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Tantei Ken - Lord Inu Yasha ermittelt

der erste Mitratekrimi mit Inu Yasha
von

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Die Lösung des Inspektors


 

I

nu Yasha beeilte sich die Stufen aus der U-Bahn hoch zu gelangen und die Straße entlang zu eilen. Er war spät dran, und er wollte sicher nicht ZU spät zu dem Treffen kommen. Einmal in der Woche, gleich, was kam, nahm er sich dafür Zeit. Aus mehr als gutem Grund. Nur noch die Treppe empor.

Ja, da saß sie auf der Bank, unter dem uralten Baum und sah auf eine kleine Steinplatte, die sich dort befand.

„Schwiegermama?“ Er kam näher.

Frau Higurashi sah auf und lächelte. „Setz dich nur, Inu Yasha.“

Natürlich. Kein Vorwurf, dass er zu spät war. Seit fünfzehn Jahren, seit Dämonen sichtbar geworden waren, kam er einmal die Woche her und sie saßen zusammen bei Kagomes Gedenkstein, dort, wo er sie vor fünfhundert Jahren hatte begraben. Begraben müssen, denn irgendwie vermisste er sie heute noch. Aber sie war recht alt geworden für die damalige Zeit, weit über sechzig, eine anerkannte und respektierte miko. Und es war ihm vernünftig erschienen sie dort zu begraben, wo einst der Higurashi-Schrein stehen würde. Erst später, als der tatsächlich gebaut wurde, hatte er einsehen müssen, dass er dann nicht mehr zu ihrem Grab gehen konnte, nur, wenn er ein Mensch geworden war, einmal im Monat. Jetzt könnte er es jeden Tag, aber das Leben in der Moderne forderte auch seine Zeit. Und an seinen Erfolgen auch und gerade in der Akquise neuer Aufträge hing eben auch das Einkommen seiner Mitarbeiter.

„Ich las in der Zeitung, dass du für die Polizei arbeitest.“

„Ja. Es war recht ehrenvoll, dass sie mich als Berater gerufen haben. Und natürlich gute Werbung für die Firma.“

„Du arbeitest gerade an einem Fall?“

Ach, Schwiegermama. Natürlich wusste sie es, sonst wäre er nicht so spät dran gewesen. „Ja, ein Mord. - Wie geht es Souta?“

„Er rief mich vorgestern an. Es ist seltsam jemanden zu sehen, der so weit weg ist. Aber ich freue mich jedes Mal.“

Souta war nach dem Jurastudium in den diplomatischen Dienst gegangen und machte gerade seine ersten Schritte dort an der Botschaft bei den Vereinten Nationen. Das hieß eben in New York. „Du bist hier manchmal sicher sehr allein.“ Einsamkeit war etwas, was er nur zu gut nachvollziehen konnte. Seine Kindheit, Kagomes Tod, und als Gipfel von allem, war im doch ihr Tod als der schwärzeste Tage seines Lebens vorgekommen, noch die achtzehn Jahre, in denen sie gemeinsam in Tokio lebten und er sie nicht einmal sehen durfte. Sesshoumaru war bereits m 19. Jahrhundert da nicht nur nachdrücklich geworden, sondern, durchaus wissend, wie sein kleiner Bruder auf Befehle reagierte, hatte ihn der Kerl auch noch zu irgend einem Baumgeist geschleppt, der im in drastischen Worten die Probleme geschildert hatte, die dadurch entstehen könnten.

„Ja,“ gab sie zu. „Es ist ein großes Gelände und ich werde nicht jünger. In Yasha, ich wollte deswegen schon Souta fragen, habe es mich aber nicht getraut.“ Sie sah, dass der Halbdämon neben ihr aufmerkte. „Ja, der Schrein gehört den Higurashis seit Jahrhunderten. Nun ja,“ lächelte sie ein wenig wehmütig. „Wem sage ich das. Und Souta ist eben der letzte der Linie. Vielleicht sollte man ihn verkaufen. Er hat ja doch kein Interesse daran und keine magischen Fähigkeiten. Allerdings....“ Sie sah zu Kagomes Gedenkstein.

