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Persona 3 -After the Years-

von

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XLV – Lustige Zugfahrt


 

~~~Donnerstag 16. Juni 2016~~~

 

Die Schüler der Gekkoukan High School standen wild miteinander diskutierend am Bahnhof Iwatodai und warteten darauf, dass ihr Zug in Richtung Inaba endlich kommen sollte. Aiden stand mit Haruka, Luca, Mirai und Miyuki etwas abseits und versuchte krampfhaft, sein Gähnen zu unterdrücken. Leider gelang ihm das nicht, denn sein bester Freund gab sich überhaupt keine Mühe damit, seine Gähner im Zaum zu halten und döste im Stehen vor sich hin, weshalb Lucas gähnen ihn förmlich ansteckte. An sich wirkten die meisten Schüler noch extrem verschlafen und es grenzte an ein Wunder, dass schon alle da waren.

„Warum müssen wir so früh losfahren?“, brummte Luca irgendwann und blinzelte verschlafen, weshalb Haruka den Tagesplaner hervorholte: „Naja, weil die Zugfahrt nach Inaba locker bis zum Nachmittag dauern wird und wenn wir später fahren, kommen wir erst mitten in der Nacht an.“

„Wie gut, dass ich mich mit diesem Kram gar nicht rumärgern muss. Ich mache mir drei schöne, freie Tage“, stichelte Mirai hämisch und strich Kako über den Kopf, die freudig wedelnd neben ihr saß und dabei Kiara im Blick hatte, die auf Aidens Tasche hockte.

„Hast du es gut, Mirai. Ich würde auch gerne wieder in mein Bett“, seufzte der Spanier und wirkte so, als wäre er gerade im Stehen eingeschlafen.

Miyuki hatte aber eine andere Sorge, die sie besorgt zu der Silberhaarigen schauen ließ: „Bist du sicher, dass du ohne uns zurechtkommst, Mirai?“

„Himmel, bist du meine Mutter, oder was? Ihr seid für drei Tage weg, da werde ich wohl alleine bleiben können, ohne das Wohnheim abzufackeln. Ich bin schon groß, Miyuki, ich brauche niemanden, der mir das Händchen hält“, brummte die junge Frau und verschränkte die Arme vor der Brust, doch rollte sie kurz darauf mit den Augen, als Luca sie anflirtete: „Ich hätte nichts dagegen, deine hübsche Hand zu halten, Mirai-chan.“

 

Aiden schüttelte über die Aktion nur den Kopf, während Haruka ebenfalls mit den Augen rollte: „Weißt du, Silva-kun, deine Flirtversuche würden vielleicht besser ankommen, wenn du das nicht bei jedem Lebewesen versuchen würdest, dass auch nur ansatzweise Brüste hat.“

Eigentlich hatte sie dem Schürzenjäger einen Dämpfer versetzen wollen, doch ging Harukas Aktion leider nach hinten los, als Luca seine Hand neben ihrem Kopf an der Wand abstützte: „Oh? Höre ich da etwa den Wunsch, meine ungeteilte Aufmerksamkeit für sich zu haben, Tenno-chan?“

„In deinen Träumen“, knurrte die Brünette und ging von der Gruppe weg, um sich zu Sakura und einigen Mädchen aus ihrer Klasse zu stellen.

Die verbleibenden drei Teenager sahen sich leicht belustigt an, bevor Mirai mit dem Daumen auf Luca deutete: „Und ihr macht euch wegen mir Sorgen? Kümmert euch lieber um Luca.“

„Da hat sie nicht ganz unrecht“, lachte Miyuki peinlich berührt auf und schulterte ihre Tasche, als die Stimme ihrer Lehrerin erklang: „Kommt bitte alle her und stellt euch zu euren Klassenlehrern. Der Zug fährt jeden Moment ein!“

„Scheint so, als müsstet ihr los. Ich wünsche euch viel Spaß und bringt mir was mit“, hob Mirai zum Abschied die Hand, als Miyuki sie fest umarmte: „Ich bring dir ganz viel mit, Miri-chan.“

„Ich bin dann mal da drüben. Wir sehen uns, Mirai“, verabschiedete sich der Spanier von der Silberhaarigen und schlenderte zu Haruka und Sakura hinüber.

