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Common Ground

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

weiter geht's! :) Der Titel dieses Kapitels kommt nicht von ungefähr, so langsam wird es ernst ("Endlich!", wird vielleicht der ein oder andere jetzt denken) ;D Allerdings für Seto und Duke noch jeweils auf leicht unterschiedlichen Ebenen.

Ich hab mich riesig drauf gefreut, dieses Kapitel endlich raushauen zu dürfen und bin selber ein bisschen aufgeregt, was ihr davon haltet ^^°

Damit also genug der Vorrede und viel Spaß beim Lesen! :) Komplett anzeigen

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Swimming in hormones. (Figuratively speaking.)

Nachdem sich die Klasse wieder vollzählig versammelt hatte, ging es abermals hinunter in die U-Bahn. Eine kurze Fahrt später und sie waren an der Aqua-Wing-Arena angekommen – einer Ice Hockey-Halle, die, wie Frau Kobayashi erklärte, ursprünglich für die Olympischen Spiele gebaut worden war, danach aber zu einer Schwimmhalle umgenutzt wurde. Gut so, dachte Duke, denn noch mehr Eishallen konnte diese Stadt nun wirklich nicht gebrauchen. Im Foyer erwarb die Lehrerin Tickets für die gesamte Klasse und gab letzte Instruktionen: „Meine Damen und Herren, also folgendermaßen läuft es ab: Sie können sich jetzt umziehen gehen und Ihre Sachen einschließen und haben dann ungefähr zwei Stunden Zeit zum Schwimmen. Spätestens um 16 Uhr verlassen Sie bitte alle ohne Widerrede das Wasser. Um 16:30 Uhr treffen wir uns dann draußen vor dem Eingang, um gemeinsam die Rückfahrt anzutreten. Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Ich erwarte von Ihnen, dass sie sich zivilisiert benehmen! Das heißt: kein Wasserspritzen, kein Springen vom Beckenrand, keine unflätigen Bemerkungen. Haben wir uns verstanden?“ Einige der Schüler nickten zögerlich, aber das schien Frau Kobayashi zu genügen.

Tristan wandte sich mit einem breiten Grinsen und mit vorgehaltener Hand zu seinen Freunden: „Hört, hört! Keine unflätigen Bemerkungen!“ Joey schüttelte ebenfalls lachend den Kopf, während sie langsam in Richtung der Umkleiden gingen. „Also ehrlich Leute, wenn man sie so reden hört, könnte man denken, wir wären eine Horde Fünfjähriger.“

„Damit liegt sie in deinem Fall vermutlich gar nicht so weit daneben, Wheeler.“, kam es kurz vor der Tür zu den Umkleiden staubtrocken von schräg hinter ihnen.

Na wunderbar, dachte Duke, jetzt ging es los. Eigentlich war es ja fast ein Wunder, dass das der erste direkte Zusammenstoß von Joey und Kaiba auf dieser Fahrt war. Ersterer blieb stehen, atmete tief durch und drehte sich mit vor der Brust verschränkten Armen zu Kaiba um. „Ich bin fast so alt wie du, Geldsack!“

Der erwiderte nur süffisant: „Achja? Hast du schon fein mit deinem Dino gespielt?“

Augenblicklich stieg Joey eine leichte Röte ins Gesicht. „Der…der war nicht für mich!“, antwortete er ausweichend.

Kaibas Augenbrauen wanderten in gespielter Verwunderung nach oben. „Wirklich? Ich meine mich zu erinnern, gestern die Worte ‚So einen wollte ich immer schon haben.‘ aus deinem Mund gehört zu haben.“

Kurz schien es, als fiele Joey nichts mehr ein, dann aber blitzte es kurz in seinen braunen Augen auf und er gab mit einem herausfordernden Grinsen zurück: „Und das sagt ausgerechnet der Typ mit dem Dino-Malbuch?!“

Für einen kurzen Moment schloss Duke die Augen. Da war es also, genau wie er vorausgesehen hatte. Dukes Hände wurden ein wenig schwitzig. Hatte er sich am Ende mit dem Dino-Block selbst ein Bein gestellt? Zu viel Aufmerksamkeit auf diesem Block erhöhte das Risiko, dass er aufflog und herauskam, was wirklich dahinter steckte: Dass Kaiba für ihn arbeitete und er ihm den Block gekauft hatte. Denn ganz ehrlich, es würde doch niemand ernsthaft auf den Gedanken kommen, dass Kaiba sich diesen Block selbst ausgesucht hatte – im Museumsshop hatte es durchaus dezentere Schreibwaren gegeben. Aber das hatte er sich ganz allein selbst zuzuschreiben, denn immerhin war es seine eigene Entscheidung gewesen, diesen Block zu wählen und seine Freunde nicht in seine Lage einzuweihen. Mal davon abgesehen war die Wahrscheinlichkeit, dass die ganze Wahrheit deswegen herauskam, denkbar gering, denn Kaiba wäre wohl nicht Kaiba, wenn er bei der kleinsten Provokation sofort die ganze Geschichte enthüllen würde, wie er zu diesem Block gekommen war. In der Tat blieb der Brünette souverän und verdrehte lediglich die Augen. „Das ist kein Malbuch, Wheeler, sondern ein Block und ich arbeite darin.“, stellte er nüchtern und sachlich klar.

