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Tjaja, irgendwann trifft es jeden: Der Auszug aus dem Elternhaus und der Start in das eigene Leben mit der ersten, eigenen Wohnung. Bei dem Einen kommt dieser Schritt früher, bei dem Anderen später. Und meine Wenigkeit gehört wohl eher zu den Spätzündern, aber manchmal will das Leben halt nicht ganz so mitspielen, wie man die Regeln aufstellen möchte.

Kurzum: Bei mir steht der Umzug an. Mit einer neuen, festen Arbeitsstelle im Gepäck geht es raus aus dem trauten Heim und hinein in das Eigene. Und ich möchte in den nächsten WebLog's gerne festhalten, wie es mir bei diesem großen Schritt ergeht und was so Schönes und Unschönes dabei passiert.


Meine ersten Schritte sind klar und vermutlich dieselben, die jeder bei einem Umzug hat. Ganz vorne steht natürlich erstmal die Wohnungssuche. Aber schon hier passieren die ersten Dinge, die nicht ganz nach Plan verlaufen wollen.

In meinem Fall waren die Wünsche klar: Eine kleine, gemütliche Zweiraumwohnung für mich allein, die so um die 50m² umfassen sollte. Um ein paar m² mehr oder weniger kommt es dabei nicht wirklich bei mir an. Wichtig ist natürlich der Mietpreis, der meine Schmerzgrenze von 250€ monatlich nicht übersteigen sollte. Mit den Nebenkosten und den weiteren finanziellen Anliegen, die so anfallen, sollte der letztliche Monatsbetrag für die Wohnung und Zusatzversorgung (Handy-rechnung & Internet) nicht weit über 400€ steigen. Immerhin übe ich keinen bereichernden Job aus und verdiene auch nicht die Welle, daher muss ich streng auf meine Ausgaben achten und sie einkalkulieren können. Ein Reinfall wäre immerhin nicht sehr ermutigend für die eigene Zukunft, wenn man mit der ersten Wohnung gleich auf die Schnauze fällt, nur weil man sich überschätzt hat.
Große Sonderwünsche habe ich nicht. Nur eine Einbauküche ist definitiv ein Muss, ebenso wie ein Keller. Ein Balkon wäre nett, aber darauf kann ich fürs Erste verzichten. Und mit einem Garten könnte ich eh nicht viel anfangen. Die Umgebung ist mir relativ, solange ich angenehm zum Nahverkehr gelange für meine tägliche Arbeit und die notwendigen Einkäufe unschwer zu tätigen sind. Immerhin verfüge ich noch nicht über den Luxus eines Autos, aber das wird sich hoffentlich bald ändern. Bis dahin muss man sich halt auf die übliche Art zu helfen wissen.

Die Wohnungssuche lief dann also mit diesen Wünschen und es waren schnell über das Internet verschiedene Angebote gefunden, sieben an der Zahl. Entsprechend kontaktierte ich die Vermietungsfirmen, Vermieter und Makler - aber nicht mit dem Erfolg, den ich erhoffte.
Von den sieben Wohnungen fielen zwei weg, da sie bereits reserviert bzw. vergeben waren. Schade, aber was soll man machen? Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Am nächsten Tag, am Mittwoch, hatte ich dann schon den ersten Besichtigungstermin. Nur blöderweise ausgerechnet für die Wohnung, die ich mir just for fun anschauen wollte, da sie schon anhand der Bilder im Internet ein Graus war. Aber egal, ich gebe generell den Dingen gerne eine Chance - also tat ich es mir an. Doch meine Erwartungen wurden erfüllt... die Wohnung blieb ein Graus. Sie war am Ende mit der Umgebung sogar noch schlimmer, als ich erwartet hatte. So blieb mir die Hoffnung, dass unter den verbleibenden vier Wohnungen was Sinnvolles dabei wäre.
Am Freitag dann hatte ich die nächsten zwei Termine, einen um 13 Uhr und den nächsten um 15 Uhr. Super, dachte ich mir, da mich beide Wohnungen wirklich interessiert hatten. Nur dummerweise musste ich den 13 Uhr-Termin dann doch absagen, da meine Begleitung noch ein familiäres Anliegen hatte - und das hatte definitiv Vorrang. Also versuchte ich den mir zugeteilten Makler zu erreichen, erfolglos. Und bis heute hat er mich nicht nochmal kontaktiert - super! Damit ist wohl wieder eine Wohnung weggefallen, die ich mir liebend gerne angesehen hätte... Aber zum Glück klappte der andere Termin und jene Wohnung heiterte meine Hoffnung wieder auf. Mit etwas Renovierung ließe sich da sicherlich was draus machen! Jedoch muss ich erst nochmal mit den Vermitern einige Fragen klären, da zur Besichtigung nur ein Verwandter der Privatvermieter zur Verfügung stand, der mir leider nichts weiter zu der Wohnung sagen konnte. Tjaja...
Nun stünden noch zwei Wohnungen von den ursprünglich sieben aus, doch bis heute hat sich dafür noch niemand bei mir gemeldet. Und das macht mich echt wahnsinnig! Man könnte einem Interessenten wenigstens mitteilen, ob die Wohnung noch frei wäre oder bereits vergeben ist oder meinetwegen aus dem Angebot zurückgezogen wurde. Das zeugt für mich echt nicht gerade von Kompetenz...