 

Mirai sah Luca einen Moment nach, ehe ihr Blick auf die Tasche von Aiden ging und dabei leicht schmunzelte: „Nimmst du den blinden Passagier da eigentlich mit?“

„Blinder Passagier wäre sie nur, wenn ich sie nicht eben schon gesehen hätte. Kiara, du kannst nicht mitkommen“, ermahnte der Junge sein Haustier, welches sich auf seiner Tasche so klein wie möglich machte und versuchte, ihren Platz zu verteidigen.

Leider gelang es dem Kätzchen nicht, denn Aiden hob sie einfach hoch und hielt sie seiner Freundin hin: „Mirai, bist du so freundlich und nimmst sie mit nach Hause?“

„Damit du es weißt, Katzensitting kostet extra“, scherzte Mirai mit einem Zwinkern, doch nahm sie das Tier auf den Arm und streichelte ihren Kopf: „Du bleibst bei mir und Kako und keine Widerworte, junges Fräulein.“

Die Katze gab ein protestierendes Miauen von sich und sah Aiden an, der ihr sanft den Kopf tätschelte und dann seien Tasche griff: „Wir sehen uns in drei Tagen und danke nochmal, Mirai.“

„Jaja, du kochst meinem Hund schließlich das Essen, also will ich mal nicht so sein. Viel Spaß und denkt an meine Souvenirs. Komm, Kako“, verabschiedete sich die junge Frau und machte sich mit den beiden Tieren auf den Rückweg zum Wohnheim, wobei Aiden den vorwurfsvollen Blick von Kiara abbekam, die anscheinend nicht glauben konnte, dass er sie tatsächlich zurückließ.

Schlussendlich wandte sich Aiden ab und ging mit Miyuki zu ihrer Klasse, wo sie von ihrer Lehrerin nochmal ermahnt wurden, im Zug keinen Unsinn anzustellen. Kurz darauf fuhr auch schon der Zug ein und Aiden verstand wie üblich nicht, warum sich die Leute beim Einsteigen eigentlich immer so anstellen mussten. Natürlich wollte man am liebsten einen Sitzplatz, aber sich dafür so rum zuschubsen war das Ganze wirklich nicht wert.

 

Auch ohne den übertriebenen Einsatz von Ellenbogen hatten sich Miyuki, Haruka und Sakura einen Sitzplatz ergattern können, doch zog es Luca und Aiden auf die andere Seite des Abteils. Beim Einsteigen hatte Aiden einen weiß-blauen Haarschopf gesehen, mit dem er sich etwas unterhalten wollte und natürlich ließ Luca es sich nicht nehmen, ihn zu begleiten.

Als die beiden den Vierersitz erreichten, auf dem Setsuna hockte, bemerkten sie, dass seine Mutter bei ihm saß und leise auf ihn einredete: „Ist dir schlecht, Setsuna? Soll ich dir ein Mittel gegen Übelkeit geben?“

„Nein, Mama, es ist alles gut“, brummte der Kleine und schaute aus dem Fenster, als er in der Spiegelung des Glases die beiden Persona-User bemerkte und ihnen den Kopf zuwandte: „Oh, hallo, Kurosaki-senpai, Silva-senpai.“

„Hey, Akutagawa“, grüßten die beiden Jungs synchron, als ihre Lehrerin sie erst erstaunt musterte und dann zu ihrem Sohn schaute: „Soll ich euch ein bisschen alleine lassen, Setsuna?“

Auf die Frage schaute der Junge leicht verlegen zur Seite aus dem Fenster, ehe er ein leises „Ist nicht nötig, Mama. Wir reden über nichts, was du nicht hören kannst“ nuschelte und seine Mutter zum Kichern brachte: „Nein, nein, ihr Jungs wollt euch bestimmt ein wenig alleine unterhalten. Bitte, setzt euch doch. Ich muss ohnehin nach den Schülern sehen, die sich nach hinten verzogen haben.“

Noch ehe die beiden etwas erwidern konnten, war die Frau aufgesprungen und den Zug entlang nach hinten verschwunden.

