Zum Inhalt der Seite

That feelings makes me insane

Wanderer x Lumine
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

~
 

Mit gesenkten Augenlidern stand Lumine nahe der geschlossenen Haustür und konzentrierte sich auf das summende Geräusch, welches ihr im letzten Traum wesentlich leiser erschienen war.

"Aber ich kann trotzdem nicht genau bestimmen, aus welcher Richtung dieses Geräusch kommt" dachte sie und zuckte kaum merklich zusammen, als ihre linke Hand ergriffen wurde.

"Entspann dich und überlasse alles Weitere mir" ertönte die Stimme von Kuni direkt neben ihr und obwohl sie zaghaft nickte, während sie eisern versuchte, sich wieder weitgehend zu entspannen und ihre Konzentration aufrecht zu erhalten, konnte sie sich nicht dem wohligen Schauer erwehren, der durch den Klang seiner ruhigen Stimme und seine gewählten Worte durch ihre Glieder fuhr.

Eine dunkle Röte erschien auf ihren Wangen und schüttelte mehrere Male ihren Kopf, um die durchaus erotischen Vorstellungen zu vertreiben und versuchte sich wieder zur Ruhe zu bewegen.

Jetzt war wahrlich der falsche Zeitpunkt, um ihren geheimsten Wünschen zu unterliegen.
 

Wie im vorherigen Traum nahm Kuni ihre Gefühle wahr, die ihn lautlos schlucken ließen und spürte eine unangenehme Hitze in seinem Gesicht.

"Ich darf mich jetzt nicht aus der Ruhe bringen lassen" ermahnte er sich gedanklich, atmete einmal tief durch und versuchte sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, obwohl in seinem Kopf etliche Fragen umher schwirrten.

Hatte sie eben tatsächlich das intensive Gefühl der Lust empfunden?

Was hatte sie bloß zu dieser eindeutigen Gefühlsregung bewogen?

Etwa weil er ohne Vorwarnung ihre Hand ergriffen hatte?

Hatte sie derart intensiv auf diese doch sehr einfache Berührung reagiert?

Ohne es eigentlich zu wollen, denn er konnte sich einfach nicht auf ihr Vorhaben konzentrieren, ließ er ihre insgeheimen Gefühle auf sich wirken, die ihm unweigerlich ihre tiefe Begierde verrieten.

Eine derartige Begierde, die ihn auf eine seltsame Art und Weise faszinierte und nahm sich für den morgigen Tag vor, sich eingehend mit diversen Themen zu befassen.

Er hätte sich vermutlich selbst belächelt, weil er in der vorherigen Nacht noch eine völlig andere Einstellung vertreten hatte, aber als ein summendes Geräusch in einiger Entfernung ertönte, setzte er sich mit geschlossenen Augen in Bewegung und zog sie unweigerlich mit sich.
 

Mit vorsichtigen Schritten folgte sie Kuni, der sie nach wie vor bei der Hand hielt und stieß an seine rechte Schulter, als er abrupt stoppte.

"Dieses Geräusch scheint aus dem Untergrund zu kommen" lauschte sie seiner Vermutung, öffnete ihre Augen und blinzelte überrascht, als sie direkt vor ihren Füßen eine Falltür erspähte, die sehr wahrscheinlich zum besagten Untergrund führte.

"In diesem Haus existierte in meiner Erinnerung keine Falltür" wurde sie über diese Tatsache informiert und beobachtete, wie er vor der Falltür in die Hocke ging.

"Könnte es sein, dass..." überlegte er laut, brach seinen Satz jedoch ab und noch bevor sie ihn hätte fragen können, was er gerade vermutete, streckte er seine freie Hand aus, öffnete die Falltür und richtete sich wieder auf.

Wieso war es ihm möglich, die Falltür zu öffnen, obwohl sie zuvor nichts in diesem Haus hatte berühren können?

"Lass unter gar keinen Umständen meine Hand los" äußerte er seine Bitte, die sich in ihren Ohren jedoch wie ein klarer Befehl anhörte und nickte ihm lediglich zu.

"Gut, gehen wir" folgte seine nächste Anweisung und trat nach ihm die Stufen hinab.

Sicherlich würde er ihr zu einem späteren Zeitpunkt seinen Verdacht schildern und ihr erklären, wieso er die Fähigkeit besaß, Gegenstände aus diesem Traum zu berühren.
 

