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Requiem pour un fou

von

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O. Prolog

Regen fällt. In dichten Schleiern wird er von dem leichten Wind durch die Straßen getragen. Die Lichter der Laternen spiegeln sich in den großen Pfützen und zaubern silberne Lichtseen auf die Straßen.

Der Regen spült das Blut in den Rinnstein, vermischt sich mit den Tränen und trägt beides fort.

Stumm, schweigend und mit einem leisen Rauschen.

Er fällt wie ein dichter Vorhang, versucht Geborgenheit und Sicherheit zu spenden, wo es längst keine mehr gibt.

Denn nichts mehr kann noch verbergen. Es gibt keinen Zufluchtsort mehr. Nichts mehr.

Nur noch den Regen, die Tränen und das Blut...
 

Ich weiß nicht, wie mich dieser Wahnsinn jemals erfassen konnte. Ich weiß nicht, wann ich die Kontrolle verloren habe. Aber ich habe sie verloren. Ich kann nun nichts mehr tun.

Ich schreie mich heiser.

Ich weine, bis ich keine Tränen mehr habe.

Ich blute...

Und nichts, nichts wird irgendetwas rückgängig machen können. Nichts.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2007-01-26T11:17:28+00:00 26.01.2007 12:17
Huff. Geschafft. Ich bin bis zum Ende durchgekommen. Die Ahnung, nein das Wissen, war da, schon vom Prolog an, und doch hat es keinerlei Milderung zugestanden. Entgegenfiebern und Fürchten, hoffen, wo es doch keinen anderen Ausweg als eben diesen gibt. Soviel Wahnsinn, soviel Erkenntnis, bis zur Unentrinnbarkeit miteinander verwoben. Selbst das Ende, offen gelassen und doch so festgelegt, wunderbar gewählt. Gäbe es noch eine Fortsetzung, ich würde ab dieser Stelle nicht mehr weiterlesen.
»Wird jemand begreifen, dass etwas unglaublich Wertvolles gerade in der Gosse verschwindet?« Nein. Sie war Ayas Engel, sein Licht in der Schwärze seines Lebens. Seiner Seele? Ein Stück Unschuld in einer verlogenen, schmutzigen Welt (Gosse, einer der letzten Orte, an denen ich mich freiwillig aufhalten würde). Fast schon überirdisch. Wo Gefühle so tief schürfen, können sie nur Schmerz erzeugen, die Saat des Wahnsinns wurde schon so früh gesät. Du hast sie aufgehen lassen, in schönster Form. Die Verzweiflung ist endgültig, selbst im Tod findet sich keine Hoffnung. Engel und Sendbote des Todes, Himmel und Hölle – ob durch moralische Zwänge oder Gottes Willen, sie waren und sind nicht füreinander bestimmt. Das ist zum Heulen und gibt deiner FF den letzten, großen, dramatischen Rahmen. Das Rad des Leids schließt sich Lückenlos und der Leser bleibt wahrlich traurig zurück. Nie habe ich so mitgefühlt, nein, mitgelitten.

Es passt an dieser Stelle so ganz und gar nicht und doch bin ich an einem Punkt ein wenig gestolpert: »kurz bevor sie tot zusammenbricht.« Dieser Nebensatz klingt seltsam im Textfluss, fast wie ein Fremdkörper. Ich kann nicht sagen warum, wirkt er auf mich zu nüchtern? Zu distanziert? Ja, das letzte könnte es sein.

Insgesamt eine großartige FF, vom Anfang bis zum Ende, bildreich und wortgewaltig » Spielt mir mein Requiem aus Pistolen- und Gewehrfeuer, während ich sterbe...« …
Von:  kissos
2007-01-23T14:53:26+00:00 23.01.2007 15:53
Huhu, bin ich gespannt, wohin das führt.

Der Prolog war sehr bildgewaltig, man konnte den Schrei förmlich in den Ohren sausen hören. (Erinnert mich an die Original-Serie, dieses Schrei-Ding ist ein echtes ein Weiß-Ding, nur bei dir um einiges besser! Hier leidet man nicht wegen sondern MIT dem Schrei!)

Kurzum: Eine sehr schön gezeichnete Szene, die wahrlich Lust auf mehr macht.

Ein längeres Review kommt, wenn ich weiter gelesen habe.

