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Digimon Adventure Ω

von

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Folge 10 – Rache

Es war offensichtlich, dass Takutoumon innerlich brodelte. Ein wütender König war gleichzeitig ein unberechenbarer König. Er betrat den großen Saal, wo bereits drei seiner Generäle auf ihn warteten. Zuvor hatte er vier Digimon ausgewählt, aber Gogmamon war besiegt worden. Dies geschah, obwohl er seinem Diener zusätzlich eine der Kugeln von Azulongmon gegeben hatte. Er hatte sie im Kampf eingesetzt, jedoch ohne Erfolg. Der Feind war stärker, als er vermutet hatte. Aber eigentlich hätte er damit rechnen müssen. Diese Menschen waren zuvor in der Lage gewesen, die Meister der Dunkelheit zu besiegen; das allein sprach für ihre Stärke.

Er trat vor seine Mitstreiter und sprach mit erhobener Stimme:

"Hört, meine Kameraden! Ich dulde keine weiteren Niederlagen! Ich benötige jemanden, der diese Menschen ernst nimmt und nicht zögert, sie auszulöschen! Wer von euch ist bereit, als Nächstes in den Kampf zu ziehen?" Die drei Schatten am Ende der Halle sahen einander an. Dann trat der kleinste von ihnen vor und verbeugte sich leicht.

"Werter Digimon-König! Bitte erlaubt mir, diese Aufgabe zu übernehmen. Ich brenne darauf, das Blut unserer Feinde zu kosten."

Takutoumon sah zu seinem zweiten General hinab. Er ähnelte durchaus dem Aussehen ihrer Feinde, doch das musste nichts heißen. Er war fein gekleidet, trug einen Umhang und eine Maske, dazu zwei spitze Zähne, die in seinem Mund aufblitzten.

"Also gut, erledige die Menschen und bring mir das Buch. Ich verlasse mich auf dich." Schließlich überreichte der König dem General noch eine der Kugeln, die ihm im Kampf sicher nützlich werden würden.

Dann machte sich der Kämpfer auf den Weg in die Menschenwelt.
 

Kari kam mit ihrem Terminkalender nicht hinterher. Yoleis Hochzeit war natürlich besonders dick mit rotem Stift eingekreist worden. So hatte sie ihre Prioritäten gesetzt.

Besonders Gatomon freute sich auf diesen Tag, vor allem da es sich nicht wie meistens verstecken musste. Die meisten Gäste würden über Digimon Bescheid wissen, es würde also ganz zwanglos werden. Ihr Digimon sah dem Sofa und verschlang einen Pudding, den Kari am Vortag gekauft hatte. Sie selbst setzte sich an ihren Schreibtisch und arbeitete noch ein paar Sachen an ihrem Laptop ab. Für ihre Ausbildung als Erzieherin hatte sie verschiedene Werke gelesen und sollte deren Inhalte zusammenfassen. Sie war so darauf fokusiert, dass sie aufschreckte, als plötzlich ein lautes Geräusch hörbar wurde.

Auch Gatomon sprang auf und versuchte die Quelle des Geräusches auszumachen. Es lief zur Balkontür, dessen Klinke es jedoch nicht erreichte. Kari stand auf und begab sich zu ihm. Sie öffnete die Tür und trat auf den Balkon. Missmutig stellte sie fest, dass eine Vase umgefallen war und nun in Scherben auf dem Boden lag. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Aber merkwürdig, die Vase war an einem Rand gestanden und es war recht schwer. Wie hatte es der Wind geschafft sie umzustoßen? Oder war es womöglich ein Vogel? Das hätte schon ein ziemlich großer sein müssen. Jedenfalls blieb ihr nichts anderes übrig als eine Kehrschaufel zu holen und die Scherben aufzufegen. Als sie die Tür wieder schließen wollte, stand Gatomon immer noch auf dem Balkon und starrte in die Nacht.

„Was ist? Kommst du?“, wollte sie dieses aufrütteln. Die kleine Katze bewegte sich, wenn auch nur langsam.

„Irgendwie... habe ich ein seltsames Gefühl.“ Kari hakte nach, was ihr Partner damit meinte, doch dieser konnte ihr es nicht beantworten. Also zogen sie sich wieder in die Wohnung zurück und widmeten sich wieder anderem.

„Sag mal, Kari, du hast doch morgen frei, oder? Was unternehmen wir da?“, fragte Gatomon schließlich. Die junge Frau lächelte. „Ich hatte mir tatsächlich schon etwas vorgenommen. Aber es kommt darauf an, ob die Person, mit der ich etwas unternehmen will Zeit hat.“, sagte sie verschwörerisch.

Es war noch früher Morgen als es an der Tür klingelte und Tsubasa aufhorchte. Sie eilte die Treppe hinunter, doch ihre Mutter war schneller als sie gewesen. Wie verabredet stand Takeshi vor der Tür und unterhielt sich gerade mit eben jener. Ihre Mutter hatte den Jungen ebenfalls seit ihrem Umzug nicht mehr gesehen und staunte, wie groß dieser geworden war. Zum Glück gelang es dem Mädchen diese schnell dazu zu bewegen sich anderem zu widmen, damit sie Takeshi allein sprechen konnte. Dieser nahm seinen Rucksack ab und reichte ihn seiner Freundin.

