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Finding Love

Sasusaku Highschool Lovestory
von

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Freundschaft

Ich konnte es kaum fassen, dass ich aus dieser Nummer einigermaßen unbeschadet herausgekommen war. Ich stand mit einer eiskalten Dose Cola in der Hand auf meinem kleinen Balkon. Auf das kühle Geländer gestützt schaute ich zu, wie Licht eines warmen Spätsommertages in dem angrenzenden Park hübsche Lichtflecken auf Bäume und Glasflächen zauberte. Langsam ließ das Adrenalin nach, das mir der Schreck am Morgen beschert hatte. Cola zu trinken, war natürlich eher kontraproduktiv, das war mir klar.
 

Das unterschwellige Gefühl etwas Wichtiges vergessen zu haben, das ich beim einschlafen noch dunkel wahrgenommen hatte, war mit grausamer Härte sofort präsent gewesen, sobald mich die Türklingel um Punkt 11 Uhr aus dem Schlaf gerissen hatte.

Im Bruchteil einer Sekunde war mir der Brief wieder eingefallen und in meinem Magen hatte sich alles zusammengezogen. Ich hatte wirklich geglaubt, dass ich nun meine Chance verspielt hatte.
 

Es waren nur noch ein paar Monate bis ich 18 werden würde und selbst für mich entscheiden dürfte aber bis dahin hatte das Jugendamt die Aufsicht. Im Heim war es mies gewesen und ich wollte auf keinen Fall zurück müssen, nichtmal für eine kurze Zeit. Eine Ewigkeit hatte ich mich bemüht unter Beweis zu stellen, dass ich nun erwachsen und reif genug war, um mich alleine um mich zu kümmern und schließlich hatte ich diese Wohnung bekommen unter der Bedingung, dass ich 3 Mal im Monat Besuch von einer Mitarbeiterin des Jugendamts bekam, die kontrollieren sollte, ob ich auch wirklich alleine zurecht kam. Und eben dieser Besuch war heute um 11 Uhr gewesen. Sie hatten sich sogar per Brief angekündigt.

In dem Moment, als ich in diesem eng anliegenden Kleid, mit verwischtem Make-Up und meinem gezerrten Knöchel zur Tür stürzte, war ich völlig sicher gewesen, dass es das mit dem alleine wohnen nun gewesen sein würde. Und dem Blick meiner Betreuerin nach zu urteilen, der erst über mein geheztes, unordentliches Äußeres und dann über das kaputte Handy auf dem Sofatisch huschte, lag ich mit dieser Einschätzung nicht daneben.
 

Doch dann war etwas Fantastisches passiert und zur Abwechslung war ich mal nicht auf mich alleine gestellt gewesen. Gerade als ich anfangen wollte, zu erklären, warum mein Auftreten gerade zu nach Verantwortungslosigkeit schrie, hatte es erneut geklingelt und Hinata hatte vor der Tür gestanden, wie sie sagte, um nach mir zu sehen, weil ich mir gestern den Knöchel verstaucht hätte und auch noch mein Handy runtergefallen wäre, sodass sie nicht hätte anrufen und nachfragen können, wie es mir ginge.

Mit ihrer unschuldigen, zurückhaltenden Art hatte sie meine Betreuerin direkt für sich eingenommen und plötzlich sah die Situation gleich viel mehr nach dem aus was es auch gewesen war. Ein blödes Missgeschick. Etwas völlig normales, was einem einfach passieren konnte. Und ich hatte gleichzeitig eine tolle neue Freundin vorweisen können, was bestimmt Punkte für soziale Stabilität oder sowas gab. Irgendwo tief in meinem Inneren flammte etwas Zorn auf, darüber, dass man mir etwas anderes unterstellte hätte, wäre Hinata nicht aufgetaucht. Aber ich schob das Gefühl beiseite. So wie ich mich die letzten Jahre verhalten hatte, konnte ich den Leuten vom Jugendamt nicht ganz verübeln, dass sie mir nicht hundertprozentig trauten.
 

Die warmen Sonnenstrahlen hinterließen eine angenehme Wärme auf meinem Gesicht und ich nahm den letzten Schluck aus der Dose. Er war immer noch angenehm kühl. Ich schloss die Augen und genoss den leichten Spätsommerwind.
 

