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Hunt

von
Koautor:  PoG16

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Hey ihr lieben^^
Na hattet ihr ein tolles Wochenende? Meines war herrlich und ich hatte wieder tolle kreative Ideen ;)

Kleiner Hinweis für alle Bücherfreunde: Ich werde meine Geschichten demnächst als Bundle anbieten ;) Wer also bis jetzt gehadert hat, kann sich da ein tolles Angebot sichern! Nähere Infos bekommt ihr Zeitnah ;D

Nun viel spass beim lesen
das heutige Cover: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/204511/2729849/

Eure Dudisliebling Komplett anzeigen

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Dinner (Alejandro) ~by PoG

22 Dinner (Alejandro) by PoG
 

Auf dem Weg nach Hause überlegte ich, was ich kochen sollte.

Wir hatten über unsere Vergangenheit geredet, unsere Verbindung zum Dschungel. Konnte ich das irgendwie aufgreifen?

Ich würde recherchieren müssen, also ab nach Hause und an den PC!
 

„Romantisches Dinner“ tippte ich in meine Suchmaschine und besah mir zunächst die Bilder. Es gab einen gemeinsamen Konsens:

1. Kerzenlicht, als Beleuchtung

2. Ein schön gedeckter Tisch

3. Wein

Optional: Blumen, insbesondere rote Rosen.
 

Ob Siakoh sich auch über sowas freuen würde? Naja, eine konnte ja nicht schaden.

Ich seufzte. Noch nie hatte ich sowas gekauft oder mir auch nur Gedanken darüber gemacht. Das war ja richtig Arbeit. Aber gut, für ihn würde ich das machen. Wenigstens das eine Mal.
 

Ich müsste mir auch noch eine Tischdecke besorgen, sowas besaß ich nicht. Wofür auch, wenn man meinen Esstisch bedachte, der eh nur als Ablage für Unterlagen oder maximal zum Schrauben an PC oder Motorradteilen genutzt wurde. Normal gegessen wurde bei mir eh selten und wenn, dann aß ich direkt stehend in der Küche oder setzte mich vor den Fernseher.
 

Hatte ich Kerzen? Irgendwo waren bestimmt ein paar Teelichter, aber die waren auch denkbar unromantisch, also musste noch ein Leuchter mit den passenden Kerzen her und Servietten. Aus Stoff.
 

Immerhin besaß ich ein Set hochwertiger Weingläser aus Kristallglas, im 18. Jahrhundert aus einem Impuls heraus für ein kleines Vermögen in Georgien erstanden, hatten diese langstieligen Trinkgefäße mit der doppelten Quecksilberspirale im Fuß und der eingeschliffenen Rankenverzierung, mich überallhin begleitet und waren dennoch nie in Gesellschaft benutzt worden. Dieser besondere Anlass würde also ihre Premiere werden.
 

Ob ich mein normales Geschirr verwenden konnte?

Es war schlicht weiß und daher okay, aber Siakoh würde es mit Sicherheit auffallen, dass es nichts Besonderes war. Ob es ihn stören würde wusste ich nicht, wollte aber kein Risiko eingehen, also setzte ich ein Set hochwertiges Porzellan ebenfalls auf die Einkaufsliste.
 

Es folgten noch Gardinen, Stuhlhussen und Lichterketten, da auch das gesamte Ambiente passen sollte.
 

Als nächstes machte ich mich an die Menüplanung.
 

Ich wollte gerne etwas aus seiner Heimat kochen, ihm meine vorstellen und einen Tribut an das Land zollen, dass uns zusammengeführt hatte.

Es würde als neuguinerianisch, mexikanisch und japanisch geben.
 

Japanische Misosuppe mit Sushi als Vorspeise. Beides konnte ich gut, da ich es schon oft gekocht hatte.
 

Mexikanisch würde ich einfache Tamales mit Mole servieren. Diese gefüllten Bananenblätter, würden eine Verbindung zu unserer Dschungelherkunft darstellen. War Siakoh Vegetarier? Ich würde nichts riskieren und die fleischlose Variante wählen.
 

