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Midnight at Mio

Sasuke x Sakura
von

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Busted

Ein paar Stunden früher
 

„Und als ob das nicht die Krönung gewesen wäre, hat dieser Kerl dämliche, frauenfeindliche Witze gerissen.“ Shikamaru nahm nur im Unterbewusstsein die schimpfenden Worte seiner besten Freundin wahr, die sich über den Klempner von heute Morgen aufregte. Nervös spielt er mit der bordeauxfarbenen Serviette die vor ihm lag. Sie war vor wenigen Augenblicken in das kleine italienische Restaurant eingetreten, hatte ihn aber bisher nicht bemerkt. Was macht sie hier? Ihr Flug aus New York sollte doch erst heute Abend landen? Sein Gehirn zermarterte eine plausible Antwort zusammen. Er beobachtete sie. Sie tippte auf ihrem Handy herum, während sie mit der anderen Hand ihren türkisen Schal lockerte. Shikamaru zupfte ein Stückchen von dem Papiertuch ab. Sie schien jemanden anderen gesehen zu haben, denn ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Ein nervöses Kribbeln machte sich in seiner Magengegend breit. Er sah zu wie sie ihre Hand kurz zu einem Winken hob. Erst dachte der Nara, sie hätte ihn jetzt doch gesehen, aber ihr Blick richtete sich in das hintere Abteil des Lokals.
 


 

Temari drückte die schwere, rotbraune Holztür auf. Zugleich kamen ihr eine wohlige Wärme und der Duft von Pizza entgegen. Sie hatte draußen noch eine kurze Nachricht an Shikamaru geschrieben, während er bereits nach einem Platz fragte. Sie war damals mit ihrem Bruder hier essen. Den Italiener gab es erst seit ein paar Monaten und die Pasta schmeckte ausgezeichnet. Nach dem Flug waren sie unfassbar hungrig und der Laden lag auf dem Weg, also hatte das Taxi sie hier raus gelassen. Ihre Manteltasche vibrierte und sie ließ den Griff ihres kanariengelben Reisetrollis los und fischte das Handy heraus. Shikamaru hatte bereits geantwortet. Er war ebenfalls gerade Essen. Sie lächelte leicht und gleichzeitig wurde sie von ihrem schlechten Gewissen überwältigt. Sie schickte ihm ein Herzemoji und das Gerät verschwand wieder in den Tiefen der Tasche. Im hinteren Bereich, auf einer kleinen Ebene hob sich ein Arm. Obwohl sie wusste, dass es überflüssig war, wank sie ihm zurück. Unsicher lächelnd ging sie schnellen Schrittes auf ihn zu. Ihre Schuhe klackten dabei unter den Holzdielen. Völlig auf ihn fokussiert nahm Temari nicht wahr, dass zwei weitere Augenpaare auf sie gerichtet waren.
 


 

„Hey Shikamaru! Zieh deinen Kopf endlich wieder aus den Wolken. Oder langweilt dich meine Gesellschaft etwa?“ Sakura stupste leicht verstimmt den Arm ihres besten Freundes an. Sie sah in seinem Gesicht eine Mischung aus Überraschung und Nervosität. Die Haruno folgte seinem Blick und blieb an einer hübschen Blondine hängen. Sie trug einen engen, hellgrauen Mantel, unter welchem man ihre ausgezeichnete Figur erahnen konnte. Ihr blondes Haar fiel in eleganten Wellen über ihre Schulter. Sie war hübsch. Sehr hübsch sogar.

Sie war auf ihr Smartphone konzentriert, ehe sie sich kurz im Restaurant umsah und jemanden winkte. Die blonde Frau steckte ihr Handy zurück in ihre Manteltasche und bewegte sich schnellen Schrittes in die hintere Ecke. Sakura versuchte einen Blick auf den wartenden Begleiter der Blondine zu werden. Sakura sah erneut zu Shikamaru. Dieser folgte mit seinem Blick jeden Schritt der Blondine und beobachtete genauestens die Situation. Ein ungutes Gefühl machte sich in der Haruno breit. Irgendetwas stimmt hier ganz gewaltig nicht.
 

Sakura beugte sich zu Shikamaru. „Kennst du sie? Sie ist echt hübsch.“, flüsterte die Rosahaarige ihm halb ernst, halb spaßig zu. Shikamaru jedoch, nicht mehr Herr seiner Sinne, stand von seinem Platz auf und warf einen Blick über die anderen Gäste und Kellner hinweg.

