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Common Ground

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

wie beim letzten Mal angekündigt, ging dieses Kapitel super schnell, weil es schon zum großen Teil fertig war. Ich muss auch ehrlicherweise sagen, dass ich regelrecht auf diesen Punkt hingearbeitet habe und ich mich jetzt extrem freue, dass das Kapitel fertig ist, denn es zählt definitiv zu meinen Favoriten.

Und damit viel Spaß beim Lesen! :) Komplett anzeigen

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Caught off guard. (In more than one way.)

Als alle ihre Schüler auf der anderen Seite der Brücke angekommen waren, hielt Frau Kobayashi natürlich doch noch einmal an, um zu erklären, dass es sich um die berühmte Kappa-Bashi-Hängebrücke gehandelt hatte, und gab einen für den Geschmack der Schüler viel zu umfangreichen Abriss der Geschichte des Bauwerks. Da es bereits Mittagszeit war, lotste sie die Schüler im Anschluss in eines der Restaurants auf dieser Seite der Brücke, wo für sie einige Tische reserviert sowie ein einheitliches Mittagessen für alle bestellt worden waren.

In dem Gasthaus wartete Seto einen Moment ab, wie sich seine Mitschüler verteilten und nahm zufrieden zur Kenntnis, dass ein Tisch übrig geblieben war, an dem er sich alleine niederließ. Gottseidank, endlich ein konstanter Aufenthaltsort und eine feste Unterlage! Sofort holte er den Block aus seiner Tasche, schlug ihn auf und korrigierte, beschriftete und erweiterte die neue Zeichnung, die er im Bus begonnen hatte. Die wenige Zeit hier wollte bestmöglich genutzt werden, musste er danach doch noch einmal bis zur Rückfahrt mehrere Stunden ohne sinnvolle Beschäftigung aushalten. An diesem Punkt gelangte er zu der leicht bitteren Selbsterkenntnis, dass diese unzulängliche und der eigentlichen Qualität des Projekts vollkommen unangemessene Art von Arbeit der letzte Strohhalm war, an dem er sich momentan geradezu verzweifelt festzuhalten versuchte. Aber egal, das wusste ja niemand außer ihm selbst. Hauptsache, er musste sich für ein paar Minuten nicht mehr mit seltsamen, plötzlich aufwallenden Gefühlen und den hormonellen Verirrungen seines Körpers herumschlagen, sondern konnte seine Aufmerksamkeit in eine produktivere Richtung lenken.

Wie üblich versank der Brünette sehr schnell in einer tiefen Konzentration, sodass sich der Kellner mehrmals räuspern musste, um sich bemerkbar zu machen und das Mittagessen vor Seto abzustellen. Als der dampfende Teller mit Nudeln vor ihm stand, entfuhr dem Brünetten lediglich ein gereiztes Schnauben. Musste das denn jetzt sein? Er war gerade mitten in einer sehr zentralen Überlegung zum Handling der DDM-Würfel gewesen. Das konnte und wollte er eigentlich nicht unterbrechen, wusste aber gleichwohl, dass die Essenszeit begrenzt und sein Körper nun einmal auch auf dieses notwendige Übel angewiesen war (wie er ihm auch deutlich zu verstehen gab); zumal er heute bereits beim Frühstück in alte Gewohnheiten zurückgefallen war und nur seinen Kaffee getrunken hatte. Was also tun? Seto entschied sich nach kurzer Überlegung für den pragmatischen Mittelweg: Er schob den Teller etwas weiter nach links, sodass direkt vor ihm wieder Platz für den Block war, führte sich hin und wieder abwesend mit der linken Hand ein paar Nudeln zum Mund – vorsichtig und sehr darauf bedacht, nicht auf das Papier zu kleckern –, während seine rechte Hand mit dem Stift bewaffnet blieb und weiter an den Zeichnungen arbeitete. Es war vielleicht nicht unbedingt die schönste und manierlichste Art zu essen und normalerweise hätte er ein solches Verhalten nicht bei sich und erst recht nicht bei seinem kleinen Bruder geduldet, aber abgesehen von ihm und seinen Klassenkameraden war das Restaurant um diese Zeit unter der Woche glücklicherweise leer, sodass es im Grunde niemand wichtiges sah. Und hatte er schon erwähnt, dass er verzweifelt war? Nach einer knappen halben Stunde räumten die Kellner allseits leere oder fast leere Teller wieder ab; einzig der von Seto war noch halb voll, was ihm aber herzlich egal war.
 

