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War of Hearts

von

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Einen Schritt vor und zwei zurück

Wie versprochen war Alec am nächsten Tag da. Er kam auf den Hof als Matthew gerade Dorcha aus der Box holte. Er hatte das Halfter diesmal noch nicht angelegt. Wenn Alec wirklich Interesse daran hatte, sein Pferd verstehen zu lernen, dann musste er auch lernen, wie er ihn dazu brachte, sich das Halfter anlegen zu lassen.

„Hallo Matthew.“

Matthew drehte sich um, er hatte ihn erst gar nicht bemerkt. „Oh, hi… Hier.“, sagte Matthew zur Begrüßung und drückte Alec das Halfter in die Hand.

„Okay…“ Alec sah irritiert das Halfter an und dann zu Matthew, der Dorcha aus der Box holte und ihn ganz ohne Seil oder sonst irgendwas zum Rondell führte.

Er folgte ihm und war überrascht, wie er seinen ungarischen Wildfang so ganz ohne Hilfsmittel führen konnte. „Wie machst du das nur…“, dachte er laut.

„Irgendwie.“, meinte Matthew beiläufig, während er das Gatter öffnete.

Alec folgte ihm und schloss es hinter ihm. „Irgendwie… Das glaube ich nicht.“

Matthew ließ ein komisches Lachen hören. „Das wirst du müssen… Ich kann es leider nicht erklären. Es funktioniert eben und ich habe keine Ahnung, warum… Komm her. Versuch ihm das Halfter anzulegen.“

Es gelang ihm Dorcha zu sich heranzuholen, sodass Alec nahe genug herankommen konnte. Alec hob das Halfter und Dorcha schnaubte erst.

„Nimm es wieder runter, reich ihm deine Hand und lass ihn schnuppern. Wenn er das zulässt, dann zeig ihm, dass du ihm nichts tun willst. Streichel ihn. Und dann versuch es nochmal.“, sagte Matthew.

Alec befolgte die Anweisung, musste es aber mehrfach wiederholen, bis Dorcha ihn endlich das Halfter anlegen ließ. Als das geschafft war, beendete Matthew die Übung.

„Ich glaube, dass ist genug für heute.“

„Schon?“

„Immer langsam. Du kannst ihn nicht überfordern. Wenn du willst, dass das funktioniert, dann übertreibe es nicht.“, erklärte Matthew.

Alec schaute ihn ein wenig betreten an. Matthew begegnete seinem Blick und versuchte ihn zu lesen. Hat er gedacht, dass wir stundenlang üben? Er nahm Dorcha am Halfter und führte ihn zurück zur Box. Alec folgte ihm.

„Morgen zur gleichen Zeit?“, fragte Matthew, als er die Box schloss und sich zu Alec umdrehte.

„Ja gerne.“

„Gut, dann bis dahin.“, verabschiedete sich Matthew und ging in die kleine Kammer, um Heu für die anderen Pferde zu holen.

Alec stand völlig überrumpelt da. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Er seufzte und dann ging er.
 

Die nächsten Tage verliefen mit der selben Übung, bis sie dazu kamen, wo endlich auch Alec sich Dorcha so nähern konnte, wie Matthew. Alec genoss die Minuten, wo er am Hals seines Pferdes lehnen konnte. Doch wieder beendete Matthew die Übung ziemlich schnell.

„Matthew… Ist es wirklich, weil du Dorcha schonen willst, oder hat das einen anderen Grund, dass die Übungen immer so schnell vorbei sind?“, fragte Alec, während sie Dorcha wieder zur Stallbox zurück brachten.

„Ja, es überfordert ihn sonst… Und ja, es ist nicht das allein…“, sagte Matthew ehrlich.

„Und was ist es noch?“

Matthew schloss die Box und schaute ihn an. Er seufzte. „Hör mal… Ich bin dir dankbar, dass du da warst… Dass du Alistair angerufen hast… Wärst du nicht da gewesen, wäre ich jetzt tot. Aber das jetzt… Es ist ungewohnt für mich, verstehst du?“

„Nicht wirklich…“, entgegnete Alec.

„Ich hab anscheinend eine ganze Menge hinter mir… Und ich habe keine Ahnung, was… Alistair, dieser Angriff und jetzt du… Das ist ganz schön viel auf einmal…“

Alec zog die Augenbrauen hoch. „Okay, dass das viel ist verstehe ich… Aber was heißt, du hast eine Menge hinter dir aber keine Ahnung, was? Wie meinst du das?“, fragte er.