„Shiragami-sensei ist glaube ich etwas zu enthusiastisch über die Tatsache, dass der Kleine Freunde hat“, brummte Luca und ließ sich auf den Platz gegenüber von Setsuna fallen, während Aiden den Platz daneben in Beschlag nahm: „Tut mir leid, falls dir das jetzt unangenehm war, Akutagawa.“

„Ist nicht schlimm. Mama reagiert immer so, wenn sie sieht, dass ich mich mit anderen Leuten abgebe und mich mit ihnen verstehe“, erklärte der Unterstufler und fuhr sich mit der Hand durch die Haare, ehe er wieder aus dem Fenster sah: „Es ist dennoch schon ziemlich peinlich, wenn deine Mutter es so übertrieben breittritt.“

„Mütter, ein ewiges Mysterium“, lachte der Spanier und streckte sich ausgiebig auf seinem Platz, bevor er die Hände hinter dem Kopf verschränkte und die Augen schloss: „Ich bin aber echt froh, dass wir einen Sitzplatz haben. Ich glaube, ich hau mich noch aufs Ohr. Weck mich, wenn wir da sind, Amigo.“

„Als ob du so lange pennst. Luca?“, gab der Braunhaarige zurück und musterte seinen Freund, der allerdings schon im Reich der Träume versunken war: „Alter, wie kann der so schnell einpennen?“

„Haruka-nee meinte mal, dass Silva-senpai ein komischer Kauz wäre, aber ich finde ihn eigentlich voll cool“, grinste Setsuna und wippte auf seinem Platz hin und her, bevor er begann, Aiden über seine bisherige Schulzeit auszufragen.

 

Haruka hatte, wie die meisten Schüler ihres Jahrgangs, den Morgen für ein weiteres Nickerchen genutzt, doch gegen Mittag wachte sie wieder auf und rieb sich verschlafen die Augen. Sakura neben ihr döste weiter vor sich hin, während Miyuki wie gebannt auf ihr Tablet schaute und dabei immer wieder erschrockene, überraschte oder murrende Laute von sich gab.

Neugierig richtete sich die Brünette auf und strich sich die Haare an ihrem Hinterkopf glatt, bevor sie der Grünhaarigen sanft aufs Knie tippte: „Was liest du da, Miyuki?“

Für einen Moment zuckte das Mädchen erschrocken zusammen und sah hoch, als sie Haruka erkannte und erleichtert aufseufzte: „Oh Gott, du hast mich erschreckt, Haruka-chan. Ach, ich lese ein paar Manga.“

„Auf deinem Tablet? Hast du die nicht als richtige Bücher?“, wunderte sich die Brünette und musterte dann ihre beste Freundin neben sich, die ebenfalls wach wurde und sich die Augen rieb: „Worüber redet ihr?“

„Über Manga und ja, ich habe sie alle in Papierform, nur vermeide ich es, diese mit auf Reisen zu nehmen. Am Ende passiert was und sie gehen kaputt. Zuhause lese ich sie natürlich so, aber wenn ich unterwegs bin, lade ich mir welche auf mein Tablet“, erklärte die Grünhaarige und enthusiastisch, doch lief sie rot an und versteckte sich hinter dem Gerät, da sie von zwei skeptischen Blicken gemustert wurde: „Sorry, ich bin schon still…“

 

„Musst du nicht. Tut mir leid, ich wollte dich nicht so komisch anschauen, ich war nur etwas überrascht“, versuchte Haruka ihre Freundin zu beruhigen, die zaghaft nickte und sich wieder ihrer Lektüre widmete, allerdings war die Neugier der Brünette geweckt: „Was genau liest du denn für Manga? Da gibt es doch bestimmt mehrere Bereiche, wie bei Filmen.“

„Klar gibt es da mehrere Bereiche. Ich lese hauptsächlich Romance, wobei ich gestehen muss, dass ich eher auf die BL und Yuri Manga stehe“, erzählte die Künstlerin, woraufhin Haruka und Sakura die Köpfe schief legten: „BL? Yuri?“

