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The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 14: Chuseok (Nachtrag) Auslandssemester, KAIST, KAIST-Blog, Party

Autor:  Jitsch

Ich hatte im letzten Eintrag ja angekündigt, am Folgetag noch was zu schreiben, aber das ist nun nichts geworden, da ... nun ja, seht selbst.


Freitag, 20.9.13 - Chuseok Tag 3 (Fortsetzung) + Samstag 21.9.13

Wie ich angekündigt hatte, war ich an dem Freitag noch bei der Chuseok-Party des KI House. Die Party fand in den Privaträumen (glaube ich) der KI House-Besitzerin Grace Choi* statt.


Die Hanbit-Apartments (Klicken zum Vergrößern)

Das entsprechende Haus ist in den Hanbit-Apartments. Das ist eine Ansammlung von quasi exakt baugleichen Betonriegeln mit ungefähr 15 Stockwerken und 8-16 Wohnungen pro Stockwerk. Die Hanbit-Apartments bestehen aus 38 solcher Klötze. Und eigentlich stehen überall in Korea solche Siedlungen, immer schön mit Beschriftung an der Häuserwand (siehe Foto, dort steht jeweils "Hanbit" und die Nummer des Blocks).

Wie dem auch sei, die Party fand in einem dieser Apartments statt. Da dieses die volle Breite des Blocks einnahm, war sie gar nicht mal so klein, immerhin hatte es ja auch geheißen, es würden bis zu 50 Personen Platz finden. Es waren aber nur rund halb so viele Leute gekommen.

    
Grace erzählt, Gruppenfoto (Klicken zum Vergrößern)

Womit ich nicht wirklich gerechnet hatte war, dass ein Großteil der Anwesenden gar keine Studenten waren. Gut, vier kannte ich schon von der KISA-Party am Nachmittag und diversen anderen Veranstaltungen und die Polin, die zwei Stockwerke über mir wohnt und mir koreanische Tastatur-Aufkleber mit bestellt hat, war auch da. Aber der Rest waren irgendwie Doktoranden, Wissenschaftler und andere Leute, die Grace irgendwo her kennen.

Und es waren wirklich einige Nationen vertreten. Leute aus Singapur, Indonesien, Indien, Vietnam, China (glaube ich), Holland, Schweiz, Schottland, Dänemark, Österreich, Zimbabwe, Senegal (oder so), und den USA. Lustigerweise soweit ich mich erinnere kein einziger Südamerikaner, wo es doch so viele Brasilianer am KAIST gibt.

Das Programm ging so, dass es erst Essen gab. Ich habe mich nicht besonders reichlich bedient, weil ich noch recht voll von der KISA-Party war. Dann gab es eine Vorstell-Runde und anschließend haben wir Chuseok-Bräuche aus aller Welt verglichen und Grace wollte gerne typische Lieder aus unseren Ländern hören. Ich habe "Der Mond ist aufgegangen" gesungen (die erste Strophe) und außer mir haben sich noch der Senegalese (?), die drei Vietnamesen und zwei Inder dazu breitschlagen lassen, zu singen. Für jede Darbietung gab es ein kleines Präsent (nützliche Sachen wie Tupperdosen, Besteck, Hausschuhe etc.).

Anschließend haben wir uns noch über alles mögliche unterhalten. Vor allem Peter (den ich zuallererst von Facebook kannte, aber auch schon bei der Movie Night und der KISA-Party getroffen hatte) ist ganz schön weit rumgekommen wenn man bedenkt, dass er nur knapp 1 Jahr älter ist als ich. Vielleicht ist man aber auch einfach reiselustiger, wenn man sowieso schon mit einer britischen Staatsbürgerschaft an der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz aufgewachsen ist und eine englischsprachige Schule besucht hat.

