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Glück im Unglück

Elsa x Mario
von

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Kapitel 2

Unsicher stand Elsa vor einer Türe im Krankenhaus. Noch einmal verglich sie die Nummer mit der, die Gregor ihr gegeben hatte. Schließlich nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und klopfte an.

“Ja?”, erklang von ihnen eine Stimme, die ihr nicht bekannt vorkam. Sie öffnete die Türe und trat ein.

“Oh, Elsa.” Erstaunt sah Mario sie an. Er lag in einem Zwei-Bett-Zimmer. Neben ihm, am Fenster, ein älterer Mann, der sie ebenfalls anblickte und neugierig wirkte. Beide Männer hatten ihre Lehnen aufgerichtet, sodass sie mehr saßen, als dass sie tatsächlich lagen.

“Oh Mario”, brachte der ältere Mann schmunzelnd hervor, “deine Freundin?”

Sofort liefen die Wangen des Angesprochenen rot an.

“Nein, das nicht, sie ist …” Er stockte, schien nicht zu wissen, wie er sie vorstellen sollte.

“Ich bin eine Freundin”, brachte Elsa kurzerhand hervor. Sie war sich bei dieser Antwort nicht ganz sicher, hoffte es aber.

“Das ist sie.” Mario lächelte, er schien ihr diese Antwort nicht übel zu nehmen.

“Schade. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Für mich lohnt es sich ja schon, dein Zimmergenosse zu sein. Nichts gegen deine Freunde, die dich die ganze Zeit über besuchen, aber so eine hübsche junge Frau ist für meine alten Augen schon etwas feineres.”

Ein Kichern entkam Elsa, während Mario nur schmunzelnd seinen Kopf schüttelte.

“Haruto, was soll nur deine Frau denken, wenn sie das hört?”

“Ach, die weiß doch: Schauen darf man, gegessen wird zuhause”, erwiderte der Mann, der sicherlich schon um die 70 war. “Zudem kommt keiner meiner Kaoru auch nur ansatzweise nahe.”

Während die beiden Männer ein wenig miteinander schäkerten, ließ Elsa ihren Blick durch das Zimmer gleiten. Es war ein typisches Krankenhauszimmer. Doch an Marios Seite und auf seinem Nachttisch waren bunte Gute-Besserung-Karten, Bücher, Hefte und auch Blumen aufgestellt. Unsicher blickte sie auf die kleine Tasche in ihren Händen und überlegte, ob sie diese einfach wieder mitnehmen sollte.

“Elsa”, rieß Marios Stimme sie aus ihren Gedanken. Als sie ihn anblickte, erkannte sie das Lächeln, mit dem er sie bedachte. “Willst du dich zu mir setzen? Oder wolltest du nur ganz kurz reinschauen?”

“Ähm.” Verunsichert blinzelte sie, ehe sie ihren Kopf schüttelte. “Nein, ich bin schon deinetwegen da.” Sie setzte sich kurzerhand auf den Stuhl, der neben Marios Bett stand. Wenn sie dessen Zimmernachbarn richtig verstanden hatte, bekam er wohl öfter Besuch. Vermutlich die Kickers. Aber, hatte sie auch das richtig verstanden? - ansonsten keinen Frauenbesuch? Hieß das, dass er zur Zeit keine Freundin hatte? Diese wäre doch sicherlich schon längst dagewesen. Und nicht nur das. Wäre sie immer noch Marios Freundin, würde sie ihn jeden Tag besuchen kommen, würde jeden Tag an seiner Seite sein.

“Wie geht es dir?”, fragte sie.

“Ach, geht so. Die Schmerzen sind erträglich, aber das Herumliegen geht mir auf den Zeiger.”

“Du kannst halt einfach nicht stillsitzen, was?”

“Ich bin nicht so schlimm wie dein Bruder, aber ja. Das ist gar nicht meines. Und ansonsten kommt auch noch das Wissen hinzu, dass ich für einige Zeit eingeschränkt bin und für noch längere Zeit nicht Fußball spielen kann. Das ist echt ärgerlich.”

“Das glaube ich dir sofort.”

Die beiden blickten einander an, bis Mario seine Stirn runzelte.

“Elsa, warum weinst du denn?” Er streckte eine Hand aus und strich mit dem Daumen unter ihrer Wange entlang. Verwundert blinzelte sie, zog ihren Kopf zurück und strich mit ihren Händen über die Wangen. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie angefangen hatte zu weinen.

