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That feelings makes me insane

Wanderer x Lumine
von

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Schwerfällig hob Lumine ihre Augenlider und blinzelte einige Male, um ihre verschwommene Sicht weitgehend zu schärfen und richtete sich mit einem erschrockenen Laut vom Boden auf, nicht ohne ihren Blick durch das Haus schweifen zu lassen, welches ihr inzwischen sehr vertraut war.

"Aber ich saß doch eben noch mit Kuni..." überlegte sie und brach ihren Gedankengang vorerst ab, um sich ihre letzten Erinnerungen ins Gedächtnis zu rufen.

Sie hatte ihr belegtes Brötchen gegessen, hin und wieder von ihrem Kaffee getrunken und schließlich damit begonnen, den köstlichen Rosenmus zu essen.

Nur wenige Löffel hatte sie zu sich genommen, bis sie den Löffel neben der Glasschale auf dem Tisch abgelegt hatte.

"Ich erinnere mich. Ich fühlte mich auf einmal benommen und unglaublich müde" überlegte sie und fasste sich mit der rechten Hand an die Stirn.

Sie glaubte, dass sie Kuni noch über ihr merkwürdiges Befinden informiert hatte und sie meinte sich ebenso daran zu erinnern, dass er etwas zu ihr gesagt hatte, aber eben jene Erinnerung wirkte völlig verschwommen, weshalb sie nicht so recht sagen konnte, ob und wie seine Reaktion ausgefallen war.

Sie konnte eigentlich nur mit absoluter Sicherheit sagen, dass sie wohl am Tisch eingeschlafen sein musste und deswegen erneut in diesem Albtraum gefangen war.
 

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Während sich die Blondine in Geduld übte und auf die baldige Ankunft des Wanderers wartete, versuchte sich Kuni zum wiederholten Male Zugang zu ihrer Traumwelt zu verschaffen.

Als Lumine ihm vor wenigen Minuten gesagt hatte, dass sie sich irgendwie merkwürdig fühlte, hatte er sofort ihre linke Schulter ergriffen und ihre bereits sehr müden Gesichtszüge in Augenschein genommen.

Diese plötzliche Müdigkeit hatte ihn unverzüglich in Alarmbereitschaft versetzt und obwohl er unzählige Male auf sie eingeredet hatte, war sie letzten Endes doch eingeschlafen und hing nun kraftlos in seinen Armen.

Etliche Fragen schwirrten durch seinen Kopf, die er sich beim besten Willen nicht beantworten konnte.

War es ein Fehler gewesen, mit ihr zum Kaffeehaus zu gehen?

Warum war sie auf einmal derart müde geworden, obwohl sie zuvor noch einen vollkommen munteren Eindruck auf ihn gemacht hatte?

War ihr möglicherweise ein Schlafserum verabreicht worden?

Wieso war es ihm verdammt noch mal nicht möglich, sich Zugang zu ihrer Traumwelt zu verschaffen?

Wurde ihm etwa der Zugang versperrt?

"Verdammt..." fluchte er leise, hob Lumine auf seine Arme und setzte sich zügig in Bewegung, nicht ohne Buer in seinen Gedanken zu informieren.
 

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Nach wie vor übte sich Lumine in Geduld und versuchte Kunikuzushi, der um den kleinen Jungen trauerte, weitgehend zu ignorieren und wanderte im Haus umher.

Bei der Falltür, die in den Untergrund führte, blieb sie stehen, ging in die Hocke und streckte ihre rechte Hand nach dem Griff aus.

"Bewusstseinskontrolle oder das simple Eindringen in deine Traumwelt lässt sich nicht mit einfachen Worten erklären. Normalerweise solltest du die einzige Person sein, die die Kontrolle über deine Gedanken, deine Träume oder dein Bewusstsein besitzt, aber dein Zwillingsbruder hat diesen Traum erschaffen. Folglich ist er es, der diesen Traum kontrolliert, aber das bedeutet natürlich nicht, dass ich ihm nicht in die Quere kommen kann. Jedes Mal, wenn ich mir Zugang zu deiner Traumwelt verschaffe, entreiße ich ihm einen kleinen Teil seiner Kontrolle. Durch diese Kontrolle ist es mir möglich, all die Gegenstände im Haus zu berühren oder gar eine einfache Falltüre zu öffnen" hatte Kuni ihr vergangene Nacht auf ihre Frage hin erklärt und wie bereits erwartet glitt ihre Hand durch den Griff hindurch.