Nachdem sich bei Grace alles so langsam verabschiedet hat hat sich noch eine kleine Gruppe gefunden, die Lust hatte, was trinken zu gehen. Ich bin gerne mitgekommen, weil ich eh nichts weiter vor hatte und an Chuseok wenigstens noch ein bisschen was erleben wollte ;D

    
Im Santaclaus, der Very Very Good-Mart (Klicken zum Vergrößern)

Wir waren dann erstmal im Santa Claus, das ich ja schon von der Party nach dem Einführungsabend für die ausländischen Studenten kannte (siehe Part 4). Wir, das waren Max (US-Amerikaner mit Puerto-Ricanischen Wurzeln), Rickey (US-Amerikaner mit chinesischen Wurzeln), Seah (aus Singapur), Markus (Österreicher, der mich bei Grace gleich in Deutsch angesprochen hat weil er meinen Akzent als Deutsch erkannt hat) und Amin (Iraner). Wobei ich zugeben muss, dass ich mir bis auf Markus und Amin (letzteres weil es wie Armin klingt) die Namen nicht gemerkt habe, sondern gerade bei Facebook gespickt habe, da wir uns im Laufe des Abends auch alle virtuell miteinander angefreundet haben.

Das war soo ein interessanter Abend. Wir haben über alles Mögliche geredet, angefangen beim Campusleben über US-Waffengesetze, die politische Situation im Iran, die Bundestagswahl und was weiß ich noch alles. Allein dafür hat es sich gelohnt.

Wir haben dann irgendwann noch das Santa Claus verlassen, waren in einer weiteren Bar, später beim "Very Very Good-Mart" vom obigen Foto wo wir auf einer Bank draußen saßen bis uns die Polizei verscheucht hat, weil wir uns "zu laut" unterhalten haben (imo waren wir nicht extrem laut, aber wenn man in einem der umliegenden Häuser schlafen will sieht man das vielleicht anders). Als letztes waren wir noch in einer Karaoke-Bar. Sie hatten japanische Songs, aber leider eine eher kleine Auswahl. Meinen liebsten Karaoke-Song, Tsuki to Taiyou (ein One Piece Ending) hatten sie leider nicht.

Als wir wieder auf dem Campus waren (wo dann doch die meisten wohnen, auch wenn Seah und ich die einzigen Studenten waren) war es 5 Uhr Morgens...

Dementsprechend habe ich Samstag bis 12 geschlafen und dann gings mir immer noch nicht so blendend, weshalb ich den restlicehn Tag fast nur rumgegammelt habe und Pokémon geschaut (der Fakt, dass demnächst eine neue Staffel kommt hat mich doch dazu gebracht, die vorherige noch komplett schauen zu wollen. Da habe ich allerdings noch einiges vor mir). Außerdem war ich einkaufen, da mir die Milch mittlerweile ausgegangen war. Später kam auch meine Mitbewohnerin wieder, die in Soul, wenn man nach den Facebook-Fotos geht, auch einigermaßen Spaß hatte.

Sonntag, 22.9.2013

Da ich heute wieder fit bin (oder es sein wollte...), bin ich um 9 aufgestanden und als erstes joggen gewesen. Bin diesmal weiter gelaufen als sonst, aber dafür habe ich auf dem Rückweg einen Teil der Strecke gehen müssen, weil ich einfach nicht mehr konnte.

Dann erfuhr ich, dass aus unserem Gruppentreffen in IT SE nichts wird, weil unser Neuzugang einen anderen Termin hat und der Franzose auch so tat, als hätten wir nicht letzte Woche auf dem Treffen live besprochen, dass wir uns Sonntag wieder treffen (er ist übers Wochenende in Seoul und kommt wohl erst heute abend wieder). Außerdem sollten wir unseren Projektplan Freitagabend über die Website einreichen, aber da wir die erste Version (Themenaufteilung nur auf 4 Personen) schon letzten Montag verschickt hatten, ist das hoffentlich okay.

Den Rest des Tages war ich im Lab, wo ich koreanisch gelernt habe, mich an den Hausaufgaben in Simulation versucht und auch nochmal meine Sachen für die Kurzklausur durchgegangen bin (das muss ich morgen aber nochmal in aller Ruhe). Interessanterweise ist das Lab im Moment voll besetzt, da heute Abend ein Meeting der Lab-Member stattfindet, auf dem jetzt alle sind.

Oh, und nächsten Freitag gehen wir zusammen mit einer anderen Professoren und evtl. welchen ihrer Labmembers wandern. Ich muss mal gucken, was dafür so die beste Kleidung ist...

