Zum Inhalt der Seite

Chroniken der Unterwelt

Das Geheimnis des feuerroten Drachen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hochzeitsglocken

//Erzähler//
 

Als er von seinem kleinen Abenteuer erzählte, schwiegen seine Freunde. Sie trauten sich nicht einen Laut von sich zu geben. Auch als er endete, war alles still. Nur die leichte Sommerbrise umspielte sie. Yusei war mit seinen Kräften am Ende. Er sah aus, als würde er jeden Moment einschlafen. Den Arm auf den Tisch gelegt, stützte er mit der Hand seinen Kopf ab. Er fühlte sich an, als würde er jeden Moment zerspringen, deswegen schloss er die Augen. Der Verband an seinem Bein verlor langsam seine Wirkung, denn sein Blut tropfte nach und nach auf den Boden. Es fiel ihm nicht auf.
 

Leo kümmerte sich um seine Verletzungen, doch die Wunde am Bein heilte nicht ganz aus, weswegen Akiza ihm noch einen Verband anlegte. Erschöpft, legte er sich auf das Sofa unten in der Wohnung und schlief augenblicklich ein. Die Anderen verbesserten in der Zwischenzeit ihre Fähigkeiten. Luna schaffte es, den Schild länger aufrecht zu erhalten und auch die Kraft, mit der die physischen Angriffe zurückgeschleudert werden konnten, steigerte sich signifikant. Crow verbesserte sich nur langsam. Die Dauer seines Schildes war in etwa die Gleiche, wie die von Lunas Schutzschild.
 

Mit der Kraft des Schwarzen Rosendrachen gelang es Akiza die Dornenranke nach ihrem Willen wachsen zu lassen. Dabei mussten weitere Töpfe dran glauben, außerdem ein Sicherungskasten, der anfing Feuer zu fangen. Dadurch bemerkte Jack zufällig, dass er das Feuer manipulieren und löschen konnte. Als es dämmerte, verabschiedeten sich die Freunde voneinander und beschlossen am nächsten Tag um die Gleiche Uhrzeit weiterzumachen. Yusei wurde von seiner Verlobten geweckt und beide fuhren langsam nach Hause.
 

~*~
 

Die Zwillinge blieben an diesem Abend, trotz ihrer Erschöpfung, noch eine Weile wach. Ihnen gingen die Aussagen von Antiker Feendrache und Lillith nicht aus dem Kopf, also saßen sie in der Küche und tranken einen Tee.

„Was waren die genauen Worte deines Drachen?“ fragte Leo.

Sie überlegte. „Ich weiß ihr vertraut eurem Freund, doch es wird die Zeit kommen, an dem ihr dem Auserwählten von Sternenstaubdrache nicht mehr vertrauen könnt.“ Dann sah sie ihren Bruder an. „Und etwas von ‚Er wird uns in Zukunft absichtlich schaden wollen‘.“

Leo schüttelte den Kopf und sah wütend aus. Er begriff nicht, wie Antiker Feendrache so etwas über seinen Freund sagen konnte. Aber dieser leise, kleine Zweifel, den Yuseis Worte ausgelöst hatten, ließ ihn einfach nicht mehr los. „Ich versteh das einfach nicht!“ brach es aus ihm heraus und er stand auf. „Warum hat diese Lillith ihm sowas vorgeschlagen?! Als ob er darauf eingehen würde! Das ist verrückt!“ Luna nickte. Eine Weile grübelten sie noch vor sich hin, bis sie schließlich mit einem mulmigen Gefühl im Bauch schlafen gingen.
 

~*~
 

Am nächsten Tag trafen sich wieder alle bei den Zwillingen um an den erstaunlichen Erfolgen des Vortags anzuknüpfen. Akiza und Luna trainierten zusammen, da die Eine physische Angriffe nutzte, und die Andere einen dazugehörigen Schild hervorrufen konnte. Je öfter sie ihre Fähigkeiten einsetzten, desto stärker wurden sie. So erging es auch Jack und Crow. Die zweier Gespanne wechselten sich ab, um Pausen einzulegen. Nur Carly, Leo und Yusei standen am Rand und beobachteten das Geschehen. Während seine Freunde ihre Fähigkeiten verbesserten, dachte letzterer angestrengt nach, wie sie nicht nur gegen Lucifer standhalten konnten, sondern auch eine kleine Armee aus mindestens 15 weiteren Dämonen (Wenn er nur die im Video der Sicherheitskameras mitzählte). Die klare, schöne Stimme aus seiner Erinnerung sagte, er solle die Stärken seiner Freunde nutzen. Ihre neuen Fähigkeiten gehörten eindeutig dazu. Doch der ursprüngliche Gedanke, auch die Psi-Kräfte von Akiza und Crow zu nutzen, schien ihm eine gute Unterstützung, da sie eindeutig in der Unterzahl waren. Hinzu kam, dass sie den genauen Zeitpunkt des Angriffs nicht kannten, und ihre übrigen Freunde schützen mussten. Ganz besonders Carly, Kalin und Misty, damit der Alptraum nicht Wirklichkeit werden würde, in dem sie wieder zu finsteren Auserwählten wurden. Er sah auf die Uhr. Mittlerweile war es schon kurz nach drei.
 