Seufzend erhob sie sich wieder und stellte sich allmählich die berechtigte Frage, wo Kuni eigentlich blieb.

In den vergangenen Träumen war er immer nach nur wenigen Augenblicken neben ihr erschienen.
 

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Im selben Moment legte Kuni die Reisende auf das Bett ab, zog ihr lediglich die Stiefel aus und überlegte fieberhaft, was er im Augenblick überhaupt tun konnte.

Wenn es ihm nun nicht einmal mehr möglich war, ihre Traumwelt zu betreten, konnte er sie auch nicht mehr aus dem Schlaf reißen.

Ungehindert würde Aether seiner Schwester die Energie entziehen, die er zur Fertigstellung des göttlichen Herzen benötigte.

Panik breitete sich in ihm aus, die ihn dazu veranlasste, sich zu ihr auf die Bettkante zu setzen und ergriff ihre linke Hand, nicht ohne seine Augenlider zu senken.

Erneut unternahm er einen verzweifelten Versuch, sich Zugang zu ihrer Traumwelt zu verschaffen und biss sich hart auf die Unterlippe, als er die notwendige Verbindung zu ihr einfach nicht herstellen konnte.

"Du verdammter Bastard" brachte er teils wütend, teils verzweifelt über die Lippen und riss die Augen auf, als die Haustür geöffnet wurde.

"Helft ihr" wisperte er fast tonlos, nachdem er seinen Kopf zur Seite gedreht hatte und die niedere Herrin an seine Seite getreten war, dicht gefolgt von Paimon, welche ihm vorhin noch mit ihren Anschuldigungen auf die Nerven gegangen war.

"Ihr sollt ihr helfen" befahl er Buer brüllend und konnte nicht länger verbergen, wie sehr ihn die jetzige Situation doch eigentlich belastete.

Einmal mehr verlor er seine sonstige Fassung, ließ sich von seinen Gefühlen und Ängsten übermannen, die seinen Verstand verklärten und knirschte ungehalten mit den Zähnen.

"Beruhige dich, ergreife meine Hand und schließe deine Augen. Du auch, Paimon" wurde er von Buer angewiesen, streckte seine rechte Hand nach ihr aus und senkte seine Augenlider wieder.

Wie sollte er sich denn unter den gegebenen Umständen beruhigen?

Konnte sie denn nicht nachvollziehen, wie hilflos und machtlos er sich fühlte?

Lumine war schließlich sein erster Freund seit vierhundert Jahren.

Nein, eigentlich sah er weitaus mehr als einen gewöhnlichen Freund in ihr.

Sie war die erste Person, die wohlige Gefühle in ihm erwecken konnte.

Die erste Person, zu der er sich hingezogen fühlte.

Die erste und wohl auch einzige Person, von der er immer wieder geküsst und um den Finger gewickelt werden wollte.

Eben jene Person wollte er unter gar keinen Umständen verlieren.
 

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Ganz allmählich breitete sich leichte Panik in Lumine aus, die sie schlucken ließ und schüttelte mehrere Male ihren Kopf, um die Worte ihrer kleinen Freundin zu verscheuchen, welche Zweifel in ihr erwecken wollten.

Nein, sicherlich existierte ein triftiger Grund, wieso Kuni noch nicht erschienen war.

Sie wollte und musste ihm einfach vertrauen.

Wenn sie ihm nicht vertrauen konnte, durfte sie sich nicht länger als sein Freund bezeichnen.

In den vergangenen Tagen hatte er sich stets um ihr Wohlbefinden bemüht.

In den vergangenen Tagen hatte er sie immer wieder aus dem Schlaf gerissen.

In den vergangenen Tagen waren sie sich Stück für Stück näher gekommen.

Wenn er tatsächlich an das göttliche Herz interessiert wäre, wie Paimon wahrscheinlich vermutete, hätte er doch wohl kaum diesen Auftrag angenommen, oder?

Ja, wenn er tatsächlich diesen Plan verfolgen würde, hätte er den Auftrag von Nahida garantiert abgelehnt und sich einfach nur in Geduld geübt.
 

"Paimon stellt sich gerade sehr viele Fragen" erhob Paimon ihre Stimme und linste zum Wanderer herüber, der, seit sie in das Bewusstsein ihrer Freundin eingedrungen und auf der Suche nach dem erschaffenen Traum waren, kein weiteres Wort mehr über die Lippen gebracht hatte.

Äußerlich mochte er zwar wieder vollkommen ruhig und gelassen wirken, aber seine blauen Augen verrieten umso mehr, wie aufgewühlt er noch immer war.

