre Gedanken. Verwundert starrte sie auf die Person, die sich den Himmelsdrachen näherte.

“F-Fuma”, brachte Kamui stotternd und entsetzt heraus.

“Wie oft muss ich es dir noch sagen? Ich bin KAMUI!” Sein Auge strahlte eine unglaubliche Kälte aus. Die linke Seite seines Kopfes war fast völlig zerstört und blutüberströmt. Es war ein grässlicher Anblick, doch ihm schien es nicht viel auszumachen (Anmerkung: Die Wunde kommt noch vom letzten Kampf in der Serie. Nataku hat sich noch nicht für ihn geopfert) “Ich dachte mir, dass ich mal ein bisschen mitspielen könnte. Eure Vorstellung hier ist wirklich erbärmlich!” Er hob locker seine Hand und die Erde schien sich unter Arashi und Seiichiro aufzutun. Schnell sprangen diese zur Seite. Grimmig schauten sie zu Fuma. Er hatte ihnen gerade noch gefehlt. Sie wussten, dass sie keine Chance gegen ihn hatten. Doch vielleicht könnten sie ihn gemeinsam besiegen? Erneut bebte die Erde und Arashi wurde von einer unglaublichen Energiewelle nach hinten geschleudert. Ihre Haut platzte an einigen Stellen auf, so dass sie stark blutete. Doch sie ignorierte den Schmerz und stand auf. Sie durfte jetzt nicht sterben. Sie stürmte mit dem Schwert auf ihn zu, wissend, dass sie eigentlich keine Chance gegen ihn hatte, doch trotzdem hoffend, irgendetwas ausrichten zu können. Doch Fuma lies sie nicht einmal an sie herankommen und schleuderte sie, wieder mit einer einzigen Handbewegung, fort. “Du bist zu schwach!”, meine er verächtlich.

“Fuma, hör doch bitte auf gegen uns zu kämpfen”, flehte Kamui. Fuma blickte verächtlich zu ihm. “Du hast dich erweichen lassen, Kamui. So stark, wie du immer tust, bist du gar nicht.”

Kamuis Blick wurde entschlossener. “Ich werde gegen dich kämpfen Fuma. Und ich werde dich besiegen. Aber diesen Kampf werden wir alleine austragen. Am Tag des Versprechens, so wie es prophezeit wurde.” Fuma lächelte.

“Die Traumseher haben vorausgesehen das ich gewinnen werde, Kamui. Warum ergibst du dich nicht einfach deinem Schicksal?”

“Ich glaube nicht an Schicksal. Ich glaube nicht, dass unsere Zukunft vorprogrammiert sein soll. Und ich werde garantiert nicht aufgeben.”

Während Kamui sich mit Sorata unterhielt, eilte Seiichiro zu Arashi, um ihr aufzuhelfen.

“Geht’s?”, fragte er besorgt. Sie nickte nur. “S-sorata. W-wir müssen ihn hier… hier wegbringen!”, brachte sie heraus. Ihre einzige Sorge war er, da er immer mehr Blut verlor. Ihm musste schnellstens geholfen werden. Und sie musste verhindern, dass Fuma die Prophezeiung erfüllte und Sorata wegen ihr sterben würde. Vorsichtig versuchte sie sich Kamui zu nähern, welcher Sorata immer noch in den Armen hielt. “Arashi”, zischte Seiichiro warnend. War sie lebensmüde? Fuma unterhielt sich doch gerade mit Kamui und würde es daher auch sofort mitbekommen, wenn sie Sorata fortschaffen wollte. Doch sie schritt unbeirrt auf Kamui und Sorata zu.

Sie war nur noch drei Schritte von ihnen entfernt, als sich Fuma mit einem fiesen Grinsen im Gesicht zu ihr wandte. “Na, was haben wir denn vor?” Alle hielten die Luft an, sie hatten Angst, was nun passieren würde. Doch Arashi warf ihm einen kalten Blick zu und reckte ihr Kinn in die Höhe. “Ist das nicht offensichtlich?” Die anderen konnten sich nur über Arashis direkte, ja schon fast freche, Art wundern. War sie wahnsinnig geworden? Sie provozierte Fuma doch gerade zu. War ihr ihr Leben nun doch so wenig wert?

Auch Fuma sah sie zunächst etwas überrascht an, bevor er lachte. “Mutig bist du, dass muss man dir lassen. Aber glaubst du, ich würde euch beide einfach so entkommen lassen?”

“Ich muss es darauf ankommen lassen. Was habe ich für eine andere Wahl? Du bist verletzt und Kamui ist relativ gesund. Es heißt, dass eure Kräfte ungefähr gleichstark sind. Doch du bist verletzt und daher ist deine Kampfkraft gesunken. Kamui würde dich in deinem jetzigen Zustand besiegen können, vor allem, da er nicht alleine ist. Daher würde ich auf den Tag des Versprechens warten, der nicht mehr weit entfernt ist.”

Fuma schien ernsthaft über Arashis Worte nachzudenken und ein grimmiges Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus. “Du bist gar nicht mal so dumm. Für heute, lassen wir es darauf beruhen.” Er schaute noch einmal zu Kamui. “Wir sehen uns… Kamui!” Mit diesen Worten war er so schnell verschwunden, wie er gekommen war. Auch Satsuki war nicht mehr auf dem Bildschirm zu sehen.

Arashi atmete erleichtert aus, löste den Bannkeis auf und stürmte auf Sorata zu…
 

~ Flashback Ende ~
 

Sie hatte Glück gehabt, dachte Arashi nun. Es hätte auch anders enden können. Fuma hätte sie, trotz seiner Verletzung, mit einem Schlag töten können. Es war ein Spiel mit dem Feuer gewesen. Sie hatte gewonnen. Doch wie sollte es jetzt weitergehen? Ihr Blick wanderte wieder zu Sorata. Zögernd hob sie eine Hand, um sie schließlich auf seine zu legen. Das nervöse Kribbeln in ihrem Bauch legte sich ein wenig. Es tat gut ihn zu berühren. Zu wissen, dass er noch lebte. Noch…. Nein, sie wollte nicht schon wieder daran denken und in trübe Gedanken verfallen. Sie durfte die Hoffnung nicht aufgeben. Sie musste daran glauben, dass er aufwachte. Zärtlich streichte sie mit ihrem Daumen über seine Hand. “Sorata”, flüsterte sie leise. “Wach doch bitte auf. Komm zurück zu mir!” Eine Träne kämpfte sich aus ihrem Auge, floss über ihre Wange und tropfte auf seine Hand.
 

Er träumte. Trotz der Medikamente wusste Sorata, dass er träumte. Es war eine Welt aus weich gezeichneten Bildern, durchzogen von Erinnerungen. Eine Weile ließ er sich darin treiben. Zeit spielte für ihn keine Rolle mehr. Doch als er eine warme, weiche Stimme hörte, die ihm so bekannt vorkam, versuchte er sich an die Oberfläche zu kämpfen. Das erste, was er fühlte, war ihre Träne auf seiner Hand. Er konnte die Situation noch nicht ganz begreifen und er fühlte sich schwach. Dennoch zwang er sich, die Augen zu öffnen. Das erste, was er sah, war Arashi. Er brauchte nichts anderes mehr. Sie war wunderschön. Wie immer. Er versuchte seine Hand umzudrehen, um seine Finger mit ihren zu verschränken, doch seine Hand gehorchte ihm nicht. Wütend über seine Schwäche, versuchte er es noch einmal, bis er Arashis sanfte Stimme hörte.