„OK, alles wie abgemacht. Sollte irgendwas passieren, kannst du mich jederzeit erreichen. Ich bin die nächsten Tage bei meinen Großeltern, ich werde dich also nicht physisch unterstützen können.“

Tsubasa nickte und dankte ihm für das Vertrauen. Dann verabschiedete sie ihn bereits und verschwand mit dem Rucksack auf ihr Zimmer. Dabei immer achtend, dass ihre Mutter keine seltsamen Fragen stellte. Dort angekommen kam sie sich fast schon wie jemand vor, der illegale Substanzen gekauft hatte. Doch als sie den Rucksack abstellte und Rurimon befreite, fühlte sie sich schon besser. Hebimon kam angekrochen und begrüßte den Kameraden.

„Also, bist du bereit?“, fragte es den kleinen Drachen. Dieser bestätigte es. „Ja, ich habe extra mein Buch dabei. Falls es uns gelingt eine neue Kugel zu finden, kann ich sie sofort darin aufnehmen.“ Tsubasa wollte anmerken, dass das Digimon sein Buch stets dabei hatte, ließ es dann aber. Sie hatte einen Plan gemacht an Orten, welche sie abgrasen konnten. Doch sie sollte bald feststellen, dass dieser Plan über den Haufen geworfen werden würde. Ihr Handy klingelte und sie war erstaunt Karis Nummer zu sehen. Sie war sich so unsicher, dass sie es dreimal klingen ließ, bevor sie ranging.

„Yagami... Kari, was für eine Überraschung. Was kann ich für dich tun?“

Die junge Frau am anderen Ende kam schnell zum Punkt. „Hey, hättest du heute zufällig Zeit?“, hakte sie nach. Tsubasa hätte ihr gerne etwas anderes gesagt, doch sie verriet ihren Plan, Rurimon zu benutzen um die verbleibenden Kugeln zu finden. Allerdings schien dies für Kari kein Hindernis zu sein. „Ich wollte ohnehin vorschlagen, dass wir gemeinsam auf die Suche gehen. Was sagst du, wäre es ok für dich, wenn du mich dabei hättest?“ Für Tsubasa kam das unerwartet, doch es sprach nichts dagegen. Schließlich akzeptierte sie die Bitte und die beiden verabredeten sich. „Ich schätze je mehr wir sind, umso erfolgreicher.“, murmelte das Mädchen und trug Rurimon und Hebimon auf, sich für den Ausflug bereit zu machen.
 

20 Minuten später meldete sie sich bei ihrer Mutter ab und verließ das Haus. Mit der Bahn hatte sie bald ihr Ziel erreicht und traf sich mit Kari wie letztens bei ihrem Ausflug nach Shibuya am Bahnsteg. Sie wurde überschwänglich umarmt und Tsubasa erkannte einen Schwanz aus Karis Tasche herausschauen. Kari erkundigte sich bezüglich Rurimon und Tsubasa verwies auf ihren Rucksack.

"Aber wo hast du denn Hebimon gelassen?", wunderte sie sich dann. Tsubasa grinste und streckte ihren Arm aus. Aus ihrem Ärmel lugte schließlich ein Kopf und es wurde ersichtlich, dass sich Hebimon um ihren Arm geschlungen hatte. "Praktisch, oder? Ich kann Hebimon überall an mir verstecken.", sagte Tsubasa. Kari lachte. "Du bist ja eine richtige Medusa.", sagte sie. So hätte sich Tsubasa selbst zwar nicht bezeichnet, aber etwas von einer Schlangenbeschwörerin hatte sie inzwischen schon. Dann begann sie von ihrem Plan zu reden, doch ihre Begleiterin unterbrach sie sofort. "Ich habe eine bessere Idee. Komm einfach mit.", meinte sie und die DigiRitterin nickte langsam. Sie staunte nicht schlecht, als sie sich wenig später in einem Einkaufszentrum wiederfanden. "Also, wohin möchtest du als erstes? Die haben hier ein tolles Café mit Konditorei. Oder sollen wir in den ersten Stock zu den Kleidern?", fragte Kari. Tsubasa stammelte etwas. "

Äh... wir gehen shoppen? Wollten wir nicht die Kugeln suchen?", hakte sie nach. Kari neigte den Kopf nach rechts. "Aber klar. Aber Rurimon spürt die Nähe der Kugeln doch automatisch, richtig? Es spricht also nichts dagegen, wenn wir währenddessen anderen Tätigkeiten nachgehen.", sagte sie. Tsubasa war sich nicht sicher, ob sie dieser Logik folgen konnte. Konnte es sein, dass Kari ihre Suche nur als Vorwand nutzte, um einen gemeinsamen, spaßigen Tag zu haben? Nein, Tsubasa wehrte sich gegen diesen Gedanken. Kari war eine Vorbildsperson, jemand auf den man sich zweifellos verlassen konnte. Sie würde ihre Mission wenn dann noch ernster nehmen, als das Mädchen selbst. Nun ergriff sie einfach Tsubasas Hand und zog sie mit sich. Sie nahmen die Rolltreppe nach oben und sahen sich im ersten Bekleidungsgeschäft um. Nachdem das Mädchen sich die Auswahl eher halbherzig ansah, begann Kari ein paar Sachen für sie auszusuchen.

