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Breaking Stone

Kiribaku
von

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Cliffs (Kirishima)

Ich liege im Bett und starre die Decke an. „Glaubst du ernsthaft, du wärest irgendwas besonderes...?“, wiederhole ich Katsukis Worte leise. „...du warst zufällig da...“ Meine Stimme bricht und ich lege die Fingerspitzen auf die unebene Haut meiner linken Brust. „Idiot...“, sage ich zu ihm und auch zu mir selbst. Ich hätte es wissen müssen. Seit einer Ewigkeit kämpfe ich gegen diese Gefühle für ihn an, eben weil ich weiß, dass er sie nicht erwidert. Warum hat er mir Hoffnung gemacht? Verdammt, er sollte wissen, wie viel er mir bedeutet. Ich drücke so fest gegen die Haut, dass es weh tut, trotz meiner aktiven Fähigkeit. Ich spüre seine Hand, wie sich seine Finger um meine legen. Ich fühle immer noch seinen festen Kuss auf den Lippen. „Nur eine Laune...“, seufze ich und deaktiviere meine Fähigkeit. Brennender Schmerz zieht durch die Haut meiner Brust, den Hals hinauf und ich stöhne auf. Schnell aktiviere ich die Verhärtung über den Muskeln wieder, fahre mit den Fingern über die gereizte Haut.

Diese Narben werde ich noch ein paar Jahre tragen, vielleicht Jahrzehnte, bis sie verheilt sind. Doch mein Herz fühlt sich gerade an als würde es sich nie mehr erholen.
 

Nach dem Unterricht schlendere ich zu meinem Zimmer. Katsuki hat mich nicht einmal angesehen heute... und ich habe ihn nicht angesprochen, habe versucht mich in Gespräche mit Denki und Izuku zu flüchten. Dennoch verharren meine Gedanken bei ihm. Ich seufze als ich vor meiner Türe ankomme und den Schlüssel in der Hosentasche suche, da kommt Katsuki um die Ecke. Sein Blick ist gen Boden gerichtet, die Hände in den Hosentaschen. Meine Schlüssel klappern, was ihn wohl dazu bringt aufzusehen.

Ich kann erkennen, dass er sich kurz wieder zurück bewegt, bevor er weiter auf mich zu kommt. Hat er überlegt, mir aus dem Weg zu gehen? Das wäre vollkommen untypisch für ihn. Er verhält sich komisch, das kann er mir nicht erzählen. Hat er... vielleicht einfach Angst?

„Ich kann das nicht.“, sage ich mit angespannter Stimme als er vor mir steht. Er blinzelt mit zusammen gezogenen Augenbrauen. „Ich kann nicht so tun als wäre nichts passiert.“ Ich spanne die Hände an, halte seinem finsteren Blick stand. Mein Herz klopft schneller. Das ist alles seine Schuld. Wie soll ich mich zurückhalten, wenn er mir so nahe kommt. Ich muss es ihm sagen, er muss es einfach wissen. Ich öffne den Mund, kralle die Finger in mein Hemd. „Ich liebe...“

Weiter komme ich nicht. Er springt auf mich zu, schlägt mit der linken Faust gegen meine rechte Wange, dass ich rückwärts umfalle. Mit einer fließenden Bewegung wirft er sich über mich. Ich keuche auf als mein Rücken auf den Boden trifft und er meine Handgelenke mit seinen Händen auf den harten Stein unter mir drückt. „Halt deine verdammte Klappe, du elender Bastard!“ Ich starre ihn an, mit großen Augen, bin überrumpelt. Er kommt mir näher, bis sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt ist. Sein Blick ist geladen mit Wut, die Zähne sind auf einander gepresst. „Du...“, knurrt er und ich bekomme Gänsehaut. „Du hast ja keine Ahnung...“ Er bewegt den Kopf über meinem Gesicht, wie ein Raubtier, das seine Beute inspiziert. Ich schlucke.

„Woher auch? Du redest ja nicht mit mir.“, sage ich mit fester Stimme und sehe ihn ernst an. Ich kann seinen schweren Atem auf meiner Haut spüren. Er holt mit der linken Hand aus. Als seine Faust auf mein Gesicht zuschnellt, schließe ich langsam die Augen. Ich hab kein Angst. Wenn er es unbedingt will, soll er mich schlagen. Ich werde nichtmal meine Fähigkeit benutzen. Ein kurzer Luftstrom trifft meine Wange und ich öffne die Augen. Seine Faust hat gestoppt, schwebt über meiner Haut. Alle Muskeln in seinem Arm sind sichtbar angespannt. In seinem Gesicht kann ich so vieles ablesen. Zorn, Verwirrung, Frust. Seine Faust zittert von Anspannung.

Ich schnaube, packe sein linkes Handgelenk. „Los, tu es!“ Ich drücke seinen Arm von mir weg und ziehe ihn dann ruckartig heran. Kurz bevor seine Faust meine Wange trifft, öffnet er seine Hand, sodass statt seiner Fingerknöchel nur die Handfläche auf mein Gesicht trifft. Zudem hat er den Schwung spürbar gebremst. Will er es nun doch nicht? Ich sehe ihn so fest an, wie ich kann während mein Herz wie wild in der Brust schlägt. „Was ist? Du willst mich schlagen? Dann schlag mich!“ Ich will wieder mit seiner Hand ausholen, doch der drückt die Finger an meine Wange. „Wenn du dich dann besser fühlst, dann mach es einfach.“ Mit jedem Wort wird meine Stimme brüchiger. „Ich halt das aus.“ Ich kneife die Augen zusammen. Meine Brust fühlt sich an wie zugeschnürt. „Nur hör auf mir aus dem Weg zu gehen.“ Meine Finger pressen sich an seine Haut. „Das tut weh...“

Als ich die Augen öffne, treffe ich auf seinen erstaunten Blick. Er starrt mich einen Moment an, dann springt er auf. Kopfschüttelnd macht er einen Schritt zurück als ich mich neben ihm aufrichte. Dann dreht er sich um, will gehen, doch ich halte ihn am Handgelenk fest. Ich lasse ihn jetzt nicht einfach ziehen. Anstatt mir, wie erwartet, die Hand zu entreißen, dreht er sich zu mir um und sieht mich angespannt an. „Gut. Wenn du den Schritt nicht gehen willst, dann tue ich es eben.“, sage ich mit fester Stimme woraufhin die Unsicherheit in seinem Blick noch deutlicher wird.

Ich dränge ihn zurück, werfe meine Brust gegen seine und presse ihn mit meinem Körper gegen die Wand hinter ihm. Meine Hand gleitet in seinen Nacken und ich drücke meine Lippen auf seine. Mit wild schlagendem Herzen, bewege ich die Finger, spüre sein stacheliges Haar an meiner Haut. Ich konzentriere mich so gut es geht, muss versuchen jede Millisekunde zu genießen, denn ich weiß, jeden Moment bekomme ich Eine gezimmert. Er wird vollkommen ausrasten und mich windelweich prügeln. Sein Körper bewegt sich nicht, er ist erstarrt. Ich muss seine Überraschung ausnutzen, bewege meinen Mund, fasse mir der anderen Hand seine Hüfte. Sein Geruch, der leichte Atem auf meinem Gesicht, seine Körperwärme, die durch unsere Klamotten dringt... Ich muss mir alles ganz genau einprägen. Ich öffne meinen Mund um einzuatmen.

Sofort als ich seine Lippen verlasse, höre ich seine Stimme. „Eijiro...“ Wie er meinen Namen ausspricht, läuft mir warm den Rücken hinunter. Ich lehne den Kopf leicht zurück, um ihn anzusehen. Sein Blick ist ruhiger als erwartet. Sofort nutzt er die entstandene Distanz zwischen uns. Er dreht sich weg, nimmt in dieser abweisenden Bewegung meine Hand. Erstaunt sehe ich runter zu seinen Fingern, die sich um meine schlingen, während er mich hinter sich her zieht. Wortlos und etwas perplex folge ich ihm. Er schließt seine Zimmertüre auf, zieht mich hinein und drückt die Tür hinter uns mit einem Krachen zurück ins Schloss. Ich sehe ihn eingeschüchtert an. Was hat er denn jetzt vor?



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