“Du darfst dich nicht bewegen. Ich gehe nicht weg. Ich bleibe hier und warte auf dich.” Doch ihre Antwort genügte ihm nicht. Wie konnte er sicher sein, dass sie dablieb und sich nicht von ihm entfernte?

“A-arashi, wirst du wirklich bei mir bleiben? Für immer?”

“Ich werde da sein, wenn du aufwachst. Versprochen”, entgegnete sie nur. Er wollte noch etwas erwidern, doch seine Stimme versagte ihm und seine Lieder wurden schwer. Er versank wieder in seine Traumwelt. Sie beugte sich vor, um ihren Kopf neben seine Hand aufs Bett zu legen, um auch kurze Zeit später einzuschlafen.
 

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Das war's auch erstmal wieder. Ihr habt doch nicht wirklich gedacht, dass ich Arashi sterben lasse, oder?^^

Hab dieses mal versucht, als Entschädigung sozusagen, das Kapitel etwas länger werden zu lassen. Na ja, so viel ist es auch nicht geworden. Ich habe auch Seiichiro mit 'c' geschrieben, danke für den Hinweis auf diesen Fehler!

Ehrlich gesagt, bin ich mit diesem Kapitel nicht ganz so zufrieden, vor allem mit Fumas Abgang. Na ja, jetzt ist es zu spät und ich hatte auch ehrlich gesagt keine Lust mehr es zu ändern, da ich nicht wusste wie. Ich hoffe, dass ihr die FF trotzdem noch weiterlest.

Ich hoffe auch, dass die Zitate aus der Serie, der Spruch (von wegen vergangenheit und Zukunft) und das Flashback an sich, euch gefallen haben. Beim nächsten Kapitel werde ich dann wahrscheinlich wieder einen Liedtext einbauen. Oder auch in dem Kapitel danach, ich muss mal schauen, wie das so hinkommt. Es werden noch zwei Kapitel und ein Epilog folgen, so viel kann ich euch auf jeden Fall versprechen!
 

Bitte hinterlasst ein paar Kommis und sagt darin was euch gefallen hat und was nicht, damit ich mich bessern kann, ja? Rechtschreib- oder Grammatikfehler können zu einem Stückpreis von 1 Cent bei mir abgekauft werden ;)
 

hegdl, Arashi

Dein Schutzengel

Sooo... da wäre das neue Kapitel^^ Eine Warnung vorweg, es ist teilweise etwas schnulzig geworden, ich kann da nichts für, die Buchstaben tippen sich irgendwie von alleine... Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. Außerdem wird ein kleines Rätsel aufgelöst, was irgendwie aber noch keiner entdeckt hatte^^'. Na ja, nicht weiter schlimm. Außerdem hab ich wie bereits angekündigt einen Songtext eingebaut. Und jetzt erstmal wieder viel Spaß beim lesen.
 

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Sie konnte nicht lange schlafen. Sie legte sich nicht auf die Liege, die man ihr gebracht hatte, sondern blieb direkt bei Sorata sitzen. Wenn er ihren Namen flüsterte, machte sie ihm Mut und sprach leise zu ihm, bis er sich wieder beruhigte und seine Alpträume überwand. Ansonsten betrachtete sie ihn einfach nur und lauschte dem inzwischen vertrauten Klicken und Summen der Maschinen.

Neue Schwestern traten ihre Schicht an. Jemand brachte ihr Kaffee. Der Mond ging langsam unter. Und langsam viel auch sie endlich in einen traumlosen Schlaf, der ihrem müden Geist endlich eine Pause gönnte.

Ein vorwitziger Sonnenstrahl, der durch einen Schlitz im Vorhang gedrungen war, weckte Arashi am nächsten Morgen.

Langsam öffnete Arashi ihre Augen. Die Erinnerung an die vergangen Tage holte sie wieder ein und sie seufzte leise. Dann richtete sie sich auf und blickte auf Sorata hinab, der immer noch schlief. Er sah so friedlich aus. Doch seine scheinbar angeborene Fröhlichkeit war nicht zu erkennen. Arashi fuhr sich mit der Hand, durch ihr wirres Haar. Vielleicht sollte sie sich doch etwas frisch machen. Aber was war, wenn er aufwachte und sie nicht da war? Nein, das konnte sie nicht machen. Aber sie konnte etwas anderes tun.

Zunächst jedoch beugte sie sich leicht über ihn und gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn (könnt ihr euch so vorstellen, wie auf dem Cover der FF). “Werde bitte ganz schnell gesund”, flüsterte sie und erhob sich dann. Sie schritt zum Fenster und zog den Vorhang beiseite, um das Licht hineinzulassen. Dann schob sie die Schiebetür auf, trat auf den kleinen Balkon hinaus und lehnte sich etwas über das Geländer.
 

Als er erwachte, blinzelte er gegen das helle Sonnenlicht. Er brauchte einen Moment, um sich zu orientieren zu können.

Die Erinnerungen kamen langsam nacheinander wieder. Er meinte sich sogar daran zu erinnern, dass Arashi mit ihm gesprochen hatte, ihm versprochen hatte zu bleiben. Oder gehörte das auch nur zu einem seiner zahlreichen Träume?

Denn er sah sie nicht, was ihn deprimierte. Doch er entdeckte eine andere Person, die etwas entfernt von ihm stand.

“Seiichiro”, murmelte Sorata leise.

“Ah, du bist aufgewacht, wie schön!”, sagte dieser und drehte sich zu ihm um. Er hatte vorher mit dem Rücken zu ihm gestanden.

“Wo ist Arashi?”, fragte Sorata sogleich.

Seiichiro lächelte nur und zeigte mit dem Finger in Richtung Balkon. Sorata blickte in die gewiesene Richtung und hielt den Atem an.

Dort stand sie: In das Sonnenlicht gehüllt und über das Geländer gelehnt. Der Wind spielte mit ihrem Haar und ein paar Pollen und kleine Blütenblätter flogen um sie herum. Er war wie geblendet von ihrer Schönheit, von ihrem bloßen Anblick.

Dann überrollte ihn eine Flut der Erleichterung. Es war also kein Traum gewesen. Sie hatte versprochen nicht wegzugehen und hatte ihr Versprechen gehalten.

“Kannst du sie bitte herholen?”, bat Sorata. Seiichiros Gesichtsausdruck wurde ernst. “Ich würde dir vorher gerne etwas zeigen und mit dir darüber reden.” Sorata sah ihn fragend an, nickte jedoch. Seiichiro zog einen kleinen Rekorder aus seiner Tasche. “Ich habe lange überlegt, ob ich es dir wirklich zeigen soll, doch alleine scheint ihr es nicht zu schaffen.” Er umfasste den Rekorder etwas fester und drückte dann auf die ‘Play-Taste’. Was dann zu hören war, war das Gespräch, was Arashi und Seiichiro geführt hatten, als Sorata im Koma lag (nachzulesen in Kapitel 1). Sorata lauschte dem Gespräch ohne einen Mucks von sich zu geben. Als das Gespräch geendet hatte, drückte Seichiiro auf ‘Stopp’ und es herrschte eine kurze Stille.