"Das hier musst du unbedingt mal anziehen, Ich finde es passt zu deinen Augen.", reichte sie dem Mädchen ein Kleid. Dabei war sie so überschwänglich, dass Tsubasa es nicht wagte abzulehnen. Also zog sie sich in eine der Kabinen zurück und probierte es an. "Hey, Tsubasa. Was machen wir hier eigentlich?", wollte Hebimon wissen. Die DigiRitterin bat ihren Partner um Nachsicht. Kari würde sich bestimmt etwas dabei denken. Draußen hingegen war diese dennoch nicht so überzeugt und wollte, dass Tsubasa noch weiteres anprobierte. Am Ende hatten sie etwas gefunden, was auch dem Mädchen recht gut gefiel. Sie klapperten noch zwei weitere Geschäfte ab, bevor sie sich im Restaurant niederließen. Rurimon selbst war inzwischen eingeschlafen, Tsubasa rechnete nicht damit, dass es heute noch groß zum Einsatz kommen würde. Sie studierte die Karte und entschied sich für eine Variante mit viel Sahne. Kari wollte den Erdbeerkuchen. Sie wurden bald bedient und ließen es sich schmecken.

"Schmeckt der Kuchen? Ich kann dieses Café hier nur empfehlen.", sagte Kari. Tsubasa nickte. "Schon. Nur... habe ich irgendwie den Eindruck, dass wir heute nicht viel erreicht haben.", sagte sie kleinlaut. Kari ließ eine Erdbeere in ihrem Mund verschwinden. "Ach. Findest du?", fragte sie. Tsubasa nickte. "Wir haben keine einzige Kugel gefunden. Irgendwie war der Tag... naja...", sagte sie. Kari legte ihre Gabel beiseite. "Verschwendet? Tja, das sehe ich nicht so. Du hattest doch Spaß, oder?", fragte sie. Tsubasa dachte kurz darüber nach und bestätigte es ihr dann. "Na also. Dann haben wir den Tag nicht verschwendet. Du musst dich auch manchmal um dich selbst kümmern, die Suche nach den Kugeln läuft uns ja nicht weg.", sagte Kari. Das Mädchen ließ sich dies durch den Kopf gehen. "Mag sein. Nur weiß ich nicht, wie ich das Takeshi und Shun erklären soll.", lenkte sie ein. Kari zuckte mit den Schultern. "Musst du doch auch gar nicht. Und selbst wenn das Digimon da in deinem Rucksack petzt, die beiden werden dir sicher nicht böse sein, wenn du einen Tag für dich beanspruchst. Schließlich sind sie deine Freunde und wollen nur das Beste für dich.", führte sie ihr vor Augen. Dann nahm sie eine Erdbeere mit der Gabel auf und hielt sie Tsubasa hin. Hebimon wagte sich aus ihrem Ärmel hervor und schnappte sie sich. "Sie hat recht, Tsubasa!", erwiderte das Digimon kauend. Zwar war dies Bestechung, doch Tsubasa gab ihrem Partner dennoch recht. Also begann sie die Sache lockerer zu sehen und dankte Kari, dass sie ihre Zeit für sie opferte. Nachdem sie aufgegessen hatten, verließen sie mit zwei vollen Taschen das Gebäude. Jedoch mussten sie bald eine Pause machen, da ihr Gepäck zusammen mit den Digimon etwas zu schwer war. Schließlich kam Kari eine Idee.

"Hey, unternehmen wir doch einen Abstecher zu mir. Ich wohne nicht weit weg. Warten wir bis es später wird, dann musst du die Digimon auch nicht versteckt mit dir tragen.", schlug sie vor. Tsubasa fand die Idee gut, weshalb sie sich zu dem Wohnhaus begaben, in dem die junge Frau lebte. Allerdings sprang Gatomon schon aus seinem Versteck, bevor sie vor der Tür angekommen waren. "Hey, Gatomon, so geht das nicht. Du wirst noch gesehen.", wand Kari ein. Die Katze hatte ihren Kopf in die Höhe gerichtet und reagierte nicht. "Ist... alles in Ordnung?", hakte Tsubasa nach. Erst nach einer Weile wand sich Gatomon ihnen wieder zu. "Ja nur... das seltsame Gefühl von gestern. Egal, vergesst es einfach.", sagte es. Die beiden beschlossen nicht nachzuhaken und Kari schloss die Tür auf. Wenig später befanden sie sich in ihrer Wohnung und tranken einen Kaffee. Sie plauderten noch eine Weile, bis es dunkel wurde und es für Tsubasa Zeit wurde zu gehen. Sie verabschiedete sich und bedankte sich noch einmal vielmals für den heutigen Tag. Sie musste Kari versprechen, diesen bald mal zu wiederholen. Draußen ließ sie Rurimon aus dem Rucksack, welcher selbstständig neben ihr herging. In der aufkommenden Nacht würde er vermutlich ohnehin für eine Katze gehalten werden. Hebimon war Tsubasas Oberarm hochgekrochen und zischte ihr ins Ohr. "Diese Kari und Gatomon sind echt nett. Findest du nicht?", fragte es. Seine Partnerin bestätigte es ihm.

