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Prelude of Shadows

Die Team Shadow Chroniken
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben!

Es tut mir wahnsinnig leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich war kreativ ein wenig am Ende und brauchte eine Pause, um wieder neue Motivation und Inspiration zu tanken. Nach diesem hier trennt Ryan nur noch ein Kapitel vom Ende seines ersten großen Abenteuers und ich freue mich darauf, es mit euch zu teilen. Ich weiß noch nicht, wann genau ich Kapitel 8 hochladen werde, aber es wird zeitnah geschehen, das verspreche ich.

Eure yazumi-chan Komplett anzeigen

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Ryan – Akt 3, Szene 7

9 Jahre vor Team Shadows Gründung

 

Ryan fühlte sich nackt, als er sich seinen Weg durch das Labyrinth aus Gängen bahnte, Kopf leicht gesenkt, damit vorbeigehende Aquas sein Gesicht nicht erkennen konnten, aber mit zielstrebigen Schritten. In Aquauniform durch das Quartier zu schleichen war die sicherste Methode, sofort aufzufliegen. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die Wachen vor Corinnas Gefängnis in Ryans Sichtfeld kamen. Mit klopfendem Herzen kam er näher.

„Ich muss zu der Gefangenen“, sagte er mit tiefgestellter Stimme. Gegen seine geringe Körpergröße konnte er nicht viel unternehmen, er hoffte nur, dass die Aquas sich untereinander nicht alle beim Namen kannten. „Adrian will, dass ich die Sicherheitsvorkehrungen verbessere.“ Er deutete zu den Seilen, die von seinem Gürtel baumelten.

„Bist du neu?“, fragte der linke, dessen schlaksiger Körperbau Ryan an einen zu dünn geratenen Baum erinnerte. Er kratzte sich an der Nase. „Hab dich hier noch nie gesehen.“

„Ich dich auch nicht“, erwiderte Ryan genervt. „Bist du neu?“

Der Aqua grunzte, ließ den Punkt aber auf sich beruhen. Sein Nachbar, ein Hüne mit rotem Bart und buschigen Augenbrauen schnaubte belustigt, während er Ryan musterte. „Ist Adrian mit unserer Arbeit unzufrieden?“

„Er will nur sicher gehen, vermute ich“, sagte Ryan, dem unter dem Bandana der Schweiß ausbrach. Er war so nah dran. „Einmal ist sie ja angeblich schon entkommen.“

„Hm“, grunzte der Rothaarige. Sein Blick schweifte kurz über die ID an Ryans Gürtel, dann zu den Seilen und dem Pokéball, in dem sich Vulpix befand. „Gut, aber beeil dich da drin“, sagte er und trat grinsend zur Seite. „Die Kantine macht gleich auf und ich will nicht der letzte in der Schlange sein, verstanden?“

„Geht klar“, sagte Ryan und ging zwischen den beiden hindurch zur Tür. Der Schlaksige zog einen Schlüssel hervor, den er an einer Kette um den Hals trug. Ryan schluckte schwer, als er damit die Tür aufschloss. Soviel Adrenalin konnte nicht gesund sein. Sobald er wieder in Sicherheit war, würde er seinen Kopf auf weiße Haare untersuchen.

Die Tür schwang nach innen auf. Ryan trat vorsichtig ein und sah sich um. Bis auf zwei nummerierte Fliesen vor der gegenüberliegenden Wand unterschied sich der Raum kaum von dem Flur, aus dem Ryan gerade gekommen war. Wäre da nicht der Stuhl in der Mitte, auf dem geknebelt und mit Handschellen gefesselt Corinna saß. Verdutzt sah Ryan auf die Seile an seinem Gürtel. Wenn sie mit Handschellen festgemacht war, was sollten Seile dann noch für einen Effekt haben? Sicher hätten die Wachen ihn nicht reingelassen, wenn sie das wussten. Und warum riss Corinna bei seinem Anblick den Kopf hin und her und schrie unverständliche Worte in den Knebel?

Hinter ihm fiel die Tür ins Schloss.

Sofort wurde Ryan alles klar. Das Grinsen des Rotbärtigen. Der fehlende Widerstand, kaum dass er in die Schaltzentrale eingebrochen war. Er war wie ein Volltrottel geradewegs in Adrians Falle getappt.

