Film-Reviews: Sneak Preview vom 14.10.2011, vom 21.10.2011 und Melancholia (Kino, Reviews, Sneak Preview) | |
![]() Rhoda war schon von Kindheit an begeistert vom Weltraum und als sie am MIT aufgenommen, scheinen ihre Träume zum Greifen nahe. Dann jedoch fährt sie betrunken von einer Feier nach Hause und lässt sich vom Radio ablenken, das die Entdeckung einer zweiten Erde verkündet, die im Sonnensystem aufgetaucht ist und immer näher kommt - scheinbar eine exakte Kopie der unseren. Prompt verursacht sie einen schweren Verkehrsunfall, bei dem die schwangere Frau und der Sohn des Musik-Professors John Burroughs ums Leben kommen. Vier Jahre später kommt Rhoda wieder aus dem Knast und nimmt - aller Möglichkeiten von einst beraubt - an einer Verlosung teil, deren Gewinner an Board eines Space Shuttles mit rüber zur anderen Erde fliegen kann. Gleichzeitig will sich bei dem in seiner Trauer ertrinkenden John entschuldigen. Allerdings kneift jedoch im letzten Moment und wird durch eine ungeschickte Notlüge als seine Putzfrau angestellt. Wie ![]() Empfehlung für alle, die mal wieder eine andere Art von Film sehen wollen. ![]() Der Film betrachtet die Beziehung von Emma und Dexter im Verlauf von über zwanzig Jahren, wobei immer nur ein einziger Tag, der 15. Juli, betrachtet wird. Es beginnt 1988, als beide gerade frisch ihren Universitätsabschluss in der Tasche habe und nach einer durchgefeierten Nacht beinahe zusammen im Bett landen, dann aber beschließen Freunde zu bleiben bzw. zu werden, weil sie sich zuvor kaum kannten. Anschließend verfolgt der Film Emma, bei ihren Versuchen Schriftstellerin und Dichterin zu werden, während sie sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält, während aus Dexter ein zunächst erfolgreicher Fernsehmoderator wird. Dabei driften die beiden immer wieder auseinander und wieder näher zusammen, haben mehr oder weniger erfolgreiche Beziehungen mit anderen Partnern, streiten sich und versöhnen sich. Schöner Liebesfilm, der sich durch einen Großteil meiner Lebensjahre schlängelt, wodurch er für mich einige Sympathiepunkte gewonnen hat, weil einige kleine Randerscheinungen, ganz schön die Entwicklung der Gesellschaft im Verlauf der Jahre beleuchten. Der Film ist mal schön, mal traurig und mal schön traurig. Wer drauf steht (oder seiner besseren Hälfte, die drauf steht, einen Gefallen tun will) macht meiner Meinung nach nix falsch. ![]() Der Film besteht aus zwei Teilen und dreht sich um die beiden Schwestern Justine (Dunst) und Claire (Charlotte Gainsbourg). Der erste Teil zeigt die teuere Hochzeit von Justine, die von Claire und ihrem Mann John (Sutherland) ausgerichtet und perfekt durchgeplant wurde. Auch wenn das erste Missgeschick des Tages (Die Limousine schafft es nicht den Berg zur Feier hoch, also muss das Brautpaar laufen und kommt zwei Stunden zu spät) Justine noch darüber lachen lässt, treiben die oberflächlichen Rituale, ihre zankenden Eltern und ihr unverschämter Boss die depressive junge Frau wieder in den Abgrund, so dass Hochzeitfest mehr und mehr zum peinlichen Desaster verkommt. Im zweiten Teil steht dann Claire im Mittelpunkt, die sich um ihre nun fast nicht mehr lebensfähige Schwester kümmert. Unterdessen kommt ein zuvor unbekannter Planet (der titelgebende Melancholia) der Erde immer näher, und auch wenn John ihr immer wieder versichert, dass er nur knapp an der Erde vorbei fliegen wird, wird Claire von Tag zu Tag panischer. Gleichzeitig weckt das mögliche Ende der Welt Justine aus ihrer Lethargie. Ich muss sagen, anfangs hab ich gezögert. Vom letzten Lars von Trier-Film, Antichrist, haben mir schon Beschreibungen und Rezenssionen gereicht, um zu wissen, dass ich diesen Film nicht sehen will. Und auch Melancholia ist ein Mittel des Regiessieurs seine eigene Depression zum Ausdruck zu bringen. Ich habe aber nicht bereut, ihn gesehen zu haben. Die Introsequenz fand ich noch etwas anstrengend und lang gezogen, wenn auch visuell ansprechend, aber was danach folgte fesselnder, weit vom Mainstream entfernter Film. Da der Anfang das Ende vorweg nimmt, gilt mal wieder: Die Spannung entsteht vor allem daraus, wie erzählt wird, nicht was. Was mir besonders gefallen hat, waren die Gegensätze der beiden Teile/Schwestern. Justine, die in der beinahe perfekten, normalen Welt nicht zu Recht kommt, und Claire, die daran verzweifelt, wenn der Welt die Normalität verloren geht. Also, wer mal wieder ein gelungenes Filmkunstwerk sehen will: Ins Kino gehen! Betonung auf Kino, auf DVD oder BlueRay wird der Film nicht die gleiche Wirkung entfalten (man kann sich zu leicht den Fremdschämszenen im ersten Teil entziehen). Und wer eine andere Art von Incentive braucht, Kirsten Dunst ist im Film nackt zu sehen ;) Soviel von mir! NTL |
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25.10.2011 17:00 | Verlinken |
Wenn sich mir die Gelegenheit bietet, werde ich auf jeden Fall in die Filme reinschauen, klingt sehr ansprechend :3
- Mark Twain
Kritikergilde