“Entschuldige bitte. Ich war … Ich habe mir einfach Sorgen um dich gemacht. Vermutlich habe ich dazu gar nicht das Recht und …”

“Hey Elsa.”

Bei seiner sanften Tonlage hielt sie inne und sah erneut zu ihm, um ihn wieder lächeln zu erkennen.

“Es wäre mir zwar lieber, wenn du das nicht machen würdest, aber es ist auch ein wenig schön, dass du dir Sorgen um mich machst. Doch das musst du nicht. Die Operation ist gut verlaufen und die Ärzte meinen, dass alles gut werden wird. Es ist zum Glück nicht so schwer gewesen, wie zuvor vermutet. Klar, erst einmal ist eine Weile stillhalten angesagt, aber dann kommt die Therapie und da gehen sie auch davon aus, dass das gut klappen wird. Sie sind voller Zuversicht, dass es schnell gehen wird, da ich ja trainiert war. Bei Sportlern geht die Heilung und die Therapie wohl oft wohl schneller vonstatten. Darauf vertraue ich.” Seine Hand landete auf ihrer, umfasste diese sanft. “Es wird alles werden, versprochen. Mach dir keine Sorgen mehr um mich, ja?”

Sie schniefte und nickte.

“Okay.”

“Gut. Und sonst”, neugierig schielte er auf die Tüte, die sie neben ihrem Stuhl auf den Boden gestellt hatte, “hast du da was für mich drinnen?”

Ein Schmunzeln breitete sich auf ihren Zügen aus und sie schüttelte ihren Kopf.

“Manchmal bist du unmöglich, Mario Hongo.”

“Was denn? Ich liege hier nur rum, da ist es mir halt langweilig.”

“Spinner. Aber ja, ich habe dir hier etwas.” Sie nahm die Tüte und gab sie ihm. “Ein paar Sudoku Hefte, dass du deinen Kopf weiter anstrengen musst und ein paar Kekse. Die haben wir heute in der letzten Hauswirtschaftsstunde an der Schule gebacken.”

“Oh, das ist super, vielen Dank.” Nach einem kurzen Blick auf die Sudoku Hefte legte Mario diese beiseite und nahm nahm dann die Tüte mit Keksen in die Hand, die er gleich darauf öffnete. “Du auch, Haruto?”, bat er seinem Zimmernachbarn einen Keks an, den dieser dankbar annahm. Gleich darauf schob er sich einen eigenen in den Mund. “Der ist echt gut, Elsa”, richtete er an sie, nachdem er geschluckt hatte.

“Das freut mich zu hören.”

“Sind die Kekse wirklich. Die junge Frau solltest du dir warmhalten, Mario”, richtete Haruto an seinen Zimmermitbewohner.

Während Elsas Wangen rot wurden, schmunzelte Mario und zwinkerte ihr zu.

“Vielleicht sollte ich das wirklich, Haruto”, richtete er dann an diesen und nahm sich einen weiteren Keks, um diesen gleich darauf in seinen Mund zu schieben und seiner Besucherin zuzuzwinkern. “Die sind wirklich gut. Vielen Dank dir.”

Daraufhin konnte sie wieder lächeln.

“Immer wieder gerne, Mario.”
 

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“Hey Käpt´n!” Nach einem kurzen Klopfen streckte Gregor grinsend seinen Kopf in das Krankenhauszimmer seines besten Freundes. Der hob seinen Kopf und deutete ihm mit einem kurzen Winken an, dass er reinkommen sollte, während er sein Handy am Ohr hielt.

“Nein, das wird schon, Mama. Mach dir keinen Kopf. Nein, ihr brecht eure Reise nicht ab! Genießt es bitte. … Ja, werde ich. Bis dann, Grüße an Papa.”

Gregor zog sich den Stuhl heran und ließ sich neben Mario fallen. Der legte gleich darauf mit seinem Seufzen sein Handy zur Seite.

“Hey Alter”, richtete Gregor an ihn und sah ihn mit schief gelegtem Kopf an. “Alles okay bei dir?”

“Gregor.” Mario hob einen Mundwinkel, ehe er sich zurück in das aufgerichtete Bett lehnte. “Meine Mutter. Sie will ihren Urlaub unbedingt abbrechen, ich bin jedoch dagegen. Sie haben das erste Mal seit vielen Jahren eine Reise gebucht und sind nach Europa geflogen. Ich will nicht, dass sie das nur meinetwegen früher nach Hause kommen.”

“Naja, du bist ihr Sohn. Das ist doch verständlich, oder?”, erwiderte Gregor schulterzuckend.

