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Common Ground

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Seufzen, Brüten, Überraschungen und das eine oder andere Déjà-vu.
Soweit die Zusammenfassung diesmal. ;)
Der Titel ist wie üblich inspiriert von einem äußerst hörenswerten Song, diesmal „From your favourite sky“ von I Am Kloot, der hier (unter leicht anderen Vorzeichen) ziemlich gut passt.
Wenn die Story zu Ende ist, hau ich auch gerne mal meine Playlist raus, wenn sie irgendwen interessiert ^^°

Ein kleiner Hinweis noch:
Es wird nicht besonders explizit dargestellt, deshalb hab ich keine offizielle Warnung davor geschalten, aber in diesem Kapitel wird (kurz) häusliche Gewalt thematisiert.

Viel Freude beim Lesen! Komplett anzeigen

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Who am I? (To pull the stars from your sky.)

Regen prasselte an die getönten Fensterscheiben und begann lange Bahnen zu ziehen, als die Limousine anfuhr. Setos Gedanken verhielten sich nicht viel anders als die Wassertropfen: Sie folgten einer Spur, teilten sich auf, verbanden sich mit anderen, brachen einfach ab. Wild, unkoordiniert, ohne System – wie schon auf der gesamten Busfahrt. So sehr er auch versucht hatte, an die Zukunft zu denken, die nächsten Tage und Stunden, seine Rückkehr nach Hause, in sein Büro, die Firma, die Anrufe und Meetings der nächsten Wochen, die neue Duel Disk, die Release-Show, das Turnier, immer wieder hatten sie einen neuen Weg gefunden, um zur jüngeren Vergangenheit zurückzukehren. Zu Devlin, ihrem Streit, dem Dino-Block, dem Feuer, dem Hass in Devlins Augen.

Es war vorbei, verdammt! Warum wühlte ihn das alles noch immer so auf?!

Er konnte doch auch sonst immer ganz wunderbar mit allem Möglichen abschließen. Er traf seine Entscheidungen, er stand dazu, handelte nach ihnen und fertig. Fehler gab es nicht. Manche Entscheidungen hatten im Nachhinein betrachtet vielleicht etwas bessere Konsequenzen als andere, aber am Ende konnte – musste – man aus allem etwas machen. Einen Weg zurück gab es nicht.

Aus dem Augenwinkel bemerkte Seto eine unscheinbare Bewegung auf der rechten Seite. Ein Fahrradfahrer stand neben ihnen an der roten Ampel. Seine Brust zog sich unwillkürlich zusammen.

Devlins Blick blieb starr nach vorne auf die Ampel gerichtet, seine Hände fest um die roten Lenkergriffe geschlossen, der Rucksack und die Reisetasche hingen schwer über seinem nach vorne gelehnten Körper und glänzten vom Regen. Tropfen lösten sich von seinen Haaren, glitten über sein Gesicht nach unten, einzelne blieben an seinen Lippen hängen. Beiläufig strich er sich eine nasse Strähne aus dem Gesicht. 

Wie vor ein paar Tagen im Schwimmbad. In Setos Bauch begann es zu kribbeln.

Kaum merklich schüttelte er den Kopf, um die Bilder wieder so tief zu vergraben, wie sie es verdienten, und sich auf die Gegenwart zu fokussieren.

Sofort als die Ampel auf Grün schaltete und die Limousine sich in Bewegung setzte, trat auch der Schwarzhaarige entschlossen in die Pedale und lehnte sich in die Kurve, um im Gegensatz zu ihnen nach rechts abzubiegen. Auf der folgenden langen Geraden nahm er für ein paar Sekunden die Hände vom Lenker und richtete sich auf, so als wolle er dem Regen, der ihm entgegenpeitschte, mit der Kraft seines ganzen Körpers entgegentreten. Seto schluckte. Die Entfernung wurde größer, die Umrisse unschärfer, bis Devlin und sein Fahrrad schließlich ganz aus seinem Blickfeld verschwunden waren. Das Kribbeln verschwand und ließ nur jene ungewohnte Schwere zurück, die Seto schon den ganzen Tag begleitete und ihn noch etwas tiefer in die weichen Polster zu drücken schien.
 

Es gab gefühlt keine Stelle an Duke, die nicht triefte und tropfte, als er endlich im Flur seiner Wohnung stand. Schnell schlüpfte er aus seinen Schuhen und versuchte mit so wenigen Schritten wie möglich in sein kleines Badezimmer zu kommen. Die nasse Tasche und der Rucksack wurden auf den Fliesen abgestellt, seine Jacke hing er an der Kapuze über den Duschkopf, sodass sie direkt in den Abfluss abtropfen konnte. Der Pullover und das T-Shirt waren noch halbwegs trocken geblieben, was man von seiner Jeans leider nicht behaupten konnte. Mit routinierten Handgriffen öffnete er Gürtel, Knopf und Reißverschluss und musste den klammen, schwarzen Stoff regelrecht von seinen Beinen schälen. Warum zum Teufel kaufte er auch immer Slim Jeans? Schließlich hatte er die Hose ausgezogen und wollte sie gerade ebenfalls in die Dusche hängen, da hielt er mitten in der Bewegung inne. Etwas Weißes blitzte aus der hinteren rechten Hosentasche hervor.

Was war das denn? Seine Stirn legte sich in Falten, als er was auch immer es war vorsichtig herauszog.

Ein Zettel, kariert, gefaltet …

Sein Herz machte einen Sprung. Die Zeichnung! Achtlos ließ er die Hose neben sich auf den Boden fallen. Das Papier war vollkommen aufgeweicht, hatte an den Rändern dunkle Flecken von der schwarzen Hose und war durch das lange Daraufsitzen regelrecht zusammengeklebt. Wenn es so trocknete, bekäme er es nie wieder unbeschadet auseinander! Behutsam begann er das Blatt zu entfalten.

Schon konnte er überlagerte Bleistiftstriche durchscheinen sehen. Die erste Hälfte war geschafft. Jetzt ganz vorsichtig, das Papier war nicht das beste …

Langsam und millimeterweise, fast als hätte er es mit einer alten Schriftrolle oder einem brüchigen Pergament zu tun, löste er die beiden verbliebenen Papierschichten voneinander. Sein Herz hämmerte schnell und voller Aufregung gegen seinen Brustkorb, doch er versuchte geradezu krampfhaft seinen Atem flach zu halten, als könnte er damit andernfalls das empfindliche Objekt in seinen Händen beschädigen.

Die ersten Linien kamen zum Vorschein: seine Haare, Füße, Beine, der Arm auf dem Knie, seine Stirn, Augen, Nase … gleich, gleich hatte er es geschafft, nur noch zwei Zentim- …

Plötzlich, fast ruckartig, verschwand der ohnehin kaum spürbare Widerstand zwischen seinen Händen. Die durchweichten Fasern hatten nachgegeben, das Papier war entlang des Mittelfalzes zerrissen.

„Scheiße!“, fluchte er laut und starrte fassungslos und wie gelähmt auf die zwei nassen Papierhälften in seiner Hand. In seinen Augen brannte es verräterisch, doch er blinzelte die sich ankündigenden Tränen gerade noch weg. Das konnte dieser dämliche Idiot vergessen, dass er noch ein zweites Mal wegen ihm rumheulte! Mit einem einzelnen, leisen Schniefen schluckte er den Kloß in seinem Hals hinunter und marschierte geradewegs zum Mülleimer in der Küche.
 

