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Ich wollte niemals von euch fort

von

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Kapitel 21

„Kyaa.“

Kasumi schlug mit einem heißeren Schrei die Augen auf.

Sie atmete schwer, das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie einen fahrigen Blick schweifen ließ. Irritiert starrte sie sekundenlang die steinerne Pagodenlampe auf der anderen Seite des Beckens an.

Wo war sie? Eben lief sie noch durch die Straßen des Uchiha-Viertels und jetzt ...

Das kleine weiße Handtuch rutschte ihr von der Stirn und landete mit einem leisen Platschen im heißen Wasser. Wabernder Wasserdampf erschwerte ihr die Sicht.

Ringsrum war dieser Bereich des Onsen mit einem hohen Bambuszaun vom Rest des Anwesens getrennt. Üppige Grünpflanzen, Farne, Kamelien und hohe dicht belaubte Bäume befanden sich nahe dem – mit groben beigefarbenen Steinen eingefasstem – Badebecken.

Am Nachthimmel glitzerten tausende von Sternen, wobei der Vollmond ein sanftes warmes Licht abgab. Rund um das Bassin waren einzelne Lichter angezündet worden, welche die Natur weich anstrahlten. Geschwungene Pfade verliefen zwischen dem dichten Grün tiefer in das Anwesen; zu lauschigen Ruheplätzen am Tage.

Erschöpft schloss Kasumi die Augen und versuchte, ihr heftig schlagendes Herz zu beruhigen, in dem sie langsam tief ein und aus atmete.

Der Traum von eben hatte sie sehr mitgenommen. Sie fühlte sich schwach und zittrig, als sie vorsichtig aus dem Becken stieg. Das nasse weiße Handtuch klebte wie eine zweite Haut an ihrem Körper und ging ihr bis zu Mitte der Oberschenkel.

Bei jedem ihrer wackeligen Schritte über den, mit Holzplatten ausgelegtem, Weg, rann ihr das Wasser in winzigen Bächen die langen Beine hinab und hinterließ kleine Pfützen.

Ihr war furchtbar heiß, sie hatte das Gefühl zu verglühen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte sie die papierbespannte Schiebetür und stieß sie kraftlos auf. Geschmeidig glitt die Tür bei dem sanften Stoß geräuschlos auf und kühle Luft traf erhitzte Haut.

Die junge Frau machte einen zittrigen Schritt, instinktiv krallte sie sich im Holzrahmen fest, ehe ihr schwarz vor Augen wurde und sie mit einem schwachen Stöhnen auf den Lippen die Augen verdrehte, ihr die Beine wegknickten und sie lautlos fiel.
 

~. . . ~
 

Daisuke blickte auf, als er den Gang entlang ging.

Er wusste, er sollte nicht hier sein. Hier wo die Frauen badeten, aber irgendetwas hatte ihn unbewusst aus seinem leichten Schlaf gerissen. Ein leises Geräusch, ein schwacher Schrei oder einfach nur reine Neugier.

Er grinste leicht, als er daran dachte, dass Kuraiko möglicherweise noch im Wasser lag.

Eine Bewegung aus den Augenwinkeln veranlasste ihn nun aufzuschauen, als er um die Ecke bog. Besorgt runzelte er die Stirn, beschleunigte seine Schritte, da er die junge Frau entdeckte, die gerade schwankend auf dem Gang stand und eine Hand – zur Faust geballt – an die Brust presste.

Plötzlich machte sie einen Schritt, schwankte, ehe sie mit einem leisen Seufzer in die Knie ging.

Bevor sie auf dem Boden aufschlug, schlangen sich Daisukes Arme um ihren Körper und pressten sie an seine Brust. Er wurde nass, als er sie fester an sich drückte, während er ihr besorgt eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht strich, aber es war ihm gleichgültig.

Er legte sanft eine Hand auf die Stirn, als er nach ihrer Temperatur fühlte. Sie war warm, nicht heiß, eher unangenehm feuchtwarm.

Behutsam ließ er seine Hand auf ihre Wange gleiten und drehte ihren Kopf etwas ins Licht. Ihre langen dunklen Wimpern warfen leichte Schatten auf ihre sonst so blassen Wangen, die nun eine schwache Röte zierten. Ihre vollen Lippen standen einen Spalt offen und er spürte ihren schnellen, stockenden Atem.