"Ja, ich hoffe bald mal wieder etwas mit ihr zu unternehmen.", stand für sie fest. Kari streckte bereits beide Arme in die Höhe und beschloss heute zeitig ins Bett zu gehen. Der Ausflug mit Tsubasa hatte Spaß gemacht. Es war besser, wenn diese ihre Aufgabe als DigiRitterin nicht zu ernst nahm. Die Zeit mit einem Digimon-Partner bestand nicht nur aus Kampf, viele hatten länger gebraucht um diesen Umstand zu verstehen. Sie streichelte Gatomon, das immer noch etwas abwesend wirkte.

"Soll ich heute mal wieder dein Fell ordentlich bürsten? Du hast den ganzen Tag in dieser engen Tasche verbracht.", fragte sie. Doch die Katze wehrte ab. "Lass mal. Hast du etwas dagegen, wenn ich raus gehe und frische Luft schnappe?", fragte Gatomon. Kari wunderte sich zwar etwas, hatte aber nichts einzuwenden.

„Solange du von niemandem gesehen wirst, sicher.“

Allerdings hielten die Leute Gatomon meistens ohnehin für eine echte Katze, wenn man es versehentlich erblickte. Zugegeben, die wenigsten Katzen gingen auf zwei Beinen, doch zumindest das Mauzen hatte ihr Partner inzwischen recht gut drauf.

„Ich gehe nur etwas hinauf aufs Dach, keine Sorge.“, meinte es und Kari gab ihr OK. Als es hinaus auf den Gang gelaufen war, begann sie doch etwas sich Sorgen um ihren Partner zu machen. Es verhielt sich seit gestern schon so. Irgendein Gefühl hatte Gatomon beschlossen, doch es konnte dieses nicht wirklich benennen. Kari beschloss, dass sich schon alles in Wohlgefallen auflösen würde und schritt ins Bad um eine Dusche zu nehmen. Sie warf ihre Klamotten in einen Korb und griff nach dem Shampoo. Wenig später ließ sie bereits den angenehmen Wasserstrahl über sich fließen, welcher ihr unverzüglich half, sich von dem anstrengenden Shoppingtag zu erholen. Sie stellte das Wasser ab und griff nach dem Handtuch um sich abzutrocknen. Sie stieg aus der Dusche und sah sich nach ihrem Fön an. Dieser lag einfach im Waschbecken und Kari kümmerte sich um ihre Haare. Seit sie sich diese etwas länger wachsen ließ, war auch der Aufwand etwas größer. Allerdings beklagte sie sich nicht, etwas Veränderung konnte ja nie schaden. Kari hielt kurz inne, als ein Schatten im Spiegel zu sehen war. Allerdings tat sie diesen als Spiegelung ab. Als nächstes beschlich sie das Gefühl, dass es im Badezimmer kälter wurde. War dies ebenfalls nur Einbildung? Im nächsten Moment musste sie feststellen, dass sie auf ihren Instinkt hätte hören sollen. Nein, sie hätte bereits Gatomons Gefühl ernster nehmen sollen. Sie erschrak, als sich plötzlich von hinten eine Hand auf ihren Mund legte. Sie ließ den Fön fallen, welcher zu Boden fiel und den Betrieb einstellte. „Keinen Mucks, Menschlein. Hast du verstanden?“, flüsterte ihr eine tiefe, fast schon düstere Stimme ins Ohr. Kari überlegte, ob sie sich wehren sollte, doch etwas bereitete ihr große Angst. Sie hatte das Gefühl, dass der Eindringling kein Mensch war. Denn immer noch starrte sie in den Spiegel vor sich. Eigentlich hätte sie darin die Spiegelung des Angreifers hinter ihr entdecken müssen. Aber... er besaß keine.

Gatomon hatte inzwischen die Tür zum Dach betreten. Erneut beschlich es das selbe Gefühl wie gestern Abend. Irgendetwas war hier oben gewesen. Gatomon konnte immer noch seine Aura spüren. Sie war ihm vertraut und löste Traurigkeit in ihm aus. Das letzte Mal, dass es so etwas gefühlt hatte war... aber nein, das konnte immerhin nicht sein. Seine größte Sorge wurde aber kurz darauf zur Wahrheit. Von oben flatterten schwarze Wesen herab und Gatomon konnte gerade noch so zur Seite springen. Es erkannte nun mehrere Fledermäuse, die es auf es abgesehen hatten. Es riss die Augen weit auf. Nein, das hier konnte nicht echt sein. Sie hatten denjenigen, an den Gatomon im Moment dachte vor 10 Jahren besiegt. Und trotzdem... waren diese Fledermäuse nicht aus Fleisch und Blut.