„Keh. Lieber nicht. Nachher baut hier einer ein Hochhaus hin. Nein. Wenn, dann kaufe ich ihn. Oder lasse ihn kaufen.“ Allerdings, bei den Preisen hier in Tokio würde das Gelände wohl seine Barkasse übersteigen. Nun ja, das würde ein interessantes Gespräch mit Bruderherz geben, warum ein Dämonenfürst einen Schrein kaufen sollte. „Aber, mir kommt da eine Idee. Ich meine, das Haus ist doch groß genug. Das da drüben kann man doch abtrennen?“

„Ja, das waren mal Wohnungen für Schüler oder Pilger, also, Zimmer.“ Frau Higurashi klang leicht verwundert. „Das sind drei Zimmer und ein gemeinsames Bad, naja, Dusche und eine kleine Küche. Meinst du, ich solle untervermieten?“

„Nicht ganz. Pass mal auf. In meinem augenblicklichen Fall lebt da ein Ehepaar als Privatsekretär und Kindermädchen bei dem Toten, also, haben für den gearbeitet. Die verlieren jetzt nicht nur den Job, sondern auch die Wohnung. Ein älteres Ehepaar, offensichtlich ruhig. Wenn ich darf, sage ich Ihnen mal deine Nummer. Wenn ihr euch nicht leiden könnt in Ordnung, wenn ja, sind doch alle glücklich.“

„Ach, Inu Yasha .. Für mich sind es kaum drei Jahre her, seit ich dich als Teenager sah. Und jetzt bist du ein Mann geworden. Ein guter Mann, aber das warst du schon immer. - Gib ihnen meine Adresse. Wie heißen sie?“

„Hasebe.“

 

Als Inu Yasha um neun in das Büro kam, wurde er bereits von Namiko Nakamura und einem sehr siegesgewiss grinsenden Inspektor Mori empfangen.

„Ah, mein lieber Berater!“

Scheinheilig war der Typ wohl gar nicht. „So guter Laune, Inspektor?“ Aber der Halbdämon nahm unaufgefordert Platz.

„Ich habe den Mord an Akira Okabe geklärt.“

Nun ja, auch ein blindes Huhn fand mal ein Körnchen, allerdings bezweifelte Inu Yasha schon aus Eigenliebe dies. „Darf man auch fragen, wie?“

„Nun, ganz klassisch. Ich halte nichts von neumodischen Theorien und so. Motiv, Gelegenheit, Mittel. Und da gibt es nur eine Person, die in Betracht kommt.“ Jiro Mori schwieg einen Moment, um die Keule besser wirken zu lassen. „Nanako Tonaga.“

„Nanako.“ Inu Yasha klang sachlich. Erst einmal hören, was da los war.

„Mittel: sie ist Botanikerin, sie hat die Pflanzenbücher sogar mit nach Japan geschleppt. Sie kennt sicher Giftpflanzen. Gelegenheit: wir waren uns ja wohl alle einig, dass jeder im Haus, aber eben nur aus dem Haus, Gelegenheit haben konnte. Motiv: sie gibt selbst zu, dass sie mit der strikten Disziplin im Haus Probleme hatte und schon überlegte nach Hawaii zurück zu kehren. Vermutlich hoffte sie, durch den Tod des Patriarchen entweder das zu schaffen oder, wenn ihr Mann das Sagen hätte, besser dazustehen. Wenn ich das richtig gesehen habe, hält Herr Tonaga eher zu seiner Ehefrau als zu seiner Mutter. - Oder sind Sie anderer Meinung, mein ach so teurer Berater?“

Inu Yasha rieb sich ein Öhrchen, ehe er nüchtern meinte: „Wenn Sie sie mit dieser Argumentation verhaften lassen, verspreche ich Ihnen, was ihre Anwälte anbringen werden: wenn jeder im Haus Gelegenheit hatte, hatte auch jeder im Haus, angefangen bei der Haushälterin über Frau Okabe, die Gelegenheit an die Pflanzenbücher zu gelangen. Genau für den Zeitraum der Vergiftung hat übrigens ausgerechnet die junge Frau Tonaga ein Alibi. Und, wie bereits zur Gelegenheit erwähnt: die Bücher stehen ja offen rum. Motiv …. Ich habe gelernt, und das ist nicht neumodisch, Mori, dass können Sie bereits in der Anleitung zu Ermittlungen aus dem Buch des Sato vor über fünfhundert Jahren nachlesen: wenn jemand umgebracht wird, gibt es immer eine Menge Leute, die ein Motiv haben. Nur, das ist irrelevant. Denn etwas, das einen zum Mord treibt, lässt einen anderen vollkommen kalt. Die Suche nach dem Motiv bringt erst einmal nichts. Das Wie der Tat ist entscheidend. Hat man eine Art gefunden, wie der Mord passiert ist, oder auch, jede Tat, und man findet eine Person, die, und nur die, diese Tat auf diese Weise begangen hat, hat man auch den Täter. Dann kann man anfangen, sich für das Motiv zu interessieren.“

„Das klingt so nach Sherlock Holmes, Lord Inu Yasha.“ erklärte die Polizeiassistentin mit schlecht verborgener Begeisterung. „Dann wissen Sie, wer wie die Tat begangen hat?“

„Ja.“ Leider.
 



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