“Und… was soll mir das sagen?”, fragte Sorata. “Ich weiß, dass sie mich liebt. Und auch, dass sie nicht will, dass ich sie beschütze.”

“Das schon, aber begreifst du nicht Sorata? Du musst ihr zeigen, dass dir selbst eine Stunde mit ihr den Tod wert wäre. Das dein Leben ohne sie keinen Sinn mehr hätte. So ist es doch oder?”

“Natürlich”, antwortete Sorata, der allmählich begriff, was Seiichiro meinte. Es reichte nicht, ihr seine Liebe zu gestehen. Er musste ihr klar machen, dass er ohne sie nicht leben konnte. Das ihr Weggehen für ihn schlimmer wäre, als der Tod. Das sie ihm mit ihrem Weggehen schaden, und nicht helfen, würde. Hatte sie nicht selber gesagt, dass sie sich trennen würde, um ihn zu schützen, dass sie aber gerne bei ihm bleiben würde?

Sie liebte ihn doch von ganzem Herzen! Und außerdem: Wenn sie nicht zusammengehören würden, wie hätte sie ihn dann nach ihr rufen hören können, wo er doch innerhalb und sie außerhalb des Krankenhauses war? Das musste einfach wahre Liebe sein! Und er liebte sie, dass hatte er vom ersten Augenblick an gewusst. Daran bestand keinerlei Zweifel. Warum also, gab er überhaupt so schnell auf? Das war doch gar nicht seine Art! Nein, er würde es ganz sicher schaffen sie zu überzeugen. Und dann könnte er mit ihr endlich das Leben führen, was er sich immer erträumt hatte. Seid er von Opa Sterndeuter erfahren hatte, dass er eine Frau so lieben würde, dass er sogar für sie sterben würde, hatte er darauf gebrannt diese Frau kennen zu lernen. Eine solche Liebe erfahren zu dürfen. Er wollte diese Liebe nicht missen, dass würde ihn zerbrechen.

Sein Gesichtsausdruck wurde entschlossen. “Du hast völlig Recht Seiichiro-san! Ich werde um sie kämpfen, jawohl!” Er ballte die Hand zur Faust und riss den Arm nach oben, was eine ‘Sieger-Geste’ darstellen sollte. Doch sein Körper fand diese Geste weniger prickelnd, weswegen Sorata vor Schmerzen aufstöhnte und den Arm schnell wieder senkte. “Au, au, au! War wohl doch keine so gute Idee, was? Hehehe…” Er lachte leise, so wie er es immer tat. Seiichiro atmete erleichtert aus. Das war der Sorata, den er kannte. Der, der nie den Mut verlor und der Welt fröhlich entgegentrat.

“Aber du musst mir bei meinem Vorhaben helfen, ja?”, fragte er Seiichiro, welcher erst etwas verdutzt dreinschaute, dann jedoch lächelte und nickte.

“Sehr gut! Dann hol bitte ein Blatt und einen Stift. Ich kann leider jetzt nicht schreiben, zumindest nicht lesbar, also werde ich dir das Ganze diktieren!” Wieder nickte Seiichiro und tat, was ihm aufgetragen wurde.
 

Arashi bemerkte von dem Ganzen nichts. Sie war in ihren Gedanken vertieft und führte eine Diskussion mit sich selbst. Weggehen oder bleiben? Sie musste sich entscheiden. Wenn er aufwachte, musste sie die Entscheidung getroffen haben. Sonst würde sie ihn und sich nur unsinnig quälen. Also, was war der richtige Weg?

Schritte, die sich ihr näherten, rissen sie aus ihrer Gedankenwelt und sie drehte es sich zu der Person um. Es war Seiichiro und Arashi verzog ihre Lippen leicht zu einer Andeutung eines Lächelns.

“Er ist aufgewacht”, sagte Seiichiro und Arashis Herzschlag setzte aus. Einerseits freute sie sich natürlich riesig, dass er endlich wieder wach war. Doch andererseits hatte sie sich gerade versprochen, ihm ihre Entscheidung mitzuteilen, wenn er wach war. Doch diese Entscheidung hatte sie noch nicht getroffen. Panik überfiel sie. Was sollte sie denn jetzt bloß tun?

“Ich habe einen Brief für dich. Von ihm. Er hat mir den Inhalt diktiert, da er noch nicht schreiben kann.” Er reichte ihr einen Umschlag, auf dem ‘für Arashi’ stand. Um ihren Namen war ein Herz gemalt und darunter stand: ‘Von deinem Lover Sorata’.

Zuerst starrte sie den Brief völlig perplex an. Was sollte denn das? Warum musste er einen Brief schreiben? Sie wurde schon wieder panisch, musste aber über die Aufschrift auf dem Brief lächeln und streckte zögernd ihre Hand nach dem Brief aus. Ihre Finger zitterten leicht. Seiichiro legte ihr den Brief in die Hand und drückte kurz ermutigend ihre Finger. “Wähle weise und hör darauf, für was sich dein Herz entscheidet”, sagte er noch, bevor er ging und sie mit dem Brief alleine ließ. Arashi drückte den Brief an ihr Herz und schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln. Nach kurzer Zeit öffnete sie sie wieder und schielte zu Sorata, der die Augen jedoch geschlossen hielt. Also machte sie sich langsam daran den Brief zu öffnen, das Papier herauszuholen, es zu entfalten und zu lesen, was darauf stand. Schon über die Anrede musste sie lächeln.
 

Liebstes Schwesterchen!
 

Du wunderst dich sicher, warum ich dir einen Brief schreibe, nicht wahr (ja, ich kenne dich halt gut^^)? Nun, ich dachte mir ich müsste dir einfach mal ein bisschen Romantik bieten. Und was könnte romantischer sein, als ein Liebesbrief? Du stehst doch auf Romantik, oder? Er ist zwar nicht direkt von mir geschrieben, aber ich habe Seiichiro-san gezwungen, alles so zu schreiben wie ich will (ich brauchte lange, um ihn zu überzeugen, dass Smilies und Herzchen in einen Liebesbrief von mir gehören :-)). Na ja, er macht bestimmt auch weniger Rechtschreibfehler, als ich.

Aber zurück zu dem Grund, warum ich schreibe: Ich weiß, dass du mit dem Gedanken spielst mich zu verlassen. Und ich dachte, dass ich hiermit ein bisschen Überzeugungsarbeit leiste, damit du es nicht tust, denn das würde mich zerstören.

Aber ich denke mal, ich fange ganz einfach von vorne an: Ich habe dir ja bereits erzählt, dass Opa Sterndeuter mich eines Tages zu sich rief und mir von meinem Schicksal als Himmelsdrache erzählte. Doch er sagte mir auch, dass ich nicht für Kamui sterben würde, sondern für eine schöne Frau, die ich von ganzem Herzen lieben würde. Und diese Frau bist du, Arashi. Das wusste ich schon bei unserem ersten Treffen, als ich dir das erste Mal in die Augen sah. Und doch ist diese Prophezeiung Schuld daran, dass du mich verlassen willst.