In seine Gedanken vertieft, bemerkte er nicht, dass etwas bei der Übung von Jack und Crow schief ging. Jacks Angriff prallte im falschen Winkel gegen den Schild und flog direkt auf den Wissenschaftler zu. „Yusei, pass auf!“ schrie Crow. Er schreckte hoch, doch konnte dem Feuerball nicht ausweichen, da er kaum eine Sekunde zum Reagieren hatte. Seine Freunde sahen mit Schrecken, dass der Angriff mit einem Lichtblitz einschlug, doch da wo die Kugel aufkam, war nichts. Kein Ruß, kein bröckelnder Beton, kein Yusei.
 

~ Geschehnisse aus Sicht von Yusei ~
 

Crows Schrei riss mich aus meinen Gedanken. Ich blickte auf und sah Flammen, die mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf mich zukamen. Denen konnte ich nicht ausweichen, dafür waren sie viel zu schnell. Plötzlich aktivierte sich mein Drachenmal und ich wurde wieder in das Licht getaucht. Der feuerrote Drache hatte mich wieder gerettet. Ich öffnete meine Augen und ließ meinen Blick über die Umgebung schweifen. Wo war ich?
 

Ich stand in einem dicht bewachsenen Wald, vor mir war eine kleine Lichtung, dahinter konnte ich das Meer sehen. Die Wellen rauschten und ich schmeckte die salzige Luft. Ich war am Rande von Satellite. Hinter dem Meer konnte man die Skyline von Neo Domino City erkennen. Neben mir stand in einiger Entfernung ein kleines Haus. Eine große Uhr hing über der Doppeltür und zeigte die aktuelle Zeit. Es war 13 Uhr. Moment, 13 Uhr? Als ich eben noch mit meinen Freunden auf der Dachterrasse war, hatte ich auf die Uhr gesehen. Da war es erst kurz nach drei. Was war hier los?
 

Gelächter drang an meine Ohren. Ich sah mich um und erkannte eine kleine Menschenmenge auf der Lichtung. Sie saß in zwei Blöcken auf mit Blumen geschmückten Stühlen. Durch ihre Mitte ging ein langer, weißer Teppich, auf dem hunderte rote Rosenblüten verstreut lagen. Die Leute saßen mir abgewandt und bemerkten mich nicht. Sie beobachteten eine kleine Gruppe von acht Leuten auf einem niedrigen Podest. Zwei standen versetzt in der Mitte, die übrigen links und rechts in einer Reihe verteilt. Plötzlich erkannte ich ihre Gesichter, doch ich konnte es nicht glauben. Das war nicht möglich. Wie konnte das sein?
 

Jack, Crow und Leo auf der einen, und Luna, Misty und Carly auf der anderen Seite. Ich hätte meine alten Freunde in ihren Anzügen fast nicht erkannt. Auch die jungen Frauen sahen in ihren langen Kleidern sehr elegant aus. Doch das merkwürdigste an diesem Bild war dieser nervös aussehende Mann in der Mitte meiner Freunde. Er glich mir bis aufs Haar. War ich das? Langsam begriff ich die Situation. Der Kerl hinter meinem genauen Abbild war unser Priester.
 

Ich war auf meiner eigenen Hochzeit.
 

Der Drache hatte mich in die Zukunft geschickt, aber wie? Musik ertönte. Ich versteckte mich schnell hinter einem der Bäume in der Nähe, denn in diesem Moment stand die Menschenmenge auf und drehte sich um. In dem Häuschen neben mir ging die Tür auf. Mein Herz machte einen Satz und es verschlug mir fast den Atem. Aus dem kleinen Haus trat meine schöne Braut heraus. Sie trug ein ausgestelltes, langes, weißes Kleid, das mit Spitze verziert war. Am Rücken war es komplett frei und ihre Haare waren kunstvoll hochgesteckt. Zahllose kleiner Blumen schmückten sowohl den Saum des Kleides als auch ihre Haare, in denen ein langer Schleier befestigt wurde. An ihrer Seite stand ihr stolzer Vater und lächelte. Schnell sah ich weg. Wenn ich das Kleid meiner Frau zum ersten Mal sehen würde, sollte ich da unten bei meinem Abbild stehen. Er hatte ein warmes Lächeln im Gesicht.
 

Mit klopfenden Herzen drehte ich mich um in Richtung Wald. In meinem Traum kam der Angriff gleich nach unserer Vermählung. Wenn ich schon zu diesem Zeitpunkt hier war, konnte ich auch abwarten bis sie (oder wir?) sich das Ja-Wort geben würden. Dann könnte ich erfahren wie der Angriff ablaufen würde und so endlich einen Plan ausarbeiten. Mein Blick richtete sich gen Himmel, durch das dichte Laub der Bäume, das sich im Wind wog. Bald war es soweit. Die Musik verstummte. Vermutlich war Akiza bei meinem zukünftigen Ich angekommen.
 