Als Tsubasa auf die Uhr ihres Handys sah, merkte sie, dass sie sich doch recht viel Zeit gelassen hatte. Sie hoffte, dass ihre Mutter nicht zu sauer war. Morgen war zwar keine Schule, doch Tsubasa hatte versprochen eigentlich viel früher wieder zurück zu sein. Doch wie hätte sie ahnen sollen, dass sie auf ihrem Ausflug so die Zeit vergessen würde? Im Nachhinein war sie froh nicht einfach ihrem Plan gefolgt zu sein. Auch wenn Rurimon sicher etwas sauer war, dass es quasi missbraucht worden war. Tsubasa beschloss sich bei dem Digimon zu entschuldigen. Sie wollte gerade dazu ansetzen, da hatte der kleine Drache innegehalten. Es reckte seinen Kopf in die Höhe und wand sich dann um. „Wir müssen zurück!“, sagte es dann. Tsubasa runzelte die Stirn.

„Wieso? Hast du etwas vergessen?“ Rurimon verneinte. „Nein, ich orte eine Kugel. Die Energie kommt aus der Richtung, aus der wir kommen!“ Hebimon betrachtete es skeptisch. „Bist du sicher? Vielleicht irrst du dich. Und wieso sollte sie ausgerechnet jetzt zu spüren sein und nicht schon vorher?“

Das konnte Rurimon jedoch nicht beantworten. Aber fest stand, dass es sich absolut sicher war. Tsubasa überlegte kurz was sie unternehmen sollte. Würde sie jetzt zurückgehen, würde sie definitiv erst spät nachts zu Hause ankommen. Der Ärger war vorprogrammiert. Schließlich zückte sie ihr Handy und wollte Kari bitten sich der Sache anzunehmen. Sie ließ es mehrfach klingeln, doch sie ging nicht ran. Stand sie gerade unter der Dusche und hörte es nicht? Es blieb nichts anderes übrig. Tsubasa beschloss umzukehren und Rurimon lief schon mal voraus. Nach einigen Minuten waren sie völlig außer Atem als sie beim Wohnhaus ankamen. Eine ältere Frau verließ es gerade, was es Tsubasa erlaubte, einfach ins Innere zu gelangen. Auch dass diese Rurimon zu Gesicht bekam, kümmerte sie im Moment nicht. Sie fuhr hoch zu Karis Wohnung und klingelte. Ebenfalls ohne Erfolg. So langsam begann sie, sich Sorgen zu machen.

„Tsubasa!“, zischte Hebimon und machte auf etwas aufmerksam. Das Mädchen wand sich zur Treppe und erkannte Gatomon herabsteigen. Zu ihrem Entsetzen, schien dieses verletzt zu sein. „Was ist passiert?“, wollte das Mädchen sofort wissen.

Gatomon keuchte.

„Er... er ist zurück. Ich weiß nicht wie, aber er ist wieder da.“

Tsubasa hingegen verstand kein Wort. „Zurück? Wer denn?“ Gatomon riss sich zusammen.

„Myotismon! Er ist hinter Kari her! Aus dem Weg!“ Die kleine Katze versuchte die Tür zu öffnen. Als dies nicht gelang, übte es eine Attacke aus, um diese aufzubrechen. Seine Partnerin würde es ihm später sicher vergeben. Die Gruppe drang ins Innere der Wohnung ein. Sie war leer, von Kari keine Spur. Sie durchkämmten die ganze Wohnung und fanden im Bad dann Spuren eines Kampfes. Es war Tsubasa, die schließlich einen Hinweis entdeckte. Auf dem Bett lag eine blutrote Karte, auf der etwas geschrieben war. „Ich habe den DigiRitter. Wenn ihr sie lebend wiederhaben wollt, bringt Azulongmons Wiedergeburt so wie dessen Buch in die Parkgarage 300 Schritte östlich von hier.“, las sie vor. Gatomon schlug gegen den Pfosten des Bettes.

„Das ist alles meine Schuld. Ich habe Kari im Stich gelassen und er konnte sie sich holen!“ Tsubasa konnte nicht glauben, dass diese tatsächlich entführt worden war. Aber hätte es nicht jeden von ihnen treffen können, wenn der Feind hinter Rurimon her war. Gatomon wand sich nun an diesen. „Du musst uns begleiten.“ Der kleine Drache wich unsicher zurück. „Keine Sorge, natürlich liefern wir dich nicht aus. Aber wir müssen so tun, damit Kari-san nichts zustößt.“, versuchte ihm Tsubasa klarzumachen. Rurimon nickte. „Ja, ihr habt recht. Wenn der Feind eine der Kugeln besitzt, müssen wir ohnehin versuchen diese zurückzuholen.“, stand für es fest. „Aber... sollten wir zuerst nicht Verstärkung besorgen?“, wand Hebimon ein. Seine Partnerin stimmte ihm zu. Aber wen sollte sie informieren? Takeshi war bei seinen Großeltern, er schied aus. Shun hatte heute Nachhilfe, müsste inzwischen aber schon zu Hause sein. Doch seine Eltern waren derart streng, dass sie ihm nicht erlauben würden, nachts nochmal aufzubrechen. Besonders nicht ohne plausiblen Grund. „Informiere T.K.“, sagte Gatomon schließlich und Tsubasa nickte. Sie rief diesen an und informierte ihn über die Lage. Er versprach so schnell wie möglich zu ihnen aufzuschließen. Dennoch war ihnen klar, dass sie nicht den Luxus besaßen auf ihn zu warten. Der Gegner hatte Kari in seiner Gewalt und wenn sie sich nicht beeilten, könnte es für sie ganz schön ungemütlich werden. Allerdings würden sie ihm direkt in die Arme laufen.