„Oh Mann, wie kann dieser verwöhnte Geldsack die Hälfte zurückgehen lassen? Ich wäre dankbar, wenn ich das noch hätte haben können. Ich bin noch nicht mal ansatzweise satt!“, jammerte Joey am anderen Tisch. „Du hättest ja hingehen und fragen können.“, erwiderte Ryou nüchtern. Joey widersprach: „Um mir dann irgendeine dämliche Bemerkung über ‚Hundefutter‘ oder so was anzuhören? Nein danke, das kann ich mir sparen! …Was macht er da eigentlich die ganze Zeit?“ Tristan sah auch noch einmal kurz hinüber zu Kaiba und zuckte nur mit den Schultern. „Naja, hat er doch gestern gesagt: Er arbeitet.“ Joey verzog darauf nur das Gesicht. „Ja, aber woran? Und warum in so einem komischen Block? Weil er keinen Laptop hat, schon klar, aber warum so ein Block? Im Museumsshop gab es doch auch andere viel…kaiba-igere Sachen. Hat eigentlich irgendjemand gesehen, wann er da rein ist und den gekauft haben soll?“ Alle schüttelten den Kopf. Dann weiteten sich Joeys Augen und er blickte zu Duke. „Weißt du was darüber? Du bist doch die ganze Zeit mit ihm im Zimmer…und du hast vorhin im Bus ganz klar versucht zu schauen, was er da austüftelt…by the way:“, er schnippte einmal und zeigte dann grinsend mit dem Finger auf Duke, „Ich weiß das wirklich zu schätzen, Mann!“ Der Angesprochene lächelte verlegen, ob der zweifelhaften Wertschätzung und der beängstigenden Treffsicherheit, mit der Joey genau die Gedanken laut ausgesprochen hatte, die er gestern während des Streits mit Kaiba vor dem Schwimmbad befürchtet hatte. Zum Glück schien der Blonde aber nicht im entferntesten zu ahnen, was wirklich dahinter steckte, oder Duke damit in irgendeinen tieferen Zusammenhang zu bringen. So gab auch der Schwarzhaarige sich erst einmal ahnungslos: „Sorry, ich hab leider auch keinen blassen Schimmer. Es ist ja nun nicht so, als wäre Kaiba auf einmal total freimütig und offen, sobald wir alleine im Zimmer sind. Und vorhin im Bus ist Tea dazwischen gegrätscht, gerade als ich was hätte sehen können.“ Sofort wandte der Blonde seinen Blick vorwurfsvoll zu Tea, die wiederum Duke ansah, als wolle sie sagen: ‚Ernsthaft, jetzt bin ich schuld?‘ Fast schon flehentlich erwiderte Duke ihren Blick und hoffte inständig, dass sie mitspielen möge. Schließlich verdrehte sie genervt die Augen. „Oh, es tut mir ja so leid, dass ich eure bescheuerte kleine Schnüffelaktion torpediert habe! Ich werde in Zukunft versuchen, euch nicht mehr bei euren Spionagemissionen in die Quere zu kommen!“, fauchte sie mit unverhohlenem Sarkasmus in der Stimme in Richtung Joey.

In der Zwischenzeit hatte Frau Kobayashi das Zeichen zum Aufbruch gegeben, sodass auch Duke und die anderen sich erhoben, ihre Rucksäcke und Taschen aufsetzten und sich daran machten, das Restaurant zu verlassen. Als die anderen Jungs sich bereits abgewandt hatten, um hinauszugehen, sah Duke Tea noch einmal tief in die Augen und formte mit den Lippen das Wort ‚Danke!‘ Sie schüttelte nur den Kopf und seufzte einmal tief. Dann jedoch legte sich ein verständnisvolles Lächeln auf ihre Lippen, sie hakte sich kurzerhand bei ihm ein und gemeinsam traten sie hinaus ins Freie.
 

Nach dem Mittagessen überquerten sie die Brücke erneut, um auf den Wanderweg zurückzukehren. Immer wieder führte der Flusslauf sie durch Wälder, wo er über Steine in kleinen Wasserfällen nach unten plätscherte, manchmal aus ihrem Blickfeld verschwand, nur, um dann umso beeindruckender und schöner wieder in Erscheinung zu treten. Vögel huschten aufgeregt durch die Blätter in den Baumwipfeln und hin und wieder knackte es im Unterholz.

Das Gefühl der dunklen, unbewussten Erinnerung, das die Wanderung und die Landschaft in Seto auslösten und das ihn schon am Vormittag nicht hatte loslassen wollen, kehrte sofort mit Macht zurück, kaum, dass sie den kleinen Flecken Zivilisation hinter sich gelassen hatten. Nicht, dass er schon einmal hier gewesen wäre, das ganz sicher nicht… nein, es war mehr die Aktivität, die Art der Umgebung, diese ganze furchtbar friedliche Natur-Atmosphäre. Er hatte so etwas schon einmal gemacht, da war er sich sicher. Aber wann sollte das bitte gewesen sein? In den letzten drei oder vier Jahren definitiv nicht. Irgendwann davor mit Gozaburo? Ha, nein, wie absurd! Seto konnte ein minimales Schmunzeln nicht unterdrücken bei der Vorstellung, wie der alte Mann in kurzen Cargo-Hosen und Wanderschuhen, mit Rucksack und Wanderstock durch die Pampa stiefelte. Wäre das tatsächlich so passiert, er hätte es wohl kaum vergessen können! Mal ganz davon abgesehen, dass Gozaburo von Urlaub und Freizeit genauso wenig gehalten hatte, wie er selbst jetzt. Ein Ausflug während ihrer Waisenhaus-Zeit? Hm, vielleicht… Wahrscheinlich sogar… Eigentlich konnte es gar nichts anderes sein. Doch, ja, das musste es sein! Seto atmete einmal gedehnt aus. Sehr schön, damit war das also endlich geklärt und sein Geist konnte sich wieder produktiveren Themen widmen. Das beklommene Gefühl in seiner Brust würde dann sicherlich auch gleich verschwinden. Ganz sicher…
 

Duke und die anderen liefen ein ganzes Stück weiter vorne und ersterer war sich ziemlich sicher, dass mittlerweile jeder von ihnen – Yugi eingeschlossen – an einem geheimen Plan arbeitete, wie man Joey entweder umbringen oder zumindest effektiv mundtot machen konnte. Der schien seinen Mecker-Modus heute nicht mehr verlassen zu wollen und beklagte gerade noch einmal lautstark die Portionsgröße in dem Restaurant und die Tatsache, dass er noch immer hungrig war. (Ein gefährlicher Teufelskreis, verstärkte doch der Hunger seine negative Einstellung, was wiederum zu mehr Beschwerden über das Essen und den Hunger führte.)

Im Gegensatz zu ihm hatte Duke rein gar nichts daran auszusetzen gehabt, dass Kaiba sein Essen im wahrsten Wortsinne links liegen gelassen hatte. Der Brünette schien wirklich eine solide Motivation für sein Projekt entwickelt zu haben (noch einmal mehr seit ihrem Spiel gestern) und wirklich in dem Schaffensprozess aufzugehen. Sicher, der akute Mangel an Alternativen mochte seinen Teil dazu beitragen, aber trotzdem. Die Szene im Restaurant hatte ihn nur zu gut daran erinnert, wie er selbst vor einigen Jahren ebenso am Küchentisch gesessen und die ersten Ideen für Dungeon Dice Monsters zu Papier gebracht hatte. Damals war Nahrungsaufnahme auch für ihn ein eher nachrangiges Thema gewesen – zumindest zeitweise. Unweigerlich kam ein wenig Wehmut in ihm auf, angesichts der Tatsache, dass ausgerechnet das Spiel nun auf der Kippe stand, dem er sich damals wie heute so leidenschaftlich verschrieben und in das er so viel Zeit und Herzblut investiert hatte. Schnell schob er die Angst wieder beiseite, denn Kaiba sorgte ja gerade genau dafür, dass es nicht soweit kommen würde. Aber mal generell: Wann hatte ihn eigentlich zuletzt etwas ähnlich in den Bann gezogen oder ihm ähnlich viel Spaß gemacht wie die Arbeit an DDM? Spätestens seit er nach Japan gekommen war und den Laden eröffnet hatte, verbrachte er gezwungenermaßen wesentlich mehr Zeit mit den unzähligen Routineaufgaben, die mit der Tätigkeit als selbstständiger Geschäftsinhaber einhergingen. Sicher, auch die Arbeit im Laden war toll, er mochte die direkte Interaktion mit den Kunden und schätzte seine Mitarbeiter, aber am Ende erfüllte es ihn doch weit weniger … oder zumindest auf sehr andere Weise, als die kreative Arbeit als Spieledesigner. Unmerklich schüttelte er den Kopf und seufzte einmal leise, um die Grübeleien wieder loszulassen, die ihn so plötzlich überkommen hatten. Es stand gerade schon genug auf dem Spiel, da musste er nicht auch noch sein sonstiges Leben in Frage stellen.
 

Nach einer weiteren guten Stunde erreichten sie ein großes Steintor, das, wie Frau Kobayashi ausführlichst erklärte, zum Hotaka-Schrein gehörte, dessen weiträumiges Gelände sich dahinter ausbreitete. Sie durchschritten das Tor und kamen kurz darauf vor einem ausgedehnten, relativ flachen See zum Stehen. „Meine Damen und Herren, was Sie hier sehen, ist der sogenannte Spiegel- oder Gottheiten-Teich. Er gilt als ebenso magisch wie heilig und steht in engem Zusammenhang mit den Mythen über den Ursprung des Schreins …“ Unerschütterlich fuhr Frau Kobayashi in ihren langatmigen Erklärungen fort, doch wie der Rest seiner Klassenkameraden schon vor langer Zeit hatte es mittlerweile auch Seto aufgegeben, ihr weiterhin zu folgen. Geistesabwesend ließ er seinen Blick über die wahrlich prächtige Szenerie schweifen: Die tief stehende Herbstsonne schien durch die Bäume und Büsche und tauchte alles in noch intensivere Farben. Der Wind löste leichte Wellen auf dem See aus, die im Licht funkelten und die klaren Spiegelungen der Natur im Wasser verzerrten. Der Holzsteg, der in den See führte, lud dazu ein, betreten zu werden und die Ruderboote, die daran festgemacht waren, schaukelten durch die Bewegung des Wassers sanft hin und her.
 

„Seto, langsam! Pass auf, dass du nicht ins Wasser fällst! Du kannst zwar schon ein bisschen schwimmen, aber so gut nun auch wieder nicht!“ Sein Vater hielt ihn fest an der Hand, während er vorsichtig und mit dem größten Schritt, den ein Vierjähriger zustande bringen konnte, die kleine Lücke zwischen Steg und Boot überwand. Seine Mutter saß schon auf einer der Sitzbänke und streckte die Arme nach ihm aus, um ihn sicher in Empfang zu nehmen. „Und hopp! Sehr gut, mein Schatz!“ Das Boot schwankte ein wenig und wie kleine Jungs nun einmal sind, verlagerte er noch im Stehen mehrmals sein Gewicht vom linken auf das rechte Bein, um die Bewegung zu verstärken. Die langen schwarzen Haare seiner Mutter glänzten in der strahlenden Sonne, als sie mit einem Lächeln den Kopf schüttelte, ihn an den Händen nahm und kraftvoll zu sich auf den Schoß zog. „Hey, nicht so schaukeln, du kleiner Wildfang! Ich habe keine Lust, wegen dir noch im Wasser zu landen!“, wies sie ihn zärtlich, aber bestimmt zurecht. Sie umschlang ihn fest mit ihren Armen, um ihn von weiteren Abenteuern abzuhalten, während sein Vater nun ebenfalls das Boot bestieg. Er setzte sich ihnen gegenüber, griff sich ein Paddel und stieß sie damit vom Steg ab. Langsam glitten sie über den See, dessen Wasser in der warmen Sonne geradezu magisch glitzerte. Die grauen Augen seines Vaters verweilten für einen Moment bei seiner Frau und seinem jungen Sohn. Voll offensichtlichem Stolz betrachtete er seine kleine Familie und ein warmes Lächeln eroberte sein Gesicht.
 

Für einen Moment stand Seto da wie gelähmt, so plötzlich hatte ihn praktisch aus dem Nichts die Erinnerung an seine Eltern übermannt. Die Realität um sich und Frau Kobayashis Worte nahm er nurmehr peripher und undeutlich wahr. „So, meine Damen und Herren, es gibt hier ja noch ein bisschen mehr zu sehen, also erkunden Sie doch noch ein wenig das Gelände und in einer halben Stunde treffen wir uns wieder hier und gehen weiter.“

Während der Rest der Klasse sich sofort in alle Richtungen auf dem Tempelgelände zerstreute, blieb Seto wie angewurzelt am Seeufer stehen. Seine Knie waren weich, seine Hände schwitzig, sein Atem ging ungewöhnlich schnell und sein Herz hämmerte von innen gegen seinen Brustkorb. Er sah sich um, entdeckte ein paar Meter weiter rechts eine Bank und ließ sich darauf niedersacken, die Hände in den Manteltaschen vergraben. Völlig abwesend starrte er einfach weiter auf das Wasser hinaus und hing seinen aufgewühlten Gedanken nach.

Richtig, sie waren im Urlaub gewesen. Ein halbes Jahr vor Mokubas Geburt, bei der seine Mutter aus dem Leben gerissen worden war. Nur drei Jahre nach ihr war dann auch sein Vater bei einem Autounfall verstorben. Mit unerwarteter Härte traf ihn die Erkenntnis, dass er gerade eben zum ersten Mal seit Jahren wieder an sie gedacht hatte … so als hätten seine eigenen Eltern bis gerade eben in seinem Leben nicht existiert. Sicher, ihm war nie viel Zeit für das Schwelgen in Erinnerungen oder gar für so etwas wie Trauer geblieben; das Leben war gnadenlos schnell weitergegangen. Kurz nach der Nachricht vom Tod ihres Vaters hatten ihm zwei Beamte, vermutlich vom Jugendamt, mitgeteilt, dass leider keiner ihrer Verwandten sie aufnehmen und man sie darum in ein Waisenhaus bringen würde. In diesem Moment hatte er sich geschworen, Mokuba zu beschützen, für ihn stark zu sein und zu bleiben, egal, was passieren würde. So hatte er sich in den Jahren im Waisenhaus kaum einen Gedanken an seinen Vater und seine Mutter erlaubt, aus Angst, der Schmerz könnte ihn womöglich überwältigen. Er hatte sich gezwungen, immer nur nach vorne und in die Zukunft zu blicken, niemals zurück. Was vorbei war, war vorbei und im Gegensatz zu seiner – ihrer – Zukunft würde er daran nichts mehr ändern können. Die Adoption durch Gozaburo Kaiba und alles, was ihr nachfolgte, hatten dann ihr übriges dazu getan, dass er sein früheres Leben nahezu vollständig hinter sich gelassen hatte … abgelegt, wie seinen alten Nachnamen. Auf nimmer Wiedersehen. Die Erinnerung an dieses Leben fühlte sich unwirklich an, fast wie die eines Fremden. Als lägen diese unbeschwerten Tage in unendlich weiter Vergangenheit. Hatten sie überhaupt noch irgendetwas mit der Person, dem Seto, zu tun, der er jetzt war? Nein, wahrscheinlich nicht mehr, dachte er und stieß ein zynisches Schnauben aus. Unwillkürlich fühlte er dabei einen Stich im Herzen.
 

Duke und die anderen schauten sich in den dreißig Minuten, die ihnen Frau Kobayashi zugestanden hatte, in den verschiedensten Ecken des Tempelgeländes um. Bevor sie schließlich zum Treffpunkt am See zurückkehrten, besorgten sich Joey und Tristan in der nahen Kiosk-Hütte noch einen kleinen Nachmittagssnack, damit wenigstens Joeys Gejammer über seinen anhaltenden Hunger endlich ein Ende hatte. Während sich auch der Rest der Klasse langsam wieder einfand, wanderte Dukes Blick aus dem Augenwinkel zu Kaiba, der scheinbar die ganze Zeit über auf einer Bank am See wenige Meter von ihnen entfernt sitzen geblieben war. Wer konnte es ihm verübeln, es war wirklich wunderschön, das ließ sich nicht leugnen. Trotzdem hatte er eigentlich erwartet, Kaiba mit Block und Stift in der Hand vorzufinden, hatte der Ältere doch bisher auch sonst jede einigermaßen ruhige Minute genutzt, um sich in diese alternative Form von Arbeit zu vergraben – was natürlich ganz in Dukes Interesse war. Naja, offenbar brauchte auch Kaiba mal eine Pause. Mit diesem Gedanken wandte er sich wieder den anderen zu. Frau Kobayashi war bereits am Durchzählen, kam zum Ergebnis, dass alle da waren (Kaiba auf der nahen Bank hatte sie mitgezählt) und gab den Startschuss für die letzte Etappe der Wanderung.

Sie liefen weiter auf dem Weg am Fluss entlang, bis sie nach einigen Minuten eine große Hängebrücke aus Holz erreichten, die von den Schülern größtenteils mit der Teenagern eigenen Ignoranz für Dinge, die wesentlich älter waren als sie, überquert wurde. Auf der anderen Seite des imposanten Bauwerks angekommen, blieb Frau Kobayashi stehen und setzte zu einer erneuten Reiseführer-Erklärung an, die von Joey nur mit einem tiefen Gähnen quittiert wurde. „Soeben haben wir die beeindruckende Myojin-hashi-Holzbrücke überquert. Sie wurde im Jahre …“ Mitten im Satz stockte sie und blickte irritiert in die Runde ihrer Schüler. „Wo ist Mr. Kaiba?“

Auch die Jugendlichen blickten sich nun fragend um und tatsächlich war Kaiba nirgends zu entdecken. Da er schon den ganzen Tag immer allein und in einiger Entfernung ganz hinten gelaufen war, hatte niemand wirklich darauf geachtet, wie lange er noch da gewesen war. Allgemeines Gemurmel hob an und erste Vermutungen wurden ausgetauscht. „Vielleicht ist er einfach nur mal kurz ins Gebüsch gegangen?“, schlug Tristan vor. Tea schüttelte energisch den Kopf. „Das kann ich mir nicht vorstellen. Wir haben vor gerade einmal fünfzehn Minuten einen Ort mit funktionstüchtigen sanitären Anlagen verlassen.“ Joey hatte eine andere Theorie: „Vielleicht hat er sich seinen Helikopter bestellt und ist zurück in die Zivilisation geflogen, weil er es hier vor Langeweile nicht mehr ausgehalten hat. Das hätte ich jedenfalls an seiner Stelle gemacht.“ Ryou widersprach in bemüht sachlichem Tonfall: „Nicht jeder hat so viel gegen etwas Bewegung in der Natur einzuwenden wie du, Joey. Und glaubst du nicht, einen Helikopter hätten wir hier vielleicht bemerkt?“ Widerwillig gab Joey sich geschlagen: „Okay, ich gebe zu meine Theorie hat noch ein paar Lücken. Aber seien wir mal ehrlich, Leute, ein großer Verlust ist es jetzt nicht.“ Yugi sah ihn tadelnd an. „Joey!“ Der verdrehte nur die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ist doch wahr…“

Frau Kobayashi verstand die Welt nicht mehr. Seit über zwanzig Jahren fuhr sie nun schon auf Klassenfahrten, aber dass ein Schüler verloren ging, das war ihr im Gegensatz zu anderen misslichen Dingen bisher glücklicherweise erspart geblieben. Nach einer kurzen Bedenkzeit war sie zu einer ersten Lösung gekommen, was nun zu tun sei, und mit sorgenvollem Blick trat sie auf die Gruppe um Yugi zu: „Mr. Devlin, als Mr. Kaibas Zimmergenosse würden Sie vielleicht einmal bis zum Schrein zurückgehen und schauen, ob Sie ihn finden und dann so schnell wie möglich – im Idealfall natürlich mit ihm – wieder herkommen? Wir werden so lange hier warten. Falls etwas sein sollte, haben Sie ja sicherlich ein Mobiltelefon dabei und können einen ihrer Freunde hier anrufen.“ Duke war kurz etwas verdutzt, aber nickte schließlich. „Ja, selbstverständlich. Ich werde mich beeilen. Bis gleich, Leute!“ Frau Kobayashi entließ einen tiefen Seufzer. „Vielen Dank, Mr. Devlin, und viel Erfolg!“ Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was geschehen würde, wenn Mr. Devlin alleine zurückkehrte. Schließlich war Mr. Kaiba alles andere als ein normaler Schüler, auch wenn sie in aller Regel versuchte, ihn wie einen solchen zu behandeln. Vorerst schüttelte sie die negativen Gedanken jedoch ab und mahnte sich zu Ruhe und Zuversicht.
 

Auf dem ganzen Weg zurück zum Schrein sah Duke sich sehr genau in der Umgebung um, auch wenn er sich ziemlich sicher war, dass der junge Firmenchef nicht irgendwo auf dem Weg abhanden gekommen war. Seine Vermutung bestätigte sich, als er wieder durch das Tempeltor schritt und Kaiba aus der Ferne noch immer in nahezu unveränderter Haltung auf der gleichen Bank sitzen sah. Klar, Kaiba war abweisend und einsiedlerisch, aber ein solches Verhalten war selbst für seine Verhältnisse extrem. Gearbeitet hatte er vorhin auch nicht – was also war mit ihm los? Ein mulmiges Gefühl machte sich in Dukes Magengegend breit. Was für ein Kaiba würde ihn gleich auf dieser Bank erwarten? Er hatte absolut keinen Schimmer. Als er sich kurz umsah – wonach genau, wusste er nicht recht – fiel sein Blick noch einmal auf den kleinen Kiosk, an dem sie vorhin gewesen waren. Hm, ja, das war natürlich eine Idee… Vorzubeugen konnte nicht schaden, schon aus Selbstschutz. So wandte er sich noch einmal um, erwarb kurzerhand an der Hütte zwei große Coffee to go, nahm noch einen tiefen Atemzug und ging schließlich festen Schrittes auf die Bank zu.

Selbst als Duke schon fast neben ihm stand, starrte Kaiba weiter Löcher in die Luft und schien ihn überhaupt nicht zu bemerken. Wortlos ließ Duke sich schließlich links neben dem Brünetten auf der Bank nieder und hielt ihm den heißen Kaffeebecher praktisch vor die Nase. Na bitte! Endlich erwachte Kaiba aus seiner Trance und sah überrascht und irritiert erst auf den Kaffee, dann zu der Person, die ihn in der Hand hielt. Bevor der Ältere den Blick schnell wieder abwandte, konnte Duke für den Bruchteil einer Sekunde in seinen blauen Augen einen Ausdruck wahrnehmen, den er so bei Kaiba noch nie gesehen hatte: schmerzvoll und ein wenig scheu, wie ein verletztes Tier. Dukes Herzschlag beschleunigte sich unwillkürlich und Sorge schien in seinen grünen Augen auf. Was war denn nur los? Das hier war Seto Kaiba, verdammt noch mal! Es musste wirklich etwas ganz gewaltig nicht stimmen, wenn er so wenig darauf bedacht war, seine Mauern hoch zu halten. Obwohl Duke im Grunde bereits wusste, welche Antwort er auf seine nächste Frage bekommen würde, stellte er sie dennoch vorsichtig und zögernd. „Alles… in Ordnung, Kaiba?“

Sofort verschwand der seltsame Schleier aus dessen Blick und der Brünette fing sich scheinbar wieder. Er räusperte sich kurz, bevor er betont nüchtern antwortete: „Ja, selbstverständlich.“

Nur zu gerne hätte Duke weiter nachgebohrt („Wenn alles so in Ordnung ist, warum sitzt du dann immer noch apathisch auf einer Bank, nachdem wir alle schon längst weitergegangen sind?“), aber das würde ihm rein gar nichts einbringen, außer Widerstand von Kaiba und das war das letzte, was er momentan wollte oder gebrauchen konnte. Etwas wirklich ernstes, wahrscheinlich persönliches musste den Älteren beschäftigt haben, da war Dukes Penetranz, über die sie gestern noch gemeinsam (im allerweitesten Sinne) gescherzt hatten, einfach fehl am Platz. Schließlich straffte sich Kaiba und nahm mit einem stummen Nicken den Kaffeebecher entgegen. Dabei sah er Duke noch einmal direkt in die Augen, der meinte für einen Sekundenbruchteil so etwas wie Dankbarkeit wahrnehmen zu können. Dann erhob sich der Brünette mit gewohnt kühlem Gesichtsausdruck und wandte sich zum Gehen. Duke seufzte nur, tat es ihm dann gleich und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück zu den Anderen. Schweigend gingen sie nebeneinander her und nippten dabei immer wieder an ihren Kaffeebechern; beide in ihre eigenen Gedanken versunken.

Es gab ja auch gar nichts zu bereden. Die Chance, dass Kaiba ihm auch nur irgendetwas erzählte war noch wesentlich kleiner als Null und die Situation für ihn wohl auch so schon unangenehm genug. Wenn er so darüber nachdachte, kam Duke nicht umhin die Ironie des Ganzen zu bemerken: Hatte er sich nicht heute Morgen noch gewünscht, Kaiba möge seine Maske fallen lassen? Ja, schon, beantwortete er seine eigene rhetorische Frage, aber doch nicht so! Er wusste nur zu gut, dass es müßig war, Theorien darüber zu spinnen, was den sonst so beherrschten Kaiba derart aus der Bahn geworfen hatte. Er würde es ohnehin nicht erraten können. Und noch einmal zu nachzufragen schied völlig aus, er hatte ja vorhin am See bereits bestätigt bekommen, dass „alles in Ordnung“ war. Nun, er selbst würde keine weiteren Fragen stellen, aber andere würden es gewiss tun, allen voran Frau Kobayashi. Ganz sicher würde auch sie nicht mehr aus dem Firmenchef herausbekommen, aber dennoch… Nun, es war ja auch eigentlich nicht sein Problem. Trotz dieser Selbstversicherung ließ Duke die Sache nicht mehr ganz los. Ein paar Minuten vor der Brücke beschloss er schließlich, auf seine Bedenken zu pfeifen: Wer nichts wagte, gewann auch nichts. Und mehr als nicht antworten konnte Kaiba ja nicht. So sah Duke vorsichtig von der Seite zu dem Brünetten hinüber und brach die einträchtige Stille: „Was wirst du eigentlich gleich sagen, wenn Kobayashi-sensei fragt, was los war?“ Unbewusst biss er sich auf die Unterlippe, während er gespannt darauf wartete, was Kaiba erwidern würde – oder ob überhaupt.

Der Angesprochene schien kurz ernsthaft darüber nachzudenken, so als sei ihm tatsächlich erst jetzt bewusst geworden, dass er gleich mit der zugegeben erwartbaren Frage konfrontiert werden würde, warum er beim Schrein geblieben war. Schließlich ließ er sich zu einer Antwort herab: „Lass dich überraschen!“

Toll, etwas Konkreteres wäre ja auch zu einfach gewesen. Oder aber Kaiba wusste es wirklich selbst noch nicht. Duke musterte sein Gegenüber aus dem Augenwinkel. Obwohl er nach außen den Anschein der Normalität und völligen Gleichgültigkeit zu erwecken versuchte, war die Schwermut, die Kaiba umgab, doch noch immer mit den Händen zu greifen. Aus irgendeinem Grund verspürte Duke das dringende Bedürfnis etwas dagegen zu unternehmen und tatsächlich fiel ihm etwas ein, das eigentlich immer zog. „Joey hat schon gemeint, du hättest dir einen Helikopter kommen lassen und wärst nach Hause geflogen.“, ließ er den Brünetten mit dem Anflug eines zaghaften Grinsens wissen. „Ha, unfassbar!“, stieß Kaiba darauf spöttisch aus und schüttelte den Kopf. Allerdings hatten seine Mundwinkel dabei leicht nach oben gezuckt, was Duke schon wesentlich besser gefiel. Immerhin ein kleiner Fortschritt.

Sein eigener Kaffee war mittlerweile leer und auch Kaiba nahm jetzt vorsichtig den Deckel seines Kaffeebechers ab, um den letzten Schluck auszutrinken. Hier, mitten in der Natur gab es natürlich keine Gelegenheit zur ordnungsgemäßen Entsorgung, sodass Duke auffordernd hinüber sah und Kaiba seinen leeren Becher hinhielt. „Gib mir deinen auch, ich schmeiße die später irgendwo in einen Mülleimer.“ Der Brünette nickte kurz, streckte die Hand aus und schob seinen leeren Pappbecher in den von Duke. Unvermittelt trafen sich dabei ihre Blicke und Kaibas Hand streifte leicht Dukes eigene. Die Welt schien mit einem Mal wie eingefroren. Dukes Herzschlag beschleunigte sich, seine Nackenhaare stellten sich auf und ein Kribbeln breitete sich von seiner linken Hand, wo er die Berührung von Kaibas schlanken Fingern gespürt hatte, auf seinen ganzen Arm aus. So schnell, wie er gekommen war, war der Moment allerdings wieder vorüber und eilig wandten sie sich voneinander ab. Eine Sekunde lang starrte Duke noch versonnen auf die Kaffeebecher in seiner Hand, bevor er wieder zu sich kam und seinen Rucksack über die rechte Schulter nach vorne schwang, um die Becher fürs Erste wegzupacken. Er nahm es als überaus willkommene Gelegenheit, um sich kurz von Kaiba wegzudrehen, sich wieder zur Ruhe zu bringen und einmal leise tief auszuatmen. Noch immer schlug sein Herz schneller und das Kribbeln wollte nicht aufhören. Ein merkwürdiges Gefühl, aber alles andere als unangenehm – wie gestern, als er in der U-Bahn in Kaiba hineingefallen war…
 

Duke blieb nicht viel mehr Zeit seine Überlegungen fortzusetzen, erreichten sie doch schon wenige Minuten später die Brücke, wo Frau Kobayashi mit dem Rest der Klasse auf sie gewartet hatte. „Mr. Kaiba, Gott sei Dank, da sind Sie ja! Wo waren Sie denn nur?“, rief Frau Kobayashi aufgeregt und stürmte regelrecht auf die beiden zu. Da war sie also, die Frage aller Fragen. ‚Na dann, überrasch‘ mich, Kaiba!‘, dachte Duke und erwartete gespannt die Antwort. Seelenruhig und vollkommen sachlich erklärte der Angesprochene: „Noch am See hat mich ein wichtiges Telefonat erreicht, das mich sehr in Anspruch genommen hat, sodass ich bedauerlicherweise verpasst habe, dass wir weitergegangen sind.“ Frau Kobayashi nickte langsam und schien mit seiner Aussage zufrieden, da schaltete sich Joey ein und funkelte den Brünetten herausfordernd an: „Achja?! Soweit ich weiß, kannst du gar nicht telefonieren, weil dein kleiner Bruder dein Handy gefilzt hat!“

Kaiba sog scharf die Luft ein und sein Blick wurde augenblicklich eiskalt und mörderisch. Für einen Sekundenbruchteil wanderten seine Augen zu Duke. Die Vorstellung, kurz in der Zeit zurück zu reisen und Joey noch vor seinem Einwurf weg von der Bildfläche in das nächste Gebüsch zu schubsen, wurde für den Schwarzhaarigen plötzlich sehr attraktiv.

Kaiba ging unterdessen direkt zum Gegenangriff über: „Wheeler, ahnungslose Köter sollten besser nicht zu laut kläffen. Was zählt, ist, dass ich jetzt wieder hier bin und nicht etwa lautlos und ohne Zeugen mit meinem Zauber-Helikopter davongeflogen bin. Obwohl ich gerade durchaus den Wunsch danach verspüren würde.“ Ein spöttisches Grinsen umspielte Kaibas Lippen – Treffer, versenkt! Joey wiederum sah nun ebenfalls entgeistert zu Duke: „Du hast ihm erzählt, dass ich das gesagt habe?!“ Der Schwarzhaarige senkte nur den Blick und massierte sich mit der Hand die Stirn. Super, wirklich einwandfrei! Jetzt hatte er tatsächlich an zwei Fronten Probleme. Bevor die Situation noch weiter außer Kontrolle geraten konnte, griff Frau Kobayashi energisch und mit erhobener Stimme ein: „Meine Herren, beruhigen Sie sich, wir wollten doch zivilisiert bleiben! Ich gebe Mr. Kaiba recht, die Hauptsache ist, dass er wieder da ist. Damit erkläre ich das Thema für beendet und wir können endlich mit der Wanderung fortfahren!“ Damit machte sie sich bereit zum Aufbruch. Joey holte Luft und öffnete schon den Mund für eine Erwiderung, wurde aber sofort mit erhobener Hand von der Lehrerin abgewürgt: „Beendet, Mr. Wheeler!“ Mit einem missmutigen Seufzen gab der Blonde für den Moment auf.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein paar kurze Anmerkungen für alle, die es interessiert:
Für die Geschichte von Setos Eltern habe ich mich etwas mehr an ihrer Background-Story im Manga orientiert, denn im Anime ist das einfach zu weichgespült (da wird glaube ich nur gesagt, sie seien „verschwunden“).

Die Wanderung habe ich hauptsächlich von hier adaptiert, wo man auch Bilder von der wirklich schönen Natur, den Brücken und dem Schrein sehen kann: https://wanderweib.de/wandergebiet-kamikochi/

Beim nächsten Mal wird es erwartungsgemäß für Duke etwas ungemütlich, aber auch Seto hat sein Päckchen weiter zu tragen.

Bis dahin!
Eure DuchessOfBoredom Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yui_du_Ma
2021-09-29T13:47:28+00:00 29.09.2021 15:47
Ein wieder gutes Kapitel.
War natürlich ein wirklich traumatisierte Erinnerung, das er keine Zeit zum Trauern hatte.
Wow, schauen wir mal, wie er es abends verarbeitet hat oder es verdrängt.
^.^
Von:  Hypsilon
2021-06-14T10:32:07+00:00 14.06.2021 12:32
Lol, also beim aktuellsten Kapitel dachte ich mir so: wie? Welcher Vorfall am See? Und hab dann erst entdeckt, dass ich ein ganzes Kapitel hier übersehen habe 😱
Umso mehr kann ich jetzt lesen hihi.

Also das mit dem Essen war ja mega witzig, total passend und klar, dass er sowas normal nicht dulden würden.

Und bezüglich seiner Analyse der verdrängten Erinnerung hatte ich direkt eine Ahnung, dass es wohl sogar noch dem Waisenhaus war. Mann... das ist ja herzzereißend, eigentlich kein Wunder, dass ihn das so aus der Bahn wirft. Duke hat ja auch super kombiniert mit dem Kaffee, Kaffee is life xD

Und natürlich, der Frau Lehrerin reicht das vollkommen, Joey wird noch weiter drauf rumhaken, auch wenn das Thema offiziell beendet ist.
Und Duke steht mitten drinnen, von einer knappen Aufdeckung zur nächsten, das wird an seinen Nerven zerren ^^'
Von:  empress_sissi
2021-06-06T18:55:20+00:00 06.06.2021 20:55
Beim Essen dachte ich auch, dass sich Joey sicher gleich beschweren wird und prompt kam schon die nächste Szene 😅
Die Dynamik der Streithähne ist dir wiedermal außerordentlich gut gelungen! Duke sollte sein ungewolltes Doppelagentenleben besser doch wieder aufgeben, da kriegt er nur graue Haare xD

Dachte mir schon, dass die Gegend irgendwas in Seto triggert, aber das war jetzt irgendwie so traurig. Im Anime kommt das wirklich sehr weichgespült rüber. Ich würde so gern wissen, wie seine Eltern so waren. Jedenfalls hat mich deine Interpretation sehr berührt 😥
Aber es gubt ja noch die Kaffeebecherszene, die meine Stimmung wieder angehoben hat 😉
Von: Karma
2021-06-06T15:42:05+00:00 06.06.2021 17:42
Oh, the feels, the feels!
*schmacht*
Ich kann gar nicht richtig in Worte fassen, was mir bei diesem Kapitel alles durch den Kopf geschossen ist. Es ist so viel passiert, obwohl doch gleichzeitig so wenig passiert ist... Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. So viel Unterschwelliges halt, dass einem ganz schön der Kopf schwirrt und man nicht so recht weiß, wo oben und unten ist.
🙃
Ich kann verstehen, dass du das Kapitel gerne magst; mir persönlich gefällt es auch sehr.
😍💗💖💓💞💕
Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, wie's weitergeht.
🤩
Antwort von:  DuchessOfBoredom
06.06.2021 19:57
Ja, ich kanns voll verstehen! Objektiv betrachtet haben sie ja nur Mittag gegessen und sind in der Natur und am Schrein rumgelaufen - Wanderung halt.😪 Aber unter der Oberfläche und zwischen den Charakteren: Drama, Baby! 😱 💗 🤯

Freut mich wie immer sehr, dass es dir gefallen hat und ich hoffe, du hast einen schönen Urlaub! 😊


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