-Uh, ich kann's jetzt noch kaum glauben, dass ich schon wieder eine neue ff zu lesen angefangen habe. Pf.

oxx kissos
Von: abgemeldet
2007-01-21T20:15:02+00:00 21.01.2007 21:15
Ich scheue mich, jetzt einen Kommentar zu schreiben. Ich scheue mich noch mehr, damit zu warten, bis sich die Eindrücke verflüchtigt haben. Das würde dem Text nicht gerecht werden.
Du baust das Bild im Prolog, den ein solches ist es für mich - eine Situation, sekundenkurz und ewiglang, eingefangen in ein Gemälde, gemalt mit dem Schwarz der Nacht und dem Rot von Blut, vollendet mit Tränen - Stück für Stück vor meinem inneren Auge auf. Schwärze der Nacht, vereinzelt Licht, Regen, Blut. Ein Absatz, Moment des Innehaltens, Halten des Bildes, dann ein Mann, wer ist wohlbekannt, die Andeutung von etwas Grausamen, Aufstellen der Nackenhaare, Ahnung von etwas, das ich nicht lesen will.
Ich habe weiter gelesen, Faszination des Grauens. Die Ahnung bestätigt sich, sorgt für Widerwillen und zugleich den Drang, der Geschichte zu folgen, zu erfahren, was ich nicht geschehen wissen will.
Sprünge in der Zeit. Die Vergangenheit so lebendig, so qualvoll, so mitreißend. Die Gegenwart weit weniger nah, vollkommen gleichgültig, plakativ. Ayas Geist ist unfähig, beides zu erfassen, überladen mit Leid springt er hin und her. Die Sprünge stören mich nicht, machen seine Verlorenheit noch deutlicher. Die Gegenwart ohne seine Schwester – sie bedeutet ihm nichts, gibt ihm nichts, hält ihn nicht. Gewissheit, dass er sie fliehen wird, nicht nur in Gedanken.
Den Prolog und die ersten zwei Kapitel habe ich gelesen. Kalte Hände, ein dicker Kloß im Hals. Aishiteru. Schlucken. Dieses Thema ist nichts für mich, gewesen. Im Vordergrund stehen Liebe, Schmerz, Tod, Leid. Nicht überladen, nicht unnötig in die Länge gezogen oder ausgeschmückt. Schlicht und ergreifend, im wahrsten Sinne der Worte. Ich werde weiter lesen, ein andern Mal, wenn sich der aufgescheuchte Herzschlag beruhigt hat.
Lunar
Von:  Wave
2006-09-11T20:42:40+00:00 11.09.2006 22:42
"Schön" kann man hier wohl nicht sagen... eher würde es "atemberaubend" treffen...
Hatte deine FF schon länger im Auge, auch wenn mich dieser frz. Titel abgeschreckt hatte^^" *kein Französisch mag* ><

@FF
Du fängst dieses Wetter, diese Stimmung super ein. Auch die Wahl deiner Worte sind hier perfekt. Die Aufteilung der einzelnen Absätze find ich gut und auch die Zwischensequenzen mit den einzelnen Vergangenheitspassagen und dem Lied (isses eins? weiß nicht genau xD) find ich klasse.
Die Story ist gut *open endings mag* und ich finde sie auch super rübergebracht.
Armer Aya... ne, Ran >< (für mich isser immer Aya xD).
Ma sehn, was ich noch von dir gelesen bekomme ;)

Wave
Von:  tough
2006-08-05T18:59:33+00:00 05.08.2006 20:59
Und ich sehe den Verzweifelten, der sich nicht verstecken kann, egal wie dicht der Regen auch fallen mag.
Die Aufteilung ist super.
Groß die Stimmung. Ist die Depriephase da, kommt - zack -
der Wechsel auf das sich andeutende Gemetzel.
Steh ich drauf. Beides macht mich an.
tough
Von: abgemeldet
2006-08-03T20:23:25+00:00 03.08.2006 22:23
Ich habe die ganze Zeit, die ich deinen Prolog gelesen habe, diese Regenschleier vor meinem inneren Auge gesehen. Solche Schleier gabs hier letztens, ganz unangenehm, alles durchweichend, überall einsickernd.
Wie der verzweifelte Ruf, Schrei in deinem Prolog.
Ich mag die Beklemmung, das Nebelhafte und ich bin sehr gespannt.
Mit nur ein paar Zeilen so eine Reaktion bei mir auszulösen ist ein wunderbares Geschenk.
Deine Elster.


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