Momentan habe ich also nur die Hoffnung, dass mit der einen, bereits besichtigten, Wohnung ein klärendes Gespräch alles ins Positive für mich rücken wird. Dann hätte ich die Suche hinter mir und all die anderen, inkompetenten Vermieter/Makler könnten mich mal kreuzweise! Bekommen sie halt nicht ihre Provision von mir, selbst Schuld. Nur wenn das nicht klappen sollte und sich auch die anderen Makler nicht nochmal bei mir melden sollten bzw. ich weiterhin nie wen von denen erreiche, dann kotzt mich die erneute Wohnugssuche schon jetzt an... Ich bin nicht so der Mensch, der gerne ewig sucht. Zumal mir die Zeit davonrennt, da ich am 1. Oktober meine neue Arbeit antreten soll - bis dahin muss der Umzug gelaufen sein!

Um mir wenigstens etwas Zeit zu sparen bin ich natürlich nebenher schon fleißig am Ausmisten meines Hab und Guts und packe schon die ersten Sachen beisammen. Dabei begleiten mich jeden Tag längst vergessene Erinnerungen aus alten Kindertagen und immer wieder muss ich von einem Teil dieser schönen Zeiten Abschied nehmen.
Erst heute habe ich meine Mangaschränke damit abschließend geräumt, indem ich die letzten Daisuki's liebevoll in Beutel gestapelt habe, die sie zum Altpapier degradiert haben. Meine geliebten Daisuki's mit den wunderschönen Manga-Sammlungen wie Fruits Basket, Prussian Blue, Missile Happy, Vampire Knight, Skip Beat, Alice Academy, W-Juliet und viele viele mehr landen nun schweren Herzens in der blauen Tonne... aber sie bleiben dennoch unvergessen. Und ich habe mir bereits geschworen, dass ich einige der dort veröffentlichten Mangas irgendwann nochmal in meinen Besitz holen werde!
Auch schöne Kindheitserinnerungen wurden schweren Herzens bereits verabschiedet und meine geliebte Pony- und Kuscheltiersammlung findet hoffentlich liebevolle, neue Kinderhände, die sie weiterhin hegen und pflegen werden. Das hoffe ich zumindest, denn für den Müll waren sie mir zu schade... und verkaufen fände ich schrecklicher als verschenken, zumal die vermutlich eh keiner gekauft hätte. Und Zeit für den Trödelmarkt hätte ich eh nicht gehabt.

Tjaja, ist schon alles nicht so einfach. Beim Packen wird mir oft das Herz schwer, aber ich blicke mit einem zufriedenen Lächeln in meine Vergangenheit zurück. Immerhin kann ich ehrlich sagen, dass ich eine wirklich schöne Kindheit hatte und ich in meiner Familie immerzu sehr viel Liebe fand. Ich wurde bisher immer gut in meinem Leben begleitet und geleitet, sodass ich nun gestärkt auf meinen eigenen zwei Beinen vorangehen möchte.
Ich freue mich sehr auf mein eigenes Leben mit meiner eigenen Wohnung in einer neuen Stadt, die ich schon seit fünf Jahren von ganzem Herzen liebe. Zu der ich mich seit fünf Jahren schon verbunden fühle, weil dort bereits sehr schöne Erinnerungen wohnen. Aber ich werde garantiert niemals die schönen Zeiten hier Zuhause mit meiner Familie und meinen Freunden vergessen. Niemals. Sie werden mich immer und überall hin begleiten.
Ja, ich werde diese kleine, langweilige Kaff-Stadt wirklich vermissen. Und auch dieses Vorkriegs-Gebäude, in dem ich nun die letzten 10 Jahre gelebt habe. Meine bisherige Umgebung, mein bisheriges Zuhause, ist mir doch sehr ans Herz gewachsen...


Bis zum nächsten WebLog!
mata ne