“Da hast du natürlich recht, aber ich will es trotzdem nicht. Blöderweise ist es aber genau das, was es für mich zu einem Problem macht …”

“Und das bedeutet was genau?”

“Nun”, etwas beschämt griff Mario nach seinem Hinterkopf, “ich soll morgen entlassen werden. Ich muss den Fuß aber noch einige Zeit ruhig halten, soll ihn so gut wie nicht belasten. Tja, wie soll ich mich dann um alles kümmern? Klar, einkaufen finde ich sicher Hilfe, auch den Haushalt, das wird nicht das Problem sein. Aber der Alltag? Es gibt echt genug, was zu bedenken ist. Auch Verbandwechsel unter anderem. Allein ist das kaum zu machen, jedes Mal den Arzt aufzusuchen? Wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, aber es widerspricht dem ruhig halten. Da brauche ich jetzt echt noch ne Lösung. Am besten bis morgen.”

Sein Besucher setzte sich aufrecht hin.

“Zieh bei uns ein!”

Überrascht blinzelte Mario.

“Was?”

“Zieh bei uns ein. Dann ist jemand da und wir, also Conny und ich, können nach dir schauen.”

“Gregor …”

“Was denn? Conny frage ich noch, aber du kennst sie doch. Wie als ob sie nein sagen würde! Sie wird dir sicherlich genauso helfen wollen wie ich.”

“Gregor, ihr müsst beide arbeiten, oder?”

“Ja, das schon …”

Mario seufzte.

“Und damit bringt mir das auch nichts. Vermutlich sollte ich doch nochmal mit der Sozialstation des Krankenhauses sprechen. Es gibt wohl irgendwelche Hilfen, die ich eigentlich vermeiden wollte.”

“Hmm …” Gregors Blick war nachdenklich auf seinen besten Freund gerichtet. “Du bräuchtest also eigentlich jemanden, der die nächsten vier oder vielleicht sogar sechs Wochen tagsüber verfügbar ist …”

“Ähm, ja, so in etwa. In dreieinhalb Wochen kommen meine Eltern wieder, dann ziehe ich vermutlich erstmal wieder in mein Kinderzimmer. Da sie ja unten in der Apotheke arbeiten, sind sie nahe genug an mir dran.”

“Aber für die nächsten Wochen bräuchtest du so jemanden.”

“Ja.” Mario lachte etwas erschöpft auf. “Und jetzt nenne mir so jemanden. Denn ich kenne niemanden, der jetzt dann solange frei hat.”

Als sein bester Freund abrupt aufsprang, sah er ihn verwirrt an. Dieser deutete nur auf ihn.

“Ich habe eine Idee. Ich muss nur kurz telefonieren, bin gleich wieder da.” Und damit rannte der Jüngere aus dem Krankenhauszimmer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kyomi
2023-03-02T09:38:36+00:00 02.03.2023 10:38
Hallo Tasha 😊

Schön, dass Elsa Mario besucht 😊

Sie macht sich eben Sorgen um Mario.

Das ist irgendwie süß 🥰🥰🥰

Und Marios Zimmernachbar Haruto hat recht.

Mario sollte sich Elsa warmhalten 😅😅😅

Gregor und seine spontanen Ideen mal wieder 😅😅😅

Aber so kennt man Gregor 😊

Liebe Grüße

Kyomi 😊
Antwort von:  Tasha88
02.03.2023 13:45
Hallo Kyomi :)
sie denkt wirklich viel an ihn ^^
und süß ist es wirklich *-*
Gregor platzt auch immer mit allem raus :D
Liebe Grüße ^^
Von:  Centranthusalba
2023-02-03T10:47:40+00:00 03.02.2023 11:47
Hehehe, was würden wir ohne Gregor machen? 😆

Mario scheint ja ganz gut drauf zu sein. Geht mit Elsa ziemlich normal um, dafür dass die Beziehung nicht so schön auseinander ging für ihn. Vielleicht erfahren wir da ja noch mehr.🤔
Ich fand die Szene zwischen den beiden fast ein bisschen zu harmonisch. Wenns da noch etwas mehr geknirscht hätte, wäre Gregors Vorschlag noch brisanter. Aber vielleicht willst du ja gar nicht in diese Richtung.😉

Antwort von:  Tasha88
03.02.2023 13:55
oftmals verzweifeln -und weniger lachen XD

das mit der Trennung wird noch thematisiert - ist aber auch schon lange her.
ich glaube, es wird ziemlich Drama Schwach ;p


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