Soweit von mir, die nächste Meldung gibt es, wenn wieder was Interessantes passiert (also entweder neue Katastrophen oder die Outdoorparty in der Innenstadt am Donnerstagabend).

Grüße nach Deutschland, und ich hoffe, ihr wart schon wählen (ich habe natürlich auch gewählt - per Briefwahl) oder geht gleich noch!

Jitsch


*soweit ich weiß heißt sie nicht wirklich Grace, aber Koreaner die viel mit Ausländern zu tun haben legen sich offenbar gerne einen englischen Zweitnamen zu, weil Ausländer sich koreanische Namen so schwer merken können.

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Datum: 22.09.2013 14:29
Da drüben scheint ja echt jede Menge los zu sein, jeden Tag Party XD Kennt man so ja auch gar nicht von dir :P
Was macht ihr in Simulation? Du hattest ja geschrieben, dass da von C#-Kenntnissen die Rede war, macht ihr auch was damit?

Und natürlich war ich schon wählen :D Ich war die Nummer 1000 in der Kartei, vielleicht bringt das Glück (wofür auch immer).
"Schreiben ist die Rebellion der Sanften gegen den Lärm der Großmäuler."
- Bernhard Steiner
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Datum: 22.09.2013 14:35
"Jeden Tag Party" ist voll übertrieben! Aber man kriegt einfach leichter mit, wo was los ist wenn man weiß, wer solche Sachen veranstaltet. Noch dazu würde mir sonst ein Ausgleich fehlen, den ich in Berlin immer durch die zusammen-rumgammel-und-Anime-schau-Wochenenden mit Daniel hatte.

Dass du wählen warst überrascht mich natürlich nicht ;)
„Um nach vorne zu kommen und dort zu bleiben, kommt es nicht darauf an,
wie gut du bist, wenn du gut bist,
sondern wie gut du bist, wenn du schlecht bist.“

Martina Navratilova
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Datum: 22.09.2013 20:36
> Da drüben scheint ja echt jede Menge los zu sein, jeden Tag Party XD

Wie bei Vampire Diaries XD
Naja, so eine Party ist doch auch ein interessanter Anlass zum Schreiben. Und du triffst neue Leute
Das mit der Wahl wäre das nächste gewesen, was ich gefragt hätte. Gab ja heute einiges an Überraschungen (für die Parteien).

> Ich war die Nummer 1000 in der Kartei, vielleicht bringt das Glück (wofür auch immer).
Nr. 15 ^^

In das Lab kannst du also immer reingehen. Ist das so eine Art Trakt mit verschiedenen Räumen (wie bei uns in Bio)?
Und es scheint ja recht familiär zu sein. Das mit den Häusern finde ich cool, das es Orientierung bietet (und es erinnert mich an Neon Genesis Evangelion……… und an meine Geburtsstadt, wo ja auch Wohnblock and Wohnblock steht.)

Habe eben meine gepressten Blätter gescannt, Beschreibungen verfasst und eine kleine Ralley zusammengestellt. Mal sehen, wie das läuft. Und jetzt habe ich Hunger *arrr*

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S.N.O.R.T. Snape Needs Our Respect Too
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Datum: 23.09.2013 12:23
Das Lab ist eigentlich recht klein. Es sind zwei verbundene Räume von - ich schätze jetzt mal ganz gewagt - 3 x 6 m. In beiden ist so grob Platz für 5-6 Schreibtische.

Mit anderen Labs ist das ganze nicht räumlich verbunden, aber in demselben Flur sind noch mehrere Labs in ähnlicher Größe.

Da wir Industrial Engineers sind und allenfalls Computersimulationen machen, ist es aber kein richtiges "Labor" wie man das vor Augen hat wenn man den Begriff hört, sondern eigentlich eher ein Büro oder Computerraum.
Die Chemiker etc. warden aber vermutlich in ihren Labs oder in Nebenräumen auch Versuchsmaterial haben.
„Um nach vorne zu kommen und dort zu bleiben, kommt es nicht darauf an,
wie gut du bist, wenn du gut bist,
sondern wie gut du bist, wenn du schlecht bist.“

Martina Navratilova


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