Du kennst mich als lustigen, fröhlichen (und auch hübschen ;-)) jungen Mann. Du solltest wissen, dass ich nur so wurde, WEIL ich von der Prophezeiung wusste. Weil ich mir sicher sein konnte, dass ich das Wunder der Liebe würde erfahren dürfen. Und dafür, würde ich nur allzu gerne mein Leben geben. Da ich von meinem Tod wusste, dachte ich mir, dass ich mein Leben nicht in Trübsal verbringen sollte,. Stattdessen genoss ich mein Leben in vollen Zügen und habe es nie bereut. Doch ich bin nicht gestorben, Arashi. Vielleicht hatte Opa Sterndeuter in diesem Punkt zum ersten Mal Unrecht. Vielleicht kann niemand so genau die Zukunft vorhersagen. Vielleicht können wir wirklich unser Schicksal beeinflussen.

Doch selbst wenn ich sterbe, wäre das nicht so schlimm für mich, wie dein Verlassen. Ich brauche dich. Selbst als ich dich noch nicht kannte, warst du der Sinn in meinem Leben! Ohne diesen Sinn möchte und kann ich nicht weiterleben. Ich weiß, dass ist egoistisch, aber ich kann es nicht ändern! Dennoch ist es das Wichtigste für mich, dass du glücklich bist. Du hast mir gesagt, dass du mich auch liebst, also könntest du doch auch nicht ohne mich glücklich sein, oder? Sag mir, wenn ich falsch liege.

Ich weiß nur eines ganz sicher : ICH KANN NICHT OHNE DICH LEBEN! Das wäre kein Leben für mich. Und wenn ich richtig liege, auch für dich nicht. Ich denke, dass wir einander brauchen und zueinander gehören. Was wären Takoyaki schließlich ohne das Wesentliche, das Oktopusfleisch (Seiichiro-san meinte das wäre ein komischer Vergleich, aber es stimmt doch, oder?! Ich finde den Vergleich passend =))?Was ich damit sagen will: Ich bin nicht mehr der, der ich bin, ohne dich (klingt kompliziert, ist aber so^^). Ohne dich bin ich nichts. Ich merke schon, ich beginne mich zu wiederholen, aber es war mir wichtig, das zu betonen.

Na ja, zum Abschluss habe ich noch ein kleines Lied für dich. Ich muss ehrlich sein, es stammt leider nicht aus meiner Feder, sondern von ‘The Red Jumpsuit Appartus‘ (Komischer Name, findest du nicht?). Der Liedtext trifft es eigentlich ziemlich genau. Ich weiß nicht, ob du das Lied schon kennst, aber wenn nicht spiele ich es dir gerne mal vor (keine Angst, ich werde es dir nicht antun selber zu singen^^). Das Lied heißt ‚your Guardian angel‘ (dein Schutzengel) und genau das möchte ich für dich sein! Weil mir das Lied so viel bedeutet, kann ich dir den Text genau zitieren. Er lautet:
 

~When I see your smile

Tears roll down my face I can't replace

And now that I'm strong I have figured out

How this world turns cold and it breaks through my soul

And I know I'll find deep inside me I can be the one
 

I will never let you fall (let you fall)

I'll stand up with you forever

I'll be there for you through it all (through it all)

Even if saving you sends me to heaven
 

It's okay. It's okay. It's okay.

Seasons are changing

And waves are crashing

And stars are falling all for us

Days grow longer and nights grow shorter

I can show you I'll be the one
 

I will never let you fall (let you fall)

I'll stand up with you forever

I'll be there for you through it all (through it all)

Even if saving you sends me to heaven
 

Cuz you're my, you're my, my, my true love, my whole heart

Please don't throw that away

Cuz I'm here for you

Please don't walk away and

Please tell me you'll stay woah, stay woah
 

Use me as you will

Pull my strings just for a thrill

And I know I'll be okay

Though my skies are turning grey
 

I will never let you fall

I'll stand up with you forever

I'll be there for you through it all

Even if saving you sends me to heaven~
 

So, das war‘s auch schon (ich hoffe, du verstehst Englisch Schwesterchen ;-)). Ich hoffe, du kannst meine Gefühle nun verstehen und der Brief erfüllt seien Zweck. Ich hoffe auch, dass er dir gefallen hat. Tja, und zum Ende hin, möchte ich dir noch die Worte sagen, die in keinem Liebesbrief fehlen sollten:
 

ICH LIEBE DICH, ARASHI…

DENN DU BIST DER SINN IN MEINEM LEBEN.
 

In Liebe, dein Sorata.
 

Dieser Brief ist eindeutig von Sorata, dachte sie. So etwas konnte nur er verfassen. Nur er konnte ein solches Lächeln auf ihr Gesicht zaubern. Doch als er anfing, von der Prophezeiung zu sprechen und wie sehr er sie liebe, begannen nach und nach Tränen ihre Wange herunter zu laufen. Schon nach kurzer Zeit, konnte sie kaum mehr lesen, da ihre Sicht durch die Tränen getrübt war. Die Hand, die nicht den Brief hielt, presste sie auf ihren Mund, um nicht laut aufzuschluchzen. Manchmal lächelte sie, während sie weinte und sie hatte schon Angst, hysterisch zu werden.

Als er dann den Liedtext zitierte, brach sie völlig in Tränen aus und musste sich auf einen kleinen Klappstuhl setzen, der auf dem Balkon stand und warten, bis ihre Tränen zumindest ein wenig versiegt waren. Dennoch konnte sie nicht verhindern, dass einige immer noch ihre Wange hinunterliefen, als sie den Brief zu Ende las.

In ihr herrschte ein völliges Gefühlschaos.

Doch in diesem Chaos, hatte sie endlich ihre Entscheidung getroffen…
 

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So, bis hierhin reichts erstmal^^. Will ja ein bisschen Spannung aufbauen.
 

Zu dem Lied: Ich find's toll. Und es ist sooo passend. Passender geht's gar nicht XD. Ich hab es eher durch Zufall entdeckt, als ich mir ne AMV zu Neji und Tenten (2 Charaktere aus Naruto) angeguckt habe, bei der das Lied verwendet wurde. Wer das Lied nicht kennt, kann sich gerne das Video ansehen: http://www.youtube.com/watch?v=H43aGqP-Bvc

Wer gerne die deutsche Übersetzung des Liedes hätte, kann mich gerne darauf ansprechen, dann verschicke ich die per ENS.
 

Zu Soratas Brief an sich: Ich hoffe, er gefällt euch. Ich hab versucht Ernsthaftigkeit mit Fröhlichkeit zu mischen, ich hoffe das ist mir gelungen.
 

Und ich hoffe natürlich auch auf ganz viele Kommis =)

Bis zum nächsten, und letzten, Kapitel (danach kommt nur noch der Epilog)
 

hel, Arashi

Der letzte Kampf?!