„Das wisst ihr nicht? BL ist der Ausdruck für Geschichten, in denen zwei Jungs geshippt werden, steht für Boys Love und Yuri ist dasselbe bei Mädchen.“

„Okay, du bist also eine von denen, die alles und jeden gedanklich als Paar zusammenstecken“, schlussfolgerte Sakura und stützte das Kinn auf der Hand ab, während Miyuki energisch den Kopf schüttelte: „Nicht alles. Die Charaktere müssen auch zusammenpassen, wobei ich ehrlich sein muss, dass ich hin und wieder auch Leute aus meinem Umfeld shippe.“

Die Aussage ließ die beiden Freundinnen sich überrascht anschauen, ehe sie zu grinsen begannen und die Grünhaarige antippten: „Dann lass mal hören, wen du so alles zusammensteckst.“

Die Aktion ließ das Otaku-Mädchen rot anlaufen und sie schien zu bereuen, dass sie überhaupt etwas gesagt hatte. Leider waren Haruka und Sakura nicht gewillt, sich diese Infos vorenthalten zu lassen, weshalb sie immer wieder nachfragten und die genuschelten Ausreden einfach ignorierten.

 

„Jetzt komm schon, Nobiro. Sag es uns. Wir werden auch nicht lachen“, beteuerte die Rosahaarige und bemerkte den komischen Blick der Grünhaarigen: „Ihr werdet eher sauer auf mich sein…“

„Warum? Shippst du etwa Saku und mich?“, witzelte Haruka und stieß ihrer besten Freundin in die Seite, doch als sie die roten Wangen von Miyuki sah, trat ihr selbst die Schamesröte ins Gesicht: „Dein Ernst?“

„Ich habe doch gesagt, dass ihr sauer sein werdet…“, murmelte die Grünhaarige und zog den Kopf ein, als Sakura in schallendes Gelächter ausbrach und dadurch von allen Mitfahrern mit großen Augen angesehen wurde.

Nun machte auch Miyuki große Augen, denn diese Reaktion hatte sie wirklich nicht erwartet und sah deshalb verblüfft zu Haruka, die ihrer Freundin auf die Schulter tippte: „Gott, du bist manchmal so peinlich, Saku. Jetzt krieg dich mal wieder ein.“

„Sorry, es überkam mich einfach. Ich fand es einfach zu gut. Keine Sorge, Nobiro, ich bin nicht sauer“, versicherte die Rosahaarige und hielt sich den schmerzenden Bauch, um sich erst einmal zu beruhigen.

 

„Ihr… seid echt nicht wütend?“, hakte Miyuki nach, weshalb beide Mädchen zustimmend nickten und Haruka anschließend gluckste: „Ich gebe selbst zu, dass man bei Sakura und mir dieses Gefühl bekommen könnte. Du bist schon eine interessante Person, Miyuki. Allerdings will ich jetzt auch wissen, was für Jungs du shippst.“

„Oh ja, jetzt kommt der gute Teil“, grinste Sakura und wartete auf die Antwort, die die Grünhaarige nach kurzem Zögern gab, indem sie mit dem Finger über die Schulter zeigte: „Haltet mich für verrückt, aber wären Aiden-kun und Silva-kun nicht total süß zusammen?“

„Oh Gott, nein! Wie kommst du denn darauf?“, gab Haruka empört von sich, was Sakura wieder auflachen ließ: „Also ich muss zugeben, sie hat nicht unrecht, Haru, außerdem ist das ja nur fiktiv. Mach dir also keine Sorgen, dass Silva dir wirklich deinen Schwarm ausspannt.“

Auf den Kommentar wackelte die Rosahaarige frech mit den Augenbrauen und sah zu, wie ihre beste Freundin immer mehr rot anlief und nach Luft schnappte. Jeder Kommentar, dass sie doch nicht so einen Blödsinn reden sollte, wurde von den beiden Schülerinnen sofort im Keim erstickt, was Haruka ihr Gesicht in ihrer Jacke vergraben ließ. Immer noch lachend klopfte die Rosahaarige ihrer Freundin auf die Schulter, die krampfhaft darum bat, endlich das Thema zu wechseln.

