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Öffne dein Herz für mich- 心を開いて[TodoDeku]

**Omegaverse**
von

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Part XVI – Emotions II

„Meine Mutter…“
 


 

Die Augen des Grünhaarigen weiteten sich, ein schmerzlicher Stich durchfuhr seinen Brustkorb. Was war mit ihr? Shoto hatte, seitdem sie sich kannten, kein einziges Wort über sie verloren. Behutsam legte Izuku seine rechte Hand an den Hinterkopf des Weißrothaarigen und streichelte diesen. Er konnte die Trauer spüren, die den Größeren übermannten. Eine ganze Weile verharrten sie in dieser Stellung. Shoto hatte seine Hände in sein Shirt gekrallt und zitterte weiterhin. Kurz hob Izuku den Kopf des Bunthaarigen um in dessen Gesicht sehen zu können. Er konnte die aufsteigenden Tränen in seinem verschiedenfarbigen Augenpaar sehen. Zaghaft berührte er die Wange des Größeren und wischte mit seinem Daumen über die tränenbenetzte Haut. Izuku wusste nicht was er sagen sollte, wie er reagieren sollte. Er wollte keine alten Wunden aufreißen. Er schwieg einfach und sah seinem Alpha tief in die Augen. Er wirkte in diesem Moment so verletzlich, so angreifbar. So kannte er den Bunthaarigen nicht. Der Grünhaarige realisierte, dass sein Alpha Zeit brauchte, es schien sich hier um ein sehr sensibles Thema zu handeln.
 

„Du kannst mit mir reden, Shoto. Allerdings dränge ich dich zu nichts. Wenn du dich noch nicht bereit fühlst, dann warte ich.“
 

Wieder zog der Größere den Kleineren daraufhin in eine innige Umarmung und nickte schweigend, sein Kopf ruhte wieder in seiner Halsbeuge. Ein weiterer Schauder jagte über Izukus Rücken.
 

„Ich danke dir. Womit habe ich dich bloß verdient.“
 

Ein zärtliches Lächeln legte sich auf Izukus Gesicht woraufhin er den Größeren näher an sich drückte.
 

„Das beruht ja wohl auf Gegenseitigkeit.“
 

Den restlichen Abend verbrachten sie damit, dass sie zusammen auf der Couch saßen. Izuku hatte die Decke um sie beide gelegt und las ein Buch, während Shoto an seiner Schulter eingeschlafen war. Mehrmals wagte der Grünhaarige einen Blick auf seinen Nachbarn. Shotos Gesichtsausdruck war so friedlich, wenn er schlief. Vereinzelte Strähnen hatten sich in dessen Gesicht verirrt. Ein Lächeln schlich sich auf Izukus Gesicht. Er liebte diesen Alpha einfach abgöttisch.
 

Als es jedoch schon 22 Uhr war, weckte er den Größeren, der sich nur schwerfällig aufrappeln konnte. Es fiel Beiden schwer sich voneinander zu trennen, aber es musste sein. Mehrere Minuten standen sie einfach nur da und sahen sich an.
 

„Ich will noch nicht gehen…“
 

Der Grünhaarige sah seinen Alpha traurig an. Er trat näher an ihn heran.
 

„Wie wäre es, wenn du am Samstag bei mir übernachtest. Am Freitag sind Hitoshi und Toki hier. Da wir einen Zockerabend veranstalten, wirst du wohl kaum Lust darauf haben uns Nerds zuzuschauen, oder?“
 

Die Augen des Weißrothaarigen glänzten daraufhin.
 

„Sehr gerne. Mein alter Herr fährt am Samstagmorgen auf eine Tagung also kann ich den ganzen Samstag und Sonntag bei dir verbringen.“
 

Der Grünhaarige freute sich und fiel seinem Alpha um den Hals. Er versuchte so gut es ging die Situation so erträglich wie möglich zu machen.
 

„Also ist es beschlossene Sache. Dann gute Nacht Shoto.“, zärtlich legte der Grünhaarige seine Lippen auf die es Größeren, der den Kuss daraufhin erwiderte.
 