Zwei dicht aufeinander folgende Lichtblitze blendeten Ryan und lenkten seine Aufmerksamkeit von der gefesselten und strampelten Corinna zu den merkwürdigen Fliesen, die er eben nur am Rande wahrgenommen hatte. Sie waren nicht mehr unbesetzt. Auf einer von ihnen standen Adrian und Maike. Beide hielten die Hand eines kleinen Abras.

„Teleport“, stöhnte Ryan. Kein Wunder, dass er Adrian das Gefängnis nicht mehr hatte betreten sehen. Wer brauchte Türen, wenn er ein Abra besaß? Er griff nach Foxys Pokéball, doch bevor er das Plastik auch nur berühren konnte, schnellte Maikes Arm vor. Ein roter Lichtblitz schoss aus ihrem Pokéball und Raichu sprang durch die Luft auf ihn zu, kleine Fäustchen geballt, und schoss eine Donnerwelle auf ihn ab.

Die Elektrizität durchfuhr seinen Körper und er spürte, wie ihm der Atem stockte, wie seine Gliedmaßen ihm die Kontrolle versagten und er wie ein Sack Kartoffeln zu Boden stürzte. Sein Mund war leicht geöffnet, sein Kiefer erstarrt, während sein Körper zuckte und sich krümmte. Es waren keine Schmerzen, eher das Gefühl, als wäre sein Körper von Kopf bis Fuß eingeschlafen.

Aus den Augenwinkeln konnte er Corinna ausmachen, der Tränen über die Wangen liefen und von ihrem Knebel aufgefangen wurden. Einige Sekunden später traten Adrian und Maike in sein Sichtfeld. Adrian lächelte grimmig. Er muss auf diesen Moment hingefiebert haben, dachte Ryan. Maike hingegen sah ihn mit traurig zusammengezogenen Augenbrauen an.

„War es wirklich nötig, ihn zu paralysieren?“, fragte sie. „Er ist noch ein Kind.“

„Dieses Kind hat uns belogen, unser Hauptquartier infiltriert und mehrere unserer Mitglieder ausgeschaltet. Ich werde kein Risiko mehr eingehen. Und jetzt hilf mir.“

Ryan konnte nur willenlos zulassen, wie Maike den Pokéball mit Vulpix von seinem Gürtel entfernte, während Adrian den Wachen vor der Tür Befehle erteilte. Keine zwei Minuten später saß Ryan, mit seinen eigenen Seilen gefesselt, neben Corinna auf einem Stuhl und tat sein Bestes, um Adrian mit seinen Blicken aufzuspießen.

"So sieht man sich wieder", sagte Adrian lächelnd, der vor ihm Stellung bezogen hatte, doch es erreichte nicht seine Augen. Ryan schluckte schwer. Wieso war er nicht misstrauisch geworden, als alles so glatt lief? War er am Ende genauso dumm wie der restliche Pöbel?

 Sein Blick huschte zu Maike, die missmutig an der Wand hinter Adrian lehnte, eine Hand im orangefarbenen Fell ihres Raichus vergraben, das neben ihr stand und Ryan seinerseits wachsam beobachtete. Zumindest schien er die amtierende Ligameisterin nicht falsch eingeschätzt zu haben. Ihr gefiel die Situation offensichtlich keineswegs.

"Mich würde interessieren", fuhr Adrian fort, als Ryan keine Anstalten machte, auf seine Worte einzugehen, "wie ein Kind wie du an Team Magma gerät."

"Ich gehöre keinem Team an", entgegnete Ryan irritiert. "Im Gegensatz zu euch habe ich kein Interesse daran, mich einer weniger intelligenten Person unterzuordnen, um irgendwelche vagen Ziele zu verfolgen und nebenbei Kinder zu misshandeln."

Adrians Wangen färbten sich tiefrot und er machte einen Schritt vor, doch bevor er den Mund öffnen konnte, mischte sich Maike an. "Was meinst du damit, Ryan?", fragte sie. "Wer wurde misshandelt?"

"Diese Paralyse zählt wohl kaum ", sagte Adrian fahrig. "Ihr seid Kriminelle, irgendwie mussten wir euch gefangen nehmen."

"Was ist mit dem Giftzahn, den euer Golbat eingesetzt hat? Oder Corinnas Hand?", fragte Ryan bissig und nickte zu besagter Gliedmaße. "War das auch notwendig, um sie festzunehmen oder fällt das unter Folter, um Informationen aus ihr herauszuquetschen?"