Bei der Recherche nach Gerichten aus Neuguinea machte ich eine, für mich etwas gruselige Entdeckung. Dort standen Fledermäuse auf dem Speiseplan.

Ob Siakoh schon mal davon gekostet hatte?

Die Vegetarier-Variante gefiel mir mit einem Mal deutlich besser. Bekam ich doch das gruselige Bild, wie mein kleiner Prinz, auf seinem Thron saß und einer Fledermaus den Kopf abbiss, wie dieser kranke Musiker es getan hatte.

Es schüttelte mich bei dem Gedanken und ich verdrängte das Bild aus meinem Kopf.
 

Das Gericht Mumu ein Mix zwischen Gemüsepfanne und Eintopf wurde am Häufigsten vorgeschlagen und so dachte ich, dass ich damit nichts falsch machen könnte. Auch wenn es eigentlich mit Schweinefleisch gekocht würde, so fand ich auch eine vegetarische Variante. Ob ich diese ganzen doch ziemlich exotischen Zutaten bekäme?
 

Süßkartoffeln, Maniok, Yams, Kochbananen und Kokosnussmilch, kannte man ja und würde ich dementsprechend auch bekommen, aber bei Taro und Kumu, war ich mir unsicher.

Ingwer bekam ich quasi an jeder Straßenecke.

Der Vorteil war, dass auch dieses Gericht in Bananenblättern gegart wurde. Allerdings traditionell auf heißen Steinen…
 

Meine Lösung hieß Pizzastein.
 

Nachdem ich meine Recherche beendet hatte und die Planung vollständig stand, war es bereits Nachmittag und ich würde keine frischen Zutaten auf dem Markt mehr bekommen. Also beschloss ich zunächst im Supermarkt einige der Lebensmittel und in einem dieser Läden, um die ich sonst einen großen Bogen machte, alles für die Dekoration zu besorgen.

Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass ich jemals so einen Aufwand betreiben würde, nur um eine Person in meinem Leben zu halten, beziehungsweise sie zurückzugewinnen.
 

Ob er auch wirklich kam? Wenn nicht würde ich den ganzen Kram einfach samt meiner Wohnung abfackeln. Ob ich mich dabei in ihr aufhielt oder nicht, würde dann mein Gemütszustand zeigen.
 

Ich shoppte ausgiebig und betrat dabei nicht nur einen Supermarkt und einen Deko-Laden, nein es waren am Ende des Tages drei Supermärkte und fünf Läden mit Dekorationsartikeln. Dafür hatte ich beinahe alles zusammen und würde morgen früh auf dem Markt nur noch die Kochbananen und Süßkartoffeln, sowie frischen Fisch für das Sushi besorgen.
 

Dem Taxifahrer, fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er sah, dass ich einen halben Umzug im Gepäck hatte. Mit Mühe und Not brachten wir alles im Kofferraum und der Rückbank unter und ich bekam noch den Karton mit dem Porzellan auf den Schoß, als ich auf dem Beifahrersitz Platz nahm.
 

Ein großzügiges Trinkgeld überzeugte den guten Mann mir noch zu helfen, alles in die Wohnung zu schaffen und nach einem weiteren Bonus ließ er sich auch dazu herab mein Leergut mitzunehmen und zu entsorgen. Ein weiteres Häkchen auf meiner noch langen Liste.
 

Mittlerweile war es schon stockdunkel und ich müsste wohl eine Nachtschicht einlegen, um alles hier auf Hochglanz zu polieren und den Mief der letzten Woche rauszukriegen. Aber was tat man nicht alles für die …Liebe?

Liebte ich diesen Vogel tatsächlich? Konnte man das so schnell sagen? Nein, soweit mir das einzugestehen war ich noch nicht. Ich zog es aber in Betracht, dass es so wäre. Alles andere müsste sich noch zeigen.
 

Seufzend ließ ich die Einkäufe im Eingangsbereich stehen und öffnete erstmal alle Fenster und Türen, bis auf die Wohnungstür.

Ein eisiger Hauch zog sich nun durch meine Wohnung, aber er war erfrischend und erneuerte den abgestandenen Mief.