6. Kapitel: Der letzte Kampf?!
 

So, endlich geht’s weiter. Entschuldigt, dass ihr so lange auf dieses Kappi warten musstet, aber irgendwie hatte ich dazu vorher keine Ambition. Na ja, jetzt hab ich’s geschafft. Also viel Spaß beim lesen.
 

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Sound the bugle now - play it just for me

As the seasons change - remember how I used to be

Now I can't go on - I can't even start

I've got nothing left - just an empty heart
 

Nervös spielte er mit seinen Fingern. Seine körperlichen Schmerzen wurden völlig von seiner Sorge verdrängt. Wie würde Arashi auf den Brief reagieren? Würde sie es verstehen? Er traute sich nicht, zum Balkon zu schauen. Er wollte nicht sehen, wie sie den Brief las. Aber warum brauchte sie so lange?

“Sorata…”

Er blickte auf. Dort stand sie - an die Tür zum Balkon gelehnt, mit Tränen in den Augen. Ihr Blick schien traurig. Er wusste nicht, was das zu bedeuten hatte und da wurde er noch nervöser.

“Arashi. Du weißt doch, dass ich dich nicht weinen sehen kann. Was…” Er unterbrach sich, als Arashi sich von der Tür löste und auf ihn zukam. Sie setzte sich zu ihm aufs Bett, warf sich in seine Arme und weinte hemmungslos. Mit ihren Händen krallte sie sich in sein Krankenhaushemd. Sorata war verwirrt. Er legte seine Hand auf ihren Kopf und begann sanft über ihr Haar zu fahren. “Pssst, mein Schatz, was ist denn los?”, fragte er besorgt. Ob er mit dem Brief doch einen Fehler gemacht hatte? Schließlich konnte man Geschriebenes auch leicht falsch verstehen.
 

I'm a soldier - wounded so I must give up the fight

There's nothing more for me - lead me away...

Or leave me lying here
 

Sound the bugle now - tell them I don't care

There's not a road I know - that leads to anywhere

Without a light feat that I will - stumble in the dark

Lay right down - decide not to go on
 

“E-es tut mir so Leid”, schluchzte sie. Sie wollte ihn verlassen!, ging ihm sofort durch den Kopf. Ein unerträglicher Schmerz fuhr wie ein Blitz durch sein Herz. Er war wie gelähmt. Trotzdem gelang es ihm mit Mühe und Not eine Frage zu stellen. Die Frage, die über sein weiteres Leben entscheiden würde: “Was tut dir Leid, Arashi?”
 

Then from on hight - somewhere in the distance

There's a voice that calls - remember who your are

If you lose yourself - your courage soon will follow

So be strong tonight - remember who you are
 

“I-ich hab es wirklich versucht, doch es geht nicht! Es geht einfach nicht! Es ist so masochistisch von mir, aber ich kann es nicht. Ich kann dich einfach nicht verlassen…” Eine Zentnerlast fiel von Sorata ab. Er hatte gezittert, gebangt, war außer sich vor Sorge und Angst gewesen. Doch nun fiel dieser große Stein von seinem Herzen. Sie würde bei ihm bleiben. Jetzt konnte er sich sicher sein. Er konnte in diesem Moment nicht sprechen, doch er schlang die Arme um sie, drückte sie fest an sich. Nicht Willens, sie jemals wieder loszulassen. Er küsste ihr Haar, während sie weiterhin mit den Tränen kämpfte. “Warum tut es dir Leid?”, fragte er schließlich.

“Weil ich weiß, dass ich dich in Gefahr bringe. Es gibt mehrere Gründe, dich mich dazu bewegen sollten, dich zu verlassen. Doch es hat nur eines Grundes bedurft, um all die anderen von mir zu schieben: Ich liebe dich.”

“Ich liebe dich auch, Arashi”, sagte er glücklich und presste sie noch mehr an sich. “Aber dir muss klar sein, dass du mich jetzt nie wieder los wirst.” Er grinste. “Ich werde dich bestimmt manchmal nerven, aber dein Leben wird sicherlich nicht langweilig sein, Schwesterchen.” Sie brachte ein kleines Lachen zustande. “Nein, bestimmt nicht.” Langsam trockneten ihre Tränen. Und langsam wagte auch sie es, sich Hoffnungen auf ein glückliches Leben zu machen. Vielleicht würde sie enttäuscht werden. Vielleicht würde vieles schief laufen. Doch sicher war, dass ihre Liebe kein Strohfeuer war, sondern festen Bestand hatte. Und auf festem Untergrund, konnte man etwas Schönes aufbauen. Zu zweit würden sie es schaffen. Langsam hob sie ihren Kopf und sah ihm in die Augen, die nun wieder fröhlich blitzten.

Doch dann wurden sie wieder ernst. “Von nun an, gehörst du zu mir”, flüsterte er und senkte seinen Kopf, um seine Lippen auf ihre zu legen. Sanft strich er über diese, bis sie sich leicht zitternd öffneten. Immer noch sanft erkundete er ihre Mundhöhle, bis sie seine Zunge zurückdrängte, um bei ihm auf Entdeckungsreise zu gehen. Langsam wandelte sich der zärtliche Kuss und wurde leidenschaftlicher. Arashi erschauerte und stöhnte auf. Kurz lösten sich beide Lippenpaare, aber nur, um genug Luft für den nächsten Kuss zu sammeln, der endlos zu sein schien. Soratas Hand wanderte von ihrem Kopf leicht abwärts, bis er unter ihr Oberteil schlüpfen konnte, um sanft ihren nackten Rücken zu streicheln. Wieder erschauerte sie. Sanft biss sie ihm auf die Unterlippe und nun war er es, der aufstöhnte. Wieder lösten sich seine Lippen von ihren, und strichen dieses Mal ihren Hals hinab. Sie bog den Kopf ein Stück zurück, um ihm freie Bahn zu lassen. Er saugte an ihrem Hals, um ein Mal zu hinterlassen. Für ihn war es eine Art Brandmal. Es zeigte, dass sie ihm gehörte. Arashi empfand bei diesem Vorgang süße Schmerzen. Um sich bei ihm zu revanchieren knabberte sie leicht an seinem Ohrläppchen. Ihre Liebesbezeigungen wollten einfach kein Ende nehmen.

Zunächst nahmen die beiden die Blitze nicht war, die blendend hell am Himmel aufleuchteten. Doch als ein gewaltiges Donnern erklang, hielten sie inne und blickten durch das Fenster nach draußen. “Es hat begonnen”, flüsterte Arashi ehrfürchtig. Sorata nickte und bettete sie sanft neben sich. Den rechten Arm hatte er um sie geschlungen, seine linke Hand umfasste ihre. Sie hatte sich ganz nah an ihn gekuschelt, ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter. So lagen sie da, bis Yuzuriha ins Zimmer stürmte. “Es hat begonnen! Kamui kämpft gegen Fuma!”, rief sie aufgeregt. Erst jetzt bemerkte sie die beiden Gestalten, die eng umschlungen auf dem Bett lagen. “Ihr habt es also endlich geschafft”, stellte sie glücklich fest. “Nun, wenn ihr das Schicksal überlistet habt, wird es unserem Kamui sicherlich auch gelingen!”, sagte sie fröhlich und setzte sich zu Kusanagi ans Bett, der im gleichen Zimmer lag.