"Fragst du dich etwa, wieso ich die Inhaberin gebeten habe, die Kaffetasse und die Glasschale, die Lumine benutzt hat, zur Klinik zu bringen?" erwiderte die niedere Herrin und behielt ihre Augen auf die verzweigten Wege gerichtet, die zu verschiedenen Erinnerungen der Reisenden führten.

"Ich teile den Verdacht, den der Wanderer geäußert hat. Es ist denkbar, dass Lumine eine Art Schlafserum verabreicht wurde und deswegen habe ich veranlasst, dass das Geschirr von den Ärzten schnellstmöglich untersucht wird" erklärte Nahida ihre vorherige Veranlassung, weswegen Paimon verstehend nickte und lenkte ihr Augenmerk erneut zum Wanderer, der nun wütend mit den Zähnen knirschte.

Machte er sich etwa gerade Vorwürfe?
 

Wütend auf sich selbst, weil er keine einzige Sekunde lang darüber nachgedacht hatte, ob Aether derartige Maßnahmen ergreifen würde, nur um dessen Schwester zurück in diesen verdammten Traum zu zwingen, behielt Kuni die Augen auf die vielen Wege gerichtet.

Bei einer etwas größeren Zweigung mit fünf unterschiedlichen Pfaden blieb er neben Buer stehen, deren Hand er hielt, um nicht augenblicklich aus dem Bewusstsein der Blondine gesperrt zu werden und stieß einen ungehaltenen Knurrlaut aus.

"Buer...". "Bewahre einen kühlen Kopf" wurde er unverzüglich zum Schweigen gebracht und obwohl er sich kaum noch in Geduld üben konnte, versuchte er sich weitgehend zur Ruhe zu zwingen.

"Ich habe Lumine lokalisiert" offenbarte die niedere Herrin nach einer schweigsamen Minute und betrat den mittleren Pfad mit ihnen.

Nach nur wenigen Schritten veränderte sich die Umgebung um sie herum und erreichten jenen Ort aus seiner Erinnerung.

Aus dem Haus, in welches er sich einst mit dem kleinen Jungen nieder gelassen hatte, drangen bereits vereinzelte Rauchschwaden, wodurch er nicht länger an sich halten konnte und setzte sich eiligen Schrittes in Bewegung, obgleich er Buer und Paimon gewaltsam hinter sich her zerrte.

Mit der linken Hand befühlte er die Barriere im Türrahmen, die sie überwinden mussten, um ins Innere des Hauses zu gelangen und sah auffordernd zu Buer hinab.
 

Instinktiv wusste Nahida, wozu er sie stumm aufforderte und schüttelte ihren Kopf.

"Bedauerlicherweise reicht meine Macht nicht aus, um einen Pfad durch die Barriere zu öffnen" verriet sie ihm und bedachte ihre momentanen Möglichkeiten.

"Und wenn wir gewaltsam die Barriere zerstören, bringen wir möglicherweise all die Menschen, die in Sumeru leben, in Gefahr" fügte sie noch erklärend hinzu und senkte ihren Blick, als sich sein Blick verfinsterte.

"Glaubt Ihr ernsthaft, dass ich Rücksicht auf die Leben dieser verdammten Menschen nehmen werde?" stellte er in Frage und hob ihr Gesicht wieder.

Trotz der Arroganz, mit der er seine Frage gestellt hatte, konnte sie ihm ansehen, wie verzweifelt er doch eigentlich war.

"Quälgeist, deine Meinung. Deine Freundin oder die Leben zahlreicher Menschen?" richtete er seine folgende Frage an Paimon, welche schwer schluckte und nicht wirklich zu wissen schien, was sie eigentlich antworten sollte.
 

"Und ihr bezeichnet euch als ihre Freunde? Lächerlich" verhöhnte er ihre Tatenlosigkeit, als er nach einer gefühlten Minute noch immer auf eine Antwort wartete und sammelte ausreichend Anemoenergie in der linken Handinnenfläche.

"Im Gegensatz zu euch kenne ich keine Skrupel und bin bereit, über Leichen zu gehen, um einen Freund zu beschützen" fügte er noch hinzu und umklammerte die kleine Hand der niederen Herrin fester, bevor sie mit dem Gedanken spielen konnte, die Verbindung ihrer Hände zu lösen und schleuderte die wirbelnde Kugel gegen die Barriere.

Bis auf eine minimale Erschütterung nahm die Barriere jedoch keinen Schaden, weshalb er ein weiteres Mal genügend Anemoenergie in der Hand bündelte.
 