Ich beschloss zunächst das Badezimmer für meinen Besuch vorzubereiten und dann nach und nach die ganze Wohnung zu putzen.
 

Ich räumte also auf, wischte und saugte Staub, schrubbte und polierte die Armaturen bis alles blinkte und glänzte. Über allem lag der beißende Geruch der Putzmittel, aber das würde sich noch verziehen, bis Siakoh käme. Außerdem hatte ich auf den Rat einer Verkäuferin gehört und mir Duftstäbchen aufschwatzen lassen, die die Wohnung mit ihrem Rauch in ein exotisches Inselparadies verwandeln sollten. Dios mío, wenn ich an diese Person zurückdachte, verdrehten sich mir immer noch die Augen. Wie sie „Kawaaiiii!“ quietschte, vor Freude hüpfte und begeistert in die Hände klatschte, als ich ihre Frage für welchen Anlass ich die Tischdecke und Servietten denn bräuchte, mit einem schlichten „Ein Date.“ beantwortete. Ich hoffte meine Wahl würde ihm gefallen, WENN er denn käme. Ich war weniger optimistisch als Yosuke. Allerdings kannte er ihn besser. Sia nannte er ihn. Ob ich das auch dürfte? Ich müsste ihn fragen.
 

Das Badezimmer war fertig und ich ging ins Büro. Das war eigentlich immer ordentlich, also musste ich nur kurz Staub entfernen und den Boden wischen. Dabei störten mich jedoch einige Kabel, die ich schon längst geordnet haben wollte. Also nahm ich das in Angriff, zog den bereitliegenden Kabelkanal auf, befestigte ihn an der vorgesehenen Stelle und legte die entwirrten Stränge ordentlich hinein, bevor ich die Abdeckung wieder auf den Kanal schob. Nun war auch dieser Raum absolut vorzeigbar.
 

Jetzt war also das Wohnzimmer dran, dass Yosuke und ich bei unserer Suchaktion schon gut vorbereitet hatten. Ich entfernte den Staub von allen Oberflächen, saugte die Polstermöbel, vor allem in den Ritzen, und den Boden und wischte letzteren noch gründlich nach. Danach räumte ich wieder alles an seinen Platz und holte eine der neugekauften Lichterketten, die ich um mein Fenster hinter dem Sofa drapierte, so dass sie für eine schöne indirekte Beleuchtung sorgte. Auch eine neue Flauschdecke, hatte ich besorgt, falls Siakoh auf dem Sofa kuscheln wollen würde. Einige Stumpenkerzen auf einer Baumscheibe vollendeten die wohnliche Atmosphäre und ich zog weiter ins Schlafzimmer.
 

Hier saugte und wischte ich ebenfalls, gab den Pflanzen Wasser und entfernte braungewordene Blätter. Glich Siakohs Wohnung einer Lichtung im Dschungel, so war mein Schlafzimmer eine der bewachsenen Höhlen. Ebenso grün, nur ohne Blüten. Mit frischer Bettwäsche wollte ich mich auf alles vorbereiten. Siakoh, sollte nirgends etwas auszusetzen haben und sich rundum wohlfühlen.
 

Auf dem Nachttisch platzierte ich ein besonderes Highlight für den morgigen Abend. Ich hatte einen Schokobrunnen besorgt und würde hier noch eine Schale Erdbeeren und Sahne parat stellen. Ein Schauer der Erregung durchzog meinen Körper ausgehend von meinem Unterleib, als ich daran dachte, was wir damit dann anstellen konnten. Auch zum Thema Vorspiel hatte ich mir noch ein paar Anregungen gesucht, damit ich seinem Wunsch nach Zärtlichkeit nachkommen könnte. Eine Massagekerze und passende Utensilien legte ich auf dem anderen Schränkchen am Bett bereit. Auch hier konnte ich also ein Häkchen setzen.
 

Als letztes fehlten noch der Flur und am Wichtigsten die Küche. Die konnte ich allerdings erst machen, wenn das Kochen soweit abgeschlossen war. Also wollte ich schon mal beginnen. Für die Tamales und die Mole hatte ich ebenso, wie für die Misosuppe, bereits alles da. Den Sushi-Reis konnte ich auch schon mal vorbereiten.