Leise fielen Regentropfen zu Boden. Eben war der Himmel doch noch klar. Über mir zog aus dem Nichts ein Sturm auf. Jeder Muskel meines Körpers war angespannt. <Warum jetzt, die Hochzeit hat doch eben erst begonnen!> Es ging los. Ich drehte mich gerade noch rechtzeitig um, um zusehen zu müssen wie ein gewaltiger violetter Blitz mit einem lauten Knall auf dem Teppich zwischen den Menschenblöcken einschlug. Überall schweben die aufgewirbelten Rosenblätter und landen auf den toten und den verletzten Gästen. Die, die nicht durch den Einschlag betroffen waren, wurden durch die Wucht der Explosion nach hinten geschleudert. Mit Schrecken musste ich sehen, dass auch Kalin, der am Gang gesessen hatte, leblos am Boden lag. Der Regen wurde stärker, doch ich wurde durch das Blätterdach über mir geschützt.
 

Vom Himmel über der Menschenansammlung schwebte ein langhaariger Dämon herunter. Etwa einen Meter über dem Boden machte er Halt und sah meine Freunde an, die langsam wieder auf die Beine kamen und ihn wütend und entschlossen ansahen. Er lachte bedrohlich. „Meine Schwester sagte schon, dass ihr mich kennen würdet. Entweder ihr kommt freiwillig mit, oder“ er macht eine Pause und deutete auf die noch lebenden Gäste. Einige von ihnen hatten sich aufgerappelt und versuchten zu fliehen. Ringsherum brach der Boden auf und violette Flammen schossen in die Höhe. Aus ihnen traten die Dämonen, die ich von den Aufnahmen kannte. Die Monster kamen aus dem Nichts und bilden nun einen Kreis um die Hochzeitsgesellschaft. Ich zählte sie durch. 23 Dämonen und Lucifer. Gegen diese Gegner mussten meine Freunde bestehen. Unmöglich. Allein durch seine Ankunft hatte er bereits die Hälfte der Anwesenden getötet.
 

Lucifer sah nach rechts, um den zu seinen Füßen liegenden Kalin zu betrachten. Irgendetwas murmelt er, aber ich war zu weit entfernt, um es zu verstehen. Dann hob er den Arm und hielt seine Hand über meinen Freund, der sogleich in den Nebel aus der Schlucht eingehüllt wurde. <Oh nein, was passiert da nur?>
 

Nach wenigen Augenblicken stand Kalin auf und mustert seine Umgebung. Der Nebel war weg. Ich hörte das süffisante, wahnsinnige Lachen aus meinem ersten Duell gegen den finsteren Auserwählten. Verdammt. Jetzt war ein weiterer Gegner dazugekommen. Meine Freunde waren vor Angst wie gelähmt. <Tut doch etwas!> Luna und Crow stellten sich schützend vor die Anderen. Carly holte etwas aus einer kleinen Klappe auf dem Podest heraus. Drei Duell Disks. Eine davon übergab sie an Luna, die übrigen beiden warf sie Akiza und Crow zu. Stimmt, Luna besaß ebenfalls Psi-Kräfte, wenn auch nicht so starke wie die anderen Beiden. Sie platzierten jeweils fünf Monster auf der Disk.
 

Vor Crow erscheinen die Schwarzflügel Rüstungsmeister (ATK 2500 DEF 1500), Silberwind der Aszendent (ATK 2800 DEF 2000), Sirocco die Morgenröte (ATK 2000 DEF 900), Elphin der Rabe (ATK 2200 DEF 1200) und Blizzard der hohe Norden (ATK 1300 DEF 0).
 

Akiza beschwor Königin der Dornen (ATK 2200 DEF 1800), Famose Rose (ATK 2200 DEF 2000), Rose, Kriegerin der Rache (ATK 1600 DEF 600), Rosententakel (ATK 2200 DEF 1200) und Hexe der schwarzen Rose (ATK 1700 DEF 1200).
 

Schließlich rief Luna Regulus (ATK 1700 DEF 1000), Sonnenlichteinhorn (ATK 1800 DEF 1000), Feenbogenschütze (ATK 1400 DEF 600), Weiße Magierin Pikeru (ATK 1200 DEF 0) und Schwarze Magierin Curran (ATK 1200 DEF 0) zu sich.
 

Jetzt waren sie zahlenmäßig nicht mehr so stark unterlegen. Ein Blitz zuckte am Himmel und das Grollen des Donners ließ die ganze Szenerie noch gespenstischer wirken. Ich konnte Lucifers Gesicht nicht sehen, aber seiner Körpersprache nach zu urteilen war er wenig beeindruckt von der Gegenwehr meiner Freunde. Leise drang seine Stimme an mein Ohr. „Wie ihr wollt, mir soll es nur recht sein.“ Ein Grinsen lag in diesen letzten Worten. Auf sein Nicken hin griffen die Dämonen, die die restlichen Gäste eingekesselt hatten, an. Entgegen meiner Erwartung jedoch nicht meine Freunde, sondern die wehrlosen Menschen vor ihnen. Es passierte alles so schnell.
 