„Hey, Rurimon! Du kannst die Energie der Kugeln doch spüren, oder?“, fragte Tsubasa, obwohl sich das inzwischen erübrigt hatte. Hebimon spürte aber, dass sie auf etwas hinauswollte. „Wir nähern uns einfach aus einer anderen Richtung. Wir überraschen den Feind. Aber.. wir brauchen jemanden, der ihn ablenkt.“, murmelte sie und sah zu Gatomon. Der Feind wusste von Karis Partner und von logischerweise von Rurimon. Doch er konnte nicht sicher sein, wie viele Personen wirklich auftauchen würden. Doch Gatomon zeigte sich schnell einverstanden.

„Kein Problem, überlass das ruhig mir! Ich werde Kari definitiv retten!“, stand für es fest. Als alles abgemacht war, machten sie sich auf den Weg und trennten sich auf der Hälfte der Strecke. Rurimon konnte sofort feststellen, wo sich Myotismon und Kari aufhielten. Sie konnten sich ihm also von hinten aus nähern. Dennoch würde es nicht einfach werden.

Kari war kalt und es gelang ihr mehr schlecht als recht innerhalb der dunklen Tiefgarage zu sehen. Myotismon hatte ihre Hände gefesselt, aber nicht ihre Beine. Dennoch war an Flucht nicht zu denken, das Digimon hätte sie sofort wieder eingefangen. Sein Ziel war klar, auch ohne, dass er es aussprach. Er konnte es nur auf Rurimon abgesehen haben.

„Es wundert mich, dass du für jemand anderen arbeitest als für dich. Und dann noch für jemanden, der sich König nennt. Das hättest du früher nicht.“, versuchte sie ihn zu provozieren. Myotismon beäugte sie nur prüfend.

„Früher? Sind wir uns denn schon mal begegnet?“, hakte es skeptisch nach.

Kari stutzte. Dann keimte eine Vermutung in ihr auf. Diese konnte sie aber nicht überprüfen und es hätte ihr auch nichts genutzt. Die anderen würden bald da sein um sie zu retten. Vermutlich würden sie Verstärkung angefordert haben, doch alle die in Frage kamen, wohnten nicht unbedingt um die Ecke. Der einzige DigiRitter, der noch in der Gegend war, war Tsubasa. Kari hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Sie wollte dem Mädchen einen schönen Tag bescheren und jetzt brachte sie es stattdessen in Gefahr. Dabei hatte sie Tsubasa einfach nur unterstützen wollen. Aber ein Digimon-Angriff konnte ständig passieren, das war nunmal die traurige Realität.

Myotismon horchte nun auf und Schritte waren zu vernehmen. Eine kleine Gestalt hatte die Tiefgarage betreten. „Gatomon!“, rief Kari aufgeregt. Es war tatsächlich ihr Partner, der es in die Höhle des Löwen gewagt hatte. Myotismon grinste nur.

„Wehe du hast Kari etwas angetan! Dann wirst du es bereuen!“, schrie es den Gegner wüst an. Der Vampir streckte seine Hand aus. „Das kommt ganz auf dich an. Wie ich sehe hast du das Buch nicht dabei. Muss ich davon ausgehen, dass du nichts von unserem Deal hältst und ich das Menschlein hier aussaugen darf?“ Die Provokation wirkte und Gatomon preschte nach vorne. Myotismon wich mühelos aus und stieß die Katze gegen einen Betonpfeiler. Dieses hielt sich schmerzend die Pfote.

„Gatomon, in dieser Form hast du keine Chance gegen es!“, warnte seine Partnerin. Doch das Digimon wollte nicht hören. „Das weiß ich doch! Aber... in dieser Form... hat es mich stets misshandelt. Ich bin es also gewöhnt.“ Myotismon hob aber nur eine Augenbraue.

„Misshandelt? Was redest du da? Sind wir uns schon mal begegnet?“, wollte es wissen. Gatomon starrte den Feind unwirsch an. „Was faselst du da? Du hast mich jahrelang misshandelt und mich dann zu deinem Sklaven gemacht! Das werde ich dir niemals verzeihen! Und das mit Wizardmon schon gar nicht.“ Doch noch immer erfolgte seitens Myotismons keine Reaktion. Damit bestätigte sich Karis Vermutung von vorhin.

„Gatomon, er erinnert sich nicht!“, rief sie ihrem Partner zu. Das Katzen-Digimon sah sie perplex an. „Verstehst du nicht? Das hat mit dem Reboot zu tun. Darum ist Myotismon auch wieder zurück. Seine Daten wurden zurückgesetzt und diese Version hatte nie das Vorhaben, die Menschenwelt anzugreifen!“ Es dauerte eine Weile bis Gatomon sich einen Reim darauf machen konnte. „Nach dem Reboot haben wir dich gefunden, bevor Myotismon es tun konnte. Darum ist er dir aus seiner Perspektive niemals begegnet. Er erinnert sich nicht an das, was er dir oder den anderen angetan hat.“, vollführte die DigiRitterin ihre Schlussfolgerung. Myotismon selbst wirkte unbeteiligt, er hatte keinen Schimmer wovon sie sprach. Gatomon torkelte hin und her.