Mit einem Ruck richtete ich mich auf. Es war erst 14 Uhr, ich sollte mich in die Innenstadt aufmachen und sehen, ob ich mein Smartphone irgendwo reparieren lassen könnte. Bei genauerer Betrachtung war mir aufgefallen, dass es mit einem neuen Display vielleicht doch noch funktionieren könnte. Bevor mich zu langes Grübeln wieder davon abhalten konnte, tauschte ich meine bequeme Jogginghose gegen ein einfaches schwarzes T-Shirt und einen kurzen schwarzen Jeansrock ein, warf mir meine Tasche über und nach einem kurzen Blick in den Spiegel, der mich davon überzeugte, dass meine Haare wie immer in großen natürlichen Wellen anmutig über meine Schultern fielen, verließ ich meine Wohnung und machte mich auf den Weg.
 

Der Rest des Tages sollte offenbar ebenfalls eine gute Wendung nehmen denn, mein Display schien günstig und schnell ausgetauscht werden zu können und so saß ich nun auf einer Bank in der Fußgängerzone vor einem entsprechenden Shop und wartete darauf, dass der Mitarbeiter damit fertig werden würde.
 

Ich warf einen Blick auf meinen rechten Knöchel, er war ganz leicht geschwollen aber es war trotz des Spaziergangs in die Einkaufszone nicht wirklich schlimmer geworden. In ein paar Tagen würde ich wieder Joggen gehen können. Und da meine Probleme somit fürs erste gelöst oder nicht weiter schlimm zu sein schienen, entspannte ich mich endlich und meine Gedanken schweifen zu Hinata.

Ich musste unwillkürlich lächeln. In meiner Sorge wegen des Jugendamtstermins hatte ich nur dumpf wahrgenommen, wie sehr ich mich eigentlich über ihren Besuch und ihre Salbe für meinen Knöchel gefreut hatte. Sie hatte sich nur rasch erkundigen wollen, ob es mir gut ginge, hatte sie gesagt, nachdem sie die Jugendamtmitarbeiterin erblickt hatte und nach ein paar höflichen Sätzen war wie wieder gegangen. Furchtbar schade, ich hätte lieber Zeit mit ihr verbracht aber schließlich hatte ich diesen blöden Termin hinter mich bringen müssen. Sobald mein Handy wieder richtig funktionierte, wollte ich ihr unbedingt schreiben. Mich interessierte, ob in Bezug auf diesen Naruto noch irgendetwas passiert war.
 

Hoffentlich hatte ich sie nicht zu sehr gedrängt, etwas zu unternehmen, damit sie sich für ihn sichtbarer machte. Im Nachhinein kam ich mir etwas übergriffig vor. Und wieso glaubte ich eigentlich eine Expertin in Sachen Beziehung zu sein?Nur weil es mir leicht fiel Aufmerksamkeit von Männern zu bekommen, wusste ich noch lange nicht, wie man eine vernünftige Beziehung führte. Und ich nahm an, das war es, was Hinata gerne mit diesem Typen haben wollte. Nein, im führen von funktionierenden Beziehungen war ich wirklich keine Expertin.
 

Von diesen ohnehin schon ein wenig frustrierenden Erkenntnissen schweifen meine Gedanken schließlich zu dem Thema, das ich die ganze Zeit erfolgreich ignoriert hatte. Ich wusste nichtmal wen von beiden ich mehr verabscheute. Auf jeden Fall wusste ich sicher, dass ich mit Ino Yamanaka und Sasuke Uchiha absolut nichts zu tun haben wollte. Leider hatte ich das aber irgendwie. Und das schlimmste daran war, ich wusste nicht einmal was eigentlich genau passiert war. Ich schnippte ein eben gelandetes Ahornblatt von meinem Oberschenkel. Die Bäume säumten die Einkaufmeile und verliehen ihr etwas mehr Ruhe, als man es sonst von hektischen Innenstädten gewohnt war.

Ino beanspruchte offenbar Sasuke Uchiha für sich, das war soweit offensichtlich. Ob die beiden wohl eine Vorgeschichte hatten? Oder war sie einfach zu blind, um zu sehen, dass er kein Interesse an ihr zu haben schien. Aber schließlich kannte ich beide überhaupt nicht und ich war daher definitiv in keiner Position irgendwelche Schlussfolgerungen zu ziehen.
 

Soweit war das auch kein Problem, Inos Besitzansprüche in diesem Fall waren mir völlig gleichgültig, Sasuke Uchiha konnte mir gestohlen bleiben. Aber er war zu mir gekommen und hatte mich bedrängt und mich damit Inos Zorn ausgesetzt. Und das konnte ich wirklich nicht gebrauchen. Eine rachsüchtige, liebeskranke Zicke war das letzte, womit ich mich beschäftigen wollte. Ich verzog genervt den Mund.
 

Was hatte dieser Uchiha eigentlich von mir gewollt? Er hatte es gesagt oder? Er hatte ganz klar und deutlich gesagt, was er wollte. Ich war nun wirklich nicht verklemmt und schon lange nicht mehr unerfahren aber so eine Dreistigkeit und Arroganz war mir noch nicht begegnet.

Kurz kam mir der Gedanke, dass mir so eine klare Ansage lieber war als die üblichen Andeutungen und Komplimente. Aber er hatte nicht einfach nur eine Ansage gemacht sondern mich total überfallen und er schien einfach davon ausgegangen zu sein, dass das okay wäre. Für Ino wäre es das wahrscheinlich gewesen.
 

Ich schnaubte verächtlich und eine vorbeilaufende Taube warf mir einen kritischen Blick zu und fuhr dann fort auf dem Boden herumzupicken.

Was hatte er gesagt, bevor er verschwunden war? "Gut gemacht. Alles andere wäre enttäuschend gewesen." Das war aber darauf bezogen gewesen, dass ich gerade so mein Smartphone aufgefangen hatte, als er es mir endlich zuwarf. Oder? Ich schob den Gedanken ärgerlich beiseite. Jetzt saß ich doch tatsächlich hier und machte mir Gedanken über diesen Typen. Wahrscheinlich nur, weil er so gut aussah. Menschen waren doch wirklich lächerlich oberflächlich.
 

"So die Dame, bitte sehr!" Ich schreckte aus meinen Gedanken, vor mir stand der Mitarbeiter des Shops und hielt mir mein repariertes Smartphone entgegen. "Funktioniert wieder einwandfrei."
 

Schnell stand ich auf, bedankte mich, dass er extra vor die Tür gekommen war, um mir mitzuteilen, dass er fertig war und beglich im Laden die Rechnung.
 

Für den Nachhauseweg wählte ich die längere Route durch den Park, die Sonne warf mittlerweile schon längere Schatten und es war herrlich warm. Ohne die direkte Mittagssonne gefiel mir das Spätsommerwetter direkt noch besser und ich wollte noch ein bisschen im Park sitzen und vielleicht Hinata eine Nachricht schreiben. Alleine zuhause hocken tat ich jedenfalls genug. Und vielleicht ließ sich so die nächste Panikattacke noch etwas hinauszögern. Am Wochenende war es meist schlimmer.
 

Auf den Rasenflächen saßen verteilt einige Grüppchen und genossen die Sonnenstrahlen. Es herrschte ein angenehmes Gemisch aus Naturgeräuschen und Lachen oder Gesprächsfetzen. Ich erblickte eine freie Baumgruppe etwas abseits und ließ mich in das trockene Gras darunter sinken. Nachdem ich noch ein wenig abwesend die Umgebung beobachtet hatte, zog ich mein Smartphone aus meiner Tasche und tippte auf Hinatas Kontakt. Der Chatverlauf war noch leer. Wir hatten Nummern ausgetauscht, um uns erreichen zu können, als wir beschlossen hatten, uns vor der Party bei mir fertig zu machen. Aber geschrieben hatten wir uns bisher nicht, es war schlicht nicht nötig gewesen und immerhin kannten wir uns auch erst eine Woche. Trotzdem schrieb ich nun entschlossen drauf los.
 

"Hi Hinata! Mein Smartphone ist wieder funktionstüchtig. Danke nochmal für die Salbe und auch, dass du uns gestern Abend ein Taxi gerufen hast! Das war super nett von dir! Sorry, dass ich für so einen aprupten Abgang auf der Party gesorgt habe, mein Knöchel tat echt weh (jetzt geht es wieder) und ich war mega frustriert, dass mein Display kaputt war. Was ich die ganze Zeit schon fragen will: Bist du Naruto eigentlich an der Bar noch über den Weg gelaufen?"
 

Ich las es nochmal durch und drückte dann auf senden bevor ich es mir am Ende noch anders überlegen würde. Ich warf das Smartphone neben mich ins Gras und wollte mich gerade nach hinten lehnen, um die Wolken zu betrachten, als ich den Nachrichtenton vernahm und mich direkt wieder aufsetzte.
 

"Hi Sakura! Ich bin erleichtert, dass es dir wieder besser geht und das Display repariert ist! Gar kein Problem, dass wir so schnell von der Party weg sind! Naruto stand noch an der Bar, als ich dort war und ich glaube er hat mich sogar kurz überrascht angesehen. Vermutlich, weil ich noch nie auf einer Party aufgetaucht bin. Aber sicher bin ich mir nicht."
 

Ich grinste. "Haha, super! Ausbaufähig aber doch ein Anfang!"
 

Wieder schrieb sie rasch zurück. "Ich wollte gestern nicht damit nerven aber was ist eigentlich passiert? Ich habe gesehen, dass Sasuke von dir weg ging und dann Ino aufgetaucht ist und dich gestoßen hat. War sie ernsthaft sauer auf dich, weil du dich mit Sasuke unterhalten hast? Wie kam das eigentlich?"
 

Ich überlegte kurz und entschloss mich dann ihr zu erzählen, was passiert war. Im ein paar knappen Sätzen schilderte ich die Situation. Eine Weile kam keine Antwort.
 

"Total verrückt! Es klingt wie einen Geschichte aus einer Fernsehserie. Seit ich dich kenne, hat mein Leben bereits eindeutig an interessanten Entwicklungen gewonnen. :D"
 

Bevor ich antworten konnte kam eine weitere Nachricht.
 

"Ich mache nur Spaß, es ist total unfassbar. Wie bescheuert, dass die beiden dich in so eine blöde Situation gebracht haben! Aber eigentlich hätte man sowas bei denen fast erwarten können."
 

"Wieso?", tippte ich rasch. Ich war neugierig.
 

"Naja, dass Ino gerne mit Sasuke ein Paar wäre, ist ja irgendwie offensichtlich. Ich glaube am liebsten würde sie ihn heiraten. Er sieht gut aus und seine Familie ist total reich und anerkannt. Und sie erzählt gerne herum, dass sie manchmal was mit einander haben. So eine Art Affäre vielleicht. Ich weiß es nicht, das habe ich mal aufgeschnappt. Aber ich glaube nicht, dass Sasuke Interesse an einer festen Beziehung hat. Er sucht sich wohl öfter Frauen aus mit denen er dann kurz was hat. Zumindest habe ich das gehört. Und es hat Ino wohl nicht gepasst, als sie mitbekommen hat, dass er jetzt auch ein Auge auf dich geworfen hat."
 

Ich seufzte. "Na super, so etwas in der Art habe ich mir fast schon gedacht. Danke für die Erläuterung!"
 

"So eine blöde Kuh!"
 

Ich grinste. Es war toll sie auf meiner Seite zu wissen.
 

"Jep!", schrieb ich nur.
 

"Also wenn du dich darüber auslassen möchtest oder es neues Soap Material gibt, kannst du es mich gerne jederzeit wissen lassen! :D"
 

"Mache ich definitiv!" Mit einem ungewohnt leichten Gefühl im Magen, ließ ich mich mit ausgebreiteten Armen nach hinten ins Gras fallen und schaute entspannt in den Himmel und als ich schließlich im Abendlicht den Nachauseweg antrat, war ich zur Abwechslung wirklich glücklich. Wer hätte das heute morgen ahnen können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2021-04-14T12:08:05+00:00 14.04.2021 14:08
Super Kapi👌Weiter so:)
Antwort von:  writer
14.04.2021 14:14
Vielen Dank fürs Lesen! :)


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