Also schmiss ich den Reiskocher an, der hier in keinem Haushalt fehlen durfte und schnippelte, hackte und würfelte alle Zutaten in die passenden Formen.
 

In ein paar Stunden hatte ich alles vorbereitet, allerdings verriet mir ein Blick auf die Uhr auch, dass ich mich schon auf den Weg machen konnte, die letzten Zutaten zu besorgen. Es war bereits 6 Uhr morgens, was hieß, dass in dreizehneinhalb Stunden hoffentlich Siakoh zu mir kommen und ich ihn bald wieder als mein bezeichnen könnte. Mein Puls beschleunigte sich bei dem Gedanken daran und ich konnte mir einen kleinen Funken Hoffnung nicht verkneifen.
 

Auf dem Weg zum Markt, drängte sich mir der Gedanke auf, was ich wohl anziehen sollte. Er liebte es chic, aber ich wollte mich auch nicht verstellen. Anzug fiel also aus. Das wäre nicht mein Stil, aber ein Hemd ginge schon. Ich würde mal schauen, was mein Kleiderschrank so hergab, wenn ich wieder zuhause wäre. Mein Blick glitt nach vorne. Da waren schon die ersten Stände.

Etwas kräftig dunkel-, beinahe blutrotes fesselte meine Augen. Ich dachte an die Bilder zurück, die ich am Anfang meiner Planung gefunden hatte. Sollte ich wirklich?

Ach, was soll die Scham?! Ich machte mich doch eh schon total zum Affen. Dann konnte ich auch noch für das Tüpfelchen auf dem i sorgen.
 

„Yoi tsuitachi, bara o kaitai nodesuga“, kaufte ich eine Rose und ging weiter.

Frischer Lachs, Thun- und Butterfisch, besorgte ich ebenso wie die fehlenden Kochbananen und Süßkartoffeln.
 

Auf dem Heimweg stieg meine Nervosität weiter an. Würde er wirklich kommen? Er hatte sich nicht gemeldet, aber das hieß doch nichts, oder?
 

Zuhause angekommen, erledigte ich die letzten Vorbereitungen und putzte dann noch die Küche. Miso und Sushi waren fertig und die Tamales waren ebenfalls schon gegart, während die Mumu-Päckchen auf ihren heißen Steinen im Ofen schmorten. Im Kühlschrank standen auch noch zwei Glasschüsseln mit dunkler Mousse au chocolat bereit, auf die ich mit weißer Schokolade Herzen gemalt hatte.

Den Tisch deckte ich als nächstes ein und brachte an der leeren Gardinenstange die neuen Vorhänge, samt Lichterkette an. Dios mío, sah das kitschig aus, aber es glich eindeutig den Bildern aus dem Internet.

Eine Lichterkette hatte ich noch übrig. Da hatte ich mich wohl verkalkuliert.
 

Es war mittlerweile 17:30 Uhr, also höchste Zeit mich fertig zu machen.

Ich ging unter die Dusche und rasierte mein Gesicht, meinen Intimbereich und meine Achseln gründlich. Man wusste ja schließlich nie. Im Schlafzimmer stand ich dann vor meinem Kleiderschrank und war mir immer noch unschlüssig. Ich zog ein Hemd an, meine Cargo, zog das Hemd wieder aus und ein T-Shirt an. Tauschte Cargo gegen Jeans. T-Shirt gegen Rolli, den gegen eine Sweatjacke. Die Jeans gegen eine Jogginghose, die Sweatjacke gegen das Hemd und die Jogginghose gegen die eines Anzugs. Ja, das würde gehen und wäre chic genug. Hemd in die Hose oder draußen? Drinnen. Aber irgendetwas fehlte. Ein Gürtel also.
 

Und die Haare? Yosuke trug sie immer zu einem Zopf und er gefiel Siakoh, sollte ich das dann auch versuchen? Ich tat es und es sah ganz okay aus, allerdings standen die kürzeren Strähnen wirr vom Kopf, also nahm ich noch etwas Gel und legte die Widerborsten an. Noch ein mildes After Shave aufgetragen und ich war fertig.
 

Ich war doch schneller als gedacht und mir fiel auf, dass ich noch eine gute Stunde hatte. Was sollte ich denn nun machen? Wenn ich mich nicht beschäftigte, würde ich verrückt werden. Ich ließ mich rücklings auf das frischgemachte Bett fallen und starrte an meine pflanzenbehangene Decke.

Oft hatte ich in meiner Kindheit so die Abende verbracht und den Sternen beim Aufgehen zugesehen. Da kam mir eine Idee. Ich hatte ja noch eine Lichterkette übrig. So konnte ich Siakoh, den schönen Anblick zeigen. Also fummelte ich die Lichterkette zwischen den Pflanzen entlang und befestigte sie sie an der Decke. Das kam dem Original tatsächlich relativ nahe.
 

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich nur noch fünf Minuten hatte, bis Siakoh vor meiner Tür stehen würde.

Ich sprang vom Bett, strich es glatt und begutachtete mich im Spiegel. Sah ich gut genug aus? Ich schluckte. Natürlich sah ich gut aus. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Nervös lief ich durch den Flur zur Haustür und wieder zurück.

Anscheinend verspätete er sich etwas. Konnte ich noch irgendetwas optimieren? Ich hatte Essen und stimmungsvolle Beleuchtung. Fehlte etwas? Oh, Mierda! Musik! Ich hatte Musik vergessen.
 

Schnell rannte ich in mein Büro und suchte nach meinem transportablen Lautsprecher. Der würde es schon tun. Im Wohnzimmer hätten wir die Anlage und fürs Schlafzimmer oder Bad nähmen wir die Box einfach mit. Nachdem ich das Gerät in der Küche platziert hatte, setzte ich mich auf einen der Stühle und erstellte eine Playlist für den Abend. Da ich Siakohs Geschmack nicht kannte, hatte ich mich wieder auf Loungemusik beschränkt. Aber auch das hatte mich nur einige Minuten gekostet. Allerdings war es mittlerweile 20:00 Uhr. Und er hatte weder etwas von sich hören lassen, noch war Siakoh hier aufgetaucht.
 

Ich würde ihm noch eine halbe Stunde geben, aber mehr als eine Stunde käme er bestimmt nicht zu spät. Die Idee mit dem Verbrennen, meiner neuen Errungenschaften kam mir wieder in den Sinn. Das würde ein Feuer geben, grinste ich in mich hinein. Ich stand auf, legte mich aufs Sofa und schloss die Augen.

Sollte ich ihn auf Knien mit der Rose in der Hand in Empfang nehmen? Nein, irgendwo war auch mal Schluss. So sehr konnte ich mich dann doch nicht erniedrigen.

Die Blume stand in einem Glas auf dem Tisch und schien mich mit jeder vergehenden Minute weiter zu verhöhnen.

Langsam wurde ich wirklich genervt und sauer! Was bildete sich dieser eitle Fatzke eigentlich ein?!
 

Ich machte mich hier lächerlich! Versuchte aber noch mich zurückzuhalten und den kleinen Funken Hoffnung nicht zu verlieren. Ich zwang mich einfach liegen zu bleiben und stellte mir den Wecker für 20:35 Uhr und begann mit einer Entspannungsmeditation.

Der Wecker klingelte und ich seufzte. Er kam nicht. Gab uns keine Chance mehr. Sollte ich nun heulen oder wütend sein. Ich wusste es nicht. Also stand ich auf und ging in die Küche. Der Geruch des Essens widerte mich an. Ich nahm den Topf mit der Suppe und wollte diese gerade in den Ausguss kippen, als es plötzlich klingelte.
 

Mein Herz setzte aus. Konnte es wirklich sein? Kam er doch noch? Ich stellte den Topf ab, atmete tief durch, entzündete vorsorglich die Kerzen, ging zur Tür und betätigte den Öffnungsmechanismus.

Einen weiteren tiefen Atemzug später, öffnete die Wohnungstür und ging die Schritte zur Treppe. Ausnahmsweise einmal in Schuhen, da sie mein Outfit einfach abrundeten.
 