Um ihr diesen Gefallen zu tun, wandte sich Sakura wieder an Miyuki und erkundigte sich nach ihren Vorlieben: „Okay, um Haru von dem ganzen Romantikgelaber zu erlösen, wechseln wir das Thema. Was liest du denn noch so?“

„Auch wenn du es nicht glaubst, ich lese auch viele Battle Shōnen Manga“, grinste die Grünhaarige und sah danach in zwei verdutzte Gesichter: „Ihr wisst nicht, was Shōnen bedeutet, oder?“

„Nicht wirklich“, gaben die zwei synchron zurück, woraufhin das Mädchen erklärte, dass es sich dabei um Mangas mit einer sehr kampflastigen Story handelten, die sich eigentlich an ein männliches Publikum richteten.

 

„Sie sind manchmal echt übertrieben, aber einige der Shōnen sind einfach toll. Ich kann euch Drachenkugel S nur empfehlen“, beteuerte die Grünhaarige und sah wieder auf ihr Tablet, als Sakura die Stirn runzelte: „Ich glaube, ich habe die Serie dazu mal gesehen.“

„Wirklich?“, horchte Miyuki sofort auf und sah die Rosahaarige mit großen Augen an, was dieser allerdings etwas unangenehm war: „Ich bin mir nicht mal sicher, ob es der überhaupt war…“

„Beschreib mir die Szene“, forderte die Grünhaarige sofort und hüpfte aufgeregt auf ihrem Sitz herum, weshalb Sakura seufzte und nachdachte: „Das ist schon ein bisschen her, aber… da war so ein mechanisches Alien, welches sich an dem Protagonisten rächen wollte. Ah genau, da war dieser blauhaarige Typ mit dem Schwert, bei dem sich rausgestellt hat, dass er aus der Zukunft gekommen ist.“

„Das war definitiv Drachenkugel S“, bestätigte Miyuki grinsend und sah weiter zu Sakura, die plötzlich breit grinste: „Nenn mich bescheuert, aber dieser Typ war einfach nur hot.“

„Ja, nicht wahr? Später, als er aus der Zeitkammer gekommen ist und die langen Haare hatte, er sah so gut aus“, stimmte die Grünhaarige ihrer Freundin und schloss träumerisch die Augen, während Sakura weiter mitmachte: „Ja, die Folge habe ich auch gesehen. Ich war so in den Typen verschossen, das glaubst du nicht.“

Die beiden Mädchen redeten munter weiter, bis sie merkten, wie Haruka sie mit leicht geschlossenen Augen ansah: „Ist was, Haru?“

„Nein, macht einfach weiter mit eurem Geschwärme“, murmelte die Brünette und sah wieder aus dem Fenster, während ihre beiden Freunde genau das taten und weiter über diesen Anime-Charakter diskutierten.

