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Final Review: Alderamin on the Sky Alderamin on the Sky, Anime-Review, Crunchyroll, Final Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Alderamin on the Sky
ねじ巻き精霊戦記 天鏡のアルデラミン [Nejimaki Seirei Senki  Tenkyō no Alderamin]

Anbieter:

Crunchyroll
Link zur Serienseite

Kosten:

keine (SD, Werbung)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei)

Lief seit: 8.7.2016
Episoden: 13

SimulReview:

Hier

 

Story

Ikta Solork hat keinerlei Ambitionen, Soldat zu werden und seinem Land Katjvana im Kampf gegen das verfeindete Kioka beizustehen. Nur um in der Nationalbibliothek zu arbeiten macht er sich zum Offiziersexamen in die Hauptstadt auf. Doch das Schiff dorthin gerät in einen Sturm, in dem die ebenfalls an Bord befindliche Prinzessin von Katjvana von Bord geht. Sie, Ikta und vier weitere Militärkadetten landen im Feindesland, doch dank Iktas geschickter Pläne können sie entkommen. Als Dank werden die fünf Kadetten prompt zu kaiserlichen Rittern geschlagen.

Dadurch wird Ikta auf einen Schlag alles, was er nie werden wollte: Ein Soldat, ein Adliger... und ein Held. Doch eine Wahl hat er nicht, und so macht er das Beste daraus. An der Offiziersakademie macht er sich zwar nicht nur Freunde, doch mit seiner speziellen Philosophie und taktischem Geschick bringt er viele dazu, ihm zu folgen. Aber noch ist er nur ein kleines Rädchen im Militärapparat eines Landes, dessen politisches System er verwünscht...

Jitsch findet...

Anime drehen sich ja gerne mal um militärische Konflikte, aber dass diese so realistisch und ungeschönt dargestellt werden, ist dann doch eher selten. Da gibt es Offiziere, die aussichtslose Kämpfe führen, weil sie einem Befehl des Kaisers nicht widersprechen können. Andere nutzen ihre Machtposition gnadenlos aus, um im Namen des Kaiserreichs Konflikte vom Zaun zu brechen, so dass man eher mit den Gegnern Mitleid hat. Und dann Ikta, dem zwar der Machtapparat des Kaiserreichs völlig egal ist, aber nicht das Leben der mit ihm kämpfenden Landsleute.

Ikta ist ein spannender Hauptcharakter, der trotz seines Geschicks auch einen Haufen glaubwürdiger schlechter Eigenschaften mitbringt. So ist er ziemlich faul und macht selten einen Hehl daraus, wenn ihm etwas nicht gefällt oder er es für unwissenschaftlich hält. Außerdem ist er ein Weiberheld, der auch gerne mit verheirateten Frauen fremdgeht. Das alles ist aber Teil seines Charakters, den es eben ausmacht, dass ihn Titel und Götter nicht weiter beeindrucken und er stattdessen jederzeit die rationalste Entscheidung bevorzugt.

Obwohl er ohne Frage im Zentrum der Story steht, werden ihm weitere wichtige Figuren zur Seite gestellt, die nicht weniger interessant sind. Seine Kindheitsfreundin Yatorishino gehört zu einer alten Kriegerfamilie und macht dieser alle Ehre, ist nämlich wenn es hart auf hart kommt eine echte Furie. Die Vertrautheit der beiden, trotz all ihrer Gegensätze, ist wirklich spannend. Die anderen drei Kadetten und die Prinzessin von Katjvana sind weniger im Zentrum, aber allesamt glaubwürdige Figuren. Das gilt auch für Figuren, die weniger zu den Hauptcharakteren zählen, aber die Story voranbringen.

Spannend ist aber auch die Handlung. In den militärischen Manövern spielen geografische Gegebenheiten ebenso eine Rolle wie die Wetterlage oder geschickte Fallen, so dass es nie auf langweilige Scharmützel hinausläuft, in denen die Soldaten lediglich aufeinander eindreschen. Zu sehen, wie Iktas oft simpel erscheinende Tricks auf glaubwürdige Art und Weise zum Erfolg führen, macht Spaß. Aber auch er ist vor Niederlagen nicht gefeit, und so bleibt die Spannung über den Ausgang der Schlachten erhalten. Die 13 Episoden der Serie sind eigentlich eher ein Prolog zu einer längeren Story, die am Ende der letzten Episode eigentlich erst richtig beginnt. Man kann nur hoffen, dass die Serie sich gut genug verkauft, um eine Fortsetzung zu rechtfertigen, da die Vorlage (eine Light Novel) hierzulande wohl eher unzugänglich bleiben wird.

Ein gewisses Manko stellt die deutsche Lokalisierung durch Crunchyroll dar. Der eine Teil davon ist, dass man sich nicht so recht einig wird, wie Eigennamen geschrieben werden sollen. In der ersten Folge wird noch "Ikuta Sorok" geschrieben, später dann "Ikta Solork", das Königreich mal "Katvarna" und mal "Katjvana" und in einer Folge ist vom Buch von "Aldelan" die Rede, obwohl das offensichtlich denselben Ursprung hat wie das "Alderamin" (mit r) im Titel. Insgesamt scheint Crunchyroll bei der Serie nicht die fähigsten Übersetzer eingesetzt zu haben - oder die Materie ist schlicht zu schwierig. Man stolpert, wenn man Japanisch kann, des Öfteren über Sätze, die falsch sind, zum Beispiel weil der Übersetzer falsch interpretiert hat, ob die Charaktere über eine hypothetische oder eine schon eingetretene Situation sprechen. Hier ist vermutlich die englische Übersetzung die Bessere.

Fazit

★★★★☆  (4 von 5 Sternen)

Eine spannende Serie, die leider nur einen Auftakt für eine größere Story darstellt und daher erst einmal unvollständig bleibt. Nichtsdestotrotz hat sie mit einem starken Hauptcharakter und spannenden militärischen Manövern einiges zu bieten. Die deutsche Übersetzung von Crunchyroll schwächelt leider etwas.



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