„Sagst du mir jetzt bitte was hier los ist?“ Sakuras Stimme hatte etwas Drängendes. Als der Nara keinen Anschein machte Sakura in seine Gedankenwelt einzuweihen, stand sie ergebend und fluchend auf und suchte in dem Raum nach der Blondine. Sakura sah, wie sie zielstrebig auf einen braunhaarigen Mann zuging. In Sakura entwickelte sich ein unschöner Gedanke, vor allem wenn sie die Reaktion ihres besten Freundes sah. Der Mann war in etwa so alt wie sie. Maximal ein oder zwei Jahre älter. Er sah mindestens genauso gut aus wie die blonde Frau. Unterbewusst fragte sich Sakura, warum sich so attraktive Menschen immer gegenseitig anzogen.

Er lächelte die Blondine an und stand auf. Der Mann machte definitiv viel Sport. Unter seinem engen, grauen Pullover zeichneten sich trainierte Oberarme ab. Als die Blondine beim Tisch angelangt war zog er sie direkt in eine innige Umarmung.
 

Sakura warf einen kurzen Seitenblick auf Shikamaru. Dieser beobachtete die Situation angespannt. Er kaute nervös auf seiner Unterlippe. Die Haruno könnte meinen, er hielt sogar die Luft an, bewegte sich sein Brustkorb doch kaum. „Das ist sie Sakura! Warum ist sie hier? Sie sollte doch eigentlich noch in New York sein?! Und wer zum Teufel ist dieser Typ?“ Shikamaru ließ die Zwei keine Sekunde aus den Augen. In Sakuras Brust bildete sich ein harter Knoten. „Wie jetzt ‚sie‘?“ Sakura machte eine kurze Pause. „Du meinst sie? Deine Freundin? Sie, die du mir demnächst endlich vorstellen wolltest? Die, mit der du seit Monaten zusammen bist? Die…“ Sakura wurde von Shikamarus Arm, den er ihr gegen den Bauch drückte, unterbrochen.
 


 

Shikamarus Herz durchzuckte ein heftiger Schmerz. Als würden viele winzige Nadeln sich in den Muskel hineinbohren. Er konnte seine Gefühle und Gedanken nicht mehr richtig sortieren. Temari und der Unbekannte umarmten sie zu lange für Freunde.
 

Als der fremde Mann die Hände um ihr Gesicht legte und seine Lippen auf ihre legte, zerbrach etwas in Shikamaru. Als würde alles in Zeitlupe passieren, griff er unbeholfen nach Sakuras Hand. Diese erwiderte die Geste sofort. Aus der Küche vernahm er unterbewusst ein dumpfes Scheppern. Etwas war wohl zu Bruch gegangen. Wäre Shikamaru nicht so geschockt gewesen, hätte er einen dummen Spruch über realitätsbezogene Ironie gedrückt.
 

Reflexartig meldete sich sein Fluchtinstinkt. Er war gerade im Begriff seine Jacke zu greifen, da wurde er mit einer Kraft, die er nicht erwartet hatte, zurück auf seinen Stuhl gezogen. „Scheiße! Sakura, was soll das? Ich will hier nur noch weg!“, zischte er seiner besten Freundin entgegen. Diese ergriff erneut seine Hand und streichelte tröstlich darüber. Ihr Blick war voller Mitgefühl. Dass sie dahinter ihren Schock verbarg, wusste Shikamaru nicht. „Und was willst du dann tun?“

„Weiß ich noch nicht. Aber du hast doch gerade selber gesehen, was passiert ist. Kacke verdammt!“ Er legte eine kurze Pause ein, entzog seine Hand von Sakura und vergrub sie in der Bauchtasche seines dunkelblauen Pullovers. Er spürte eine unnatürliche Hitze in sich aufsteigen und in seinem Hals bildete sich ein dicker Kloß. In seinem Kopf ratterte es.
 