Nun betrat auch Seiichiro das Zimmer. Wie Yuzuriha war auch er glücklich, als er sah, dass Arashi und Sorata endlich zusammengefunden hatten. Sie befanden sich jetzt alle im selben Raum und bangten um Kamui. Denn nun riskierte nur noch er alles. Das Schicksal der Erde, lag in seinen Händen. Alle anderen waren verletzt, oder hatten ihre Kraft verloren. Keiner konnte ihm jetzt noch helfen. Sie konnten nur eines tun: An ihn glauben.

Die Zeit verging, doch plötzlich war in der Ferne ein grüner Kreis zu sehen, der sich rasant ausbreitete.

“Das ist Kamuis Bannkreis!”, sagte Seiichiro erstaunt und zugleich wahnsinnig glücklich.

“Kamui!”, rief Yuzuriha freudig seinen Namen.

“Er hat es geschafft! Er hat uns beschützt… und nicht nur uns, die ganze Welt!”, verkündete Sorata und wollte vor Freude aufspringen. Aufgrund seiner Verletzungen ließ er das aber schnell bleiben. Stattdessen drückte er Arashi einen glühenden Kuss auf, der seine ganzen Emotionen ausdrückte. Aus Arashis Augen löste sich wieder eine Träne. Das schien in letzter Zeit öfters zu passieren. Doch dieses Mal, war es eine Träne des Glücks und nicht der Trauer.

Yuzuriha blickte währenddessen überrascht auf ihre Hand hinunter, in der sie das Erinnerungsstück an Inuki umklammert hielt. Es leuchtete. Und plötzlich verwandelte es sich in den kleinen Welpen Inuki zurück, welcher sofort fröhlich auf Kusanagis Bett sprang und ihm über die Wange leckte. Langsam öffnete dieser seine Augen. Es war wie ein Wunder. Yuzuriha begann zu weinen. Auch bei ihr, waren es Tränen des Glücks. Und all das hatten sie Kamui zu verdanken, der sich nie damit abfinden wollte, dass es eine vorherbestimmte Zukunft gab.

Man konnte sein Leben nach seinen eigenen Wünschen gestalten. Man musste nur dafür kämpfen und niemals aufgeben, denn das Schicksal mischt nur die Karten und es lag an den Menschen selbst, sie richtig auszuspielen. *1

Auch Sorata und Arashi hatten für ihre Liebe gekämpft und gesiegt. Manchmal lohnte sich es eben doch Risiken einzugehen.
 

You're a soldier now - fighting in a battle

To be free once more - that's worth fighting for
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

*1 Alexander von Humboldt: “Das Schicksal mischt die Karten und wir spielen.”
 

FERTIG! Jetzt kommt nur noch der Epilog^^. Ich hoffe, dass es euch gefallen hat. Ist nicht allzu viel geworden, aber mehr ausschmücken wollte ich es nicht. Das Lied ist von Brian Adams ‘Sound of the buggle’. Es passt nicht immer ganz, aber besonders das Ende des Liedes gefiel mir, deswegen hab ich es mit reingenommen.

Ist etwas kitschig geworden, aber das sind Happyends ja meistens.
 

Ich hoffe, ihr schreibt ganz viel Kommis ^^
 

LG Arashi *alle knuddel*

Erinnerungen

Gomenassai! *um Verzeihung bet* Wieder hat es so lange gedauert und es tut mir auch wirklich Leid! Ich hatte zwar eine Idee für den Epilog, diese dann aber verworfen, weil ich sie zu kitschig fand. Und es hat bis jetzt gedauert, bis mir etwas Besseres eingefallen ist. Ich hoffe doch, dass es auch in eurem Sinne ist. Viel Spaß beim lesen!
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Sie blickte auf ihre Hand hinunter. Die Hautfarbe war immer noch elfenbeinfarben, doch die Haut an sich war faltig – ein Zeichen, das die Zeit hinterlassen hatte. Auch den Rest ihres Körpers zierten Falten, doch sie kümmerte sich nicht darum. Sie war stolz auf ihr Alter. Eine alte Frau durfte Falten haben.

Sie ging den Weg zum Tempel entlang. Einen Weg, den sie in all der Zeit schon des Öfteren gegangen war. Doch nun war es schwerer diesen Weg zu gehen. Sie hatte nicht mehr die Kraft, wie früher. Daher musste sie länger gehen, doch das machte ihr nichts aus. Sie würde so zwar später ans Ziel kommen, doch immerhin würde sie es erreichen. Am Wegesrand stand eine kleine Bank aus Holz. Durch einen großen Kirschbaum befand sie sich im Schatten. Die Frau beschloss eine kleine Pause einzulegen und setzte sich auf die Bank. Langsam atmete sie aus und sah sich um. Es war schön an diesem Ort. So ruhig und friedlich. Sie war ein Mensch, der die Stille genoss. Doch sie hatte sich in ihrem Leben auch an das Chaos gewöhnt. An laute, kreischende Stimmen. Sie lächelte. Doch es war ein wehmütiges Lächeln, denn sie vermisste diese Stimmen. Die Stimmen ihrer Kinder. Aber vor allem die Stimme ihres Mannes. Wie sehr hatte sie ihn geliebt. Sie hatte es nie in Worte fassen können, wie sehr er sie glücklich gemacht hatte. Und um wie viel er ihr Leben verschönert hatte.

Er war so anders, als sie selbst. Fröhlich, ausgelassen – beinahe schon übermütig -, unbeschwert, humorvoll und so voller Leben. Heute war sein zwanzigster Todestag.
 

Er war im Alter von 73 gestorben. An sich ein stolzes Alter, doch für sie war es viel zu früh gewesen. Sie hatte gebetet, gefleht, dass er noch länger durchhalten möge, doch ihre Gebete wurden nicht erhört.

Man hatte ihr gesagt, sein Tod sei vorherbestimmt gewesen. Doch sie glaubte schon lange nicht mehr an Vorhersehungen und an das Schicksal. Früher hatte sie daran geglaubt, aber sie hatte aus ihren Fehlern gelernt.

Ihr Glauben daran, dass man das Schicksal nicht ändern könnte, hätte sie beinahe dazu gebracht ihn zu verlassen. Damit hätte sie ihr Leben zerstört und nach seinen Worten auch das Seine. Dabei hatte sie nur gewollt, dass er weiterleben konnte. „Du bist die Frau, für die ich mein Leben geben werde“, hatte er ihr erklärt. Sie hatte es zunächst nicht glauben wollen. Es war absurd, schließlich kannten sie sich zu dem Zeitpunkt noch nicht lange. Doch es sollte sich herausstellen, dass er seine Worte ernst meinte. Nicht nur einmal hatte er sein Leben für sie riskiert. Sie selber hatte es nie gewollt. Hatte sie doch nach einiger Zeit erkannt, wie sehr sie ihn liebte. Und wenn man liebte, war man an dem Wohl des anderen interessiert und es war einem nahezu egal, was mit einem selbst war. Hauptsache der geliebten Person ging es gut. So hatte auch ihr Mann gedacht. Aber sie hatte es nicht zulassen können, dass er sich für sie opferte. Also hatte sie ihn verlassen wollen, doch sie hatte es nicht geschafft – heute war sie glücklich darüber. In all den Jahren hatte er ihr so viel Freude geschenkt. Nicht nur durch die drei wundervollen Kinder, die er ihr geschenkt hatte – nein, allein durch seine bloße Anwesenheit hatte er sie glücklich gemacht.