 

Mit einem leisen Seufzer lauschte die Brünette ihren beiden Freundinnen, die sich munter weiter mit ihrem Gespräch machten und Haruka bemerkte dabei, wie glücklich es Miyuki machte, sich mit Sakura über diesen Anime unterhalten zu können. Sie selbst enthielt sich hier und ließ stattdessen den Blick durch den Zug schweifen, wobei ihr Blick an Aiden hängen blieb, der mit Setsuna und Luca Karten spielte. Ein fröhliches Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, denn sie freute sich unheimlich darüber, dass Aiden, Luca und Setsuna so gut miteinander klarkamen und würde schon gerne wissen, worüber die drei sich gerade unterhielten. Setsuna bemerkte ihren Blick und grinste kurz in ihre Richtung, ehe er zwei seiner Karten auf die Tischablage zwischen ihm und den beiden älteren Klatschte.

Während sie dasaß, traten zwei ihrer Klassenkameraden an die Sitzgruppe heran und eine von ihnen ergriff zaghaft das Wort: „Hallo, Tenno-san, dürfen wir dich kurz was fragen?“

Überrascht hob die Brünette den Blick und neigte dann leicht den Kopf, ehe sie sanft nickte: „Sicher doch. Was gibt es denn?“

Die beiden Schülerinnen sahen sich kurz einen Moment an und schienen sich stumm darauf zu einigen, wer von ihnen denn jetzt die Frage stellen sollte und nun sahen auch Miyuki und Sakura neugierig zu den beiden Mädchen.

 

Nach einem Moment nickten die beiden Mädchen und die erste sah kurz über die Schulter, ehe sie sich Haruka zuwandte: „Läuft da eigentlich was zwischen dir und Silva?“

Die Frage warf Haruka komplett aus der Bahn und sie wusste nicht, was sie auf die Frage antworten sollte. Sakura hingegen presste sich die Hand auf den Mund, um nicht laut loszulachen, denn die Frage war einfach viel zu lächerlich in ihren Augen.

Als Haruka sich wieder gefangen hatte, schüttelte sie schnell den Kopf und winkte mit der Hand ab: „Wie kommt ihr beiden denn auf diese verrückte Frage?“

Die Reaktion brachte die zwei Schülerinnen kurz zum Stutzen, bevor die Zweite eine Antwort gab: „Naja, ihr beiden scheint euch in letzter Zeit sehr gut zu verstehen und… ihr kommt in den letzten Tagen immer zusammen aus der Pause zurück.“

„Ja, von daher dachten wir, dass da was zwischen euch laufen würde“, stimmte die Erste zu und sah Haruka abwartend an, doch rieb sich diese nur die Nasenwurzel und knurrte leise: „Ich schwöre, wenn dieser Typ irgendwas komisches gesagt hat… Aber nein, Silva-kun und ich sind nur Freunde. Ich gebe ja zu, dass er oft extrem seltsam ist, aber ich habe mir gedacht, dass ich ihm vielleicht eine Chance gebe und er ist eigentlich kein schlechter Kerl, dennoch läuft da nichts zwischen uns.“

 

Die beiden Mädchen gaben einen erstaunten Laut von sich, bevor sie sich ansahen und dann zu den drei Jungs auf der anderen Seite schauten, die nun bemerkten, dass man sie anstarrte. Aiden hob eine Augenbraue und sah dann wieder zu seinen Freunden, während die Mädchen sich wieder ihrem Gespräch widmeten.

Sakura hatte sich wieder beruhigt und sah zu ihren Klassenkameraden auf, um die Situation zu erklären: „Wisst ihr, genau genommen will Haru nichts von Silva, sondern von dem Kerl, mit dem Silva die ganze Zeit rumhängt.“

Die Aussage ließ Haruka empört aufquietschen, bevor die beiden Mädchen ein langgezogenes „Oh“ von sich gaben und wieder zu Aiden schauten.

Die Erste sah weiter in die Richtung, während die Zweite sich an die Brünette wandte: „Du stehst auf Kurosaki? Wirklich?“

„Was? N-nein, so ist das nicht… Also…“, stammelte die Mechanikerin und sah hilfesuchend zu Miyuki, die sich aber wieder hinter ihrem Tablet verkrochen hatte und diesem Gespräch so entging.

