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Der Sommer, den wir bei Garroway's verbrachten

von

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Sorgen und Eiswasser

Es stellte sich als ziemlich schwierig heraus, mit Magnus zu reden.

Der Vater ließ seine Familie nicht aus den Augen, und die restriktiven Bedingungen, die nun im Ressort herrschten, machten es Alec unmöglich, sich auf die Suche nach seinem Freund zu begeben.

Der provisorisch zusammengestellte Ermittlungsrat begann unmittelbar nach dem morgendlichen Gespräch mit den ersten Verhören. Und ja, auch wenn Luke es vorzog, das ganze " informative Gespräche" zu nennen, waren es doch eindeutig Verhöre. Tatsächlich war Magnus einer der ersten, die zum Gespräch geholt worden. Und natürlich sorgte Robert dafür, dass Alec bei dieser Befragung nicht anwesend war.
 

Alec saß wie auf Kohlen. Er saß mit Sandra Oberlindt und dem jungen Franzosen in einem Raum. Gemeinsam befragten sie einige der Angestellten.

Alec war nicht bei der Sache. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab und machten sich auf die Reise zu Magnus.
 

Es war ein heißer Tag, die Luft war schwül und trieb einem den Schweiß aus den Poren. Alec hatte Durst, doch nicht nur deswegen fühlte er sich ausgesprochen unwohl. Es war nicht abzusehen, wie die ganze Sache enden würde, und er hatte zugegebenermaßen Angst. Angst vor der Zukunft, aber vor allem Angst um Magnus, denn er musste vor sich selber zugeben, dass er dem Vater nicht traute, die ganze Angelegenheit objektiv zu behandeln. Robert war nun einmal voreingenommen was Schattenwesen im allgemeinen betraf, und Magnus im Besonderen hatte seinen Unwillen auf sich gelenkt allein durch die Tatsache, dass sein Sohn sich gut mit ihm verstand. Es war nicht auszudenken, wie Robert reagieren würde, wenn er mit bekäme, dass Alec und Magnus inzwischen sogar ein Liebespaar waren.
 

Alec seufzte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sandra Oberlindt sah zu ihm herüber.

„Es ist heiß nicht wahr?"

„Ja ", sagte Alec.

„Nun ", sagte die Frau, „wir sollten uns etwas zu trinken bringen lassen."

Sie nahm ihr Telefon aus der Hosentasche und wählte die Nummer der Rezeption. Dort bestellte sie auf ein zustimmendes Nicken der anderen beiden einen großen Krug Eiswasser.

Es dauerte nur wenige Augenblicke, da klopfte es an die Tür des Zimmers, und auf das „Herein! " von Sandra öffnete sich die Tür und der junge Kellner Raphael trat mit einem Tablett herein, auf dem sich der gewünschte Krug und drei Gläser befanden.

„Danke”, sagte Sandra, nachdem der junge Elf das Tablett vor ihr abgestellt hatte. Als er sich anschickte, den Raum wieder zu verlassen, zögerte er einen Augenblick. Sein Blick blieb an Alec hängen. „Ich bitte um Entschuldigung, aber ... gibt es schon etwas Neues? Ich meine, habt ihr ... Haben Sie schon etwas herausgefunden?”

Alec schüttelte den Kopf.

„Nein, aber wir haben mit der Befragung ja auch gerade erst angefangen.”
 

Er lächelte.

„Machst du dir Sorgen um Isabelle? Meine Schwester kann gut auf sich aufpassen. Aber dennoch, das ist nett von dir.”

Raphael errötete, dann entschuldigte er sich und verließ den Raum.
 

Der junge Pierre war aufgestanden und hatte die Gläser gefüllt. Er stellte eines vor Sandra, ein weiteres vor Alec ab, und dann trank er selber mit großen gierigen Schlucken das wunderbar kalte Wasser.

„Ah das tut gut“, sagte er mit dieser entzückenden französichen Klangfärbung der Worte.

Sandra klatschte in die Hände.

„Also machen wir weiter. Wer ist als nächstes an der Reihe?”
 

Alec jedoch unterbrach sie.

„Ich...”

Er schluckte.

„Ich habe eine Bitte.”

Die anderen beiden sahen ihn erwartungsvoll an.

„Ist es möglich, dass ich... “

Er zögerte, doch dann fuhr er fort.

„ ... dass ich einen Augenblick fort kann und ihr die nächsten Interviews ohne mich führt? Ich hätte da etwas Dringendes zu erledigen.”

„Sicher”, sagte Sandra mit fragendem Blick.

„Und wäre es machbar, dass mein Vater nichts davon erfährt? Bitte, das wäre mir wirklich sehr sehr wichtig.”

Sandra lächelte.

„Hat das etwas mit Magnus Bane zu tun?”

Alec wurde rot und senkte den Blick.

„Sei vorsichtig mein Junge “, sagte die Frau, die doch nur weniges älter war als er selber. Alec seufzte.

„Aber na ja, ich habe nichts dagegen, wie ist das mit dir Pierre? “

Der junge Franzose zuckte nur mit den Schultern.

„Du wirst schon wissen was du tust.”

„Danke”, sagte Alec. Er wollte aufstehen und aus dem Raum gehen. Aber Sandra hielt ihn zurück.

„Warte einen Augenblick, ich werde nachsehen ob dein Vater und Luke noch mit Mister Bane beschäftigt sind.”

Alec war ihr dankbar. Sie schien Verständnis für ihn zu haben. Nun vielleicht lag es ein wenig daran, dass sie es auch nicht unbedingt leicht gehabt hatte als lesbische Frau unter den Schattenjägern. Dass sie mit einer Frau verheiratet war und es dennoch geschafft hatte, Leiterin des Berliner Instituts zu werden, hatte unter den konservativen Ratskreisen für einen ziemlichen Wirbel gesorgt.
 

Alec seufzte wieder. Warum nur, dachte er, warum nur müssen solche Dinge für die alten Schattenjägerfamilien und für die Leute beim Rat ein solches Problem darstellen.

Man mochte von der Welt der Mundis ja halten was man wollte, aber was diese Dinge betrifft, waren sie doch deutlich weiterentwickelt.
 

Wenige Minuten später war Sandra wieder zurück.

„Sie haben Mister Bane ziemlich durch die Mangel genommen”, sagte sie.

„Aber jetzt ist er in seinem Wohnquartier. Also hau schon ab, Pierre und ich machen hier weiter und halten dir den Rücken frei.”

„Noch mal Danke “, sagte Alec und schlüpfte aus der Tür hinaus. Bevor er die Halle betrat, sah er sich sorgfältig um, denn er hatte keine Lust, gerade jetzt vom Vater erwischt zu werden. Doch es war niemand zu sehen, alle schienen mit ihren eigenen Problemen beschäftigt zu sein, also huschte er aus dem Gebäude und machte sich auf den Weg über das Gelände. Sein Ziel war der Bungalow mit dem Tanz- Übungsraum, der Bungalow indem auch Magnus sein Quartier hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Aracona
2021-09-06T14:36:08+00:00 06.09.2021 16:36
Robert ist so mies >.<
Zum Glück halten die andern beiden, die mit Alec arbeiten sollen, ihm den Rücken frei. Ich bin gespannt wie es Magnus jetzt geht


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