Sie dachte sehr oft an diese glückliche Zeit zurück. Doch die Erinnerungen schmerzten, hinterließen ein großes Loch der Einsamkeit. Es gab einen Zeitpunkt, da hatte sie versucht diese Erinnerungen zu verdrängen, doch sie hatte erkannt, dass das falsch gewesen war.
 

In this world you tried

not leaving me alone behind.

There's no other way.

I prayed to the gods let him stay.

The memories ease the pain inside,

now I know why.
 

Denn der Schmerz war nicht mehr bitter, er war süß. Denn die Erinnerungen brachten ihn zurück zu ihr. Sie hatte ein so klares Bild von ihm, dass sie fast glaubte, sie könne ihn sehen, riechen, schmecken, fühlen, berühren. Doch sobald sie die Hände ausstreckte, verpuffte das Bild von ihm. Sie konnte es mit den Händen nicht greifen. Aber dennoch war es in den zwanzig Jahren der Weg gewesen, um ihn zu ihr zurück zu bringen. Und sie brauchte ihn. Sehnte sich verzweifelt nach ihm.

Manchmal konnte sie ihn sogar hören. Sie liebte seine Stimme. Sie war immer so fröhlich gewesen. Sein Lachen war ansteckend gewesen und in all der Zeit hatte er viel gelacht. Egal, welche Schicksalsschläge sie hatten erleiden müssen, nie hatte er sein Lachen verloren. Und ohne dieses Lachen, wäre er auch nicht er selbst gewesen.

Gerade in diesem Moment konnte sie wieder sein fröhliches Lachen hören. Und das zauberte ein kleines Lächeln auf das Gesicht der alten Frau, die oft so ernst dreinblickte.
 

All of my memories keep you near.

In silent moments I imagine you here.

All of my memories keep you near.

Your silent whispers, silent tears.
 

Er hatte stets gewollt, dass sie lächelte. Und meistens hatte er es auch geschafft, sie dazu zu bringen. Das Letzte, was er wollte, war sie zum weinen zu bringen. Er mochte es nicht, wenn eine Frau weinte. Wie oft hatte er ihr das erklärt. Auch an seinem Sterbebett hatte er sie aufgefordert nicht um ihn zu weinen. Doch wie hätte sie das tun können, wenn das Wichtigste in ihrem Leben von ihr ging. Wie sollte sie überhaupt leben ohne ihn? Als hätte er damals ihre Gedanken gelesen, hatte er sie schwören lassen, dass sie für sie beide weiterlebte. Er hatte ihren Kopf festgehalten, als sie diesen verneinend schütteln wollte, ihr tief in die Augen gesehen und ihr einen letzten Kuss gegeben. „Lass unsere Kinder nicht um zwei Menschen trauern. Lebe weiter, mein Herz. Tu es für sie, für mich und auch um deinetwillen, ja? Du musst deinen Blick nach Vorne richten, auch wenn’s schwer fällt. Du bist viel zu schön, zum sterben. Viel zu schön.” Das waren seine Worte gewesen. Und das, obwohl man bereits zu dieser Zeit gesehen hatte, dass sie eine alte Frau war. Doch für ihn war ihre Schönheit unvergänglich gewesen. Und auch er war für sie unvergleichlich und unvergänglich.

Sie hatte keine Ahnung, wo er sich momentan befand. Vielleicht gab es ja wirklich so etwas wie ein Leben nach dem Tod? Sie wusste es nicht. Aber wenn es so sein sollte, hoffte sie, dass es ihm gut ging und dass er auf sie warten würde. Sie hatte ihm versprochen, ihr Leben weiterzuleben bis der Tod sie irgendwann von selbst zu sich nahm.

Es war seine letzte Bitte gewesen und diese würde sie ihm erfüllen. Er hatte Recht gehabt. Ihre Kinder und deren Kinder hatten sie gebraucht. Sie durfte sich nicht so fallen lassen. Nach einigen sehr schmerzlichen Wochen hatte sie sich wieder aufgerafft und sich daran erinnert, was ihre Aufgabe war – für ihn weiterleben.
 

Made me promise I'd try

to find my way back in this life.

I hope there is a way

to give me a sign you're ok.

Reminds me again it's worth it all

so I can go home.
 

Und sie lebte – und erinnerte sich. Sie pendelte zwischen der Gegenwart und ihren Erinnerungen. Um ihre Zukunft sorgte sie sich nicht. Sie hatte keine Angst vor dem Tod. Wenn er kommen würde, würde sie ihn empfangen. Einerseits freudig – gewiss – anderseits aber auch mit Wehmut. Schließlich ließ sie dann ja auch in der Welt der Lebenden einige zurück. Doch der Grund warum sie noch lebte waren unbestreitbar die Erinnerungen an ihren Mann und das Versprechen, dass sie ihm gegeben hatte.
 

All of my memories keep you near.

In silent moments I imagine you here.

All of my memories keep you near.

Your silent whispers, silent tears.
 

Genau wie sein Lachen, würde sie immer sein Lächeln in Erinnerung behalten. Dieses leicht verschmitzte und freudige Lächeln. Noch genau erinnerte sie sich auch an seine allerletzten Worte: “Ich werde in dir weiterleben, denn du bist mein Herz. Iss ein bisschen Takoyaki für mich mit, ja? Ich liebe dich.”

Diese Worte waren so typisch für ihn gewesen. So tief greifend, aber dennoch mit einer Spur von Humor. Selbst im Angesicht des Todes dachte er noch ans Essen.

Natürlich lebte er in ihrem Herzen weiter – wie er es gesagt hatte. Und auch in dem Herz ihrer Kinder und deren Ehepartner und deren Kinder und mittlerweile auch wieder in dessen derer Kinder. So würde er immer weiterleben, denn er würde immer in Erinnerung bleiben. Das war seine Unsterblichkeit.

Im Augenblick des Todes hatte er ihr gesagt, dass er sie liebte. Und sie wusste, dass es wahr war. Dafür brauchte sie keine Beweise. Dennoch gab es so viele davon. Mehrmals hatte er sie gerettet und einen hohen Preis dafür zahlen müssen. Seine Gesundheit war angeschlagen gewesen. Er war nie wieder in den Besitz vollkommener Gesundheit gekommen. Das war auch ein Grund, warum er bereits vor seinem 74. Lebensjahr sterben musste. Sein Körper konnte die Schmerzen nicht mehr bewältigen. Schmerzen, die er nie gezeigt hatte. Als sie ihm das vorgeworfen hatte, hatte er gelächelt und gesagt, dass er wirklich keine Schmerzen habe. Zumindest nicht, wenn sie bei ihm wäre. Deswegen müsste sie auch immer bei ihm bleiben. Sie hatte geweint und gelacht.