„Dir auch eine gute Nacht, Izuku.“, der Grünhaarige spürte den Wehmut in seiner Stimme und schluckte schwer, wahrte jedoch sein Lächeln weiterhin.
 

Als der Bunthaarige gegangen war, schloss Izuku die Tür hinter sich zu. Danach lehnte er sich gegen die Tür und ließ sich nach unten sinken. Tränen drangen aus seinen Augenwinkeln hervor. Jeder Abschied verbrauchte viel Kraft. Jedes Mal, wenn er den Größeren gehen lassen musste, tat es so schrecklich weh. Am Vorabend war es ähnlich. Schluchzend zog er die Beine nah an sich heran und bettete seinen Kopf auf seinen verschränkten Armen ab. Auch die Tatsache, dass es seinem Alpha so schlecht ging. Es nahm den Kleineren sehr mit. Der Weißrothaarige litt so schrecklich und nun wurde es Izuku erst durch die Verbundenheit richtig bewusst. Shoto trug eine schwere Last auf sich.
 

Schließlich erhob sich der Grünhaarige und schlurfte auf sein Bett zu. Als er davor stand, ließ er sich einfach drauffallen. Nun brach seine Mauer in sich zusammen und Izuku weinte schrecklich. Er konnte die Tränen einfach nicht mehr zurückhalten. Es tat so schrecklich weh. Jeder Atemzug versetzte seinem Herz einen schmerzlichen Stich. Er verkrampfte seine Hände im Bettlacken und zog sein All Might Kissen in eine innige Umarmung. Izuku erschreckte sich vor sich selbst. Dass diese Verbundenheit ihn jede Emotion seines Partners spüren ließ. Also musste Shoto in diesem Moment auch seine Traurigkeit wahrnehmen. Immer mehr drückte Izuku sein Kissen zu sich. Wie kann er Shoto bloß helfen? Was konnte er tun, damit es ihm besser ging? Der Kleinere war mit allem restlos überfordert.
 

Alles war so neu. Seine Gefühle dem Bunthaarigen gegenüber, vor gerade mal 24 Stunden hatte er sein erstes Mal und wurde gematet. Eigentlich fühlte sich der Kleinere beflügelt. Izuku war glücklich, daran bestand kein Zweifel. Aber seinen Alpha so traurig zu sehen, zerriss ihm das Herz. Was damit zusammenhing, dass der Weißrothaarige ihn ebenfalls so liebte, dass er schon Verlustängste verspürte, die den Größeren wohl an vergangene Tage erinnerte. Wenn Izuku ehrlich zu sich selbst war, lernte er den Größeren jetzt erst richtig kennen. Aber dass er ein liebenswerter Alpha war, daran hatte Izuku keine Zweifel. Der Grünhaarige wusste nicht wie lange er noch wach da lag, irgendwann mussten ihm vor Erschöpfung die Augen zugefallen sein.
 


 

Der nächste Tag in der Agentur lief schleppend. Der Grünhaarige hatte eine sehr unruhige Nacht und war demnach sehr müde. Gähnend saß er vor seinem Schreibtisch und versuchte die Informationen vom Heldenmörder so gut es ging zusammenzutragen. Er versuchte sich so gut es ging abzulenken. Da kam ihm das Projekt gerade recht. Ein Klopfen ließ ihn kurz innehalten.
 

„Ja?“
 

Die Tür öffnete sich und Tsuchi trat durch die Türschwelle. In seinen Händen hielt er zwei Tassen heißen Tee. Eine Tasse reichte er dem Grünhaarigen, der diese dankend entgegennahm.
 

„Ich denke mal, der hier wird dir den Morgen etwas versüßen. Hab extra viel Zucker reingemacht. Alles klar bei dir? Du wirkst so bedrückt“, der Silberhaarige schloss die Tür und lehnte sich gegen sie.
 

Izuku senkte seinen Blick und widmete seine Aufmerksamkeit dem Tee.
 

„Danke Tsuchi. Naja wie man es nimmt. Könnte besser sein.“
 

Der Silberhaarige schritt an dem Grünhaarigen vorbei und lehnte sich an Shotos Schreibtisch. Besorgt sah er den Kleineren an.
 

„Es ist hart, oder?“
 

Irrtiert blickte Izuku den Größeren an und ließ daraufhin seinen Blick wieder sinken.
 

„Hat Shoto es dir erzählt?“
 

Tsuchi schüttelte den Kopf: „Nein, hat er nicht, aber es ist offensichtlich. Er hat dich gematet oder? Deswegen gestern auch der Schal.“
 

Erst jetzt fiel Izuku auf, dass er heute ein schlichtes Hemd trug, der Kragen war sehr niedrig. Vor Schreck hielt er seine Handfläche an den Nacken.
 

//Verdammt, ist die Wunde noch sichtbar?//
 

Ein Kichern ließ ihn innehalten.
 

„Keine Sorge, die Wunde ist verheilt, man sieht fast nichts mehr. Aber Shoto hatte sich die letzte Zeit anders verhalten. Du musst ihm echt den Kopf verdreht haben. So aufgewühlt hatte ich ihn noch nie erlebt.“
 

Die Augen des Grünhaarigen weiteten sich. Währenddessen trank der Silberhaarige ein Schluck aus seiner Tasse.
 

„Du musst wissen, ich bin ebenfalls mit einem Omega verbunden. Durch diese Verbundenheit lernt man seinen Partner erst richtig kennen. Lernt wie der Gegenpart sich fühlt, was man tun kann, damit es ihm besser geht. Man geht Kompromisse ein. Die Beziehung zwischen Alpha und Omega ist nicht mit denen der Beta vergleichbar. Sie ist intensiver. Erlebt Höhen und Tiefen auf sonderbare Art und Weise. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Shoto und du, ihr steht noch ganz am Anfang. Du hast auch schlimme Zeiten hinter dir, oder?“
 

Izuku sah verdutzt den Alpha an. Hatte Shoto ihm etwas davon erzählt?
 

„Shoto hat viel von dir gesprochen. Was für ein talentierter und liebenswerter Junge du doch wärst. Auch, dass du gemobbt wurdest, weil du ein Quirkloser bist. Dein Alpha wurde also schon vorher mit den Schattenseiten deines Lebens konfrontiert. Aber ich denke mal, dass er nicht so viel von sich selbst Preis gegeben hat, oder?“
 

Izuku ließ daraufhin seinen Kopf sinken. Wenn er so darüber nachdachte, hatte Shoto kaum etwas von sich erzählt. Er wusste, dass der Weißrothaarige ein schlechtes Verhältnis zu seinem Vater zu haben scheint. Er wusste auch, dass er noch zwei ältere Geschwister hatte, mit denen er aber kaum ein geschwisterliches Verhältnis pflegte. Mehr aber auch nicht. Traurig sah Izuku auf seine Tasse.
 

„Kann ich dich was fragen, Tsuchi?“
 

„Sicher, Kleiner, schieß los.“
 

Kurz schluckte der Kleinere ehe er den Alpha vor sich ansah.
 

„Du kennst doch Shoto schon länger…. Ich spüre, dass es ihm nicht so gut geht. Nicht wegen mir, aber es scheint etwas mit seiner Mutter zu tun zu haben. Weißt du hier etwas drüber?“
 

Die Augen des Alphas weiteten sich.
 

„Was hat er dir genau erzählt?“
 

„Das ist es ja,.. nicht wirklich viel. Aber er scheint starke Verlustängste zu haben und ich konnte nur heraushören, dass ihm wohl so etwas schon einmal widerfahren ist.“
 

Der Silberhaarige senkte traurig den Kopf und trank den Rest seines Tees.
 

„Da kann ich dir leider auch nicht viel drüber sagen. Ich bin zwar sein bester Freund, aber das Thema wird totgeschwiegen. Shoto redet leider nicht drüber und frisst es eher in sich rein. Was ich aber weiß ist, dass er damals fünf Jahre alt war, als er von seiner Mutter getrennt wurde. Aber wieso, weshalb, warum. Keine Ahnung. Aber selbst, wenn ich näheres wüsste, ich würde es nicht sagen. Ich finde, das ist etwas was Shoto dir selbst sagen sollte. Das verstehst du doch sicher, oder?“
 

Ein Schock durchfuhr den Kleineren. Traurig senkte Izuku seinen Blick.
 

//Shoto war damals noch ein Kleinkind gewesen? Wie schrecklich…//
 

„Keine Sorge, Tsuchi. Ich verstehe das.“
 

„Ach ja bevor ich es vergesse…“, der Silberhaarige kramte in seiner Hosentasche und zog einen USB-Stick hervor und überreichte ihn dem Kleineren.
 

„Die Blutgruppen der bisherigen Opfer. Endeavor meinte, dass ich dir diese noch geben soll. Deswegen war ich eigentlich auf dem Weg hierher.“
 

„Vielen Dank Tsuchi.“, Izuku steckte den Stick direkt in den PC und lud die Datei hoch. Als diese geladen war, erschien eine lange Liste.
 

„Das ist ja der pure Wahnsinn“, Izuku fischte die Zeugenaussagen aus der Mappe und las sie sich durch. Der Silberhaarige trat hinter den Kleineren und starrte ebenfalls gebannt auf den Bildschirm.
 


 


 

„Hier, sieh mal Tsuchi. Alle Opfer waren zum Angriffszeitpunkt bewegungsunfähig. Ihnen wurden blutige Verletzungen in Form von einfachen Schnitten zugefügt. All Might erwähnte gestern, dass der Heldenmörder scharfe Waffen mit sich führt. Laut Zeuge A konnte er sich nach 15 Minuten wieder bewegen.“
 

Tsuchi suchte den Namen in der Liste. Kurz ging er neben Izuku in die Hocke und wischte mit der Maus hin und her.
 

„Blutgruppe B. Sieh mal.“
 

Izuku nahm daraufhin die nächste Zeugenaussage unter die Lupe.
 

„Bei Zeuge B waren es 10 Minuten.“, der Grünhaarige suchte ebenfalls in die Liste nach.
 

„AB…“
 

„Zeuge C nach weniger als 5 Minuten“
 

„Hier“, Tsuchi zeigte mit dem Zeigefinger auf den Bildschirm:“ Blutgruppe 0“.
 

Izuku schaute gebannt auf den PC und legte seine Stirn in Falten. Er ließ sich in den Stuhl zurückfallen und zog seine Knie hoch, sodass er seine Arme um sie betten konnte. Dabei richtete er seine Brille, die vorher etwas runtergerutscht war.
 

„Es siehst so aus, als ob die Bewegungsunfähigkeit mit der Blutgruppe zusammenhängt. Moment, ich habe sowas doch schon einmal irgendwo gehört. Wo war das doch gleich“, Izuku zog eines seiner Notizbücher aus der Tasche und blätterte die Seiten durch.
 

Tsuchi erhob sich und blickte dem Kleineren über die Schulter. Er war erstaunt, wie schnell Izuku die erforderlichen Informationen aus dem Material verarbeitete und zusammenfügte. Der kleine Omega war ein wahres Genie. Auf diesem Posten machte ihm echt keiner etwas vor. Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen des Silberhaarigen. Sein bester Freund hatte sich echt einen interessanten Partner ausgesucht.
 


 

„Hier, eine Spezialität, die den Gegenüber bewegungsunfähig macht. Vor einem Jahr lief einmal eine Dokumentation über Blutspezialitäten im Fernsehen. Eine dieser Spezialitäten nannte sich Blutgerinnung. Der Anwender fügt dem Opfer eine Schnittverletzung zu, kostet von dessen Blut und erlangt hierdurch die komplette Kontrolle über die Mobilität. Nachteil dieser Spezialität, sie ist von der Blutgruppe abhängig, B hat die längste Zeitdauer, dann AB und danach folgt A. Die kürzeste Wirkungsdauer hat somit 0“.
 

„Das ist ja echt Wahnsinn, Kleiner.“, dem Silberhaarigen kippte die Kinnlade herunter.
 

In diesem Moment ging die Tür auf und Shoto trat in den Raum. Etwas irritiert blickte er zwischen seinem besten Freund und Izuku hin und her.
 

„Hallo? Hab ich was verpasst?“
 

Izuku zuckte kurz zusammen, ehe er sich zu seinem Alpha umdrehte. Sein Herz machte einen erfreulichen Hüpfer. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es schon 12 Uhr war.
 

„Hey Shoto, so früh schon hier heute?“
 

„Englisch ist ausgefallen, Present Mic hat sich eine Stimmbandzerrung zugezogen.“
 

//Ernsthaft jetzt?//
 

Der Silberhaarige drehte sich daraufhin ebenfalls um und schlug seinem Kumpel auf die Schulter.
 

„Shoto, du wirst es nicht glauben. Der Kleine hier ist ein wahres Genie. Er hat das Rätsel gelöst.“
 

Irritiert blickte das heterochrome Augenpaar zu dem Grünhaarigen, der daraufhin ebenfalls zu grinsen begann.
 

„Wie jetzt?“
 

„Na, er hat die Spezialität des Heldenmörders herausgefunden. Sieh dir das mal an.“, Tsuchi packte Shoto am Handgelenk und legte ihm alles vor, was der Grünhaarige bislang herausgefunden hatte. Die Augen des Weißrothaarigen weiteten sich.
 

„Ernsthaft jetzt?“
 

„Ja ernsthaft jetzt. Shoto, sorg ja dafür, dass der Kleine hier einen Sonderstatus bekommt. So jemand verdient eine Auszeichnung. Ich habe noch nie so einen Charaktertyp erlebt. Ich bin echt baff. Es freut mich, dass ihr zwei zueinander gefunden habt.“
 

„Eh?“, der Bunthaarige sah seinen besten Freund ungläubig an und eine Schamröte schoss ihm in die Wangen. Izuku saß einfach nur da und sah dem Spektakel weiter zu. Ein Kichern konnte sich der Kleinere nicht verkneifen.
 

„Nichts eh. Denkst du ich hab Tomaten auf den Augen? Keine Sorge, ich verrate nichts weiter. Ich lass euch Turteltauben dann jetzt mal allein ~“, der Silberhaarige zwinkerte dem Kleineren zu.
 

„Redet mal miteinander.“
 

Daraufhin nahm Tsuchi seine Tasse und verließ den Raum. Nun waren Shoto und Izuku allein im Büro. Eine Zeit lang schwiegen sich beide an, eine unangenehme Stille trat ein. Izuku ließ seinen Blick wieder sinken und schrieb an seiner Zusammenfassung weiter. Der Weißrothaarige sah mehrmals zu dem Kleineren rüber, wenn Izuku nicht hochschaute. Nach einer halben Stunde des Todschweigens kam Shoto auf Izuku zu, ging vor ihm in die Hocke und sah zu ihm hoch. Izuku hielt kurz inne und wand den Blick ab. Erst als er die warme Handfläche auf seiner Wange spürte, blickte er seinen Alpha an.
 

„Du hast gestern geweint, habe ich recht?“
 

Der Grünhaarige verkrampfte, biss sich auf die Unterlippe und wollte sich wieder seinen Aufzeichnungen widmen, bis der Größere ihn daran hinderte, indem er seine Hand auf die des Kleineren legte.
 

„Izuku… hey… bitte rede mit mir.“
 

Der Besagte ließ daraufhin seinen Stift fallen und seufzte aus, stützte dabei seinen Kopf auf einem Arm ab. Dem Grünhaarigen versagte in diesem Moment die Stimme. Es war ein Wimmern, dass den Weißrothaarigen erreichte.
 

„Ja…“
 

Der Größere stand auf und zog Izuku daraufhin zu sich hoch. Dabei griff er nach dem Kinn des Kleineren und hob dieses an. Seine Augen füllten sich wieder mit Tränen.
 

„Warum Shoto? Warum hast du mir nie erzählt was dich bedrückt?“
 

Der Weißrothaarige zog Izuku in eine innige Umarmung. Er wusste, dass sein Gefühlsausbruch gestern den Kleineren sehr aufgewühlt hatte. Shoto hätte wissen müssen, dass durch ihre Verbindung der Grünhaarige intensiver auf seine Gefühle reagiert. Er war so dumm, so egoistisch.
 

„Es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du wegen mir weinst. Was kann ich tun, damit es dir wieder besser geht?“
 

Izuku hob daraufhin seinen Kopf und schaute aus dem Fenster.
 

„Sei in Zukunft bitte ehrlich zu mir. Ich kann verstehen, dass du über einige Dinge nicht sprechen kannst, aber … wenn das zwischen uns funktionieren soll, musst du lernen mir zu vertrauen, Shoto. Ich mag zwar ein Omega sein, aber ich ertrage viel. Das müsste ich inzwischen einige Male bewiesen haben. Ich bin nicht schwach.“
 

„Ich weiß.“, hauchte der Bunthaarige und schloss seine Augen. „Ich versuche an mir zu arbeiten, dass verspreche ich dir, Izuku. Und ich bin stolz auf dich.“ Der Bunthaarige sog wieder diesen Duft ein, der seine Sinne benebelte. Niemals würde er zulassen, dass seinem kleinen Omega etwas passierte. Izuku lächelte zärtlich in sich hinein.
 

//Ach Shoto, manchmal raubst du mir echt jeglichen Sinn und Verstand..//
 


 

Am späten Nachmittag hatte Izuku seinen Bericht fertig. Als er alles in seiner Mappe abgelegt hatte, machten er und Shoto sich auf den Weg zum Todoroki-Anwesen. Dort angekommen, widmete Izuku seine Aufmerksamkeit wieder dem Boxsack und schlug mehrmals auf ihn ein. Shoto stand an der Seite und beobachtete den Grünhaarigen dabei, wie er sich mehr und mehr verausgabte. Die Schweißperlen rannten ihm bereits über sein überhitztes Gesicht. Heute ließ der Bunthaarige den Kleineren wüten. Nur gut, dass heute keiner bei ihm zuhause war. Sein Vater hatte noch ein Meeting, das wohl bis Mitternacht andauerte und seine Schwester war mit Freunden im Kino und danach noch in der Stadt unterwegs. Somit hatte der Größere heute sturmfrei.
 

Nach dem Training saßen sie draußen im Garten. Stille umgab sie, nur das Zirpsen der Insekten war zu hören. Auch wurde der Garten von Glühwürmchen erhellt. Beide trugen lediglich einen Yukata. Da sich im hinteren Teil des Gartens ein Badeteich befand, wollten sie sich dort abkühlen. Der Sommer hatte heute wieder sein Bestes gegeben. Die Außentemperatur erreichte wieder fast die 40-Grad-Grenze. Izuku warf seinen Kopf in den Nacken und starrte den Himmel über ihnen an. Die Sterne kamen bereits zum Vorschein. Vereinzelt waren Sternschnuppen zu sehen. Die Augen des Grünhaarigen leuchteten auf.
 

„Sieh mal Shoto, eine Sternschnuppe.“
 

Der Weißrothaarige sah ebenfalls hinauf. Danach rutschte er näher an Izuku heran und legte behutsam seinen Arm um den Kleineren. Izuku hielt kurz inne, ehe er sich an seinen Alpha schmiegte und ihm dabei wieder tief in die Augen sah. Shoto überbrückte die letzten Centimeter und legte zärtlich seine Lippen auf die des Kleineren. Kurz keuchte der Kleinere auf als er realisierte, dass sie gerade im Todoroki-Anwesen saßen. Allerdings war der Gedanke je vergessen als Shoto ihn am Becken packte und zu sich auf den Schoss zog. Nun saß der Grünhaarige rittlings auf seinem Schoß und sah ihn wieder mit diesem verführerischen Blick an. Kurz schluckte der Größere als er den Kleineren genauer anblickte. Dieser Kontrast von Sternenhimmel und die leuchtenden Sterne um ihn herum. Diese wunderschönen wiesengrünen Augen, die seinesgleichen suchten. Die Liebe, die diese ausstrahlte. Dieses Feuer was auch sein eigenes bereits so oft entfacht hatte.
 

Sie schauten sich eine Zeit lang tief in die Augen, ehe der Größere den Kleineren hochhob und ihn im Brautstyle zum Badeteich trug. Izuku genoss die Zweisamkeit und verbarg seinen Kopf in dessen Halsbeuge. Dabei atmete der Grünhaarige mehrmals gegen die empfindliche Haut, sodass ein wolliger Schauer über Shotos Rücken lief. Als er den Kleineren wieder herunterließ, stand dieser bis zu den Knien im Wasser. Danach zog der Weißrothaarige dem Kleineren den Yukata aus und widmete sich danach seinem eigenen. Izuku beobachtete ihn heimlich dabei und ließ seinen Blick über dessen Schulter und Rücken gleiten.
 

//Er sieht so gut aus…~//
 

„Hey~“, ehe Izuku aus seiner Blickstarre erwachen konnte, wurde er auch schon umgeworfen. Mit einem lauten „Platsch“ landete er Mitten im Teich. Als der Grünhaarige wieder auftauchte, sah er sich um. Von seinem Alpha fehlte jede Spur.
 

„Shoto?“
 

Kurz darauf vernahm er wieder die Gegenwart des Bunthaarigen. Ein warmes Paar Lippen saugte sich an Izukus Halsbeuge fest, woraufhin der Grünhaarige genüsslich aufkeuchte. Dabei warf er wieder seinen Kopf in den Nacken. Die Hände des Weißrothaarigen begaben sich wieder auf Wanderschaft und fuhren seitlich an Izukus Hüfte entlang. Daraufhin drehte der Weißrothaarige den Kleineren zu sich um und vereinte seine Lippen mit denen seines Gegenübers. Zärtlich küssten sie sich. Sachte fuhr die Hand des Weißrothaarigen an dem Oberarm des Kleineren entlang und bemerkte wie die Haut unter dessen Berührungen erschauderte. Die andere Hand wanderte an der Wirbelsäule des Grünhaarigen entlang. Kurz darauf bewegten sich beide Hände auf einen gemeinsamen Punkt zu. Als sie das Gesäß des Grünhaarigen erreichten, packten sie zu und ließen Izuku erneut aufkeuchen.
 

„Na gefällt dir das ~“, zärtlich knabberte Shoto am Ohrläppchen seines Gegenübers, der daraufhin grinsend in dessen Schritt fasste. Ein überraschtes Keuchen stahl sich aus Shotos Kehle. Das kam überraschend. Izuku hingegen sah seinen Alpha verführerisch an.
 

„Das sagt gerade der Richtige~“, hauchte der Grünhaarige und ließ von seinem Partner ab.
 

Ein leicht verärgertes Murren ließ den Kleineren wissen, dass sein Mate nicht damit einverstanden war, dass er Distanz zwischen sie gebracht hatte. Izuku wusste, dass er dem Größeren nicht widerstehen konnte. Da er allerdings am Ende seiner Heatphase ist, wollte er kein Risiko eingehen. Nur gut, dass er immer noch sein Halsband trug. Sonst wäre er dem Alpha komplett verfallen. Um die Lage zu entspannen, schlug Izuku seinen Arm seitlich über das Wasser und katapultierte eine große Ladung Wasserfontänen auf den Größeren. Da dieser die Attacke nicht kommen sah, wurde er von einer großen Welle überrollt. Izuku konnte nicht anders und lachte herzlich auf. Als der Bunthaarige sich das Wasser aus den Haaren geschüttelt hatte, sprang er auf den Kleineren und kitzelte ihn durch. Der Kleinere krümmte sich vor Lachen, Tränen stahlen sich bereits aus seinen Augenwinkeln.
 

„Hahaha, ah~ Shoto hör auf, das kitzelt~“

„Nana, du musst bestraft werden, Kleiner~“

„Shoto hör auf, ich kann nicht mehr, bitte~ Hahaha~“
 

//Ach Shoto, warum kannst du nicht immer so ausgelassen sein? Es steht dir so viel besser, wenn du lachst~.//



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuna_musume_satan
2020-11-26T04:10:46+00:00 26.11.2020 05:10
Och Manno ich hatte schon die Hoffnung auf ein lemon.
Hach die beiden haben es echt nicht leicht gehabt in der Vergangenheit. Ich bin sooo neugierig wie es weitergehen wird
Antwort von:  Mina_Tara
28.11.2020 13:55
Ja, wollte es hier nicht eskalieren lassen xD Aber es wird noch Lemons geben :)
keine Sorge :D


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