Ein Wassertropfen rann aus ihrem Haaransatz über die Stirn, die Schläfe hinab. Daisukes Augen verfolgten gebannt den Weg dieser kleinen unschuldigen Wasserperle und mit einem gequälten Stöhnen schloss er die Augen, als sie über ihr Dekolleté in das Tal zwischen ihren Brüsten rann, die sich verlockend über den Rand des Handtuches wölbten.

Erst da wurde ihm nur all zu klar, dass Kuraiko darunter nackt und die Situation mehr als nur eindeutig war.

Entschlossen schob er einen Arm unter ihre Beine, den anderen legte er um ihre Schulter und hob sie in einer fließenden Bewegung hoch, als würde sie gar nichts wiegen.

Seine Schritte hallten dumpf über den Boden, als Daisuke mit seiner leichten Last durch die Flure eilte. Kuraikos Kopf lag an seiner Brust, ihr rechter Arm ruhte kraftlos auf ihrem Bauch, während der andere im Takt seiner Schritte leicht hin und her pendelte. Ihre hochgesteckten Haare lösten sich aus dem Zopf und fielen – wie ein schwarzer Fächer – über seinen Arm.

„Hn ... Kachi ... Ita ... Suke“, nuschelte sie gegen sein Hemd.

Daisuke stutzte und runzelte die Stirn. Er wusste so wenig von ihr, eigentlich gar nichts. Wer war sie wirklich? Er glaubte ihr nicht, dass ihr Name Kuraiko war. Kind der Dunkelheit. Es lag schon alleine daran, wie sie sich vorgestellt hatte. „Nenn mich Kuraiko.“

Er schob mit dem Fuß die Schiebetür auf, durchquerte mit großen Schritten den Raum und legte Kuraiko sanft auf dem Bett ab. Behutsam bettete er ihren Arm auf den Bauch. Bevor er das Zimmer verließ, prüfte er kurz ihre Temperatur. Sie war noch ein wenig erhitzt, aber es schien ihm unbedenklich. Vorsichtshalber wollte er trotzdem die Onsen-Besitzerin holen.

Kuraiko drehte den Kopf hin und her, während ihre Lieder hektisch flatterten.

„Nicht ... Itachi ... Warum ... Sasuke? ... Kakashi.“ Sie murmelte immer wieder diese drei Namen vor sich her.

Schnell wandte sich Daisuke ab und verließ eilig den Raum. Das Licht einer kleinen Öllampe warf flackernde Schatten, als er vorbei eilte. Die Besitzerin, eine Frau mittleren Alters, trug gerade ein Tablett mit leeren Schälchen und Schalen aus einem der vielen Ruhezimmer, als Daisuke auf sie zu hastete.

„Yoko-san!“, rief er leise, als er sie erreicht hatte. „Meiner ... Begleitung geht es nicht sehr gut. Seht bitte nach ihr, so ... äh ... von Frau zu Frau.“ Unbehaglich wandte er unter ihrem strengen Blick den Kopf zur Seite.

„Ich komme.“ Ruhig drehte sie sich um, rief nach einem der jungen Mädchen und drückte ihr das Tablett mit einigen leisen Worten in die Hand. Anschließend eilte sie Daisuke voraus.

„Licht! Ich brauche mehr Licht“, herrschte sie den jungen Mann hinter sich an, als sie sich im Dunkeln über Kasumi beugte.

„Hmmm.“

„Was ist, Yoko-san?“ Besorgt eilte Daisuke an ihre Seite und hielt dabei die Öllampe hoch. „Nun sagt doch schon!“, drängte er.

Yoko aber richtete sich auf und trat auf den Flur. Während sie leise mit einer der Angestellten sprach, nahm Daisuke behutsam eine Hand Kuraikos und hielt sie sanft fest. Yoko kam leise wieder zurück, nachdem sie die Tür geschlossen hatte.