„Seto, du bist wieder da!“

Kaum hatte er die Tür geöffnet, kam Mokuba auch schon auf ihn zugestürmt und schlang die Arme um seine Taille. Eigentlich hatte Seto fest vorgehabt, zumindest ein wenig sauer auf ihn zu sein, für das, was er getan hatte, aber er musste schnell einsehen, dass er dazu aktuell nicht in der Lage war. Dafür war er viel zu erleichtert, wieder zu Hause zu sein und seinen kleinen Bruder wiederzusehen. Endlich vertrautes Terrain, in jeder Hinsicht! Alles würde wieder so sein wie vorher. Er würde wieder so sein vorher. So dezent wie immer erwiderte er die Umarmung, doch Mokuba schien trotzdem bemerkt zu haben, dass etwas anders war, denn der Kleine ließ ihn schneller als erwartet wieder los und sah betreten zu Boden. „Entschuldige, dass ich deinen Laptop und dein Handy genommen habe! Ich wollte eben einfach, dass du wirklich mal … dabei bist, weißt du? Dass du die volle Erfahrung hast und auch mal abschalten kannst. Dein Laptop und dein echtes Handy liegen auf deinem Schreibtisch.“

„Mhm.“ Setos Miene blieb unbewegt und er sah seinen kleinen Bruder streng an. „Über die genauen Konsequenzen mache ich mir noch Gedanken und werde dich darüber informieren.“

Mokuba sah noch immer auf seine Füße und nickte schuldbewusst.

„ … morgen.“, fügte Seto daraufhin mit einem kaum merklichen Seufzen hinzu.

Der Kleine hob den Kopf und für den Bruchteil einer Sekunde lag Unglauben in seinem Blick, doch dann eroberte sofort wieder ein breites Grinsen seine Lippen.

Aus dem Augenwinkel sah Seto, wie Roland, der den Koffer nach oben geschafft hatte, bereits die Treppen wieder herunterkam. „Ich packe jetzt aus, dann essen wir.“

„Alles klar! Es gibt Lasagne!“ Mit diesen Worten sprintete Mokuba an Roland vorbei nach oben und Seto schüttelte schmunzelnd den Kopf. Für den Moment war er einfach nur froh, wieder da zu sein. Die unangenehmen Themen konnten auch noch bis morgen warten.
 

Das Auspacken und Wegräumen seiner Sachen gab Duke erstmals genügend Ruhe, um sich ernsthaft mit der Frage zu befassen, was er nun eigentlich morgen früh um neun dem Vorstand von Industrial Illusions erzählen würde. Ursprünglich war das Thema Duel Disk ja gar nicht komplett vom Tisch gewesen, nur dass Kaiba selbst sich nicht mehr darum kümmern wollte. Aber da hatte es auch die Entwürfe noch gegeben. Jetzt hingegen ...

Was sollte das für ein Anruf bei Kaibas Entwicklungsabteilung werden?

„Guten Tag, ich habe mit Ihrem Chef vereinbart, dass wir eine Duel Disk für Dungeon Dice Monsters entwickeln. Es gab sogar schon erste Pläne.“

„Was meinen Sie, ‚es gab‘?!“

„Es gab sie eben. Aber jetzt nicht mehr. Und Ihr Chef wird auch nicht nochmal mit der Sprache rausrücken. Im Gegenteil, wenn Sie damit zu ihm gehen, wird er vermutlich so tun, als könne er Sie nicht hören. Aber hey, sehen Sie es mal positiv, das bedeutet, Sie dürfen selbst kreativ werden!“

Seufzend rieb er sich mit den Händen über das Gesicht und ließ sich auf sein Bett sinken. Wem machte er eigentlich etwas vor, die Sache war gestorben. Das Thema würde in der KC ohnehin versanden, wenn unter den Mitarbeitern bekannt würde, dass es dafür keinen Rückhalt von Kaiba gab.

Ein paar Minuten lang blieb er einfach so sitzen, die Ellenbogen auf den Knien aufgestützt, das Gesicht in den Händen vergraben, seine Gedanken leer und ziellos.

Erst ein lautes Knurren seines Magens holte ihn in die Realität zurück und trieb ihn in die Küche. Der Blick in den Kühlschrank fiel einigermaßen ernüchternd aus. Verdammt, er hätte noch an einem Supermarkt halten sollen! Sein Blick wanderte aus dem Fenster: Draußen tropfte noch immer der Regen von den Bäumen und Dächern, im Badezimmer seine Jacke und seine Hose von der Dusche. Nein, noch einmal nach draußen gehen fiel aus.

Im Tiefkühlfach fanden sich noch eine Packung Mini-Frühlingsrollen sowie eine halbvolle Tüte Edamame. Immerhin, besser als nichts. Schulterzuckend griff er sich eine Pfanne für erstere sowie eine Schüssel für zweitere. Sicherlich nicht das elaborierteste Abendessen, aber ein Abendessen.
 

Mokuba hatte sein erstes Stück Lasagne schon zur Hälfte vernichtet (anders konnte man den Prozess nicht beschreiben), als er endlich die Frage stellte, mit der Seto schon die ganze Zeit gerechnet hatte: „Also, wie war es?“ Große, graue Augen sahen ihn erwartungsvoll an.

Reinfall, Fiasko, Katastrophe, schoss es ihm in genau dieser Reihenfolge in den Kopf, doch in letzter Sekunde konnte er sich zurückhalten und atmete nur einmal gedehnt aus.

„Oh.“, erwiderte Mokuba hörbar enttäuscht, bevor erneut Neugier in seinen Augen aufschien: „Aber so leicht kommst du mir trotzdem nicht davon, Seto! Jetzt erzähl schon: Was habt ihr so gemacht?“

Himmel, musste er denn jetzt allen Ernstes wirklich noch darüber reden?! Er hatte es hinter sich gebracht, das musste doch eigentlich reichen!

„Komm schon, Seto! Von Anfang an! Ich geb dir auch Stichworte! Die Busfahrt …“

Ihm entfuhr ein leises Seufzen. Es hatte ja doch keinen Zweck. „ … war die Hölle auf Erden. Es war laut, es war anstrengend, Arbeiten war völlig unmöglich.“

„Also wusstest du da noch gar nicht, dass …“

Seto nickte und fuhr zügig fort: „Wir kamen an, die Zimmer wurden verteilt, es gab Abendessen …“

Fast schon entrüstet legte Mokuba die Gabel beiseite und schüttelte energisch den Kopf. „Halt, halt, langsam! Du kannst doch nicht einfach wesentliche Punkte auslassen! Mit wem warst du im Zimmer?“

Wieder dieses Stechen in seiner Brust. „Devlin. Es … war ein Zweierzimmer.“

„Okay, und das hat gut funktioniert?“

Seto schluckte, seine Finger spielten mit einer Ecke der Stoff-Serviette neben dem Teller. Nun, das hing wohl davon ab, was genau man in diesem Zusammenhang unter ‚gut‘ und ‚funktionieren‘ verstehen wollte, bis wohin sich die jeweilige Definition erstreckte und wann genau man den Kipppunkt ansetzte. Aber das ging seinen kleinen Bruder nun wirklich nichts an. Außerdem wollte er das freudige Funkeln in dessen Augen nicht trüben. So entschied er sich für eine allgemeine, trotz allem aber definitiv zutreffende Antwort: „Besser jedenfalls, als es mit Wheeler oder Taylor funktioniert hätte.“ Und der Meinung war er trotz allem immer noch. Lieber eine zerrüttete Geschäftsbeziehung als Blut an den Händen.

„Na, immerhin. Und da hast du dann festgestellt, dass du nicht arbeiten kannst?“

„Kurz bevor du so freundlich warst, es mir auch noch einmal direkt mitzuteilen.“

Mokuba rieb sich mit dem Finger die Nasenspitze und lächelte verschmitzt. „Ein bisschen hätte ich das ja schon gerne gesehen.“

„Frag doch Devlin, der war dabei!“ Die Antwort war ihm beinahe automatisch von der Zunge geglitten und im Tonfall ärgerlicher ausgefallen, als er beabsichtigt hatte. Kurzerhand beeilte er sich fortzufahren und lose von den einzelnen Ausflügen und Aktionen zu berichten, sparte aber alle Geschehnisse rund um seinen Zimmergenossen und den Dino-Block weiträumig aus.

„Das klingt doch eigentlich alles gar nicht so schlecht! Und was hast du abends und so gemacht, wenn ihr wieder da wart?“

„Gelesen.“, antwortete Seto schnell, nur um gleich darauf zu hoffen, dass es nicht zu schnell gewesen war und sein Bruder misstrauisch wurde. „Im Gemeinschaftsraum gab es eine kleine Bibliothek.“

„Also warst du doch die meiste Zeit alleine?“ Die Enttäuschung in Mokubas Stimme war unüberhörbar.

Seto seufzte leise. „Hin und wieder haben … Devlin und ich uns auch … unterhalten.“ Bilder schossen durch seinen Kopf und ließen Hitze in ihm aufsteigen. Gut, dass er nicht dazu neigte, rot zu werden.

Mokuba verdrehte nur die Augen. „Lass mich raten: über Geschäftliches.“

Wie sollte er darauf bitte antworten? Mokuba schien sein Schweigen jedoch als widerwillige Zustimmung zu deuten und nahm lächelnd sein Besteck wieder auf, um seinen Teller noch restlos zu leeren. „Typisch! Naja, immerhin hast du mit jemand anderem gesprochen. Aber jetzt sei doch mal ehrlich, war es denn am Ende wirklich so schlimm?“

„Schlimmer.“, erwiderte er mit todernster Miene. „Und ich bin sehr froh, dass ich das endlich hinter mir habe!“ Damit war das Thema jetzt hoffentlich beendet. Wurde Zeit, dass Mokuba wie sonst auch das Reden übernahm, damit er sich ebenfalls seiner schon stark abgekühlten Lasagne widmen konnte. „Und was hast du in der ganzen Zeit gemacht?“

Der Kleine zuckte mit den Schultern, während er mit der Gabel auch noch den letzten Hackfleisch-Rest vom Teller putzte. „Naja, weitestgehend das Übliche: Schule, Hausaufgaben, Zocken. Nichts Besonderes eigentlich.“

Seto nickte. So viel also zum Thema ‚Mokuba übernimmt das Reden‘.

„Ach, doch … ha, was für ein lustiger Zufall eigentlich!“ Mokubas Gesicht hellte sich auf, er strahlte förmlich bis über beide Ohren. „Am Mittwoch war ich mit meinen Freunden im Black Clown und wir haben zum ersten Mal Dungeon Dice Monsters gespielt!“

Um ein Haar hätte Seto sich an seiner Lasagne verschluckt, konnte es aber gerade noch verhindern und griff schnell nach seinem Wasserglas. Mokuba schien es jedoch gar nicht aufgefallen zu sein, denn er sprudelte einfach weiter: „Das hatten wir schon ganz lange vor und jetzt haben wir es endlich mal durchgezogen. Ich meine, ich wusste ja, dass es cool sein muss, immerhin hat Duke es erfunden, aber ich hatte ja keine Ahnung! Nächste Woche wollen wir gleich nochmal gehen! Ich hoffe, Duke ist dann auch da, damit ich ihm das auch persönlich sagen kann.“

…wenn es dein jämmerliches Spiel dann noch gibt!

Mit leuchtenden Augen berichtete Mokuba weiter, wie er ganze zwei Mal gegen seinen besten Freund gewonnen hatte, und rekapitulierte seine besten Spielzüge bis ins letzte Detail.

Seto nickte nur stumm und aß stoisch weiter, obwohl ihm jeder Rest von Appetit abhanden gekommen war.
 

Der Teller mit den Frühlingsrollen auf dem Couchtisch war mittlerweile leer, in der Schüssel lagen nur noch die Hülsen der Edamame. Mit einem leisen Ächzen erhob Duke sich, räumte das Geschirr weg und setzte sich an den Schreibtisch. Es hatte keinen Sinn mehr, sich noch länger zu drücken, er musste sich endlich etwas Neues einfallen lassen.

Pegasus E-Mail mit den kritischen Auswertungen war schnell gefunden und schweren Herzens öffnete er eine Tabellenkalkulation nach der anderen, um zu überprüfen, ob seine Schlussfolgerungen von vor ein paar Tagen tatsächlich stimmten. Der Anblick der vielen roten Negativ-Zahlen und stetig abfallenden Linien in den Diagrammen schmerzte noch mehr, als er erwartet hatte. Es aus Pegasus Mund zu hören war das eine, es schwarz auf weiß zu sehen, das andere. Das beklommene Gefühl, das ihn nach seinem Alptraum am Anfang der Klassenfahrt überkommen hatte, kehrte machtvoll zurück. Was hatte er falsch gemacht? Was hatte er übersehen? Hätte er mehr tun können – mehr tun müssen?!

Er schüttelte den Kopf. Egal, die Vergangenheit konnte erstmal warten, dafür war später immer noch Zeit. Jetzt ging es um die Frage, wie es in Zukunft besser laufen konnte.

Seine grundsätzlichen Annahmen schienen jedenfalls korrekt gewesen zu sein; zumindest fand er in den Zahlen nichts, das ihnen zuwiderlief. Also blieb es dabei: Er musste eine Lösung finden, wie man DDM auch draußen oder unterwegs besser spielen konnte – ganz analog und pur, ohne Holographie-Technik, und möglichst ohne, dass dafür hohe Investitions- und Herstellungskosten anfielen. Er öffnete eine neue, leere Präsentation. Herausfordernd, ja geradezu höhnisch blinkte der Cursor in der Titelzeile.
 

Das restliche Gespräch beim Abendessen wurde wie erhofft in der Hauptsache von Mokuba bestritten, der noch einiges aus der Schule zu berichten hatte. Seto hörte wie sonst auch größtenteils schweigend zu oder versuchte zumindest diesen Eindruck zu erwecken, wann immer er bemerkte, dass er schon wieder innerlich abgedriftet war. Er war längst fertig, aber da Mokuba noch einmal einen Nachschlag genommen hatte und wie ein Wasserfall redete, statt zu essen, dauerte es nun einmal länger.

Wie jeden Sonntag verbrachten sie den weiteren Abend zusammen und spielten auf Mokubas Wunsch hin Videospiele, was Seto immerhin effektiv genug beschäftigte, um seine Gedanken von weiteren Ausflügen abzuhalten. Er verlor zwar häufiger als gewöhnlich, aber das schob er kurzerhand auf die anstrengende Busfahrt. Um halb zehn verabschiedete sich der Kleine schließlich ins Bett und Seto konnte endlich in sein Arbeitszimmer gehen. Alles normal, alles wie immer.

Ein großer Schreibtisch mit einer Platte aus dunklem, edel gemaserten Holz, eingelassen in einen luftigen Unterbau aus schwarz lackierten Metallstreben, beherrschte den Raum. Auf den Regalen und Sideboards an den Wänden standen Bücher und vereinzelte Fotos, die zu lesen und zu betrachten er sich jedoch nur äußerst selten die Zeit nahm. Die hohen Fenster, durch die man tagsüber in den großen Garten sehen konnte, zeigten jetzt ohnehin nur noch Schwärze, sodass er die hellgrauen Vorhänge zuzog und sich anschließend den beiden Gegenständen auf dem ansonsten weitgehend leeren Schreibtisch zuwandte. Oh ja, damit konnte er arbeiten! Kein Vergleich zu dieser kindischen, ringgebundenen Ansammlung von Billigpapier …

Das dumpfe Gefühl in seiner Magengrube brachte ihn dazu, schnell den Laptop aufzuklappen – zum ersten Mal seit einer Woche! – und sein echtes Smartphone zu überprüfen. Er zog das Fake-Exemplar aus seiner Hosentasche, bevor er sich schwerfällig in den Schreibtischstuhl sinken ließ, aktivierte die Displays und hielt beide Geräte nebeneinander. Mokuba hatte wirklich ganze Arbeit geleistet, das musste man ihm lassen!

Die Anrufe auf sein eigentliches Handy waren vermutlich auf seine Sekretärin umgeleitet worden, denn das Telefon zeigte keine entgangenen Anrufe an. Um die eher unwichtigen Mails hatte sie sich offensichtlich ebenfalls gekümmert, trotzdem warteten jetzt noch etwas mehr als hundertfünfzig ungelesene Nachrichten in seinem Posteingang. Er stützte die Arme auf der Tischplatte auf, seufzte leise und begann mit den aktuellsten.
 

Auch eine halbe Stunde später blinkte der Cursor untätig, war Dukes Präsentation noch immer nicht über die leere Titelfolie hinaus gewachsen. Er hatte sich zwischenzeitlich schon auf Papier und Stift verlegt, doch auch das Blatt vor ihm lag noch immer blendend weiß und unberührt da. Sein Kopf war wie leergefegt. Mit einem frustrierten Stöhnen stützte er die Ellenbogen auf den Tisch auf und rieb sich mit den Handballen die Augen.

Er hatte die perfekte Lösung doch schon in den Händen gehabt! Wie sollte ihm bitte etwas Besseres oder zumindest annähernd so Gutes einfallen?! Egal, womit er jetzt kam, es konnte nur schlechter sein und würde deutlich weniger Überzeugungskraft haben. Und dann …

… dann war es das für Dungeon Dice Monsters.

Er rollte ein wenig mit dem Bürostuhl nach hinten, legte seine Arme auf der Tischplatte ab und ließ seinen Kopf darauf sinken. Seine Lider waren schwer und fielen wie von selbst zu.

Er war so müde – im wörtlichen, wie im übertragenen Sinne. All die Jahre, all die Kämpfe, die er ausgefochten hatte … kurze Bilder zogen in schneller Folge an seinem geistigen Auge vorbei, bis sein Bewusstsein vollends der Müdigkeit nachgab.
 

Schon wieder im Bus. Sie waren gerade wieder zu Hause angekommen, die Türen waren geöffnet. Draußen prasselte der Regen laut auf den Asphalt. Wo waren alle anderen? Waren sie schon gegangen? Langsam erhob er sich und schritt durch die leeren Sitzreihen zur hinteren der beiden Bustüren. Den Geräuschen nach zu urteilen, hätte er nass werden müssen, kaum, dass er den ersten Fuß vor den Bus gesetzt hatte, doch der Regen hatte anscheinend aufgehört. Um ihn herum herrschte ein düsteres Zwielicht. Das hier war nicht der Vorplatz der Schule.

Quadrate unter seinen Füßen leuchteten auf, ebenso wie zwei Terminals links und rechts mit jeweils drei Herzen darauf. Er stand auf einem DDM-Spielfeld. Mal wieder. Mit vorsichtigen Schritten ließ er den Bus hinter sich und trat etwas weiter in die Mitte der weiten Fläche.

„Devlin!“ Er sah erschrocken auf. Kaiba stand überlebensgroß auf der anderen Seite, blaue Augen starrten ihn vorwurfsvoll nieder. „Du hast mich benutzt, um dein jämmerliches, kleines Spiel zu retten! Wie kannst du es wagen?!“

Seine Hände wurden klamm, sein Herz begann augenblicklich zu rasen. „Kaiba, jetzt hör mir doch mal zu! Ich …“

Doch der Brünette schüttelte nur den Kopf und holte mit seiner geschlossenen Hand ein wenig aus. „Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben, Devlin!“

Duke duckte sich und musste ausweichen, um nicht unter einem der drei riesigen Würfel begraben zu werden, die krachend und mit gewaltigen Aufschlägen vor ihm auf das Spielfeld flogen. Einer der Würfel zeigte ein Verteidigungssymbol, ein anderer ein Bewegungssymbol, der dritte blieb auf einem Angriffssymbol stehen.

Seine Knie fühlten sich an, als würden sie jeden Moment nachgeben, als er auf den ersten Würfel zutrat. Als nach einigen Sekunden nichts damit passierte, streckte Duke vorsichtig seine Hand aus und strich über die glatte Oberfläche. Ein klickendes Geräusch ließ ihn alarmiert zurückweichen. Die Seite, die er angefasst hatte, begann sich langsam zu öffnen und gab Stück für Stück den Blick in einen Raum frei. Alles in ihm zog sich schmerzhaft zusammen. Er kannte das elegant und herrschaftlich eingerichtete Esszimmer nur zu gut.

Eine Bewegung. Jemand saß am Tisch.

Augenblicklich löste sich jegliche Angst und Beklemmung in Luft auf. Wie lange hatte er Mom nicht mehr gesehen? Und nun saß sie da vor ihm, einfach so! Er musste zu ihr gehen! Doch seine Füße schienen ihm nicht zu gehorchen. So sehr er es auch versuchte, er konnte sich keinen Zentimeter bewegen, sie nur weiter ansehen.

Ihre grünen Augen strahlten voller Wärme und ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln, als eine zweite Person den Raum betrat und sich ihr gegenüber setzte, groß und schlank, eine ehrfurchtgebietende Erscheinung, mit seinen scharfen, stahlgrauen Augen und dem kurzen, schwarzen Vollbart. Sein zärtlicher Blick und sein ebenso sanftes Lächeln bohrten sich wie Pfeile in Dukes Herz. Er hatte damals nicht nur Mom verloren.

Eine kleinere Person kam voller Aufregung angestürmt und kletterte auf einen der Stühle, der mit dem Rücken zu ihm stand, sodass er nur den kurzen, schwarzen Haarschopf und den Strohhut sehen konnte, der an einem Band um den Hals des Jungen hing. Der Hut kam aus seiner Verkleidungskiste und war das gewesen, was seiner Ansicht nach am ehesten einem ‚Entdeckerhut’ entsprach. Natürlich! Es war jener Abend kurz nach seinem siebten Geburtstag, an dem er ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Er kniff die Augen zusammen und wandte den Blick ab. Er musste die Szene nicht sehen, er erinnerte noch immer jedes Wort. Die Stimmen hallten geisterhaft in seinen Ohren.

„Mom, Dad, ich weiß, was ich werden will!“

„So? Was denn, mein Schatz?“

„Ich werde Spieleerfinder! Ein richtig guter, wie Mr. Pegasus!“

„Wer?“

„Pegasus! Im Fernsehen haben sie von ihm erzählt. Er ist so cool! Er hat in Ägypten ein altes Spiel entdeckt und daraus sein eigenes Kartenspiel gemacht. Wenn ich ein Spiel erfinde, wird das auch so ein riesiger Erfolg und auf der ganzen Welt gespielt wie Duel Monsters!“

„Duel was?! Duke, Junge, du weißt doch, deine Zukunft liegt …“

„David, gib ihm doch noch ein paar Jahre, bevor es ernst wird, hm?! Also, wie soll dein Spiel denn aussehen?“

„Hmm, ich weiß noch nicht. Aber auf jeden Fall muss es Würfel haben!“

Danach blieb es still. Duke öffnete die Augen. Die Kulisse und die Personen in dem Raum vor ihm standen still, nichts bewegte sich. Fast wirkte es wie eine übergroße Puppenstube. Die Lähmung in seinen Füßen ließ spürbar nach und er floh so schnell er konnte vor dem Ausdruck liebevollen Interesses in den Augen seiner Mutter, dem sanften Nachgeben im Blick seines Vaters.

Mit prüfendem Blick umrundete er den Würfel mit dem Bewegungssymbol. Wie von allein, fast gegen seinen Willen, streifte seine Hand sacht über die Kante. Es überraschte ihn nicht mehr, dass sie daraufhin zu leuchten und sich zu öffnen begann, und er trat einen Schritt zurück.

Diesmal war es sein Zimmer. Wieder war da eine jüngere Version von ihm, jetzt bereits mit schulterlangen Haaren, die am Schreibtisch saß und ihm den Rücken zuwandte. Duke trat einen Schritt näher heran, um erkennen zu können, was auf dem Computerbildschirm zu sehen war, da zerrte etwas an ihm. Er verschwamm, schien sich aufzulösen, …

… starrte auf den langen Text am Bildschirm.

Zum wievielten Mal las er das jetzt schon?!

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte Ihnen gerne eine Spielidee vorstellen, von der ich mit einiger Sicherheit behaupte, dass sie Sie begeistern w- …

Schritte auf dem Flur. Verdammt, er musste es tun, jetzt oder nie! Seine Hände zitterten leicht, als er die Entertaste drückte. Warum füllte sich der Fortschrittsbalken im E-Mail-Programm denn ausgerechnet jetzt so viel langsamer als sonst?! Das leise Zisch-Geräusch, das verkündete, dass die Mail erfolgreich versendet worden war, ließ ihn innerlich aufatmen. Genau in diesem Moment flog die Tür mit Wucht auf und obwohl Duke es erwartet hatte, zuckte er unwillkürlich zusammen. Sein Vater trat mit finsterer Miene herein und marschierte zielstrebig auf ihn zu. „Roberto hat mir mitgeteilt, dass du schon zum dritten Mal in Folge deine Spanisch-Stunde versäumt hast! Wofür bezahle ich den Mann überhaupt noch?!“ Skeptisch beäugte er die auf dem Tisch verstreuten Skizzen und schüttelte den Kopf. Seine Stimme war ebenso kalt wie der Ausdruck seiner Augen. „Wann hörst du endlich auf mit diesem Kinderkram und beginnst dich ernsthaft um deine Zukunft zu kümmern?!“

Auf Dukes Lippen trat ein süffisantes Lächeln, als er sich im Schreibtischstuhl drehte, um seinen Vater direkt anzusehen. „Es mag vielleicht für dich nicht so aussehen, aber genau das tue ich gerade. Ich habe meine Spielidee soeben an Industrial Illusions geschickt!“

„Industrial Illusions?!“ David Nathaniel Devlin entließ ein missbilligendes Schnauben. „Deine Zukunft liegt hier, in meiner – in unserer – Firma!“

Eine nur allzu vertraute Wut begann in Duke hochzubrodeln. Er wich dem stechenden Blick seines Vaters aus, rollte zum Schreibtisch zurück und begann geschäftsmäßig seine Zeichnungen zu ordnen. „Meine Zukunft liegt da, wo ich will! Und vor allem liegt sie in Dungeon Dice Monsters!“

„Hör dich doch mal an! ‚Dungeon Dice Monsters‘, das ist doch lächerlich! Du bist mein Sohn und …“

„Und auch der von Mom!“, fiel er seinem Vater lautstark ins Wort und funkelte ihn zornig an. „Und Mom würde wollen, dass ich glücklich werde und meinen Traum verwirkliche!“

„Deine Mutter hat immer die Notwendigkeit gesehen, dass …“

„Oh nein, jetzt komm mir nicht so!“ Er sprang aus seinem Stuhl auf und trat auf seinen Vater zu. Zwar musste er den Kopf heben, um ihm in die Augen zu sehen, aber diese Tatsache schüchterte ihn schon längst nicht mehr ein. „Mom wusste, was mir das Spiel bedeutet! Sie hat …“

„Aber sie ist nicht mehr da, Duke!“, brach es aus seinem Vater heraus und er schlug dabei mit der Faust auf den Schreibtisch, sodass alles darauf schepperte. Seine kalte Miene war in sich zusammengefallen, Schmerz und Wut verzerrten sein Gesicht. „Und du hast gefälligst zu tun, was …“

„Du kannst mir keine Vorschriften machen!“, zischte Duke und versuchte so das leichte Zittern seiner Stimme zu verstecken. „Wenn das Spiel erstmal ein Erfolg ist, dann …“

„Glaubst du allen Ernstes, dass dein ach-so-großes Idol Pegasus die E-Mail eines vierzehnjährigen High-School-Schülers lesen wird?! Wenn sie nicht sofort im Papierkorb landet, dann wird man dich mit einer freundlichen Standard-Antwort abspeisen und das war es dann! Aber gut, wie du willst, ich überlasse dich noch ein wenig länger deinen naiven Phantasien. Manche Dinge lernt man nur aus eigener Erfahrung. Und wenn du es endlich begriffen hast, ist Schluss mit diesem ganzen Unsinn!“ Mit diesen Worten wandte sein Vater sich ab und ging. Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, ließ Duke sich seufzend zurück in seinen Drehstuhl fallen. Was wenn er recht hatte? Wer sagte, dass es seine E-Mail überhaupt bis zu irgendwem schaffen würde, der sich ernsthaft damit auseinandersetzen würde?! Er ließ den Kopf auf den Schreibtisch sinken und …

… stand auf einmal wieder außerhalb des Würfels, direkt hinter seinem früheren Ich. Am liebsten hätte er ihm kurz beruhigend auf die Schulter geklopft, um ihm zu sagen, dass am Ende alles gut werden würde, aber seine Hand stieß gegen eine unsichtbare Barriere. Mit einem leisen Seufzen wandte er sich ab.

Blieb nur noch ein Würfel, der mit dem Angriffssymbol. Fast schon routiniert ging er hin und strich mit der Hand über die glatte Oberfläche und das leicht vertiefte Symbol mit den zwei Schwertern. Wenn er schon einmal hier war, konnte er es genauso gut hinter sich bringen. Die Seite des Würfels öffnete sich, gab den Blick frei auf einen hohen Raum mit einem riesigen Sofa, einigen Sesseln und einer kleinen Bibliothek an der Wand. Das Wohnzimmer. Ein weiteres seiner jüngeren Ichs betrat die Szene, das seiner aktuellen Erscheinung schon recht nahe kam – von dem unversehrten, ungeschminkten Gesicht abgesehen. Ihm blieb keine Zeit, sich länger zu mustern, sah er doch den Raum auf einmal wieder direkt durch seine eigenen, jüngeren Augen.

Wie üblich saß sein Vater in seinem Lieblingssessel und hielt ein Glas mit bernsteinfarbener Flüssigkeit in der Hand. Was war es heute? Whisky, Brandy? Egal. Nur schnell in die Küche, eine Flasche Wasser holen. Rein, an ihm vorbei, wieder hinaus. Leise und unauffällig.

„Herzlichen Glückwunsch, Junge!“

Er blieb auf der Stelle stehen, drehte sich aber nicht um.

„Na, überrascht? Glaubst du etwa, ich hätte nicht mitbekommen, dass du mit diesem Pegasus in Kontakt stehst?!“

Seine Augenbrauen zuckten nach oben, sein Puls wurde schneller.

„Er scheint ja wirklich ernsthaftes Interesse zu haben! Wie oft habt ihr schon telefoniert?“

Der eisige Blick, der ihn von hinten durchbohrte, presste die Antwort förmlich aus ihm heraus. „Zwei Mal, seit er auf meine E-Mail geantwortet hat.“

„Mhm, davon ein Mal über eine Stunde, wenn ich richtig informiert bin.“

Nun drehte er sich doch um. Verdammt, woher … ? Wut begann in ihm hochzuköcheln. „Und? Was interessiert es dich?! Ich dachte, für dich ist das alles nur Kinderkram?“

Noch einmal nippte sein Vater an seinem Drink, dann erhob er sich und trat langsam auf ihn zu, die Augen auf das Glas gerichtet, das er bedächtig in der Hand schwenkte. „Nun, sagen wir, meine Ansichten haben sich angesichts deines überraschenden Erfolges ein wenig … geändert. Dieser Pegasus scheint ja der Meinung zu sein, dass dein kleines Spiel wirklich Geld abwerfen könnte. Ich habe mich ein wenig mit ihm beschäftigt, der Mann ist in der Tat überaus erfolgreich, in dem, was er tut. Wenn es also gut genug für ihn ist, dann ist es auch gut genug für mich. Meinst du nicht auch, dass im Zweifel lieber deine Familie von deinem Erfolg profitieren sollte, als irgendein Fremder?“

Sein Vater war so nahe, dass jedes Wort ihm eine kleine Wolke alkoholgeschwängerten Atems in die Nase wehte. Whisky, ganz eindeutig. Mit größter Beherrschung gelang es ihm, nicht das Gesicht zu verziehen und der strengen Musterung seines Vaters standzuhalten. „Wir haben zwar erst zwei Mal miteinander gesprochen, aber für mich ist er trotzdem schon lange kein Fremder mehr! Im Gegensatz zu dir hat er an mich und meine Idee geglaubt – von Anfang an!“

„Und ich tue das jetzt auch!“ Eine kräftige Hand legte sich auf seine Schulter und drückte ihn förmlich nieder. „Es tut mir leid, mein Sohn!“

Nur mit Mühe gelang es ihm, sich aus dem festen Griff zu befreien und wieder mehr Abstand zwischen sie zu bringen. Seine Stimme schwoll unwillkürlich an; gerade noch so konnte er verhindern, dass sie sich überschlug und damit auch noch das kleine Fünkchen Respekt zunichte machte, das sein Vater ihm gegenüber noch haben mochte. „Einen Scheiß tut es dir! Glaubst du wirklich, eine halbherzige Entschuldigung mit ein paar Promille Alkohol im Blut macht auf einen Schlag all die Jahre wett, die du meinen Traum durch den Dreck gezogen und kleingeredet hast?! Und denkst du ernsthaft, ich würde dir diesen Traum jetzt einfach so mir nichts, dir nichts überlassen, damit du deine beschissene Firma aus dem Dreck ziehen kannst – in den du sie im Übrigen selbst versenkt hast?! Wer von uns beiden ist jetzt hier naiv?!“

„Ich bin immer noch dein Vater!“ In der tiefen, früher so sanften Stimme seines Vaters lag ein unterschwelliges, bedrohliches Beben. Der Whisky im Glas warf leichte Wellen, als er weitersprach: „Wir sind eine Familie! Bedeutet dir das denn gar nichts?!“

Dukes Augen verengten sich und die Worte verließen wie von allein seinen Mund. „Sorry, aber der Zug ist leider abgefahren, Dad!“ Er spuckte es aus wie eine Beleidigung und noch im selben Moment wurde ihm klar, dass er sein Blatt überreizt hatte.

Das Glas zersprang. Scherben fielen zu Boden. Flüssigkeit breitete sich in einer kleinen Lache auf dem Boden aus und umfloss seine Füße. Sein Atem beschleunigte sich, sein Brustkorb schnürte sich zu. Er schielte zur Tür. Er musste hier raus. Schnell. Alle Synapsen feuerten, befahlen ihm zu fliehen, doch er konnte sich keinen Zentimeter bewegen, war praktisch am Boden festgenagelt.

„Du …!“ Mit jedem Wort wurde die Stimme seines Vaters lauter. „Du undankbarer, kleiner Bastard!“

Die Zeit verlangsamte sich, verzerrte alle Eindrücke unnatürlich und ließ sie viel intensiver wirken.

Das Knirschen, als sich die starke Hand zur Faust ballte. Wie die kleinen Scherben zwischen den Fingern im Licht des Kronleuchters fast schon magisch glitzerten, die anfangs noch kleinen roten Rinnsale immer größer wurden und die Faust beinahe wie in Zeitlupe auf ihn zukam.

Duke kniff die Augen zusammen.
 

Er schrak hoch. Sein Herz hämmerte genauso stark und schnell gegen seinen Brustkorb wie damals, kalter Schweiß bedeckte seinen Körper. Er blinzelte, rieb sich mehrmals mit beiden Händen über die Stirn und das Gesicht, bis er das Gefühl hatte, wieder im Hier und Jetzt angekommen zu sein.

Der Bildschirm des Computers war ausgegangen. Mit noch immer leicht zitternden Fingern fuhr er über das Trackpad, gab mechanisch sein Passwort ein und sah sich von neuem mit der leeren Folie und dem blinkenden Cursor konfrontiert.

Sein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Er hatte es mit seiner Idee, seinem Spiel so weit gebracht! Aus eigener Kraft! Ohne ihn! Und nun sollte es enden?! Einfach so?!

Damals hatte Pegasus ihm geantwortet, dass er beim ersten Lesen des Konzeptes sofort begeistert gewesen war – so wie alle anderen, die es vor ihm gelesen und bis zu ihm weitergeleitet hatten. Stundenlang hatten sie über das Spiel gesprochen und ihm war sofort klar gewesen, dass Pegasus nicht weniger leidenschaftlich an die Sache heranging als er selbst. Nicht ohne Grund war er so unfassbar wütend gewesen, als sich Pegasus nach dem Königreich der Duellanten nicht mehr gemeldet hatte und hatte, ohne die schrecklichen Hintergründe zu kennen, die Schuld bei Yugi gesucht. In seiner Verblendung hatte er sein eigenes Spiel, seinen Traum, für eine Agenda missbraucht, die auf Hass begründet war und trotz alledem hatten auch Yugi und die anderen erkannt, dass es ein großartiges Spiel war, und es später mit so viel Freude gespielt. Ebenso wie all die Menschen, die jeden Tag nur dafür in seinen Laden kamen.

Selbst Kaiba hatte es gefallen. Wenn er es auch weniger … feurig ausgedrückt hatte, als manch anderer.

Es war gut.

Die Erinnerung ließ ihn kurz schmunzeln, bevor erneut der Schmerz überhandnahm. Er schüttelte den Kopf. Damit konnte er sich jetzt nicht befassen. Kaiba war Geschichte. Er musste allein weitermachen, musste selbst um seinen Traum kämpfen, wie er es schon immer getan hatte. Das war er nicht nur sich selbst schuldig, sondern allen Menschen, denen Dungeon Dice Monsters jemals Freude bereitet hatte oder noch bereiten konnte.
 

Die Uhr oben rechts am Bildschirm von Setos Laptop zeigte mittlerweile 23:58 Uhr. Zwar hatte er erst knapp die Hälfte der E-Mails zur Kenntnis genommen oder beantwortet, aber für heute war es trotzdem genug. Mit einem gedehnten Ausatmen klappte er den Rechner zu.

Die innere Unruhe, die durch die Aktivitäten des Abends betäubt worden war, kehrte machtvoll zurück, kaum dass die geistige Beschäftigung wegfiel. Sich ebenso sehr aufs Umziehen oder Zähneputzen zu konzentrieren war ein Ding der Unmöglichkeit und so konnte er nur tatenlos mitverfolgen, wie das Gefühl sich von seiner Magengrube ausgehend immer weiter in seinen Bauch und seine Brust hineinwühlte. Aber das würde sicher gleich besser werden, wenn er erstmal im Bett lag – seinem eigenen Bett, mit einer vernünftigen Matratze und niemand anderem außer ihm selbst darin.

Für den Weg aus dem Bad dorthin brauchte er kein Licht. Routiniert kippte er auf dem Weg noch das bis eben weit geöffnete Fenster an, zog die Vorhänge zu und schlüpfte endlich unter die weiche Decke. Die edlen Laken und die Bettwäsche schmiegten sich sanft um seinen Körper – ein Hochgenuss im Vergleich zum rauen Stoff der Bezüge in der Jugendherberge. Er drehte sich auf die Seite und schob eine Hand unter sein Kissen. Mit tiefen, bewussten Atemzügen versuchte er endlich zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen. Der Regen draußen hatte aufgehört, nur gelegentliche Windböen pfiffen noch immer um das Haus und ließen die Bäume im Garten leise rauschen.
 

… wir haben zum ersten Mal Dungeon Dice Monsters gespielt!
 

Ruckartig drehte er sich auf die andere Seite und presste seine Lider fester zu.
 

Nächste Woche wollen wir gleich nochmal gehen!
 

Mokubas Worte, sein Lächeln, die Begeisterung in seiner Stimme waren wie bleierne Anker, die sein Herz nach unten zogen.

Noch einmal drehte er sich herum, versuchte das Gewicht wieder abzuschütteln, aber jeder Atemzug schien es nur noch zu vergrößern. Warum musste Mokuba dieses vermaledeite Spiel auch gerade jetzt für sich entdecken und ihm dann auch noch lang und breit davon erzählen?!

Mit diesen leuchtenden Augen …
 

ich wusste ja, dass es cool sein muss, immerhin hat Duke es erfunden, aber ich hatte ja keine Ahnung!
 

Mit einem tiefen Seufzen drehte er sich auf den Rücken, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und sah zur Decke. Ja, es war ein gutes Spiel, das konnte nicht einmal er leugnen. Er stand durchaus zu dem, was er Devlin gesagt hatte: Es war eine abwechslungsreiche Mischung aus Glück, Strategie und Taktik, was es unzweifelhaft enorm spannend machte. Und das nicht nur für die Spieler, immerhin hatten sich in kürzester Zeit sämtliche Menschen im Gemeinschaftsraum um sie versammelt und bis zur letzten Minute gebannt ihr Spiel verfolgt.

Nun, zu dumm, dass es damit wohl demnächst vorbei sein würde.

Aber Devlin war ja auch selbst schuld! Er hätte sich eben einfach vorher über die Konsequenzen seines Handelns Gedanken machen und ihm von Anfang an reinen Wein einschenken sollen!
 

Hättest du mir denn geholfen, wenn du es gewusst hättest?

– Selbstverständlich nicht!
 

Er biss sich auf die Unterlippe. Verdammt! Hätte er gewusst, wie es aktuell um Devlins Spiel stand, er hätte natürlich sofort und entschieden abgelehnt, um kein Geld und keine Ressourcen in ein möglicherweise untergehendes Projekt zu stecken. Mit Daumen und Mittelfinger massierte er sich die Schläfen.

Trotzdem musste es doch noch andere Möglichkeiten gegeben haben! Devlin hätte sich selbst etwas ausdenken können, wofür war er denn Spieledesigner?! Irgendein neues Spielkonzept oder eine Mechanik oder … was auch immer!

Er fuhr sich durch die Haare und ließ die Hand schwer neben sich auf die Decke fallen. Natürlich waren diese Dinge in ihrer Wirkmacht kein Vergleich zu einer Duel Disk, sondern würden bestenfalls für müden Applaus in der Vorstandssitzung sorgen. Eine weitere, vertiefte Kooperation mit Kaiba Corp hingegen, von der Devlin selbstbewusst behaupten konnte, dass auch Seto Kaiba persönlich dahinter stand, …
 

Du warst meine einzige Hoffnung, Kaiba! Also, was für eine Wahl hätte ich gehabt? Was hätte ich bitte deiner Meinung nach tun sollen?
 

Also gut, zugegeben, Devlin mochte, was das anging, durchaus einen Punkt haben: Er war der mit Abstand beste Ausweg aus der Misere gewesen, er hätte es definitiv nicht getan, wenn er die Wahrheit gekannt hätte … die Lüge war praktisch alternativlos. Und wenn es um seine eigene Erfindung gegangen wäre, hätte er vermutlich noch zu ganz anderen Mitteln gegriffen, auch damit hatte Devlin zweifellos recht.

Was nicht bedeutete, dass Devlin seine Strafe nicht trotzdem verdient hatte! Ihn zu belügen war die eine Sache, ihn so zu benutzen, eine ganz andere. Wut brodelte von Neuem in ihm hoch.
 

Das mit uns hatte damit rein gar nichts zu tun!
 

Seinen läppischen ‚Es ist nicht, wonach es aussieht‘-Monolog hätte Devlin sich wirklich sparen können! Wickelte dieser Schmalspur-Casanova nicht ständig aus Spaß irgendwelche Gören um den Finger? Vermutlich war er einfach nur eine neue Herausforderung gewesen, für die Devlin sich eben ein bisschen mehr hatte anstrengen müssen, indem er noch ein paar alte Erinnerungen aus der Schublade holte, von denen angeblich ‚niemand‘ wusste.

Er musste schlucken, doch der hartnäckige Kloß in seinem Hals wollte einfach nicht verschwinden.
 

Du – ausgerechnet du – wagst es …!
 

Was, wenn es stimmte?

Was, wenn tatsächlich niemand anderes Devlin jemals so gesehen hatte? Gesehen hatte, wie sein Gesicht ohne diesen dämlichen Kajalstrich aussah, sich die langen schwarzen Haare um seine Schultern schlängelten, sanft über seinen Rücken flossen … niemand anderes die Hände so in ihnen hatte vergraben dürfen …

Sein Herzschlag beschleunigte sich.

… ausgerechnet du …

Devlin hatte nicht einmal den Versuch unternommen ihn zu fragen, was ihn am See beschäftigt hatte, sondern ihn nur angesehen, mit diesen verdammt grünen Augen, so … verständnisvoll. Weil er nur zu genau wusste – aus eigener Erfahrung –, dass es in Setos, genau wie in seinem Leben, Dinge gab, die man nicht einfach mal eben teilte …

Und dennoch hatte er es getan.

Weil ich wollte.

Im Geiste konnte Seto die Worte noch immer ganz genau so hören, wie sie an jenem Abend ausgesprochen worden waren: leise, zweifelnd, hoffnungsvoll. Und genau wie vor ein paar Tagen schien sich sein Herz dabei beinahe zu überschlagen.

Du hast mich verstanden, Kaiba! Wirklich verstanden!

Leichte Übelkeit kroch langsam seine Kehle hoch.
 

Angenommen, es wäre tatsächlich so, dann bedeutete das …
 

… er hätte einen Fehler gemacht.
 

Weißt du, ich habe so viel Zeit und Herzblut in dieses Spiel gesteckt – es ist fast schon ein Teil von mir.
 

Devlin war gerannt, als ginge es um sein Leben.

Der Ausdruck in den grünen Augen, als die Zeichnungen in Flammen aufgingen, da war … etwas zerbrochen.

Er hatte Devlins Traum zerstört. Nicht ganz allein – Wheeler und dessen unzweifelhafte Beschränktheit hatten ihren Teil dazu beigetragen – aber das änderte nichts an der Tatsache. Denn eines war vollkommen klar: Wenn der Industrial Illusions-Vorstand auch nur ein wenig so war wie seiner, dann war Devlin geliefert. Wahrscheinlich belächelten sie ihn auch so schon hinter seinem Rücken, machten ihn klein, so wie man es auch bei ihm selbst versucht hatte, weil er jung war und neue, andere Ideen und Vorstellungen mitbrachte. Wenn er jetzt, in einer solch hochkritischen Situation, noch mit leeren Händen dastand und nichts vorweisen konnte … nun, dann war Devlin die längste Zeit seines Lebens ein erfolgreicher Spieledesigner gewesen und konnte eine entsprechende Karriere in der Branche vergessen.

Natürlich war das kein grundsätzliches Problem; es gab genug Menschen, deren Existenz Seto ohne schlechtes Gewissen, teils sogar mit Freuden, vernichtet hatte.

Weil sie es nicht anders verdient hatten.

Er presste die Augen zu.

Die Enge in seiner Brust wurde unerträglich, schien ihm fast die Luft abzuschneiden.
 

Gehörte Devlin wirklich dazu?
 

Wenn ich eine coole Idee für die Weiterentwicklung von DDM oder für ein anderes neues Spiel habe, dann ist alles, was an meiner sonstigen Arbeit nervt, wie weggeblasen.
 

Seine Augen hatten geleuchtet.

Wie die von Mokuba …
 

Wenn auch nur das geringste Risiko bestand, dass er sich tatsächlich … geirrt hatte, dann …
 

Er rieb sich die Nasenwurzel, seufzte und sah auf die Uhr auf seinem Nachttisch.

01:13 Uhr.

Noch einmal schloss er die Augen und atmete tief ein und aus.
 

Dann schlug er die Decke zurück und stand auf.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Na? Naaaa? Spürt ihr es schon? XD
Wir reißen das Ruder langsam rum, Freunde! <3<3<3

Bis zum nächsten Mal!
LG
Eure DuchessOfBoredom Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Kuro_Kami
2022-08-15T10:47:40+00:00 15.08.2022 12:47
Es gibt wieder Hoffnung. Juhu! Komm schon Kaiba du schaffst das. Rette Duke! ฅ^•ﻌ•^ฅ
Von:  Mopsfloh
2022-07-01T22:09:29+00:00 02.07.2022 00:09
Oha wie mega gut ist dieses Kapitel!!!
Es ist einfach perfekt, ich liebe alles.😍
Wie die Sicht von den beiden immer wieder wechselt, der "gemeinsame" Weg am Anfang, das unterschiedliche ankommen zuhause, die Szene mit der Zeichnung, der träum von Dunkelheit (oh mein gott war der gut!) und am schluss die Gedankengänge von kaiba!
Das ist alles so gut geschrieben.
Und jetzt Seto: zieh den karren aus dem Dreck!
Ich werde jetzt ziemlich glücklich schlafen :)
Ich wünsche eine gute Nacht und ein schönes Wochenende ❤
Antwort von:  DuchessOfBoredom
02.07.2022 08:28
Aaaw, das freut mich voll, dankeschön 🥰

Vieles davon kam tatsächlich auch erst beim Schreiben so richtig raus. Da hat man dann als Autor so Momente, wo man drüber liest, sich kurz wundert und denkt: Wow, das macht ja alles voll Sinn und passt total zusammen! ó.O War gar keine Absicht. 🙈 Aber die Leser werden denken, ich hätte es genauso geplant! 😏
XDDD

Ein Ergebnis eines dieser spontanen 🤯-Momente gibts auch nochmal im nächsten Kapitel. ;)
Antwort von:  Mopsfloh
02.07.2022 08:39
Wie cool xD
Freu mich schon mega auf das nächste Kapitel 😍😍
Von:  Sceith
2022-07-01T20:53:47+00:00 01.07.2022 22:53
Hawww, ich liebe es! Seto hat doch noch so etwas wie ein Herz...klein und steinhart vielleicht, aber es ist da. :D
Das war ein wundervoller Start ins Wochenende, vielen Dank!
Antwort von:  DuchessOfBoredom
02.07.2022 08:07
Ja, Mokuba sei Dank ist er nochmal richtig ins Grübeln gekommen. ;D Aber den Anschubser hat es definitiv gebraucht. Seto ist ja nun mal Captain Verdrängung höchstpersönlich und hätte darum vermutlich wirklich alles wieder komplett unterdrückt und runtergeschluckt, der olle Sturschädel. XD
Naja, den halben Weg hat er schon mal geschafft, aber ganz durch ist er noch nicht mit seiner Entwicklung ... ;)
Von: Karma
2022-07-01T20:16:39+00:00 01.07.2022 22:16
🤩😭😍😱🥳
So ungefähr ging's mir beim Lesen gerade. Damit hast du einen recht bescheidenen Tag ein bisschen aufgeheitert, auch wenn natürlich noch lange nicht alles rosarot ist mit einem Himmel voller Geigen. Aber das passt ja eh nicht zu den beiden, nicht wahr?
😉
Bin auf jeden Fall schon einmal gespannt, wie's jetzt weitergeht.
😍
Antwort von:  DuchessOfBoredom
02.07.2022 07:56
Schön, dass es dich aufheitern konnte, auch wenn's ja insgesamt immer noch hart an der Depri-Grenze war ;D

Rosarot und ein Himmel voller Geigen? XD Ich glaube, Duke würde drüber lachen – schon einfach so, aber dann vor allem auch, weil Seto vermutlich megagenervt wäre und ganz trocken und unamused feststellen würde, dass diese Geigen da oben völlig unlogisch sind. Und überhaupt, dieses Rosa überall, welcher Idiot hat sich das eigentlich ausgedacht, er hätte das alles ganz anders gemacht mit den Liebesgefühlen usw. usw. ... XDDD (Musste dabei auch tatsächlich gerade an den Liebestunnel aus "Fun Fair" denken XD <3)


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