„Ver...gessen. Er hat es... vergessen?“ Sofort drängten sich dem Digimon wieder die Erinnerungen auf, wie Myotismon es geschlagen und gequält hatte. Und wie es Wizardmon in Stücke gerissen hatte. Das alles... sollte Myotismon schlichtweg vergessen haben? Wenn diese Erinnerungen es selbst auf ewig verfolgen würden? „Wie kannst du... so etwas vergessen?“, ging es erneut wütend auf den Gegner los. Dieser schlug Gatomon erneut weg, doch dieses sprang von einem Pfeiler ab und griff Myotismon erneut mit einer Blitzpfote an. Damit verursachte es tatsächlich einen Kratzer an seiner Wange. Doch damit machte es den Gegner nur noch wütender. Es packte Gatomon und drückte seinen Hals zu.

„Gatomon!“, schrie Kari verzweifelt. Ihrem Partner war es unmöglich sich selbst zu befreien. Doch das musste er zum Glück auch nicht. „Giftaxt!“, wurde Myotismon von hinten getroffen. Es wurde weggeschleudert und Gatomon von seiner Umklammerung befreit. Aus der Dunkelheit tauchte eine furchteinflößende Kobra auf. Hinter ihr kamen ein blondes Mädchen und ein kleiner Drache zum Vorschein.

„Tsubasa! Ihr dürft ihn nicht unterschätzen!“, warnte Kari. Zu deutlich waren die Erinnerungen, dass Myotismon selbst mit Ultra-Digimon spielend fertig wurde. Dieses öffnete nun seinen Mantel und ließ seine Fledermäuse auf Sandiramon los. Diese umschwirrten es und setzten ihm mit ihren Bissen stark zu. Tsubasa eilte zu Kari und befreite sie von ihren Fesseln. Sie kramte nun in ihrer Hosentasche und hielt plötzlich etwas in der Hand. „Hier, das habe ich mitgebracht.“, reichte sie es Kari. Diese nahm es entgegen und erkannte, dass es sich um ihr Digivice handelte. Sofort hellte sich ihre Stimmung auf. Sie erhob sich und überprüfte Gatomons Zustand. „Hey, alles in Ordnung? Kannst du... kämpfen?“ Doch für ihren Partner schien dies eine Selbstverständlichkeit zu sein. Es erhob sich und stellte sich dem Feind entgegen. „Kari... bitte... gib mir deine Kraft.“ Die DigiRitterin nickte und hob ihr Digivice.

„Gatomon Ultra-Digitation zuuuu.... Angewomon!“ Tsubasa fiel aus allen Wolken als aus der kleinen Katze plötzlich ein wunderschöner Engel wurde. Während die Fledermäuse immer noch an Sandiramon nagten, spannte Angewomon einen Bogen aus dem Nichts. „Pfeil des Lichts!“, feuerte es ihren Angriff ab und der Pfeil traf Myotismon direkt in die Schulter. Dieser fluchte und er kochte vor Wut. Er überlegte einen Moment, dann trat es den Rückzug an. Es floh aus der Tiefgarage und auch seine Fledermäuse lösten sich auf.

„Wir dürfen es nicht entkommen lassen, Kari!“, sagte Angewomon deutlich. Ihrer Partnerin war dies bewusst und sie folgte Angewomon, die nach draußen flog. Nachdem sich Tsubasa über Sandiramons Unversehrtheit überzeugt hatte, folgten auch die beiden. Draußen angekommen hatte Myotismon inzwischen gestoppt. Er war wohl doch stärker verwundet als erwartet. Angewomon wollte erneut angreifen, doch der Vampir schien noch einen Trumpf im Ärmel zu haben. Es holte eine blaue Kugel aus seinem Mantel hervor und grinste dabei. Rurimon war der erste, der das Unglück erkannte.

„Oh nein! Er will die Kraft nutzen um sich selber stärker zu machen!“, warnte es. Myotismon biss in die Kugel und verschlang sie wie einen Happen. Es begann zu glühen und sich zu verformen. „Verdammt, wir konnten es nicht verhindern! Wird es jetzt zu VenomMyotismon? Oder gar MaloMyotismon?“, befürchtete Kari. Der Gegner lachte nur und wurde immer größer. Bald stand ein haushoher, lilafarbener Koloss vor ihnen. „Nicht ganz, aber ihr dürft mich gerne NeoMyotismon nennen.“

Sogar Sandiramon ließ nun etwas den Kopf hängen.

„Tsubasa... ist das jetzt das Karma dafür, dass wir einen schönen Tag hatten?“ Seine Partnerin ballte die Fäuste. „Jetzt lass dich nicht unterkriegen! Es ist nur ein bisschen größer geworden!“, wollte sie nicht so schnell aufgeben. NeoMyotismon fuhr seine Kralle aus und ließ sie auf seine Gegner hinabfahren. Sandiramon konnte Tsubasa gerade noch so wegstoßen und Angewomon schützte Kari mit ihrem Körper. Danach flog sie hoch und schoss einen Pfeil auf das Monster. Dieser verpuffte aber sofort. Myotismon war zu mächtig geworden. Es fuhr erneut seine Kralle aus, welche Kari packten. „Ich werde dem König beweisen, dass ich sein stärkster General bin. Dafür werde ich euch alle zerquetschen!“, drohte er an. Sandiramon setzte seine Gift-Axt gegen eines seiner Beine ein, doch das verursachte leider so gut wie keinen Schaden.