„Wie soll ich das erklären… Alistair wüsste, was er sagen soll… Ich habe eine Gedächtnisstörung. Also nicht, dass ich Dinge vergesse… Ich kann mich nicht erinnern, wer ich bin. Ich weiß inzwischen meinen Namen aber ich habe keine Ahnung, wer ich sonst bin. Ich weiß nichts über mich.“, erklärte Matthew.

Alec war so überrascht, dass er nichts darauf sagen konnte. Er schaute Matthew einfach nur an.

„Klingt beschissen… Ich weiß.“, sagte Matthew und schaute auf den Hof.

„Nein… Tut es nicht. Das muss schlimm sein.“

„Es geht. Da ich mich nicht erinnern kann, ist es okay. Nichts das mir wehtut, oder was ich vermisse.“

„Trotzdem. Es muss schlimm sein, wenn man gar nichts mehr weiß. Willst du es nicht wissen?“

„Ich weiß nicht, ob ich es noch wissen will… Alistair sagte, es muss ein Trauma gegeben haben. Wenn das wirklich so ist, dann will ich es vielleicht lieber nicht wissen.“ Matthew setzte ein Lächeln auf.

„Das kann ich mir nicht vorstellen.“, sagte Alec, sah auf seine Uhr und erschrak. „Oh verdammt! Ich muss gehen!“

„Bis morgen.“

Alec winkte nur noch, dann rannte er vom Hof.
 

Als Alec zu Hause ankam, wartete sein Vater bereits auf ihn an der Tür. „Wo warst du so lange?“, knurrte er.

„Es sind nur zehn Minuten…“, entgegnete Alec vorsichtig.

„Zehn Minuten in denen das Essen kalt wird! Du weißt, was ich von Unpünktlichkeit halte! Ich habe nichts dagegen, dass du dich rumtreibst, aber ich erwarte, dass du pünktlich bist! Also, wo warst du?“

„Können wir bitte drinnen reden? Muss das hier sein?“

Sein Vater trat beiseite und sie gingen hinein. Alec folgte ihm durch die hohen Räume zum Esszimmer, wo schon das Abendessen wartete. Sie setzten sich gegenüber und sein Vater wiederholte die Frage.

Alec seufzte. „Ich habe Dorcha gefunden.“, sagte er nur.

„Dein Wildpferd? Was willst du damit noch? Es ist doch zu nichts nütze.“

„Vater, was soll das? Es ist mein Pferd!“

„Es steht nur unnütz herum oder nimmt die Weide in Beschlag! Du kannst ihn nicht führen und auch sonst keiner!“

Alec schüttelte den Kopf. „Das stimmt nicht.“

„Bring ihn wieder her! Dann kann ich ihn wenigstens verkaufen!“, brummte sein Vater.

„Was? Nein! Dorcha ist mein Pferd und ich werde ihn behalten!“ Alec war aufgesprungen.

Sein Vater stand nun ebenfalls auf und trat nah an ihn heran. „Du bringst ihn hierher und ich werde dafür sorgen, dass er verkauft wird!“, knurrte er bedrohlich.

„Niemals!“ Keine Sekunde später taumelte Alec rückwärts. Sein Vater hatte ihm eine so heftige Ohrfeige verpasst, dass es in seinem Ohr dröhnte und er hatte das Gefühl, dass unter dem Auge die Haut aufgeplatzt war. Es fühlte sich neben der aufwallenden Hitze so an.

„Du wagst es, deinem Vater zu widersprechen?“

„Ich bringe Dorcha erst dann wieder hierher, wenn ich ihn reiten kann…“, murmelte Alec.

Sein Vater atmete hörbar tief ein und wieder aus. „Verschwinde, bevor ich mich vergesse!“, raunte er wütend.

Alec stand auf und verließ das Zimmer. Gegessen hatte er nichts. Draußen vor der Tür stand Finley, der Mann für alles.

„Soll ich Euch zum Zimmer bringen?“, fragte er.

„Nein, das kann ich alleine!“, fauchte Alec und lief zu seinem Zimmer.

Dort angekommen, sah er zuerst in den Spiegel. Tatsächlich. Sein Vater hatte ihn mit der Ohrfeige verletzt. Unter seinem linken Auge war eine kleine blutende Platzwunde. Wie er diese Ringe an seiner Hand hasste. Wütend schlug er auf das Waschbecken.
 