Mit jeden weiteren Schritt in den Untergrund wurde dieses summende Geräusch lauter und sein insgeheimer Verdacht schien sich zu bewahrheiten, als er ein vertrautes Gefühl wahrnehmen konnte und blieb ohne Vorwarnung stehen, weshalb Lumine erneut seine rechte Schulter streifte.

"Ich spüre Abyss Magie" setzte er sie in Kenntnis und ließ ihre Hand los.

Unter den gegebenen Umständen durfte sie ihn nicht noch tiefer in den Untergrund begleiten, denn die Gefahr, dass sie erneuten Schaden nehmen und sich ihr aktueller Zustand sogar noch verschlechterte, konnte und würde er nicht in Kauf nehmen.

"Geh zurück und warte oben auf mich" änderte er ihren ursprünglichen Plan und wollte schon seinen Weg fortsetzen, doch als er bei der rechten Schulter ergriffen wurde, hielt er inne.

Prüfend sah er über seine rechte Schulter, begegnete ihren goldenen Augen, die ernsthafte Besorgnis ausstrahlten und konzentrierte sich abermals auf ihre Gefühle.
 

Lumine spielte zwar mit dem Gedanken, ihm zu sagen, dass sie ein äußerst ungutes Gefühl bei dieser Angelegenheit verspürte und sie sich berechtigte Sorgen um ihn machte, aber ebenso wusste sie, dass er ihre Sorge möglicherweise vollkommen falsch auffassen könnte, wenn er sich nicht sogar in den Glauben verstrickte, dass sie ihn für einen Schwächling hielt, was er keineswegs war und zog ihre Hand wieder zurück.

Lautlos seufzend drehte sie sich herum, um die Stufen wieder hinauf zu steigen und riss überrascht ihre Augen auf, als er seine Stimme erhob.

"Ich weiß deine Sorge zu schätzen" hallten jene Worte in ihren Gedanken nach und sah noch einmal über ihre rechte Schulter, nur um zu erkennen, dass er bereits verschwunden war.

Noch eine Weile blieb sie auf der untersten Stufe stehen und starrte auf die Stelle, an der Kuni noch vor wenigen Sekunden gestanden hatte und dachte an ihren Zwillingsbruder, der vielleicht im Untergrund lauerte.

Mit jener Sorge machte sie sich auf den Rückweg und konnte insgeheim nur hoffen, dass Kuni unversehrt zu ihr zurückkehrte und sie diesen Albtraum wieder verlassen konnten.
 

Während die Blondine die vielen Stufen wieder hinauf stieg, erreichte Kuni das Ende der vielen Treppen und trat auf eine große Eisentür zu, die sich wie von Geisterhand öffnete und ihm somit Zutritt gewährte.

Eine Art Podest, auf dem etwas sehr Kleines schwebte, erhaschte sofort seine Aufmerksamkeit und trat gemächlichen Schrittes in die Mitte des großen Raumes.

"Das ist doch..." dachte er und stieß auf unsichtbaren Widerstand, der ihn davon abhielt, sich dem Podest gänzlich zu nähern.

"Eine Barriere" murmelte er und behielt seine Augen auf das kleine Ding gerichtet, welches das Aussehen einer kleinen, schwarzen Schachfigur besaß, hoch konzentrierte Abyss Magie verströmte und immer wieder pulsierte, wodurch das summende Geräusch erzeugt wurde.

Eine Schachfigur in Form eines Königs.

Nachdenklich erhob er seine linke Hand, die er an sein Kinn legte und rief sich sämtliche Informationen ins Gedächtnis, die er in den vergangenen Jahren hatte sammeln können.

Il Dottore war es zwar durch langer Forschung und mit der Hilfe von Pierro gelungen, teuflische Augen, die ursprünglich aus Khaenri'ah stammten, zu duplizieren, aber reichte dessen Verständnis über Abyss Magie inzwischen aus, um selbst ein göttliches Herz zu erschaffen?

Musste er sogar in Betracht ziehen, dass der Orden des Abgrunds und die Fatui, die der Zarin unterstellt waren, einen gemeinsamen Plan verfolgten?

Er wusste es nicht mit Sicherheit und rief sich seinen vorherigen Verdacht ins Gedächtnis.