Sie liebte ihn genauso wie er sie. Genauso wie ihr Mann selbst war diese gegenseitige, uneingeschränkte Liebe unsterblich.
 

Together in all these memories

I see your smile.

All the memories I hold there.

Darling, you know I love you

till the end of time.
 

Langsam erhob sie sich. Es war Zeit, den Weg weiterzugehen. Wenn sie weiterhin in Erinnerungen schwelgte, wäre es dunkel, bevor sie ihr Ziel erreichte. Und das durfte auf keinen Fall passieren, denn dann würde sie ihr Vorhaben nicht mehr durchführen können.

Mit kurzen, gemäßigten Schritten erklomm sie den Rest des Weges und erreichte schließlich den Tempel – ihr Ziel. Es war der Tempel, den ihr Mann ganz früher besucht hatte. An diesem Ort wurde er in die Lehren der Mönche eingeführt. Doch das war nicht der Grund, warum sie diesen Ort besuchte. Sie interessierte etwas ganz besonders. Vorsichtig fuhr sie mit den Fingern die Innenwand des Tempels entlang. Nach kurzer Zeit stieß sie auf Einkerbungen. Erleichtert atmete sie aus. Sie fühlte, was auf die Wand des Tempels in unauslöschbarer Schrift geschrieben stand: „Ich hoffe das diejenige, die ich lieben werde, eine echte Schönheit ist. Sorata.“

Gerührt lehnte sie ihre Wange gegen die Schrift und strich mit ihrer Hand noch einmal sanft darüber, so als wäre es nicht seine Schrift, die sie berührte, sondern ihr Mann selbst, dem sie zärtlich über die Wange streichelte.
 

All of my memories keep you near.

In silent moments I imagine you here.

All of my memories keep you near.

Your silent whispers, silent tears.
 

“Urgroßmutter Arashi! Urgroßmutter Arashi, wo bist du denn?” Die alte Frau blickte auf und lächelte dem kleinen Mädchen entgegen, dass auf sie zugestürmt kam. Sie sah fast so aus, wie Arashi selber, als sie noch klein war. Doch das Wesen, dieses aufgeweckte Wesen hatte sie eindeutig von Sorata. „Ich bin hier, mein Schatz.“

“Was machst du denn? Wenn wir nicht bald nach Hause gehen schimpft Mama wieder!“ Die Kleine zerrte an ihrer Hand.

„Du hast vollkommen Recht. Lass uns nach Hause gehen.“ Langsam schritt die alte Frau aus dem Tempel, blickte jedoch noch einmal zurück und lächelte der Schrift ein letztes Mal zu.
 

All of my memories…
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

*Sektkorken knallen lass* Ende, finito! Ich habe es geschafft! Meine erste FF ist beendet (und nein, ich sage schon mal gleich, davon gibt es keine Fortsetzung. Geht ja auch schlecht… oder?).
 

Gut, ich gebe zu, ein Epilog ist eigentlich kürzer -.- Und ich entschuldige mich, dass dieses Kapitel wieder einen Song enthält. Aber es musste sein, denn er hat mich auf die Idee zu dem Epilog gebracht. Das Lied trägt den Namen des Epilogs (nur auf Englisch). "Memories" von "Within Temptation". Ein wunderschönes Lied, wie ich finde, was ihr euch hier anhören könnt, wenn ihr möchtet: http://de.youtube.com/watch?v=bhzJO34SCoc
 

Damit verabschiede ich mich dann auch von euch und hoffe, dass ich vielleicht andere zu Arashi & Sorata FFs inspirieren konnte davon gibt’s so wenige). Höchstwahrscheinlich wird auch noch eine FF von mir zu dem Pairing kommen, aber das steht noch in den Sternen.
 

Heagdl Arashi



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Kommentare zu dieser Fanfic (33)
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Von:  Syntesiata
2012-07-29T21:36:37+00:00 29.07.2012 23:36
Sehr sehr schöne ff ich freue mich immer noch alte x fans zu treffen bzw was von ihnen zu lesen. irgendwie hast du mich motiviert auch noch etwas zu x zu machen xD
Von: abgemeldet
2009-01-10T16:57:42+00:00 10.01.2009 17:57
oh mein gott, das ende ist einfach hamma geschrieben, ich hatte echt tränen in den augen, weil grad wenn man in einer längeren beziehung lebt, kann man das super nachvollziehen. Echt sehr schön!!!!
Generell dein ganzer Schreibstil war echt super, konntest dich immer sehr gut ausdrücken. Ich hoffe das war nicht das letzte mal das ich was von dir gelesen habe
Deine Alexia
Von: abgemeldet
2008-07-14T11:34:58+00:00 14.07.2008 13:34
*.*
ich bin so froh, ein Glück gabs ein Happy End, was anderes hätt ich net verkraften können ^^

einfach klasse, wie alle kapitel. ^o^
*1geb*

*auf epilog wartet*

Von:  demolition_lovers
2008-07-13T19:57:32+00:00 13.07.2008 21:57
Oh Gott, ich bin gluecklich <3
ich liebe diese Fanfic und das Ende :D
und uebrigens war es nicht zu kitschig, ich mag es sehr wie du geschrieben hast und all diese Gefuehle, Beruehrungen und Sonstiges beschrieben hast, ich konnte es mir richtig Bildlich vorstellen. Danke fuer diese grossartige FF. :)
Von:  Susilein
2008-07-13T17:14:01+00:00 13.07.2008 19:14
Endlcih haben Arashi und Sorata es geschafft ^O^ *Freu* wurde auch zeit XD
Die szene nach den Brief war so süß, man konnte sich alles so gut vorstellen, die beruhrungen, die gefühle und Gesichtsausdrücke, einfach Klasse T//T *Taschentuch nem*
bin auf den Epilog gespannt.

weiter so

Susi
Von: abgemeldet
2008-04-17T19:05:31+00:00 17.04.2008 21:05
Also. Ich finde das Kapitel ist echt gut geworden und zu gern würde ich jetzt wissen wie arashi auf ihn zugeht xD
Das mit dem Brief finde ich eine ulkige idee. er schildert die situation unheimlich gut und durch soratas humour wird das ganze auch noch witzig. mach weiter so

glg justanotherexcuse
Von: abgemeldet
2008-04-16T16:47:16+00:00 16.04.2008 18:47
jop, ich stimm zu, endlich hat sie ne entscheidung getroffen^^
fragt sich nur, wie die lautet *weiter warten wird*

auf jeden fall ist dir nicht nur der brief gut gelungen, sondern auch das ganze kapitel^^
*.* *begeistert ist*
*1geb*
das ist vooooooooooooooool klasse!^^
Von:  Bernsteinseele
2008-04-16T16:29:34+00:00 16.04.2008 18:29
der Brief ist lustig :D
Von:  Susilein
2008-04-16T15:39:51+00:00 16.04.2008 17:39
Ah, dein neues Kap ist einfavh nut toll, so Romantisch TToTT *Heul*
Endlich, endlich hat Arashi sich endschieden, wurde auch zeit XD
weiterso^^

Susi
Von: _Hope_
2008-03-21T18:39:28+00:00 21.03.2008 19:39
Wow!

Hat mir super gafallen das Kappi!
Mach weiter so!


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