Am nächsten Tag kam Alec etwas später. Matthew war gerade dabei, Dorcha aus dem Stall zu holen, als er ihn bemerkte.

„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte er zur Begrüßung.

„Hm?“

Matthew deutete auf eine Stelle unter seinem eigenen Auge, während er Alec ansah.

„Ach das… Nichts.“

Matthew schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ah ja…“

Schweigend gingen sie zur Weide, wo Matthew Dorcha eine Runde drehen ließ. Dann wandte er sich an Alec. „Betrunken wirst du ja wohl nicht gewesen sein oder war es doch eine Laterne?“

„Nein!“, schnappte Alec und Matthew konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Komm schon… Sag, was passiert ist. Ich bin ein Niemand, wem sollte ich denn was sagen?“, sagte Matthew unbedacht.

Alec war mit schnellen Schritten bei ihm und sah ihn durchdringend an, sodass Matthew einen Schreck bekam. „Du bist kein Niemand! … Matthew… du bist jemand, der mein Pferd so gut trainiert, dass ich es niemand anderem mehr anvertrauen würde!“

Matthew war plötzlich wie versteinert. Er konnte nicht denken. Die Art, wie Alec seinen Namen gesagt hatte, das kam ihm so vertraut vor. Er brauchte einen Augenblick um sich zu erinnern. Wie in meinem Traum… War er es?

„Matthew?“ Alec sah mit fragendem Blick in Matthews versteinertes Gesicht. „Was ist los?“

„Nichts…“, er räusperte sich. „So wie gestern, lehne dich auf Dorchas Rücken…“

Alec musterte ihn einen Augenblick, bevor er sich gegen das Pferd lehnte und sich auf seinen Rücken beugte, während er ihn am Hals kraulte.

Eine Weile standen sie still da. Matthew war einen Schritt vor zu Dorchas Kopf gegangen und strich über seine Stirn. War das wirklich er, der in meinem Traum mit mir gesprochen hat? Aber warum er? Was hat er mit mir zu tun?

„Okay…“, seufzte Alec.

„Hm? Was?“

„Du wolltest wissen, woher das kommt.“, sagte Alec und deutete auf seine Platzwunde. „Mein Vater hat ständig ein Problem mit dem, was ich tue…“

„Dein Vater…? Warte! Du willst mir gerade sagen, dass er das war?“

Alec nickte.

„Warum?“, fragte Matthew.

„Ich habe ihm gesagt, dass ich Dorcha gefunden habe. Er will, dass ich ihn zurückbringe, damit er ihn verkaufen kann.“, erklärte Alec und wandte sich jetzt Matthew zu.

„Was?“

Alec warf ihm ein Lächeln zu. „Das kann er vergessen. Ich habe gesagt, Dorcha kommt erst wieder zurück, wenn ich ihn reiten kann. Und dann kann er ihn auch nicht mehr verkaufen. Und wenn, dann werde ich das verhindern, Dorcha gehört schließlich mir.“

Daraufhin musste auch Matthew lächeln.

„Naja… Mein Vater hasst Unpünktlichkeit, das hab ich schon mal geschafft gestern und noch viel mehr hasst er es, wenn er Widerworte bekommt…“, fügte Alec hinzu und tippte neben die Platzwunde.

„Alistair hat mir ja erzählt, dass er mit seinen Leuten nicht gerade fein umgeht, aber dass er selbst vor seiner Familie keinen Halt macht… Warum hast du das überhaupt zugelassen?“

„Ich habe nicht aufgepasst, das ist alles. Zerbrich dir darüber mal nicht den Kopf.“, sagte Alec und richtete sich auf.

Er strich Dorcha über den Hals und lobte ihn. Matthew sah ihm lächelnd zu.

„Probieren wir morgen den Sattel aus. Dorcha macht so gut mit, vielleicht klappt es.“, sagte Matthew.
 

Sie brauchten mehrere Anläufe, bis Dorcha den Sattel endlich akzeptierte, aber es gelang ihnen. Matthew strich ihm lange über den Hals und lobte ihn und Alec beobachtete sie dabei.

„Alec… Ich wollte dich noch was fragen…“

Alec war überrascht. Zum ersten Mal hatte Matthew seinen Namen gesagt. „Ja?“, fragte er sanft.

„Du sagtest, Dorchas Training wurde unterbrochen und dann nicht mehr weitergeführt. Warum eigentlich?“

Alec sah zu Boden und holte tief Luft. Er schluckte. „Er hatte jemanden, der mit ihm geübt hat. Jemanden wie dich.“, sagte er leise.

Matthew wartete stillschweigend auf die Fortsetzung, doch es passierte einen Moment lang gar nichts. „Was ist passiert?“, fragte er vorsichtig.

Wieder holte Alec tief Luft, aber diesmal antwortete er nicht sofort. Matthew sah, dass es ihm sehr schwer zu fallen schien.

„Er ist tot.“, sagte Alec dann.

„Oh… Das… Tut mir leid.“, stammelte Matthew.

„Das ist jetzt etwas über ein Jahr her… Seitdem konnte keiner Dorcha trainieren… Bis er gestohlen wurde und hier bei dir gelandet ist.“

Matthew beobachtete ihn. Alec vermied es, ihn anzusehen. Da war noch mehr, doch er wollte nicht fragen. Wenn er es wollte, würde er es von selbst erzählen. Alec seufzte schwer und dann sah er Matthew doch an. Direkt in die Augen.

„Du… Du kannst Dorcha nicht nur genauso gut trainieren wie er… Du bist ihm auch noch ähnlich. Du trägst den selben Namen… Du siehst aus wie er… Und trotzdem ist es unmöglich… Matt ist tot…“

Matthew wusste nicht, was er sagen sollte. Er wollte es verstehen, aber es gelang ihm nicht. Seine Gedanken waren ein einziges, nicht greifbares Wirrwarr. Alec hingegen atmete noch einmal tief durch und setzte ein Lächeln auf.

„Es ist okay… Ich komme damit klar. Auch wenn ich mich gerade jeden Tag fühle, als würde ich mit ihm reden…“

Matthew holte Luft, Alec hatte seine Gedanken wieder auf Null gesetzt, als er weitersprach. Er ignorierte das Gefühl in seinem Magen und die Kopfschmerzen, die gerade anfingen. „Bist du deshalb hier? … Oder wenigstens auch ein bisschen für Dorcha?“

Alec sah ihn irritiert an. „Ich weiß nicht, was du-“

„Sag’s mir.“ Seine Stimme klang ernst.

„Beides…“, antwortete Alec.

Matthew wandte sich ab. Was ist hier los?

„Bist du mir jetzt böse? Das ich das nicht gleich gesagt habe?“, fragte Alec vorsichtig.

„Ich… Ich weiß nicht… Ich kann gerade nicht denken…“, sagte Matthew als er sich wieder umdrehte. „Vielleicht solltest du gehen…“

„Entschuldige bitte, ich wollte nicht…“ Alec hob die Hände, doch er hielt sich zurück. Nicht jetzt, das ist keine gute Idee…

„Du… gehst jetzt besser!“, sagte Matthew laut.

Alec zuckte erschrocken zusammen und verließ ohne weitere Worte die Weide und den Hof. Er sah nicht zurück und lief schnell. Matthew schaute ihm nach und hatte alle Mühe sich zusammenzureißen. Er zwang sich, Dorcha in den Stall zurückzubringen und den Sattel wegzulegen. Dann ließ er sich gegen die letzte leere Box sinken. Sein Kopf schmerzte und ihm war übel. Er schloss die Augen. Plötzlich sah er Dorcha und sich, aber der Stall sah viel größer und edler aus. Jemand sagte seinen Namen, so wie im Traum. Doch er konnte ihn nicht genau erkennen. Hastig öffnete er die Augen wieder.

„Alistair!“, japste er und zog sein Handy aus der Tasche. Alistair nahm nach dem zweiten Klingeln ab.

„Alistair, ich brauche deine Hilfe…“

„Was ist passiert?“

„Ich weiß es nicht, vielleicht erinnere ich mich gerade an irgendwas…“

„Ich bin sofort da.“, verabschiedete sich Alistair.

Matthew schloss erneut die Augen. Das selbe Bild wie eben zeigte sich. Er wollte nicht, aber er musste es versuchen. Er hörte wieder, wie sein Name gesagt wurde. In einem so freundlichem Ton. So freundlich, dass es viel mehr als liebevoll bezeichnet werden sollte. Ja genau, liebevoll war der Klang. Stopp! Er riss die Augen auf. Sein Atem raste schon wieder und die Kopfschmerzen waren schlimmer geworden. Es schmerzte höllisch. Matthew legte die Hände auf die Stirn und drückte, als würde es ihm den Schmerz nehmen. Das tat es nur nicht. Er spürte die Tränen, die vor Schmerz in seine Augen traten und die Wangen herunterliefen.

Es dauerte noch eine Weile bis Alistair endlich ankam. Die Übelkeit hatte Matthew bis dahin bekämpfen können, aber der Schmerz in seinem Kopf war nach wie vor dröhnend. Alistair fand ihn immer noch gegen die Stallbox gelehnt sitzend.

„Matthew!“ Er stürzte zu ihm und zog ihn ohne zu fragen in seine Arme. „Es ist alles gut. Sag mir was passiert ist.“

Matthew wehrte sich nicht dagegen, er ließ sich fallen und versuchte sich zu beruhigen. „Mein Kopf… Es fühlt sich an, als würde er gleich platzen…“, quetschte er hervor.

„Ich habe im Auto ein Schmerzmittel. Das hole ich jetzt und dann bringe ich dich rein.“, sagte Alistair und schob ihn zurück an die Stalltür. Er hastete zu seinem Auto, suchte das Schmerzmittel aus einer Tasche und rannte zu ihm zurück. Dann hievte er Matthew auf die Beine und brachte ihn ins Haupthaus. Eilan und Deirdre waren gerade dabei das Abendessen zuzubereiten.

„Oh mein Gott, Matthew! Was ist denn passiert?“, fragte Eilan.

„Alles gut. Ich kümmere mich um ihn.“, sagte Alistair.

„Aber… was hat er denn?“

„Kopfschmerzen. Vermutlich wegen der Gedächtnisstörung. Wo ist sein Zimmer?“

„Oben. Ganz hinten rechts.“

Alistair nickte und brachte Matthew nach oben in dessen Zimmer. Er legte ihn auf das Bett und holte ein Glas Wasser, dass er ihm zusammen mit einer Tablette reichte.

„In fünfzehn Minuten sollte es wirken.“, sagte er und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Was ist denn passiert?“

„Alec… Er hat mir erzählt, dass Dorcha einen Trainer hatte. Er sagte, er sah aus wie ich. Er hatte denselben Namen. Aber er ist tot…“, sagte Matthew müde. „Nur… wie er meinen Namen sagte… Ich konnte in dem Moment nicht denken…“

Alistair berührte Matthews Arm. „Schon gut. Das ist doch gut, du erinnerst dich an etwas…“

„Als ich dich angerufen habe… Da hab ich mich an etwas erinnert. Es war Dorcha. In einem anderen Stall. Jemand der meinen Namen sagt… So wie in meinem Traum vor ein paar Monaten.“ Matthew seufzte schwer und versuchte zu Alistair zu sehen. Die Kopfschmerzen waren immer noch stark, das Mittel wirkte noch nicht.

„Das heißt, du kennst das Pferd?“

„Vielleicht… Alistair… So wie er meinen Namen gesagt hat… Ich bin mir sicher, dass es Alec war… Aber wie soll das gehen? Das passt nicht zusammen! Nicht mit dem, was er mir erzählt hat.“

Alistair sagte nichts. Er schien nachzudenken.

Matthew versuchte mühsam sich aufzurichten. „Kann es auch sein, dass mein Gehirn mir falsche Erinnerungen vortäuscht?“, fragte er.

„Möglicherweise geht das… Aber davon habe ich noch nie gehört. Es könnte situationsabhängig sein… Weil Alec dir das mit seinem Pferdetrainer erzählt hat und es genau auf dich passt. Es wäre möglich. Aber lass mich das recherchieren, das ist ungewöhnlich.“

„Ich weiß nicht, was ich machen soll… Ich kann jetzt nicht weiter mit ihm üben.“

„Dann sag ihm das.“

„Wie denn?“, fragte Matthew.

„Hast du seine Nummer nicht? Ihr habt doch jetzt tagelang geübt mit dem Pferd.“

„Nein, habe ich nicht. Und selbst wenn… Wie soll ich ihm das erklären?“

Alistair strich ihm erneut beruhigend über den Arm. „Schon gut… Ich rede mit ihm.“

„Danke…“

„Geht es dir wenigstens schon besser? Die Kopfschmerzen?“, fragte Alistair.

„Langsam lassen sie nach.“

„Leg dich hin und ruh’ dich aus. Ich sag unten Bescheid.“

Matthew nickte und sah zu, wie Alistair ging. Als er Tür öffnete, schlüpfte der schwarze Kater Magnus hindurch und sprang auf das Bett zu Matthew. Er mauzte und legte sich schnurrend auf Matthews Brust. Alistair lächelte und schloss die Tür.



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