„Wow Kaiba, so oldschool kennt man dich ja gar nicht. Wo hast du denn deinen teuren Technik-Schischi gelassen?“

Einerseits war Duke dankbar, dass Joey das Streitgespräch weg von dem Block lenkte, gleichzeitig barg auch diese Richtung Gefahren für ihn. Meine Güte, wo hatte er sich hier nur hineinmanövriert? Seit er seinen Freunden gestern Morgen von Kaibas „kleiner“ Überraschung am Ankunftstag erzählt hatte, hatte Joey vermutlich ebenfalls nur nach dem richtigen Moment gesucht, um Kaiba das Fehlen seines „Technik-Schischis“ unter die Nase zu reiben. Augenscheinlich war sein Gerede von einem „Spionageauftrag“ weniger flapsig gemeint gewesen, als Duke ursprünglich gedacht hatte. Joey hatte ganz offensichtlich keinerlei Skrupel, jegliches Fitzelchen an Information zu nutzen, das Duke ihm liefern würde, sobald es um Kaiba ging.

Duke sah zwar noch keine eindeutigen Anzeichen dafür, dass Kaiba wusste, dass Joey sehr genau wusste, wie es um seine Elektronik-Situation bestellt war, konnte aber doch nicht vermeiden, dass eine leichte Nervosität sich in ihm breit machte. Hoffentlich würde es nicht noch auf ihn zurückfallen, dass er so unbedacht geplappert hatte. Aber zu diesem Zeitpunkt hatte er ja noch nicht gewusst, wie abhängig er von Kaiba sein würde. Und es war einfach zu komisch gewesen.

„Oh Wheeler, statt dich um den Standort meines Laptops zu sorgen, solltest du dich lieber der viel wichtigeren Frage widmen, in welchem Becken gleich das Hundeschwimmen stattfindet.“

„Du…!“, setzte Joey schon zu einer wütenden Erwiderung an, wurde jedoch von Kaiba eiskalt ignoriert. Für den Brünetten war die kleine Auseinandersetzung an dieser Stelle zu Ende und er stolzierte, ohne Joey oder den Rest eines weiteren Blickes zu würdigen, an ihnen vorbei durch die Tür zur Herrenumkleide.

„Hey, feiger Großkotz, bleib gefälligst hier, wenn ich dich beleidigen will, wir sind noch lange nicht fertig!“, rief ihm der Blonde mit erhobener Faust hinterher, bevor ihm von Tristan mit einem Kopfschütteln fest die Hand auf die Schulter gelegt wurde.

„Hundeschwimmen, dass ich nicht lache! Beim nächsten Mal kann er was erleben!“, knurrte Joey noch leise vor sich hin, während nun auch die Freunde die Umkleideräume betraten.
 

Kaiba war augenscheinlich zu den Schließfächern ganz am Ende des Raumes gegangen, jedenfalls war er nirgendwo mehr zu sehen. Die Jungs blieben in einem Gang relativ weit vorne – Hauptsache, Kaiba blieb außerhalb von Joeys Sichtfeld. Ebenso wie die anderen schnappte Duke sich ein Schließfach, kramte seine Badesachen heraus und begann sich umzuziehen. Als letztes legte er geradezu bedächtig seinen Schmuck ab, angefangen bei seinem Anhänger, über seine Armreifen, seine Armbänder und zu guter Letzt das Haarband und seinen geliebten Würfelohrring. Ein wenig kam es ihm vor, als würde er eine Rüstung ablegen; mit jedem Schmuckstück weniger an seinem Körper schwand seine optische Auffälligkeit und er fühlte sich immer angreifbarer. Wie er es hasste! Sein Zopf und der Kajalstrich blieben als einziges unangetastet. Diese zwei Dinge waren nicht verhandelbar, unter keinen Umständen, egal ob Schwimmbad oder Herbergenzimmer. Jetzt musste der extra wasserfeste Kajal eben mal zeigen, ob er sein Geld auch wirklich wert war. (Hoffentlich!) Er nahm noch einen tiefen Atemzug, bevor er das Schließfach zumachte und abschloss. Als alle fertig umgezogen waren, gingen sie nach einer kurzen Dusche durch eine Glastür in die eigentliche Schwimmhalle, wo auch Tea wieder zu ihnen stieß.
 

Typisch feuchte, chlor-geschwängerte Schwimmbad-Luft wallte ihnen in der Halle entgegen, dazu die üblichen Geräusche: das Platschen von Wasser, die Rufe von Kindern, Eltern, Lehrern und das leise Rauschen der Filter-Anlagen. Prüfend ließen sie ihren Blick schweifen. Es gab genau drei Schwimmbecken: ein 25-Meter-Becken, ein Fünfzig-Meter-Becken und ein extra tiefes Becken mit Sprungturm. Tristan kratzte sich etwas ratlos am Kopf. „Leute, was für ein Bad ist das hier? Gibts hier eigentlich auch irgendetwas, was richtig Spaß macht?“ Joey stimmte ihm zu: „Ja, echt mal. Keine Reifenrutsche, keine normale Rutsche, kein Wellenbad! Ich seh’ noch nicht mal Pool-Nudeln irgendwo rumstehen.“ Tea seufzte: „Und keine Sauna, kein warmes Sole-Becken und keine Whirlpools.“ Ryou zuckte nur mit den Schultern. „Naja, was habt ihr erwartet? Es war halt mal eine Olympia-Halle und jetzt ist es ein professionelles Sportbad.“ Duke deutete mit einem selbstbewussten Grinsen auf den Sprungturm, um den sich bereits eine große Menschentraube versammelt hatte, die, so schien es, aus sämtlichen unter 30-jährigen Menschen in diesem Schwimmbad bestand. „Kommt schon, Leute, wo ist eure Kreativität hin? Also ich denke mal, damit lässt sich doch was anfangen.“ Aus mehreren Metern Höhe zu springen, schien ihm nicht nur das probateste Mittel zu sein, um die nächsten zwei Stunden Spaß zu haben, sondern auch, um die nagende innere Unruhe abzuschütteln, die von ihm Besitz ergriffen hatte, seit sie die Umkleiden verlassen hatten. Er hatte Unsicherheit schon immer am besten durch Offensivität und entwaffnende Extrovertiertheit überwunden. Er gab und kleidete sich auffällig, er flirtete hemmungslos… Was passte da besser, als auf einen hohen Turm zu steigen, sich für einen kurzen Moment allein da oben der Welt zu präsentieren, um dann im freien Fall seine Sorgen und Gedanken zu vergessen?

Yugi nickte. „Duke hat recht, wenn wir schon nicht vom Beckenrand springen dürfen, dann können wir doch wenigstens die Sprungbretter unsicher machen.“ Joey grinste und rieb sich die Hände. „Au ja, und am Ende springen wir alle mindestens einmal vom Zehn-Meter-Turm!“

Yugi räusperte sich nur verlegen und kratzte sich vorsichtig lächelnd mit der Hand am Hinterkopf. „Ja, mal sehen. Vielleicht probieren wir erstmal den Rest aus.“ So taten sie es den meisten ihrer Mitschüler gleich und stellten sich an den Sprungbrettern an.
 

Seto war nach dem Umziehen ohne große Umschweife direkt zum Fünfzig-Meter-Becken gegangen. Bis auf zwei ältere Damen mit geblümten Badekappen, die ganz vorne langsam ihre Bahnen zogen und sich dabei über Gott und die Welt unterhielten, war das Becken dankenswerterweise leer. Zum Glück gab es hier keine Rutschen und anderen Kinderkram. Einfach nur schwimmen, mehr wollte er gar nicht. Er stellte sich auf einen der mittleren Startblöcke – wenn schon, denn schon – und tauchte mit einem eleganten Hechtsprung in das kühle Nass ein. Ja, gar nicht mal schlecht, das musste er zugeben. Sein eigener Pool im Garten der Villa war zwar groß, aber so eine Fünfzig-Meter-Bahn war schon etwas anderes. Konzentriert und mit durchaus sportlichem Anspruch zog er eine Bahn nach der anderen, wechselte hin und wieder den Schwimmstil von Kraulen, über Brust zu Delfin und zurück. Nach einer knappen halben Stunde brauchte er schließlich eine erste Pause, tauchte unter den Leinen durch zum Beckenrand, zog sich hoch und blieb an Ort und Stelle sitzen, die Beine noch immer locker im Wasser hängend.

Leicht gelangweilt ließ er seinen Blick durch die Halle wandern. Er erspähte Muto und den Kindergarten nicht allzu weit entfernt beim Sprungbecken. Wo auch sonst, es war das nächstbeste an kindischem Vergnügen, das in einer Sport-Schwimmhalle zu finden war. Augenscheinlich versuchten sie gerade reihum, durch besonders abwechslungsreiche und fragwürdige Sprünge vom Drei-Meter-Brett die umstehenden Mädchen zu beeindrucken. Nach einer hochspritzenden Arschbombe von Taylor und einem misslungenen Salto von Wheeler, der in einem lauten und vermutlich schmerzhaften Bauchklatscher endete, war Devlin an der Reihe. Seto war überrascht. Er hätte eigentlich erwartet, dass der alberne Kajalstrich des Schwarzhaarigen ob der Nässe verschmiert oder ganz abgegangen war, aber dem war nicht so. Im Grunde sah er aus wie immer, nur eben triefend nass und ohne das Stirnband und den seltsamen Ohrring. Lässig strich er sich in diesem Moment eine tropfende, pechschwarze Strähne aus dem Gesicht.

Wie schon häufiger in den letzten Stunden blieb Setos Blick unwillkürlich bei dem Schwarzhaarigen hängen. Devlin erklomm die Leiter zum Sprungbrett, lief nach vorne, verbeugte sich mit einem selbstbewussten Grinsen und warf den jubelnden Mädchen am Beckenrand eine Kusshand zu. Seto verdrehte die Augen. Kaum zu glauben, dass so etwas funktionierte und fraglich, wofür es eher sprach: die Dummheit der Mädchen oder Devlins Schamlosigkeit. Vermutlich beides. Jetzt begann der Schwarzhaarige vorne am Brett zu wippen und sprang schließlich mit Schwung ab. In der Luft vollführte er eine annähernd als kunstvoll zu bezeichnende gedrehte Schraubenfigur und tauchte mit dem Kopf voran ins Wasser ein. Als er sich aus dem Becken stemmte – natürlich direkt vor seinen Verehrerinnen – begrüßten sie ihn applaudierend, was er sichtlich genoss. In ihren farbenfrohen Bikinis nahmen sie ihn strahlend in Empfang, sodass er am Ende wie ein veritabler Playboy zwei Mädchen links, zwei rechts im Arm hatte, sich dann zu seinen Freunden drehte und ihnen mit einem prahlerischen Grinsen auf den Lippen irgendetwas zurief, das Seto nicht genau hören konnte. Einen Moment lang amüsierte er sich über die fassungslosen Reaktionen von Wheeler und Taylor, bevor seine Aufmerksamkeit wieder wie magnetisch angezogen zu dem Schwarzhaarigen zurückkehrte. Das Ende seines Zopfes lag locker und tropfend auf seiner linken Schulter, seine smaragdgrünen Augen funkelten noch etwas mehr, als er lachte, Wasser rann seinen Oberkörper hinunter und versickerte im Stoff seiner schwarzen Badeshorts, die ihm am linken Bein ein wenig am Körper klebte. Seto schluckte. Für den Bruchteil einer Sekunde blitzten kurze Bilder vor seinem geistigem Auge auf:

Devlin, wie er sein Shirt auszog.

Devlins nackter Oberkörper, auf dem sein Anhänger hin und her baumelte.

Devlin, wie er ihn anlächelte.

„Na, junger Mann, auf welche der Damen haben Sie denn ein Auge geworfen?“, riss ihn eine der älteren Frauen mit einem wissenden Lächeln auf den Lippen aus seinem Tagtraum. Offenbar hatten sie sein unbedachtes Starren bemerkt, als sie aus dem Wasser gestiegen waren. Seto brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass er gemeint war und seine Sprache wiederzufinden. „Wie bitte?!“, erwiderte er schließlich in einem scharfen Tonfall. Was erdreisteten sich diese Personen eigentlich? Augenscheinlich war seine Reaktion für die Seniorinnen nur ein Grund für weitere Erheiterung. „Ich wollte nur wissen …“, setzte die Fragerin kichernd noch einmal an, er ließ sie jedoch nicht aussprechen. „Das habe ich schon verstanden! Und selbst, wenn es so wäre, wüsste ich nicht, was Sie das anginge!“ Mit diesen harschen Worten sowie einem genervten Augenrollen angesichts derartiger Impertinenz ließ er sich wieder ins Wasser gleiten und erklärte damit das kurze Gespräch einseitig für beendet. Kichernd und kopfschüttelnd wandten sich die Frauen von ihm ab und in Richtung der Umkleiden. „Hach, noch einmal so jung sein …“, hörte er die Zweite noch leise seufzen. Was in aller Welt ging nur in manchen Leuten vor? Um ein Haar hätte er wirklich seine Manieren vergessen! Sicherlich wäre das nicht die beste Publicity gewesen, aber anscheinend hatten sie ihn ja nicht erkannt. Sei’s drum, glücklicherweise hatte er sich ja vollkommen im Griff.

Auf welche der Damen haben Sie denn ein Auge geworfen?

Kurz schüttelte Seto den Kopf und schnaubte verächtlich. Wie kamen diese alten Schachteln denn bitte auf diesen abwegigen Gedanken? Ja, er hatte eine Weile hinüber geguckt, aber doch nicht zu den Mädchen, sondern zu …

Moment mal, nein! Also das war nun wirklich absolut absurd. Nur weil sie sich gerade ein Bett teilten, der Schwarzhaarige ihn mit Arbeit versorgt und ihn zwei Mal merkwürdig angelächelt hatte, bedeutete das noch lange nicht, dass er Seto nicht ebenso egal war, wie alle anderen Menschen hier auch. Voll grimmiger Entschlossenheit nahm er Devlin erneut ins Visier, um sich seiner erklärten neutralen bis leicht negativen Einstellung ihm gegenüber noch einmal zu versichern. Der Schwarzhaarige stand noch immer inmitten seines kleinen Fanclubs und lachte und schäkerte ausgelassen mit den Mädchen. Aber was kümmerte es ihn schon, Devlin war ihm schließlich vollkommen gleichgültig.

Jetzt legte der Schwarzhaarige seine Arme um die Taillen der beiden Mädchen direkt neben sich, sah sie abwechselnd mit einem anzüglichen Lächeln an und flüsterte jeder von ihnen irgendetwas ins Ohr, das sie sofort kichern und erröten ließ.

Nicht zu fassen! Ein plötzliches und starkes Gefühl der Abscheu stieg in Setos Brust auf, das ihn dazu veranlasste den Blick schnell wieder von seinem umschwärmten Mitschüler abzuwenden. Mit einem Kopfschütteln einerseits über das Gesehene und andererseits seine eigene auffallend starke Reaktion darauf begann er endlich noch ein paar Bahnen zu ziehen. ‚Ich muss einfach hier raus!‘, dachte er dabei beinahe angewidert. Diese ganze Klassenfahrt war eine einzige Nervenprobe für ihn und vielleicht verlor er langsam wirklich seinen Verstand. Noch weitere anderthalb Stunden lang sinnlos hin und her zu schwimmen, war da sicherlich nicht hilfreich und ödete ihn auch zunehmend an. Nun gut, es hatte ja nur geheißen, dass sie spätestens um 16 Uhr das Wasser verlassen sollten und um 16:30 Uhr angezogen draußen vor dem Eingang erscheinen sollten. Niemand hatte behauptet, dass er nicht schon eher gehen und sich vielleicht noch irgendwo einen Kaffee organisieren konnte. Noch zehn Bahnen, dann war es wirklich genug.
 

Duke hatte sich vor einigen Minuten eine kurze Pause von seinen (neu hinzugewonnenen und bestehenden) Fangirls erbeten, die sie ihm dankenswerterweise auch zugestanden hatten, um ein paar ruhige Minuten mit seinen Freunde zu haben. Im Allgemeinen war sein Plan aber ganz wunderbar aufgegangen und das Springen und die Mädchen hatten ihn sehr erfolgreich abgelenkt. Jetzt hing er entspannt mit Yugi, Ryou und Tea im Wasser am Beckenrand. Tristan und Joey hatten einen Sonderwettbewerb um die Arschbombe mit der höchsten Wasserfontäne ausgerufen und waren auf das Fünf-Meter-Brett gewechselt. Da die Sprünge der beiden auf Dauer dann doch nur mittelinteressant waren und sie dazwischen immer wieder anstehen mussten, wanderte Dukes Blick ziellos durch die Halle. Am Fünfzig-Meter-Becken sah er Kaiba, der sich gerade am Beckenrand aus dem Wasser stemmte. Von einer nahen Bank nahm er sein Handtuch, trocknete sich damit ein wenig ab und hängte es locker um seinen Hals. War Kaiba etwa wirklich die ganze Zeit nur alleine geschwommen? Also echt, wie konnte man denn bitte so einsiedlerisch und offensichtlich allergisch gegen Spaß sein? Er versuchte für einen Moment sich vorzustellen, wie Seto Kaiba eine Arschbombe vom Fünf-Meter-Brett machte, es wollte ihm aber ob der schieren Abwegigkeit der Idee nicht recht gelingen. Wobei Kaiba, so wie er aussah, auf einem Sprungbrett sicherlich eine gute Figur gemacht hätte – vielleicht war der Welt an ihm ein Turmspringer par excellence verloren gegangen, wer wusste das schon. Aber ehrlich mal, wie schaffte dieser Typ es eigentlich, so fit auszusehen, obwohl er mutmaßlich den ganzen Tag in der Schule und in seiner Firma nur am Schreibtisch saß? Trotz seiner Größe wirkte er keineswegs schlaksig, sondern machte einen durchaus trainierten Eindruck…

Tristans Stimme hinter ihnen riss ihn aus seinen Gedanken. „Los, ihr Langweiler, kommt doch auch noch eine Runde springen! Nur hier rumzuhängen ist doch super öde!“ Duke schüttelte kaum merklich den Kopf, und folgte dann Tristan und den anderen wieder zurück zum Sprungturm.
 

Nachdem er sich kurz abgetrocknet hatte, verschwand Seto wie geplant sang- und klanglos durch die Glastür zur Umkleide. Ganz in Ruhe und ohne Hektik duschte und wusch er sich, zog sich wieder an und verließ im Alleingang das Schwimmbad. Nicht weit vom Gelände des Sportparks entfernt fand er einen kleinen Coffee Shop und bestellte sich den größten erhältlichen Becher voll puren schwarzen Kaffees. Drinnen war es recht voll, während draußen bei passablen Temperaturen die Sonne schien, sodass Seto beschloss, nicht im Coffee Shop zu bleiben, sondern zurück zum Sportpark zu gehen. Dort fand er eine kleine Grünfläche mit einem Baum, unter dem er sich niederließ. Für einen kurzen Moment schloss er die Augen und genoss bewusst die Ruhe. Kein Geschrei, keine Wasserklatscher, keine alten Damen, die ihn mit unpassenden Fragen behelligten, nur der Wind, ein paar Vögel und im Hintergrund das leise Rauschen des Stadtverkehrs. Die Nachmittagssonne schien ihm ins Gesicht und die leichte Brise wehte ihm den Duft des Kaffees in die Nase. So ließ es sich doch eigentlich aushalten. Das Klingeln seines Telefons, die E-Mails und die Meetings fehlten ihm jetzt und hier schon weitaus weniger als noch gestern oder vorgestern. War es das, was Mokuba hatte bezwecken wollen? Ein kalter Entzug von seiner vermeintlichen Arbeitssucht? Nun, sein Bruder hatte noch viel zu lernen, allen voran, dass einem auch Freunde in den Rücken fallen konnten, ob nun bewusst oder unbewusst. Denn ganz so kalt war der Entzug ja nun doch nicht, dank Devlin und seinem kleinen Auftrag, den Mokuba garantiert nicht ins Kalkül gezogen hatte.

Ach, und Kaiba?… Danke!

Devlins Worte und sein sanfter Tonfall kamen ihm erneut in den Sinn. Dazu sein Lächeln und die Wärme in seinen grünen Augen…das gleiche Lächeln wie heute Vormittag in der U-Bahn. Er spürte, wie sein Herz etwas schneller gegen seinen Brustkorb schlug.

Auf welche der Damen haben Sie denn ein Auge geworfen?

Gott, dieser Satz! Ja, er hatte vorhin Devlin angesehen, na und?! Nur, weil er ihn auch gestern schon kurz beobachtet und ihn sein Lächeln etwas länger beschäftigt hatte, bedeutete das doch noch lange nicht, dass …

Aber was, wenn doch?, meldete sich eine leise Stimme in seinem Hinterkopf zu Wort.

Natürlich hatte er im Biologie-Unterricht aufgepasst. So, wie er auch in jedem anderen Unterrichtsfach „aufpasste“. Im Klartext hieß das, dass er arbeitete, nebenbei dem Geschwafel des Lehrers zuhörte und immer wieder zu der Erkenntnis gelangte, wie wenig relevant der vermittelte Unterrichtsstoff für sein eigenes Leben war. Leider war im Bereich Sexualkunde eine Klausur angesetzt gewesen, sodass er diesem unangenehmen Themenbereich nicht fern hatte bleiben können. Und weil er auch nur ein Mensch und damit ein biologisches Wesen war – eine Tatsache, die er in schöner Regelmäßigkeit zu vergessen schien –, war dieser Stoff natürlich auch für ihn relevant gewesen, und das nicht nur aufgrund der Klausur. Er hatte erkannt, dass es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch ihn unweigerlich eines Tages treffen würde. Ein leicht irrationaler Teil von ihm hatte jedoch gehofft, dass es ihm irgendwie erspart bleiben würde. Eine Hoffnung, die, wenn er ehrlich zu sich war, immer größer geworden war, je länger das scheinbar so Unvermeidliche auf sich hatte warten lassen. Sollte es allen Ernstes jetzt doch so weit gekommen sein?

Vielleicht hatte sein Körper eine einmalige Chance gewittert, weil er seit mehr als 48 Stunden nicht ernsthaft gearbeitet und ungewöhnlich viel Zeit mit Altersgenossen verbracht hatte. Aber das war doch noch lange kein Grund diese lästigen Hormone ausgerechnet bei Devlin auszuschütten! Nicht, dass er sich jemals auch nur im Entferntesten für ein Mädchen interessiert hätte…nicht solange er sich erinnern konnte jedenfalls. Nun ja, er hatte sich noch nie ernsthaft für irgendjemanden interessiert – und vor allem nicht auf diese Weise.

Aber vielleicht lag die Sache auch ganz anders und ließ sich logischer erklären?

Ach, und Kaiba?… Danke!

So stark wie sich der Moment in seinen Kopf gebrannt hatte, hatte ihn auf jeden Fall etwas daran nachhaltig gestört oder irritiert. Aber was? Devlin hatte sich offenkundig ehrlich über seine Zusage gefreut. Eigentlich fast ein bisschen zu sehr, wenn denn sein Beweggrund wirklich nur gewesen war, ihm, Seto, gewissermaßen einen Gefallen zu tun. War es das, was sein Unterbewusstsein ihm sagen wollte: Dass doch mehr dahinter steckte? Und falls ja, war es ein kühl berechnendes, geschäftliches Mehr…

Ach, und Kaiba?… Danke!

…oder ein persönliches?

Sein Herzschlag beschleunigte sich unwillkürlich. Bei Devlin war schlechterdings alles möglich. Aber warum sollte Devlin ein irgendwie geartetes, persönliches Interesse an ihm haben? Besonders nach allem, was man vorhin in der Schwimmhalle erleben durfte, meldete sich die Stimme in seinem Hinterkopf mit einer Spur von Bitterkeit erneut zu Wort. Sofort schob er sie wieder beiseite.

Also geschäftliche Hintergedanken? Dafür war ihm Devlins Lächeln zu ehrlich erschienen.

Ach, das hatte doch alles keinen Sinn! Er konnte nicht in Devlins Kopf schauen und aus seinem Verhalten wurde er erst recht nicht schlau. Er würde erst einmal weiter mitspielen und ihn genau beobachten, genauso wie sich selbst und die Reaktionen seines Körpers. Die einschlägigen Symptome waren ihm ja aus dem Unterricht bekannt (er hatte an einem neuen Karten-Einlese-Mechanismus gearbeitet): Der Körper nahm Pheromone einer für ihn attraktiven Person auf, Herzschlag und Atemfrequenz beschleunigten sich, das Lustempfinden steigerte sich. Adrenalin und Cortisol sorgten für eine Stressreaktion, erhöhte Impulsivität und eine Blutgefäßreizung im Bauch, die sich als Kribbeln äußern konnte. Endorphine, Serotonin und Dopamin wurden ausgeschüttet und dadurch das Belohnungszentrum aktiviert, das dafür sorgte, dass die Gedanken immer wieder um die betreffende Person kreisten. Die neutrale Beobachtung würde dann schon zeigen, worum es sich tatsächlich handelte: die Hormonausschüttung seines Körpers oder doch sein geschäftlicher Instinkt, der eine Falle witterte. Oder vielleicht auch Variante Drei: beginnender Wahnsinn durch wiederholten, längeren Kontakt mit nervtötenden Individuen. Apropos, ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er noch etwa 45 Minuten Zeit hatte, bis er von Neuem mit ebenjenen konfrontiert werden würde. Zeit genug also, in Ruhe den Kaffee zu genießen und noch ein wenig konzentriert an den Entwürfen zu arbeiten.
 

Es war mittlerweile kurz vor vier und Frau Kobayashi stand mit strengem Blick am Beckenrand und versuchte durch ihre schiere Präsenz ihre Schüler aus dem Wasser zu treiben. Widerstrebend folgten auch Duke und die anderen ihrer stummen Aufforderung.

Am Ende waren sie doch noch alle vom Zehn-Meter-Turm gesprungen, auch wenn man zumindest Joey und Tristan ihre Nervosität sichtlich angemerkt hatte, als sie oben gestanden und zum ersten Mal nach unten geblickt hatten. Tea hatte schließlich den Anfang gemacht („Wir sehen uns unten, ihr Feiglinge!“) und damit das Eis gebrochen. Duke war direkt nach ihr gesprungen und es war einfach ein phantastisches Gefühl gewesen, so lange im freien Fall zu sein. Alles in allem war der Nachmittag im Schwimmbad doch ein Erfolg gewesen. Zwei Stunden lang hatte er so viel Spaß gehabt, dass da gar kein Platz mehr für seine innere Aufregung und irgendwelche Grübeleien gewesen war.

Vorübergehend verabschiedeten sie sich von Tea, die in die Frauen-Umkleiden ging. Die Jungs nahmen die andere Tür, durch die Kaiba bereits vor etwa einer anderthalben Stunde gegangen war, holten ihr Waschzeug und gingen unter die Duschen.

Während die anderen sich noch einseiften und die Haare wuschen, hatte Duke sich nur einmal kurz den Körper gewaschen und schon nach gefühlt einer Minute das Wasser wieder abgedreht. Hastig verabschiedete er sich noch vor den anderen in Richtung Umkleide: „Ich geh mich schon mal anziehen und dusche dann in der Herberge nochmal richtig. Ich hab mein Shampoo nicht dabei und alles andere ist die Hölle für meine Haare.“, begründete er seine Eile mit einem Lächeln und deutete dabei auf seinen nassen Kopf. Dann verschwand er mit Handtuch und Duschbad im Arm in der Umkleide.

Auf dem Weg zu seinem Schließfach blieb er kurz stehen, sah sich in einem der großen Spiegel an der Wand an und seufzte. Die abgebrühte Routiniertheit, mit der ihm schon seit Beginn der Klassenfahrt größere und kleinere Wahrheitsmodifikationen über die Lippen kamen – gegenüber seinen Freunden noch dazu – erstaunte ihn ein wenig. Gut, im engeren Sinne war das gerade noch nicht mal eine Lüge gewesen. Er hatte sein Shampoo tatsächlich nicht dabei. Dass er es allerdings mit voller Absicht „vergessen“ hatte, musste ja niemand wissen. Über dem Waschbecken fuhr er einmal mit den Händen durch seinen Zopf, um das überschüssige Wasser aus seinen Haaren zu drücken.
 

„Mein Gott, Junge, mach dir doch wenigstens einen Zopf!“, forderte sein Vater ihn streng und mit erhobener Stimme auf.

„Warum?!“, fuhr Duke ihn wütend an.

Sein Vater, eigentlich ein äußerst stolzer Mann, schluckte und wich seinem Blick aus – Wut und Trauer rangen in seinem Gesicht um die Vorherrschaft. „Du weißt genau, warum!“

„Hm, lass mich überlegen ... nein, ich glaube, ich habe es vergessen.“, erwiderte er in gespieltem Unwissen und als bewusste Provokation. Sein Vater sollte endlich damit aufhören, das Thema immer weiter zu verdrängen und der Wahrheit ins Auge sehen.

Einen Moment lang herrschte angespannte Stille, dann sprach sein Vater es tatsächlich aus: „Du siehst aus wie sie!“

Die Worte und der schmerzerfüllte, kalte Ausdruck in seinen Augen brannten sich für immer in Dukes Erinnerung ein. Schließlich gab er nach.
 

Es war eines der letzten Male gewesen, dass er sich dem Willen seines Vaters gebeugt hatte. Seitdem hatte sich das Zopf-Thema irgendwie verselbstständigt und war ihm wohl ehrlicherweise etwas entglitten. Ihm war bewusst, dass es vollkommen irrational war, aber der Gedanke, jemand anderes könnte ihn mit offenen Haaren zu Gesicht bekommen, war ihm über die Jahre geradezu unerträglich geworden. Mit einem Kopfschütteln schüttelte er die trüben Gedanken an die Vergangenheit ab, warf noch einen kurzen bewussten Blick in den Spiegel (Wow, der Kajal hatte tatsächlich gehalten!) und ging dann zu seinem Schließfach.

Er war bereits fast fertig angezogen, als die anderen zu ihm stießen. Mit gekonnten Handgriffen legte er als letzten Teil seiner gewohnten „Rüstung“ den Ohrring wieder an, packte die nasse Badehose in eine Plastiktüte, die er für diesen Zweck mitgenommen hatte, stopfte sie und das Handtuch wieder in seinen Rucksack und zog die Reißverschlüsse zu. Locker schwang er den Rucksack und seine Jacke über die Schulter. „Ich warte draußen, Leute!“

„Alles klar, bis gleich!“, antwortete Yugi mit einem Lächeln und winkte kurz. Die anderen unterbrachen ihre Tätigkeiten nicht, nickten ihm nur zu und unterhielten sich weiter, sodass Duke einigermaßen beruhigt davon ausging, dass sie sich nicht über sein Verhalten gewundert hatten. Sehr gut.

Als er vor den Eingang der Halle trat, war dort noch niemand zu sehen, er schien also der erste zu sein. Die Nachmittagssonne begrüßte ihn mit warmen Strahlen, der sanfte Wind begann seine Haare zu trocknen und er atmete einmal tief durch. Sein Blick streifte durch das Außengelände des Sportparks und blieb an einem kleinen Grasstück mit einem Baum in der Mitte hängen. Hm, offenbar war er wohl doch nicht der erste hier draußen gewesen. Unter dem Baum saß Kaiba, wie schon heute Morgen konzentriert mit dem Block zugange, neben sich einen weißen Pappbecher. Ob er die gute Laune in der Schwimmhalle nicht mehr ausgehalten und sich stattdessen lieber einen Becher mit Blut … Entschuldigung, natürlich Kaffee, besorgt hatte? Diese Vampir-Metapher war aber auch einfach zu passend, dachte er und konnte ein leises Kichern nicht unterdrücken. Nein, eigentlich musste er sich ja freuen, dass Kaiba seine Zeit nicht mit Schwimmen, sondern mit der Arbeit an seiner Idee verbrachte. Was würde er darum geben, die ersten Skizzen schon einmal sehen zu können! Aber naja, vielleicht war es auch noch gar nicht so viel, immerhin waren Kaiba nach wie vor die Regeln nicht „präsent“. Aber das würde sich ja mit dem heutigen Abend ändern. Duke konnte es kaum erwarten und ein vorfreudiges Lächeln stahl sich auf seine Lippen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, hui, puh, das war doch mal was! Also was meint ihr? :)
Gerade der Duke-Abschnitt kam erst recht kurzfristig dazu (ich habe gestern und vorgestern irgendwie viel melancholische Musik beim Schreiben gehört und genauer über Duke nachgedacht) und ich war mir ein bisschen unsicher, ob das so alles zu ihm passt, aber nach mehrmaligem Lesen denke ich, es funktioniert jetzt so ganz gut und passt auch ins Konzept, wie es weitergehen soll.

Beim nächsten Mal erwartet euch, wie angeteast, das DDM-Match und natürlich ergeben sich die ersten Gelegenheiten für Seto, seine drei Hypothesen zu überprüfen :D

Bis dahin!
LG
Eure DuchessOfBoredom Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yui_du_Ma
2021-09-26T14:24:26+00:00 26.09.2021 16:24
Wieder ein schönes Kapitel.
Setos Reaktion und Analyse war auch super.
Mal sehen wie es weiter geht.
Von:  Hypsilon
2021-04-26T08:27:51+00:00 26.04.2021 10:27
Tolles Kapitel. Hat mir sehr gut gefallen.
Gerade Kaibas Analyse war der Hammer, er erinnert mich da etwas an Sheldon, als dieser Amy's Gefühle für Zack interpretieren will und sie dann gemeinsam zu dem Entschluss kommen, dass Amy einen Alien Parasiten in sich hat 😂
Tja wenn die Arbeit nicht alles übertönt, kommt die Natur durch hihi

Das mit Duke und der Ähnlichkeit zu seiner Mutter ist ein super passender Grund für seine Sturheit dem Zopf gegenüber, gefällt mir und ich würde auch vermuten, dass er sicher seiner Mutter sehr ähnlich sehen muss =)

Bin schon auf die Runde DDM gespannt ^^
Antwort von:  DuchessOfBoredom
26.04.2021 21:26
An Sheldon hab ich auch gerade im letzten Kapitel mehrmals gedacht, weil der ja auch nicht so richtig in der Lage ist, Gefühle und sowas zu erkennen. Seto kann das zwar schon, aber so richtig gut eben doch eher auf der negativen Seite XD Und an sowas wie Verliebtheit versucht er eben auch mit so einer wissenschaftlichen Kühle heranzugehen und es so weit wie möglich zu abstrahieren, so als hätte es mit ihm überhaupt gaaaaar nichts zu tun.
Das mit dem Nicht-(so richtig)-Arbeiten ist tatsächlich ein wichtiger Punkt, weil ich glaube, dass das permanente Beschäftigt-Sein für Seto auch ein Weg ist, Dinge von sich fernzuhalten und zu verdrängen. Und das bricht natürlich hervor, wenn er sich nicht mehr permanent ablenken kann - da wartet auch noch ein bisschen mehr auf ihn. ;-)
Von:  empress_sissi
2021-04-26T00:14:06+00:00 26.04.2021 02:14
Also ich bin mal fest davon überzeugt, dass Joey Spaß am Hundeschwimmen gehabt hätte xD ich liebe seine Streitereien mit Kaiba. Der war ja auch wieder ein Sonnenscheinchen par excellence und mich wundert fast, dass er die Dame nicht noch mrhr angegiftet hat. Die Bio-Nachhilfestunde war auch genial, eben Setos rationales Verständnis von der Liebe.

Bin gespannt, was wir noch über Duke erfahren werden und natürlich freue ich mich schon sehr auf das DDM-Duell :-D
Antwort von:  DuchessOfBoredom
26.04.2021 21:18
Das war (wie man sich sicherlich denken kann), auch definitiv nicht der letzte Streit der beiden in dieser Story ;-) Ich hoffe ich bekomme die noch folgenden dann auch so hin, wie man es sich wünscht: schön schlagfertig, giftig und hier und da auch mal verletzend - denn das gehört bei den beiden nun mal auch einfach dazu.

Ja, Seto ist halt auch wirklich jemand, der ganz ernsthaft denkt: "Liebe?! Och nöööööö. Muss das denn sein?" XD

Von: Karma
2021-04-25T20:18:55+00:00 25.04.2021 22:18
Oh Mann, das Kapitel war mal wieder eine Achterbahn. Am Anfang konnte ich nicht aufhören zu grinsen - der arme, arme, aaaaarme Seto und seine aufflammenden Hormone; die alten Damen hab ich so gefeiert! XD - und zum Ende hin wollte ich Duke einfach nur in den Arm nehmen und knuddeln.
>___<
Du schaffst es echt problemlos, mich immer wieder mitzureißen und mit beiden mitleiden zu lassen, bei jedem auf seine ganz eigene Weise.
:)
Das ist genau das, was mir an dieser Story so gefällt. Beide, Seto und Duke, haben ihre Masken, und das macht sie so passend füreinander, finde ich. Ihre Masken mögen vielleicht unterschiedlicher nicht sein können, aber trotzdem steckt bei beiden doch eine Menge darunter, was sie niemanden, nicht mal diejenigen, die ihnen am nächsten stehen, sehen lassen.
Antwort von:  DuchessOfBoredom
26.04.2021 21:11
Ja, die alten Ladies haben es mir auch angetan - die kennen halt auch einfach nix und quatschen ihn einfach an ... und treffen natürlich auch noch voll ins Schwarze, wenn auch leicht anders, als gedacht. XD

Genau, das mit den Masken/Fassaden sehe ich auch als einen der Dreh- und Angelpunkte ihrer Dynamik schlechthin. Ich hab v.a. den Punkt mit der diametralen Gegensätzlichkeit ihrer Ansätze auch mehrmals in etwa genau so in meinen Notizen/Planungen zu der Story bzw. generell zu den beiden stehen. ("Beide versuchen ihre Wunden und Gefühle nach außen zu verstecken, fahren aber unterschiedliche Strategien. Seto eine defensiv-verschlossene, Duke eine offensiv-ablenkende.")
Und genau das wird den beiden natürlich auch hier noch zu schaffen machen... ;-)


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