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Diagnose: Schreibblockade

Dreimonatige Challenge
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich glaub, die Beiden wachsen mir ans Herz ;) Komplett anzeigen

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14.1.2024: prolix

Sven saß am Küchentisch über seinen Seminaraufgaben und begann plötzlich zu schmunzeln.

„Was ist so witzig?“, saß Detlef ihm gegenüber und blickte von seinem Laptop auf. Er hatte längst aufgegeben, sich mit dem Seminarstoff abzuquälen und schaute stattdessen Youtubevideos. Aber zumindest als moralische Unterstützung wollte er Sven dabei weiter Gesellschaft leisten.

„Prolix“, murmelte der und grinste seinen Kumpel an. Detlef verstand allerdings nur Bahnhof. Er runzelte die Stirn und zog eine Augenbraue hoch.

„Weißt du nicht mehr?“, lehnte Sven sich auf dem Stuhl zurück und legte den Aufgabenzettel nieder. Immer noch Rätselraten bei seinem Kumpan. Sven seufzte.

„Die Vorbereitungen zur Lateinklausur damals. Ich sollte dich Vokabeln abfragen und da war auch „prolix“ bei.“

Detlef schüttelte den Kopf und zuckte die Schultern. Sven begann zu lachen. Eigentlich hatte dieser verquere Typ sich in all den Jahren, die sie einander schon kannten, kaum verändert. In Gedanken wanderte er wieder an diesen heißen Tag im Juni zurück:
 

Fast war es, als würde er wieder die Sonnenstrahlen auf der Haut fühlen, während sie im Garten von Detlefs Eltern gesessen und gepaukt hatten – mit einem Eis nach dem anderen, um sich irgendwie motivieren zu können. Den Kopf unter dem großen Sonnenschirm und die Füße im Plantschbecken von Detlefs kleiner Schwester.

Prolix“, hatte Sven damals vorgelesen und ein „Selber Prolet!" von Detlef geerntet.

Nein, prolix! - "Ausführlich"! Etwas ausführlich aufschreiben zum Beispiel“...
 

Wenn er jetzt daran dachte, fragte Sven sich schon ein wenig, warum er sich darauf eingelassen hatte, mit Detlef fürs Studium in eine Bude zu ziehen und sogar die ersten Semester des Studiums zu teilen. Eigentlich war damals schon abzusehen gewesen, wie diese „Zusammenarbeit“ heutzutage aussehen würde.

Er verschränkte die Arme und legte den Kopf schief, während er Detlef gedankenverloren anblickte. Der hingegen wurde immer unruhiger auf seinem Stuhl.

„Alter! Starr mich nicht so an und sag endlich, was du willst!“

Sven grinste.

„Manchmal bist du doch ein kleiner Prolet“, murmelte er und griff sich seinen Aufgabenzettel.



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