Inzwischen war er sich eigentlich absolut sicher, dass Aether diesen Traum unter seiner Kontrolle gebracht hatte.

Unklar blieb, wieso Lumine ausgerechnet seine Erinnerung durchleben musste und ob dieses göttliche Herz aus reiner Abyss Magie eine Gefahr für ihr Leben darstellte.
 

"Es war absehbar, dass du diesen Ort früher oder später finden würdest" wurde Kuni aus seinen Gedankengängen gerissen, ehe hinter dem Podest jener Mann auftauchte, der für diese gefährliche Angelegenheit verantwortlich war.

Eine unglaubliche Wut kroch in ihm empor, die ihn unweigerlich mit den Zähnen knirschen ließ und ermahnte sich gedanklich um seine Fassung, die er unter den gegebenen Umständen nicht verlieren durfte.

Er musste einen kühlen Kopf bewahren und dem Blonden brauchbare Informationen entlocken.

"Ist das etwa ein weiterer Testlauf?" äußerte er jene Frage, deren Antwort ihn doch brennend interessierte und folgte Aether mit seinen Augen, der gemächlichen Schrittes durch den großen Raum stolzierte.

"Nein..." wurde ihm leise geantwortet, bevor sich der Blonde zu ihm herum drehte und ihm ein Lächeln schenkte.

"Ich habe lediglich meinen Plan in die Tat umgesetzt" offenbarte der Kerl, dessen scheinheiliges Lächeln ihn rasend vor Wut machte.

Dennoch besann er sich eines Besseren, verschränkte seine Arme vor der Brust und dachte über seine momentanen Möglichkeiten nach.

Er könnte natürlich den Versuch unternehmen, die Barriere zu durchbrechen und das göttliche Herz zu zerstören, aber er wusste weder, wie sich sein Vorhaben auf Lumine auswirkte, noch ob er Sumeru, wenn nicht sogar die umliegenden Länder, einer tödlichen Gefahr aussetzte.

Im Prinzip konnte er nur Buer über diesen Fund unterrichten und auf ihr weitreichendes Wissen vertrauen.
 

"Ich hätte dir ohnehin von der Zerstörung abgeraten" lächelte Aether, was ihn, Kuni, unweigerlich zu der Annahme führte, dass dieser Dreckskerl seine Gedanken lesen konnte.

Unverzüglich versuchte er in seinem Kopf eine Mauer zu errichten, um seine Gedankenwelt vor dem Blonden zu schützen, dessen Lächeln sich in ein amüsiertes Grinsen verwandelte.

"Vergebliche Liebesmüh. Ich kenne bereits all deine Gedankengänge" verriet der Typ, der sich wieder in Bewegung setzte und an ihm vorbei trat.

"Und ich weiß um die Gefühle, die du meiner geliebten Zwillingsschwester entgegen bringst" fuhr der Blonde fort, lief weitere Schritte und umkreiste ihn.

"Du möchtest doch nicht, dass die Person, in die du dich Hals über Kopf verliebt hast, durch deine Hand stirbt, nicht wahr? Du...". "Halt dein dämliches Maul" unterbrach er Aether brüllend und biss sich strafend auf die Unterlippe.

Warum war er bloß auf diese offensichtliche Provokation angesprungen?

"Verdammt..." fluchte er innerlich, löste die Verschränkung seiner Arme wieder und wendete seinen Blick von diesen Bastard ab.

Verzweifelt versuchte er seine wirren Gedanken, die er nicht länger hinter der sicheren Mauer verbergen konnte, zu ordnen und atmete einige Male tief durch, um sich weitgehend zu beruhigen.

Hatte der Kerl etwa dieses göttliche Herz an das Leben der Reisenden geknüpft?

Das Gefühl der Angst kroch unweigerlich in ihm hoch, versuchte ihn zu übermannen und schüttelte mehrere Male seinen Kopf, weil er bei klarem Verstand bleiben musste.

Ja, er musste sich unbedingt beruhigen und sich weitere Informationen beschaffen.

Bevor er jedoch seinen Blick wieder heben und eine weitere Frage stellen konnte, ertönte eine weibliche Stimme in der Ferne, die nach ihm rief und sah prüfend über seine linke Schulter.