Curran und Pikeru schützten den am Boden liegenden Blister vor einem vogelartigen Dämon, während Feenbogenschütze ihm mit einem Pfeil den Rest gab. Einer der kleineren Echsendämonen stürzte sich auf Luna, Misty und Carly, doch Lunas Schild ließ ihn einige Meter durch die Luft fliegen. Regulus stürzte sich auf einen Zweiten, der das Gleiche vorhatte und zerfleischte das Biest. Die Kleider der Frauen waren mit schwarzem Blut besudelt. Akizas Dornenranken erwischten einen weiteren echsenartigen Dämon und zerquetschen ihn in der Luft. Währenddessen gab sie ihren Monstern Befehle. Famose Rose tötete eines der katzenartigen Monster, die sich ebenfalls auf einige Gäste stürzten. Rose, Kriegerin der Rache löschte das Vieh daneben aus und wurde von Hexe der schwarzen Rose unterstützt. Rosententakel griff einen der Vogeldämonen an, doch leider nicht bevor er den verletzten Trudge töten konnte. Blizzard der hohe Norden fegte einen Dämon, der einem Ghoul aus alten Geschichtenbüchern noch am ähnlichsten sah, mit seinem Eissturm weg und half Sonnenlichteinhorn einen weiteren dieser Viecher den Gar aus zu machen. Elphin und Sirocco griffen gemeinsam einen Dämon an, der dem aus der Schlucht hinsichtlich Größe und Gestalt glich. Sirocco wurde dabei schwer in Mitleidenschaft gezogen, was Crow etwas in die Knie zwang. Elphin gab ihm den Todesstoß. Währenddessen kämpfte Silberwind der Aszendent am Himmel gegen einen weiteren der Vogeldämonen und besiegte ihn. Schwarzflügel Rüstungsmeister stellte sich schützend vor Martha, die Gefahr lief, von einem Dämon angegriffen zu werden, der wie eine Mischung aus Bären und Mensch aussah. Mein Abbild rannte zu Martha, half ihr auf und sagte etwas, dass in den Geräuschen der Kämpfe unterging. Martha nickte und verschwand dann mit meinem zukünftigen Ich in einem kurzen Lichtblitz. Crow wurde von einem Dämon mit einer Art Schockwelle angegriffen, beschwor seinen Schild herauf und warf den Angriff zurück, sodass der Angreifer im Schlamm, der sich allmählich durch den Regen gebildet hatte, liegen blieb. Lucifer stand vollkommen unbeteiligt mit Kalin an seiner Seite in der Mitte des Geschehens. Die Königin der Rosen tauchte hinter ihm auf und griff an, doch er bewegte sich geschmeidig zur Seite, während er sein Schwert zog, und es ihr von hinten in den Rücken rammte. Akiza gab einen gequälten Laut von sich und atmete schwer. Im selben Moment schoss Jack eine Feuerkugel Richtung Lucifer, doch diese traf eine riesige, schwarze Hand, die aus dem Nichts aufgetaucht war. Diese Hand sah aus wie die vom Erdgebundenen Unsterblichen Ccapac Apu. Hatte Kalin die eben beschworen? Er hatte sich zumindest schützend vor den Dämon gestellt und verfiel wieder in ein wahnsinniges Lachen.
 

„Es reicht!“ schrie Lucifer.
 

Augenblicklich hielten alle, Dämonen wie Duelmonster, in ihrer Bewegung inne und starrten ihn an. Er reckte sein Kinn in die Höhe und betrachtete missbilligend die Szenerie vor ihm. „Genug gespielt.“ Mit einem einzigen Schnipsen beschwor er ein Blitzgewitter, dass alles in einem Umkreis von 20 Metern zu Boden gehen ließ. Auch Kalin lag zuckend zu seinen Füßen. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Irgendwas musste ich doch tun können! Crow konnte sich und seine Freunde noch rechtzeitig schützen. Ihnen war nichts passiert. Wann hatte er gelernt, den Schild so ausdehnen können?
 

Der langhaarige Dämon erhob wieder seine Stimme. „Langsam wird mir dieser Zeitvertreib zu langweilig. Ihr werdet nun mit mir kommen, verstanden?“

Jack schnaubte. „Nenn uns einen Grund, warum wir uns nicht wehren sollten! Glaubst du ernsthaft wir geben uns so einfach geschlagen?“

Lucifer sah ihn missbilligend an und antwortete mit einer Wut, die er nicht versteckt hielt. „Ich sagte, das Spiel ist vorbei.“ Er hob die Hand und beschwor einen weiteren Blitz wie den ersten, und dieses Mal konnte weder Lunas, noch Crows Schild dem standhalten. Entsetzt sah ich zu meinen am Boden liegenden Freunden. Sie rühren sich nicht mehr. Schnell versuchte ich mir in Erinnerung zu rufen, dass das nur eine mögliche Zukunft war. Ich konnte sie ändern. Ich musste mir nur überlegen wie.
 