"Das ist doch lächerlich —"

"Adrian", sagte Maike eisig und stieß sich schwungvoll von der Wand ab, "zeig mir ihre Hand."

Adrian zischte, so als wolle er widersprechen, aber ein einziges Knistern aus Raichus Richtung ließ ihn nicken und Maike um Corinna herumführen, damit sie die verbundene Hand in Augenschein nehmen konnte. Einige Sekunden lang herrschte außer Corinnas leisem Weinen Stille. Dann, als Ryan schon befürchtete, die Wunde wäre zu gut verheilt, stieß Maike einen undefinierbaren Laut aus.

"Wie alt ist die Verletzung?", fragte sie tonlos. Adrian schwieg. "Wie alt?!"

"Etwa eine Woche", bot Ryan hilfreich an. "Euer Kumpel Erwin hat sie geschlagen, getreten und mit seinem Stiefel fast ihre Hand zerquetscht, als er sie auf Route 121 in Gewahrsam hatte. Ich habe sie nur befreit, weil sie vor Schmerzen geschrien hat und ich nicht wusste, weshalb man sie festhielt."

"Ist das wahr?", fragte Maike, die hinter Corinna hervortrat. Ryan erschrak bei dem Gewitter, das in ihren Augen tobte. Adrian kratzte sich unangenehm berührt am Kinn.

"Erwin schlägt manchmal über die Stränge, aber —"

"Sie ist gerade einmal fünfzehn!", schrie Maike und deutete mit zitterndem Finger Richtung Corinna, die  aufgehört hatte zu weinen und nun hoffnungsvoll zu ihrer Beschützerin aufsah. "Sie hier festzuhalten ist eine Sache, aber Minderjährige so zu behandeln geht entschieden zu weit, Adrian! Diese Methoden werde ich nicht durchgehen lassen, und das sage ich dir nicht als alte Freundin, sondern als derzeitiges Oberhaupt der Liga von Hoenn. Wenn ich noch einmal auch nur ein Gerücht darüber höre, das Team Aqua sich weiterhin solcher Mittel bedient, dann begrabe ich die ganze Organisation unter Schutt und Asche, ist das klar?"

Adrian starrte sie an. Einige Sekunden lang schien er mit sich zu ringen. Dann, als wäre er nicht gerade von der kopfkleineren Frau zusammengestaucht worden, nickte er. "Verstanden."

"Und Erwin zeige ich gleich morgen wegen Machtmissbrauch und Körperverletzung an, darauf kannst du dich verlassen."

"Wie du willst", stimmte Adrian zu, nun aber durch zusammengepresste Zähne.

"Gut, wenn das geklärt ist", fuhr Maike fort und nahm Corinna vorsichtig den Knebel ab, "höre ich mir jetzt die Version der Kinder an." Sie warf Adrian einen bitterbösen Blick zu. "Deiner Aussage kann ich ja anscheinend nicht trauen."

"Fein", zischte er und deutete im nächsten Moment auf Ryan, "aber denk daran, dass das Mädchen ein Mitglied der Terrororganisation ist, die fast ganz Hoenn ausgelöscht hätte und dass der Junge da ihr bei der Flucht geholfen hat und nebenbei einen USB-Stick voller gefährlicher Viren mit sich rumschleppt. Sie sind vielleicht Kinder, Maike, aber das macht sie nicht automatisch unschuldig."

"Du kannst jetzt gehen, Adrian."

Ryan konnte die Hitze förmlich spüren, die während des Wortgefechts zwischen den beiden aufflammte, doch letztlich war Maike immer noch die stärkste Trainerin in Hoenn. Adrian verließ zähneknirschend den Raum.

Maike seufzte, wischte Corinna einige der Tränen weg und ließ sich vor ihr im Schneidersitz auf den Boden sinken. "Es tut mir ehrlich leid ihr beiden", sagte sie, "aber Adrian hat Recht. So sehr ich möchte, ich kann ihn nicht zwingen, euch freizulassen. Mitglied von Team Magma zu sein ist seit ihrem Coup illegal und aus welchen Gründen du ihr auch geholfen hast, Ryan, spätestens bei unserem Treffen auf dem Pyroberg wusstest du von ihrer Identität. Du bist also zumindest für Behinderung der Polizeiarbeit oder als Komplize für Team Magma dran, auch wenn es natürlich mildernde Umstände für dich gibt, unter anderem dein Alter. Aber ich verspreche, dass euch nichts mehr geschehen wird, solange ihr hier seid."