NeoMyotismon packte nun fester zu und Angewomon stieß Schmerzensschreie aus. Es schien eine Drohung wahrzumachen und das Digimon zu zerquetschen. Zumindest bis es von einem weiteren Angriff getroffen wurde. Ein Lichtstrahl traf es und es torkelte zurück. Dabei ließ es Angewomon los, welche zu Boden fiel. Tsubasa sah hoch und erkannte einen weiteren Engel. Doch dieser wirkte eher männlicher und hielt den Gegner erst einmal in Schach.

„Kari! Alles in Ordnung?“, erklang eine Stimme aus der näheren Entfernung. Jemand kam angeflogen und Tsubasa erkannte in der Dunkelheit erst beim zweiten Blick, dass es sich um T.K. handelte. Er hatte es also rechtzeitig geschafft. „Ja, ich bin unverletzt. Aber wir stecken ziemlich in der Klemme.“, erwiderte sie. T.K. schien das aber nicht so zu sehen. „Nein, Myotismon ist wie immer alleine. Darum wird er auch verlieren wie immer. Angemon lenkt ihn ab und du und Gatomon gebt ihm den Rest. Klar?“ Er reichte Kari die Hand und half ihr auf. Auch Angewomon schien wieder fit zu sein und bereit für den Kampf. Kari hob ihr Digivice und verhalf ihrem Partner zur nächsten Stufe. „Angewomon Mega-Digitation zuuu.... Magnadramon!“ Tsubasa staunte nicht schlecht, als der ohnehin schon wunderschöne Engel sich in einen noch schöneren Drachen verwandelte. Dieser flog nun in die Lüfte. Diesmal war es Magnadramon, der Angemon vor einem vernichtenden Hieb seitens NeoMyotismons rettete.

„Fall zurück, ich übernehme ihn jetzt!“, wies es den Engel an. Der kolossale Gegner lachte aber nur. „Habt ihr es immer noch nicht verstanden! Ich bin nun unbesiegbar!“ Das schien Magnadramon anders zu sehen und flog direkt auf seinen Kopf zu. Es öffnete sein Maul und schoss eine Lichtwelle daraus. Der große Vampir wurde getroffen und fiel nach hinten. Die Stelle an seinem Kopf rauchte und er schien Teile seiner Sicht eingebüßt zu haben. „Myotismon, du plagst die DigiWelt bereits viel zu lange. Diesmal wirst du ein für alle Mal für deine Taten bestraft werden. Feuerwind!“ Ein weiterer Strahl verließ sein Maul, diesmal gezackter und er schien den Gegner an mehreren Stellen des Körpers gleichzeitig zu treffen. Als sich NeoMyotismon in Daten auflöste, lachte es nicht mehr. Bald war nichts mehr von ihm übrig und der Sieg ging an die DigiRitter. Magnadramon landete wieder und verwandelte sich in Gatomon zurück. Angemon und Sandiramon taten es ihm wenig später gleich.

„Kari... ich bin... erschöpft...“, ließ sich das Katzendigimon vor ihr nieder. Kari streichelte es sanft über den Kopf. Es hatte wirklich alles gegeben. „Ich fahre euch jetzt nach Hause. Deine Mutter wird sich schreckliche Sorgen machen.“, wandte T.K. sich auch an Tsubasa. Diese verzog die Lippen.

„Keine Ahnung was ich ihr sagen soll. Sie wird sicher ausrasten.“, fürchtete sie. T.K. versicherte ihr jedoch, dass sie schon eine geeignete Ausrede finden würden. Kari war die erste die zu Hause abgeliefert wurde. Ihr Freund half ihr sogar dabei, die Tür notdürftig zu reparieren, die Gatomon zuvor ramponiert hatte. Dieses wollte sich entschuldigen, doch Kari legte ihm einen Finger auf den Mund. Das war überhaupt nicht nötig. Gatomon hatte nicht gezögert ihr sofort zur Hilfe zu kommen. Doch jetzt war der Alptraum vorbei. Myotismon war ein für alle Mal besiegt. Das einzige, was ihr noch Sorgen bereitete, war, dass sein Boss nicht so einfach aufhören würde. Doch das war ein Problem für einen anderen Tag. Sie verabschiedete sich von Tsubasa und nahm sie noch einmal in den Arm. Das Mädchen selbst ließ sich von T.K nach Hause bringen und täuschte gegenüber ihrer Mutter eine Autopanne vor. Danach fiel sie komplett erledigt ins Bett. Auch Rurimon und Hebimon kauerten zusammen auf einer Schlafstelle. Bevor sie einschlief, fragte sie sich, wie lange es noch dauern würde, bis sie und Hebimon wohl so stark werden würden wie T.K. oder Kari.



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