Ich riss mich von diesem Anblick los. Ich konnte es nicht länger ertragen. Wie konnte ich das alles nur aufhalten? Im Hintergrund hörte ich Lucifers höhnisches Lachen. Wieder sah ich auf die Uhr. Es war halb zwei. Er hatte in nicht einmal 30 Minuten so viele Menschen getötet. Meine Freunde lagen reglos am Boden und ich konnte nichts, wirklich gar nichts dagegen tun! Die Minuten fühlten sich an wie nie enden wollende Stunden, in denen ich die erstickten Schreie hinter mir hörte. Einige gingen im Geräusch des prasselnden Regens unter. Ich sah nicht hin. Sah nur auf den Wald vor mir und versuchte sie auszublenden.
 

„Da bist du ja wieder“ sagte Lucifer plötzlich und ich drehte mich wieder zum Geschehen. Mein Abbild stand inmitten des Leichenmeers und rührte sich nicht. Er sah nur Lucifer vollkommen verstört an. Mein ursprünglicher Plan war es anscheinend, so viele der Gäste wie möglich in Sicherheit zu bringen. Aber zwischen den Sprüngen brauchte ich Zeit, um meine Energie wieder zu sammeln. Ich ballte die Hände zu Fäusten. Meine Fähigkeit war im Kampf wirklich nutzlos. Ich konnte meine Freunde einfach nicht beschützen. Nicht so!
 

Jetzt aus dem Schatten der Bäume zu treten, wäre vermutlich auch unsinnig. Ich war nur stiller Beobachter und konnte nicht eingreifen. Es wäre wahrscheinlich keine gute Idee, wenn ich plötzlich zweimal vor meinen Feinden stehen würde. Kalin schritt auf mein Abbild zu und mein zukünftiges Ich versuchte anscheinend mit ihm zu reden. Ich verstand nicht was er sagte, die Geräusche des Regens waren zu laut, aber er hob beschwichtigend die Hände. Es war eine reine Verzweiflungstat. Kalin würde nicht mit sich reden lassen. Nicht ohne ein Duell. Und ich hatte die Befürchtung, Lucifer würde das gar nicht erst zulassen. Man sah ihm an, dass er mit seiner Geduld am Ende war.
 

Kalin ging auf mein Abbild los und griff ihn an. Mein Freund war schneller als vorher. Agiler. Ohne größere Mühe, hatte er seinen Gegner zu Fall gebracht. Wenn ich nicht einmal gegen Kalin bestehen konnte, wie sollte ich es dann mit Lucifer aufnehmen? Aus der Ferne war ein Lachen zu hören, aber ich konnte es nicht ausmachen. Ich sah mich um aber konnte niemanden entdecken. Wieder schweifte mein Blick zu der Uhr an dem kleinen Haus. Um mich herum wurde es plötzlich wieder hell, doch ich konnte die Zeit noch erkennen. Es war 13:45 Uhr. Vielleicht kann ich mit dieser Information noch etwas anfangen.
 

~ Auf dem Dach der Zwillinge ~
 

Die Auserwählten starrten auf die Stelle, an der der reflektierte Angriff von Jack einschlug, wenn man das denn so bezeichnen konnte, denn sie war komplett unbeschädigt. „Was ist denn jetzt passiert? Wo ist er hin?“ fragte Carly verwirrt.

Die Anderen wussten auch nicht weiter, machten aber ein ähnlich verdattertes Gesicht wie sie.

„Was seht ihr denn dort?“ ertönte eine Stimme plötzlich hinter Crow, der sich so erschreckte, dass er das Gleichgewicht fast verlor und einen schockierten Laut von sich gab.

Alle Augen waren nun auf den, eben noch verschwundenen, Yusei gerichtet. Dieser musterte neugierig seine Freunde.

Leo stellte seine Frage fast schreiend. „Wie- Wie bist du denn ohne einen Kratzer so plötzlich nach da hinten gekommen?“
 

„Plötzlich? Ich war fast eine Stunde lang weg.“ Er griff sich mit der Hand unters Kinn und fügt murmelnd, eher zu sich selbst, hinzu: „Ach so, verstehe. Ich bin wieder am Ausgangspunkt angekommen.“

„Ausgangspunkt?“ fragte Jack wütend und ging auf ihn zu. „Jetzt gib uns doch endlich mal eine klare Antwort!“

Carly stellte sich ihm in den Weg und versuchte ihn zu beruhigen. „Hey Jack, er wird schon gleich reden, komm runter!“

Zähneknirschend wehrte er sich nicht gegen Carlys Versuch ihn zurückzuhalten.
 

Yusei nickte ihm zu und erzählte von seinen Beobachtungen.
 

~*~
 

Crow seufzte. „Also kannst du dich jetzt nicht nur teleportieren, sondern auch in die Zukunft springen, ja?“

„Ich weiß es nicht. Sieht so aus, aber letzteres kann ich nicht kontrollieren, das war Zufall.“
 

„Naja“ setzte Akiza traurig an. „zumindest wissen wir jetzt wann und wo es passieren wird, nicht?“ Sie senkte den Blick.

