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Was sagt der Kalender: Martinstag Was sagt der Kalender, zum festlichen Anlass

Autor:  DavidB

Es gibt nur noch wenige wirklich genutzte Feiertage, die einem Heiligen gewidmet sind. Bei Sankt Martin hingegen scheint ein richtiger kleiner Kult entstanden zu sein, der jedem anderen prominenten Christen fehlt.
Lange vorher werden in den Schulen kunstvolle, aber einander völlig identische Laternen gebastelt, die in Akkordarbeit fertig zu stellen sind, immerhin gibt es den Feiertag als Deadline. Als ob die Eltern dieser Arbeitssklaven nicht schon genug für das Material zahlen müssten, gilt es nun, für eine Martinstüte aufzukommen, in der eben falls einander identischer Süß- und Gesundkram zu finden ist. Doch davon bekommen die Kinder nichts mit, diese müssen mit ihren per Kerze ausgestatteten Laternen auf die Straße und die Schule repräsentieren, während es zu hoffen gilt, dass aus der Laterne keine Fackel wird.
So wie die US-Amerikaner jeden Morgen ihre Flagge ansingen, verehren die Kinder nun den heiligen Martin mit Liedern. Die bekanntesten davon kommen ganz zu Anfang, später werden die schwierigeren Lieder gespielt und der Nachwuchs gerät ins Stottern, falls er sich keine Spickzettel erstellte.
In den Liedern geht es im Grunde nur um zwei Dinge, eines davon ist das Herumwandern mit einer bunten Laterne. Man singt also davon, was man gerade macht, beinahe wie in einem miesen Musical. Das andere besungene Ding ist die Legende von Sankt Martin, der einem frierenden Bettler seinen halben Umhang vermachte, weshalb er in den meisten Darstellungen auch aussieht wie Superman beim Sparen.
Nicht nur draußen wird es immer dunkler, auch die Laternen gehen nacheinander aus, doch statt deswegen heimzukehren, wie es eines der Lieder vorschlägt, geht es in die Schule zurück, um die hoffentlich noch heile Laterne abzugeben und als Lohn ein Säckchen Fressalien abzuholen. Den Beutel gibt es natürlich nur für Schüler, deren Eltern reich genug sind, für so einen Kram Geld auszugeben, alle anderen sind halt umsonst dank Gesang heiser geworden. Der Tag darauf wird für die Familie umso angenehmer, wenn das Blag nicht rumschreien und –laufen kann, da Beine und Hals schmerzen. Dafür verschlingt es aber gierig die Süßigkeiten, und darum geht es schließlich bei Sankt Martin. Oder etwa nicht?

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Datum: 11.11.2013 08:35
Nicht zu vergessen, dass der Tag ja wohl nu "Sonne, Mond & Sterne" heisst....
~Wenn du nichts gelernt hast, ausser Mafiaboss zu sein und sie selbst im Knast nichts mit dir anfangen können, dann brauchst du dringend einen Psychiater~

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