Corinna nickte tapfer. "Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich erwischt werde", sagte sie leise. "Mir tut nur leid, dass ich Ryan mit in die Sache hineingezogen habe."

"Ach, jetzt plötzlich", murmelte Ryan, doch es war kein Biss hinter seinen Worten. Er fühlte sich … hilflos. All seine Pläne waren zunichte. Weder er noch Corinna hatten ihre Pokémon und sie hatten ohnehin keine Chance zu entkommen, wenn jemand wie Maike im Quartier stationiert war.

"Und jetzt möchte ich gerne die ganze Geschichte hören."

Ryan sah zu Maike. Ihr Raichu war im Laufe ihres Gespräches näher gekommen und hatte es sich jetzt auf ihrem Schoß bequem gemacht, wo es leise schnarchend döste. Ryan bezweifelte nicht, dass es im Falle von Gefahr in Sekundenschnelle agieren würde. Er warf einen kurzen Blick zu Corinna, die ihre Augen verdrehte und nickte. "Tob dich aus."

Ein selbstgefälliges Grinsen breitete sich auf Ryans Gesicht auf und obwohl er gefesselt war, genoss er den Moment, als Maikes Aufmerksam sich vollends auf ihn richtete. Er würde jedes bisschen Sympathie aus ihr herausquetschen, das sie besaß. Und er würde mit dem schlimmsten Geschehnis beginnen, das einem Menschen seiner Meinung nach passieren konnte.

"Es fing damit an, dass ich in einen Baum ohne Computer ziehen musste ..."

 

 

Ryan ließ nichts aus. Er berichtete Maike davon, wie er Corinna enttarnt hatte und von ihr mitgeschleppt wurde, als Team Aqua sie entdeckte und verbrachte sehr viel Zeit damit, die Schmerzen seiner Vergiftung durch das Golbat auszuschmücken und wie er sich tagelang alleine durch den Wald schlagen musste. Als er bei der Erzählung von Corinnas Rettung angelangte, übernahm Corinna für einige Minuten und Ryan genoss Maikes fassungslosen Blick, als sie von dem Verhör berichtete. Das einzige, was Ryan nicht erwähnte, war Shuppet. Bislang wusste keiner im Aqua HQ von dem Geistpokémon, das hoffentlich noch immer unsichtbar durch die Gänge wuselte und Ryan hatte kein Interesse daran, sie mit der Nase darauf zu stoßen. Stattdessen verbrachte er viel Zeit damit, Corinnas schlimme Kindheit anzudeuten. Corinna warf ihm zuerst einen wütenden Blick zu, sah jedoch schnell ein, dass es nicht schaden konnte, Maike weiter auf ihre Seite zu ziehen.

"Sie waren alles, was ich hatte", gestand sie kleinlaut und sah auf ihre Knie, um Maike nicht in die Augen sehen zu müssen. "Sie waren meine Familie. Ich habe ihnen vertraut, ich dachte wirklich, dass wir das richtige tun. Und dann sind alle nacheinander festgenommen worden und ich war wieder allein und ich —" Sie brach ab.

"Das tut mir so leid, Corinna", flüsterte Maike und legte eine Hand auf ihr Knie. "Wir mussten sie aufhalten, das verstehst du jetzt, oder?"

"Ja", sagte Corinna. "Aber das ändert nichts daran, dass ich sie liebe."

Maike nickte schwach. Ryan endete schließlich damit, dass er Corinna und ihr Pokémon hatte retten wollen und dass der USB-Stick ihm ohnehin gehörte und es damit kein Diebstahl war, ihn wieder mitzunehmen. Als das Gespräch vorbei war, knurrte bereits sein Magen. Maike grinste und erhob sich mit steifen Beinen, die sie ausschüttelte. "Ich lasse euch etwas zu essen und zwei Matratzen bringen, damit ihr heute Nacht nicht im Sitzen schlafen müsst." Ein Schatten des Bedauerns huschte über ihre Züge. "Morgen wird die Polizei hier sein. Ich würde euch wirklich gerne mehr helfen, aber meine Hände sind gebunden."

"Keine Sorge", sagte Ryan und ließ den Kopf in den Nacken fallen, "unsere auch."

Als Maike den Raum verlassen und sie allein gelassen hatte, wandte er sich an Corinna. "Das ist semi-optimal gelaufen", stellte er fest.

"Wenn meine Beine frei wären, würde ich dir so was von gegen das Schienbein treten", fauchte Corinna. "Ist mich zu enttarnen der beste Plan gewesen, den dein Superhirn sich ausdenken konnte?"

"Du hast mir nicht viele Optionen gelassen", entgegnete Ryan gereizt. "Erst lässt du deine Verkleidung sausen, weil sie dir zu warm ist, dann freundest du dich mit irgendwelchen Gärtnern an, anstatt unauffällig zu bleiben. Du solltest nur ein Pokémon fangen und nicht mal das hast du ohne meine Hilfe geschafft."

"Du bist ein arrogantes Arschloch, Ryan, weißt du das?"

"Ich gebe mein Bestes."

"Urgh." Corinna schielte in seine Richtung. "Ich weiß wirklich nicht, warum ich mir deine Gesellschaft antue. Aber … danke, dass du zurückgekommen bist." Sie runzelte die Stirn. "Auch wenn du zuerst deinen verflixten USB geholt hast."

"Hey, was ist wohl unauffälliger? Ein kleines elektronisches Gerät in meiner Hosentasche oder ein idiotisches Mädchen in knallrotem Pulli?"

"Touché."

Sie sahen sich an und plötzlich musste Ryan lachen. "Wir sollten unseren Ausbruch planen und nicht miteinander streiten", stellte er fest, "auch wenn Streiten wesentlich mehr Spaß macht."

"Was willst du da planen?", fragte Corinna matt. "Wir haben unsere Pokémon nicht mehr, wir sind gefesselt und in einem Raum eingesperrt, dessen Schlüssel wir nicht besitzen. Und auf den Gängen wimmelt es sicher nur so von Wachen. Ganz zu schweigen davon, dass wir in einer Meereshöhle feststecken und kein Wasserpokémon dabei haben, mit dem wir fliehen könnten, selbst wenn wir es hier rausschaffen. Das war´s." Sie sah zu Boden. "Wenigstens werde ich Freya und Arvid bald wiedersehen."

Ryan schwieg. Als Maike mit zwei Portionen Eintopf und Brot zurückkam und ihnen kurzzeitig die Fesseln, beziehungsweise in Corinnas Fall die Handschellen abnahm, damit sie essen konnten, bemühte er sich um einen verzweifelten und hoffnungslosen Gesichtsausdruck. Maike fesselte schließlich seine Hände vor seinem Bauch, damit er auf dem Rücken schlafen konnte und tat dasselbe bei Corinna, deren Handgelenke von den zu engen Handschellen wund waren. Wenig später kamen die Matratzen an. Corinna fiel erschöpft auf die weiche Unterlage und schlief fast augenblicklich ein.

Ryan tat es ihr nach, doch er schloss nur seine Augen. Er schlief nicht. Stattdessen beschwor er jedes Horrorszenario in seinem Kopf hervor, das ihm einfallen wollte. Niemals mehr Internet. Leben zu Jos Zeiten, als Computer noch nicht einmal existierten. Übernachten in Wäldern. Das Gefühl seiner brennenden Lungen unter Wasser, die Oberfläche zu weit entfernt.

Zunächst merkte er kaum, dass es kälter wurde. Dann, als würde ein sechster Sinn in seinem Inneren Alarm schlagen, schlug er die Augen auf.

Über ihm schwebte, halb unsichtbar, Shuppet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Kerstin-san
2017-07-01T17:30:08+00:00 01.07.2017 19:30
Hallo,
 
kurze Frage: Wieso passt Ryan die Uniform überhaupt. Die müsste ihm doch viel zu groß sein, oder? Ohh und clever! Ein doppelter Bluff, auf den Ryan (und ich) hereingefallen sind. Adrian ist clever, tja, so leicht wie in den Spielen, wird es den Leuten hier nicht gemacht, was?
 
Maike scheint sich ja trotz allem Widerwillen Adrian nicht allzu stark zu widersetzen. Sie fragt zwar immer, ob es wirklich nötig ist, die Kinder zu paralysierne, dabei ist doch ihr Raichu das Pokémon, das sie Attacken einsetzt und nicht eines von Adrians Pokémon... Trotzdem, wie sie dann so giftig reagiert als sie von den Misshandlungen erfährt war dann wieder ganz stark. Man merkt, dass ihr die beiden wirklich leid tun, dass ihr aber auch ab einem gewissen Punkt die Hände gebunden sind, weil sie eben nicht über der Polizei und dem Gesetz steht.
 