Yusei ging auf sie zu, legte ihr eine Hand auf die Wange und sprach ihren eigenen Gedanken aus. „Wir müssen die geplante Hochzeit absagen. Wir können sie nicht alle beschützen!“
 

Auch die Anderen sahen betreten zu Boden.

Da fiel Luna etwas ein „Nicht unbedingt!“ Alle sahen sie verwundert an, doch sie sprach weiter. „Sagt die große Feier morgen ab, aber ihr könnt doch heute Abend heiraten, nur im engsten Kreis mit euch und eurer Familie!“

Yusei gefiel der Gedanke. Er wollte es ohnehin eher schlicht halten, doch wusste er, dass Akiza sich etwas Anderes wünschte. Er sah ihr in die Augen. „Wäre das Okay für dich?“ Sie schenkte ihm ein Lächeln und nickte.
 

Plötzlich klingelte ein Handy. Crow suchte hektisch seine Taschen ab und drückte dann auf den grünen Hörer. „Oh hey, du bist‘s, warum rufst du jetzt schon an? … Verstehe, ja das weiß ich schon … lange Geschichte aber es gibt ne Planänderung, ich komm zum Treffpunkt, ja? … Okay bis Gleich!“ damit legte er auf und drehte sich wieder zu seinen Freunden. „Das war Kalin. Er kam schon eher als geplant an. Allerdings war Greyger auffällig genug, damit er merkte, dass was nicht stimmt, also ist er gerade in Alarmbereitschaft.“ Beim letzten Satz konnte er sich ein leises Kichern nicht verkneifen. „Ich fahr schnell los und hol ihn ab.“ Mit diesen Worten rauschte er die Treppe runter.
 

„Ich ruf Mizuki an!“ sagte Akiza. „Vermutlich wird sie uns den Kopf abreißen.“ Fügte sie etwas belustigt an Yusei gewandt hinzu. Er nickte, konnte sich ein leichtes Grinsen aber auch nicht verkneifen. Sie verschwand ebenfalls in der Wohnung um zu telefonieren.
 

„Wie ist dein Plan?“ fragte Jack mit dem Gesicht zur Skyline der Stadt gewandt. Yusei dreht sich um und musterte ihn als er weitersprach. „Du überlegst doch schon die ganze Zeit. Also, was hast du dir überlegt?“

Yusei musste schmunzeln. Nach all den Jahren kannte er ihn noch immer wie früher. „Zuerst will ich etwas ausprobieren. Würdest du mir dabei helfen?“

Jack drehte sich nun um, um seinen Freund zu mustern. „Was hast du vor?“

„Ich will etwas ausprobieren“ sagte er, ging auf den langen blonden zu und blieb kurz vor ihm stehen. „Also?“

Er seufzte. „Na schön, was soll ich machen?“
 

„Bleib einfach dort stehen.“ Yusei legte ihm eine Hand auf die Schulter und schloss die Augen. Dann beobachteten die übrigen Anwesenden, wie die Beiden gleichzeitig in dem Licht verschwanden, um nach wenigen Minuten wieder an derselben Stelle aufzutauchen. Jack sah sich interessiert um. Yusei wirkte wieder, als wäre er einen Marathon gelaufen.
 

„Wo wart ihr denn?“ fragte Leo, erstaunt darüber, dass Yusei eine weitere Person transportieren konnte. Jack sah ihn an und antwortete knapp: „Ayers Rock.“

„Wo?“

Carly erklärte das für sie Selbstverständliche. „Das ist ein heiliger Berg in Australien. Vermutlich das bekannteste Wahrzeichen des Landes! Den würde ich auch gern mal real vor mir sehen, nicht nur auf Bildern.“ Bei ihren letzten Worten grinste sie verträumt in die Ferne.
 

Als Yuseis Atmung sich wieder normalisierte und er wieder aufrecht stand, stellte er fest, dass es um ein Vielfaches anstrengender und schwieriger war, eine weitere Person zu teleportieren. Aber es war möglich, und das war, was zählte. Die Absätze von Akizas Schuhen hallten aus dem Treppenaufgang, und sie trat wieder an die Gruppe heran. „Erledigt. Was habe ich verpasst?“
 

„Also“ begann Jack, sah seinen Freund durchdringend an und ignorierte damit die Frage der rothaarigen Frau. „Was genau wolltest du mit dem kleinen Trip eigentlich bezwecken?“

Er erwiderte seinen Blick. „Ich glaube ich weiß jetzt, wie wir die Dämonen besiegen, aber der Plan ist riskant.“ Die interessierten Augen der Anwesenden sahen ihn an, als er fortfuhr.
 