Als er Lumine nirgendwo erkennen konnte, deren Stimme ein weiteres Mal ertönte, sah er noch einmal zu Aether, der den kurzen Augenblick seiner Unachtsamkeit genutzt hatte, um sich aus dem Staub zu machen.

Ein letztes Mal wanderten seine blauen Augen zum göttlichen Herz, welches er wohl vorerst unangetastet zurück lassen musste und machte auf den Absatz kehrt.
 

"Kuni?" rief Lumine zum wiederholten Male und spielte bereits mit dem Gedanken, ihm doch in den Untergrund zu folgen, obgleich sich die Abyss Magie auf ihre körperliche Verfassung auswirken würde.

Als jedoch leise Schritte in der Ferne ertönten und nur wenige Sekunden später Kuni in ihr Sichtfeld trat, stieß sie einen erleichterten Seufzer aus.

"Ich weiß, ich sollte oben auf dich warten, aber..." wollte sie sich rechtfertigen und brach ihren Satz ab, als er seinen Kopf senkte und auf einen unsichtbaren Punkt am Boden starrte.

"Du... Du bist Aether begegnet, oder?" fragte sie ihn vorsichtig und war sich nicht sicher, ob sie die wenigen Stufen, die sie voneinander trennten, zu ihm hinab steigen sollte.

Im jenen Moment, als sich ihre Blicke gekreuzt hatten, hatte sie die Unsicherheit und eine enorme Furcht in seinen Augen erkennen können, die er vor ihr zu verbergen versuchte.

Was war bloß im Untergrund vorgefallen?

Was hatte ihn dazu veranlasst, derart lautstark zu brüllen?
 

"Ja..." antwortete er ihr knapp und bedauerte die Tatsache, seinen Hut nicht zu tragen, mit dem er sein Gesicht hätte verstecken können.

"Du möchtest doch nicht, dass die Person, in die du dich Hals über Kopf verliebt hast, durch deine Hand stirbt, nicht wahr?" hallten jene Worte in seinen Gedanken wieder, die gemischte Gefühle in ihm auslösten und erhob seine rechte Hand, um zumindest halbwegs verbergen zu können, wie aufgewühlt er doch eigentlich war.

Warum konnte ihm diese absonderliche Behauptung nicht einfach egal sein?

Weil seine Gefühle im Augenblick vollkommen verrückt spielten?

Unsicher biss er sich auf die Unterlippe und versuchte seine Gedanken auf das Wesentliche zu lenken, denn er sollte ihr von seiner Entdeckung im Untergrund berichten und sie aufwecken, damit sie im Anschluss Buer informieren konnten, aber er scheiterte beim bloßen Versuch und begann sich stattdessen berechtigte Fragen zu stellen.

War es überhaupt möglich, dass sich Menschen innerhalb kürzester Zeit ineinander verliebten?

Nein, vermutlich nicht und schüttelte innerlich seinen Kopf, um sich selbst zu tadeln.

Er war doch gar kein Mensch.

Er war eine Puppe, die zum ersten Mal mit diversen Gefühlsregungen konfrontiert wurde.

Äußerst intensive Gefühlsregungen, die sich mit Logik überhaupt nicht erklären ließen.

Eben jene Gefühle hatten ihn am gestrigen Tag bereits zu einer untypischen Handlung bewogen.

Zu einen harmlosen, unschuldigen Kuss, den Lumine sogar hatte erwidern wollen.

Wusste ihr Zwillingsbruder etwa, dass sie ihn mochte?

Möglicherweise, aber bevor er sich noch weitere Gedanken machen konnte, entfleuchte ihm ein erschrockener Laut, als er bei der linken Schulter ergriffen wurde und schlug im Affekt ihre Hand zur Seite.
 

Noch bevor Lumine etwas hätte sagen können, denn scheinbar hatte er sich durch die Berührung ihrer Hand gewaltig erschrocken, kehrte er ihr seinen Rücken zu und nuschelte unverständliche Worte vor sich her.

"Entschuldige" drang jenes Wort an ihr Ohr, legte ein zaghaftes Lächeln auf und trat auf leisen Sohlen an seine linke Seite.

"Starr gefälligst nicht her" beschwerte er sich bei ihr, drehte seinen Kopf demonstrativ weg und nuschelte weitere, äußerst unverständliche Worte in sich hinein.

