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Birds

von

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Meine Befürchtungen treffen leider viel schneller ein, als es mir lieb ist. Schon zwei Tage nach deiner „Genesung“ schickt der Boss uns gemeinsam auf Mission.

„Ich verstehe wirklich nicht, warum du hier bist.“, sagst du mit erhobenem Kinn, während du die Arme hinter dem Kopf verschränkst. „Es ist doch nur das Eintreiben von Schulden.“

Ich laufe neben dir her, die Hände in den Hosentaschen. „Wahrscheinlich sorgt sich der Boss um sein kleines Hündchen, weil seine Pfote noch verstaucht ist.“ Ich höre dich knurren. „Er traut dir nicht mal einen so winzigen, völlig ungefährlichen Auftrag alleine zu.“ Ich lache.

„Halt die Klappe, Dazai!“, fauchst du. „Ich wäre wegen dir fast verreckt.“ Etwas in mir zuckt zusammen, doch ich lasse mir nichts anmerken. „Sieh zu, dass es nicht doch noch passiert.“

Ich ziehe eine Augenbraue hoch und grinse dich an. „Ach, dann gibst du also zu, dass du mich brauchst, um deine Leine zu halten.“ Deine Augen funkeln zornig. „Kleiner Wuff.“ Du holst aus, doch ich ducke mich mit einer gleitenden Bewegung unter deinem Tritt hindurch und du schlägst eine unfreiwillige Pirouette. „Ich habe gehört, dass diese Leute, deren Schulden wir eintreiben sollen, wohl auch Schulden bei der Kröte haben.“, sage ich sachlich, sehe wieder nach vorne.

„Ja, der Boss sagte sowas.“, stimmst du mir zu.

„Vielleicht haben wir Glück und die Kröte hat sie schon pulverisiert. Dann hätten wir eine Menge Zeit und Mühen gespart.“, merke ich lächelnd an.

„Dann wären wir allerdings auch den ganzen Weg umsonst gekommen.“, grummelst du.

Hitzkopf. Du gehst nicht gerne Konfrontationen aus dem Weg. Wir sind wirklich wie Tag und Nacht.

Wir erreichen ein Fabrikgelände etwas außerhalb der Stadt. Hinter einem Nachbargebäude bleiben wir stehen und checken die Lage. Schon am Eingang sind bewaffnete Wachen postiert. Auf den ersten Blick erkenne ich reges Treiben durch die vergitterten Fenster. Hier sind auf jeden Fall einige Menschen, die auch irgendetwas durch die Halle befördern. „Wirkt als wäre das ihr Stützpunkt.“, sage ich nachdenklich.

„Worauf warten wir?“, fragst du ungeduldig, schiebst die Hände in die Jackentaschen. Ich seufze. Wie immer gehst du mir tierisch auf die Nerven. Ich weiß ja auch nicht warum ich unbedingt mit dir hier her gehen sollte. Du kannst deine Fähigkeit benutzen, alle platt machen, dem Anführer bedrohen, das Geld nehmen und wieder gehen. Ich werde wie ein Sidekick neben dir her trotten und rein gar nichts tun. Eigentlich könnte ich genauso gut hier warten und mein Buch lesen. Das wäre sogar von mehr Effizienz gekürt. „Dazai?“, holt mich deine ätzende Stimme aus den Gedanken.

„Schon gut.“ Ich winke ab. „Mach einfach, ich komme hinterher.“, seufze ich gelangweilt.

Du grinst mich an, dann schießt du los. Noch bevor ich um die Ecke gebogen bin, hast du bereits alle Menschen vor dem Gebäude nieder gestreckt. Mit geschlossenen Augen laufe ich durch die Furchen, die du in den Boden geschlagen hast. Es ist noch langweiliger als ich es mir ausgemalt hatte. Alles läuft genau wie vorhergesehen. Ohne irgendwelche Zwischenfälle kommen wir beim Anführer an. Es ist ein blonder Kerl Mitte 30, der in einem grauen Sakko hinter seinem Schreibtisch sitzt. Der Sessel wirkt protziger als man es bei der finanziellen Situation seiner Vereinigung erwarten würde.

„Wir kommen das Geld holen, was ihr der Hafenmafia schuldig seid.“, sage ich monoton.

Du lässt neben mir deine Finger knacken. „Lass es besser schnell rüber wachsen, sonst machen wir nicht nur deine Leute, sonder auch direkt dieses Gebäude dem Erdboden gleich.“, zischst du grinsend.

Der Typ steht auf und kommt um den Schreibtisch geschritten. Das Lächeln in seinem Gesicht erinnert mich an die vielen schmierigen Geschäftsleute, die zu unserem täglich Brot gehören. Einer von vielen. Gewöhnlich, langweilig. Ich bin es so satt.

„Meine Herren. Ich freue mich sehr, dass Sie sich her bemüht haben.“ Er sieht mir mit stechendem Blick in die Augen. „Geld haben wir leider nicht zu bieten. Dafür etwas anderes.“

Das Gebäude beginnt zu zittern. Irritiert sehe ich mich um, während der Blonde zu lachen beginnt. Ein bedrohliches Gefühl steigt in mir auf.

„Chuya, benutze es.“, sage ich schnell. Du siehst mich entgeistert an. „Irgendwas stimmt hier nicht...“ Deine blauen Augen fokussieren meine angespannt. Bevor du etwas sagen kannst, verschwindet jeder Schall und es wird gleißend hell. Eine Explosion, dann wird alles schwarz.



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