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Diagnose: Schreibblockade

Dreimonatige Challenge
von

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14.4.2024: himmelblau

„Himmelblau…“. Die Hände unter dem Kopf verschränkt, lag Steffen zwischen den zerknüllten Kissen und schaute an die Decke.

„Sieht gar nicht mal schlecht aus“, murmelte er, obwohl er sich diese Farbe für seine Schlafzimmerdecke nur schwerlich vorstellen konnte.

„Ich weiß und im Wohnzimmer kommt auch noch neue Farbe an die Wände“, hörte er neben sich und drehte den Kopf zu der Blondine, die sich gerade aus der Decke schälte und ihren Morgenmantel schlüpfte.

„Hast du das selbst gestrichen?“, folgte er ihr mit den Blicken, während sie ums Bett herum zur Tür ging. Sie lachte auf.

„Ganz bestimmt!“, meinte sie voller Ironie und verschwand mit einem bezaubernden Hüftschwung im Badezimmer, ohne die Tür dabei zu schließen. Steffen stützte sich auf die Unterarme und und schaute ihr nach. Es dauerte nicht lange und auch er stand in dem gekachelten Raum.

„Was hältst du davon, wenn ich dir den Rücken wasche?“, grinste er, während sie den Morgenmantel von den Schultern rutschen ließ und in die ausladende Dusche stieg. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und drehte dann das Wasser auf.

„Hältst du immer noch an dieser wahnwitzigen Idee mit dieser Bruchbude fest?“, fragte sie, während ihre Hände das Shampoo verteilten. Steffen stellte sich an die Duschtür.

„Ich wohne bereits dort, wie du weißt, Esther“, betrachtete er ihre Rückansicht und wanderte mit den Gedanken doch immer wieder zur letzten Nacht zurück. Sie schaute über die Schulter und wusste seinen Blick nur allzu gut zu interpretieren. Ihrer aber blieb kühl.

„Vielleicht solltest du mich mal besuchen kommen. Ein bisschen was muss noch gemacht werden, aber es hat sich schon viel getan“, grinste er trotz ihrer Skepsis. Sie zog kurz die Augenbrauen zusammen und schüttelte dann den Kopf.

„Vergiss es. Ich hab dir sofort gesagt, dass ich davon nichts wissen will. Wenn du das unbedingt machen willst, bitte, aber ohne mich“, legte sie den Kopf in den Nacken, um sich die Haare auszuspülen.

„Du bist wirklich erbarmungslos, was?“, meinte Steffen und hatte doch noch immer eine gewisse Wärme in der Stimme.

„Nicht erbarmungslos, nur realistisch. Ich bin dieses Mal nur für ein paar Tage geschäftlich hier in der Nähe und in den nächsten Monaten wieder viel unterwegs. Also lass uns nicht so tun, als würde wieder etwas Ernsteres aus uns“, antwortete sie und griff nach dem Duschgel, Steffens anzügliches Grinsen dabei durchaus bemerkend.

„Letzte Nacht fand ich schon verdammt ernst“, raunte er, aber sie schüttelte wieder den Kopf.

„Im Bett hat es bei uns schon immer gut gepasst, aber ansonsten nicht. Wir haben zu unterschiedliche Ziele im Leben. Auf Dauer wird das nichts. Wenn ich das nächste Mal in der Stadt bin, ruf ich dich gern wieder an, aber jetzt solltest du besser gehen“, meinte sie und drehte ihm wieder den Rücken zu. Er betrachtete sie einen Moment lang schweigend und musste an Detlef und Saskia denken. Nicht zum ersten Mal verglich er die beiden mit Esther und sich und nicht zum ersten Mal wünschte er sich, dass Esther ein wenig mehr wie seine Cousine wäre.

„Ich bin gleich fertig. Wenn du willst, kannst du noch duschen“, durchbrach ihre Stimme seine Gedanken, aber schüttelte den Kopf.

„Nicht nötig, ich dusch zuhause“, ließ er sie stehen und nahm sich vor, nicht noch einmal auf ihren Anruf zu reagieren. Aber er wusste, dass er auch beim nächsten Mal wieder zwischen ihren Kissen landen würde.



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