„Wir kennen Zeit und Ort des Angriffs und haben einen guten Eindruck ihrer Stärke. Lucifer ist eindeutig der Anführer der anderen Dämonen, aber sie handeln ausschließlich auf seinen Befehl hin. Sie scheinen nicht selbstständig zu agieren. Was also, wenn ihr Anführer plötzlich verschwindet und sie auf sich selbst gestellt sind?“

Er machte eine Pause, da dämmerte es Jack, was er sagen wollte. „Du willst diesen Lucifer zusammen mit dir nach Australien teleportieren? Und was dann? Allein hast du keine Chance gegen ihn!“

„Ich weiß!“ sagte Yusei und sah Jack eindringlich an. „Aber was, wenn ich es schaffe zu fliehen, ehe er begreift was passiert? Allem Anschein nach will er uns lebend, also wird er mich nicht töten, selbst wenn ich es nicht schaffe zu entkommen. Die übrigen Dämonen werdet ihr leicht los, wenn er nicht mehr da ist, um sie zu befehligen. Es würde uns zumindest Zeit verschaffen. Wir können den Kerl noch nicht besiegen. Nicht einmal, wenn wir gemeinsam angreifen. Er ist zu stark.“

„Feigling!“ platzt es aus Jack heraus und er packt Yusei am Kragen.

„Ich bin nicht feige, nur realistisch. Wir kümmern uns um ihn, wenn wir diese Kräfte wirklich beherrschen können. Du steigst doch auch nicht als kompletter Anfänger in einem Turnier ein oder? Er wird sich nach Peru, zum Eingang der Unterwelt, zurückziehen und dort werden wir ihn und Lillith stellen, wenn wir bereit sind.“
 

Jack presste die Zähne aufeinander und hielt Yusei noch immer mit Zorn in seinen violetten Augen fest. Er dachte nach, suchte nach Gegenargumenten. Aber er musste zugeben, dass ihm auch nichts Besseres einfiel. Ein schlechter Plan war wohl besser als keiner. Dann ließ er von ihm ab, drehte sich um und ging mit geballten Fäusten einige Schritte von der Gruppe weg. Er konnte nicht fassen, was sein Freund da gerade vorgeschlagen hatte.
 

Yusei sprach weiter. „Wenn wir diese Kräfte kontrollieren können, werden wir ihn besiegen, das weiß ich. Aber der Zeitpunkt ist nicht morgen. So wissen wir unsere Freunde wenigstens vorerst in Sicherheit.“ Bei diesem Satz warf Jack Carly einen kurzen Seitenblick zu, ehe ein missbilligendes Schnauben zu hören war. Er war nicht glücklich darüber, aber einverstanden.
 

Die Spannung zwischen den Beiden, konnten auch ihre Freunde spüren. Leo versuchte die Stimmung zu entspannen. „Hey Jack, wie wäre es mit einer kleinen Spritztour?“

Seine Schwester starrte ihn an „Wie kommst du denn jetzt darauf?“
 

Er grinste „Naja, wenn ich wütend bin, baue ich die angestaute Energie gern auf der Straße ab! Außerdem kann ich ein kleines Training vor dem Liga-Start gut gebrauchen!“ Seine Augen funkelten Jack erwartungsvoll an. Dieser überlegte, drehte sich zu ihm und sah, dass er es ernst meinte. „Na schön“ sagte er und ging an allen vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Leo folgte ihm glücklich.
 

Luna sah ihnen hinterher und seufzte. „Männer!“
 

„Das kannst du laut sagen“ bestätigte Carly wehmütig. Er war zwar seit kurzem ständig in ihrer Nähe, doch verhielt er sich, wenn das überhaupt möglich war, noch verschlossener als damals. Außerdem wurde er schneller wütend als sonst. Sie wusste einfach nicht, was sie davon halten sollte.
 

Akiza versuchte die Aufmerksamkeit der Damen auf ein anderes Thema zu lenken und schenkte ihnen ein Lächeln. „Sagt mal, ihr als meine Brautjungfern könntet mir bei einigen Vorbereitungen für heute Abend helfen, hättet ihr Lust? Ich rufe Misty an, sie müsste mit ihrem Shooting fertig sein.“
 

Das erhellte ihre Mienen etwas und sie machten sich auf den Weg, nachdem Akiza sich mit einem flüchtigen Kuss von Yusei verabschiedet hatte. Nun war er allein auf dem Dach. Er steckte die Hände in die Hosentaschen, ging zur Betonbrüstung und ließ seinen Blick über die Stadt schweifen. Er hatte die Zerstörungskraft dieses Dämons bereits mehrere Male mit ansehen müssen. Keinesfalls würde er zulassen, dass seine Freunde genauso enden würden.
 

~*~
 

Als die Frauen ihre Vorbereitungen abgeschlossen hatten, waren auch Leo und Jack fertig mit ihrem Duell und fuhren nach Hause um sich umzuziehen. Jack hatte sich allmählig wieder beruhigt. Leo hatte Recht. Das war genau das, was er brauchte. Crow und Kalin haben Martha eingesammelt und zusammen fuhren sie zu dem Rosengarten, in dem Yusei um Akizas Hand angehalten hatte. Mizuki war zwar verzweifelt, schaffte es aber alles zu canceln und die Hochzeit dorthin vorzuverlegen.
 