 

Neji spielte an dem Ärmel seines grauen Pullovers. Sein Blick glitt über das Lokal. Er verspürte das Gefühl gleich mit einem italienischen Dialekt zu sprechen. Aus den Lautsprechern ertönte eine Salve italienischer Titel, die er allesamt nicht verstand und kannte. Von seinem Sitzplatz im hinteren Bereich hatte er eine erstaunlich gute Aussicht auf das gesamte Geschehen. Eine rothaarige Kellnerin trocknete hinter der Bar Gläser ab und verräumte sie in einer großen Vitrine. An dem Tisch vor ihm saßen ein paar pubertierende Mädchen, die lautstark kicherten. Neben der Fensterfront saß ein älteres Ehepaar und unterhielt sich angeregt. Er warf einen Blick nach draußen. Die Autos auf dieser Straßenseite hielten gerade an, da die Ampel auf Rot geschalten hatte. In der rechten Ecke saßen zwei weitere Gäste, direkt neben der Tür zur Küche. Beim Betreten des Restaurants hatte man an diesem Platz seine Ruhe, da die Ecke nicht direkt einsehbar war.
 

Er trank einen Schluck seines Whiskeys und betrachtete die beiden Personen genauer. Sie waren nicht viel älter als er selbst. Ein Aufleuchten seines Handydisplays lenkte ihn ab. Er drehte das Telefon mit dem Display nach unten auf den Tisch und schaute anschließend in den Eingangsbereich. Sein Herz zog sich kurz zusammen, dann hob er einen Arm und machte auf sich Aufmerksam. Als sie ihn sah, winkte sie zurück und ein Lächeln war auf ihren Lippen zu erkennen. Sie lief ihm entgegen. Aus Nejis Augenwinkel sah er noch, wie die zwei Personen neben der Küche sich von ihren Plätzen erhoben, als sie auch schon bei ihm war. Sie legte ihren Kopf schief und lächelte weiterhin. Das tat sie immer, wenn sie nervös war. „Ich hoffe der Platz ist okay.“, sagte er leichtfüßig, stand auf und legte seine Arme um sie. Sie erwiderte die Umarmung still. Dann nahm er ihr zartes Gesicht in seine Hände und beugte sich zu ihr hinab. In diesem einen Kuss lag so unendlich viel.
 

„Shikamaru…“, begann Sakura vorsichtig.

„Nein, ich wusste bis gerade eben nichts davon. Woher auch? Aber jetzt wird mir so einiges klar, was immer keinen Sinn gemacht hat.“ Er lachte höhnisch auf. Seine Gesten zeigten ein anderes Bild. Seine Schultern sackten mutlos nach unten und er ließ seinen Kopf hängen. Sakura wusste leider gar nicht, wie sie ihrem besten Freund im Moment helfen sollte, war sie doch selber maßlos überfordert. Nicht wissend wohin mit ihren Händen, spielte sie mit den Trinkröhrchen in ihrem Wasser. Sie setzte zu einem erneuten Versuch an. „Sie ist hübsch und…“ „…und sie ist vergeben. Oder betrügt mich. Keine Ahnung!“, durchfuhr Shikamaru ihren Versuch eines erneuten Gesprächs. Er sah noch immer nicht auf. Stattdessen atmete er einmal intensiv ein und wieder aus. Als er seinen Kopf hob und seiner besten Freundin in die Augen sah, konnte er ihre Unsicherheit genau erkennen. Er spürte die Anstrengung seine brennenden Augen zu unterdrücken. Diese Blöße würde er sich jetzt ganz sicher nicht geben.
 


 

Schockiert schaute Sakura ihn an. Seine Augen waren unnatürlich rot und gläsern. Sie überwand die letzte Distanz zwischen ihren beiden Stühlen und rückte zu ihm, um ihn in ihre Arme zu ziehen. Ihre Arme reichten nicht um ihn komplett zu umarmen. Der Nara legte seinen Kopf in die Beuge ihres Halses. Eine Weile saßen sie schweigend da. Sakura strich beruhigend über Shikamarus Rücken.

In ihrem Kopf kam endlich die trübe Erinnerung zurück, woher sie Temari bereits gesehen hatte. Gaara hatte auf der Silvestershow von seiner Schwester gesprochen und ihr das Bild vom Times Square gezeigt. Sie war dort jedes Silvester zusammen mit… Sakura wurde speiübel.
 


 

Neji löste sich langsam von Temaris vertrauten Lippen. Sie öffnete die Knöpfe ihres Mantels, den Neji ihr abnahm und zu seiner Jacke hinter sich auf die freie Bank legte. Ihren Koffer stellte er neben seinen eigenen. Sie zog sich den Stuhl gegenüber von Nejis Platz weg und setzte sich. Sie strich den Rock unter sich hervor, damit dieser keine unnötigen Falten bildete. Sie grinste über Nejis Erscheinungsbild. Der leichte Drei Tage Bart verlieh ihm etwas Verruchtes. Während des Fluges war es ihr gar nicht so aufgefallen. Der Pullover, dem sie ihm letztes Weihnachten geschenkt hatte stand ihm hervorragend. Sie strich sich durch die Haare und zwirbelte eine Strähne um ihren Finger. Neji reichte ihr die Getränkekarte. Skeptisch blickte sie auf das Glas Whiskey. „Um diese Zeit?“ Der Hyuga lachte und ließ die Eiswürfel in dem Getränk klappern. „Willst du auch einen Schluck?“ Sie schüttelte sich und bestellte sich ein Glas Wein bei einer blonden Kellnerin.
 