„Es ist das yu-atari.“ Verwirrt blickte Daisuke zu ihr auf. „Sie war zu lange im heißen Wasser. Daher das Schwindelgefühl. Lassen wir sie heute in Ruhe schlafen. Morgen wird es ihr wieder besser gehen.“ Beruhigend lächelte die ältere Frau ihn an, als hinter ihnen die Tür aufging und ein junges Mädchen hereinhuschte.

„Yoko-san, ich habe einen Yukata und Handtücher mitgebracht.“ Sie verbeugte sich flink vor dem Gast.

„Danke, Akina.“ Sie nahm dem Mädchen die Sachen ab und sah daraufhin Daisuke abwartend an.

Erstaunt erwiderte er ihren Blick, ehe er die hochgezogenen Augenbrauen bemerkte. Erst machte sich Verblüffung, dann Erkenntnis auf seinem Gesicht breit. Hastig stand er auf und verließ mit rotem Kopf fluchtartig den Raum.

„Tse.“ Kopfschüttelnd machte sie sich mit Akina daran ihren Gast von dem nassen Handtuch zu befreien und abzutrocknen, ehe sie zusammen Kasumi den Yukata anzogen. Yoko deckte die junge Frau noch zu, als Akina schon den Raum mit den nassen Tüchern verließ.

„Kann ich wieder reinkommen?“ Daisuke stand abwartend in der Tür, die das junge Mädchen nach einem Blick auf ihn offen gelassen hatte. Yoko richtete noch etwas die Decke, bevor sie aufschaute und Daisuke heranwinkte.

„Stört sie bitte nicht heute Nacht. Sie braucht Ruhe. Am liebsten wäre es mir, dass ihr den Raum ganz verlasst, aber ich kann keines der Mädchen heute Nacht entbehren. Bleibt ihr als hier.“ Sie ging an ihm vorbei. „Ruft mich, wenn etwas ist.“

Daisuke nickte ihr zu und rief ihr noch ein „Oyasumi nasai!“ hinterher, ehe er sich wieder Kuraiko zuwandte. Besorgt strich er ihr über die noch feuchten Haare, ehe er sich schließlich an der Wand niederließ und ebenfalls die Augen schloss.
 

~. . . ~
 

Kasumi stieg wachsam über Daisukes ausgestrecktes Bein. Ehe sie vorsichtig begann seine Taschen nach dem kleinen Buch zu durchsuchen, vergewisserte sie sich argwöhnisch, dass er immer noch schlief. Seine Atmung war ruhig und tief.

Die langen Wimpern seiner geschlossenen Augen warfen kleine Schatten in der frühen Morgensonne, die Arme hatte er vor dem Bauch locker verschränkt.

Sie kniete sich über ihn und druchsuchte die verschiedenen Taschen.

Da!

Ihre Finger schlossen sich um den Buchdeckel und zogen ihn behutsam hervor. Glücklich darüber das Buch gefunden zu haben, presste sie es einen Moment an ihre Brust, bevor sie es aufschlug. Sofort starrten sie die kalten schwarzen Augen ihres Bruders an.

Sie wusste genau, auf welcher Seite sie ihn finden würde. In den letzten Tagen – seitdem sie das erste Mal dieses Buch gesehen hatte – fanden ihre Finger automatisch sein Bild.

„Daisuke? Was liest du da?“ Kasumi schaute auf das Buch in seinen Händen.

„Hu?“ Abwesend sah er sie an. „Meinst du das hier?“ Er reichte ihr das geschlossene Buch.

„Das ist das ‚Tehaisho'. In diesem Buch sind alle Personen aufgelistet, die aus unterschiedlichen Gründen gesucht werden oder auf die ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Es wird von der Polizei genauso verwendet wie von uns Kopfgeldjägern. Selbst die ANBU-Einheiten aus den jeweiligen Ninja-Dörfern führen dieses Buch mit sich.“

Er schlug es auf. „Siehst du? Die Personen sind meistens Shinobis die ihrem Heimatdorf den Rücken gekehrt haben, also Nukenin. Deren Steckbriefe werden an alle fünf großen Nationen übermittelt, damit sie bei Kontakt festgesetzt und an ihre Heimatdörfer ausgeliefert werden können.“ Daisuke blätterte wahllos durch das Buch, bis Kasumi es ihm aus der Hand riss.

Wie gebannt starrte sie auf ein Foto. Dieses Gesicht würde sie überall wieder erkennen. Kalte schwarze Augen blickten von dem Buch hoch. Uchiha Itachi. S-Rang Nukenin aus Konohagakure.

„Na, das ist mal eine Art aufzuwachen.“ Daisuke schlang die Arme um Kasumis Taille und zog sie an sich. Ein erschrockenes Keuchen entfloh ihren Lippen und hektisch klappte sie das Buch zu.

„D ... Dai ... Daisuke“, stotterte sie verlegen. „Lass mich bitte los.“

„Ich denke ja gar nicht daran. Jetzt wo ich dich endlich da habe, wo du schon längst sein solltest.“

Er fuhr mit einer Hand unter ihren seidigen Yukata und strich über ihren nackten Schenkel nach oben. Seine andere Hand legte er sanft unter ihr Kinn und hob es etwas an. Gebannt hielt er ihren Blick gefangen, als er sanft seine Lippen auf ihre presste.

Vorsichtig fuhr er mit seiner Zungenspitze über ihre Unterlippe, ehe er etwas nachdrücklicher um Einlass bat. Mit einem leisen Seufzer öffnete Kasumi einen kleinen Spalt die Lippen gerade soweit das Daisukes vorwitzige Zunge hineinschlüpfen konnte. Ihre Finger krallten sich in seinem Hemd fest, unter ihren Händen spürte sie seinen beschleunigten Herzschlag. Dabei merkte sie gar nicht, wie seine Hand sich in ihrem Haar vergrub, um ihren Kopf in eine bessere Position zu dirigieren.

Erst als er den Kuss intensivierte, drängender wurde und mit seiner anderen freien Hand über ihren Po fuhr, riss sich Kasumi heftig keuchend von ihm los.

„Oh Kleines.“ Daisuke legte seinen Kopf an ihre Stirn und versank in den schwarzen Iriden der jungen Frau. Verlegen wandte sie den Blick ab.

Ihre Wangen waren sanft gerötet. Heftige Lust überkam ihn. Mit beiden Händen umfasste er ihr Gesicht und beugte sich vor.

„Nicht“, bat sie ihn leise und legte ihre Finger auf seine Lippen. Enttäuscht lehnte er sich zurück, die Hände ließ er locker auf ihren Hüften liegen.

„Warum nicht?“

Kasumi reagierte nicht auf diese Frage, sondern starrte auf das kleine Buch zwischen ihnen. Er runzelte ärgerlich die Stirn.

„Antworte mir!“, herrschte er sie an.

Kasumi zuckte erschrocken auf seinem Schoß zusammen, ehe sie den Blick wieder hob. Ihre Lippen glänzten feucht und leicht geschwollen von seinem Kuss, während der Yukata auf einer Seite von ihrer Schulter gerutscht war und den Ansatz ihrer Brust enthüllte.

Ärgerlich über diese unschuldige Versuchung vor ihm packte er sie grob an den Schultern und schüttelte sie.

„Warum nicht? Antworte mir gefälligst!“ Ihr Blick sagte mehr als tausend Worte und die Wahrheit traf ihn schmerzhafter als er erwartet hatte.

„Es gibt einen anderen? Wer ist es? Itachi? Sasuke? Oder dieser Kakashi? Wie viele Männer gibt es denn in deinem Leben, hu?“ Grob presste er seine Lippen auf ihre und zwang sie den Mund zu öffnen. Sie wehrte sich nicht, ließ schweigend diesen Angriff über sich ergehen.

Den Blick hielt sie starr an die Wand hinter ihm gerichtet, während ihr stumme Tränen über die Wange liefen. Erst als er sie enger an seinen Körper presste und sie seine Erregungen spürte, wehrte sie sich und biss ihm heftig in die Lippe.

Mit einem heißeren Schrei wich Daisuke zurück. Vorsichtig berührte er seine Lippe und starrte dann auf das Blut auf seinem Finger.

„Kuraiko ...“, begann er, doch die junge Frau unterbrach ihn zornig.

„Ich habe Nein gesagt, Daisuke! NEIN!“ Sie sprang auf und wich vor ihm zurück. Ihre Augen funkelten wütend. „Wenn du das nicht akzeptieren kannst, dann ist unsere Zusammenarbeit beendet! Ich brauche dich nicht! Ich komme super alleine klar. DU wolltest MICH! Und wenn dieses ‚Wollen' so aussieht, dann verschwinde! Hau ab! Ich will dich nicht mehr sehen!“, spie sie ihm hasserfüllt entgegen, dabei zitterte sie vor Zorn am ganzen Körper.

Daisuke war im ersten Moment total überrollt von Kuraikos Ausbruch. Schließlich sprang er ebenfalls auf.

„Was bildest du dir eigentlich ein? Ich habe dir alles gegeben und wie dankst du mir es?“

„Ich wollte nichts von alldem hier“, fauchte sie mit zusammengekniffenen Augen. Schmerzhaft spürte sie das Juin in ihrem Nacken pochen. Sie war so aufgewühlt, dass sie die Gefühle nicht mehr unter Kontrolle hatte. „Ich will dich nicht!“, schrie sie.

Daisuke erstarrte, bevor er herumwirbelte, die Tür aufriss und aus dem Zimmer und ihrem Leben verschwand.
 

~. . . ~
 

„Er wacht auf.“

„Wird ja auch langsam Zeit.“

„Ich wusste gar nicht, dass es so schlimm ist.“

„Hn.“ Kakashi presste die Augen zusammen. Verdammt! Konnte man hier nicht mal in Ruhe schlafen? Was reden die denn da alle?

„Kakashi? Sensei!“ Sakura legte besorgt eine Hand auf die Schulter ihres Senseis. Langsam, fast widerwillig öffnete er die Augen. Drei besorgte Augenpaare starren ihm prüfend ins Gesicht.

„Was ...?“, krächzte er verwirrt und versuchte sich aufzurichten. Yamato beugte sich vor und half ihm in eine sitzende Position. „Was ist hier los?“

„Deine Wunde hat sich wieder geöffnet.“ Sakura beugte sich vor und schlug die geöffnete Weste beiseite. Darunter konnte der Jonin die blutgetränkte Hose erkennen.

„Autsch“, flüsterte er.

„Das kannst du wohl laut sagen, Kakashi.“ Verärgert runzelte Sakura die Stirn, während sie grünes Chakra bildete und ihre Hand auf die Wunde legte. „Ich habe dir gesagt, du sollst es nicht übertreiben! Tsunade hat nur auf deine Begleitung eingewilligt, wenn du vorsichtig bist. Die Wunde war sehr tief und ist immer noch nicht richtig verheilt. Jede weitere Anstrengung verursacht nur, dass die Verletzung wieder aufreist und nicht richtig verheilen kann. Willst du da etwa eine hässliche Narbe behalten?“, fauchte sie wütend.

Ehe Kakashi darauf etwas erwidern konnte mischte sich nun auch Naruto ein.

„Sie hat Recht, Kakashi. Sakura ist ausgebildete Iryonin, sie hat das Recht und die Befugnis dir die weitere Begleitung der Mission zu verbieten. Was zur Folge hätte, dass mindestens einer von uns hier bleiben muss oder dich nach Konoha zurück bringt.“ Naruto schaute mit verschränkten Armen auf seinen Sensei hinab. Verblüfft erwiderte Kakashi den ernsten Blick seines ehemaligen Schülers.

„Naruto ...“, murmelte er verwundert. Schließlich blickte er jeden einzelnen seines Teams in die Augen und resignierte.

„Es tut mir leid, Leute.“ Er seufzte auf und bewegte sich etwas, wobei er schmerzhaft zusammenzuckte. „Die Wunde ist schon vor einigen Tagen wieder aufgerissen, aber ich habe versucht, die Schmerzen zu ignorieren.“

„Kakashi!“ Verärgert funkelte Sakura ihn an. „Du wirst dich jetzt auf dem weiteren Teil der Mission zurücknehmen und ich werde mir jeden Abend deine Wunde ansehen ... Nein, keine Widerworte!“

„Hai.“ Zerknirscht sah er sie an.

„So, da das nun geklärt ist, werden wir uns heute einem neuen Gebiet zuwenden. Teamaufteilung wie gehabt, Suchradius unverändert und heute Abend will ich endlich wieder mal Ramen essen. Echt jetzt!“ Naruto grinste enthusiastisch.

„Naruto!“, zischte Sakura, aber bevor sie aufspringen konnte, wich er vorsichtshalber aus ihrer Reichweite.

„Was ist denn, Sakura? Unser Teamleiter ist doch verhindert.“ Schmollend zeigte er auf Kakashi, der gerade die Weste schloss.

„Grrr ... Narutoooo.“ Sakura knurrte ihn sauer an.

„Lass es gut sein, Sakura.“ Der Jonin stand auf und stellte sich zwischen die beiden. „Er hat ja recht. Also dann, heute Abend gibt es Ramen im nächsten Dorf und jetzt Abmarsch.“

„Hai!“
 

~. . . ~
 

„Daisuke! Warten sie!“ Yoko lief dem jungen Mann nach, der gerade den Onsen betrat.

Verwundert schaute er über die Schulter und erblickte die ältere Frau, die hinter ihm hereilte. Abwartend blieb er stehen, bis sie ihn erreicht hatte.

„Das soll ich ihnen von ihrer Begleitung geben.“ Sie reichte ihm einen Umschlag und darunter das ‚Tehaisho'. Irritiert öffnete er den Umschlag. Erstaunt riss er die Augen auf. In dem Umschlag lag Geld.

„Hat sie etwas dazu gesagt?“, wollte er leise wissen.

„Ich soll ihnen sagen, dass das der Anteil für all die Kosten sind, die sie ihr ausgelegt haben. Es tut ihr leid, was sie ihnen heute Morgen gesagt hat. Nicht alles war wahr gewesen. Und sie bittet sie um Entschuldigen, dass sie ihr Buch kaputtgemacht hat.“

Verwundert blätterte er durch die Seiten, bis er schließlich die Stelle fand, an dem sie ein Fahndungsfoto herausgerissen hatte.

Versonnen fuhr er mit den Fingerspitzen über das zerrissene Papier und ging in Gedanken die einzelnen Personen durch.

Ihm stockte der Atem.

Kuraiko warf einen flüchtigen Blick in den Himmel.

„In Ordnung, Daisuke. Ich werde dich begleiten.“

„Ah ... super! Das freut mich.“ Er lachte erleichtert auf.

„Allerdings habe ich eine eigene Aufgabe zu erledigen“, unterbrach sie ihn.

„Welche?“, wollte er wissen.

„Ich suche jemanden. Ein Akatsuki Mitglied.“

Er pfiff durch die Zähne. „Akatsuki! Mit kleinen Fischen hältst du dich wohl nicht auf, Kuraiko.“

Kasumi lächelte daraufhin nur geheimnisvoll.

„Und wen?“

Sie erhob sich. „Das geht dich nichts an. Du musst ja nicht alles von mir wissen.“

Jetzt wusste er welches Akatsuki Mitglied sie suchte. Uchiha Itachi! Der S-Rang Nukenin der seinen gesamten Clan ausgelöscht hatte.

Hastig bedankte er sich bei Yoko, ehe er schnell seine eigenen Sachen zusammenklaubte und den Onsen verließ.

Er würde Kuraiko auf gar keinen Fall alleine diesem Mörder gegenübertreten lassen.

Egal wie stark sie war, sie war immerhin nur eine Frau. Und er wollte sie nicht verlieren, auch wenn sie im Streit auseinander gegangen waren.
 

~. . . ~
 

Kisame und Itachi schlugen gerade die lange gerade Straße in das Feuerreich ein, die zwischen dichten Bäumen genau auf Konohagakure zulief. Schweigend liefen sie nebeneinander her, bis auf einmal Itachi stutzte.

Auch der Hoshigaki bemerkte das fremde Chakra, das ihnen aus den Tiefen des Waldes entgegen pulsierte.

Dort, wo sich der Weg teilte.

Im Schatten der Bäume bemerkten sie, dass ihnen eine Gestalt langsam immer näher kam. Kisame gluckste.

„Was meinst du, Itachi. Wäre das nicht ein kleiner Spaß für uns?“

„Hn.“ Der Uchiha kniff die Augen zusammen, als er bemerkte, dass die Person im Dickicht stehen geblieben war.

„Itachi“, warnte ihn Kisame leise. Der Uchiha war so auf das Chakra vor ihm konzentriert, dass er nicht zu bemerken schien, wie zwei weitere Chakrasignale auf sie zukamen.
 

~. . . ~
 

„Beeilt euch“, drängte Pakkun. „Da vorne ist Itachi. Aber er ist nicht alleine. Ein fremder Geruch begleitet ihn.“

„In welche Richtung bewegt er sich, Pakkun? Vielleicht können wir ihm so den Weg abschneiten.“ Naruto schaute angestrengt nach vorne und überlegte sich schon seine Vorgehensweisen.

„In gar keine. Er hält die Position vor uns. Gleich müssten wir aus dem Wald draußen sein und ihr sehen können.“ Pakkun sprang mit Buru und Shiba vor den beiden Ninjas her.

„Sag den anderen Bescheid“, wies Kakashi Pakkun an. „Ich will, dass wir uns hier versammeln. Keiner von uns kann alleine gegen Itachi und Kisame bestehen.“

Das Hoshigaki Kisame mit Itachi zusammen da draußen war, stand ohne Zweifel fest.

Naruto und Kakashi sprangen zeitgleich aus dem dichten Wald auf die staubige Straße, wie die Person am anderen Ende den Wald verließ.

Kakashi wandte sich gleich zu dem Uchiha um, während seine Ninken vor ihnen Stellung bezogen hatten.

„Uchiha Itachi! Du wirst uns nach Konoha begleiten!“, rief Naruto und wollte schon auf den Nukenin zustürmen, aber Kakashi hielt ihn mit einer Armbewegung zurück.

Irritiert starrte er zwischen Itachi und Kisame hin und her, ehe er dem Blick des Uchihas folgte.

Eine Person lief langsam auf sie zu, hielt den Kopf gesenkt, während der Wind lange Haare herumwirbelte. Leise klingelten zwei Glöckchen in der Brise.

Heimlich zog Kisame sein Samehada, wenn es zu einem Angriff kommen würde, wäre er vorbereitet. Und wie es schien, hatte Samehada gefallen an dem Chakra der unbekannten Person gefunden.

Kakashi schaute wieder zu Itachi, der gerade die Augen aufriss. Entsetzen malte sich auf dem sonst so ausdruckslosen Gesicht ab. Verwirrt schaute er sich um und sah, dass die Person den Kopf gehoben hatte.

Die junge Frau blickte den Uchiha mit hasserfüllten Augen an.

„Sayo?“, entfuhr es Kakashi verblüfft.

„Was?“ Naruto blickte an ihm vorbei. „Sayo ist hier? Was macht sie hier? Verdammt, wir müssen sie in Sicherheit bringen.“

„Onee-chan?“, hauchte Itachi so leise, dass Kakashi ihn fast nicht verstanden hätte.

Abrupt drehte er seinen Kopf zu Itachi.

Der Uchiha sah aus, als hätte er einen Geist gesehen.

Unvermittelt spürte Kakashi eine Schwertspitze an seinem Hals. Der Druck war nicht fest, aber als er den Kopf drehte, bohrte sich die Spitze des Katanas leicht in seine Haut.

„Geh mir aus dem Weg, Hatake! Uchiha Itachi gehört mir.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2021-05-14T19:50:49+00:00 14.05.2021 21:50
Itachi hat sie sofort erkannt, was man von Kakashi nicht sagen kann. Warum verletzt sie Kakashi sie könnte auch so mit ihnen reden .
Du hast mich jetzt richtig neugierig gemacht, kann kaum erwarten das es weitergeht.
Antwort von:  OmShantiOm
15.05.2021 21:06
Hey du,

na ja, Kakashi ist halt einfach blind.
Und da sieht man mal, was Kasumi Itachi bedeutet hat. Warum er getan hat, was er getan hat. Er hing mehr an ihr, als an seinem Vater.

Nun, Kakashi steht ihrer Rache im Weg. Sie will Itachi und die Konoha Ninjas dürfen ihn nicht bekommen.

Das freut mich. :3

Liebe Grüße
Shanti


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