Die Hochzeit war genau das, was Yusei sich wünschte. Die einzigen Anwesenden waren, neben dem glücklichen Paar, der Priester, der sie trauen sollte, Carly, Misty und Luna als Brautjungfern, Crow als Trauzeuge, Jack, Kalin, Leo, Akizas Eltern Hideo und Setsuko und Yuseis Ziehmutter Martha. Letztere wirkten überrumpelt von der plötzlichen Verschiebung, und es machte die Sache nicht leichter zu verstehen, dass sie keinerlei plausible Erklärung erhalten hatten. Auch Misty und Kalin waren verwundert über den plötzlichen Sinneswandel ihrer Freunde.
 

Die Männer trugen einen schwarzen Anzug, darunter ein weißes Hemd und eine Krawatte. Die Damen hatten lange Kleider in verschiedenen Farben an. Yusei stand mit Crow an seiner Seite vor dem Priester und sein Herz begann zu rasen. Er hatte einen Kloß im Hals und war vollkommen nervös, versuchte es allerdings nicht zu zeigen. Ein paar Schritte neben ihnen standen Luna und Carly, die ebenfalls aufgeregt schienen. Misty hatte, wie von der Braut angefragt, ihre Violine dabei und befand sich etwas abseits schräg hinter dem Priester. Die restlichen Gäste hatten sich auf den, mit Bändern und weißen Rosen geschmückten, Stühlen hinter Yusei und den anderen gesetzt.
 

Langsam wurde alles ruhig und im Hintergrund konnte man die Glocken hören. Misty setzte den Bogen ihrer Violine an und stimmte ein sanftes Lied an. Yusei und die anderen blickten den, mit Rosenblühten geschmückten, Gang entlang und sahen Hideo an der Seite seiner Tochter. Yuseis Herz machte abermals einen Satz und pochte wie wahnsinnig gegen seine Rippen, seine Hände wurden schwitzig und es verschlug ihm den Atem. Er hatte sie bereits in diesem wunderschönen Kleid gesehen, doch jetzt vor dem Altar: Das war etwas völlig anderes. Er konnte nicht anders als bei ihrem Anblick zu lächeln. In diesem Lächeln steckte all seine Liebe zu dieser Frau. Langsam schritt sie mit ihrem Vater am Arm auf ihn zu und mit jedem ihrer Schritte, verflüchtigte sich auch seine Nervosität.
 

Als sie nur noch wenige Zentimeter vor ihm stand, ließ Hideo sie los und reichte dem Bräutigam ihre Hand, die er sanft entgegennahm. Dann stellte sie sich zu ihm und ihr Vater nahm Platz bei den anderen Gästen.
 

Als Misty ihr Lied beendete, fing der Priester an zu sprechen. Das Brautpaar war jedoch zu abgelenkt von diesem Moment, als dass sie ihm hätten folgen können. Etwas riss Yusei aus seinen Gedanken. Er wurde angesprochen, aber was war die Frage? Seine Wangen röteten sich ein wenig vor Scham als er die Augen von seiner Geliebten abwandte und nicht wusste, was er sagen sollte. Er hörte Martha im Hintergrund kichern. Der Priester räusperte sich: „Ich frage Sie noch einmal. Yusei Fudo, wollen Sie die hier anwesende Akiza Izinski zu Ihrer rechtmäßig angetrauten Frau nehmen, sie lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet?“ „J- Ja“ antwortete er. Der Blick des Priesters wanderte zu der schönen Braut vor ihm. „Und Akiza-“ doch noch ehe er den Satz richtig beginnen konnte, unterbrach sie ihn mit einem stürmischen „Ja!“ Im Hintergrund konnten sie wieder einige Gäste hören, die versuchten ein Lachen zu unterdrücken.
 

Der Mann vor dem Brautpaar lächelte sanft und schüttelte unmerklich den Kopf. Crow reichte Yusei eine kleine, schwarze Samtschachtel. Er nahm sie entgegen und öffnete sie. Darin befanden sich zwei schlichte, goldene Ringe mit einer Gravur auf der Innenseite. Akiza & Yusei, gefolgt vom Datum des darauffolgenden Tages. Er nahm den etwas schmaleren Ring aus dem Kästchen und steckte ihn der rothaarigen Schönheit vor ihm an. „Ich liebe dich“ flüsterte er so, dass nur sie ihn hören konnte. Als Antwort bekam er ein liebevolles Lächeln. Akiza nahm den verbliebenen Ring aus der Schachtel und steckte ihn Yusei an den Finger. Dabei hauchte auch sie ihm ein tonloses „Ich liebe dich auch!“ zu. Der Priester fuhr fort: „Mit der Kraft des mir verliehenen Amtes erkläre ich Sie hiermit zu Mann und Frau, Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“
 

Er legte seiner Frau die Hand unters Kinn und drückte sanft seine Lippen auf ihre. Sie erwiderte den Kuss und legte ihm dabei ihre Hände in den Nacken. Dumpf konnten sie den Applaus ihrer Freunde und ihrer Familie wahrnehmen, bevor sie den Kuss wieder lösten.
 

Endlich waren sie Mann und Frau. Das Glück, dass sie in diesem Moment empfanden, war kurz aber perfekt.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück