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The Queen of Saiyans

Schicksalsjahre einer Königin
von

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Verwechslung, Vergangenheit und Lüge

Kapitel 3 – Verwechslung, Vergangenheit und Lüge

 

Erschöpft und müde widmete Sayshira sich mit dem zerhacken des rohen Fleisches. Die halbe Nacht hatte sie wachgelegen und hatte an Zorn, dem fremdländischen Saiyajin denken müssen. Noch lange hatte sie das Kribbeln auf ihren Lippen gespürt und das flaue Gefühl in ihrem Magen. Lange hatte sie mit sich gerungen, ob sie versuchen sollte ihn zu finden, hatte es aber schnell verworfen. Da er geflogen war, hätte sie ihn niemals finden können, da er am Boden keine Spuren hinterließ, die sie hätte lesen können. Und ihr Stolz verbot es ihr einem Mann, den sie kaum kannte hinterher zu rennen. Ohnehin hätte sie auch den Ärger ihrer Familie auf sich gezogen, da der zukünftige König jeden Tag erwartet wurde. Es schmerzte sie ihn womöglich nie wieder zu sehen, doch tröstete sie sich mit dem Gedanken das, wenn er sie wirklich toll fand, wiederkehren würde. Nun stand sie übermüdet hier an der Kochstelle und half ihrer Mutter bei der Zubereitung. Bereits am frühen Morgen hatte ihre Mutter sie aus ihrem Bett gejagt und inzwischen war es Nachmittag. Pausen gab es nur in Form von Mahlzeiten, ansonsten gab es immer etwas zum schneiden, rühren, würzen, kochen, braten oder backen. Ihre Mutter war bemüht den König zu beeindrucken und vor allem auch satt zu bekommen. Schließlich ging es auch um die Zukunft ihrer Heimat und da sollten die Verhandlungen mit gutem Essen und ausreichend Alkoholischem zu einer guten Zusammenführung verhelfen.

Während sie sich durch harte Muskeln und Knochen kämpfte trat wohl jemand Fremdes ins Haus ein, den ihr Vater sogleich begrüßte.

„Seid gegrüßt. Man sagte mir hier fände ich den ehrenwerten Atara“, stand ein Mann im offen Torbogen, welche die Eingangstür darstellte und klopfte gegen die Wand.

Nun ging es wohl los, dachte sich Sayshira ohne aufzublicken und legte das Fleisch in das große Behältnis. Das Dorf würde gemeinsam draußen auf dem Platz grillen. Jeder bereitete etwas vor um all die Mäuler zu stopfen.

„Der bin ich, bist du Vegeta?“

'Er ist es bestimmt. Ich will ihn gar nicht sehen', dachte sich die junge Saiyajin und war bemüht ihre Augen nicht in den Nebenraum durch den großen Torbogen, welchen die Küche vom Wohnraum trennte, wandern zu lassen.

„Nein, ich bin Zorn, sein Begleiter und sein bester Elitekrieger.“

Plötzlich erklang ein lautes Scheppern in der Küche und alle Anwesenden blickten zur jungen Frau, die wie erstarrt zu Boden blickte, auf dem die Gemüseschale lag, umringt vom geschnittenen Gemüse. Wie ein Knall hatte ihr Herz gepocht und ihr schmerzen in der Brust verursacht. Nun jedoch schien es als wollte es sich weigern weiter zu schlagen.

„Zorn?“, rief die junge Frau begeistert und wollte freudig zu dem Neuankömmling rennen, doch blickte sie nach nur wenigen Schritten in ein fremdes Gesicht.

„Sayshira“, flüsterte ihre Mutter streng um sie wieder zur Ordnung zu rufen. „Verzeihung, meine Tochter ist nur etwas tollpatschig. Komm Shira und hilf mir, wir sind noch nicht fertig.“ Die Grimmigkeit verriet den aufkeimenden Ärger in der Stimme der Mutter.

Sayshira stand wie angewurzelt da, in der Türschwelle zum Wohnraum und blickte auf den großen Krieger. Nein, das war nicht ihr Zorn. Dieser Saiyajin hatte schwarze lange Haare, welche in sämtliche Richtungen abstanden und im Nacken zusammengebunden waren. Ihr Zorn hatte braune haare, welche steil gen Himmel gewachsen waren und an eine Feuerflamme erinnerten. Womöglich war Zorn ein beliebter Name in der Hauptstadt.

„Kennst du Zorn, mein Kind?“, fragte ihr Vater, der neben dem Fremden stand.

„Nein“, sagte Sayshira bestimmt, wendete sich schnell ab und las das Gemüse, das sie hatte fallen lassen, vom Boden auf.

'Wie peinlich', dachte sie sich beschämt und versuchte den erdolchenden Blicken ihrer Mutter auszuweichen.

Die Männer sahen ihr verwirrt hinterher, doch ignorierten sie schnell das Geschehene.

„Vegeta wird in Kürze hier eintreffen. Ich wollte nur sicherstellen das alles vorbereitet ist.“

„Natürlich. Überbringt ihm Nachricht das es mir eine Ehre ist, wenn er Gast meines Hauses wird.“

Sayshira verdrehte die Augen. Wie sehr sich alle bei diesem Vegeta einschleimen wollten. Ihren eigenen Vater so sprechen zu hören, wo er doch durch diesen seinen einzigen Sohn verloren hatte, ließ ihr die Galle aufsteigen. Doch was Tarble anging, hatten sie immer ihre Differenzen gehabt. Nie hatte er so getrauert wie sie. Ihr Vater mochte kein großer Krieger sein. Nein, ganz und gar nicht. Er gehörte zu den Saiyajins deren Talent fürs Kämpfen nicht sehr ausgeprägt war. Doch sein Verständnis fürs Technische war beeindruckend. Er selbst sprach fast nie darüber aber ihre Mutter hatte ihr vorgeschwärmt wie er damals die Saiyajins vor dem Untergang gerettet hatte, indem er das Raumschiff erbaut und hierher gelenkt hatte. Vorbei an Asteroidenstürmen und vorbeiziehenden Meteoriten. Das Raumschiff hatte auch keine herausragenden Assistenzsysteme vorweisen können, den ganzen Flug über hatte es manuell gesteuert werden müssen. Was bedeutete, das ihr Vater über einen langen Zeitraum wach und konzentriert bleiben musste um sie lebend auf den nächstbesten Planeten bringen zu können. Ihre Mutter war eine Kriegerin und hätte sich eigentlich nicht für so einen schwachen Partner interessieren dürfen. Doch verglichen mit den protzenden, hohlen Höhlensaiyajins, die sich unablässig um sie stritten und jede Gelegenheit nutzten sie zur Paarung zu bewegen, wirkte Atara sehr männlich und intelligent. Er war der Beweis gewesen, das körperliche Stärke nicht alles war. Nach der Ankunft hatte sich Shiro nur allzu gerne um den berühmten Techniker gekümmert, welcher erschöpft zusammengebrochen war und gemeinsam hatten sie sich einen weit entfernten Ort gesucht um in Ruhe leben zu können. Mit wenigen anderen, die sich angeschlossen hatten, bauten sie sich hier ein Zuhause und hatten nur verzögert über die aufkeimenden Problemen mit den Tsufurujins erfahren. Die Ankunft der Saiyajins war bereits vierzig Jahre her. Ihr Vater war bereits über sechzig und so langsam zogen sich graue Strähnen durch sein Schopf.

Der fremde Krieger verschwand schnell und würde gleich mit dem König zurückkehren. Es würden lange Tage werden wurde Sayshira mit Unbehagen klar. Tief einatmend widmete sie sich wieder der Zubereitung und leider war die Zeit zu schnell vergangen, denn wieder war ein Klopfen am Eingang zu hören und ihr Vater war aufgesprungen.

„Vegeta, es ist mir eine Ehre. Ihr seit eurem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten.“

„Es ist mir eine Ehre, dem großen Atara zu begegnen. Mein Vater hat immer mit viel Respekt über euch gesprochen.“

„Es ist eine Schande das er im Krieg gestorben ist. Kommt setzt euch an den Tisch, wo sind meine Marnieren. Shiro, bring dem König etwas um die Kehle zu benetzen.“

Sogleich huschte Sayshiras Mutter hinüber und brachte den leckeren Saft, den sie mühevoll aus den gesammelten Beeren gestampft hatten.

Sayshira blieb weiterhin mit dem Rücken zum Gast ihres Vaters stehen und weigerte sich Notiz von ihm zu nehmen.

„Er ist gestorben wie er es sich gewünscht hatte. Einer dieser explosiven Kugeln der Tsufurujins hatten ihn erwischt und ein Loch in sein Torso gesprengt.“

Sayshira verdrehte die Augen. „Alle sterben sie wie sie es sich wünschen“, knurrte sie vor sich hin.

„Hast du etwas gesagt?“, fragte Vegeta zu ihr hinüber.

„Nein, hat sie nicht, das Essen ist sofort fertig. Dann könnt ihr euch etwas stärken, ehe das Fest heute Abend beginnt“, tönte Shiro fröhlich durchs Haus und trat zurück in die Küche um ihrer Tochter einen Seitenhieb mit dem Ellenbogen zu verpassen und mit einem mörderischen Blick zu strafen. Offensichtlich hatte Sayshira lauter gedacht als beabsichtigt. Es lag ihr fern ihre Eltern beim König in Ungnade fallen zu lassen oder Peinlichkeiten auszusetzen, doch war es schwer die aufkeimende Wut hinunterzuschlucken. Obgleich es bereits Jahre her war fühlte es sich nun an als wäre ihr Bruder gerade wieder gestorben.

„Ich kann mich gut an ihren Vater erinnern, auf der Reise hierher war er noch ein Jungspund gewesen, aber schon da erkannte man sein kriegerisches Talent.“

„Er erzählte mir kaum von der Reise und Mutter wirkte immer schuldbewusst, wenn sie von der Reise sprach“, erinnerte sich Vegeta an seine Kindheit.

„Es waren schwere Zeiten. Nie hatte es einen König gegeben, so wie es nun einen geben wird und Euer Großvater, Vegeta der Erste, entschied den Planeten zu verlassen. Rang- und Revierkämpfe hatten den Planeten immer unbrauchbarer gemacht. Vor allem wegen dem monatlichen Vollmond. Es hatten sich verschiedene Lager gebildet und Euer Großvater wollte eine zivilisierte Gesellschaft schaffen und es für alle verbieten sich in Oozarus zu wandeln. Nur alle paare Jahre sollte ein gemeinsamer Affenlauf, in einem abgelegenen Ort stattfinden. Doch die anderen fühlten sich gekränkt und beharrten auf den Stolz des wahren Saiyajins. Er bat mich das Raumschiff zu bauen, in aller Heimlichkeit, nur die wenigsten wussten davon. Aber es hatte nichts genützt, wir waren angegriffen worden. Er hätte sich retten können, doch deine Mutter war in den Fängen geraten und Euer Großvater wusste um die Liebe seines Sohnes. Also half er ihr und kämpfte weiterhin mit den anderen, die das Raumschiff umzingelt hatten und zu guter Letzt, als wir bereits weit genug abgehoben hatte, explodierte es und der Planet ging, bereits weit hinter uns, in die Luft.“

„So war das also“, erwiderte Vegeta nachdenklich.

„Darum tragt ihr seinen Namen, weil Vegeta, der Erste seines Namens uns alle gerettet und den fortbestand unserer Rasse gesichert hat.“

„Danke das du mir das gesagt hast. Meine Mutter war in ihrer Trauer und ihrer Wut gegen die Tsufurujins gestürmt, was zwar einigen das Leben gekostet hat, aber auch ihr eigenes.“

„Tut mir leid für euren Verlust.“

Sayshira hatte nur stumm zugehört und die Ohren gespitzt um wirklich jedes Wort wahrzunehmen. Es machte sie stutzig von Vegeta, dem großen Krieger so lapidar seine grausame Familiengeschichte zu hören. Und für einen kurzen Augenblick dachte sie darüber nach wie es für sie wäre so ein Vermächtnis auf die Schultern geschnallt zu bekommen. Ein Stück weit konnte sie es verstehen, denn sie war die Tochter des Saiyajins dass das Raumschiff gebaut und gesteuert hatte. Sie war die Tochter der großen Kriegerin, die den schwachen Saiyajin als Partner erwählt und vor anderen beschützt hatte, obwohl sie jeden anderen hätte haben können. Sayshira hatte oft das Gefühl dem ganzen nicht zu entsprechen. Sie hatte ein wenig Talent was Technik anging, schließlich hatte ihr Vater sie schon von klein an bei der Hand genommen, doch war sie nie so richtig warm geworden damit. Kämpfen tat sie gerne, denn für sie war es wichtig für ihre eigene Familie sorgen zu können. Doch sie war weit entfernt sich mit den großen Kriegern auseinander setzen können.

„Es muss ein unglaubliches Gefühl gewesen sein den letzten Tsufurujin von diesem Planeten in die ewigen Jagdgründe geschickt zu haben“, nahm Atara das Gespräch wieder auf, nachdem eine kurze nachdenkliche Stille geherrscht hatte.

„Besser war die Feier die darauf folgte. Wir haben sieben Tage und Nächte gefeiert“, rief Vegeta begeistert aus und lachte.

„Wir waren am Ende alle so betrunken und im Rausch des Sieges das nur noch gekämpft und gevögelt wurde. Es heißt das viele Frauen nach diesen Nächten schwanger geworden sind, ohne zu wissen wer der Vater sein könnte. Was soll's, an dem Haarschopf wird man es schon erkennen können“, schüttelte sich Zorn lachend und hämmerte dabei mit der Faust auf den Tisch.

Vegeta indessen schielte immer wieder zu Sayshira, die ihn offensichtlich noch nicht erkannt hatte. Das emotionale Gespräch bereits zu Beginn seiner Ankunft hätte er normalerweise so nicht zugelassen, doch nachdem er erkennen musste in wessen Haus er sich befand, nutzte er es um es für sich arbeiten zu lassen. Er wusste das seine Angebetete nicht viel von ihm hielt. Es hatte ihn die halbe Nacht nicht schlafen lassen und war stundenlang bemüht gewesen seine Atmung zu kontrollieren, damit ihm Zorn nicht auf die Schliche kommen würde. Vorhin hatte er mit Schrecken feststellen müssen das sie auf das gleiche Haus zuhielten, in welches Sayshira gegangen war. Und nun hatte sich herausgestellt das sie die Tochter des Oberhauptes war.

Mit dem Rücken zu ihm gedreht war er zunächst erleichtert das sie ihn wohl nicht begrüßen wollte, doch kam der Augenblick des offiziellen Wiedersehens nahe.

Sayshira richtete das Essen auf den Tellern an und ihre Mutter stellte ihr ein Tablett hin auf dem sie nach und nach Krüge mit alkoholischem Gebräu füllte. Mit einer Kopfbewegung bat Shiro ihre Tochter das Tablett hinüber zu den Kriegern zu bringen, natürlich nicht ohne ihr mit den Augen zu verstehen zu geben das sie sich ja benehmen sollte. So hob Sayshira genervt das Tablett an, rollte mit den Augen und machte sich auf den Weg in den Wohnraum. Auf dem halben Weg achtete sie darauf die schweren Krüge gut zu balancieren und nichts zu verschütten, bis sie ihren Blick anhob und die Gäste sah. Abrupt blieb sie stehen, denn einer stach ihr besonders in die Augen. Nicht Zorn, den sie bereits am Nachmittag, dank des Namens verwechselt hatte und für einen peinlichen Auftritt gesorgt hatte. Nun war es der andere, den sie sehr wohl kannte und wusste wie seine warmen Lippen schmeckten, sein Name jedoch offensichtlich nicht Zorn war, wie sie bis eben geglaubt hatte.

Wieder explodierte ihr Herz und verursachte Schmerzen in ihrem Brustkorb, es rauschte und piepte in ihren Ohren, ihre Knie wurden weich und ihre Hände schwitzig. Sie verlor ihre Balance und das Tablett rutschte in ihrem locker gewordenen Griff. Vor ihrem inneren Augen sah sie bereits wie die Krüge am Boden zerschellten während sich das Bier über dem Boden ausbreitete. Doch nahm sie eine schnelle Bewegung im Augenwinkel wahr. Vegeta, welcher von seinem Gastgeber den Stuhl an der Stirnseite des Tisches bekommen hatte, hatte Sayshira im Augenwinkel gesehen, natürlich immer darauf bedacht sie nicht aus den Augen zu lassen und konnte schnell genug da sein um ihre Hände an den Rand des Tabletts zu drücken und die Balance wieder herzustellen.

Vegeta stand vor ihr. Also eigentlich Zorn. Aber es war nicht Zorn, sondern Vegeta. Seine großen Hände griffen fest um ihre, um das Tablett mit den Getränken vor dem Fall zu retten. Sein Duft, an den sie sich die halbe Nacht mit Schmetterlingen im Bauch erinnert hatte, waberte ihr um die Nase herum und blickte nun direkt in seine Augen. Für einen Moment stand die Zeit still und sie hatte nur noch Augen für ihn. Ihr Affenschwanz sträubte sich vor Schreck und ihre Haut brannte wo seine die ihre berührte.

Herz und Verstand fochten einen inneren Krieg. Das Herz wollte dem Bedürfnis nachgeben sich in seine Arme zu schmeißen und sein Duft tief einzuatmen, doch ihr Verstand war so enttäuscht von seinen Lügen, das sie ihm am liebsten die Augen ausgekratzt hätte. Noch nie hatte sie sich so verraten gefühlt.

„Sayshira, ist alles in Ordnung?“, fragte ihr Vater, denn ihm war ihre Körpersprache nicht entgangen.

Plötzlich wurde Sayshira aus der Zeit stillstehenden Trance gerissen und blickte verwirrt zu ihrem Vater. „Ja...alles... in Ordnung“, schnaufte sie und nahm das Tablett an sich um es auf den Tisch zu stellen und jedem einen Krug zu servieren. Mit dem Tablett auf den Arm wendete sie sich sogleich wieder ab und lief an Vegeta vorbei, mit hoch erhobener Nase, ohne ihm eines Blickes zu würdigen. Vegeta lächelte kurz in sich hinein und setzte sich wieder an den Tisch.

„Das muss deine Tochter sein“, stellte Vegeta fest und blickte ihr nach.

„Ja. Meine Tochter Sayshira ist alles was mir geblieben ist nachdem mein Tarble im Krieg gefallen ist.“

„Es tut mir leid um den Verlust. Ich werde ihm und den anderen eine Gedenkstätte errichten.“

„Das braucht ihr nicht. Wer soll sich in einigen Jahren denn noch an sie erinnern? Schon bei unserer Reise von unserem Heimatplaneten hierher ist so viel verloren gegangen. Kaum einer kennt noch die Geschichten über den legendären Super Saiyajin. Noch weniger kennen die Legenden über den Super Saiyajin Gott.“

„Vom Super Saiyajin hab ich noch nie gehört“, dachte Zorn laut nach und nahm einen beherzten Schluck Bier.

„Ich schon, aber ich halte nicht so viel von Altweibergeschichten. Aber vom Super Saiyajin Gott hab ich auch noch nie etwas gehört. Atara“, wendete sich der künftige König zu dem Oberhaupt. „Ich feiere bald meinen Geburtstag und soll da auch gekrönt werden. Gib mir die Ehre und komm, deine Tochter kannst du mitbringen.“

„Ich komme gern, aber sie ist doch noch ein Kind....“

„Sie kommt gerne mit“, ertönte sogleich freudig die Stimme von Shiro.

„Shiro, ich bin mir nicht sicher...“

„Sie ist kein Kind mehr, sie hat seit Jahren ihre Blutungen, sie ist voll entwickelt.“

„Shiro“, knurrte Atara, packte seine Frau am Handgelenk und zog sie mit sich in einen anderen Teil des Hauses. Das es ihm möglich war sie mit sich zu ziehen lag nur daran das sie es zuließ.

Vegeta blickte ihnen kurz desinteressiert nach, gab Zorn ein Zeichen das er sich ruhig verhalten sollte und ging zu Sayshira hinüber.

„Sayshira...“

„Wag es nicht mich anzusprechen“, knurrte diese und würdigte ihm weiterhin keines Blickes.

„Ich verstehe das du...“

Sie drehte sich eilig um, blickte ihm tief in die Augen und zischte: „Du verstehst gar nichts.“

„Nun sei nicht so empfindlich.“

„Empfindlich?“, rief sie etwas zu laut aus und hoffte das ihre Eltern durch ihre eigene Diskussion abgelenkt seien und dämpfte ihre Stimme. „Du hast mich angelogen und ich verabscheue nichts so sehr wie Lügen.“

Sayshira drehte sich weg um sich wieder ihrem Gericht zuzuwenden, doch packte er sie Arm und zwang sie sich wieder zu ihm zu drehen. Doch hatte er nicht damit gerechnet das sie ein Messer gegriffen hatte, welches sie ihm nun an die Kehle hielt.

Er blickte kurz hinunter zur Klinge und spürte den kalten, scharfen Rand unterhalb seines Kieferknochens. Vegeta sah dem Mädchen tief in die Augen. Verbissen versuchte sie entschlossen zu wirken, doch das Schimmern in ihren blauen Augen verriet sie.

„Tu es“, flüsterte er und kam ihr näher.

Weiterhin hielt sie eisern am Messer fest und wagte es nicht zurückzuweichen.

„Es ist so einfach. Tu es“, schnurrte er schon fast und kam ihrem Gesicht immer näher. Noch mit der Klinge am Hals, die bereits unangenehm an der Haut rieb drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen. Das Messer fiel zu Boden und ihre Hände krallten sich ins Leder seines Hemdes. So schnell die warme Liebkosung auch gekommen war, so schnell war sie wieder weg, da sie die Rückkehr ihrer Eltern vernahmen. Vegeta setzte sich an seinen Platz, nahm ein Schluck Bier und versuchte unbeteiligt dreinzuschauen. Zorn saß schockiert links neben ihm, blickte zu Vegeta, dann zu dem Mädchen, dann wieder zu Vegeta und begann zu blinzeln, als wäre er nicht sicher ob er geträumt hätte. Gerade als Atara und Shiro wieder eintraten erkannte Zorn das Vegeta geschnitten wurde. Wenn auch nur ein kleiner Schnitt, aus dem Blut heraus trat. Hielt er es nicht auf, würde es Vegetas Hals hinunter laufen und dieser wäre Erklärungen schuldig. Zorn leckte sich über den Daumen und gerade als die Eltern des Mädchens nicht hinsahen wischte er die aufsteigenden Blutstropfen weg, die er eilig an seiner Kleidung abwischte. Vegeta blickte ihm kurz an, verstand jedoch und wischte auch noch einmal schnell mit seinem Handrücken darüber. Atara saß rechts von ihm und würde es, mit etwas Glück nicht so schnell bemerken. Die Heilungsfähigkeit der Saiyajins war außergewöhnlich, das Blut hörte bereits auf zu quellen und die Gerinnung setzte ein.

„Wir werden gerne zu eurer Krönung kommen. Doch seht es mir nach wenn ich mich mit meiner Tochter zurückziehe wenn es zu wild wird.“

„Warum so förmlich, noch bin ich nicht der König. Und hab keine Angst um deine Tochter, sie wird unter meiner persönlichen Obhut stehen und sich vor keiner meiner Männer verstecken müssen.“

Vegeta spürte Zorns Blick auf sich und wusste das er später einiges erklären musste.

„So das Essen wäre soweit“, verkündete die Hausherrin und schickte ihre Tochter mit einer Karaffe zum Tisch um Bier nachzuschenken.

„Was gibt es zu Essen?“, fragte Vegeta und sprach Sayshira nun direkt an, welche ihm gerade einschenkte.

„Alles was das Herz begehrt“, erwiderte sie ohne ihm auch nur anzusehen.

„Dann etwas das einem Königs würdig ist“, provozierte er sie und strich ihr unter dem Tisch über das Bein, das ihr Gänsehaut verursachte.

Auch wenn er es gerade nicht offiziell zeigen konnte, wollte er das sie wusste das er sie begehrte, auch wenn alles mit einer Lüge begann.

„Natürlich“, lächelte sie zuckersüß, lief zurück in die Küche und ihm entging ihr Hüftschwung nicht, welchen ihren Affenschwanz seicht nach links und rechts schaukeln ließ.

Oh dieses Weib trieb ihn in den Wahnsinn. Zorn betrachtete das Ganze als stiller Beobachter und versuchte Atara in ein Gespräch zu verwickeln um Vegeta den Gefallen zu erweisen diesen abzulenken.

„Hier ist eure königliche Mahlzeit, Majestät. Vegeta-risch“, schnurrte Sayshira und schob ihn eine große hölzerne Schale mit gegarten Gemüse vor die Nase.

„HAHAHA“, begann Zorn lauthals zu lachen und klopfte Vegeta aufmunternd auf die Schulter. „Du hast echt Feuer Mädchen. Atara du brauchst dir um deine Tochter keine Sorgen machen. Sie wird unseren Kriegern noch zeigen wo es langgeht.“

„Shira“, zischte ihre Mutter, packte ihre Tochter am Affenschwanz und zog sie mit sich.

Vegeta beobachtete das ganze und glaubte nun zu wissen wo Sayshira dieses ungehörige Benehmen her hatte.

„Mädchen, bist du des Wahnsinns. Er hat dich eingeladen zu seiner Krönung. Du musst an deine Zukunft denken“, flüsterte ihre Mutter eindringlich in Sayshiras Ohr.

Sayshira ließ sich davon nicht beeindrucken, ignorierte ihre Mutter, schnappte sich eine Schüssel für jede Hand und trug diese auf den Tisch.

Während des Essens kam niemand zum Reden. Alle schlangen mit großem Hunger in sich hinein. Bis auf Sayshira, deren Magen es nicht zuließ und Vegeta, der es ihr nachtat, wie am Abend zuvor.

„Es schmeckt sehr gut, ich weiß nicht wann ich das letzte Mal etwas so leckeres gegessen habe“, lobte Vegeta.

„Vielen Dank, das hat alles meine Tochter zubereitet. Schon früh habe ich ihr beigebracht einen Krieger satt zu bekommen“, zwitscherte Shiro lieblich, was Atara die Augenbrauen heben ließ und Sayshira sich an ihrem Bissen verschluckte.

Zu ihrem Glück war das Essen bald vorbei und es ging hinaus zum Platz des Dorfes.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ReikaMinamori
2022-03-15T15:52:17+00:00 15.03.2022 16:52
Hallöchen🙃

Entschuldige, dass ich dir bisher keinen weiteren Kommentar für das Kapitel da gewesen habe😖 ich bin einfach nicht früher zum lesen gekommen 🙈

Sayshiras Wut konnte ich gut verstehen. Ich wäre in so einer Situation auch sauer. Trotzdem ist es interessant zu sehen, wie wenig sie gegen Vegeta etwas ausrichten kann und er ihr einfach einen Kuss entlocken konnte. Ja,ja, Gefühle und Triebe sind schon recht verwirrende Dinge😅

Aber ich musste am Ende sehr schmunzeln als sie dem künftigen König ganz frech nur vegetarisches Essen vorsetzte🤣

Dennoch hätte ich mir persönlich gewünscht, dass noch ein bisschen mehr in dem Haus passiert und die kleine Streiterei zwischen vegeta und Sayshira weiterging 😎 es scheint nämlich zwischen ihnen noch sehr lustig zu werden🤣
Antwort von:  SainzDeRouse
15.03.2022 18:21
Ach gottchen, du musst dich nicht entschuldigen. ^^ Aber es freut mich das es dir gefällt. Ja ich musste auch lächeln während des Schreibens. xD Finde aber generell das ich bestimmt lustige Gesichts-Gymnastik während des Schreibens veranstalte.
Antwort von:  ReikaMinamori
15.03.2022 20:54
Lass mal. Geht mir nicht anders😅
Mein Mann hat mich das eine Mal gefragt warum ich so böse gucke. Ich hab ihm dann versucht zu erklären, dass ich gerade einen Part schreibe bei der eine Person recht wütend war🤣
Er hat es natürlich nicht ganz verstanden, musste aber trotzdem lachen, weil er ab da mich öfter beobachtete hat🙈
Antwort von:  SainzDeRouse
15.03.2022 20:58
Ja für Außenstehende muss das sehr komisch wirken. xD


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