"Was war das?" fragte sich Lumine gedanklich, als sie eine minimale Erschütterung spürte und versuchte durch den bereits entwickelten Rauch den Ursprung besagter Erschütterung ausfindig zu machen.

Bei der offenen Tür blieben ihre goldenen Augen hängen und blinzelte einige Male überrascht, als sie nicht nur Kuni erblickte, der Anemoenergie in der linken Hand bündelte, um vermutlich die Barriere zu zerstören, sondern ebenso Nahida und Paimon, die sich bei den Händen hielten.

Die vorherige, leichte Panik, die sich in ihr ausgebreitet hatte, löste sich allmählich in Luft auf, sprang sofort auf ihre Füße und eilte auf die Türschwelle zu.

Für einen kurzen Augenblick stoppte Kuni seinen nächsten Angriff, als er sie erblickte und wirkte wahrlich erleichtert, sie gesund und munter zu sehen, doch die Verzweifelung, die ihn wohl erst zu seiner jetzigen Handlung trieb, konnte sie sehr wohl in seinen blauen Augen erkennen.

"Beruhige dich, Kuni" rief sie, als er den Angriff vollführte und erhob ihre Hände, um ihm Zeichen zu geben, weil er sie scheinbar durch die Barriere nicht hören konnte.
 

Entschieden schüttelte Kuni sein Haupt, der zum Glück der Lippenlesekunst mächtig war und hielt erneut inne, als sie ihren Mund ein weiteres Mal öffnete und konzentrierte sich auf ihre Lippenbewegungen.

Warum er sich gerade von all seinen Gefühlen beherrschen ließ, anstatt einen kühlen Kopf zu bewahren, um vernünftige Entscheidungen zu treffen?

"Dämliche Frage" herrschte er sie an, wohl wissend, dass sie seine Stimme überhaupt nicht hören konnte und ließ die gebündelte Energie aus seiner Handinnenfläche verschwinden.

"Was soll ich denn sonst tun?" stellte er tonlos jene Frage und hoffte inständig, dass sie zumindest einzelne Worte von seinen Lippen ablesen konnte und legte seine linke Hand an die Barriere.

Anstatt einer Antwort erhob Lumine ihre rechte Hand, die sie nun ebenfalls an die Barriere legte, ehe auf ihren Lippen ein aufmunterndes Lächeln erschien.

Jene Geste wühlte ihn jedoch nur noch mehr auf und biss sich auf die Unterlippe.
 

Im jenen Moment wurde sich Paimon der Tatsache bewusst, dass sie sich in dem Wanderer augenscheinlich vollkommen geirrt hatte.

Es erschreckte sie zwar sehr, dass er zahlreiche Menschenleben opfern würde, nur um einen einzelnen Freund zu retten, aber im gleichen Moment waren seine getätigten Aussagen der eindeutige Beweis, dass Lumine ihm sehr viel bedeutete und er kein falsches Spiel mit ihr trieb.

"Wanderer, Paimon tun all ihre Anschuldigungen leid" erhob sie ihre Stimme und sah unverzüglich zu Nahida hinab, deren leises Räuspern ihre Aufmerksamkeit verlangte.

"Ihr könnt euch zu einem späteren Zeitpunkt in aller Ruhe aussprechen" wurde ihr erklärt und nickte der niederen Herrin bejahend zu.
 

"Wanderer, ich werde dir vorübergehend all meine Macht zur Verfügung stellen" setzte Nahida ihn nach reifer Überlegung in Kenntnis und senkte ihre Augenlider, um mit der Übertragung ihrer Macht zu beginnen.

"Warum solltet Ihr...". "Trotz deiner ständigen Drohungen setze ich all mein Vertrauen in dich und lege das Schicksal meines Landes in deine Hände" fuhr sie unterbrechend fort, öffnete ihre Augen wieder und sah zu ihm auf.

Sehr wohl konnte sie in seinen Augen erkennen, dass er ihre Beweggründe überhaupt nicht nachvollziehen konnte.

"Du wirst wissen, wann und wie du meine Macht einsetzen musst" fügte sie noch hinzu, ließ schließlich seine Hand los und löste sich binnen weniger Sekunden mit Paimon in Luft auf.
 

Fassungslos starrte Kuni auf die Stelle, an der Buer eben noch gestanden hatte und war sich nicht sicher, wie er mit diesem Vertrauensbeweis umgehen sollte.

Hatte sie denn gar keine Angst, dass er ihre Macht, diese Leihgabe, die nun seinen gesamten Körper durchströmte, für seine eigenen Zwecke missbrauchte?

Was hatte sie mit ihren letzten Worten überhaupt andeuten wollen?

Hatte sie etwa etwas in Erfahrung gebracht, was ihm durch seinen vernebelten Verstand entgangen war?

Er wusste es nicht und sah auf seine Hände hinab, bewegte seine Finger einige Male und hob entschlossen seinen Blick.

"Tritt zur Seite" bat er Lumine telepathisch, welche zwar im ersten Moment überrascht wirkte, aber dennoch seiner Anweisung unverzüglich folgte und erhob seine rechte Hand.

Mit der jetzigen Macht, die ihm innewohnte, würde er sich einen sicheren Pfad durch die Barriere schaffen.
 

"Was hast du vor?" fragte Lumine ihn in ihren Gedanken, war noch immer zu überrascht über seine telepathische Anweisung, ehe sich ihre goldenen Augen voller Unglauben weiteten, als er einen grünen, durchsichtigen Würfel erschuf, den er direkt auf der Türschwelle platzierte.

Durch jenen Würfel, der mit vereinzelten Blüten und Ranken verziert war, trat er hindurch und gelangte mit Leichtigkeit ins Innere des Hauses, ohne die Barriere in irgendeiner Form zu beschädigen.

Hatte Nahida ihm etwa noch mehr Macht verliehen?

"Knie nieder vor deinen neuen Gott und schwöre mir deine ewige Treue" erhob er seine Stimme mit einem überheblichen Lächeln auf den Lippen, während seine blauen Augen vor lauter Arroganz strotzten, blieb direkt vor ihr stehen und brachte sie mit jenen Worten für einen kurzen Moment vollkommen aus dem Konzept.

"War nur ein Scherz" amüsierte er sich offensichtlich über ihren verwunderten Gesichtsausdruck, ehe das überhebliche Lächeln von seinen Lippen verschwand und er erneut zum Sprechen ansetzte, um ihr zu erklären, wieso er ihr nicht unverzüglich in die Traumwelt gefolgt war, berichtete ihr von seinem Verdacht bezüglich ihrer plötzlichen Müdigkeit und das Buer ihm eben all ihre Macht übertragen hatte, wodurch es ihm erst möglich gewesen war, die Barriere zu überwinden.
 

Lautlos seufzend trat Kuni schließlich gänzlich zu ihr heran, ergriff ihre rechte Hand und spürte augenblicklich das Gefühl ihrer jetzigen Erleichterung, die er ihr ebenso von ihrem Gesicht ablesen konnte.

"Gehen wir" durchbrach er die eingetretene Stille, setzte sich mit ihr in Bewegung und trat gemächlichen Schrittes auf die Falltür zu, vor welche er in die Hocke ging.

"Aber was ist mit der Abyss Magie?" wurde ihm mit einer durchaus berechtigten Gegenfrage geantwortet und legte seine rechte Hand um den Griff, um besagte Falltür zu öffnen, ehe er sich wieder aufrichtete und stieg mit ihr ohne ein erklärendes Wort die Stufen hinab.

"Vertrau mir" sagte er lediglich, noch bevor sie eine weitere Frage hätte stellen können und erhob seine rechte Hand, schnippte einmal mit seinen Fingern und erschuf eine grünlich schimmernde Barriere um die Reisende herum, um sie entsprechend vor der Abyss Magie zu schützen.

"Vertrau mir und lasse unter gar keinen Umständen meine Hand los" fügte er noch hinzu und schüttelte seinen Kopf, als sie sich leise bei ihm bedankte.

"Du wirst wissen, wann und wie du meine Macht einsetzen musst" rief er sich die Worte der niederen Herrin ins Gedächtnis und begann allmählich zu verstehen, wieso sie ihm all ihre Macht übertragen und mit Paimon den Rückzug angetreten hatte.

Ihre Macht war durch den Verlust ihres göttlichen Herzen begrenzt und es hatte ihr ohnehin schon sehr viel Kraft abverlangt, den Quälgeist und ihn sicher durch das Bewusstsein der Blondine zu führen.

Folglich war es ihr überhaupt nicht möglich gewesen, etwas gegen die Barriere zu unternehmen, als er sie stumm zur Handlung aufgefordert hatte.

"Ich werde Euch nicht enttäuschen, Buer" versprach er ihr insgeheim und ballte seine rechte Hand zur Faust.

Ja, er würde ihre Macht weise nutzen und sich die nötigen Informationen beschaffen, um entsprechend zu handeln.



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