„Das muss dir doch nicht peinlich sein, er ist doch süß“, sprach die Schülerin weiter, als ihre Freundin sich wieder an die Mädchen wandte: „Ich habe gehört, dass er sich für die Gleichberechtigung der weiblichen Schüler im Sport einsetzt. Das ist voll cool.“

 

Die fünf Mädchen sahen sich an, als eine männliche, leicht gereizt klingende Stimme neben ihnen erklang: „Wenn ihr was zu sagen habt, würde ich es vorziehen, wenn ihr uns das ins Gesicht sagt und nicht dauernd tuschelnd in unsere Richtung schaut.“

Erschrocken sahen die Schülerinnen zu dem Jungen, bei dem es sich um Aiden handelte, der mit verzogenem Gesicht die Arme vor der Brust verschränkt hatte. Haruka traute sich nicht, den Jungen anzuschauen, doch erklärten die beiden Mitschülerinnen, dass sie sich über Aidens Petition unterhalten hatten.

Die Aussage brachte den Braunhaarigen zum Stutzen und er kratzte sich verlegen am Hinterkopf, als eine der beiden Schülerinnen weiterredete: „Wir finden es voll cool, wie du dich für die Mädchen einsetzt. Wenn wir wieder zurück sind, würde ich mich gerne eintragen.“

„Das ist echt super, würde mich freuen. Je mehr Leute sich dafür aussprechen, desto größere Chancen haben wir“, grinste der Braunhaarige und entschuldigte sich dann dafür, dass er gerade etwas patzig gewesen war.

Keins der Mädchen nahm ihm die Aktion übel, doch bemerkte Aiden dann, wie gequält Haruka die ganze Zeit dreinschaute und neigte den Kopf: „Geht es dir gut, Tenno? Du wirkst etwas angeschlagen.“

Verblüfft hob die junge Frau den Kopf und versicherte, dass es ihr gut ginge, doch so ganz wollte Aiden das nicht glauben. Die folgende Ausrede, dass sie die Fahrt nicht so gut vertrug, nahm er sofort auf und eilte zu seiner Tasche, um Haruka ein Mittel gegen Reisekrankheit zu holen.

„Aw, er ist so aufmerksam“, himmelte die erste der beiden Schülerin, was Sakura breit grinsen ließ: „Und das ist der Grund, warum Haruka auf ihn steht.“

„Sakura, jetzt lass es doch endlich“, jammerte die Brünette und sah zu ihren Klassenkameraden, die sich von ihnen verabschiedete und sich wieder zu ihrer eigenen Gruppe gesellten.

Bevor die Rosahaarige weiterreden konnte, kam Aiden mit einem kleinen Döschen zurück und reichte es der Brünette: „Nimm eine davon, wenn dir schlecht ist. Du musst etwas mehr auf dich achten, Tenno.“

„M-mach ich. Versprochen“, stammelte die Mechanikerin und sah dem Braunhaarigen nach, ehe sie Miyuki ans Bein trat und Sakura in die Seite knuffte, um ihr Gekicher zu unterbinden.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: ShioChan
2023-08-22T12:42:58+00:00 22.08.2023 14:42
Hallo Fubuki-kun,

Gleich mal kommentieren, bevor mein Internet wieder weg ist. XD
Es war wieder ein schönes Kapitel.

Da wurde sowohl Miyuki, als auch Haruka mal ziemlich auf den Zahn gefühlt. Was? XD Aber schön, dass Miyuki sich nun auch mit anderen Mädchen versteht. Wo sie doch sonst immer schnell übersehen wird. Und Haruka musste Rede und Antwort in bezug auf Aiden stehen. XD Na ob der es mal noch irgendwann merkt?

Die Aktion von Setsunas Mutter wäre mir wohl auch peinlich gewesen. X'D Aber Aiden und Luca haben ja drüber weggesehen. XD

Ich bin schon gespannt wie es weiter geht.
Bis dahin
LG
Shio~


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