Langsam erklomm mein Blick Stufe für Stufe und dann sah ich ihn. Mit stockte der Atem. Dios mío, ich stand auf diesen Kerl. Auch wenn er sich so auffällig anzog, dass es für drei reichen würde. Er war einfach atemberaubend und ich war sprachlos, nervös und wirr im Kopf. Alles verschwamm und fühlte sich dumpf an. Ich bekam kaum etwas von dem mit, was passierte, aber wir redeten.

Beichteten unsere Gefühle und Fehler und verziehen uns.
 

Erst das laute Knurren des Magens meines kleinen Prinzen, der er jetzt wieder sein wollte, wieder war, brachte mich zurück in die Gegenwart.

Nun war alles bereinigt und unser Date konnte beginnen.
 

Zunächst aßen wir Sushi und Misosuppe. Es war mir wirklich recht gut gelungen. Wobei mir auffiel, dass mein kleiner Prinz nur wenige Bissen tat. Aber er probierte von allem und lächelte mich immer zu an. Auch den zweiten Gang betrachtete er neugierig und kostete sowohl von den Tamales, als auch von der Mole. Irgendetwas war allerdings komisch an dem Lächeln meines Prinzen.
 

„Kleiner Prinz?“
 

„Ja?“
 

„Du guckst so komisch. Schmeckt es dir nicht?“
 

„Ähm… Um ehrlich zu sein… Es ist furchtbar. Entschuldige. Aber es ist völlig überwürzt und total versalzen. Du musst mich wirklich sehr lieben!“
 

„W… Wa… Was muss ich? Wie kommst du denn dadrauf?“
 

„Na das sagt man doch so. Ist das Essen versalzen, ist der Koch verliebt!“
 

„Ach so… Hm… Ich find’s ganz normal.“
 

„Im Ernst? Es tut mir leid, aber ich bekomm davon keinen Bissen mehr runter!“, gestand er mir.
 

Ich war schon etwas pikiert. Aber gut. Vielleicht traf das Mumu mehr seinen Geschmack. Ich servierte ihm also dieses Gericht mit einen „Guten Appetit!“. Leider war seine Reaktion auch hier sehr verhalten und Enttäuschung machte sich in mir breit.
 

„Schmeckt dir das auch nicht?“
 

„Gleiches Problem. Aber der Gedanke ist es, das zählt und ich find’s toll, dass du dir so viel Mühe gegeben hast.“
 

„Ein schwacher Trost“, schmollte ich. Und stand auf, um ihm den Nachttisch zu bringen. Den konnte ich immerhin nicht versalzen haben.
 

„Awweee…Mit Herz!“, freute sich Siakoh über das schnulzige Detail.
 

„Ich hoffe wenigstens das schmeckt dir. Wobei ich so gar kein Süßschnabel bin“, entschuldigte ich mich schon Mal im Voraus.
 

Siakoh nahm einen Löffelvoll und schluckte ihn angestrengt lächelnd runter.
 

„Wie viel Zucker hast du da drangemacht?!“
 

„Nur ein bisschen mehr, als im Rezept stand. Mit der ursprünglichen Menge war es nicht mal ansatzweise süß.“
 

„Bitte werde nicht sauer. Aber wenn du nochmal für mich kochst. Halte dich bitte an das Rezept. Anscheinend scheinen bei Euch Fledermäusen die Geschmackssinne irgendwie anders.“
 

„Mhmm…, damit könntest du sogar recht haben. Wir haben ja noch genug Essen übrig, damit deine Chefs Versuchskaninchen spielen können“, grinste ich, wurde aber wieder ernst, weil mir eine Sorge die Laune trübte. „Bist du jetzt sehr enttäuscht, dass es dir nicht geschmeckt hat?“
 

„Nein, gar nicht. Ich weiß deine Mühe sehr zu schätzen. Das ist das erste Mal, dass jemand so etwas für mich gemacht hat“, sagte er und klang tatsächlich etwas gerührt. „Aber du siehst unglücklich aus.“
 

„Naja…Ich hab mir so viel Mühe gegeben…“, murmelte ich. Er ergriff meine Hand und sah mir tief in die Augen.
 

„Danke dafür, es bedeutet mir wirklich wahnsinnig viel!“
 

„Warte, ich hab noch was für dich!“, sprang ich auf und holte die Rose aus dem Wohnzimmer und ein Tuch aus der Kommode im Flur. Ich ging in die Küche zurück und hockte mich vor ihn. „Hier, kleiner Prinz, die Königin der Blumen für den König meines Herzens!“, schnulzte ich und er lachte leise.

„Lässt du dich von mir verführen? Dann kann ich dir noch eine Überraschung zeigen.“
 

„Jederzeit und überallhin!“, strahlte er mich an und roch kurz an der Rose, ehe er sie in sein Wasserglas stellte.
 

Ich stand auf, nahm das Tuch und band es ihm so um den Kopf, dass seine Augen verdeckt waren. Vorsichtig zog ich ihn hoch, führte ihn in mein Schlafzimmer und stellte mich vor ihn, um ihn sanft auf mein Bett zu dirigieren.
 

„Das war jetzt aber ein bisschen plump!“, scherzte er, woraufhin ich mich zu ihm beugte und raunte: „Wart’s ab!“
 

Ich hatte das Licht gelöscht, die Kerzen entzündet, die Lichterkette angeschaltet und die Musik aus der Küche mitgenommen.
 

“Halte die Augen noch kurz geschlossen, bis ich dir Bescheid gebe, dass du sie öffnen darfst“, schnurrte ich in sein Ohr, löste das Tuch von seinen Augen und legte mich neben ihn. Den Kopf an seinen lehnende und seine Hand haltend wisperte ich: “Du kannst gucken.”
 

„WOW!“, entkam ihm ein leises Staunen. „Das ist wunderschön!“
 

Ich blickte ihn an, die kleinen Lichter funkelten in seinen Augen und das Kerzenlicht zauberte einen goldigen Schimmer auf seine Haut.
 

„Ja, das ist es!“, flüsterte ich. „Darf ich dich ausziehen?“
 

„Wir haben uns doch kaum geküsst und du willst mir schon an die Wäsche?“, fragte er.
 

„Ich würde dich gerne etwas verwöhnen“, sagte ich und deutete auf die Nachttische rechts und links vom Bett.
 

„Nur wenn du dich auch ausziehst.“
 

Also zogen wir uns beide bis auf die Shorts aus und ich malte mit der Sprühsahne Muster auf seine Haut, die ich mit schokolierten Erdbeeren wieder von ihm abnahm und ihn damit fütterte oder verführerisch selbst davon abbiss. Zärtliche Küsse vervollkommneten den Augenblick und auch unsere Zungen nahmen Schokolade oder Sahne gegenseitig direkt von unseren Körpern. Als mein kleiner Prinz, anfing sich immer näher an meine wachsende Erregung zu küssen, hielt ich ihn auf und lenkte seinen Blick zu mir.
 

„Mein Süßschnabel ist heute aber gierig. Ich würde aber gerne bei klarem Verstand bleiben und deinen Körper einfach liebkosen und verwöhnen ohne in Ekstase zu verfallen. Ist das okay für dich?“, bat ich ihn um den Verzicht auf Intimeres. Anstelle einer Antwort zeigte er mir sein Einverständnis durch einen langen, liebevollen Kuss, bei dem sich unsere Zungen sanft umspielten und er seine Hände mit den meinen verwob, als würden wir einander nie wieder loslassen wollen.
 

Als ich ihn im Anschluss auf dem Bauch liegend, mit warmem Öl massierte, entlockte ich ihm immer wieder wohlige Seufzer und tiefes Stöhnen. Es schien ihm zu gefallen und das machte mich sehr glücklich.
 

Die Massage mit leiser Musik und in wohliger Wärme ließ meinen kleinen Prinzen entspannt einschlummern. So dass ich eine Decke über ihn ausbreitete, mit darunter schlüpfte, mich fest an ihn schmiegte und selbst die Augen schloss.



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