Scheiß drauf, dass du vielleicht im Gefängnis landest, aber kein Internet zu haben, dass ist natürlich Horroroszenario Nummer 1. Prioritäten, Ryan, Prioritäten! xD
 
Liebe Grüße
Kerstin
Antwort von:  yazumi-chan
02.07.2017 00:45
Dubble-Bluffs sind die besten Bluffs xD Ich freue mich auch noch jedes Mal, wenn jemand auf die Wiesel-Finte in Abbys Teak City Saga hereinfällt.
Von:  JustLikeHi
2017-05-14T12:13:17+00:00 14.05.2017 14:13
Endlich kann ich auch kommentieren. Ich liebe deine FFs und du hast mich auch dazu angespornt selber eine zu schreiben.
Antwort von:  yazumi-chan
14.05.2017 20:42
Das freut mich sehr! Viel Spaß beim Schreiben :D
Antwort von:  JustLikeHi
19.05.2017 18:53
Danke schön. Vielleicht lade ich sie irgendwann mal hoch :)
Von:  Kalliope
2017-04-26T12:07:41+00:00 26.04.2017 14:07
Mir gefällt das Kapitel sehr gut :) Es wäre auch zu einfach gewesen, wenn Ryan da einfach so durchmarschieren könnte, aber zumindest hat Maike ihm die Chance gegeben, alles zu erklären. Ich gehe mal davon aus, dass sie die Nacht auch im HQ verbringen wird, um Adrian im Auge zu behalten? Wobei sie auf der anderen Seite mit ihren Pokémon sowieso schnell bei der Höhle wäre, wenn etwas passieren sollte. Tja und dann ist da natürlich noch Shuppet, der heimliche Star der bisherigen Kapitel :D Ich bin gespannt, ob es Ryan und Corinna befreien und ihnen ihre verlorenen Pokébälle zurückbringen kann.
Antwort von:  yazumi-chan
26.04.2017 15:09
Shuppet ist MVP :D Maike bleibt natürlich im Hauptquartier, sie traut Adrian erst mal nicht mehr über den Weg xD
Antwort von:  Kalliope
27.04.2017 14:32
Verständlicherweise xD
Von:  ReverdeLune
2017-04-25T18:17:15+00:00 25.04.2017 20:17
Super Kapitel!
Lief ja nicht so glatt wie Ryan dachte XD hoffentlich kommen die da wieder heile raus.
Aber mal eine Frage, wie alt ist Maike?
Antwort von:  yazumi-chan
25.04.2017 20:48
Hab ich irgendwo in meinen Notizen stehen, ich glaube, sie ist 18 oder 19.
Von:  Hexenhund
2017-04-23T13:52:49+00:00 23.04.2017 15:52
hihi das Schlimmste das passieren könnte ... KEIN Internet XD

mach dir keine Sorge für die Pause, ich Feier umso mehr das neue Kapitel - jetzt da Maike ihn angehört hat wird alles gut *^* und habe ich schon mal gesagt dass ich shuppet liebe? XD
Antwort von:  yazumi-chan
23.04.2017 17:08
Shuppet ist ein Goldstück <3
Von:  Wolfsfeuer
2017-04-23T07:37:55+00:00 23.04.2017 09:37
Schön das es weiter geht ^^ Jeine Sorge, jeder braucht einmal eine Pause wenn irgendetwas nicht passt.
Da ist wohl teilweise alles schief gelaufen, ein Glück hat Maike ein weiches Herz und einen eigenen Gerechtigkeitssinn. Und Schuppet ist immer zur Stelle wenn man es braucht :3
Ich hab mich auch schon länger gefragt, warum du die Geschehnisse aus saphier aufgreifst und nicht die aus rubin oder smaragd. Aber diese gewalttätigen Handlungen passen dann doch besser zu den Aquas als zu den organisierteren Magmas ^^
Antwort von:  yazumi-chan
23.04.2017 15:33
Danke für die netten Worte :D Bei mir kommen beide Parteien nicht sonderlich gut weg, aber das wird später noch mal aufgegriffen ;)


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