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Diagnose: Schreibblockade

Dreimonatige Challenge
von

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24.2.2024: Funkie

Ein anstrengender Arbeitstag lag hinter ihr, als sie in den Hinterhof ihres Wohngebäudes bog und auf die Eingangstür zusteuerte. Die Schultern waren angespannt, der Kopf schmerzte – gefühlt hatte sie wieder nichts anderes gemacht, als zu reden, zu notieren und Daten von A nach B zu schieben. Die Kollegen waren gestresst, die Kunden nur allzu oft genervt und selbst der Gang zum Klo häufig noch mit „kurzen“ Zwischenfragen gesäumt. Sie verabscheute diesen Job jeden Tag mehr, aber sie brauchte ihn auch, um über die Runden zu kommen.

„Das kommt mir alles so sinnlos vor“, murmelte sie, während sie in ihre Wohnung ging und die Tasche an der Garderobe abstellte. Erst mal raus aus den Businessklamotten und rein in was Bequemeres. Sie streckte sich ausgiebig, trank etwas und betrachtete dann kritisch das abgekämpfte, erschöpfte Gesicht, das ihr aus dem Spiegel entgegenblickte.

„Du sahst auch schon mal fröhlicher aus…“

Ihr Blick fiel auf die Uhr und ihre Mine erhellte sich: Der Tag war stressig gewesen, aber auch so schnell vorbei gegangen, dass sie bereits zu ihrem Termin weiter konnte. Handy und Schlüssel geschnappt, huschte sie zurück nach draußen, überquerte die Straße, bog nach einigen Metern in die nächste und stand nach einem Fußweg von wenigen Minuten vor einem großen Gartentor. Im Vergleich zu dem Mehrfamilienhaus, in dem sie lebte und gerade einmal einen kleinen Balkon besaß, war das hier fast schon ein Anwesen: Ein kleines, schnuckeliges Einfamilienhaus mit mehreren hundert Quadratmetern Garten, großen Büschen und alten Bäumen. Es war, als würde sie in eine andere Welt eintauchen, wenn sie durch das Tor schritt und den geschwungenen Ziegelweg zum Haus entlangging. Vorbei an Rosen, Sonnenhut und Funkien, die von sonnig bis schattig ihren Weg säumten, unter einem Blauregen entlang und im Klang der Vögel, die die Hecken zu ihrem Zuhause gemacht hatten.

„Hallo, da bin ich wieder“, sprach sie die alte Frau an, die auf der Veranda saß und eine Tasse Tee genoss.

„Ach, wie schön!“, freute die sich ein jedes Mal über den regelmäßigen Gast und lud dazu ein, neben ihr Platz zu nehmen.

„Komm, leiste mir einen Moment Gesellschaft, bevor du anfängst, Kindchen“

Kindchen – sie waren nicht verwandt und trotzdem fühlten sich die Aufenthalte bei der alten Dame an, als wäre sie zu Besuch bei ihrer Großmutter. Keine Hektik und kein Stress, sondern vielmehr ein angenehmes Beisammensein, bei dem sie nebenher die Gartenarbeit erledigte und am Ende des Tages sogar etwas von der Arbeit sah, die sie getan hatte.



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