 

„Danke, aber ich übernehme jetzt den Tisch da hinten.“ Shikamaru nahm der platinblonden Frau ein Tablett mit einem Glas Wein aus der Hand. Innerhalb von wenigen Sekunden hatte sich dieser Plan in seinem Kopf gebildet. Er musste einfach wissen was hier los war. Die Kellnerin protestierte und schenkte ihm einen Blick, der verriet dass sie ihn für irre hielt. Vielleicht hatte sie ja Recht damit. Shikamaru wollte gerade losgehen, als er unsanft an seinem Arm zurück gezerrt wurde. „Verflucht! Was zur Hölle hast du vor?“ Sakura hatte fast nicht so schnell reagieren können, wie Shikamaru aufgesprungen war und zur Bar stampfte. „Bitte tu nur nichts unvernünftiges“, sprach sie gedämpft weiter. Ihr Freund legte ein verzerrtes Grinsen ans Tageslicht. „Ich werde nichts machen, was du nicht auch in so einem Moment machen würdest.“ Dann befreite er sich aus ihrem Griff und marschierte zielstrebig auf die beiden Gäste zu.

„Genau deshalb bin ich gerade besorgt.“, beendete sie das Gespräch und sah hilflos zu der Kellnerin, die nur mit den Schultern zuckte. Angespannt folgte Sakura mit ihrem Blick Shikamaru hinterher.
 


 

Da Temari mit dem Rücken zum restlichen Lokal saß, bemerkte sie gar nicht was hinter ihrem Rücken geschah. Sie unterhielt sich gerade mit Neji über einen möglichen neuen Geschäftspartner, als ein kalter Windhauch sie zum Frösteln brachte. Gleichzeitig spürte sie, wie trocken ihre Kehle war. Zum Glück kam jetzt die Kellnerin. Geistesabwesend streichelte sie über Nejis Hand.

„Ein Glas Roséwein für die Dame.“

Sofort stellen sich sämtliche Härchen bei Temari auf. Sie stoppte automatisch damit weiter über die Hand des Hyugas zu fahren. Schlagartig fühlte sie sich wie in einen schlechten Film versetzt. Alle Geräusche um sie herum verblassten. Langsam, als würde ihr jeder Knochen einzeln wehtun, drehte sie sich nach links zu der Stimme. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und atmen fiel ihr plötzlich unheimlich schwer. Sie zog ihre Hand von Neji zurück und konnte dabei nicht aufhören in die dunklen Augen von Shikamaru Nara zu schauen.
 

„Hallo Temari.“, sagte Shikamaru so höflich, dass niemand, der nicht wusste was zwischen ihnen lief, erahnen konnte, dass diese zwei Worte nur so voll Ironie trieften. „Was…“, stammelte sie und schaute blitzartig zwischen Neji und Shikamaru hin und her.
 

Angespannt beobachtete Neji die seltsame Situation. „Kennt ihr euch?“ Er legte seinen Kopf schief und warf Temari einen undefinierbaren Blick zu. Sämtliche Gesichtsfarbe verschwand von ihren Wangen. Neji musterte den Unbekannten genauer. Doch so unbekannt war er ihm gar nicht. Erst vor zwei Tagen hatte er ihn im Fernsehen gesehen. Zusammen mit der Frau, die er vorhin beobachtet hatte. Die ganze Zeit über war der das Gefühl nicht losgeworden, die Beiden schon einmal gesehen zu haben. Konnte es sein? Nein. Diesen Gedanken verwarf der Hyuga schnell wieder. Temari würde so etwas nicht tun. Und wenn doch?, meldete sich eine missgünstige Stimme in ihm. Verdient hättest du es! Immerhin benahm sie sich seit einigen Monaten ziemlich schräg, obwohl er es auf die Arbeit geschoben hatte.

Die Stimme des anderen Mannes unterbrach seine Gedanken. „Ja Temari, kennen wir uns? Oder willst du mir nicht deine Begleitung vorstellen?“ Shikamarus Stimme klang gefährlich leise. Er donnerte das Tablett auf den Tisch, sodass der Wein leicht überschwappte und das Glas beinahe umfiel. Die Blondine vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Sie hatte mit dem Feuer gespielt und sich gehörig verbrannt. Sie traute sich nicht mehr aufzusehen und in das verletzte Gesicht von ihm zu schauen.
 

Shikamaru, der langsam in Fahrt kam und sich in Rage redete wurde ungeduldig von ihrem Schweigen. Nicht wissend wohin mit seinen Armen verschränkte er sie vor seiner Brust und baute sich vor der Blondine auf.

„Temari, was geht hier eigentlich vor?“ Neji umklammerte die Tischkante. Seine Knöchel waren bereits weiß vor Anspannung. Sein Gesichtsausdruck war unergründlich. Die beiden Männer schauten zu der Blondine, als diese hysterisch anfing hinter ihren Händen zu lachen. In gewissen Situationen angebracht zu reagieren war noch nie ihre Stärke. Sie legte die Hände flach auf den Tisch. Sie sah zu Shikamaru, der sie erwartend anschaute.
 

Sie holte tief Luft. „Neji – Shikamaru. Shikamaru – Neji“, stellte sie die beiden Männer einander vor und scheute es auch nur einen davon in die Augen zu sehen. Neji, der sonst eigentlich von der fixen Sorte war, begriff nur langsam das gesamte Ausmaß dessen, was hier gerade geschah. Aber eigentlich konnte er sich bereits denken, was los war. Er stand auf und reichte Shikamaru die Hand. Dieser machte keine Anstalten ihm seine zu reichen, also ließ Neji seine Hand wieder fallen. „Wie Temari bereits sagte, mein Name ist Neji Hyuga“, begann er sich vorzustellen. Temari riss geschockt ihre Augen auf. „Bitte sag nichts weiter“, flehte sie ihn an, doch Neji fuhr unbeeindruckt fort. „Ich bin Temaris Ehemann.“ Ein lautes Japsen entfloh Temari. In ihren blauen Augen glitzerten bereits zahlreiche Tränen. Shikamaru gab einen höhnischen Laut von sich. „Und ich dachte echt, ich wäre derjenige der betrogen wird.“ Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
 

Neji vergrub die Hände in den Taschen seiner Jeans. Temari schluchzte laut auf. „Tja, scheinbar haben wir uns beide geirrt“, begann er langsam. „Und wie lange lässt meine reizende Ehefrau sich bereits von Ihnen vögeln?“ Eiskalt kamen diese Worte über seine Lippen. Temari war jetzt ebenfalls von ihrem Stuhl aufgesprungen und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Ein Ohrenbetäubender Knall erklang, als Messer und Gabel zu Boden fielen. Die anderen Gäste drehten sich bereits nach ihnen um. Am liebsten wäre sie Neji auf der Stelle ins Gesicht gesprungen. Er hatte kein Recht so über sie zu reden. Nicht nach allem was passiert war!

Sie wandte sich Shikamaru zu und wollte ihn am Arm greifen, damit er nicht verschwand. Unwirsch schüttelte er sie von sich ab. Er warf ihr einen letzten Blick zu, indem eine Mischung aus Hass und Verachtung lag. Sie sah ihm nach, unfähig zu reagieren und sich zu erklären. Sie sah noch wie er das Restaurant verließ und eine rosahaarige Frau hinter ihm her sprintente und seinen Namen rief.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Naa? Hat jemand mit dieser Wendung gerechnet?

Tatsächlich war dieses Kapitel das allererste, was ich zu dieser ganzen Story geschrieben habe. Der Rest hat sich irgendwie darum entwickelt und ich habe von Anfang an immer wieder kleine Hints eingebaut, dass etwas nicht ganz der Wahrheit entspricht, was Temari angelangt.

In Kapitel 8 steht Temari auf dem Dach ihrer Wohnung und schwört sich, ab sofort ehrlich zu den Menschen um sich herum zu sein. Hat jetzt nicht so ganz geklappt. ^-^'
In Kapitel 11 weicht Temari Shikamaru auf die Bitte aus, ihre Familie kennenzulernen. Denn immerhin kennen sie ja eigentlich bereits den Mann an ihrer Seite (Neji)
In Kapitel 14 flippt Hinata so aus, weil Neji wieder Kontakt mit Tenten hat und sie aber ihre beste Freundin schützen will (damit war Temari gemeint, nicht Tenten), außerdem kamen Neji und Temari zusammen zu Hinatas Geburtstag und Temari weicht in der Szene in Hinatas Küche ihren Fragen aus, warum sie sich (damit waren Neji und Temari gemeint) so seltsam verhalten
In Kapitel 15 fragt Gaara Neji (und Temari, da sie ja verheiratet sind) ob sie wieder das gleiche zu Silvester machen. Neji antwortet mit 'Ball Drop' und der findet jedes Jahr an nur einem Ort auf diesem Planten statt (New York)
In Kapitel 17 erwähnt Gaara erneut, dass Temari ja den Trubel am Times Square liebt und jedes Jahr dort den Silvesterabend verbringt.
Die beiden letzten Hints waren tatsächlich auch die Größten. Allerdings muss man dafür natürlich im Hinterkopf haben wo der Ball Drop statt findet. ;D

Also dann! Ich hoffe ich konnte einige überraschen. Lasst gerne eure Meinung da und ob ihr damit gerechnet habt.

Beste Grüße Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  running
2021-04-25T14:09:33+00:00 25.04.2021 16:09
Woah also damit habe ich jetzt echt überhaupt nicht gerechnet. Eigentlich wollte ich jetzt alles in einem Ritt durchlesen, musste aber jetzt doch an dieser Stelle eine Pause einlegen.
Habe jetzt sogar extra nochmal in all die Kapitel mit dem Hinweisen geschaut und wenn man weiß worauf man achten muss, ist es gar nicht so unvorhersehbar.

Bin mal gespannt wie das jetzt alles weitergehen wird. 😱
Antwort von:  running
25.04.2021 16:16
Oh und die Sprünge in die verschiedenen Sichten der Figuren haben das Spannungslevel nochmal unterstrichen, was ich echt gut fand 👌🏼
Von:  Studio
2021-03-19T23:19:45+00:00 20.03.2021 00:19
Ok, also das hätte ich so gar nicht erwartet!!!! Hä.... hattest du versteckte Hinweise dazu in den vorherigen Kapis gegeben!?!?!?
Ich glaub ich muss nochmal dieses "Weihnachtszeit/Zwischen dem Jahreswechsel" Kapi(s) lesen, um die ganze Freundeskonstellation um Sasuke zu überblicken.... xD
Jetzt bin ich echt gespannt, wies hier weiter geht und natürlich mit Sasuke und Sakura!!!!
Super Kapi wie immer!
Antwort von:  FriePa
21.03.2021 19:43
Danke für deine lieben Worte. :)

Ja, ich habe immer wieder Hinweise dazu eingebaut. Im Nachwort habe ich die wichtigsten Hinweise dazu nochmal aufgeschrieben.
Ich werde mich diese Tage nochmal an eine Konstellation der Freunde setzen, damit alles klarer ist.

Oh ja, alle SasuSaku Fans kommen in den nächsten Kapiteln hoffentlich auf ihre Kosten. 🤭

Beste Grüße
Von:  Sunny_
2021-03-19T20:26:40+00:00 19.03.2021 21:26
Okay, damit habe ich nicht gerechnet. Ich bin definitiv überrascht. Der arme Shikamaru. Das Loch in das er jetzt gefallen ist, wird tief.
Temari hätte ich niemals so eingeschätzt.
Antwort von:  FriePa
21.03.2021 19:39
Oh ja. Shikamaru hat wahrscheinlich mit allem gerechnet, aber niemals mit so etwas. Er hat auch eine etwas andere Methode um mit dieser Situation fertig zu werden. Dazu später mehr ;D
Beste Grüße
Von:  Scorbion1984
2021-03-19T19:58:31+00:00 19.03.2021 20:58
Mich hast Du jedenfalls kalt erwischt, das hätte ich von Temari nicht erwartet .
Was macht Shika jetzt, das Loch ist ziemlich tief ,in das er gefallen ist .
Sakura wird alle Hände voll zu tun haben um ihn da wieder raus zu bringen.
Antwort von:  FriePa
21.03.2021 19:38
Das war natürlich auch so ein bisschen gewollt, euch ins kalte Wasser werfen zu wollen. Sorry nochmal dafür 😅
Was Shikamaru macht wird einigen wahrscheinlich auch nicht unbedingt gefallen, aber lasst euch überraschen.
Beste Grüße


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