"Und hör endlich auf, dir Sorgen um mich zu machen. Das nervt" wurde ihr leise vorgeworfen und hörte sehr wohl die minimale Unsicherheit aus seiner Stimme heraus.

"Was erwartest du denn eigentlich von mir? Willst du etwa mit mir ins Bett?" lauschte sie seinen Fragen und riss erschrocken ihre Augen auf, drehte sich ruckartig von ihm weg und schluckte lautlos, während sich ihre Wangen rötlich verfärbten.

Mit derart direkten Fragen hätte sie nie im Leben gerechnet und sie war sich nicht einmal sicher, ob er eine ernsthafte Antwort von ihr erwartete.
 

Ebenso erschrocken über seine eigenen Fragen, die ihm mehr oder weniger ungewollt über die Lippen gekommen waren, starrte Kuni auf einen unsichtbaren Punkt an der steinernen Wand.

"Dieser verdammte Bastard. Nur seinetwegen bin ich völlig durch den Wind" verfluchte er ihren Zwillingsbruder, der ihn erst in seine jetzige Lage gebracht hatte, tastete zögerlich nach ihrer Hand und spürte augenblicklich ihre Gefühle.

Ihre Gefühle, die ihm verrieten, wie nervös er sie mit seinen Fragen gemacht hatte, auf die sie doch gar nicht antworten musste.

Er erwartete zumindest keine Antwort und atmete hörbar aus, ehe er leichten Druck um ihre leicht zittrige Hand ausübte.

"Erwache..." wisperte er in die Stille hinein und senkte seine Augenlider.
 

~
 

Blinzelnd öffnete Lumine ihre goldenen Augen und wurde direkt von der aufgehenden Sonne begrüßt, deren Strahlen durch das offene Fenster ins Zimmer fielen.

Testend versuchte sie ihren rechten Arm in die Höhe zu heben und war überrascht, weil der Schmerz ein wenig abgeklungen war.

Jetzt, wenn sie den Schmerz beschreiben müsste, fühlte es sich wie sehr starker Muskelkater an.

Ihr Zwillingsbruder hatte also tatsächlich die Wahrheit gesagt.

Erleichtert atmete sie aus, senkte ihren Arm wieder und legte ein zaghaftes Lächeln auf, denn vielleicht konnte sie sich in den kommenden Tagen wieder eigenständig bewegen und sich auch wieder selbst versorgen.

"Du scheinst dich auf dem Weg der Besserung zu befinden" wurde sie aus ihren Überlegungen gerissen und bemerkte nun erst, dass Kuni direkt hinter ihr lag und sah an sich hinab, nur um seinen rechten Arm zu erkennen, den er um ihre Taille geschlungen hatte.

"Ähm... Ja, scheint wohl so" antwortete sie ihm verunsichert und schluckte, als er seinen Arm erhob und ein minimales Stück von ihr weg rutschte.

Anschließend setzte er sich auf, stieg über sie herüber und verließ das Bett.
 

"Dein Zwillingsbruder..." kam Kuni direkt zum Punkt, denn er wollte nicht unbedingt über die Fragen reden, die er ihr im Traum gestellt hatte, zog sich langsam an und behielt seine Augen auf das offene Fenster gerichtet.

"Er hat ein göttliches Herz aus Abyss Magie erschaffen. Vermutlich nutzt er deinen Traum als sicheres Versteck" erzählte er ihr von seinem Fund im Untergrund und ballte seine rechte Hand zur Faust.

"Und um zu verhindern, dass ich das göttliche Herz zerstöre, hat er es wahrscheinlich an dein Leben geknüpft" äußerte er seine grausame Vermutung und drehte sich zu ihr herum.

Lautlos schluckend, als er die Traurigkeit in ihren Augen erkennen konnte und nur wenige Sekunden später etliche Tränen über ihre Wangen liefen, setzte er sich in Bewegung und ließ sich neben ihr auf der Bettkante nieder.

"Ich weiß, wie du dich gerade fühlst" ließ er sie wissen, streckte seine Arme nach ihr aus und brachte sie in eine aufrechte Sitzposition, nur um sie in eine Umarmung zu schließen.

Mehr konnte er im Augenblick nicht tun.

Er konnte ihr lediglich seelischen Beistand leisten und darauf vertrauen, dass diese Umarmung ihr ein wenig Linderung verschaffte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück