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B L O O D

-If you're sick like me-
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben!
Ich kann mich tatsächlich nicht zusammen reißen und muss einfach eine Ray x Zack Fanfiction schreiben. Als ich den Anime zu Angels of death gesehen habe musste ich die beiden einfach shippen. Sie sind perfekt füreinander. Ich finde die Vorstellung wirklich traurig, dass er sie am Ende getötet haben soll. Allerdings wurde das Ende ja auch relativ offen gelassen und hier möchte ich nun meine Interpretation preis geben.

Wer sich von dem Altersunterschied zwischen den Beiden getriggert fühlt hat hier nicht viel verloren. Aber keine Sorge, Rachel bleibt bei mir nicht lange jung. Außerdem hat es bei mir bereits einige Jahre gedauert, bis er sie befreit hatte.
Btw: Die besten Disney Pärchen sind 7- 17 Jahre auseinander! Rapunzel zum Beispiel wurde gerade 18 als sie sich über Nacht in einen gesuchten Dieb verliebte. Und Schneewittchen? Sie war 14!! Als ihr 32 Jähriger Prinz sie wach küsste. Nur mal hier als Randinformation.

Damit ich mich nicht gezwungen fühle die Story weiter schreiben zu MÜSSEN, werden das hier einfach one shots sein, die aber dennoch in gewisser Weise zusammen hängen.

Ich liebe es ja meine Storys nach Songs zu benennen und so wird jedes Kapitel mit einen Titel oder Text einer meiner liebsten Songs betitelt.

Enjoy ☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, da ist es, das neue Kapitel, ich habe zu dieser Story Character Beschreibungen hinzu gefühgt, auch für unsere lieben Agents.

Viel Spaß beim Lesen ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Da das letzte Kapitel ja leider ein Adult geworden ist, kann ich alle, die es dennoch lesen möchten getrost auf Wattpad oder fanfiction.de verwiesen. Dort habe ich die Story ebenfalls hochgeladen. Leider kann ich den Inhalt nämlich nicht so kürzen, dass das Adult gestrichen wird, da es sonst zu massiven Plotholes kommt.

So und nun viel Spaß mit dem neuen Kapitel Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Oh, ein Kapitel 🙊 Habe ich Apllaus verdient? Ja, ich denke, das habe ich. Denn es handelt sich hier sogar um ein Zackray Kapitel🥳
Als kleine Entschädigung für die Wartezeit ❤️
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Die meisten Ideen für diese Fanfiction kommen mir nachts, kurz bevor ich einschlafe😳

Außerdem: Dieser Moment, wenn du das Kapitel, welches in der Reihenfolge zuerst kommt, zu einem späteren Zeitpunkt schreibst.
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Huii da ist ja ganz schön was abgegangen in den letzten Kapiteln. Ich liebe liebe LIEBE Ray und ihre psycho Ausbrüche! Von vielen ist ja tatsächlich Zack der Favorit Charakter aber meiner ist Ray! Sie ist so schön gestört!! Das sind sie zwar beide, aber Ray hat echt einen Knacks Weg und genau das liebe ich so an ihr, vorallem, weil man es ihr nie ansieht. So, jetzt aber genug geschwafelt, hier habt ihr das neue Kapitel, nicht wundern, wir machen in der Mitte einen kleinen Sprung in die Vergangenheit und sehen die Geschichte nun wieder aus der Sicht meiner Lieben OC's 😊
Muss ja deren Characterentwicklung schließlich auch ein bisschen vorantreiben.
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Manchmal muss ich meine vorherigen Kapitel echt mehrmals durchlesen um mir zu merken was überhaupt schon alles passiert ist°-° Komplett anzeigen

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Pain Killer

Mein lieber Zack, kannst du mich bitte, endlich töten?
 

Na dann hör auf zu weinen und lächle.
 

____________________________________
 

Und das tat sie. Sie lächelte, wie sie noch nie zuvor gelächelt hatte. Ein Lächeln, welches nicht nur ihre Lippen bewegte, sondern sogar ihre Augen berührte. Augen, die sonst tot zu sein schienen lächelten, denn er war nun endlich zu ihr gekommen,um ihren lang ersehnten Wunsch zu erfüllen. Er war wieder bei ihr, an ihrer Seite, genau dort, wo er sein sollte.
 

Als die Polizisten die Anstalt umstellten, liefen einige mit Pistolen bewaffnet in Richtung Rachel's Zimmer. Doch als sie die Tür auf traten, fanden sie nur ein Messer vor, welches zurück gelassen wurde, sowie Blut, das am Fenster klebte.
 

Isaac Foster, der soeben, wie eine Katze auf seinen Beinen gelandet war, wurde soeben von den restlichen Polizisten umstellt. In einer Hand, seine markante Sense, in seinem anderen Arm trug er das blonde Mädchen.
 

Im Moment stand der zum Tode verurteilte Serienkiller mit dem Rücken zur Polizeibrigarde. Die Lichter der Scheinwerfer, ihrer Autos warfen einen ungeheuerlichen Schatten auf ihn.

"Er hat sie ermordet!", rief einer der Polizisten aus dem zerbrochenen Fenster hinaus. "Er hat Rachel Gardner ermordet!"

Nun drehte der entflohene Sträfling sich zur Masse, ein böses Funkeln in den Augen und einen schrecklich widerliches Grinsen im Gesicht.
 

Er präsentierte ihnen nun das blonde Mädchen, dessen weißes Kleid mit einer großen Blutlache benetzt war. Die rote Flüssigkeit klebte ebenso an ihm und seinem Hoodie.
 

"Uhhhahahahaa!", lachte die einbandagierte Gestalt geistesgestört, "Das wird ein Spaß!", freute er sich.

Mit einen Mal machte er einen Satz auf die Polizeibeamten zu, das Mädchen einfach hinter sich werfend.
 

"Eins!", rief er beglückt aus, als er den Ersten von ihnen auf Schlitze, "Zwei! Muhahahahaa!"
 

Was er in seinem Wahn nicht bemerkte, nicht alle von ihnen waren zu Salzsäulen erstarrt, einige zielten mit ihren Schusswaffen auf ihn.

Gerade, als ein älter aussehender Officer dabei war einen Schuss abzufeuern, wurde sein Arm ruckartig nach oben gezogen.

Eine, noch nicht sichtbare, Person trat ihm dann in die Rippen, bevor sie ihm die Waffe aus der Hand schlug und ihn mit ein paar geschickten Handgriffen erschoss.
 

Mit der entrissenen Waffe, zielte die Person dann auf seinen vermeintlichen Partner, der ebenfalls drauf und dran gewesen war auf Zack zu Zielen. Doch nun fiel sein Blick auf seinen neuen Gegner. Für einen kurzen Moment musste er stocken und schüttelte den Kopf. "Ein Geist!?", rief er aus, als er die sehr lebendige Rachel Gardner erblickte, die ihn mit ihrem kalten Blick fixierte.
 

"Zack gehört mir.", brachte sie ihm eiskalt und ohne jegliche Regung irgendwelcher Gefühle entgegen,bevor sie auf den Abzug drückte.
 

"Hey Ray!", rief ihr Zack entgegen, der nun lachend und jauchzend von Auto zu Auto sprang und einen nach dem Anderen nieder mätzelte., "Du hast es ja noch in dir, kleine Ray!"
 

Kalt lächelnd drückte das Mädchen die Waffe kurz dicht an sich, bevor sie auf die Männer in ihrem ehemaligen Krankenzimmer zielte und sie einem nach dem Anderen aus der Distanz auslöschte.
 

"Naaw.", machte Zack, als er sah, dass Rachel somit die Letzten von ihnen erledigt hatte,"Ich dachte sie würden ein wenig mehr Wiederstand leisten."
 

Etwas enttäuscht sprang er vom Polizeiauto und stand der Blonden somit direkt gegenüber. "Nicht schlecht dich in Action zu sehen.", lobte er sie. "Was hätte ich tun sollen, sie wollten dich töten.", erklärte sie Stumpf. "Tch."

"Was mich zu meiner Frage bringt.", begann Rachel wieder.

"Wieso hast du mich nicht getötet?"
 

Zack starrte ihr nun genauso leer in die Augen, wie sie ihm, bis sie bereits die nächsten Polizeisirenen aus der Ferne hörten.

"Das können wir später noch klären.", beschloss der Dunkelhaarige, als er ihre Hand nahm und sie hinter sich her zog, "Jetzt müssen wir erstmal hier weg!"
 

-*-
 

Schwer Atmend Bogen sie von einer Gasse in die nächste, immer darauf bedacht nicht in die Menschenmassen zu geraten.

Als sie stoppten, musste Ray vorerst ihre Hände auf die Oberschenkel legen und sich etwas nach vorne beugen, um besser atmen zu können, während zack sich erschöpft gegen eine Hauswand sinken ließ.
 

Plötzlich begann er dunkel zu kichern, was Rachel dazu brachte zu ihm rüber zu sehen.

"Das hat echt Spaß gemacht.", er erwiedert ihren eiskalten Blick,während sein eigener brannte.
 

In ihrem weißen Gewand kam sie nun ein paar Schritte auf ihn zu, bis sie sich vor ihm nieder kniete. Langsam nahm sie seinen linken Unterarm mit beiden Händen und drehte ihn so, dass seine Handfläche nun nach oben zeigte.

Mit gemischten Gefühlen drehte er seinen Kopf von ihr und entriss ihr seinen Arm. Ein Gemisch aus Wut, Schuld und wiedereinmal Mordlust keimte in ihm auf.

Schuld? Kannte er soetwas überhaupt?
 

"Zack.", Rachel's mahnende Stimme ließ ihn sie dann doch wieder, zumindest aus dem Augenwinkel, ansehen.

"Sowohl du als auch ich wissen, dass das", sie deutete auf ihr beflecktes Kleid, "nicht mein Blut ist."
 

"Tch", gab er lediglich als Antwort. Doch das Mädchen ließ nicht locker. "Wieso hast du das getan?"
 

"Dein Lachen.", antwortete er monoton, sie weiterhin nicht ansehend.

"Oh", machte Rachel betroffen und sah zu Boden, "Hat es dir noch nicht gereicht?"

Kaum merklich presste Zack seine Kiefer aufeinander. "Ich werde mich für dich bemühen, das verspreche ich dir!", rief die 15-Jährige ihm entgegen während sie immer noch versuchte sich seinen Arm zu besehen.
 

Was sollte er denn jetzt tun? Er konnte ihr ja schlecht sagen, dass er schon lange nicht mehr das Verlangen hatte sie zu töten.

Schon damals, als sie gemeinsam flohen, hatte er am Ende nichts lieber gewollt als sie an seiner Seite zu behalten. Sie waren ein unbesiegbar Team gewesen, sich gegenseitig ergänzend, einer verrückter als der Andere.

Der Wahre Grund, warum er sie da raus geholt hatte? Er wollte nicht alleine sein. Er vermisste seine Komplizin. Auch wenn ihr Verhältnis Anfangs durch ein Versprechen gebunden war, so musste er doch zugeben, dass er inzwischen tatsächlich soetwas wie Zuneigung, wenn nicht sogar Freundschaft für das Mädchen empfand.
 

Zumindest war es etwas, das sie ihm geben konnte, was ihm sonst in seinem Leben stehts verwehrt blieb.

Als er sie dann mit sich aus dem Fenster gezogen hatte, spielte er tatsächlich kurz mit dem Gedanken sie umzubringen. Schließlich war es das, was sie sich längst gewünscht hatte.
 

Doch dann sah er ihr Lachen.
 

Er war kein Lügner.

Ihr Lachen war eindeutig Schuld daran, dass sie jetzt noch lebte.

Doch war es nicht, weil es ihm nicht reichte, um sie endlich zur Strecke zu bringen. Bei jedem anderen Menschen hätte er sofort seine Sense geschwungen, doch nicht bei ihr.
 

Diese Puppe, die nie gelernt hatte zu lächeln, konnte bei seinem Anblick nicht anders als dies zu tun.

Das hatte etwas in ihm geregt, was bisher noch niemand auslösen konnte.
 

Seine Augen hatten sich bei diesem Anblick geweitet und schließlich hatte er seine Klinge lieber in seinen Arm gerammt, als dieses wunderbare Wesen zu zerstören.
 

"Nun zeig mir doch bitte deinen Arm.", bat die Blondine ihn mit sanfter Stimme und leerem Blick.

Als er das Blut bereits an seinem Oberkörper kleben spürte, gab er schließlich kleinbei.

Er hielt ihr seinen linken Arm ausgestreckt entgegen, während er an sich hinunter sah.

Er schien komplett durchtränkt zu sein.
 

Rachel zog die Augenbrauen zusammen, während sie sich den Schnitt besah, der sich von seinem Handgelenk, längs, zu seiner Schulter hoch zog.

Zack war nun vielmehr auf die roten Flecken konzentriert, die sich auf ihrer eigenen Kleidung angesammelt hatten. Nicht nur sein Blut, sondern auch das ihrer Gegner war darauf zu sehen.
 

Mit einem leichten Kopfschütteln musste er fest stellen, dass sie ganz schön Angsteinflößend gewesen sein muss. Das unschuldige Mädchen, welches plötzlich mit Kugeln um sich ballerte.

In solchen Momenten schien sie noch gestörter als er selbst.
 

Seine Gedanken wurden durch das dumpfe Geräusch von reißendem Stoff unterbrochen.

"W-Was wird denn das?!", rief er aus, als er sah, wie Ray ihr Kleid um ein ganzes Stück kürzte.

"Ich muss deine Blutung stillen.", gab sie monoton bekannt, "Du scheinst deine Pulsader getroffen zu haben."

Ihr kleinen Hände banden den, nicht mehr ganz so, weißen Stoff um seinen Oberarm und schnüren diesen kräftig ab.

"Ich will nicht, dass du mir verblutest.", hab sie zu, bevor sie sich aufrichtete und sich suchend um sah.

"Was ist?", wollte der Dunkelhaarige wissen, als er ihre Blicke bemerkte.

"Ich brauche etwas zum nähen", gab sie bekannt. Schmerzerfüllt zog Zack kurz seine Gesichtsmuskulatur zusammen, als er sich aufrichtete.

Er sah nun auf sie hinunter.

"Komm", sagte sie, als sie seine verletzte Hand in ihre nahm und zu laufen begann, "suchen wir die Materialien, die ich brauche, dann kann ich dich ganz schnell wieder heile machen." und als sie ihn so hinter sich her zog, blitzte im Mondschein ein infernalisches Schimmern durch ihre Gefühlskalten Augen.
 

-*-
 

"Weißt du, Zack", begann die Blondine, als sie den ersten Stich tat, "Ich sorge gerne dafür, dass manche Dinge nur mir alleine gehören und ich habe schon lange nichts mehr zu meinem Eigentum gemacht."
 

Er konnte den Faden spüren, der sich, wie ein lästiger Wurm, durch seine Hautschichten zog.

"Ich werde dafür sorgen, dass du mir gehörst." Mit bestialisch, leeren Blicken schnürte sie die Hautlappen aneinander.
 

So war es gut, so sollten sie sein,hübsch aneinander genäht. So gefielen ihre Liebsten ihr am Besten, so schenkten sie ihr endlich Aufmerksamkeit, so gehörten sie endlich ihr allein.
 

"Ähm, Ray?", Zacks Stimme schien das Mädchen aus einer Art Trance geholt zu haben, "Du wirst mich jetzt aber nicht an dir fest nähen oder?"

Dieses schauderhafte Funkeln, das selbst dem Serienmörder einen kalten Schauer über sein Rückenmark sandte, erlosch urplötzlich,als sie zu ihm auf sah.

"Was?"

"Naja, schau doch mal.", er deutete mit seiner anderen Hand auf die Stelle, an der Rachel soeben zu nähen begonnen hatte.

"Oh shitt!, rief sie aus, als sie bemerkte, dass sie den Saum ihres Kleides, ode zumindest das, was davon ubrig war, mit an seine Haut genäht hatte.
 

Während Rachel also die Fäden zog, um nochmal von Neuem zu beginnen, schaute Zack sich in dem alten Lagerhaus um, in dem sie Zuflucht gefunden hatten.

Nachdem sie einen Ramschladen geplündert hatten, in dem es genau das gab, was Rachel zum Nähen benötigte, mussten sie sich ein unauffälliges Versteck suchen.

Das verlassene Lagerhaus war ihnen am Nächsten gewesen.
 

"So, fast fertig., gab die Blonde bekannt, als sie die letzten Stiche tat. Zack nahm indessen einen kräftigen Schluck von dem hochprozentigen Alkohol, mit dem sie zuvor seine Wunde desinfiziert hatte.
 

Als nächstes begann sie seinen Arm neu zu verbinden, da er seine Bandagen ja ebenfalls durchtrennt hatte.
 

"Wo sollen wir nun hin?", sprach Rachel leise, beinahe mehr zu sich selbst, was die Aufmerksamkeit des Killers auf sich zog.

"Wohin du willst.", entgegnete er ihr mit festem Blick.

Kurz schien sie zu überlegen, als sie die Binden fertig gewickelt hatte. "Am Besten raus aus der Stadt.", schlug sie vor, "Irgendwohin wo man weder dich, noch mich oder unseren Vorfall kennt.", sprach sie ihre Gedanken laut aus, als sie auf stand und zu ihrer neu erbeuteten Tasche lief, die sie in dem Laden ergattert hatte.
 

Lieblos schmiss sie Zack einen frischen Hoodie entgegen mit den Worten:" Zieh den an."
 

"Aber ich mag meinen Hoodie!", protestierte er lauthals. "So aufgeschlissen und abgetragen, wie der ist? Nun hab dich nicht so."

Kurzerhand zog sie sich dann selbst ihr Kleid über den Kopf, ohne eine Miene zu verziehen.

"Sag mal spinnst du jetzt komplett?!" , fuhr zack sie ungeniert an, "Zie dich gefälligst wieder an!"

"Beruhigt dich.", brachte sie ihm monoton entgegen, als sie das zerfetzt, mitBlut beschmiert Teil in eine Ecke warf und sich erneut zur Tasche drehte, "Ich will mich nur umziehen."

"Kannst du mich nicht wenigstens vorwarnen?", murrte Zack vor sich hin,als er sich selbst seine frische Kleidung über den Kopf zog.
 

Zufrieden ließ sich Rachel neben Zack auf dem Boden nieder, als sie sich die frischen Sachen angezogen hatte.

Kurz herrschte Schweigen zwischen den beiden Parteien, bis der Dunkelhaarige schließlich die Stille brach:"Du hast vorhin ganz schön weggetreten ausgesehen."
 

"Hm? Wann?", neugierig sah sie zu ihn auf.
 

"Du weißt schon, die ganze 'Zusammen nähen und besitzen' - Geschichte."
 

"Achso", lautete ihre knappe Antwort, bevor sie ihren Blick wieder abwandte.
 

"Mehr hast du nicht zu sagen?", erkundigte er sich mit dunkler Stimme, während er in die dunkle Leere des Lagerraum starrte, den warmen Körper des Mädchens neben sich spürend.
 

"Ich habe das Gefühl nur glücklich sein zu können, wenn ich meine Lieben reparieren, sie heile mache, verstehst du?"
 

"Hmm", dieses Mal war er es, der nur ein knappes Brummen als Antwort parat hatte.

"Ich werde dir aber so oder so nicht von der Seite weichen.", gestand er ihr, Seine ungleichen Augen nun starr auf sie gerichtet.

"Heißt das...", begann sie ihren Satz und drehte sich, sodass sie seinen Starren Augen entgegen blicken konnte, "... Heißt das du gehörst nur mir allein?"
 

"Tch, naja, ich habe ja niemanden außer dir.", verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.
 

"Schwörst du es mir?", fragte sie aufgeregt und stützte sich an seinem Knie hoch, von welchem er das Bein aufgestellt hatte, sodass sie ihre Nase nun direkt vor seinem Gesicht hatte.

"Was soll das?", grummelte er etwas entnervt, "Etwa noch ein Versprechen?"
 

"mhm", machte sie und nickte zustimmend.,"Ja,bitte Zack, ein Versprechen, nur zwischen uns beiden, zwischen Ray und Zack!"

"Naschön.", lautete seine Antwort, die etwas leiser als sonst ausfiel,"Ich schwöre es."
 

Und sie lächelte ein aufrichtiges, ehrliches Lächeln.

Ein Lächeln, das nur ihm gehörte.
 

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I’m sorry, now I see it clear

For the first time

For the last time

You were the painkiller

-Beyond the Black, Still Breathing-

Send me home

So send me home, I have lost my way

And I don't even know if we'll make it through today

Take another step, take another breath

I fill my lungs with the deepest regrets

And I don't know if I'll make it home again

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"Raaaay!", tönte das Geschrei eines gewissen Serienkillers durch den Wald. Rachel war ihm voraus gelaufen, während er lustlos hinter ihr her trottete und ab und an einige Äste oder Blätter von den Pflanzen, um sie herum, ab Schnitt.

"Ich hab hungeeer!", nörgelte er weiter, wie ein kleines Kind.
 

"Du hättest weniger Hunger, wenn du unser Proviant nicht in den Fluss geworfen hättest.", entgegnete sie ihm kalt.
 

Kurzerhand blieb Isaac stehen und starrte sie entsetzt an. "Was laberst du? ICH habe den Hasen doch für uns erlegt!"
 

"Ja, und du hast ihn weg geschmissen."
 

"WEIL DU IHN WIEDER ZUSAMMEN GENÄHT HAST!", brüllte er nun komplett entnervt, quer durch den Wald. Einige Vögel flatterte erschrocken aus ihren Nestern.
 

Das Mädchen sah ihren Begleiter unbeeindruckt an, bevor sie sich wieder umdrehte und erneut begann von ihm zu laufen." Er war halt kaputt.", lautete ihre Antwort und sie sagte dies so, als wäre es das plausibelste der Welt.
 

"Tch", machte Zack, der weiterhin damit beschäftigt war die armen Bäume zu verunstaltet, "Als wäre es das normalste der Welt sein Proviant zusammen zu nähen."
 

-*-
 

Eine Weile waren die Beiden noch im Wald unterwegs, bis dieser sich plötzlich lichtete.

Freudig wollte Rachel weiter voran schreiten, doch sie wurde durch Zack aufgehalten, der sie auf ein Mal unsanft zurück zog." Hey! ", schrie sie beleidigt auf, bis er auf etwas vor ihnen zeigte, was ihren Protest direkt wieder verstummen ließ.
 

Vor ihnen befand sich eine, mehr oder minder, tiefe Klippe und unter ihnen rauschte ein tosender  Fluss. Wie hatte das Mädchen es nicht bemerken können? Argh, das lag bestimmt an diesem Blödmann Zack, ER hatte sie doch wegen dem blöden Hasen beschuldigt und nun war sie vollkommen Konzentrationslos!
 

"Woah", machte Zack, nachdem er die Kleine sicher in seinen Armen wissen konnte, "Pass lieber auf, bevor du noch durch deine eigene Dummheit stirbst anstatt durch mich!", blaffte er sie an.

"Äh, ja", war alles, was sie dazu zu sagen hatte. "Komm, weiter!", er winkte sie hinter sich her, während er den Weg, entlang der Klippen, vor gab.
 

"Bloß nicht fallen, Ray.", murmelte der Mörder vor sich hin, während sie am Abgrund entlang liefen. Nach einer Weile des Balancierens wurden die Bäume doch tatsächlich weniger. Sie standen nun direkt auf einem Felsvorsprung, unter dem ein Wasserfall entsprang. Zack bemerkte den Zug auf seinem Arm, als Ray plötzlich stehen blieb und wie hypnotisiert in die Ferne starrte.
 

Er blieb also ebenfalls stehen, um zu sehen, was für Rachel so interessant zu sein schien. Und dann sah er es: Vorher war es aus ihrer Perspektive nicht so genau zu erkennen gewesen, aber nun konnten sie jenseits des Flusses ein paar abgeflachte Landschaften erkennen. Die Klippe und das rauschende Wasser zogen sich wie ein Schutzwall um diese.
 

Hier und da standen vereinzelt einige Jägerhütten und weiter hinten waren sogar riesige Felder um ein großes Farmhaus zu erkennen.
 

"Ray?", fragend beugte der Dunkelhaarige sich zu dem Mädchen hinunter, ihr in die Augen starrend, versuchend ihren Blick zu deuten, doch dieser blieb ohne jede Regung, wie so oft.

"Schön.", flüsterte sie letztendlich jedoch in die Weite hinein und Isaac war sich sicher vielleicht sogar eine Art begeisterndes Funkeln in ihren steifen, blauen Augen aus gemacht zu haben.
 

"Dir gefällt die Aussicht?", hakte er nochmals nach und erntete ein eifriges Nicken von dem Mädchen. "Ich habe noch nie so etwas schönes gesehen!", rief sie aus und hüpfte näher an den Abgrund.
 

"Oh, ich schon.", murmelte Zack mehr zu sich selbst, während er das Mädchen beobachtete, einen Mundwinkel nach oben gezogen.

"Achja?", fragte sie und drehte sich nun wieder zu ihm um. Ihre Augen funkelten im Licht der untergehenden Sonne tatsächlich.

Eng Umschlag er mit seinen Finger den Griff seiner Sense, als er aus sprach, was er begehrte:"Die ängstlichen Blicke in den Augen meiner Opfer, wenn sie merken, dass sie erledigt sind."
 

Über diese Aussage war Rachel nicht verwundert, immerhin waren ihm die fröhlichen Opfer am Liebsten und er mochte es nunmal, wenn das Leben langsam aus deren Augen entschwand.

Also das genaue Gegenteil von ihren eigenen Augen. Diese waren nie voller Leben.
 

Auch wenn Rachel dies nicht bemerkte, aber in diesem einen Moment, hatte ihre Begeisterung ihr tatsächlich etwas Leben in die Toten Augen gehaucht.
 

"Schön.", war nun Zack an der Reihe in sich hinein zu flüstern, als er dies bemerkte. Doch alles Flüstern half nichts, denn die Blonde schien Ohren wie ein Luchs zu haben.

"Ja, nicht?", rief sie erneut aus und hopste einmal um ihre eigene Achse, um wieder die Aussicht genießen zu können. Doch dabei kam sie immer näher an den Rand des Felsvorsprungs.
 

"Ray, pass auf!", rief Zack gerade aus, als sie mit ihrem Fuß an der Kante weg knickte.

Sofort sprintete der Dunkelhaarige auf sie zu, in der Hoffnung sie gerade noch abfangen zu können, doch er verfehlte ihre Hand nur knapp.
 

Auf ein Mal schien in Rachel's Augen soetwas wie Furcht gespiegelt zu sein, als sie bemerkte, dass seine Hand  ihre eigene niemals erreichen konnte.

"Zack.", sagte sie seinen Namen, beinahe als würde sie bereits tief unter Wasser stecken und ertrinken.

"Nein.", war alles, was der Mörder in dem Moment hervor brachte. "Ray!", rief er ihr hinterher. Her konnte nun nichts mehr tun. Auf Knien, am Abgrund kauernd, sah er zu wie das einzige Wesen, das ihn jemals verstanden hatte, ihn jemals akzeptiert hatte, so wie er war, den Abgrund hinunter stürzte und mit einem lauten 'Platsch', vorderhalb des Wasserfalls, in das rauschende Gewässer eintauchte.
 

"RAAAY!", brüllte er aus Leibeskräften, so laut er konnte, doch es kam keine Antwort. Weder ein Laut, noch ein Körper, der aus dem Wasser empor stieg.
 

"Verdammt!", rief er aus und schlug mit seinen Fäusten auf das Gestein ein, "RACHEL! - Ray..."

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It gets a little harder day by day

The loneliness is swallowing me

I listen to the silence to hear what it might say

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Zack musste einmal schwer schlucken. Er hatte einen Entschluss gefasst. Tief atmete er ein, als er sich aufrichtete, seine Sense hinter sich warf und einen Schritt nach vorne trat.

Ein verrücktes Lächeln zierte sein Gesicht, als er bereit war ab zu springen, ihr hinterher, in die tosende Naturgewalten, zu springen.
 

Er ließ sich selbst keine 3 Sekunden Zeit, er sprang einfach.

Er spürte den Windzug auf seinen Ohren, den Druck, der seine Arme nach oben riss und letztendlich auch das kalte Wasser, das urplötzlich seinen Körper umhüllte. Aber er hatte sich darauf vorbereiten können einzutauchen, Ray nicht.

Worauf er sich aber definitiv nicht vorbereitet hatte, war die Strömung, die ihn, noch unterhalb der Wasseroberfläche, grob umher schleuderte.
 

Mühsam kämpfte er sich nach oben und versuchte Ausschau nach einem blonden Haarschopf zu halten. Dabei rief er immer und immer wieder ihren Namen,so lange, bis er tatsächlich etwas aus machen konnte. Bei genauerem Hinsehen, erkannte er, dass es ein menschlicher Körper war, der leblos an der Wasseroberfläche tieb.

"Bitte sei nicht tot, bitte sei nicht tot.", murmelte er vor sich hin, als er in kraulenden Schwimmbewegungen auf ihren Körper zu schwamm.

Als er sie erreichte, musste er sie zunächst umdrehen, um ihr ins Gesicht sehen zu können. Ihr einst so hübsches Gesicht war Leichenblass und eine rote Flüssigkeit rann von ihrer Schläfe hinunter.
 

Blut.
 

Sie hatte sich anscheinend den Kopf an einen der Felsen aufgeschlagen.

Sofort nahm Zack das Mädchen fest in seine Arme, ihren Kopf über Wasser haltend.

"OK", murmelte er, schwer atmend, vor sich hin, "jetzt lass uns erstmal versuchen hier raus zu kommen."
 

Mit einigen Blicken vor und zurück entschloss er, sich an einem der herausstehenden Felsen abzufangen.
 

Und... Verdammt! Zu glitching!
 

Den Gedanken, zu versuchen, gegen den Strom, ans Ufer zu schwimmen, konnte er ebenfalls verwerfen.

Da sah er erneut seine Chance auf ihn zu driften. Eine ganze Reihe von Felsbröckchen ragte nun aus dem Wasser.
 

"Sorry, Ray.", entschuldigte er sich bei dem, hoffentlich nur, bewusstlosen Mädchen, als er sie über seine Schultern schwang und frontal auf die Felsen zu schwamm

Mit beiden Armen und Beinen Kralle er sich an der rutschigen Oberfläche zweier Brocken fest. Mit hohem Kraftaufwand kletterte er schließlich seitwärts von einem Stein zum Nächsten.

So lange, bis sein Ziel endlich erreicht war. Seine Hand berührte das sandig, morrastige Ufer und er kroch auf allen Vieren aus dem Nass heraus, Rachel weiterhin um seine Schultern gelegt.
 

Kaum hatte er Atem gefasst, löste er sie sanft von seinen Schultern und legte sie auf dem Boden ab.

Das Erste, was er checkte war ihre Kopfplatzwunde. Die sah ziemlich übel aus, schien aber nicht mehr zu bluten.

Eine Welle des Schocks durchzuckte ihn, als ihm auf fiel, was in diesem Moment viel wichtiger war als diese blöde Wunde.
 

Nass, wie er war, beugte er seinen Kopf über ihren Brustkorb und presste sein Ohr hoffnungsvoll an diesen.

Was er vernehmen konnte, war ein dumpfes Geräusch, leise, schwach und dennoch war es da.
 

Badumm badumm
 

Erleichtert musste der Dunkelharige durchatmen. Ihr Herz schlug, sie atmete, sie lebte.
 

Dennoch wachte sie nicht auf. Vorsichtig schob er seine Arme unter ihren zarten Körper, darauf bedacht sie nicht noch mehr zu verletzen, als sie es bereits war. Langsam richtete er sich auf und trug sie mit sich, als er sich langsamen Schrittes vom Fluss entfernte.
 

Erneut traten sie in einen Wald. Der Weg durch das Gewächs kam ihm vor wie der Weg nach draußen... Damals, mit ihr im Arm. Damals war sie ebenfalls verletzt gewesen.
 

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Who will pick me up again?

I need you here, I need a friend

We'll get lost on time that's stolen

So take my hand and send me home

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Nach einem etwas längeren Fußmarsch konnte er eine der Jagthütten erkennen, die sie zuvor von ihrem Blickpunkt aus hatten sehen können.

Ohne zu zögern lief er auf diese zu, seine Schritte beschleunigten sich, stolperten durch das herumliegen Laub und Geäst.
 

Dort schien niemand zu wohnen. Zumindest ging Isaac in diesem Moment davon aus. Es war bestimmt nur eine Hütte, in der sich ab und zu einige Leute einfanden, denen diese gehörte. Vielleicht war sie aber such schon lange verlassen, immerhin schmücken einige große und kleinere Äste, die von den Bäumen herab gefallen waren, das Dach und an einigen Ecken und Kanten wucherte Moos auf der Holzverkleidung.
 

"Gleich bringe ich dich ins Warme, Ray", verkündete er dem bewusstlosen Mädchen, als er sie kurz auf dem Waldboden absetzt und mit aller Kraft versuchte die Tür ein zu treten. Warum hatte er seine Sense auch beiseite geschmissen?
 

Nach einigen Angriffen auf die arme Tür hatte er es letztendlich auf diesem Wege aufgegeben. Suchend sah er sich um, bis seine Aufmerksamkeit auf einen großen Ast fiel, dessen Ende etwas abgespitzt war.

Er hob diesen einmal an, warf, ihn dann jedoch direkt wieder beiseite. "Tch", machte er, als der Ast dumpf auf dem Laub auf trumpfte, "morsch."

Da ihm nun nichts anderes mehr übrig blieb, ließ er seine geballte Wut weiter an der Tür aus und trat, hämmerte und schlug dagegen. "Geh doch endlich auf du beschissene Tür!"
 

Nein, so konnte das nicht funktionieren. "Los, Zack, jetzt streng deinen Grips an, was würde Ray tun?"

Seine ungleichen Augen ruhten für einen kurzen Moment auf der Blonden.
 

Als würde ihm wortwörtlich ein Licht auf gehen, fiel sein Blick letztendlich auf eines der heruntergekommen aussehenden Fenster.

Oh natürlich, wieso war er nicht gleich darauf gekommen?

Ohne weitere Überlegungen anzustellen trat er auf das Fenster ein und die Scheibe sprang mit einem lauten 'Klirr' auseinander. Mit einer Hand, ellenbogentief in Glassplittern, öffnete er nun von innen das Fenster, bevor er sich hindurch schob. Beinahe wäre er auf einem Fahrrad und mehreren Waffen gelandet, doch er konnte sich gerade noch so fangen.
 

Er schien sich in einer Art Abstellkammer zu befinden. Das Verlangen sich jede Waffe einzeln zu besehen und eine von ihnen vielleicht sogar als seinen Sensen-Ersatz auszuwählen, war groß. Doch nun zählte es erstmal Rachel in diese Hütte zu bringen.
 

Von innen war es nun ein Kinderspiel die Haustür zu öffnen und durch diese trug er Rachel nun hinein.

Empfangen wurde man von einem gemütlichen Ess- und Wohnzimmer mit einer Küchen Ecke, einem Zwei-Mann-Esstisch und einer großen Couch mit Kaffeetisch.

Alle Möbel bestanden aus Holz und die Stoffbezüge waren allesamt in einem dunklen Grün-Ton gehalten.

Links von ihnen befand sich nun die Kammer, aus der Zack soeben gekommen war. Rechts gab es ein kleines Badezimmer und neben der Couch gab es einen Durchgang zum Schlafzimmer. Ein kleiner Raum mit einem viel zu großen Bett, das gerade so in diesen hinein passte, zeigte sich ihnen. Das Bett und ein hölzerner Schrank, mehr befand sich nicht im Raum.
 

Gerade wollte er Rachel in das große Bett legen, da fiel ihm auf, dass sie beide immer noch triefend nass waren. Grummelnd und vor sich hin fluchend setzte er Ray erneut auf dem Boden ab und öffnete die Schranktür. Irgendetwas nützliches würde er schon darin finden. Als erstes fiel ihm ein Handtuch in die Hände, welches er Rachel sofort um den Kopf schwang, um ihre nassen Haare darin zu trocknen.
 

Eingestaubte Sachen fand er in diesem Schrank ebenfalls, für Rachel viel zu große, Tshirts inklusive.
 

Eine Weile haperte der Mann mit sich, als er vor seiner Ray kniete, einige trockene Kleidungsstücke in den Händen haltend.

Er sah von diesen zu Rachel und zurück.
 

"Ahh, fuck it!", rief er dann schließlich aus, als er fest entschlossen, mit hochrotem Kopf - unter seinen nassen Bandagen- Rachel Stück für Stück die nassen Kleider vom Leib zog. Wie ein Püppchen gab ihr schlaffer Körper nach und kippte mal nach links und mal nach rechts.
 

Als er ihr letztendlich das  viel zu große Tshirt über den Kopf gezogen hatte, das für sie auch ein Kleid hätte sein können, nahm er sie wieder behutsam in die Arme und legte sie, mitsamt der Handtücher auf dem Kopf, in das Bett. "Ich möchte nur nicht, dass du krank wirst.", sagte er wieder an sie gewandt, als er sie in den Kissen gebettet hatte.
 

Nun war es für ihn an der Zeit sich selbst trocken zu bekommen. Das hieß für ihn also nicht nur sich die Klamotten aus zu ziehen, sondern auch sich seine Verbände vom Körper zu wickeln.

Er sah sich überall um, doch im ganzen Haus schien es keine einfachen Verbände zu geben. Er hätte ja welche aus Rachel's Rucksack nehmen können, doch diese waren von dem Sturz von den Klippen ebenfalls durchtränkt, was bedeutet, dass er zunächst einmal alle ihre Sachen zum trocknen aufhängen musste, bevor er sich neu vermummen konnte.
 

Auch er bediente sich an den Sachen aus dem Kleiderschrank. Selbst für Zack waren die Shirts etwas zu groß. "Meine Fresse", entfuhr es Ihm,"welcher Riese hat denn hier gelebt?"
 

Mit einem Blick nach draußen musste er fest stellen, dass die Sonne bereits unter gegangen war. Er konnte spüren, wie sich die Erschöpfung in seinen Gliedern breit machte. Doch er konnte noch nicht schlafen, er wollte noch ein wenig auf Ray auf passen. Also setzte er sich neben das Bett, die Arme auf der Matratze verschränkt. Er sah dem Brustkorb des Mädchens zu, wie er sich gleichmäßig, aber schwach, hob und wieder senkte.
 

Kurz pikte er ihr mit einem Finger in die Wange. Aus einem Pikser wurde Streichen, bis er ihr letztendlich mit gerunzelter Stirn die Fläche Handfläche auf die Stirn packte. "Verdammte Scheiße, Ray, du bist eiskalt.",stellte er fest, als er eine zweite Decke nahm, und Ray gut in dieser ein packte.
 

Er selbst setzte sich wieder auf den kühlen Boden und legte den Kopf aufs Bett.

Hauptsache sie war warm.
 


 

-*-
 


 


 

Sonnenstrahlen kitzelten die Nase des Mädchens mit ihrer wärmenden Anwesenheit, was sie dazu brachte ihre Augen langsam zu öffnen.

Sie fühlte sich wie damals, als ihre Mutter sie immer und immer wieder geschlagen hatte, um den Schmerz, den ihr Mann ihr zugefügt hatte an ihre Tochter weiter zu geben.

Ihr Kopf tat weh, in ihr drehte sich alles, ihr war kalt, sie zitterte und ihr war Kotzübel.
 

Dennoch brachte sie die Kraft zusammen ihren Kopf zur Seite zu drehen, um sich um zu sehen. Sie befand sich in einem Raum, in dem alles aus Holz zu bestehen schien. Hokzverkleidung an den Wänden und hölzerne Möbel waren rund um sie zu erkennen. Zu ihrer rechten erkannte sie einen schwarzen Haarschopf, der mit ihr auf dem Bett lag, drler Rest des Körpers befand sich am Boden.
 

"Zack", sprach sie sie seinen Namen leise aus. Als er nicht reagierte stupste sie ihm sanft mit dem Zeigefinger in die Wange. Seine Haut fühlte sich recht weich an, dafür, dass sie mit etlichen Brandnarben versehen war.

Sie probierte es erneut. "Zack!", nun war ihre Stimme etwas energischer und lauter.

"Huh?", hörte sie ihn in die Decken hinein Murmeln, bevor er seine Augen öffnete und sie direkt an sah.

"Ray!", seine Stimme klang rau und verschlafen,"Ein Glück bist du wieder wach." Erleichtert ließ er sein Gesicht zurück in die Decken fallen.

Etwas verwundert musste Rachel nun fragen:"Was ist passiert?"

"Du bist die Klippen runter gefallen, weißt du noch?", drang sein Murmeln hervor.

"J-Ja. Soviel weiß ich noch."

"Dein Kopf war übel angeschlagen. Du hast mir ganz schön Angst eingejagt.", nun sah er wieder auf und sie direkt an.

Eine Weile lang sahen sie sich an bis Rachel über seine Wort nach dachte. "Ich hab dir... Angst eingejagt?"

Da schien Zack plötzlich eine ganz wichtige Sache ein zu fallen, die er bis dahin vergessen hatte. Er sah an sich runter und musste fest stellen, dass er seine Bandagen tatsächlich nicht mehr um hatte,sondern nur ein Shirt trug, das noch nicht einmal ihm gehörte. Noch dazu gab dieses eine - für ihn- gigantisch große Fläche seiner hässlichen Haut Preis.
 

Sofort entzog er Rachel eine der Decken und schmiss sie über sich selbst, sodass man ihn nur noch als schemenhafte Gestalt darunter aus machen konnte.
 

Rachel, die nun gar nicht mehr den Raum dazu hatte darüber nach zu denken, warum um Gottes Willen Zack sie schonwieder gerettet hatte ohne sie zu töten, sah den Deckenhaufen fragend an. "Zack?"

Ihre Hand streckte sich nach ihm aus. "Seh' mich nicht an, Ray.", tönte die Stimme eines kleinen, verletzten Jungen unter der Decke hervor, "Tch, ich bin ein Monster."
 

"Nein.", lautete Ray's knappe aber ehrliche Antwort. Als ihre Hand seinen Kopf, der unter der Decke steckte, berührte, zuckte er zusammen, als hätte sie ihn soeben geschlagen.

"Zack für mich bist du vieles, aber kein Monster.", drang ihre Stimme erneut zu ihm durch, während sie beruhigend über seinen Kopf Strich.

Aber anstatt wieder aus seiner Deckung hervor zu kriechen, schlang er das Ding nun wie einen Umhang um sich, was zumindest sein Gesicht entblößte. Allerdings hatte er Rachel den Rücken zu gewandt, sodass sie ihm nicht in dieses blicken konnte.
 

Anstatt weiter auf Zack und seinen Komplexen herum zu hacken entschied Rachel sich stattdessen einige Fragen zu klären zum Beispiel die 'Wo zum Teufel sind wir hier' - Frage oder die 'Hast du mich etwa den ganzen Weg getragen' - Frage.

Aber dann, nachdem sich dies alles geklärt hatte, schlich sich noch etwas in ihren Kopf. Ein Schrei, ein kleiner aber hörbarer Schrei, der durch ihren Schädel hallte.
 

Warum?
 

"Warum hast du mich nicht sterben lassen?"

Nun hatte sie ihn so weit, dass er sich ruckartig zu ihr um drehte, die Decke tief über seine Stirn gezogen. Sein Mund war geöffnet und er atmete ein, als wolle er ihr alle möglichen Dinge an den Kopf werfen, doch er blieb stumm. Aus seinen Lippen drang kein Wort, kein Laut. Er konnte es ihr doch nicht so einfach sagen oder?
 

Er konnte dem Mädchen, das sich nur in den kalten Händen des Todes endlich wohl fühlen würde, niemals sagen warum er sie nicht sterben lassen konnte,obwohl er es doch war, der versprochen hatte sie eigenhändig umzubringen.
 

Weil ich sonst wieder alleine wäre.
 

Weil ich einsam bin.
 

Weil ich nicht mehr weiß, was ich ohne dich tun sollte.
 

Weil du mir wichtig bist.

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Take, all that I've got

All I need is one more moment

I just have to end this torment
 

Take, all that I've got

We'll get lost on time that's stolen

Take my hand and lead me home again

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Doch anstatt ihr dies alles zu gestehen, sagte er: "Dich sterben zu lassen und dich zu töten sind zwei verschiedene Dinge."
 

Das stimmte. Sie zu töten würde ihn letztendlich warscheinlich brechen. Auch wenn dies absurd für ihn zu denken war, doch er wollte dieses Mädchen nicht gehen lassen, auch wenn es selbstsüchtig von ihm war. Aber irgendwie fühlte er sich zuhause, wenn sie bei ihm war, obwohl er nie ein richtiges Zuhause hatte.
 


 

-*-
 


 

"So", klang Rachel's helle Stimme durch den Wald, "kann es los gehen?"

Sie befanden sich auf einem Waldweg, nicht weit von der Hütte entfernt. Zack hatte soeben das Fahrrad aus der Kammer geschoben und war zu ihr gestoßen. Nachdem sie sich zwei Tage ausgeruht hatte, fühlte Ray sich beinahe wie neugeboren.

" Na wenn du meinst, dass wir so voran kommen.", grumnelte Zack, der sich vor dem Rausgehen noch einige scharf aussehende Messer eingesteckt hatte.

"Damit sind wir um einiges schneller als zu Fuß.", versuchte sie ihm klar zu machen.
 

Leise vor sich hin grummelnd stieg Zack also auf das Fahrrad, während Ray es sich auf dem Gepäckträger gemütlich machte.
 

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So send me home, I have lost my way

And I don't even know if we'll make it through today

Take another step, take another breath

I fill my lungs with deepest regrets

And I don't know if I'll make it home again
 

Send me home - Asking Alexandria
 


 

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SOOOO, Kapitel 2.

Heute mal kein Tod und Verderben hier, aber keine Sorge, damit geht es bald weiter.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir mal eure Meinung zu dem Ganzen sagt.

LG Jessi.

Into The Fire

Nachdem Zack aus dem Gefängnis ausgebrochen war und Ray aus der Anstalt geholt hatte, war viel passiert.

Die Beiden waren ständig auf der Flucht gewesen, von einer Stadt in die nächste, von einem Mordopfer zum Nächsten.

Und ehe sie sich versahen, waren bereits 2 Jahre vergangen. 2 Jahre, in denen Zack ihr nun schon verheimlicht hatte, dass er sie eigentlich gar nicht mehr töten wollte.

Er hatte aus purem Egoismus gehandelt, als er das Mädchen bei sich behielt, weil sie die einzige war, die ihn jemals wie einen Menschen behandelt hatte.
 

Sie hatte ihm die Einsamkeit genommen.
 

Teilweise wurden sie immer noch gesucht. Zumindest Zack, denn Rachel Gardner wurde bereits für tot erklärt. Es wurde vor einigen Monaten offiziell bekannt gegeben, dass der Serienmörder Isaac Foster weiterhin auf freiem Fuß war und das Mädchen, welches er damals gejagt und entführt hatte unauffindbar und damit für tot erklärt war.
 

Tatsächlich aber existierte Rachel Gardner sehr wohl noch weiter und war in den Mordzügen von Issac Foster nicht ganz unbeteiligt. Sie war der Kopf und er die ausführende Hand. Sie waren ein perfekt aufeinander eingespieltes Team.
 

Es war bereits spät am Abend, als aus einer Kneipe drei junge Männer traten, die vermutlich etwas zu tief ins Glas geschaut hatten. Lachend und gröhlend torkelten sie die drei kleinen Stufen hinunter, die zum Eingang der Kneipe führten.

Nicht weit von diesem Eingang entfernt stand eine junge Dame. Sie hatte sich in ihren schwarzen Lederstiefeln und dem kurzen Jeansrock, in den ein einfaches weißes Tshirt gesteckt war, an die Wand des Gebäudes gelehnt. Einen Fuß an der steinernen Wand abgestürzt und die Hände tief in den Taschen ihrer Lederjacke vergraben.

Gelangweilte, baue Augen sahen unter blonden Haarsträhnen hervor. Als die Männer aus der Kneipe traten, wurden sie von diesen fixiert.
 

Einer von ihnen schien die Blicke des Mädchens bemerkt zu haben und riss sich von seinen Freunden los. "Eh, wo willst du hin?", gröhlte einer von den übrigen zweien hinterher.
 

"Ich möchte dieser hübschen Lady hier Hallo sagen.", lallte der, der eben zu ihr gestoßen war. Nun kam sie auch dazu die Männer näher zu mustern. Der, der nun direkt vor ihr stand und seine Hand neben sie, an der Wand ab stützte, war der größte von den dreien und der Einzige mit braunem Haar.

Die Anderen Beiden waren etwas kleiner und beide blond, wobei einer von ihnen einen Drei-Tage-Bart trug.
 

"Was machst du denn so spät hier alleine?", wollte der Braunhaarige von ihr wissen.

Unbeeindruckt sah sie von einem zum Anderen und erwiderte tonlos:"Ich warte auf jemanden."
 

"Darf ich fragen wie du heißt?", bequatschte er sie einfach weiter, ohne zu merken, dass sie gar kein richtiges Interesse zu zeigen schien.

"Rachel.", lautete die knappe Antwort. Sie sah ihn oder seine Freunde nichteinmal an, sie starrte einfach durch sie hindurch.

"Also Rachel, ich bin Lonny, das sind Fred und Sam.",stellte der Große sich und seine Freunde vor. Von Rachel erntete er nur einen kurzen, nichts sagenden Blick, bevor sie sich wieder der Luft zu wandte.
 

"Was hältst du davon", fuhr Lonny unbeeindruckt weiter fort, "Wenn du uns noch ein Stück begleiten würdest?"

Seine Hand neben ihrem Kopf abgestürzt, kam sein Gesicht ihrem gefährlich nahe.

Doch auch dies schien die junge Dame mehr als kalt zu lassen, als sie versuchte ihn mit einem:"Nein danke." abzuwimmeln.
 

Diese Antwort schien dem Lonny jedoch nicht zu passen, denn er verzog wütend das Gesicht, als er ihre beiden Hände aus ihren Taschen hervor riss und sie oberhalb ihres Kopfes gegen die Hauswand drückte.

"Das war keine Frage.", machte er ihr seinen Standpunkt klar. Eine Alkoholfahne umspielt Rachel's Nase, als er ihr so nahe kam. Auf einmal wurde ihr speiübel. Dieser Gestank erinnerte sie so sehr an ihren Vater, dass sie den Typen am liebsten auf der Stelle, mit eigenen Händen, zur Strecke gebracht hätte. Warscheinlich hätte sie ihn, so besoffen wie er war, mit einem einfachen Tritt zwischen die Beine außer Gefecht setzen können. Dann wäre es ein Leichtes ihn zu erschießen. Doch sie tat es nicht.

In diesem Moment kam ihr eine bessere Idee.

"Das würde ich an deiner Stelle nicht tun.", redete sie weiterhin relativ unbeeindruckt auf den großen Mann, vor ihr, ein.

Dieser schien von Aussage zu Aussage jedoch nur wütender zu werden.
 

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I'm not too sure what I'm supposed to do with this

These hands, this mind, this instability

From a cage I created, to a hell that heaven made

Can't let go of the hatred 'cause I love the way it tastes

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Als dann aber zwei Gassen weiter ein Markerschütternder Schrei ertönte, breitete sich auf Rachel's Gesicht doch ein kleines Grinsen aus, das jedoch nicht ihre Augen erreichen konnte.
 

"Ey, du Schlampe was grinst du so dreckig?!", schrie Lonny sie an und begann sie zu schütteln, "Du sollst mir antworten, habe ich gesagt!"
 

Da erklang ein unsagbar irres Lachen aus der Nebengasse und Schritte näherten sich ihnen.

"Wuahahaha! Oh Ray, du glaubst gar nicht wie viel Spaß ich gerade hatte!", rief ein dunkelhaariger Mann aus, der soeben wie ein Irrer aus der Gasse gesprungen kam.
 

Als die Männer ihn genauer begutachten, mussten sie fest stellen, dass er warscheinlich sogar ein Irrer war, denn er war von oben bis unten mit Blut verschmiert und hielt ein großes Messer in der Hand.
 

"Hey, Ray!", rief eben dieser Irre wieder aus, als er sie an der Hauswand erblickte, "Wer sind denn deine neuen Freunde?"

Seine Stimme drang düster und kratzig aus seiner Kehle hervor.
 

Ubeeindruckt, wie Rachel von der ganzen Situation nunmal war deutete sie mit ihrem Kopf in die Richtung der einzelnen Männer, da ihre Hände ja immer noch von einem von ihnen zusammen gehalten wurden.

"Oh, das sind Lonny, Fred und Sam."
 

"Freut mich.", Zack lachte dreckig, als Lonny sich wieder Racgel zuwandte und sie anfauchte:"Sag mal hast du überhaupt einen Plan was ich mit dir vor habe?!"

"Ich glaube du hast keinen Plan, was er gleich mit dir vor hat.", entgegnete Rachel eiskalt und nickte mir dem Kopf rüber zu Zack, der ihnen nun gefährlich nahe kam, sein blutiges Messer dabei in der Hand hin und her drehend.
 

"Sag mal Ray", drang seine Stimme wieder düster durch die Dunkelheit, während seine Augen bei jedem Schritt gefährlich aufzuleuchten schienen, "Haben diese Typen dich belästigt?"
 

"m-hm", machte sie und ein einziges Nicken von ihr reichte, um Zack in hochstimmung zu bringen. Ein diabolisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als alle Schalter in ihm um klickten.

"Ahahahahaa!",lachte er erfreut, "Ihr habt es also gewagt meiner Ray zu nahe zu kommen?"
 

"Alter, wir w-wussten nicht, dass sie zu d-dir ge-hört.", versuchte Lonny sich zu rechtfertigen, als er Rachel endlich los ließ. "Zieh uns da bloß nicht mir rein!", schrie Sam ihn entsetzt an und begann schonmal zu rennen.
 

"Dir werde ich auch genau 3 Sekunden geben, mein Freund.", sagte er, als er ein Messer neben Lonnys Kopf in die Wand schlug und Rachel schonmal zu zählen begann.

"Eins..."

"Lauft, ihr Penner, lauft um euer Leben!", schrie Zack ihnen hinterher.

"Zwei..."

Sein Grinsen wurde noch breiter, als er seine Klinge fest umschloss.

"Drei."

"Fertigbode  nicht ich komme! WUAHAHAHA!"
 

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I've come to terms with the fact I'll never change

And that's just fine, I find solace in the pain

I don't mind the darkness, it's easy on the eyes

I'm praying for something to make me feel alive

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Klekse von dunkelroter Flüssigkeit breiteren sich auf dem Asphalt aus, auf dem der große, dunkelhaarige Mann stand und darauf wartete, dass seine Komplizin ihm das Zeichen gab, auf das er wartete.

Eben genannte war vor kurzem in die Rezeption eines Motels getreten, um ein Zimmer zu besorgen.
 

Nachdem Zack die Typen, die Rachel belästigt hatten, abgeschlachtet hatte, war es an der Blonden gewesen ihnen ihr Hab und Gut anzuknüpfen. Sie alle hatten ihre Brieftasche dabei, in denen sie- warscheinlich für ihren Saufabend genügend Bargeld verstaut hatten, sodass für Ray und Zack nicht nur ein paar Nächte im Motel, sondern auch noch ein warmes Abendessen drinnen waren.
 

Zack seufzte, als dunkle Wolken sich zusammen zogen und kurze Zeit später der Regen auf sein bandagiertes Gesicht nieder prasselte. Sie waren knapp bei Kasse. Ihre letzten Opfer hatten kaum Geld dabei gehabt, geschweige denn Kreditkarten. Diese drei waren die ersten seit langem gewesen.
 

Mit einem Blick durch die Glastür musste Zack fest stellen, dass es ein Mann mittleren Alters war, der Rachel da gerade bediente. Beunruhigt lief er vor der Tür hin und her. Das Ganze dauerte ihm viel zu lange. Ray hatte ihn, wie einen dreckigen Köter draußen im Regen stehen gelassen, weil sie der Meinung war, dass sein Aussehen und das Blut, das an ihm klebte zu viel Aufsehen erregen würde.

Etwas Gutes hatte der Regen jedoch, er spülte das Blut seiner Opfer nun zumindest ein bisschen von ihm ab.
 

Endlich kam die Blondine wieder zu ihm nach draußen. "Das hat ganz schön lange gedauert.", grummelte er ihr entgegen. "Ich habe noch ein wenig verhandelt, was den Preis angeht.", gestand Ray.

"Tch" , machte Zack verächtlich, als Rachel an ihm vorbei lief und er sich in Bewegung setzte, um ihr zu folgen,"Der hat dir in den Ausschnitt geglotzt, stimmts?"

"So haben wir zumindest diese eine Nacht hier umsonst bekommen.", kam es ziemlich unberührt von Rachel.

"Pff, geiler, alter Sack.", schimpfte er weiter vor sich hin, nachdem Ray die Tür zum Motelzimmer aufgeschlossen hatte und er hinter ihr eintrat.
 

"Argh, ich vermisse meine Sense.", schimpfte er weiter vor sich hin, als er seine Stiefel von den Füßen trat und sie achtlos in eine Ecke des Zimmers schmiss.
 

"Wir finden schon noch einen guten Ersatz.", versuchte Ray ihm beizupflichten.

"Ich werde mir erstmal eine ordentliche Dusche gönnen!",verkündete Zack, als er seinen Hoodie auf dem Weg bereits aus zog und achtlos in eine Ecke schmiss.

"Gut.", meinte Ray daraufhin bloß, "Dann werde ich uns in der Zwischenzeit etwas zu essen besorgen."

Sie hatte sich bereits ihren Rucksack um die Schultern geschwungen, als Zacks Worte sie auf hielten.

"Warte, warte, warte!", rief er ihr hinterher, was die Blondine sofort zum Stehen brachte. Etwas entnervt warf sie ihm einen Schulterblick zu. "Ich will mit kommen, bevor du wieder solchen komischen Fraß mit bringst."
 

"Komischer Fraß?", stellte sie einfach nur eine Gegenfrage und legte den Kopf schief, "Ich fand ja den veggie Burger echt lecker."
 

"Oh nein!", kam es wieder von Zack, der wütend mit den Händen umher fuchtelte,"Ich bin ein Mann, ich brauche Fleisch zwischen den Zähnen!"

"Okay.", erwiderte Ray mit einem Schulterzucken und wollte sich erneut zum Gehen wenden.

"Nein, Ray!", kam der erneute Ausruf des Schwarzhaarigen, als er sie an den Schultern fest hielt und zu sich herum wirbelte. "Ich. Komme. Mit."

"OK. Dann musst du dich aber beeilen."

"Grr.", mit einem Grummeln drehte Zack sich um und verschwand in dem kleinen Badezimmer.
 

Wenige Zeit später kam er wieder heraus. Heute hatte er nur um sein Gesicht neue Bandagen gewickelt. Er hatte zwar, wie so oft, einen Hoodie an, doch Ray erkannte seine 'nackten' Hände. Vermutlich hatte das Verbandsmaterial nicht mehr gereicht.

"Also dann", tönte Zacks Stimme energisch durch den Raum, "Holen wir uns Futter, ich hab Knast!"
 


 

-*-
 


 

Auf dem Weg zum nächst besten Diner hatte Rachel den andauernden Drang sich umzusehen. So sorglos, wie Zack die Meiste Zeit war, musste sie zumindest ihre Umgebung im Auge behalten, sonst konnte es noch vor kommen, dass sie von irgendwelchen Passanten, oder schlimmer noch, der Polizei, erkannt wurden.
 

Als sie durch die Tür des hell beleuchteten Diners traten, atmete Zack einmal tief durch die Nase ein. "Ahh, richest du das, Ray? Der süße Geruch des Fettes."
 

Rachel ignorierte diese Aussage ihres Begleiters gekonnt. Es war zwar bereits spät am Abend aber dennoch war das Diner sehr gut besucht.
 

Als sie sich an den Tisch gesetzt hatten und ihre Bestellung aufgenommen wurde, lehnte Zack sich zufrieden in seinem Sitz zurück. "Oh Ray, du glaubst gar nicht wie sehr ich mich auf eine richtige Mahlzeit freue.", gab er bekannt, "Ich meine Cornflakes und Cracker sind ja schön und gut aber es geht doch nicht über das saftig, warme Burger Fleisch!"

"M-hm.", machte Rachel zur Zustimmung, schien aber mit ihren Gedanken schonwieder woanders zu sein.

Ihr Blick hing an dem Pärchen, das soeben das Überbefüllte Diner betreten hatte.
 

Ein großer, dunkelhaariger Mann, von der Statur Zack seh ähnlich, lief soeben Richtung Thresen, gefolgt von einer ebenfalls recht großen, blonden Frau.

Der Mann sah im allgemeinen sehr gepflegt aus, so auch der Vollbart, der sein eher schmales Gesicht zierte.

Die große Frau, die ihm dennoch von der Körpergröße her, nur bis zur Schulter reichte, hatte ihr langes blondes Haar mit einer Klammer nach oben gesteckt. Sie trug eine Brille mit dunklem Rahmen auf der Nase. Beide Personen hatten eine dunkelblaue Regenjacke an.
 

Aus der Ferne konnte Rachel ihre Stimmen hören, dennoch war es schwer zwischen dem Gemurmel der vielen Menschen genau diese beiden Stimmen aus zu machen.
 

"Guten... Klein und... - Hawk-ye", hörte sie die abgehackten Worte des Mannes, als er mit der Bedienung sprach. Ray strenge sich an, sie versuchte den Leuten von den Lippen abzulesen, was sie gerade besprechen. Ganz geheuer war ihr die Situation nicht.
 

"Wir ermitteln...", konnte sie die Worte ableiten, die soeben von dem bärtigen Mann gesprochen wurden, "... Morde... Hier in der Nähe-"

Ihre vor Schock weit aufgerissenen Augen konnten nach diesen Worten erst einen genaueren Blick auf die gelben Schriftzeichen erhaschen, welche die Jacken der beiden Personen schmückten.
 

F-B-I
 

"Zack,wir müssen hier weg!", zischte sie ihrem Gegenüber zu und sprang ohne weitere Vorwarnung auf. "Was meinst du? Ich hatte mein Essen noch nicht.", empörte er sich. "Keine Zeit, komm!", stammelte Ray vor sich hin, als sie ihn am Arm zog und er hinter ihr her stolperte, was nicht gerade wenig Aufsehen erregte.
 

Die zwei FBI-Beamten drehten sich bei dem Radau um und sahen gerade noch, wie Zacks Kapuze hinter einer Ecke verschwand. Ein kurzer Blickaustausch und die Beiden waren sich einig: Verdächtiges Verhalten= Verfolgen und umstellen.
 

"Ray, was ist los, wieso sind wir im Weiberklo?", wollte- der immer noch ahnungslose- Zack wissen.

"Mist, Mist, großer Mist!", schimpfte die 17-Jährige, als sie sich suchend um sah.

"Ray!", rief Zack dann wieder ihren Namen, was sie dazu brachte herum zu wirbeln und ihn an zu sehen. "Beruhige dich.", riet er ihr mit sanfter Stimme, als er ihre beiden Wangen in seine Hände nahm und einmal kurz in diese hinein kniff. Ray zuckte kurz zusammen, schenkte ihm aber nun ihre volle Aufmerksamkeit. "Sagst du mir nun was los ist?", hakte er erneut nach.

"Das FBI ist hier.", brachte sie panisch hervor. Nun wurden auch Zacks Augen Tellergroß. Suchend sah er sich um.

"Da ist ein Fenster, schnell Ray, ich heb dich rauf.", erkannte er und deutete auf ein kleines Fenster oberhalb der letzten Toilettenkabine.

Blitzschnell war dies geöffnet und Rachel wurde von Zack hoch gehoben und durch das Fenster geschoben. Er selbst kam mit den Armen mühelos dort oben ran. Das Hindurchzwängen stellte für den großen Mann schon eher ein Problem dar.
 

"Nun mach schon Zack!, drängte Ray, die bereits draußen stand,als Zack es gerade geschafft hatte seinen Oberkörper durch die schmale Luke hindurch zu bekommen.
 

In diesem Moment wurde die Tür zu den Damentoilette gewaltsam auf gestoßen und man hörte eine Frauenstimme rufen:"FBI! Sofort stehen bleiben! "
 

Der weibliche Agent konnte gerade noch Zacks Stiefel erkennen, die aus dem Fenster verschwanden.
 

Doch die beiden Agenten waren nicht von gestern und so hatten sie sich getrennt, um die Flüchtigen besser umstellen zu können.
 

"Kommen Sie langsam, mit erhobenen Händen hervor!", dröhnte die Männerstimme des bärtigen Agenten um die Ecke.

Die beiden Flüchtigen befanden sich nun hinter dem Diner und der Agent schien noch um die Ecke zu sein.

Gerne hätte Ray sich einen Fluchtplan zurecht gelegt, doch sie waren nun von Mauern umzingelt. Vor ihnen die Wand des Diners, hinter ihnen eine weitere Hauswand und neben ihnen eine hohe, steinerne Mauer, vor der mehrere Müllcontainer standen. Ihr einziger Ausweg war jener, der ihnen durch das FBI blockiert wurde.

Zur Straßenseite: Der bärtig Mann, zurück Richtung Toiletten: Die große Frau.
 

Keiner der beiden Geflohenen wagte es sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, als die Schritte des männlichen Agents immer näher kamen.

Bevor Ray irgendetwas sagen oder reagieren konnte, war Zack bereits um die Ecke gegangen und stand dem Agenten nun direkt gegenüber.
 

"Isaac Foster.", tönte die Rauchige Stimme des Mannes durch die Dunkelheit, "Wir dachten uns schon, dass du dahinter steckst."
 

Ohne ihm etwas zu erwidern zückte Zack sein Messer und baute sich Angriffslustig vor ihm auf, als Rachel plötzlich hinter Zack auftauchte.

"Kleine, hau ab! Der Typ ist gefährlich!", rief der Agent aus, doch Rachel dachte gar nicht dran. Die einzige Gefahr, die sie in diesem Moment wittert, ging von dem fremden Mann aus. Und so offenbarte sie, was sie in ihren Händen hielt und richtete es Zielsicher auf ihren Gegenüber.
 

Eine Pistole.

"Rachel Gardner also!", rief der Mann etwas lauter aus, sodass seine Partnerin ihn durch das offene Fenster sicher hören konnte. "Ich hatte mir schon gedacht, dass du eher eine Komplizen bist, als ein Opfer."

Anstatt eine Antwort zu geben feuerte Ray eine Kugel ab, welcher der Mann allerdings sehr gekonnt aus wich. Er antwortete, indem er ebenfalls eine ab feuerte.
 

Langsam öffnete Ray ihre, vor Schreck, zusammen gekniffenen Augen wieder. Sie war auf den Schmerz vorbereitet gewesen, hatte den Tod erwartet, doch stattdessen fühlte sie sich wie immer.
 

Eine andere Art von Schmerz übermannte sie, als sie sah, wie Zack vor ihr kollabierte. Wann war er vor sie getreten? Hatte er die Kugel etwa mit seinem Körper abgefangen?
 

"Isaac Foster, sie sind hiermit Verhaftet, sie haben das Recht zu schwe-"

"Bang.", sagte Rachel eiskalt und mit ruhiger Stimme, als sie ihre Pistole erneut auf den Mann richtete und abfeuerte.
 

Ein sauberer Kopfschuss war das Ergebnis.

"Kannst du laufen?", fragte Ray, als sie sich zu Zack hinunter beugte. Er hielt sich seine Blutende Flanke. "Geht schon.", antwortete er knapp, als er auf stand.

"Tony? TONY!", hörten sie die besorgten Rufe der Frau.

"Weg hier!", forderte Rachel ihren Begleiter auf, als sie ihn hoch scheuchte und sie gemeinsam davon rannten.
 

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I wouldn't take back a moment

Not one miserable moment

I'll give it all till there's nothing

I'll walk into the fire

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Zurück im Motel war Rachel schnell das Nötigste in ihren Rucksack, bevor sie wieder zu Zack nach draußen kam.

"Und nun?", fragte er sie mit schmerzverzerrtem Gesicht, als sie mit voll bepacktem Rucksack vor ihm stand.

"Nun klauen wir ein Auto.", verkündete sie ihm entspannt, während sie bereits auf das zu ging, welches sie sich insgeheim als 'unauffällig' ausgesucht hatte.

"Ohoho, das gefällt mir!", gab Zack begeistert bekannt und folgte ihr direkt.
 

Das Auto wurde durch Zack auf gebrochen und Rachel schloss es kurz, damit sie so schnell wie möglich fahren konnten. Die Marke kannte keiner von ihnen, das war zu diesen Zeitpunkt auch unwichtig, sie interessierten sich sowieso nicht für Autos.
 

Rachel richtete sich so schnell wie möglich ihre Fahrerseite ein. Auch wenn sie noch nie gefahren war, hatte sie bereits viel darüber gelesen und es in Filmen gesehen. So schwierig konnte das doch nicht sein.

Zack indessen ließ sich erschöpft auf den schwarzen Stoffsitz, neben ihr, als Beifahrer nieder.

Als Ray zügig und Ruckartig ausgepackt hatte, trat sie mit Karacho auf das Gaspedal und düste los, während Zack seinen Kopf an die Rückenlehne legte.
 

"Du hast ganz schön viel Blut verloren.", stellte die Blonde mit einem Seiten Blick fest., "Laber nicht rum, schau lieber auf die Straße.", grummelte der gesuchte Mörder und drehte seinen Kopf in Richtung Fenster. Sie entfernten sich allmählich von der Stadt.

In den letzten Jahren wurde er zwar weiterhin polizeilich gesucht, aber niemand war ihm bis dato so dicht auf der Spur gewesen wie die beiden Beamten in dieser Nacht.

"Wir müssen erst ein ganzes Stück weg, bevor ich deine Wunde behandeln kann.", gab Rachel bekannt, den Blick eisern auf die Straße gerichtet.

"Ja, ja."
 


 

-*-
 


 

Special Agent Amanda Klein, musste soeben mit ansehen, wie ihr Partner special Agent Tony Hawkeye soeben von einem Krankenwagen abtransportiert wurde. Dennoch war es mehr als eindeutig, dass die Ärzte und Sanitäter bei diesem Kopfschuss nichts mehr für ihn tun konnten.

Nun stand Amanda da, am Tatort, vor dem Diner und weinte sich die Augen aus.

Hätte sie doch bloß nicht sinnlos herum gestanden, wäre sie doch bloß zu ihm gestoßen. Allerdings hätte sie Isaac Foster damit wieder die Möglichkeit gegeben durch das Fenster zurück zu klettern. Wie sie es auch drehte und wendete, kein Weg schien der Richtige zu sein.

Und war seine Begleitung tatsächlich Rachel Gardner gewesen? Sie hatte das Mädchen an dem Abend nie zu Gesicht bekommen, doch wenn sie ihrem Toten Partner glauben schenken konnte- und das tat sie- dann war sie tatsächlich das einzige Opfer, das Foster zwar gejagt, aber nicht umgebracht hatte. Stattdessen hielt er sie als eine Art Schoßhündchen, widerlich. Oder vielleicht, ganz vielleicht, war diese Gardner ja gar kein so unschuldige Mädchen, wie es den Anschein hatte.
 

Fest stand: Agent Hawkeye wurde von dem Serienkiller Isaac Foster umgebracht.

"Das tut mir so leid M'am.",hörte sie die tröstende Stimme der Bedienung- die sie zuvor noch im Diner befragt hatte-hinter sich. Mit Tränen verschmiertem Gesicht lächelte sie die Bedienung dankend an, als sie das Taschentuch entgegen nahm, welches sie ihr anbot. " Sie standen sich wohl sehr nahe?"

"Ja", nach einem Schniefen schluckte sie den Kloß, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, hinunter. "Wir waren liiert."
 

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I wouldn't take back a moment

I'll walk into the fire
 

Into The Fire- Asking Alexandria

I Hate You

Rachel wusste schon gar nicht mehr, wie lange sie nun bereits fuhren. Sie hatten die Stadt, einige Dörfer und eine etwas längere Strecke, durch den Wald, hinter sich gelassen. Rachel hatte darauf geachtet, keine geraden Strecken zu fahren, weil sie davon aus ging, dass sich diese leichter verfolgen ließen. Stattdessen bog sie nach einigen Kilometern mal links, dann mal rechts und dann fuhr sie wieder eine ganze Strecke geradeaus.
 

Dies tat sie so lange, bis ihr auf fiel, dass Zack, neben ihr, auffällig still war. Und als sie mit Schrecken bemerkte, dass er bereits seit einigen mehreren Minuten, wenn nicht sogar Stunden so still in seinem Sitz lag, legte sie doch glatt eine Vollbremsung, auf der Landstraße, ein.
 

"Zack!", rief sie seinen Namen und sah panisch zu ihm rüber.

Das Blut hatte seine Kleidung benetzt und warscheinlich war der Sitz nun auch schon befleckt. Als Antwort bekam sie von Zack ein leises Grummeln.

Erleichtert atmete sie aus. Na immerhin eine Reaktion.

Mitten auf der Straße konnte sie jedoch nicht stehen bleiben, also zog sie einfach rüber. Ein kleiner Streifen Rasen bot sich ihr als Wendemöglichkeit. Sie hatte ein paar Meter weiter vorne eine Abzweigung gesehen, die in einen Wald hinein führte. Zu dieser wollte sie nun zurück.
 

Ein paar Meter fuhr sie den holprig, sandigen Weg entlang, bis sie schließlich entschied, dass sie nun weit genug im Wald waren und das Auto zwischen die Bäume fuhr, bevor sie die Handbremse an zog und den Motor abstellte.
 

"Okay, Zack", sprach sie leise zu ihm, "Ich werde jetzt deine Wunde behandeln."

Dieses Mal bekam sie gar keine Antwort. Erst als sie die Lehne von Zack's Sitz, unter großem Ruckeln, so zurück stellte, dass er nun lag, zuckte sein Körper auf.
 

Blitzschnell hatte er sich nun aufgesetzt, Rachel gepackt und ihr die Klinge seines Messers an die Kehle gedrückt.

Seine Augen strahlten in der Dunkelheit ein infernalisches Leuchten aus, was jedem Menschen sofort signalisiert hätte: "Dieser Typ ist gefährlich!"

Jedem Menschen, nur nicht Ray.
 

Als die Klinge bereits ihre dünne Haut durchdrang, legte sie Zack eine Hand an die Wange, um ihn zu beschwichtigen.

"Beruhige dich, ich bin es.", redete sie beruhigend auf ihn ein und sein Blick änderte sich sofort.
 

"Ray!", erschrocken über sich selbst, ließ er von ihr ab, "Du darfst mich nie, nie wieder so erschrecken, hörst Du?", grummelte er erschöpft in sich hinein und legte sich wieder zurück, in seinen Sitz.
 

"Was ist los, wo sind wir?", wollte er dann aber doch wissen, als er aus dem Fenster blickte und bemerkt hatte, dass das Auto zum Stehen gekommen war.
 

"In irgendeinem Wald", beantwortete Rachel ihm seine Frage, "Wir sind ein paar Stunden gefahren."

Sie rutsche ein wenig in die Mitte, damit sie nach hinten, auf die Rückbank greifen konnte, auf der ihr Rucksack lag. "Du scheinst schon ziemlich viel Blut verloren zu haben", tat Ray dann ihre Entdeckung kund, doch Zack winkte nur ab. "Tch, das bisschen Blut."

"Zack, es sieht hier aus als hätten wir jemanden umgebracht!"

"Das haben wir ja auch!"

"Zack!"

"OK, OK ist ja gut, ich lass dich ran." Er drehte sich auf die Seite, sodass Ray von ihrem Standpunkt aus besser an seine linke Flanke kam.
 

Ray schaltete die kleine Lampe, vor dem Rückspiegel, an, damit sie zumindest etwas sah, in dieser dunklen Nacht.
 

Zunächst musste sie Zacks Verbände ein wenig zurück schneiden, damit sie sich die Wunde genauer besehen konnte. Die Blutung hatte zwar bereits nachgelassen, aber das tat nichts zur Sache.

Als de eingetrockneten Stoffetzen endlich aus dem Weg geräumt waren, konnte das Mädchen endlich einen genaueren Blick auf die Verletzung werfen.

"Die Kugel steckt noch drinnen.", stellte die Blonde ungerührt fest. Zack stöhnte auf, er wusste, was dies bedeutete. "Das könnte gleich ordentlich weh tun.", warnte sie ihn vor. Von ihrem Gegenüber aber war nur ein geknurrtes "Ja, ja." zu hören, bevor sie ohne weitere Vorwarnung ihre bloßen Finger in sein Fleisch bohrte und nach dem glitschigen, eisernen Gegenstand forschte.

Zack sog scharf die Luft ein, gab aber keinen Mucks von sich.

Ein triumphierendes "Hab sie!" kam aus Rachel's Richtung und der Schmerz klang allmählich ab, als sie endlich ihre Finger- und mit ihnen die Kugel - aus seinem Körper entfernte.

Als nächstes empfand er ein starkes Brennen in dieser Gegend. Rachel musste die Wunde soeben desinfiziert haben.

Die Stiche, die sie mit ihrer Nadel tätige, bemerkte er kaum. Nur dieses lästig widerliche Gefühl, wenn sie den Faden durch seine Hautschichten zog. Als würde ein Parasit ihn von innen heraus auf fressen.
 

"So.", machte die Blondine, als sie mit ihrem Werk fertig war, "Nun muss ich dich noch neu verbinden."

Mit einem Seufzer setzte Zack sich auf und Ray kletterte hinter ihn, auf die heruntergeklappte Lehne, um die Verbände besser um seinen Oberkörper wickeln zu können.
 

Zack wusste, dass sie keine Ruhe geben würde, bis sie ihn bis zum Ende wieder zusammengeflickt hatte. Das beinhaltete auch ihm seine zweite Haut wieder anzulegen. Auch wenn das bedeutete, dass sie darunter die erste, die geschundene, hässliche, monströse Haut erblicken musste. Doch das schien sie nicht zu stören. Es hatte sie- zu Zacks Erstaunen- noch nie gestört. Sie hatte diese Haut sogar berührt, ja tat es immer wieder, wenn sie ihn erneut zusammen flickte.

Sie war die einzige Person, der Zack begegnet war, die bei seinem Anblick nicht sofort schreiend davon rannte, ihn als 'Monster' beschimpfte oder ihm schlimmeres deswegen an tat...
 

Ray, die einzige Person, die ein Monster, wie ihn sogar mögen könnte.
 

Erneut drang ein Seufzer aus Zacks Kehle, als Ray ihre Bandagier- Aktion gerade beendet hatte.
 

"Hmm", ebenfalls mit einem leisen Seufzer ließ Ray sich ein Stück nach vorne fallen, sodass ihre Stirn nun Zacks Rücken berührte. Kurz zuckte der junge Mann zusammen. Mit Nähe konnte er nicht besonders gut umgehen, die von Ray ließ er jedoch über sich ergehen. Es fühlte sich sogar irgendwie... 'Gut' an.
 

"Wieso hast du das schonwieder getan, Zack?", flüsterte die junge Frau leise in seinen Rücken. "Ich hätte schon längst tot sein sollen ich-", begann Rachel leise drauf los zu plappern, doch Zack konnte sich in diesem Moment nicht mehr zügeln, als er sich ruckartig umdrehte und ihr mitten ins Gesicht schrie: "Weil ich dich nicht verlieren möchte!"

Eine kurze Pause herrschte zwischen den beiden, in der sie sich einfach nur an atmeten. Zacks brennender Blick fing in ihren Augen Feuer. Ihre eigenen Augen weiteten sich nach dieser Aussage ein wenig und in diesem, sonst so ausdruckslosen, Blau sammelte sich Verwunderung.

"A-aber Zack-", begann sie Ihren Satz, doch er unterbrach sie erneut. "Für dich würde ich sterben, Ray." Das Atmen schien ihm mit jedem Wort nun etwas schwerer zu fallen.

"Aber Zack", begann sie nun doch wieder zu reden und dieses Mal ließ er sie, sowohl reden als auch ihre Hand auf seiner Wange ruhen, "Das würde ich doch auch tun, ich würde genauso für dich sterben, wie du für mich."

"Tch-", drang ein verächtlicher Laut aus seiner Kehle, "Ja klar würdest du das, das ist ja auch zu einfach."

Ihr Blick wurde nun immer verwunderter. Sie verstand nicht. Worauf wollte er hinaus?

"Würdest du denn auch für mich 'leben', Ray?"

"W-was?", stammelte sie ihm entgegen, während sie versuchte seinen festen Blick zu ergründen. Dabei war es doch sonst so einfach ihn zu lesen. Doch sie hatte keinen Schimmer, was er in diesem Moment wohl dachte.

"Du hast mich gehört.", grummelte er sie dann wieder an. "Sterben scheint für dich so einfach zu sein, Ray, deshalb frage ich dich: Würdest du für mich leben?" Seine Stimme war nun kaum mehr als ein Flüstern. Hätte Ray nicht direkt vor ihm gesessen, hätte sie ihn warscheinlich gar nicht gehört.
 

"A-aber. Ich sterbe doch sowieso irgendwann. U-unser Versprechen.", begann sie erneut zu stammeln. Worauf zum Teufel wollte er hinaus?
 

"Scheiß auf das Versprechen, Ray!", nun erhob er wieder seine Stimme, bevor er sie wieder senkte und ihre Geste von vorhin erwiderte, indem er seine Hand an ihre Wange legte. "Ich will dich nicht verlieren."

"Du-du willst mich also gar nicht-", Rachel schien nun den Tränen nahe zu sein. Er wollte sie gar nicht töten? "Liegt es an meinem Lachen?", fiel ihr dann aber wieder ein, als sie sich Zacks Hand entriss und sich vor ihm aufbaute, "Ich werde mein Lachen für dich üben, ja wirklich!"

"Es geht nicht um dein Lachen, Ray.", zischte der Dunkelhaarige sie an, "Es geht um dich, versteh das doch endlich."

"Du willst also gar nicht, dass ich-?"

Langsam schüttelte er seinen Kopf. Nun wusste sie es also. "Ray, das will ich schon lange nicht mehr."
 

In Tränen aufgelöst wich sie von ihm zurück. Er war ihr plötzlich viel zu nahe. Wieso war er ihr überhaupt so nahe, wenn er ihr doch gar nichts antun wollte?

Wieso, ja wieso nur, wollte er sie denn nicht töten?, "Du hast mich angelogen.", brachte sie entsetzt hervor, doch Zack wich sofort aus. "Oh nein, nein! Ich habe dir die Wahrheit nur verschwiegen, das ist was komplett anderes!"
 

Ohne groß darüber nach zu denken, öffnete Ray die Tür des Autos, schwang die Beine nach draußen und rannte davon.

"Ray!", hörte sie Zack, hinter sich, rufen, doch sie blieb nicht stehen. Sie rannte einfach weiter. Sie rannte und rannte, bis es keinen Morgen mehr gab.
 

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I hate you for the sacrifices you made for me

I hate you for every time you ever bled for me

I hate you for the way you smile when you look at me

I hate you for never taking control of me

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Was tat Zack normalerweise, um sich ab zu regen? Genau! Er schlachtete die fröhlichen, sorglosesten Menschen um, die ihm auf seinen Ausflüchten über den Weg liefen.

Und was tat Rachel normalerweise? Nähen. Doch sie konnte Zack jetzt nicht wieder zu nahe kommen. Dafür hasste sie ihn im Moment zu sehr.

Hass. Ja, das war es, was sie empfand. Neben der Enttäuschung, der Trauer und der Wut züngelte der Hass vor sich hin und bahnte sich einen Weg an die Oberfläche ihrer Gefühlswelt.
 

Rachel war nun bereits so weit gerannt, dass sie gar nicht mit bekommen hatte, wo sie sich befand.

Die Bäume, um sie herum, waren verschwunden. Über ihr schien nun der große, helle Vollmond, auf sie herab. Er tauchte die Szenerie, vor ihr, in ein silbernes Licht. Einige Felder, eine Pferdekoppel, ein Stall und- gar nicht so weit entfernt von ihr- ein Bauernhaus mit Nebengelass und Schuppen.
 

Alles an diesem Ort sah verlassen aus. Alles, bis auf den großen Pickup Truck, der vor dem Haus geparkt war.
 

Vielleicht hätte sie Glück und konnte dort- für die Nacht zumindest- Unterschlupf finden. Wenn tatsächlich noch Leute diesen Gottverlassenen Ort bewohnen sollten, dann müsste sie sich entweder mucksmäuschenstill verhalten oder sie alle nacheinander abschlachten.

Mit einen Griff um ihre Schultern musste sie allerdings feststellen, dass sie mehr als Kopflos aus dem Auto gestürmt war. Sie hatte weder ihre Jacke noch ihren Rucksack mit genommen.
 

Also weder Wärme, durch ihre Jacke, noch Schutz, durch ihre Waffe, konnten ihr nun gespendet werden. Das hieß wohl, dass sie es auf die Schleich-Nummer probieren musste.
 

Langsam, leise, versuchend mit den Schatten zu verschmelzen, schlich sie sich an das große Bauernhaus heran und rechnete jederzeit damit entdeckt zu werden.

Als sie die- überraschenderweise unabgeschlossene- Tür öffnete, hatte sie jedoch nicht damit gerechnet selbst angegriffen zu werden.
 

Das relativ kleine Wohnzimmer, in welches sie kam, bot wenig Platz zum ausweichen, als der breit gebaute Mann, der bis eben noch hinter der Tür gestanden hatte, auf sie los stürzte.

Rachel-ihrer Größe sei dank- wich jedoch gekonnt aus, indem sie sich kurz duckte und wenig später beiseite sprang. Dabei hielt sie sich an einer Schrankecke fest, die ihr gerede gelegen kam, warf diesen um und direkt auf den Mann, der sie angegriffen hatte.

Jedoch lauerte hinter einer Ecke bereits der nächste Angreifer, der mit einem Messer auf sie zu lief. Ray hatte den Arm, mit dem das Messer gehalten wurde, jedoch schnell gegriffen und ihm das Messer aus der Hand geschlagen. Gerade, als sie es auf heben wollte, wurde sie allerdings von hinten gepackt. Ihre Arme wurden ihr, hinter dem Rücken, mit einer Hand, zusammen gehalten und die andere Hand der Person hatte ihre Kehle fest im Griff.
 

"Danke Pablo.", sprach der Mann, der sie soeben noch mit einem Messer angegriffen hatte, mit einem Akzent, den sie nicht wirklich zuordnen konnte. War Pablo der Breite, den sie unter den Schrank befördert hatte? Da war er sicher nicht ohne ein paar gebrochene Rippen raus gekommen. "Du hast mir den Arsch gerettet, vor dem kleinen Biest."

Wie, als wollte Rachel das Wort, mit dem er sie bezeichnet hatte, noch verstärken, versuchte sie nach seinem Finger zu schnappen, den er gerade verwendet hatte, um auf sie zu zeigen.
 

Als Antwort erhielt sie einen harten Schlag von ihm. Seine Faust traf sie direkt ins Gesicht und von da an verließen sie all ihre Kräfte. Sie hatte nichts im Magen, keinen Schlaf bekommen und - der Warmen Flüssigkeit, die ihre Wange hinunter rann, nach zu urteilen- nun auch eine Platzwunde durch den Schlag.

Ihre Sicht verschwamm, wurde glasig. Sie bekam noch mit, dass die Männer sie wieder nach draußen trugen, danach wurden ihre Erinnerungen schwammig.
 


 

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I hate you for always saving me from myself

I hate you for always choosing me and not someone else

I hate you for always pulling me back from the edge

I hate you for every kind word you ever said
 

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"Was glaubst du, was mit der Kleinen passiert ist?", konnte sie gedämpft eine Männerstimme, mit Akzent, wahrnehmen. Wo zum Teufel war sie hier eigentlich? Als sie die Augen öffnete, war ihre Sicht verschwommen und glasig.

"Vermutlich ein davongelaufener Teenager.", hallte eine weitere Stimme durch ihren brummenden Schädel. Sie erkannte diese Stimmen. Das waren die Männer von eben. Eben oder... Vorhin? Sie hatte gar kein Zeitgefühl mehr. Wie viel Zeit war vergangen seit sie niedergeschlagen wurde?
 

"... aber ganz schön zäh für ihr Alter."

Sie konnte beide Männer nur gedämpft hören. Vermutlich befanden sie sich in einem anderen Raum.

"Was glaubst du, wieviel die uns wohl einbringen wird?"
 

Einbringen?
 

"So hübsch, wie die Kleine ist, bestimmt schon einige hundert Scheinchen."
 

Scheine? Wollten diese Schweine sie etwa verkaufen?
 

Allmählich kam ihre Wahrnehmung wieder zurück. Ihre Beine fühlten sich, durch den kalten Holzboden, auf dem sie- nun sicherlich schon seit einiger Zeit- hockte, taub an. Ihr kurzer Rock und ihre Stiefel boten ihr in der Nacht halt doch nicht so viel Wärme, wie sie es an den lauen Frühkingstagen taten.
 

Nun spürte sie auch, dass sie zitterte. Ihre Hände waren hinter ihrem Rücken zusammen gebunden worden und in ihrem Mund steckte ein großer Fetzen dreckiger Stoff. Vermutlich, um ihre Schreie zu ersticken.
 

Doch sie schrie nicht. Sie kauerte einfach nur dort, am Boden und wartete darauf, dass einer der Männer kam und bemerkte, dass sie erwacht war.
 


 


 

-*-
 


 


 

Diese verdammte Ray!

Da war sie in einem Moment noch total happy darüber, dass ihm nichts passiert war und im anderen Moment war sie plötzlich extrem aufgelöst.

Grummelnd stapfte der Serienmörder durch den dunklen Wald, mit Ray's Rucksack und einem Messer bewaffnet.
 

Er war kein Lügner, er hatte ihr lediglich die Wahrheit verschwiegen. Und diese war, dass er egoistisch war. Er hatte sie nur um seinetwillen am Leben gelassen- kaum zu glauben, dass er soetwas mal sagen würde. Er konnte sie nicht gehen lassen, weil das bedeuten würde, dass er wieder einsam und alleine war.
 

Nach einer Weile des Herumlaufens, endete der Wald plötzlich und vor ihm erschien ein Bauernhaus mit viel Weidefläche und Feldern.
 

Zack schlich eine Weile um das Haus herum. Er hatte den parkenden Wagen bemerkt und wollte nicht entdeckt werden. Irgendetwas sagte ihm, dass Ray sich hier aufhielt. Schließlich lief er dann doch in eines der Gebäude hinein. Alte Holzböden, gammelndes, stinkendes Heu und eine Menge altes Bauernwerkzeug empfingen ihn, gemeinsam mit einem modrig alten Geruch.
 

Leise Schritt er voran, immer auf die Geräusche im Hintergrund achtend.
 

"Uuh, eine Sense!", freute er sich dann aber doch etwas lauter, als er das Prachtexemplar, vor ihm, erblickte.

Sie war wunderschön. Kurz fuhr er mit dem linken Zeigefinger über das Blatt und zuckte direkt ein wenig zurück.

Beinahe schielend beäugte er den Tropfen Blut, der unter seiner Haut hervor quoll. "Immer noch Rattenscharf.", flüsterte er vor sich hin, als er seine neue Beute in die Hand nahm. "Na komm, her, meine Schönheit", begann er mit der Sense zu reden, als er sie kurz, wie ein Baby, in seinen Armen hielt. "Papa wird dich noch zum Glänzen bringen."
 


 


 

-*-
 


 

"Oh, das Püppchen ist wach!", rief der breit gebaute Mann aus, als er mit seinem Komplizen den Raum betrat, in dem Rachel weiterhin fest steckte.

"Dich werden wir gleich an unseren besten Kunden verkaufen.", tat der Andere kund, als er auf sie zu kam und sich vor ihr nieder hockte.

"Er betreibt ein kleines, nicht ganz so legales... Naja, nennen wir es 'Etablissement', wenn du verstehst, was ich meine."
 

Ray verstand. Innerlich bereitete sie sich bereits auf ihre neue 'Zukunft' vor. Eine Zukunft, in der es Zack nicht mehr geben würde. Warscheinlich würde es sie in dieser Zukunft auch nicht mehr geben, denn ein freies Leben würde sie dann nicht mehr haben. Es würde so sein, als würde sie wieder bei ihren Eltern wohnen, als wäre sie wieder ein 'Ding', was man benutzen könnte, wenn einem der Sinn danach stand. Wie damals, als würde ihr Vater sie wieder vergewaltigen.

War das die Strafe für ihre Sünden?
 

Die Männer redeten weiter mit ihr oder unter sich, das bekam sie gar nicht mit, so sehr war sie in ihren Gedanken versunken.
 

'Moment, wenn ich weg bin, was wird dann aus Zack? Wie soll er alleine klar kommen?', dachte sie.

Und da dämmerte es ihr. Wenn sie gehen würde oder, wie sie es sich längst gewünscht hatte, sterben würde, dann wäre ihr Zack doch ganz alleine! Derjenige, der nie jemanden hatte , auf den er sich hätte verlassen können, derjenige, der sie bei sich haben wollte, um nicht wieder alleine zu sein. Sie, ein unnützes, ungeliebtes, von Gott verlassenes Wesen.
 

Aber genau das schien es zu sein, das war der Punkt.

Sie waren beide ungeliebt und von Gott verlassen worden.

Sie ergänzten sich, ergaben eine Einheit und sie brauchten sich.
 

'Ich brauche dich', dachte sie nun wieder und wurde innerlich doch immer panischer.

Da dämmerte es ihr, Zack würde doch sicherlich schon nach ihr suchen! Er hätte sie doch niemals einfach gehen lassen, vorallem nicht nach dem, was er ihr zuvor gestanden hatte!
 

Also begann Rachel zu schreien.

Auch wenn ihr Schrei durch die Dämpfung des Tuches, das beinahe bis in ihre Kehle gestopft war, recht dünn klang, so war es doch laut genug, um die Aufmerksamkeit eines gewissen Mörders auf sich zu ziehen.
 

Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits eine Weile nach Ray gesucht, nachdem er sich ausgiebig mit einer neuen Sense beschäftigt hatte. Als er die ersticken Schreie wahr nahm, stand er gerade direkt vor der Scheune, aus der die kläglichen Laute drangen. Er konnte jedoch nirgendwo eine Tür finden, also holte er mit einer neuen Waffe aus, schwang sie um seine eigene Achse und brach somit die morsche Holzwand, welche Rachel und ihre Entführer umgab.
 

Zacks herzliches Lachen erfüllte den Raum und die beiden Männer guckten nicht schlecht. War ihnen auch nicht zu verübeln, immerhin stand plötzlich, wie aus dem Nichts, ein Irrer mit Sense vor ihrem Versteck.
 

"Oh, ihr zwei habt ja keine Ahnung wie kalt ich euch gleich machen werde!", kündigte er ihnen mit düsterer Stimme an, bevor diese wieder in Gelächter umschwang.
 

Jauchzend und die Sense schwingend stürzte er sich auf seine nächsten Opfer.

"Niemand tut Ray etwas zuleide!"
 

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I love you for every time you gave up on me

I love you for the way you look when you lie to me

I love you for never believing in what I say

I love you for never once giving me my way

I love you for never delivering me from pain

I love you for always driving me insane
 

Blood- In this Moment

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This Could be Heaven or Hell

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I've got the same deep wounds as you, My love can double as a weapon too

Say that you trust it and I'll set it free,

Turn it back on me

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Rachel's Entführer hatten gar keine Chance dem wahnsinnig lachenden Serienmörder zu entkommen, als er auf sie zu rannte, nachdem er die Wand durchbrochen hatte.
 

Sein Lachen durchdrang die eiserne Stille der Nacht. Seine neu ergattert Sense schwang er um sich herum. Diese Arschgeigen hatten, seiner Meinung nach, nichteinmal drei Sekunden verdient, die sie zum Weglaufen hätten nutzen können.
 

Es interessiert ihn herzlich wenig, was ihre Intentionen gewesen waren, was sie mit Rachel vorgehabt hatten oder ob sie vor gehabt hätten noch mehr Mädchen zu kidnappen.
 

Alles, was für ihn zählte, als er sie nach und nach auf Schlitze und ihnen die Körperteile abtrennte, war dass sie seine Ray in ihren dreckigen, perverse Fingern hatten.
 

Die dunkelrote Flüssigkeit sog in den Holzboden ein, als Zack seine Sense mit einem Klirren beiseite schmiss, bevor er auf das gefesselt Mädchen zu lief, das am Boden hockte.
 

"Ray.", hauchte er ihr ihren Spitznamen, den er ihr verpasst hatte, entgegen, als er sich auf seine Knie sinken ließ, um hinter ihren Rücken zu greifen und damit die Fesseln zu lösen, die ihre Hände zusammengehalten hatten.
 

Danach erst sah er ihr ins Gesicht. Er war sich nicht sicher ob das, war er in Ray's Augen soeben erkennen konnte Erleichterung oder Reue war, als er sie von dem dreckigen Stoffetzen befreite, der in ihrem Mund gesteckt hatte.
 

Eine Weile lang sah er sie nichtssagend an, bevor er ihren Kopf erleichtert an seine Brust drückte. Beinahe hätte er sie verloren!

"Mach soetwas nie wieder, hast du verstanden?", wollte er mit Nachdruck wissen. Er spürte, wie ihr Kopf sich an ihm bewegte. Sie nickte. Das sollte wohl als Zustimmung reichen. Also drückte er sie, etwas unsanft, wieder von sich, um ihr ins Gesicht zu sehen.
 

Dabei bemerkte er ihre Platzwunde, die sich von ihrer Schläfe hinunter bis zum Wangenknochen zog. "Was haben diese Dreckssäcke mit dir gemacht?", wollte er wissen und nahm ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger, um ihren Kopf zu drehen und sich die Wunde besser besehen zu können.

Abgesehen von dem Cut war ihre Haut an diese Stelle blau gefärbt.

"Oh, sie haben mich K.O. geschlagen.", antwortete sie, ohne jede Regung in ihrer Stimme. Sie klang, als wäre das eben nichts weiter als eine Spazierfahrt für sie gewesen. "Tch.", machte Zack verächtlich, als er sich neben sie, auf den Boden, fallen ließ und seinen Rücken an die Wand lehnte.
 

"Frag jetzt aber nicht, wieso ich dich gerettet habe.", grummelte er vor sich hin, als er seinen Kopf ebenfalls gegen die Wand sinken ließ.

"N-nein. Ich verstehe es. Irgendwie."

Verwundert drehte er seinen Kopf dann doch wieder in ihre Richtung, um neugierig auf sie herab zu sehen. "Ach ja?"

Einige Minuten lang konnte Rachel es nicht zustande bringen die Worte mit ihren Lippen zu Formen, vermutlich wegen der Maulsperre, die sie eine ganze Weile lang getragen haben musste. "Ich war egoistisch.", brachte sie dann jedoch hervor, "Ich habe nur an mich gedacht, Zack. Ich habe nur daran gedacht, wie leicht auf einmal alles sein würde, wenn ich endlich sterbe. Aber... Nicht für dich, oder?"
 

Als ihr eben Gesagtes zu ihm durchdrang, gefror alles in ihm. Hatte sie ihn letztendlich doch durchschaut?

"Für dich wäre es nicht so leicht wieder alleine zu sein, habe ich recht?"

"Hmpf." Zack suchte sich einen anderen Punkt, in dem dunklen Raum, den er fixieren konnte und drehte seinen Kopf dabei wieder in die andere Richtung.

"Es tut mir leid.", drang Rachel's liebliche Stimme an sein Ohr. Sie war näher als sonst und einen angenehmen Druck auf seiner Schulter verspürte er ebenfalls. Als er an sich hinunter sah, stellte er fest, dass sie ihren Kopf auf seiner Schulter gebettet hatte.

"Ab sofort werde ich leben, für dich. Das schwöre ich bei Gott.", versprach sie und kuschelte sich hin seine Halsbeuge hinein.

Ein leichtes Lächeln umspielt die Lippen des Mörders, als er seine Schläfe an ihren Kopf lehne und ihr dann auch endlich antwortete, auch wenn es nur ein Wort war, was seine Lippen verlies: "Danke."
 

"Immerhin", fuhr sie leise fort, "gehörst du ja auch mir. Da ist das nur fair."

Leise lachte er, als er seine Augen kurz schloss.

"Achso, und Zack?"

"Hmm?"

Abwartend öffnete er ein Auge wieder.

"Ich will dich auch nicht verlieren."

Sein Arm fand den Weg um ihren kleinen, zierlichen Körper, zuckte jedoch direkt wieder zurück, sowie auch der Rest seines Körpers.

"Ray, du bist arsch kalt!", rief er erschrocken aus, "Wir sollten dich erstmal ins Warme bringen."

Schon war er aufgestanden und erwartete, dass das Mädchen ihm folgte, doch als er zurück blickte, musste er fest stellen, dass sie weiterhin am Boden saß.

"Ich kann nicht.", gestand sie dann, "Meine Beine fühlen sich irgendwie taub an."

Mit einem Seufzen lief Zack zu ihr zurück, schnappte sich im Vorbeigehen seine Sense und nahm das Mädchen behutsam in die Arme. Seine warmen Hände brannten auf ihrer eiskalten Haut, als er sie mit einem Arm hoch hob und davon trug.

Sie liefen durch das Loch, welches er vorhin in die Wand gerissen hatte, auf das Bauernhaus zu.
 

Dort drinnen war es bereits um Einiges wärmer, schon alleine, weil es richtige Wände besaß, sie Wind und Wetter von ihnen abhalten konnten.

Als Zack sich in dem Wohnzimmer, welches sie soeben betreten hatten, um sah, wurde ihm schnell klar, dass Ray sich hier wohl versucht hatte gegen die beiden Männer zu wehren.

Einige Möbelstucke waren umgeworfen und lagen am Boden und allgemein herrschte in diesem Raum eine rege Unordnung. Es lagen auch Glassplitter auf dem Boden, vermutlich von einer hinuntergefallenen Vase oder dergleichen.
 

Also beschloss Zack eine Etage weiter nach oben zu gehen. Die hölzernen Treppen quietschen und karrzten, als Zack, mit Ray in den Armen, hinauf stieg.

Ein kleiner Flur erstreckte sich nun vor ihnen, von dem mehrere Räume abgingen.
 

Er lief einfach in den nächstbesten Raum hinein und fand sogleich ein Bett, in das er Ray legen konnte.

Seine Sense stellte er neben der Tür ab.

Zitternd kauerte die Blonde sich auf der Matratze zusammen, als Zack ihr sogleich alle Decken umlegte, die er finden konnte.

"Ich werde mal nachsehen, ob es in diesem Haushalt was zu futtern gibt.", gab Zack bekannt, als er sich abwandte und aus dem Zimmer gehen wollte, doch Ray hielt ihn mit ihrer Stimme zurück.

"D-dieser Hof scheint seit einiger Zeit schon l-leer zu stehen, bitte sieh nach K-konserven, alles andere d-dürfte b-bereits abgelaufen sein.", stammelte das zitternden Mädchen.
 

"Alles klar.", lautete seine Antwort, als er die Treppen wieder hinab stieg und nach einer Küche suchte. Er musste nicht lange suchen, da hatte er sie gefunden und durchwühlte sogleich alle Schränke, die sich ihm boten.

Tatsächlich fand er noch einige ungeöffnet Konserven. Er hatte die Auswahl zwischen Linsensuppe und Kartoffelsuppe. Abwägend hielt er beide Dosen in seinen Händen, bis er sich schließlich für die Kartoffelsuppe für Ray entschied.
 

Gerne hätte er sie für Rachel warm gemacht, doch, egal wie sehr er an den Knöpfen vom Herd herum drückte und drehte, es tat sich nichts.
 

Also schlurfte er mit beiden Dosen zurück, nachdem er sie geöffnet hatte und jeweils einen Löffel hinein gesteckt hatte.
 

"Hier.", er hielt ihr ihre Suppe entgegen, was dazu führte, dass Ray sich aus ihrem Deckenhaufen winden musste, um sich aufzusetzen, "Leider konnte ich sie dir nicht warm machen."

"Danke.", lautete ihre knappe Antwort,als sie beide nebeneinander saßen und gierig ihre Suppen hinunter schlangen, immerhin hatten sie seit Ewigkeiten nichts gegessen.
 

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We trade our secrets when it's safe,

Our ammunition when the fever breaks

Show me the side no one else sees,

Turn it back on me

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Nach ihrer Mahlzeit kuschelte Ray sich wieder zurück in ihren riesigen Deckenhaufen."Weißt du", begann sie zu Zack zu sprechen, auch wenn sie ihm den Rücken zu gedreht hatte, wusste sie, dass er weiterhin neben ihr, auf der Bettkante saß, "Die beste Möglichkeit jemanden aufzuwärmen ist durch die eigene Körperwärme."
 

Mit einer Mischung aus Seufzen und Grummeln bewegte sich Zack, hinter ihr, bis sie schließlich spürte, wie ihre Decken angehoben wurden und der große Körper sich an ihren zierlichen Rücken schmiegte.

"Wehe zu ziehst mich später damit auf.", grummelte er an ihrem Ohr. Rachel drehte sich, in seinen Armen herum, "Würde ich nie.", entgegnete sie ihm todernst und sah ihn aus ihren Toten Augen heraus an.

"Verdammt, Ray du bist wirklich kalt.", beschwerte er sich weiter, ohne sie anzusehen.
 

"Ich weiß." Sie zitterte immer noch, in seinen Armen, was ihn dazu brachte den Griff um sie noch zu verstärken.

"Zack?", fragend sah er das Mädchen, in seinen Armen an.

Ganz vorsichtig kam sie ihm ein Stückchen näher und griff mit beiden Händen sein Gesicht. Plötzlich konnte er wahrnehmen, wie weiche Lippen seine berührten. Sie waren ebenso kalt, wie der Rest ihres Körpers, als wäre sie eine Leiche. Das tat jedoch nichts zur Sache.
 

Verwundert musste Zack fest stellen, dass er seine Augen wohl geschlossen haben musste, denn als er spürte, wie Ray's Lippen sich von seinen entfernten, öffnete er sie wieder. "Danke.", hauchte sie ihm entgegen, was ihr einen verwunderte Blick entgegen brachte, "Für vorhin meine ich."

Zack war nun von Grundauf verwirrt. Was tat sie mit ihm? Was war das für ein Gefühl, das ihn nun übermannte? Das Gefühl, das ihm sagte, er solle dieses Mädchen nie wieder gehen lassen. Dasselbe Gefühl, welches ihn zuvor mit Angst erfüllt hatte, als sie davon gelaufen war und welches ihn mit Hass erfüllt hatte, als er diese beiden Männer erblickt hatte.
 

Eine Weile starrten seine ungleichen Augen sie regelrecht an, durchbrachen die Dunkelheit und durchbohrten ihren Verstand. Dies brachte Rachel erst auf die Idee, dass sie eben vielleicht einen Fehler begangen haben könnte.

"Oh, wenn, ähm, wenn das für dich gerade nicht ok war-", stammelte sie leise drauf los, "I-ich dachte nur, dass-"

"Halt die Klappe.", brachte er ihr ebenso leise entgegen, bevor er ihr Gesicht grob packte und die letzte Distanz zwischen ihnen überwand, sich dabei nur von seinem Instinkt leiten, von dem Gefühl, welches ihm so unbekannt war.
 

War das etwa... Liebe? Oh Gott, bei diesem Gedanken konnte einem ja glatt schlecht werden, also schon er ihn einfach wieder in die hinterste Schublade seines Gedächtnisses.
 

Ray wusste zunächst gar nicht, wie ihr geschah, als sie erneut seine warmen Lippen auf ihren wahr nehmen konnte. Allerdings handelte Zack nicht so sanft, wie sie es zuvor getan hatte. Derb drückte er ihre Lippen mit seinen auseinander und drang mit seiner Zunge in ihren Mund.

Dieser Kuss brannte auf ihren Lippen, nicht allein deswegen, weil ihr so kalt war.
 

Letztendlich entschied Ray sich dazu ihre Arme um seinen Nacken zu legen und ihn somit noch dichter zu sich zu ziehen.
 

Die beiden verschmolzen in ihrem wilden Zungenkampf. Ihre Herzen pochten wild gegen ihre Brustkörbe. Niemand von ihnen hatte jemals soetwas Atemberaubendes gefühlt und es kam ihnen beinahe vor, wie eine Droge. Sie waren die Droge des jeweils anderen und keiner von beiden konnte genug bekommen.
 

Schwer atmen lösten sie sich dann aber doch voneinander. Während Ray ein erstauntes "Wow" zwischen ihren Lipoen hervor hauchte, zog Zack sie wieder dicht an sich und drückte sich an seine Brust.
 

"Verspricht mir, dass du mir nie mehr davon läufst.", verlangte er von ihr mit einem etwas genervten Unterton. Diese ganze Situation war Schwindelerregend. Es fühlte sich so gut an! Wieso fühlte es sich so gut an ihr so nahe zu sein? Das kotzt ihn an!

"Versprochen.", flüsterte sie an seiner Brust.

Sein Griff, um sie festigt sich, als er ihr einen kurzen Kuss, auf den Scheitel drückte und seine Nase anschließend in ihrem Haar vergrub.
 

Er konnte es immer noch nicht ganz deuten, was das für ein Gefühl war, das ihn übermannte oder ob es richtig war, was sie da soeben getan hatten. Es hatte sich zumindest verdammt richtig angefühlt und auch, wenn er es versuchte zu unterdrücken, insgeheim gefiel es ihm. Auch das kotzt ihn an! Aber selbst wenn er die Menschen weiterhin verabscheute für das, was sie ihm angetan hatten und was er durchmachen musste, mit ihr war es anders. Das musste er schließlich, zumindest in Gedanken, doch unweigerlich zugeben.

Sie war anders, vermutlich weil sie genauso gestört war, wie er.

Ray, die warscheinlich einzige Person die ein Monster wir ihn lieben könnte.
 

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You tear the walls down one by one,

We tried to run, we tried to hide in fear of losing ourselves,

We tried to keep it all inside so we don't hurt someone else,

When all the demons come alive I'll still be under your spell, This could be heaven or hell

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"Sie wollten mich sprechen, Sir?", fragte special Agent Amanda Klein Ihren Vorgesetzten, der sie soeben in sein Büro zitiert hatte.

"Zunächst einmal wollte ich Ihnen Mein Beileid aussprechen. Letzte Nacht haben wir einen sehr guten Agent verloren. Ich weiß, dass sie beide sich nahe standen."

"Vielen Dank, Sir.", etwas nervös verknotete Amanda ihre Finger ineinander.

"Allerdings möchte ich ihnen auch einen neuen Partner an die Seite stellen, da ich Sie, trotz Ihres Verlustes, ungerne vom Fall 'Isaac Foster' abziehen möchte.", gab der große Mann, vor ihr bekannt.
 

"Sir, wo wir gerade beim Thema sind.", erlaubte sie sich zu sprechen, "Isaac Foster. Er hatte eine junge Frau bei sich, zunächst sah es nur so aus als wäre sie der Szene zufällig beigetreten, aber sie gehörten definitiv zusammen.

Sir, ich vermute, dass es sich bei diesem Mädchen um Rachel Gardner handelt."
 

Eine Weile war es still in dem großen Büro.
 

" Reden sie keinen Unfug, Klein. Rachel Gardner ist tot. Sie wurde von Foster kaltblütig ermordet!", tat ihr Vorgesetzter ihr dann jedoch seine Meimung- und die der Öffentlichkeit- kund.
 

" Ihre Leiche wurde jedoch nie gefunden.", behaarte die blonde Frau weiter.
 

" Agent Klein! ", wurde sie dann jedoch wieder ermahnt," Ich setze sehr auf Ihre Fähigkeiten, weswegen ich auch mit viel Augenzwinkern über die Affäre zwischen Ihnen und Hawkeye hinweg gesehen habe. Also hören Sie auf Hirngespinsten hinterher zu jagen!"
 

"Ja, sir.", kleinlaut sah Amanda Klein zu ihren Füßen, als plötzlich die Tür auf gerissen wurde. Ein relativ kleiner, aber breit gebauter, Mann betrat die Szenerie. Seine dunkelbraunen Haare hatte er sich nach hinten gegelt.
 

"Guten Morgen, Sir.", begrüßte eben dieser Mann ihren Vorgesetzten dann und reichte auch Amanda die Hand. "Ah, da ist er ja, special Agent Amanda Klein, das ist Agent Cody Born.", stellte ihr Boss die Beiden gegenseitig vor, "Er ist ab heute ebenfalls dem Fall 'Foster' zugeteilt und demnach ihr neuer Partner."
 

"Guten Morgen, schöne Frau, freut mich.", begrüßte Agent Born die große, blonde Frau, nahm ihre Hand und verbeugt sich etwas vor ihr, "Ich hoffe auf gute Zusammenarbeit."
 


 

-*-
 


 

Als Zack am nächsten Morgen die Augen öffnete, schienen bereits die Sonnenstrahlen durch das Fenster. Grummelnd drehte er sich auf die andere Seite und musste fest stellen, dass irgendetwas fehlte. Erschrocken fuhr er hoch. Der Platz, neben ihm war leer. Wo war Ray?
 

Sofort sprang er, mit panisch klopfendem Herzen, aus dem Bett, schnappte sich seine Sense und rannte wie von der Tarantel gestochen durch das Haus. "Ray? RAY!", immer wieder rief er ihren Namen, doch eine Antwort bekam er nicht. Im Haus konnte er keine Spur von ihr finden, also stolperte er nach draußen.

Die war doch nicht etwa schonwieder abgehauen? Noch dazu nach allem, was passiert war!

"Rachel!", brüllte er quer über den Hof, als ausgerechnet hinter dem Pickup Truck der beiden Entführer ein blonder Haarschopf erschien.
 

"Rachel?", fragte die Blonde erstaunt, als sie ihren wild gewordenen Begleiter erblickte. So hatte er sie ja schon ewig nicht mehr genannt. "Spinnst du eigentlich komplett?" , fuhr er sie an, als er schnellen Schrittes auf sie zu lief," du kannst doch nicht einfach abhauen! "

" Kann ich nicht?", fragte sie wieder.

"Nein,Ray", nun fuhr sein Gemüt wieder etwas runter, "nicht ohne mir vorher bescheid zu sagen."

Erschöpft stützte er sich auf seiner Sense ab. Dieses Mädchen würde ihm noch den Tod bringen.

"Oh, okay."

"Was machst du da eigentlich?", erkundigte er sich. Sie schien schon früh aufgestanden zu sein. Sein Blick wanderte an der jungen Frau herunter. Sie sah um einiges besser aus als in der letzten Nacht, nicht mehr so blass. Ihre Augenringe waren noch da, fielen jedoch kaum auf.

"Diese Typen hatten einen Haufen Geld hier drinnen, kannst du das glauben?", kam sie auf das Thema zurück und riss Zack damit aus seinen Tagträunereien.

"Na, wer weiß wieviele sie noch entführt hätten und was sie mit ihnen angestellt hätten.", brummte Zack.

"Sie haben Menschenhandel betrieben.", klärte Ray ihn dann auf.

Na umso besser! Das hieß also, dass sie Ray vermutlich an irgendeinen Hurensohn verkauft hätten, der sie zu- weiß der Teufel was- gezwungen hätte! Sie konnte von Glück reden, dass sie ihn hatte! Sein Griff um seine Sense wurde immer fester. Die Typen konnten froh sein, dass sie bereits in der Hölle schmoren, sonst hätte er sie doch glatt ein zweites Mal zerstückelt, aber dieses Mal dann um einiges langsamer und qualvoller. Oh, er konnte immer noch ihre schmerzerfüllten Schreie von letzter Nacht in seinen Ohren nachhallen hören.
 

"Das Geld können wir gut gebrauchen.", strahlte Ray ihn an und riss ihn damit wieder zurück in die Realität. Er musste einmal schwer schlucken, um seine Wut zu zügeln. Ray war sein, sein allein! Niemand sonst hätte das Recht ihr nahe zu sein oder sie gar zu berühren. Das Recht war ihm alleine vorbehalten und er würde alle niermätzeln, die es auch nur im Ansatz wagten an sie heran zu kommen. Zur Hölle, er würde jeden Menschen auf diesem Gottverlassenen Planeten töten, wenn es denn sein musse, wenn es doch nur bedeutete, dass Ray in Sicherheit war, dass sie 'Sein' war.
 

Rachel bemerkte seinen Blick. Sie kannte ihn zu gut, er war voller Mordlust, doch sie konnte sich nicht so ganz erklären warum. Die beiden mussten jedoch in ihren jeweiligen Bewegungen inne halten, wurden sie doch jäh unterbrochen

, als sie einen Motor gröhlen hörten. Das Geräusch kam aus dem Wald, durch den sie zur Farm gekommen waren. Schockiert wechselten die Beiden einen Blick. War man ihnen etwa schon wieder auf der Spur?
 

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In you I found my only faith,

I lost my halo to your renegade

This love could bring me to my knees,

Turn it back on me

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"Also Amanda, ich sage dir jetzt wie das hier lang laufen wird", versuchte Cody ihr zu erklären, während sie noch früh an diesem Morgen am gestrigen Tatort an kamen. "Du wirst mir alles schildern, was hier passiert ist und ich sage dir dann wie es weiter geht."
 

"Das glaube ich kaum, Frischling.", lautete ihre knappe Antwort.

Der Tatort der letzten Nacht war noch immer abgesperrt, als sie dort ankamen.
 

"Also, ich höre.", er fasste sich an sein Ohr und tat so, als hätte seine Partnerin einfach nur zu leise gesprochen. Mit einem Augenrollen weihte sie ihn dann aber doch in alles ein, was passiert war und teilte ihm mit, was sie über den Fall wusste.
 

Kurze Zeit später saßen sie wieder im Auto. "Wo fahren wir hin?", wollte die Blonde wissen. Sie saß auf dem Beifahrersitz.

"Wenn du ein gesuchter Serienmörder wärst, würdest du dann an Ort und Stelle bleiben?", fragte der brsunhaarige Fahrer sie.

"N-nein aber Foster hatte in seinen vorherigen Mordfällen nie so weit gedacht."

"Ich dachte du bist eine von den Verschwörungstheoretikern, Amanda?" Kurz sah er zu ihr rüber und warf ihr ein triumphierended Schmunzeln entgegen.

"Also würde Gardner das Denken übernehmen.", stellte Amanda fest. "Wenn sie denn tatsächlich seine Komplizin ist.", fügte Cody ihren Gedankengängen hinzu.
 

Plötzlich bog Agent Born, ohne Vorwarnung ab. "Wo willst du denn hin?", keifte Amanda ihn daraufhin an. "Ich denke mir, dass es doch ein guter Schachzug wäre weit genug von der Stadt weg zu kommen, um sich dann an einem ruhigeren Ort zu verstecken.", gab er seine Gedanken preis,"Vielleicht sogar an einem Ort, der bereits seit langem verlassen ist."
 

"Worauf willst du hinaus?"
 

"Hast du dir mal einige Karten dieser Gegend angesehen? Etwas weiter entfernt gibt es eine alte, verlassene Farm und genau zu der möchte ich hin. Glaub mir, Amanda, mein Instinkt täuscht sich nicht."
 

"Pff", Amanda verschenkte die Arme vor der Brust, so ein eingebildeter Mistkerl. Der Glaube wohl er habe die Weisheit mit Löffeln gefressen.
 

Als sie dann einige Zeit später jedoch tatsächlich ein Auto vor fanden, musste Amanda eingestehen, dass sein Instinkt vielleicht doch nicht falsch lag.

"Und was haben wir hier?", fragte Cody sie, als er die Beifahrertür des-offensichtlich- gestohlenen Wagens öffnete, den sie im Wald vorgefunden hatten. "Blut, meine Liebe, haufenweise Blut und was hattest du noch gleich gesagt?"

"Foster wurde angeschossen.", nuschelte sie in sich hinein. Es gefiel ihr ganz und gar nicht, dass dieser Frischling so einen Riecher für die Dinge hatte. Sie konnte diesem Typen einfach nichts abgewinnen.

"Ganz genau, er wurde angeschossen!", triumphierend klatschte er in beide Hände und lief zurück zu seinem eigenen Wagen. "Na komm, die Farm ist nicht mehr weit."
 


 

-*-
 

"Okay, Zack, wir müssen hier weg!", rief Rachel aus, die prompt in den Pickup stieg, ihren Rucksack, sowie auch das Geld, zurück auf die Rückbank schmiss und den Motor startete. Zu Ihrem Glück hatten die zwei Idioten den Schlüssel stecken lassen.

"Wem sagst Du das!", stimmte der Dunkelhaarige ihr zu und schmiss seine Sense auf die Ladefläche, bevor er selbst Einstieg.
 

Die Richtung, die sie gekommen waren, konnten sie nicht mehr einschlagen, also fuhr Ray den Pickup quer über den Hof und fand doch tatsächlich noch einen weiteren Schleichweg.
 

Als die Agents an der Farm an kamen, waren die zwei Flüchtigen jedoch gerade so aus ihrem Blickwinkel verschwunden. Alles, was sie also vor fanden, war das verlassene Bauernhaus und die beiden Leichen, die lieblos aufgeschlitzt in der Scheune lagen.
 

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This could be heaven or hell, this could be heaven or hell
 

Heaven or Hell- Digital Daggers

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Where Did I go wrong

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Let him know that you know best

'Cause after all, you do know best

Try to slip past his defense

Without granting innocence

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Amanda konnte diesen Typen nicht ausstehen! Sie hatte noch nicht einmal Vierundzwanzig Stunden mit diesem Idioten verbracht, aber eines konnte sie bestätigen: Ihr neuer Partner war ein arroganter, exzentrischer, egoistischer Primat, der glaubte er hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen. Zu ihrem Missfallen allerdings, musste sie doch zugeben, dass er bisher einen sehr guten Riecher hatte, was den Fall Foster anbelangte.
 

Cody hatte es tatsächlich fertig gebracht anhand logischen Denkens und purem Instinkt die Fährte auf zu nehmen, die Foster zur Flucht eingeschlagen hatte.

Immerhin hatten sie ihn bis zu dem Bauernhaus verfolgen können, allerdings hatte sich die Spur hier verloren.
 

Im Inneren des Haupthauses hatten sie jedoch Spuren eines Kampfes aus machen können.

"Amanda!", hörte sie Cody's raue Stimme schließlich über den Hof brüllen. Das war auch etwas, das sie störte. Er hatte sie ohne groß nach zu fragen einfach geduzt. Er sollte sie mehr mit Respekt behandeln, immerhin stand sie, auch wenn sie jünger war als er, einen Rang über ihm und war ihm somit vorgesetzt, noch dazu war er ein Frischling.

Sie kam seinen Rufen jedoch nach und folgte seiner Stimme, bis sie vor der Scheune an kam.

Cody stand bereits mitten drinnen, während Amanda verwundert das riesige Loch betrachtete, durch das sie ihn nun sehen konnte. "Seh' dir das an!", forterte er sie auf und kniete sich neben eine Leiche, die er auf dem Boden vorgefunden hatte.
 

Agent Klein stieg zwar durch das Loch zu ihm, in die Scheune, verzog jedoch das Gesicht, als sie den übel zugerichteten Körper sah. Er begann bereits zu faulen, dennoch konnte man deutlich sehen, dass er mehrere Schnittstellen besaß. Jene, die ihn aber letztendlich umgebracht zu haben schien, verlief von seinem Kopf bis zu seinem Intimbereich und spaltete seinen Körper entzwei. "Eindeutig das Werk von Foster.", stellte die Blondine angewidert fest und verzog erneut das Gesicht, als sie sah, was dem armen Kerl noch ab geschnitten wurde. Veollkommen zerstümmelt lag sein Gemächt,  in der Blutlache, vor ihm und sah obendrein noch aus, als wäre, vorher oder nachher, mehrmals jemand drauf getreten.
 

"Ah!", mit einem Schrei wich Amanda zurück, als sie hinter Cody etwas bemerkt hatte. Es schien ein weiteres Opfer zu geben und dem fehlte nur ein wichtiges Organ: Sein Kopf.
 

"Es ist nicht zu leugnen, dass er hier gewesen ist.", bemerkte Agent Born ruhig, während er sich einmal im Kreis drehte.

Mit gerunzelter Stirn lief er auf eine Stelle, weiter hinten, in einer Ecke zu.

Ein Seil und ein dreckiger Fetzen Stoff begrüßten ihn.

"I-ich werde das hier melden.", tat Amanda kund und wandte sich zum Gehen.

"Warte!", hielt Born sie mit seiner ruhigen, aber kratzigen Stimme auf, "Du bist doch auch überzeugt davon, dass Rachel Gardner am Leben ist, nicht wahr?"

"Ja, wieso fragst du?", verwundert warf sie einen Blick über die Schulter zu ihm.

"Nicht so wichtig.", hauchte er in die dunkle Ecke der Scheune hinein, während seine Partnerin raus ging, um zu telefonieren.

Hier wurde definitiv jemand festgehalten, wie er anhand der Seile fest stellen könnte. Genau dort, wo er eine festgehalten Person vermutete, klebte ebenfalls Blut auf dem Fußboden. Waren hier vielleicht sogar zwei Straftäter aufeinander getroffen?
 

Ohne neue Erkenntnisse, nur mir mehr Mutmaßungen im Gepäck, verließ er die Scheune wieder und beschloss sich noch etwas auf dem Hof um zu sehen.
 

Seine grauen Augen suchten nach neuen Anhaltspunkten, die sie irgendwie weiter bringen könnten und tatsächlich stieß er nach einer Weile auf etwas.

Der Muskulöse Mann hockte sich im Gras nieder und besah sich die Einkerbungen, die er Vorort fand.

"OK, ich habe den Vorfall gemeldet", verkündete die blonde Agentin. Als sie ihn jedoch dort im Gras hocken sah, wurde sie misstrauisch. "Was ist?"

"Hier sind Reifenspuren.", teilte der Braunhaarige ihr mit, "Die sind relativ breit also definitiv ein größeres Modell."
 

"Können wir ihnen noch folgen?" Für diese Frage hätte Amanda sich am liebsten selbst geohrfeigt. Somit hatte sie ihm erneuten Spielraum für seine Angebereien gegeben.

"Nein.", Cody richtete sich auf und sah sich den Verlauf der Spuren an, folgte ihnen dann mit seinem Blick, "Egal was wir machen, so schnell kommen wir denen nicht hinterher. Ich bin erstaunt, dass sie Fragen, Agent.", skeptisch sah er an der Frau auf und ab. Das Wort 'Agent' klang veröhnend aus seinem Mund, wie sie fand.

Zähneknirschend ballte Amanda die Hände zu Fäusten. Wieso war dieser Mann so, so...
 

Doch der Blick vom Cody veränderte sich, nachdem er sie von oben bis unten gemustert hatte und lächelte sie schließlich anzüglich an,bevor er seinen Mund öffnete, um erneut zu sprechen: "Gehen wir mal einen Kaffee trinken? "
 

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Lay down a list of what is wrong

The things you've told him all along

And pray to God he hears you

And I pray to God he hears you

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Wenige Tage später fand Amanda sich doch tatsächlich in ihrer Heimatstadt wieder. Sie saß, bequem platziert, in einem gut gefüllten Café, auf einem der dort vorhandenen Sessel, an einem kleinen Kaffeetisch und nippte an ihrem Chai Latte. Ihr Gegenüber saß ihr neuer Kollege und Partner Cody Born. Sie konnte sich selbst nicht erklären, wieso sie dem Ganzen hier zugesagt hatte.

Warscheinlich, weil sie sigh in den letzten Wochen, ohne Tony doch etwas einsam gefühlt hatte. Sie hatte immerhin kaum Kontakte außer ihn gehabt. IhreMutter war bereits, vor einigen Jahren, an Krebs gestorben, ihr Vater war ein Alkoholiker, der sich nach dem Tod seiner Frau in Selbstmitleid ersoff und keinen Besuch von Niemandem mehr empfing- und ihre kleine Schwester lebte einige Staaten weiter mit Mann und Kind in einem kleinen Häuschen. Sie war auf sich gestellt, vollkommen alleine.

Und anstatt in ihrer kleinen Wohnung, in der Innenstadt, in Selbstmitleid zu versinken, hatte sie sich dazu entschieden Codys Einladung anzunehmen.
 

Mit neugierigen und zum Teil auf abfälligen Blicken beäugt sie Agent Born, der ihr gegenüber saß. Er sah ja gut aus, muskulös, hübsches Gesicht- nach ihrem Geschmack aber viel zu klein für sie- und dennoch war er so ein herablassender 'Arsch'.

"Wir werden abwarten.", beendete er soeben die Erklärung seines Plans, welchen er ihr stolz vorgeführt hatte, "Foster wird nicht lange die Finger still halten können. Wenn er wieder zuschlägt, haben wir eine Spur."

"Also willst du warten, bis noch jemand stirbt?", bemerkte sie abwertend.

"Amanda, wir haben keine andere Wahl."

Da war es wieder, dieser vertraute Umgang, den er mit ihr pflegte, als während sie bereits seit Jahren dicke Freunde.

"Nenn mich nicht Amanda, wir kennen uns kaum!", fuhr sie ihn an und die Blicke einiger Gäste hatte sie nun auf sich gelenkt.

"Entschuldige, Agent", spuckte Cody ihr die Worte entgegen, "aber ich glaube wirklich, dass das die effektivste Möglichkeit ist, solange er sich im Inland aufhält."

"Und wenn er das nicht mehr tut?", stellte sie ihm, etwas Zickig, die Frage. "Dann müssen wir ihn in die wohl geschätzten Hände der CIA übergeben, Agent." Cody lehnte sich in dem Sessel, in dem er saß und seinen schwarzen Kaffee trank, zurück.
 

"Ich habe dafür gekämpft endlich diesen Fall zu bekommen, Frischling, also wehe du pfuschst mir dazwischen." Sie hatte ihre Tasse abgestellt und sich bedrohlich über den Tisch gebeugt. Langsam ging dieser Mann ihr wirklich auf die Nerven. Was bildete der sich eigentlich ein einfach so den Platz ihres geliebten Tony einzunehmen und obendrein noch genau die gleichen Maschen ab zu ziehen, wie er! Er ahmte ihn nach, ja genau, das war es! Endlich wusste sie, was sie an Cody so sehr störte. Nicht nur dass er ihr gegenüber keinen Respekt zollte, in dem Fall die Nase um einiges weiter vorn hätte als sie oder so rechthaberisvh auf arrogant tat. Nein, sein Verhalten war ein Ebenbild von Tony's und plötzlich sah sie nicht den breit gebauten, kleinen, ehemaligen Polizisten vor sich, sie sah ihren Liebsten.

"Ah", machte ihr Gegenüber jedoch nur auf ihre Aussage hin, als er weiterhin genüsslich an seinem Kaffee nippte, "Diese Verbissenheit.", verspottet er sie, "Das ist wohl aucb der Grund, warum du deinen Ex-Partner direkt in Foster's Messer hast laufen lassen."
 

Nun war es Agent Klein zu viel. Schwer musste sie schlucken, als sie wütend ihre Tasse auf den Tisch knallte und aus ihrem Sitz auf stand. "Ich sollte jetzt gehen.", verkündete sie ihm, mit tiefen Schatten über ihrem Gesicht.

Stirnrunzelnd musste ihr neuer Partner ihr dabei zu sehen, wie sie fluchtartig das Café verließ. Das hieß dann wohl, dass er zahlte?
 

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Where did I go wrong?

I lost a friend

Somewhere along in the bitterness

And I would have stayed up with you all night

Had I known how to save a life

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Schluchzend fand Amanda sich auf dem Friedhof wieder. Sie hatte den Weg vom Café direkt dorthin genommen.

"Hi Tony.", begrüßte sie den grauen Stein, der nun vor ihr stand. Die Blumen, die auf dem Grab lagen, waren noch frisch. Kein Wunder, die Beerdigung war erst am Vortag gewesen. "Ich wünschte du wärst bei mir.", redete sie weiter und versuchte sich vergebens die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Doch es half nichts, es strömten ihr immer wieder neue über die Wangen.
 

Sie hatte sich inzwischen vor seinem Grab nieder gelassen und in den Sand gesetzt. Sie hätte ihm gerne noch so viel mehr sagen wollen, aber ihr kamen keine Worte mehr über die Lippen.
 

Cody war kein Mistkerl, zumindest die meiste Zeit nicht. Er hatte Amanda nicht verletzen wollen, er hatte sie nur etwas aufziehen wollen. Das hätte ja niemand ahnen können, dass das Ganze so ausartete.

Seinen Spurensucher- Fähigkeiten sei dank, war es ein Leichtes für ihn seine Partnerin ausfindig zu machen.

Er hatte schnell in dem Café bezahlt, sich noch etwas mitgenommen und war ihr dann schnurstracks gefolgt.

Er staunte nicht schlecht, als er sie den hiesigen Friedhof betreten sah.
 

'Special Agent Tony Hawkeye

1991- 2020', konnte er in geschwungene Schrift auf dem Grabstein lesen, vor dem Amanda sich soeben niedergelassen hatte.

Schluchzend brach sie zusammen, was für Cody nun ein Zeichen war sich endlich in Bewegung zu setzen.

Eine Weile stand er, etwas unbeholfen, hinter ihr, bis er sich schlussendlich dazu entschied ihr eine Hand auf die Schulter zu legen.

Dies ließ die blonde Agentin verwundert auf sehen. Als sie den grauäugigen Mann erblickte, wischte sie sich schnell mit dem Ärmel ihrer weißen Stoffjacke über die Augen, was dazu führte, dass sie schwarze Maskara Streifen an dieser zu kleben hatte.

"W-Was machst du denn hier?", wollte sie wissen und wich seinem Blick aus, als sie eine erneute Ladung Tränen hinunter schluckte.

"Du hast den hier vergessen.", brachte Cody nur hervor und hielt ihr einen halb gefüllten Pappbecher entgegen. Mit zittrigen Händen nahm sie den Rest ihres Chais entgegen und für einen kurzen Moment schien sogar soetwas wie ein Lächeln auf ihren Lippen zu sein.
 

Seufzend setzte Cody sich neben sie. "Es tut mir leid", brachte er ihr aufrichtig entgegen und nun schenkte sie ihm auch ihren verweinten Blick "Ich wusste nicht, wie nahe ihr euch standet.", versuchte er sich zu rechtfertigen.

Erneut musste Amanda einen Kloß hinunter schlucken, bevor sie ihm antwortete:"Ich habe ihn geliebt."
 

Eine Weile lang saßen sie schweigend nebeneinander, bis Cody dann die Stille brach: "Wir werden Foster finden.", erneut sahen ihre grünen Smaragde ihn an, dieses Mal Hoffnungsvoll, "Ich weiß wir hatten keinen guten Start, aber ich möchte dir helfen, Amanda.", mit einem Seitenblick korrigierte er jedoch, "Äh- Agent."
 

Die Blonde ließ ebenfalls einen Seufzer von sich hören. "Nenn mich doch Amanda.", schlug sie ihm mit einem kläglich, traurigen Versuch eines Lächelns vor. "Alles klar", grinste Cody sie an und legte trösten einen Arm um sie, als die Tränen sich erneut Wege über ihre Wangen suchten, "Amanda, auf einen Neuanfang."
 

-*-
 

"Sieh dir das an", wurde Amanda von Cody's Stimme aus ihren Tag träumen gerissen. Sie befanden sich im Büro der Agency. Seit Tagen versuchten sie nun Schon eine Spur von Isaac Foster aufzunehmen, fanden jedoch nichts.

Agent Born drehte seinen Computer- Bildschirm in ihre Richtung, sein Schreibtisch stand ihrem direkt gegenüber.
 

Vor sich, auf dem Bildschirm, hatte Amanda nun eine Karte mit mehreren rot markierten Punkten zu sehen bekommen. "Das sind Mordfälle, die genau auf Foster's Muster passen!", erklärte er ihr.

"Also haben wir eine Spur?", fragte sie aufgeregt.

"So sieht's aus, Baby!", rief der kleine Mann aus, als er sich seine Jacke schnappte und auf sprang. Für den Spitznamen von eben bekam Cody jedoch direkt einen Schlag auf den Hinterkopf von der 20cm größeren Frau. "Aua!"

"Na komm, du Held!", forderte sie ihn auf, als sie zum Auto liefen.
 

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Where did I go wrong?

I lost a friend

Somewhere along in the bitterness

And I would have stayed up with you all night

Had I known how to save a life
 

How to save a life- The fray

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I Could Hold You So Close

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I could hold you so close and never let you in

I could feel you in my bones and never really feel a thing

You can't climb inside my soul and hold on forever

I couldn't change if I tried, my mind's as the weather

Don't know what I believe in, who I believe in anymore

I know that I'm broken, it's the road that I've chosen to walk alone

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Zack hatte sich etwas von Rachel distanziert. Er hatte ihr innerhalb der letzten Wochen 'ne Menge merkwürdigen Scheiß gestanden. So über seine Gefühlswelt undso. Wenn er so darüber nach dachte fragte er sich warum ihm da eigentlich nicht gleich das Kotzen gekommen war? War es wegen dieser Liebes- Kiste? Immerhin hatten sie sich, ziemlich ausgiebig und innig geküsst, in der Nacht auf dem Hof. Aber seitdem auch nicht mehr und Zack, war inzwischen davon überzeugt, wenn er das Ganze einfach vergessen würde, dann würde dieses komische Gefühl, das er seitdem in seiner Brust verspürte, schon weg gehen, das redete er sich zumindest ein.

Es war ihm unheimlich. Ja, er wollte Rachel nicht töten, dabei blieb er weiterhin. Aber nicht wegen solchem komischen Mist, wie Zuneigung, nein aus reinem Eigennutz. Er wollte nicht alleine sein, ja, genau das war es! Er hoffte insgeheim, dass Rachel alles, was er ihr bis dahin gesagt hatte schnellstmöglich vergaß. Es war ihm peinlich und er wusste absolut nicht, wie er mit dieser Situation umzugehen hatte
 

Und so saßen sie schweigend nebeneinander. Sie hatten sich erneut ein Motel gesucht, nachdem sie etliche Kilometer gefahren waren und hatten sich etwas zu Essen besorgt. Die Stille war Zack irgendwie unangenehm, aber das wollte er nicht zugeben. Dann hätte er sicherlich wieder irgendeinen Bullshit von sich gegeben. "Willst du denn nicht aufessen?", fragte Ray ihn und deutete auf sein unangetastetes Essen, das vor ihm auf dem Tisch lag. "Ich esse wann ich will, klar?", fuhr er sie an und schlug mit der Faust auf den Tisch. Ray sah ihn jedoch nur an, ohne eine Miene zu verziehen und tat das Ganze schließlich mit einem tonlosen "Okay." ab.
 

Scheiße, was hatte er sich eigentlich für eine Reaktion erhofft? Dass sie anfing zu heulen, wie ein Weichei, oder ihm gar um den Hald fiel, ihn anbettelnd aufzuhören, sie anzuschreien? Er musste zugeben, dass Ray sowas vermutlich niemals tun würde, nein, nicht seine Ray. Aber wieso zur Hölle kotzte ihn das so verdammt an?

Keine Miene hatte sie innerhalb der letzten Tage verzogen, nicht zum Guten, nicht zum Schlechten.
 

"Ich gehe frische Luft schnappen!", verkündete er, schnappte sich seine Sense und stürmte richtung Ausgang.

"OK.", lautete Ray's Antwort erneut. Verdammt, das kotzt ihn noch mehr an, dass sie auch darauf keine Regung zeigte. Das ließ seine Wut so richtig zum überkochen bringen, genau richtig um jetzt ein paar arme Schweine abzuschlachten.

Am Besten knutschende Pärchen. Ja, genau! Die, die so unweigerlich auf glücklich taten und es nochneichteinmal verdient hatten. Er würde sie jagen, bis sie ihr bitteres Ende erwartete.
 

Als die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel, zuckte Ray kurz, durch den Lärm, zusammen. Zack hatte sein Essen überhaupt nicht angerührt. Dies musste sie mit einem kurzen Blick, auf seinen Platz fest stellen. Während des Essens hatte sie, so gut es ging, vermieden ihn anzusehen. Sie konnte spüren, dass etwas nicht stimmte. War er wegen irgendetwas sauer auf sie?
 

Nun war er bestimmt wieder losgezogen, um ein paar Menschen zu ermorden, das tat er immer, wenn er Dampf ablassen musste. Aber in diesem Zustand würden seine restlichen Sinne malwieder komplett aussetzen und er würde alles abschlachten, was ihm, dümmlich grinsend, über den Weg laufen würde. Ohne Ray war er wie eine rote Warnleute, die, sichtbar für die Öffentlichkeit, hektisch zu blinken begann, als wollte sie schreien:"Hier bin ich, kommt und holt mich doch!"
 

Ohne jede Gefühlsregung stand Ray von ihrem Platz auf, schnappte sich ihren Rucksack und verschwand aus dem Motelzimmer. Wenn sie Zack nicht bald fand, dann würde er vermutlich mehr Aufsehen erregen als eine gestrandete Seekuh in der Antarktis.
 

Allerdings hatte sie keinen blassen Schimmer, wo sie mit ihrer Suche beginnen sollte. So schnell, wie er sein konnte, war er sicherlich schon über alle Berge. Draußen angekommen, ließ sie erstmal die laue Abendluft über ihre Haut streifen und füllte ihre Lungen mit einem tiefen Atemzug. Der Frühling hatte schon was, wie sie fand. Warscheinlich war es sogar ihre liebste Jahreszeit.

Sie verweilte jedoch nicht lange in diesem Augenblick, sondern schlug direkt den Weg in die Innenstadt ein. Man nannte Zack ja nicht umsonst den 'Back alley murderer'.
 

Ray lief nun jedoch bereits seit einigen Stunden durch die Innenstadt und konnte ihren Partner nirgends ausfindig machen. Nicht einmal die Schreie seiner Opfer waren zu hören. Wo steckte dieser Idiot denn bloß?
 

"Hallo schöne Frau.", hörte sie eine Stimme, hinter sich säuseln und spürte sogleich einen Arm, der um ihre Schultern gelegt wurde. "Guten Tag.", antwortete Rachel relativ unbeeindruckt, als neben ihr ein junger Mann auftauchte, definitiv älter als sie, aber vermutlich jünger als Zack. Er hatte ebenfalls blaue Augen, die ihr sofort auffielen, als sie neben sich- und damit ihn an- blickte. Er war auch nicht gerade groß für einen ausgewachsenen Mann, gerade mal einen Kopf größer als sie. Er grinste süffisant, als er sie mit einem Mal um ihre eigene Achse herum drehte, den Arm nicht von ihrer Schulter nehmend, und mit ihr in die andere Richtung lief, aus der Ray vorhin gekommen war.

"Ich bin John und muss zugeben, heute ganz schön einsam."
 

"Ich bin Rachel.", stellte sie sich, Gefühlskalt, wie sie nunmal war, vor. Sie empfand es als interessant malwieder neue Leute kennen zu lernen, auch wenn sie auf kommunikativer Basis nicht gerade eine Koryphäe war. Vielleicht entpuppte sich dieser Fremde ja als ganz nett, wer wusste das schon? Selbst wenn er das nicht sein sollte, selbst wenn er- so wie alle Anderen, in ihrem Umfeld- sie nur für seine eigenen Zwecke benutzen wollte, sollte etwas schief gehen, hatte sie immer noch ihre Waffe in ihrer Tasche. Klar konnte seine Gesellschaft die von Zack nicht das Wasser reichen, aber sie war... Einsam. Zack hatte sie in den letzten Tagen immerhin ignoriert, so gut es eben ging, dabei wusste sie noch nicht einmal, was sie angestellt hatte. Zuvor hatte er ihr noch gesagt, wie wichtig sie ihm war und auf ein Mal unterhielt er sich nur noch das Nötigste mit ihr. Vermutlich hatte er sie mit seinen Aussagen auch nur vor dem Tod bewahren wollen, damit er selbst nicht vereinsamte...

Zack! Stimmt, den wollte sie ja eigentlich suchen!
 

"Also Rachel, Lust einem einsamen Junggesellen- in diesem Fall: Mir- Gesellschaft zu leisten?", erkundigte John sich und beugte sich im Gehen noch ein Stück vor, zu ihr.

Ray wog kurz ihre Möglichkeiten ab. Sie würde Zack, zumindest im Moment, sowieso nicht mehr finden können, solange er noch nicht Amok lief als wäre er ein mit Pest und Cholera infizierter Tsunami.
 

"Von mir aus.", lautete die Antwort, die sie John gab. Sie wusste nicht, was es war, aus irgendeinem Grund sprachen sie in letzter Zeit ziemlich häufig fremde Typen an.

"Ich kenne einen wunderbaren Platz für uns zwei.", verkündete er ihr, während sie in eine Seitenstraße einbogen. Vor ihnen erstrecken sich nun mehrere Aufgänge zu einigen Wohnhäusern oder sogar Ramschläden und mitten drin konnte Ray ein- mehr oder minder- großes Schild aus machen auf dem 'Dolly' s Pub' in Leuchtbuchstaben stand.
 

Ein Pub? Sie war noch keine 21 und sah, wie sie fand, definitiv jünger aus, als sie war. Selbst wenn ihr Begleiter über 21 war, würde ihr das doch nie im Leben jemand abkaufen.

Aber sie protestierte nicht, als John die Tür zum Pub für sie auf hielt.

Einen letzten Blick warf Ray noch kurz nach draußen, bevor sie ihm folgte.

Ein wenig beschlich sie das schlechte Gewissen. Sie hatte sich auf gemacht in dem Sinne Zack zu suchen und ihn zurück zu holen, um zu verhindern, dass er- wie sie es ihm zutrauen Würde noch die ganze Stadt ausrottete. Stattdessen hatte sie sich von irgendeinem Fremden überreden lassen die Zeit in einem Pub abzusitzen. Sie selbst hatte aus purer Langeweile gehandelt, als sie zugesagt hatte aber was hatte ihn geritten sie einfach an zu sprechen?
 

John suchte einen Tisch für sie aus und Rachel folgte ihm ausdruckslos.

"Darf ich dich was fragen?", kam dann aus ihrem lieblichen Mund, als sie sich setzten. "Ja, klar, frag nur.", forderte John sie auf und sah sie dabei lieb an. Warscheinlich hatte er wirklich keine bösen Hintergedanken und war einfach jemand, der Gesellschaft wollte, konnte das denn tatsächlich sein? Gab es wirklich Menschen in dieser Welt, die ihr nichts antun- oder sie ausnutzen wollten?

Ein wenig enttäuscht war Ray von seiner Aufforderung schon, war sie doch Zacks genervt Antwort gewohnt. 'Huh? Hör auf so blöd zu fragen und spuck' s aus!', hallte seine Stimme in ihrem Kopf wieder, was ihr kurz ein kleines, ausdruckslos Lächeln ins Gesicht zauberte.
 

"Wieso hast du mich eben auf drr Straße angesprochen?", wollte sie von ihrem Gegenüber wissen und sah ihm nun das erste Mal direkt in die Augen.

John schien perplex. Stocksteif starrte er ihr in die leblosen Augen. Erst jetzt viel Rachel auf, dass das Blau seiner Augen tatsächlich um einiges Dunkler war, als das ihre. Sie versuchte Unterschiede in seinen Iren zu erkennen, so wie es bei Zack der Fall war, doch sie scheiterte. Sie mussten nun schon eine Weile lang so da gesessen haben und John hatte immer noch nicht auf ihre Frage geantwortet.

"Huh? Ist denn alles in Ordnung?", wollte Ray tonlos und mit hauchdünnem Stimmchen wissen. "D-deine Augen.", stammelte John vor sich hin. Er bewegte sich weiterhin keinen Zentimeter. "Ja, was ist damit?", fragend legte Rachel den Kopf schief. "Geht es dir gut, d-du guckst so... Abwesend.", stammelte er ihr weiterhin entgegen. Abwesend?

Flösten ihre Augen ihm etwa Angst ein? Aber wieso das denn, sie guckte doch wie immer?

Dann bemerkte sie, wie er seinen Blick auf etwas, hinter ihr gerichtet hatte.
 

" Was hast du? ", wollte Ray erneut wissen. Sie empfand sein Verhalten als äußerst merkwürdig. "H-hinter dir.", flüsterte John ihr ängstlich entgegen. "Was ist denn da?", wollte Rachel wissen und war im Begriff sich neugierig umzudrehen, doch ihr Begleiter hielt sie am Handgelenk fest, welches sie auf der Tischplatte abgelegt hatte. "Beweg dich nicht.", wisperte er ihr erneut entgegen, "Hinter dir st-steht der... Der Mörder, der aus den Nachrichten."

Doch kaum hatte John seinen gestotterten Satz zuende gebracht, spürte Ray kaltes Eisen an ihrer Kehle. Reflexartig tastete sie den Gegenstand mit ihren Händen ab. Unverkennbar! Jemand hatte ihr eine Sense an den Hals gelegt. Nun kam noch ein Stiefel in ihr Blickfeld. Jemand hatte seinen Fuß auf dem Tisch abgestürzt und ihn somit zum Kippen gebracht. Dieser Jemand war ihr im Moment am Nächsten. Während alle Gäste in helle Panik verfielen, blieb Rachel ganz ruhig, wissend wer nun hinter ihr stand.

"Zack", begrüßte sie ihn monoton und drehte sich ein wenig, um ihn ansehen zu können, "Da bist du ja."

"W-was?", kam erneutes Gestammel von John, der nun ungläubig zwischen Zack und Ray hin und her sah.

Ein mordlustiges Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Sensenträgers aus, als er die Angst in dem Jungen Mann aufkeimen sah.

"Peek-a-boo, Arschgesicht!", schrie Zack dem armen John mitten ins Gesicht, als er seine Sense schwang.
 

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You couldn't believe the fires that I've walked through

The shit that I've overcome, I've never needed you

Taught me from the beginning the only one to believe in

Is myself, so I left and became the wind

I can't be left if I'm alone

I can't be pulled down if I don't hold on

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Was hatte Zack sich nur dabei gedacht so kopflos aus dem Motel zu stürmen?

Im Moment wusste er nicht so ganz wohin mit sich, er rannte einfach die Straßen entlang. Ein Irrer mit einer Axt, der wie bekloppt durch die Gassen rannte, na Hauptsache ihn entdeckt so keine Staatsmacht.

Er war nun an einem Park an gekommen und musterte seine Umgebung ein wenig skeptisch. Die kitschige Anlage war recht klein gehalten, hatte dafür aber einen verhältnismäßig großen See in der Mitte.

Er verlangsamte seine Schritte, als er den schmalen Weg entlang lief. Besondere Lust sich umzusehen hatte er nicht, alles was ihn interessierte war, dieses merkwürdige Gefühl aus seinem Brustkorb zu vertreiben.

Es konnte doch unmöglich sein, dass es irgendetwas mit Ray zu tun hatte. Vorher war Ray auch nie ein großes Thema gewesen, wieso jetzt? Er war sonst auch alleine klar gekommen und immerhin, wenn er alleine war, gab es zumindest auch niemanden, der ihn verlassen konnte.
 

Grummelnd Schritt er weiter voran. Vielleicht sollte er sie doch einfach töten. "Tch."

Dieses beklemmende Gefühl, in seiner Brust, verstärkte sich durch diesen Gedanken nur noch mehr. "Ah, verdammt!", schrie er in die Nacht hinein und schlug seine Sense kraftvoll auf den Boden, unter ihm. Er wollte Ray nicht einfach so töten, das wusste er, er wollte nicht alleine sein, nicht schonwieder. Aber das war auch alles, oder?

Das Kreischen einer Frau unterbrach seinen Gedankengang. "Ah!"

"Komm Schatz, verschwinden wir, das ist ein Irrer.", konnte er die sanfte Stimme eines Mannes aus machen. Er ließ seine, in der Dunkelheit, leuchtenden Augen durch den sperrlich beleuchteten Park gleiten.

Da, unter einem Baum, auf einer Parkbank, ein eng umschlungenes Pärchen. Der Mann hatte die Frau gerade in den Arm genommen und war im Begriff mit ihr zusammen aufzustehen und davon zu laufen, doch er hatte die Rechnung ohne Isaac Foster gemacht.

Letzt genannter ließ seinen Kopf kurz sinken und kicherte leise vor sich hin.

"Lauf, Edith, Lauf!", sprach der Mann zu seiner Frau und das war für Zack nun das Startkommando in schallendes Gelächter auszubrechen.

"Flieht, ihr Ungeziefer!", rief er freudig und schwang, wie zur Warnung seine Sense, bevor er etwas leiser und um einige Oktaven tiefer wiederholte:"Flieht!"

Das ließ das Pärchen sich nicht zweimal sagen. "Eins", zählte Zack als sie sich in Bewegung setzten, "Zwei!", er schulterte seine Sense und festigte den Griff um diese, "Drei!"

Freudig lachend rannte er dem Pärchen hinterher. Er war nun vollkommen in seinem Berserker-Modus gefangen und war somit um einiges schneller, als seine Opfer.

Zunächst knüpfte er sich den Mann vor. Er stieß ihn um und pinnte ihn auf dem Boden fest, indem er sich auf seine beiden Handgelenke stellte. "Oh", machte Zack, als er dem Mann mittleren Alters ins Gesicht sah, "Mach doch nicht so ein Gesicht, Liebe ist doch schön!", lachte er und richtete die Spitze seiner Sense auf das Gesicht des Mannes, "Ist sie das nicht? Liebe sollte doch schön sein." Zacks Stimme wanderte erneut einige Oktaven nach unten, als er sich nun über den Mann beugte. Dadurch, dass er immer noch auf seinen Handgelenke stand, schrie dieser vor Schmerz auf. "Vielleicht sollte ich da ein wenig nachhelfen.", stellte der Mörder fest und zog die Spitze seiner angesetzten Sense in einem Halbkreis von einer Wange zur Anderen, sodass er aus sah wie die personifizierte Kuchisake- onna.

Als er mit seinem Kunstwerk fertig war, wandte er sich der Frau zu, die weinend auf dem Boden kauerte. War die dumm, wieso rannte sie nicht weg?

"Tch", machte Zack, als er die Frau an ihren Haaren hoch zog, "zu leicht."

Er schwang seine Sense und teilte sie einmal in ihrer Mitte, sodass ihr Unterkörper mit einem lauten 'Flatsch' zu Boden fiel, während er den Operkörper immer noch am Haarschopf hielt.

Sie war noch nicht tot, litt aber große Schmerzen und würde demnächst verbluten. Nachdem Zack sicher gestellt hatte, dass ihr Mann einen Platz in der ersten Reihe, bei der Show, bekommen hatte, enthauptet er ihn einfach und stampfte seine Sense danach in den Boden, sodass sie stecken blieb.

Er drehte sich einmal um seine eigene Achse und verzog das Gesicht. "Bah, Innereien sind widerlich.", spuckte er verächtlich aus, bevor er sich den Griff seiner Sense schnappte und diese bis zum Ende des Parks hinter sich her zog.
 

Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Er fühlte sich keinesfalls befriedigt. So ganz wusste er jedoch auch nicht, was er nun eigentlich wollte. Seinen Gemütszustand hatte das Ganze nur für den Moment gehoben. Was war nur los mit ihm?
 

Nachdem er raus war, aus dem Park und ziellos einige Straßen entlang lief, blutbeschmiert, wie er war, schmiss er seine Sense frustriert an eine Hauswand und schlug danach so lange mit seiner Faust dagegen, bis die Haut auf platzte und warmes Blut an seinen Köchern hinunter rann.
 

Mit der anderen Hand fasste er sich an seine Brust und griff fest in den Stoff seines Hoodies, als er die Stirn an die kalte Steinmauer lehnte. Dieser Schmerz, es war als würden mehrere Messer in seinem Herzen stecken. Wieso ging dieses beschissene Gefühl nicht weg? Hieß das, er müsse noch mehr töten?
 

Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr, was ihn dazu brachte seinen Kopf sofort in diese Richtung schnellen zu lassen. Blondes Haar, war das Einzige, was er dann noch zu Gesicht bekam.
 

Ray?
 

Natürlich hätte es in diesem Moment jede blonde Frau sein können, aber irgendetwas in ihm verlangte danach, dass er er dem blonden Schweif folgen sollte.
 

So leise, wie er konnte, schlich er sich von einer Ecke zur nächsten, bis er die Frau erkennen konnte.

Es war tatsächlich Ray, aber sie war nicht alleine. Sie war in Begleitung eines mickrig, kleinen Typens, der wie selbstverständlich einen Arm um ihre Schultern gelegt hatte. In Zack begann das Blut zu kochen. Wie selbstverständlich dieser Kerl sie anfasste, als würde sie ihm gehören. Pah! Dabei gehörte sie Zack, Zack ganz alleine! Ray gehörte zu Zack, das war doch klar!

Oh, wie er den Wunsch hatte diesen Mistkerl umzulegen. Vielleicht würde dieses komische Gefühl in seiner Brust ja dadurch endlich verschwinden?
 

Er verfolgte die Beiden. Er konnte aus der Entfernung nicht hören, was sie sagen, aber sie redeten auf jeden Fall miteinander. Irgendwann bogen sie in eine weitere Straße und verschwanden hinter einer Tür, vor der ein großes Schild mit leuchtenden Buchstaben hing. "Urgh, verdammte Buchstaben.", fluchte Zack vor sich hin, da er die Worte, die auf dem Schild geschrieben standen nicht lesen konnte.
 

Von draußen konnte er, durch das Fenster, beobachten, wie Ray und dieser Kerl sich an einen Tisch, nahe des Eingangs setzten.

Er wusste nicht, was dieser Typ in diesem Moment zu ihr gesagt haben musste, im Lippenlesen war er ebenso schlecht, wie im Buchstaben-lesen. Dennoch erkannte er das kleine Lächeln, das sich auf Ray's Gesicht schlich. Zwar war es ein ausdruckslos Lächeln, das ihre Augen nicht erreichte, so wie sie es häufiger tat, aber es war ein Lächeln und selbst das war aus Ray normalerweise nur schwer raus zu bekommen.
 

Zacks kochendes Blut war nun auf Hochtouren. Ray gehörte ihm, ihr Lächeln gehörte ihm, was bildete dieser Kerl sich eigentlich ein das alles für sich zu beanspruchen? Und was hatte Zack sich nur dabei gedacht Ray wegen seinem Gefühlschaos, wegen seiner eigenen Dummheit, zu ignorieren?
 

Ohne weiter darüber nach zu denken stürmte er in den Laden. Bei seinem Anblick versteift sich der Kerl. Als er dann aber nach Ray's Hand griff, reichte es Zack endgültig. Wütend stellte er sich hinter Ray und legte ihr besitzergreifend die Klinge seiner Sense um den Hals, während er seinen linken Fuß auf dem Tisch abstellte und diesen etwas in die Richtung des Typen schob.

Als er Rachel's monotone Stimme vernahm, die seinen Namen nannte, begann er unweigerlich zu grinsen. "Da bist du ja", sagte Ray zu ihm als hätte sie bereits Ewigkeiten nach ihm gesucht.

Zack beugte sich etwas über den Tisch, sein infernalisches Grinsen breiter als der Grad Canyon, seine bestialisch funkelnden Augen kälter als der Tod.

"Peek-a-boo, Arsch Gesicht!", rief Zack seinem Gegenüber zu, bevor er seine Sense von Ray's Kehle nahm und dem Typen damit Quer durch sein dümmliches Gesicht schnitt.
 

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I don't need your love, I don't want your love

I am one, I am one

Again and again, I repeat and explain, am I fucking insane?

It's like the words coming out just don't seem to sink in

I am one

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Schwer atmend stand Zack vor der zerstückelten Leiche, das Blut tropfte von seiner Sense und hinterließ einen kleinen See auf dem gefliesten Fußboden.

Ein Großteil der Gäste konnte sich noch vor dem Massenmörder retten, doch in seiner verqueren Wahrnehmung hatte Zack sogleich alles umgelegt, was seinen Weg gekreuzt hatte.

"Ich habe diesen Mistkerl für dich umgebracht, bist du jetzt zufrieden?", schrie Zack Rachel entgegen und breitere die Arme mitsamt Sense aus, als wollte er ihr sein Werk präsentieren. Letzt genannte stand einfach nur ungerührt inmitten des Blutbads.

"Ich habe dich nicht darum gebeten.", antwortete sie tonlos, als sie sich das Massaker an sah.

"Tch, kein bisschen Dankbarkeit." Zack spuckte Diese Worte förmlich aus, spendierte ihnen somit einen verächtlich Unterton.

Rachel war indessen über die umgefallenen Möbelstucke geklettert und hockte nun vor der Leiche ihrer eben gemachten Bekanntschaft.

"Zack, ich glaube er war eigentlich ein guter Kerl.", versuchte sie ihm zu erklären, während sie in John's Taschen herum wühlte und schließlich auch ein Portemonnaie hervor zog.

"Htmpf...", kam es grummelnder Weise von Zack, der nun die Arme verschränkt hatte und alles Andere an sah, nur nicht Ray. Dieses beschissene Gefühl war schon wieder da.

"Zack was ist los?", erkundigte die Blonde sich, nachdem sie John's Taschen geleert hatte und nun über ein paar andere Leichen stieg, um sie nach ihrem Hab und Gut zu durchforsten. Dabei achtete sie peinlichst darauf, bloß nicht in irgendwelche Blutlachen zu treten, die würden ihr sonst nur die Kleidung ruinieren.

"Nichts" , lautete Zacks Antwort auf ihre Frage, "halt dein Maul!", schrie er sie an und folgte ihren Bewegungen sogleich mit seinem Blick.

Sie war seiner Aufforderung nach gekommen und sagte nun keinen Mucks mehr.
 

Zack war nun richtig sauer. Sie sollte etwas sagen, verdammt, sollte protestieren, ihn anschreien, lächeln oder zumindest irgendwelche Emotionen zeigen, es machte ihn rasend.

"Wieso lächelt du einen Fremden an aber nicht mich?", wollte er beleidigt und mit verschränkten Armen von ihr wissen. Seine Stimme nahm einen bockiges Unterton an, als wäre er ein trotziges Kleinkind.

"Vielleicht weil du mich anschreist.", antwortete sie ihm nüchtern, nun wieder mit der Erlaubnis zu reden. Als sie da so die übrigen Leichen durchsuchte, fiel ihr etwas, in seiner Frage auf, und sie blieb kurz stehen, um ihn anzusehen. "Kann ich dich was fragen, Zack?"

"Tch, was soll die blöde Fragerei, spucks einfach aus!", da war sie, die Aussage, die sie vorhin so vermisst hatte, diese offene und zugleich auch irgendwie ablehnende Art, die sie an Zack so anziehend fand.

"Hast du mich gestalkt?", lautete ihre Frage nun und sie hielt einen kurzen Moment inne, um seine Reaktion abzuschätzen.

"Ähm ja", erhielt sie dann nach kurzem Schweigen, Seitens Zack, als Antwort.

Als sie nun wieder ein einfaches, tonloses "OK.", als Antwort gab, platzte Zack entgültig die Hutschnur.

"Hör doch auf damit, hör auf alles einfach so hinzunehmen!"

"Was willst du denn sonst von mir hören?", nun wurde auch Rachel etwas lauter, was Zack verwundert ein Stück zurück weichen ließ.

"Ach, leck mich!"

Sie war verwirrt, er sendete ihr gegensätzliche Signale. Schon die ganze Zeit, seit der Situation auf der Farm, weshalb sie nun auch den Mut fasste, um ihm die nächste Frage zu stellen:

"Hasst du mich, Zack?"
 

"Was?", klang seine Stimme durch den mit Blut besudelten Raum. Sein Herz rutschte sogleich zehn Stockwerke tiefer, während sein entsetzter Blick das Mädchen, vor ihm fixierte. Dieses beklemmende Gefühl in seiner Brust, es ging einfach nicht weg!
 

Ray war nun, ruhigen Gemüts, ein paar Schritte auf ihn zu gelaufen, während sie ihm erklärte, was ihr so durch den Kopf ging. "Ich will es nur wissen. Weißt du, habe mich einfach damit abgefunden, dass ich nur ein nützliches Werkzeug für dich bin. Du willst nicht alleine sein, ich leiste dir Gesellschaft, ich gehöre dir Zack, du kannst mit mir machen was du willst und mich behandeln, wie dir der Sinn danach steht. Solange ich bei dir bleiben darf und dir nützlich sein kann, ist mir alles egal."
 

Deshalb hatte sie in den letzten Tagen keine Miene verzogen? Sie dachte im Ernst sie wäre nur ein Spielzeug für ihn, nur ein 'Werkzeug' ?

Sie kam nun noch näher.

"Ich muss es wissen, ob ich mir die Bindung, die ich auf der Farm gespürt habe, nur eingebildet habe.", erklärte sie ihm weiter, während sie versuchte seine ausweichenden Augen auf zu fangen. "Also bitte, Zack beantworte mir nur diese eine Frage: Hasst du mich?"
 

Nun musste Zack kurz die Augen schließen, um sich zu sammeln. Wütend packte er Rays Handgelenk und zog sie somit zu sich heran. Als sie ihm erstaunt entgegen blickte und vermutlich das Schlimmste erwartete, erstickt Zack jede Handlung, egal welche sie angehen wollte, im Keim, indem er sich zu ihr herunter beugte und energisch seine Lippen auf ihre presste.
 

Ray war komplett überrumpelt von dem plötzlichen Kuss. Mit allem hatte sie gerechnet, aber definitiv nicht damit! Er hätte sie anschreien können, vielleicht sogar schlagen können, so wie es ihre Eltern mit ihr gemacht hatten, all das hätte sie erwartet, aber nicht diese plötzliche Zuneigung, auch wenn sie rau und energisch war. Sie brauchte tatsächlich eine Weile, bis sie reagieren konnte und ihre- verhältnismäßig- kleinen Arme um seinen Hals schlang und den Kuss erwiederte.

Zack indessen war erstaunt. Das beklemmende Gefühl, in seiner Brust, explodierte, wandelte sich in kribbelnde Wärme, brennendes Verlangen und breitete sich in seinem gesamten Körper aus, hinein bis in seine Fingerspitzen. Es fühlte sich so gut an, es fühlte sich so unglaublich gut an Ray zu küssen oder auch einfach nur bei ihr zu sein. Er genoss dieses Wohlbefinden, das er verspürte, wenn er ihr so nahe war.

War das etwa des Rätsels Lösung? Jenes Gefühl war immerhin diesen neuen, unverkennbaren, chaotischen Gefühlen gewichen. Brauchte er sie etwa in mehr als nur einer Hinsicht?
 

Mit einem leisen Schmatzen entfernten sich ihre Lippen wieder voneinander und Zack lehnte den unteren Teil seiner Stirn an Ray's, sodass seine Nasenspitze ihr Nasenbein berührte. Einen Moment lang schlossen sie beide die Augen und atmete einfach nur. Die Intensität des Kusses hatte sie beide etwas überrascht.

Einige Sekunden verstrichen, in denen sie schwiegen, bevor Zack erneut zu sprechen begann. Dieses Mal ruhiger, aber dennoch mit energischem Nachdruck:

"Verdammt, Ray glaubst du das wirklich?"
 

Die Blonde wusste daraufhin gar nicht, was sie sagen sollte. Ja, ja das hatte sie tatsächlich geglaubt. "Du warst so abweisend.", versuchte sie ihr Denken zu erklären. Sofort zog Zack wieder eine Miene und nahm seine Stirn von ihrer, drückte ihren Kopf aber kurze Zeit später an seine Brust. "Tch, das bin ich immer.", wollte er sich rechtfertigen, doch er spürte, wie sich der blonde Haarschopf an seinem Brustbein bewegte. "Nein, nicht so.", konnte er Ray's leises Stimmchen vernehmen.

Mit einem Gemisch aus Seufzen und Grummeln legte er die Arme um sie.

"Ich habe mich nur gefragt...", versuchte er seinen Standpunkt zu erklären, "Wieso würdest du-", er stockte kurz um tief Luft zu holen, "Wie könntest du ein 'Monster' , wie mich lieben?"

Stille legte sich über die beiden Straftäter, als sie fest umschlungen in dem Blutbad ihrer Opfer standen. Ray, die ihre Arme um seinen Torso geschlungen hatte, ballte nun ihre Hände zu Fäusten und griff somit jeweils den Stoff von Zacks Hoodie.

"Zack, ich habe dir schonmal gesagt, du bist kein Monster."

Sie hob ihren Kopf und sah somit direkt zu ihm auf. Zack war erstaunt, so viel Wärme und Ehrlichkeit in ihren azurfarbenen Seelenspiegeln erkennen zu können, hatte er doch sonst immer Schwierigkeiten überhaupt etwas in diesen zu sehen, besonders in letzter Zeit.

Ray stellte sich auf die Zehenspitzen und sah ihn abwartend an. Es dauerte einen Moment, bis Zacks Verstand verarbeitet hatte, was sie damit von ihm wollte. Letztendlich überwand er dann aber doch die letzte Distanz zwischen ihnen, indem er sich erneut zu ihr hinunter beugte, ihr Gesicht in seine großen Hände nahm und sie harsch zu sich zog. Sofort vergrub Ray ihre Hände in seinem dunklen Haar. Die beiden hätten es kaum glauben können, aber dieser Kuss war tatsächlich noch inniger, als ihr letzter oder ihr erster. Es fühlte sich für beide Parteien so an, als hätten sie, nach all der langen Zeit endlich ein Zuhause gefunden. Keinen Ort, keinen spezifischen Platz aber eine Person, bei der sie jeweils so sein konnten, wie sie tatsächlich waren und sich nicht verstecken mussten. Jemand, der sie so akzeptierte, wie sie waren.
 

Es war bereits spät, als laute Polizeisirenen durch die Innenstadt dröhnten und die rot- und blau blinkenden Lichter einen Schatten auf das küssende Paar, durch die Fenster des Pubs warfen.

Zu diesem Zeitpunkt erst hatten sie bemerkt, wieviel Zeit sie in diesem Schuppen vergeudet hatten. Bei einigen der Opfer hatte sogar schon die Leichenstarre eingesetzt.
 

Wiederwillig trennte sich Ray von Zack und warf einen Blick auf die näher kommenden Lichter. "Ich glaube wir müssen hier weg.", stellte sie ruhig und gelassen fest, als sie ihre Augen wieder auf Zack richtete.

Ohne ein weiteres Wort nahm sie seine Hand und führte ihn, durch die Pfützen von Blut, zu einem Hinterausgang, der mit einem Notausgangsschild versehen war.
 

" Aber Ray-", begann Zack, als sie Hand in Hand über den Hinterhof liefen und sich ihren Fluchtweg suchten.

"Hm?", machte die Blonde und drehte sich im Laufen neugierig zu ihm um.

Einen Moment lang sagte Zack tatsächlich nichts veständliches, sondern grummelte nur Zusammenhanglos vor sich hin. Erst als Ray kurz stehen blieb, schien er sich wieder gefangen zu haben.

"Von jetzt an bin ich der Einzige, der dich anfassen darf, kapiert?"

Etwas überrascht über diese Aussage sah Ray ihn weiterhin steif an, ohne jede Regung irgendeines Gefühls. Sie blinzelte ein paar Mal, plötzlich wandelte sich ihr Gesichtsausdruck und Zacks Augen weiteten sich.

Ja, sein Herz machte sogar einen Hüpfer und dieses unangenehme Gefühl, welches er die letzten Wochen verspürt hatte, wandelte sich in ein Leuchten, das ihn von innen heraus wärmte, als sie ihm ihr aufrichtiges Lächeln schenkte. Ein Lächeln, das nur ihm gehörte.
 

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I could hold you, I could hold you so close

I could hold you so close and never let you in
 

I am One- Asking Alexandria

If you're sick like me

Das Licht der Polizeisirenen durchflutete die Innenstadt. Einige Bewohner, die in den nahegelegenen Blöcken wohnten, steckten neugierig ihre Köpfe aus den Fenstern, obwohl es bereits sehr früh, in den Morgenstunden war.

Die Polizeibeamten hatten soeben das Gebiet, vor dem Pub, mit Schwarz-gelben Bändern, abgesperrt. Lieutenant Johnson, ein älterer, breit gebauter, Mann mit grau-weißem Haar und einem rauschigen Vollbart, hatte soeben, dicht gefolgt von seinem, wesentlich jüngeren, Partner, den Pub verlassen. Die braunen Augen des älteren Mannes, versteckten sich unter buschigen, grauen Bräuchen, die sich nun etwas angewidert zusammen zogen. Der etwas kleinere Mann war ein Jungspund, vermutlich frisch aus der Polizeiausbildung. Police Officer Dawson folgte seinem Vorgesetzten, wie ein Schoßhündchen, hatte dabei aber einen ernsten Blick in seinen eisblauen Augen. Dunkles Haar schmückte das blasse Gesicht, welches auf der linken Seite mit einigen großen und kleinen Leberflecken bestückt war. Er schien seinen Vorgesetzten sehr zu bewundern.
 

"Da drinnen stinkts nach Tod!", gab Johnson laut bekannt, als er sich durch das Absperrband hindurch zwang, dicht gefolgt von seinem Schützling. "Lieutenant Johnson hat Recht.", gab Dawson bekannt, als er sich seine Gummihandschuhe von den Fingern zerrte, die er aufgesetzt hatte, um keine unnötigen Fingerabdrücke am Tatort zu hinterlassen, während die Spurensicherung ihrer Arbeit nach ging. "Einer verstümmelter als der Andere.", fügte er dann noch hinzu.
 

Die beiden sprachen mit Detective Gunner, ein dicklicher Mann, in Johnsons Alter. Scheinbar waren sie bereits langjährige Kollegen.

"Oh nein.", brachte der Lieutenant dann plötzlich heraus, als er erblickte, wer soeben die Szenerie betreten hatte. Officer Dawson warf einen Blick über die Schulter seines Partners, um eine bessere Sicht auf das zu erhaschen, worauf er soeben reagiert hatte.

Zwei Menschen waren soeben aus einem schwarzen Ford mit blickdichten Scheiben getreten. Eine Frau und ein Mann. Die Frau war sehr groß und schlank, während der Mann eher recht klein geraten- zumindest wenn er neben ihr stand- und breit gebaut war. Die Frau hatte dunkelblondes Haar. Einige Strähnen waren aus ihrem Dutt hervorgefallen und umspielten ihr Gesicht, das ebenso schmal war, wie der Rest ihres Körpers. Eine Brille, mit schwarzem Rahmen saß, wie festgeklebt, vor ihren smaragdgrünen Augen. Der Mann hatte gestylte, dunkelbraune Haare, die sein kantiges Gesicht umrahmten. Er hatte einen Drei-Tage-Bart, der aber keinesfalls ungepflegt aus sah. Seine hellen, grauen Augen stachen regelrecht aus diesem dunklen Rahmen, der sein Gesicht umgab, heraus. Sie beide waren in Zivil unterwegs, aber ihre Jacken, auf denen ein großes Logo prankte, verriet ihre Zugehörigkeit.
 

"Guten Morgen meine Herren", begrüßte Agent Born die Polizisten, die sich um den Tatort versammelt hatten.

"Das FBI?", fragte Officer Dawson in die Runde. "Ganz genau", gab Cody bekannt und zeigte allen seine Marke vor, "Agent Cody Born, freut mich.", stellte er sich vor, "Und das ist-"

"Agent Amanda Klein.", Schnitt Detective Johnson ihm das Wort ab und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ihr kennt euch?", fragte Cody, etwas perplex. "Ja", gab Amanda bekannt, "Nur dass ich inzwischen special Agent bin."

"Mein Beileid.", wurde sie von Johnson verspottet. "Ebenfalls.", kam es zynisch von Amanda, "Wie ich sehe hasst du ein neues Schoßhündchen."

Dies ließ Johnson zumindest einmal kurz, bitter auf lachen, während er mit einem Blick über seine Schulter, zu Officer Dawson hinüber schielte. "Du anscheinend auch.", sagte er und deutete auf Cody, der, wütend schnaubend, die Hände in die Hosentaschen steckte. "War dir dein alter nicht mehr gut genug?", stichelte Johnson weiter. Amanda's Blick wandte sich jedoch gen Boden, als sie gestand: "Er ist tot, Arthur. Er wurde von Foster ermordet."

"Oh", kam es nun, peinlich berührt, von dem älteren Mann, "Mein Beileid. Dieses Mal wirklich."

"Okay, meine Herren!", rief Cody aus und klatschte ein Mal in die Hände, bis ihm mit einem Seitenblick auf fiel, dass Amanda ja auch noch da war, "Und meine Schönheit.", fügte er dann noch hinzu, was Amanda dazu brachte die Augen zu verdrehen. "Ich genieße unser Plauderstündchen wirklich sehr, aber wir vergeuden hier nur Zeit."

"Ähm, klar.", kam es dieses Mal von Officer Dawson, der aufgeregt hin und her hopste.

"Lieutenant Arthur Johnson scheinen sie ja bereits zu kennen", stellte der Jüngste, in der Runde, fest, "Ich bin Officer Connor Dawson, freut mich.", stellte er sich vor und reichte den FBI- Beamten freundlich die rechte Hand.

"Interessiert mich nicht.", wies Cody ihn ab, während er unter dem Absperrband hindurch schlüpfte. Das Lächeln in Connors, mit Leberflecken besprenkeltes, Gesicht erlosch. "Cody!", zischte Amanda ihm zu, doch der Angesprochene hob im Gehen nur unschuldig seine Schultern, während er sich kurz zu den Anderen um drehte. "Ich will nur so schnell wie möglich meine Arbeit erledigen und dann hier verschwinden!"

Die blonde Agentin hingegen, griff nach Connors Hand und schüttelte diese kurz. "Special Agent Klein, sehr erfreut.", stellte sie sich ebenfalls vor, die Konflikte, die sie mit dem alten Arthur hatte, mal Beiseite geschoben.

Er war ihr und Tony, damals, bereits häufiger in die Quere gekommen. Wenn das FBI die Szenerie betrat, war meist für alle Polizisten klar, dass sie sich deren Anweisungen unterordnen mussten. Jedoch nicht so bei Arthur und seinem damaligen Partner, der durch eine schwerwiegende Verletzung damals allerdings seinen Dienst quittieren musste.
 

Cody betrat den verwüsteten Pub, in dem bereits die Spurensicherung tätig war. "Ach du heilige Urgroßmutter Satans!", flüsterte er in sich hinein, als er sich langsam um seine eigene Achse drehte und sich somit um sah. Kurze Zeit später hatte auch seine blonde Partnerin den Tatort betreten. Auch die Forensik war bereits eifrig am Werk.

"Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, hier hätte eine ganze Armee gewütet.", gab Amanda preis, die ebenfalls mit großen Augen die Gegend erkundete.
 

"Wir haben die Opfer bereits untersucht.", konnten sie Connors Stimme, hinter ihnen, vernehmen. Neugierig drehten sich beide Agenten zu ihm um.

"Es gibt mehrere Schnittwunden, an jedem Opfer, sowie mehrere Gliedmaßen, die jeweils abgetrennt wurden. Ein Messer war das nicht..."

"Ja", gab Cody verächtlich als Antwort, bevor er Connor überhaupt die Möglichkeit zum Aussprechen geben konnte. "Weil die Mordwaffe auch kein Messer war.", bedrohlich baute der etwas kleinere Mann sich vor dem Jungen auf, "Isaac Foster mordet mit einer Sense."
 

In den Gesichtern der Polizisten zeichnete sich Erstaunen ab. Der Serienmörder war an diesem Ort gewesen?

"Isaac Foster?", kam es fassungslos aus dem Mund des Jungen Officer Dawson,"Soll das heißen, dass der etwa hier, in der Stadt ist?" Angst war in seinen Himmelblauen Augen zu erkennen, als Agent Born sich von ihm abwandte. "Oh Verzeihung.", spottete er, als er kurz, im Kreis, um eine der Leichen herum lief, "Ich vergaß ganz zu erwähnen", er stoppte und sah sowohl dem Officer als auch dem Lieutenant dabei fest in die Augen, "Amanda und ich sind dem Fall Foster zugeteilt. Das bedeutet also wir sind nur aus einem einzigen Grund hier."
 


 

Als sie alle wieder aus dem Gebäude kamen, rannte Detective Gunner ihnen gentgegen. Völlig außer Atem hielt er vor den vier Personen und hielt dem Ältesten das Tablet entgegen, das er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte.

" Arthur, das musst du sehen!", keuchte er und überreichte seinem Kollegen das Tablet, auf dem bereits ein Foto zu sehen war. Es schien ein Blitzerfoto zu sein. Auf dem Beifahrersitz konnte man, unverkennbar, den gesuchten Straftäter erkennen, auf den das FBI es abgesehen hatte. Auf dem Fahrersitz saß allerdings eine junge Frau.

"Wer ist das Mädchen?", wollte der alte Arthur wissen und sah seinen Kollegen, der ihm das Gerät überreicht hatte, fragend an. "Rachel Gardner.", gab ihm dann aber Amanda die Antwort, die er sich ersucht hatte.

"Rachel Gardner ist tot.", versuchte Connor zu erklären, doch Amanda schüttelte den Kopf, "Das ist sie nicht."

Kurz herrschte allgemeines Schweigen zwischen den Beamten. Konnte es tatsächlich sein, dass eines von Fosters Opfern tatsächlich überlebt hätte? Zu welchem Zweck hatte er sie damals dann befreit?

"Dann wird sie von Foster festgehalten?", wollte Arthur, als logische Schlussfolgerung daraus, wissen, doch Amanda schüttelte erneut den Kopf.

"Sie sieht nicht so aus als würde sie zum Fahren gezwungen werden.", antwortete dieses Mal Cody,"Vielleicht ist sie ja gar nicht das unschuldige Mädchen, für das sie alle halten."

Kurz runzelte der kleine Mann seine sonst so glatte Stirn. "Und dieser Pickup.", fügte er hinzu, "Sieh' mal aufs Kennzeichen, der ist schon lange als gestohlen gemeldet." Er sprach an seine Kollegin gewandt, als er mit dem Zeigefinger auf das Bild zeigte. Als er dabei nach vorne trat, schubst er den jungen Connor etwas aus dem, weg, der sich sogleich mit einem lautstarken "Hey!", beschwerte.
 

"Okay.", fing Amanda an, "Wir werden alle Ampelblitzer, Überwachungssystheme und was uns sonst noch über den Weg läuft, in dieser Gegend, überprüfen!", nun lies sie die Chefin raus hängen. Cody quittiert das Ganze nur mit einem kleinen Lächeln, das seinen rechten Mundwinkel umspielte.

"Ja, M'am!", rief Connor aus, der sich gerade erst von Cody's kleinem Anrempler erholt hatte. Diese Aussage brachte ihm einen Schlag auf den Hinterkopf von Arthur ein. "M'am!?", fragte Agent Klein entsetzt, während Cody sich nun vor Lachen beinahe in die Hosen machte. Sah sie etwa schon so alt aus?
 

"Komm mit, Connor!", brummte Arthur, der sich soeben in Richtung der Polizeiautos drehte. Er hatte seinen Schützling am Kragen gepackt und zog ihn nun hinter sich her. "J-Ja, Lieutenant!"
 


 

-*-
 


 

Fröhlich saß Zack auf dem Beifahrersitz des Pickup Trucks. Er hatte die Musik laut auf gedreht und rutschte nun von einer Pobacke auf die Andere, während er den Text laut mit sang.

"Cut my life into pieces!"

Ray hatte große Mühe sich, bei Zacks Gesang- Wohl eher Gekreische- und seinem wilden Herumgehopse, überhaupt auf die Straße zu konzentrieren. "This is my last resort!"
 

Plötzlich fiel Ray, durch den Rückspiegel, ein schwarzer Wagen ins Auge, der ihnen nun schon eine ganze Weile zu folgen schien. Seitdem sie an einer Tankstelle Halt gemacht hatten, um genau zu sein. Er war mal etwas dichter, hinter ihnen, und mal einige Autos entfernt, von ihnen, gefahren. Rachel hatte sich dieses Auto so gut merken können, weil es mit seinen blickdichten Scheiben so sehr auf Unauffällig tun wollte, dass es für sie gerade deshalb auffällig, herausstechend war.
 

Ray drehte die Musik abbroupt etwas runter, sodass sie Zacks Aufmerksamkeit erregte. "Was soll denn das?", schimpfte er sofort, wurde jedoch direkt wieder still als Ray zu sprechen begann:"Wir werden verfolgt."

Und damit bog sie an der nächsten Ampelkreuzung scharf links ab, die rote Leuchte dabei übersehend. Es dauerte allerdings nicht lange, da hatte der schwarze Wagen sie schonwieder eingeholt. Sirenen erklangen, aus der Ferne, und mit einem weiteren Blick, in den Rückspiegel, musste Ray fest stellen, dass es Polizeisirenen waren. Wo waren die denn nun so plötzlich aufgetaucht?

"Okay, okay", versuchte die Blonde sich selbst zu beruhigen, "Denk, Rachel, denk."

Neugierig drehte Zsck sich in seinem Sitz um. "Vielleicht können wir ja einige aus dem Weg räumen.", schlug er vor und begann unaufhörlich zu grinsen, als er Rachel Zeige und Mittelfinger mit einem "Peng!", an die Schläfe hielt.

Diese Idee schien der Fahrerin des Pickups zu gefallen, denn sofort tauschte sie einen Blick mit Zack aus, der ihr noch immer grinsend entgegen blickte. "Okay.", sagte sie dann fest entschlossen, "Du fährst weiter."

Ohne eine weitere Vorwarnung ließ sie das Lenkrad los und schlüpfte nach hinten, auf die Rückbank. Aber sie brauchte auch keine weiteren Absprachen mit Zack zu treffen, er verstand ihren Gedankengang sofort, griff das Lenkrad, als sie es los ließ und als ihr Platz leer wurde, nahm er diesen ein.
 

Über eine der hinteren Türen kletterte Rachel dann auf das Ladedeck, während Zack erstmal einem Pfosten ausweichen musste, den er beinahe mitgenommen hätte. Dass diese blöden Dinger aber auch immer im Weg stehen mussten.
 

Dies führte dazu, dass die Blondine eher unsanft auf der Ladefläche landete.

Innerhalb der letzten Wochen hatten sie dort viel angesammelt. Unter anderem lag Zacks Sense auf dem Deck, einige Schusswaffen, ein Sack mit Proviant und mehrere Kästen mit Munition.

Zunächst schnappte sich Ray ihre standart Pistole. Sie war zwar nicht für allzu weite Entfernungen geschaffen, aber Ray hatte etwas Übung, sie würde das schon hin kriegen. Allerdings nicht, wenn Zack weiterhin wie ein Besenkter fahren würde. Genau das war der Grund, warum sie ihn nie ans Steuer ließ, so wie er mordete, fuhr er nämlich auch Auto.
 

Zunächst schoss Rachel einfach drauf los und traf, durch Zufall, genau in die Frontscheibe des schwarzen Autos. Durch den Fahrtwind schlugen ihr allerdings die langen, blonden Haare ins Gesicht, wodurch ihre Sicht blockiert wurde. Ungeduldig griff sie ein Stück Kabelbinder, das an einer der Munitions packen befästigt war, fädelte ihre Haare durch dieses hindurch und zog den Plastikstreifen fest zusammen.

Ihr Pferdeschwanz wehte nun wild im Fahrtwind umher, so war es besser.

"Wuhuuu!, rief Zack aus, der nun so richtig auf die Tube drückte und dabei hier und da einige- wie er Fand-unwichtige Straßenschilder mit nahm. Ab und zu driftet er ab, auf die andere Spur, was dazu führte, dass entgegenkommend Autos ihm ausweichen mussten. Einige verloren die Kontrolle und landeten außerhalb der Fahrbahn. Er drehte die Musik, die seine Begleiterin zuvor runter gedreht hatte wieder laut auf und begann erneut mit zu singen und aus dem offenen Fenster zu Gröhlen.
 

"Cause I'm losing my sight

Losing my mind

Wish somebody would tell me I'm fine!

Yeah Baby, mach sie kalt!", rief der Serienmörder, als Rachel ihre Pistole zielgerichtet abfeuerte. Mit einem lauten Knall war einer der Vorderreifen, des schwarzen Wagens getroffen. Er kam ins Schleudern, riss einige der Polizeiautos mit sich und überschlug sich nach diesem Aufprall einige Male.
 

Dieser Aufprall hatte zwar den Großteil ihrer Verfolger, zunächst, außer Gefecht gesetzt und einigen von ihnen den Weg versperrt, aber einige Andere waren ihnen weiterhin auf der Spur.
 

"Halt dich fest!", rief Zack, durch das offene Fenster, nach hinten, zu ihr, bevor er scharf abbog. Sie waren von einer dicht befahrenen Straße nun auf eine Landstraße geraten, die durch einen Wald führte.

Rachel wurde auf der Ladefläche nun hin und her geschleudert, als sie ruckartig abbogen. Dies hatte ihnen zwar etwas Zeit verschafft, aber zwei Autos konnte Ray dennoch erkennen, nachdem sie sich wieder aufgerappelt hatte.

Also griff sie erneut nach ihrer Waffe und feuerte mehrere Schüsse ab. Von einem Polizeiwagen wurde die Frontscheibe durchbrochen und er fuhr direkt in den anderen hinein. Gemeinsam fuhren sie dann, dicht aneinander, in einen Graben.
 

Erschöpft ließ die Schützin sich auf die Ladenfläche sinken. Alle Anspannung fiel nun von ihr ab. Sie lag einfach da, regungslos, beobachtete die Wolken, wie sie zügig an ihr vorbei zogen und genoss die Briese, die ihr dabei um die Nase wehte.
 

Sie hatte kaum mitbekommen, wie der Pickup langsamer wurde oder dass Zack die Musik abgestellt hatte. Sie kam erst wieder zurück, in die Realität, als die bemerkte, wie der Truck zum Stehen kam. "Ray?", konnte sie Zacks besorgte Rufe

wahr nehmen. Die Autotür wurde aufgerissen und mit einem Ruck war Zack auf die Ladefläche gesprungen, sodass das ganze Auto zu wackeln begann.

"Ray, nun sag doch was, Ray!", schrie er sie an, doch sie sah einfach nur auf, zu ihm, und begann, erst leise, dann immer lauter und ausgiebiger, zu lachen.

"Was ist denn daran jetzt so witzig, verdammt?", schrie er sie an, er hatte sich gerade wirklich Sorgen um sie gemacht. Doch Ray lachte einfach weiter und rollte sich dabei von einer Seite auf die Andere. "R-Ray?", fragte er dann etwas leister, als ihm die wichtigste aller Tatsachen aufgefallen war.
 

Ray lachte.
 

Sie lachte und lachte. Sie lachte so ausgiebig, wie er es noch nie zuvor von ihr gehört hatte. Hatte er sie überhaupt schonmal so lachen sehen?

Plötzlich wurde ihm ganz warm ums Herz. Das Mädchen, das nie zu lachen gelernt hatte, lachte nun aus tiefster Seele. Und es war wunderschön.
 

Ray's Lachen nahm ab, es wurde leiser, als sie sich etwas aufrichtete und den verdutzten Zack am Kragen seines Hoodies packte, um ihn zu sich herunter zu ziehen. Noch ein kleines, leises Kichern entwich ihren Lippen, bevor sie diese mit seinen verschloss.
 

Es war ein kurzer, verspielter Kuss, den sie allerdings sogleich wieder löste. "Das hat Spaß gemacht.", hauchte sie ihm, immer noch kichernd entgegen. Zack schüttelte kaum merklich den Kopf, als Ray sich aufrichtete und neugierig über die Seiten des Ladedecks hinweg sah.
 

Diese Frau war unglaublich.
 

"Hm.", machte Zack, als er ihren Pferdeschwanz sah, das Ende ihrer Haare in die Hand nahm und kurz daran zog, um ihre Aufmerksamkeit zurück zu bekommen. "Das gefällt mir."
 

Darauf ging Rachel jedoch gar nicht weiter ein, stattdessen schenkte sie ihm noch ein weitere, kurzes Lächeln und betrachtete sich gleich darauf erneut ihre Umgebung.

"Wo sind wir?", wollte sie wissen, als sie sich um sah. Von der Landstraße im Wald war nun keine Spur mehr. Sie befanden sich auf einer Tankstelle, die, wie sie zugeben musste, ziemlich verlassen aus sah.
 

"Argh, keine Ahnung", gestand Zack, der sich nun ebenfalls von seinem Platz aufrichtete und wieder vom Deck hinunter sprang, "Wir sind hinter irgendeinem Kaff. Das hier war wohl mal eine Tankstelle.", klärte er sie auf.

Sein Blick wanderte an dem vermodert aussehenden Tankhaus auf und ab. An den Zapfsäulen hatte sich bereits Rost angesetzt. Der Asphalt war an einigen Stellen auf gebrochen und hier und da guckten einige Grasbüschel und Moos aus den Rissen hervor.
 

Zack hielt Ray seine offenen Arme entgegen. Ihr Lachen war nun verstummt, allerdings hatte sie immer noch ein Lächeln auf ihren Lippen, eine rosige Färbung auf ihren Wangen und tatsächlich auch etwas Leben in den Augen. Was eine kleine Verfolgungsjagd mit inszinierten Unfällen und vermeintlichen Toten nicht alles anrichten konnte.
 

Danken kam sie seiner Aufforderung entgegen und begab sich in seine Arme. Behutsam hob er sie von der Ladefläche, bevor er sie abwartend an sah. "Was meinst du, sollten wir mal kurz hineingehen?", fragte er, während er zum Ende des Satzes in Richtung Tankstelle nickte.

Ray zuckte kurz mit den Schultern. "Gucken schadet ja nicht."

Begrüßt wurden sie von zerbrochenen Fensterscheiben und hängenden Spinnenweben. "Na das sieht doch einladend aus.", stellte Zack fest, als er in einige Glasscherben trat.

"Das wird hier keine Große Aktion", belehrt Ray ihren Begleiter, "Was brauchbar ist schnappen wir uns und dann gehen wir wieder."

"Naaw", machte Zack, als er ein paar Schritte auf sie zu kam, sodass er direkt vor ihr stand, und ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger hielt, "Ich habe gehofft wir könnten die Nacht hier verbringen."

Mit dem größten Augenrollen, was die Welt jemals gesehen hatte wandte Rachel sich aus seinem Griff. Seine Anspielung außer Acht gelassen, antwortete sie: "Zu gefährlich. Die Bullen könnten schon eine neue Einheit auf uns angesetzt haben."
 

Zack konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. Das hieß dann wohl, dass sie wieder die Nacht durch fahren würden.
 


 

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If you're sick like me

There's no stopping now

Try to break it up

And just let it out

If I was sick like you

I would feed the fire

I would light it up

And watch it all drop down
 

Sick- Adelitas Way

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I'm not leaving

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What if I was nothing, what if this is true?

What if I was nothing, girl, nothing without you?

So what if I was angry, what did you think I'd do?

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Was eine kleine Verfolgungsjagd nicht alles anrichten konnte. Agent Cody Born befand sich in der Notaufnahme, des Stättischen Krankenhauses, und zog sich, am Kaffeeautomaten, soeben einen Irish- Coffee. Sein Gesicht war mit mehreren Schnittwunden verziert und seine Unterlippe war auf geplatzt. Er hatte sich Zeige und Mittelfinger der linken Hand gebrochen und mehrere Glasscheiben mussten aus seinen Händen und seinem Gesicht, per Lokalanästhesie, entfernt werden. Seine Nase war ebenfalls gebrochen und musste wieder gerichtet werden. Allerdings war er noch einer von den Beamten gewesen, die sich leichte Verletzungen während des Unfalls zugezogen hatten. Einige, wenige, wren sogar gestorben.
 

Mit leeren Augen drehte er sich um, als er seinen Kaffee in den Händen hielt. Viele der Beamten nahmen nun die Notversorgung des Krankenhauses in Anspruch. Wer hätte gedacht, dass das Ganze so dermaßen nach hinten losgehen würde?
 

Ziellos lief Cody durch die hellen Flure der Klinik, während er dabei an seinem Kaffee schlürfte. Er hätte das Krankenhaus, nachdem er behandelt wurde, genausogut verlassen können, doch stattdessen hielt ihn irgendetwas an diesem Ort. Ob es sein schlechtes Gewissen war? Immerhin lag Amanda in diesem Moment auf dem OP Tisch. Als die Feuerwehr sie aus dem zertrümmerten Auto geholt hatte, oder aus dem, was von dem Ford noch übrig war, hatte sie ziemlich stark geblutet. Von der Beifahrerseite, auf der die Blonde gesessen hatte, war kaum noch etwas übrig geblieben. Es sah aus, als hätte man das Auto ein Mal durch einen Pfandautomaten gezogen, so zerquetscht und zerbeult, wie es war. Durch die Überschläge, die der Wagen getätigt hatte, hatten sich die Glassplitter der zerschossen Frontscheibe gelöst und waren quer durch die Fahrerkabine geflogen. Kopfüber hatten die beiden Agenten dann schließlich auf Rettung warten müssen, unwissend was aus den Polizisten geworden war. Er hatte ihren Namen gerufen. Als der Schock nach gelassen hatte, konnte er den Schmerz in seinem Gesicht und seinen Händen wahr nehmen. Er war in diesem Moment nicht in der Lage gewesen seinen Kopf zu drehen, um nach Amanda zu sehen. Stattdessen hatte er mit seiner Hand nach ihrer gesucht. Als er ihre zierliche Hand schließlich gefunden hatte, war er mehr als erleichtert gewesen, als er spüren konnte, wie sie den Griff um seine Hand erwidert hatte.

"Cody, ich hab Angst.", hatte sie zu ihm gesagt, als sie auf der Trage, im Rettungswagen, lag. Sie hatte sich mehrere Quetschungen zugezogen und eine Bauchwunde, die einfach nicht aufhören wollte zu bluten.
 

Der Mann schloss kurz seine Augen, um sich zu sammeln. Er wollte diese Erinnerungen so schnell wie möglich los werden. Auch wenn er, zugegebener Maßen, ein arroganter Arsch sein konnte, war ihm seine Partnerin doch, seit der Situation auf dem Friedhof, sehr ans Herz gewachsen. Er verstand ihre Beweggründe und ihre Zusammenarbeit hätte von diesem Tag an nicht besser sein können. Angewiedert rümpfte er die zerbeulte Nase, als er zwei Krankenschwestern dabei zu sah, wie sie wild tuschelnd durch die Flure liefen. Er hielt nicht viel von Freundschaften am Arbeitsplatz. Nicht mehr, seitdem sein guter Freund und Kollege, in der state police, durch Cody's eigene Inkompetenz, sein Leben lassen musste.

Damals hatte er die Mission versiebt, genauso wie heute. Er hatte Amanda, sowie  alle anderen verletzten Officers nicht vor diesem Schicksal bewahren können. Damals hatte er sich geschworen niemanden mehr an sich heran zu lassen. Er hatte extra den Arbeitsplatz gewechselt, um nicht mehr von diesen Gedanken, diesen Schuldgefühlen umgeben zu sein. Und doch befand er sich mit Amanda wieder an genau demselben Punkt, an dem sein Kollege ihn verlassen hatte.
 

In einem Seitenflur sah er den alten, bärtigen Lieutenant sitzen. Er hatte seinen Kopf in die Hände gestützt und sah im Allgemeinen ziemlich mitgenommen aus. Eigentlich hatte Cody nicht besonders Lust auf menschliche Kontakte. Doch genauso, wie er im Krankenhaus geblieben war, um darauf zu warten, dass Amanda aus der Narkose aufwachte, trugen seine Beine ihn nun zu Arthur hin.
 

"Hey.", begrüßte er den älteren leise und, für Cody's Verhältnisse, ziemlich sanft.

"Oh, hallo Agent Born.", grüßte er zurück, nachdem er kurz auf gesehen hatte.

"Nenn mich doch Cody.", schlug der jüngere vor. Er konnte es nicht leiden, wenn man ihn mit seinem Nachnamen an sprach. Das war vermutlich auch der Grund, warum er bei anderen direkt immer die Du-Karte zog.

"Arthur.", kam der Bärtige dann seinem Angebot entgegen. Nach längerem Schweigen, musste Cody einfach fragen:"Wie geht es dem Jungen?"

Er hatte zwar nicht viel mitbekommen, aber er wusste, dass es sehr schlecht um den jungen Officer Dawson stand.

"Sie haben ihn gerade auf die Intensivstation verlegt. Ich warte darauf, dass ich zu ihm kann.", erklärte er ihm.

Cody wechselte einen kurzen Blick mit dem Lenoliumboden, zu seinen Füßen. "Wollen wir zusammen warten?" , schlug er dann vor. Der Agent mit der großen Klappe war auf einmal so Kleinlaut," Amanda ist auch noch nicht aus dem OP zurück. "

Arthur nickte zustimmend. Es war nicht schwer zu erkennen, dass er sich ebenfalls die Schuld an allem Gab. "Ihr steht euch nahe?", fragte der Agent, während er einen weiteren Schluck von seinem Automatenkaffee nahm.

"Connor wurde mir erst vor  einem Jahr zugeteilt.", bagann Arthur zu erzählen, "Anfangs war ich etwas genervt von ihm, weil er mit seiner Hibbeligen Art schwer zu bändigen ist." Der alte Mann raufte sich kurz die Haare, "Aber als ich heraus fand, dass er Tagelang in der Polizeistation geschlafen hatte, weil seine Eltern ihn zuhause rausgeworfen hatten-"

Nun verschluckte Cody sich beinahe an seinem Getränk. "Er wurde raus geschmissen?"

"Ja", antwortete Arthur monoton, "Nachdem seine Eltern, solche reichen Schnösel, herausgefunden hatten, dass er schwul ist, haben sie ihn achtkant raus geworfen."

Fassungslos schüttelte Cody den Kopf. Dass es in der heutigen Zeit immer noch Leute gab, die ihre Kinder für soetwas bestrafen...

" Ich habe ihn bei mir aufgenommen",erzählte Arthur dann weiter, "Inzwischen ist er wie der Sohn, den ich nie hatte."

Mitfühlend legte Cody ihm eine Hand auf die Schulter. "Der Kleine wird schon wieder.", versuchte er dem Lieutenant Mut zuzusprechen. "Das hoffe ich."
 

"Lieutenant Johnson, ich bedaure Ihnen mitteilen zu müssen, aber im Moment dürfen nur Familienmitglieder zu Officer Dawson.", gab die Schwester bekannt, die soeben vor ihnen aufgetaucht war. Ein ernster Gesichtsausdruck lag auf ihrem zierlichen Gesicht, dessen Wangen mit rosa Rouge bemalt waren.

"Tja, eine richtige Familie hat der Junge nicht mehr.", antwortete Arthur der Jungen Schwester, während er auf stand, "Was mich dann wohl zu seiner einzigen Bezugsperson macht."

Der ernste Blick der Krankenschwester wechselte zu einem Mitfühlenden.

Nach einem kurzen Gespräch mit dem Diensthabenden Arzt, führte dieser Arthur in Connors Intensivzimmer, wodurch Cody wieder alleine auf dem Flur blieb.
 

" Erschrecken Sie sich nicht.", riet der, relativ junge, intensivmedizinische Arzt dem älteren Polizisten, als er die Tür zum Krankenzimmer auf tat. Der junge Connor lag, an vielen medizinischen Geräten angeschlossen, reglos in dem Bett, welches mitten im Raum stand. Der Monitor, der seine Herztöne aufzeichnete, piepste regelmäßig, wenn auch etwas schnell.
 

"Die Verletzungen, die er erlitten hatte waren so schwer, dass wir entschieden haben ihn in ein künstliches Koma zu versetzen.", erklärte der Arzt. Immer wieder schob er sich seine, relativ schmale, Brille wieder zurück auf die Nase. "Wir werden sehen wie  sein Gesundheitszustand verläuft. Wenn wir Glück haben, können wir ihn in einigen Tagen schon zurück holen."

Arthur musste bei dem Anblick schwer schlucken. Beinahe stolpernd lief er auf das Krankenbett zu. Niemals hätte er gedacht, dass er, bereits nach nur einem Jahr, eine Person so ins Herz schließen konnte. Nicht nachdem seine Frau damals gestorben war und ihr ungeborene Kind mit sich genommen hatte. Seitdem war Arthur alleine gewesen, auf sich gestellt.
 

//Ein Jahr zuvor//
 

Arthur hatte an diesem Tag spät gearbeitet. Es war bereits dunkel und er war, soweit er wusste, der Einzige, der zu dieser Zeit noch auf der Wache war. Zumindest hatte er das gedacht. Soeben hatte er seine Jacke nehmen-und gehen wollen, doch als er das Licht an seinem Schreibtisch aus knipste, musste er fest stellen, dass es noch nicht dunkel genug war. Irgendetwas stimmte hier nicht. Ein schmaler Lichtkegel war zu erkennen und der Beamte entschied sich dazu dem Ganzen nach zu gehen.

Die schmale Beleuchtung kam aus dem Pausenraum. Einen Spalt weit stieß Arthur die Tür auf, nur um seinen Partner zu sehen, der ihm frisch zugeteilt wurde. Der nervige, junge Officer hatte eine große Tasche auf einem der Tische zu stehen. Was trieb der Junge da?

"Connor?", fragend steckte der ältere seinen Kopf durch die Tür. Der dunkelhaarige, junge Mann zuckte vor Schreck am ganzen Körper zusammen, hatte er doch nicht damit gerechnet so spät noch jemanden an zu treffen.

"Was machst du so spät noch hier?"

"L-lieutenant!", erschrocken ließ Connor von seinen Sachen ab und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "D-das ist nicht, wonach es aus sieht.",versuchte er sich zu erklären. Die ganze Situation war ihm so unglaublich peinlich. Von seinen Eltern hatte er kein Verständnis bekommen, wie hätte er dann erwarten können eben dieses Verständnis von dem alten Mann zu bekommen?

" Sind das deine Sachen? ", fragte Arthur und zeigte auf den Koffer. "Ähm, ja, also ich... Ich übernachte heute hier.", erklärte er stammelnd. "Wieso das denn? Haben Mami und Papi dir den Geldhahn zugedreht?"

Schwer musste Officer Dawson schlucken und sah beschämt nach unten. Genügend Geld für eine eigene Wohnung hatte er immerhin nicht, zumindest nicht aus eigenem Verdienst. Der Lieutenant bemerkte seinen Blick."Wie lange übernachtest du schon hier, Connor?"

"Erst seit drei Tagen.", gab er kleinlaut zu. "Darf ich fragen was passiert ist?" Auch wenn der ältere Mann ihn aus seinen braunen Augen lieb an sah, konnte Connor in diesem Moment nicht anders als vor Wut über zu kochen. Er würde es nicht verstehen, wie könnte er auch?

"Ich-b.. n-S.. l", nuschelte er in sich hinein und ballte die Hände zu Fäusten. "Was hast du gesagt?"

"Ich bin Schwul! So, jetzt hassen sie mich bestimmt auch!", schrie der Schwarzhaarige seinen Gegenüber an. Dieser Schritt jedoch, ziemlich unbeeindruckt auf ihn zu und nahm einfach  Connors Reisetasche in die Hand. "H-hey!", rief der Junge ihm hinterher, als Arthur wieder in Richtung Tür lief.

"Du kannst bei mir unter kommen.", tat der Bärtige kund. Connor war mehr als überrascht. Nach dem Ausbruch seiner Eltern hatte er mit allem gerechnet aber nicht damit. Perplex begann er seinem Vorgesetzten zu folgen. "Ach, und eines noch, Connor" Neugierig beäugt der Angesprochene den Mann, vor ihm, "Glaub jar nicht du könntest mich auch nur im geringsten dazu bringen dich zu hassen."

Dem Schwarzhaarige stiegen die Tränen in die Augen, als er kurz, zur Kenntnisnahme, nickte
 

//NOW//
 

"Kann er mich hören?, wollte Arthur von dem jungen Arzt wissen, als er neben seinem schlafenden Schützling stand und ihm einige, verschwitzte, Haarsträhnen aus dem blassen Gesicht strich."Das ist von Patient zu Patient unterschiedlich.", klärte der Doktor ihn auf, "Aber sie können es ja gerne mal versuchen."

Kurz griff der Grauhaarige Connors schlaffe Hand, die keinerlei Reaktion zeigte. "Du bist stark, mein Junge. Du schaffst das.", redete er auf ihn ein. Und er begann zu glauben, was er da sagte. Ja, sein Kleiner würde es schaffen.
 

-*-
 

Ungeduldig feuerte Cody seinen leeren Pappbecher in einen der Mülleimer. Er war nun wieder zurück, in der Notaufnahme. Er musste unbedingt wissen auf welche Station Amanda kommen würde. Also beschloss er die netten Damen, am Empfang, zu fragen, ob sie bereits Weiteres wussten.

"Ja, laut meinem Plan müsste sie demnächst auf die Unnfallchirurgie verlegt werden.", gab die Frau bekannt, nachdem sie Amanda's Namen im PC eingetippt hatte. Nachdem der Agent nach dem Weg gefragt hatte, ging er einfach wieder, ohne sich bei der Dame zu bedanken. Für soetwas hatte er jetzt keine Zeit. Er musste zu Amanda, er musste sie sehen.

Seine Beine liefen immer schneller, als er den Weg einschlug, den die Frau ihm beschrieben hatte. Als er auf der Station an kam, war er bereits so außer Atem, dass er dann erst bemerkte, dass er wohl gerannt war. "Sir, kann ich Ihnen helfen, Sir?", wollte eine der Schwestern wissen. "Agent Amanda Klein.", brachte er keuchend hervor, "Wo ist sie?"

"In Z-Zimmer 17. A-aber Sir, sie sollten dort nicht-", versuchte die Schwester ihn auf zu halten, doch Cody lief an der Zahlenfolge, der Zimmer, entlang, bis er die 17 fand. "Sir, sie braucht jetzt Ruhe!", versuchte es, die Schwester erneut, doch Cody ignorierte sie gekonnt.

Seine Hand zitterte kurz auf, bevor er die Türklinke nach unten drückte. Amanda lag in einem Einzelzimmer, wie er fest stellen musste. Ein großes Fenster begrüßte ihn sogleich mit hellem Tageslicht, als er eintrat. Und dort, mitten im Raum, lag Amanda. Die Narkose musste noch ihre Nachwirkungen zeigen, denn die hübsche, blonde Frau schlief scheinbar tief und fest. Selbst in diesem Zustand sah sie wunderschön aus. Eine große Infusion lief durch einen Zugang, in ihrer rechten Hand, ein. Cody lief ein Mal um das Bett herum und setzte sich auf die linke Seite dessen, sodass er nun direkt zum Fenster hinaus sah.

Die Bewegung des Bettes musste Amanda aber direkt gespürt haben, denn er konnte spüren, wie ihre schlanke Hand sich in seine legte und diese kurz drückte. "Hey.", wurde er von ihrer zarten Stimme begrüßt, was ihn sogleich herum schnellen ließ. "Du bist ja noch hier.", stellte sie, lächelnd, fest. "Ja, ich konnte dich einfach nicht alleine lassen." Kurz sahen die beiden sich einfach nur an, bevor Cody wieder das Wort ergriff:"Es war also tatsächlich die kleine Gardner, die uns alle außer Gefecht gesetzt hat."

Amanda's Augenbrauen zogen sich kurz zusammen und ihre Stirn legte sich in Falten. "Lass uns doch ein Mal über etwas Anderes als über die Arbeit reden.", schlug sie vor. "Na gut, ähm.", der Braunhaarige überlegte, "Magst du Irish Coffee?"

"Ja, sehr gerne.", gab sie lächelnd zu. "Dann sollten wir malwieder zusammen in ein Caffee, das Gebräu, hier aus dem Automaten, kann ich dir nicht empfehlen.", sagte Cody relativ ruhig und ohne eine Miene zu verziehen. Amanda kicherte jedoch in sich hinein. Erneut erwiederten sie die Blicke des jeweils Anderen, bis Cody seine Position etwas veränderte." Du solltest noch etwas schlafen.",riet er ihr und stand von ihrem Bett auf, doch ihre Hand, die seine immer noch fest hielt, stoppte ihn. "Du bleibst aber noch hier, oder?"

Kurz beugte Cody sich zu ihr runter und drückte ihr einen hauchzarten Kuss auf die Stirn,bevor er sagte:"Ich gehe nirgendwo hin."
 

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Just let it go, don't wanna argue anymore

I can't be sure I know just what we're fight for

I know you're scared and that you're thinking I may go

I'm not leaving

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" Arthur, lange nicht gesehen!", wurde der Grauhaarige Mann freudig begrüßt, nachdem ihm die Tür geöffnet wurde. Lächelnd sah der Ältere auf den Mann, im Rollstuhl hinunter, der ihn nun an lächelte.

Rote Haare und ein mit Sommersprossen bespränkeltes Gesicht, strahlten ihm entgegen.

"Hallo, Miller.", grüßte der Polizist seinen Ehemaligen Partner zurück, bevor er sich, an dem Rollstuhl vorbei, in das Haus quetschte. "Ist lange her, dass du hier warst.", fiel dem Rothaarigen auf, als er dem Beamten hinterher rollte. "Möchtest du was trinken?", bot er dem Lieutenant an.  "Wenn du ein Schwarzbier hast, nehme ich gerne eines."

Dies brachte den Rollstuhlfahrer kurz zum Lachen. "Immer noch der Alte.", murmelte er vor sich hin, während er, in die Behindertenfreundlich- umgebaute Küche rollte und zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank holte.
 

"Erzähl mir doch mal, wie geht es deiner Frau?", wollte Arthur wissen, während er an dem großen Esstisch Platz nahm, der sich direkt vor dem Ausgang, zur Terrasse, befand. Das Haus war im Bungalow-Stil gebaut. Man hatte einen breiten Flur, der direkt in ein Gäste-WC und eine Waschküche führte. Münden tat er im Wohnbereich. Direkt, wenn man in diesen eintrat, hatten die Miller's ihren Wohnbereich, in der rechten Ecke, links ging es in die Küche. Dann wurde der Traum eher T-Förmig. Links, hinter der Küche befand sich eine Ausbuchtung des Raumes, die durch ein kleines Bücherregal abgetrennt war, als wäre es ein eigenständiger Raum. Arthur wusste, dass Miller dort seinen Arbeitsplatz, mit dem alten Windows Rechner zu stehen hatte. Der Junge musste wirklich mal mit der Zeit gehen und sich einen von diesen High-tech-Notebooks besorgen, wie er fand. Von dieser Ecke aus ging der Invalide normalerweise seiner Arbeit nach. In der Mitte, des Raumes, befand Arthur sich zurzeit. Der große, familienfreundliche Esstisch war mit Pflanzen dekoriert, die Leidenschaft von Mrs Miller. Dann gab es noch die rechte Ecke des "T" s. Diese mündete in einem weiteren Flur, von dem mehrere Zimmer und ein weiteres Badezimmer ab gingen. Das Haus war im Allgemeinen sehr hell gehalten, was die Möbel und die Gestaltung an ging. Während Arthur seinen ehemaligen Arbeitskollegen mit den Bierflaschen hantieren hören konnte, sah er selbst aus den großen Fenstern, die einem Wintergarten ähnlich waren. Er konnte direkt in den Garten sehen, ein kleines, privates Paradies. Es wurde langsam Sommer.
 

"Nadine geht es sehr gut.", antwortete Gordon Miller, als er mit zwei, bereits geöffneten, Bierflaschen, die er sich zwischen die Beine geklemmt hatte, wieder in den Wohnbereich gerollt kam. Er stellte beide auf den Tisch und schob eine rüber, zu Arthur. "Seit meiner Rückenmarksverletzung musste sie alles machen. Das ganze Geld verdienen, den Haushalt machen. Aber inzwischen bin ich wieder gut auf den Beinen.", erzählte der Rothaarige, "Oder, Naja", lachend sah er an sich selbst hinunter, "wohl eher auf den Rädern."

Selbst dem alten Arthur konnte der 36-Jährig so ein Lächeln in das verbitterte Gesicht zaubern. "Wir versuchen uns gerade selbstständig zu machen.", erklärte Gordon, mit einem Blick in seine Arbeitsecke, "Nadine geht zwar noch arbeiten, aber sie würde gerne mehr mit ihren Pflanzen und Blumenarrangements machen. Also habe ich eine online Umschulung belegt und ihr eine kleine Website eingerichtet.", lächelnd sah der Mann in den Garten hinaus. "Ich hoffe das wird ein gutes, zweites Standbein für euch.", erhielt er Zuspruch von seinem alten Kollegen.

"Und bei dir?", fragte Gordon und trank einen Schluck von seinem Schwarzbier, "Wie macht sich der Junge?"

"Huh, Connor.", murmelte Arthur in seinen Bart hinein, "Wir haben uns echt lange nicht gesehen, was?", musste er dann fest stellen, als ihm auf fiel, dass Gordon noch nicht einmal wusste, dass der junge Connor, nun bereits seit mehreren Monaten, eigentlich obdachlos war.

Also begann Arthur erstmal zu erzählen und Miller ließ ihn ausreden. Der jüngere Mann hörte ihm einfach aufmerksam zu, bis zu dem Punkt, an dem von dem großen Unglück die Rede war. Jener Tag, vor drei Wochen, an dem die kleine Rachel Gardner eine gesamte Polizeiflotte lahmgelegt hatte.

"Die Ärzte sagten, wenn seine Genesung weiterhin gut verläuft, könnten sie ihn Ende der Woche aus der Langzeitnarkose holen.", beendete Arthur seine Erzählung. Drei lange Wochen lag der junge Officer Dawson nun schon im Koma. "Na das hört sich doch gut an.", versuchte Miller ihn zu beschwichtien, "Weißt du noch, wie lange ich im Koma lag?"

"152 Tage.", gab der Ältere ihm als Antwort und sah ihn aus seinen traurigen, braunen Augen an. Dies brachte den Rollstuhlfahrer zum Seufzen. "Du hast eine Art Deja'vu, hab ich Recht?", fragte er.

Doch gerade, als der Ältere erneut den Mund auf machen wollte, drehte sich ein Schlüssel und die Haustür wurde auf gerissen. Sofort waren kleine, Fußtapsen zu hören, die, wie ein kleiner Wirbelwind, ins Wohnzimmer gerannt kamen." Daddy, Daddy!", rief das kleine, rothaarige Mädchen freudig aus. Sie hatte ebenso viele Sommersprossen in ihrem kleinen, pauschbackigem Gesicht, wie ihr Vater. Geschwind kletterte sie auf den Rollstuhl ihres Vaters und legte sich mit dem Bauch auf seine Beine." Da ist ja meine kleine Prinzessin!", rief Gordon aus und hob seine Kleine hoch.

Nun konnte man auch Nadine sehen, die aus dem Flur kam. Von ihrer Mutter hatte das Mädchen scheinbar nur die braune Augenfarbe vererbt bekommen.
 

"Oh, wir haben Besuch?", fragte die blonde Frau, als sie eintrat. "Arthur!", freute sie sich dann, beim Näherkommen, "Schön, dass du dich malwieder blicken lässt."

"Hallo, Nadine.", begrüßte der ältere Mann sie, während das 5- Jährige Mädchen, im Hintergrund, weiterhin kicherte.

"Na komm, Lisa", forderte Nadine ihre Tochter auf, "Lassen wir Papa und seinen Freund noch kurz alleine."

"Ich will aber mit Daddy 'Hui' spielen!", protestierte die Kleine. "Ihr könnt nachher spielen.", versuchte Nadine sie zu beschwichtigen, "Jetzt spielt Mama mit dir erstmal 'Vorschule'"

Augenzwinkernd ließ sie die beiden Männer alleine, als sie ihre Tochelter davon trug.

"Hui ist ein Spiel, bei dem ich sie mir, auf den Schoß setze und wir umher fahren.", klärte Gordon Arthur auf. "Sie scheint sehr an dir zu hängen.", stellte der Ältere fest.

In seinem Kopf spielten sich Bilder der Kleinen ab, wie sie sich, in das Krankenbett ihres Vaters gekuschelt hatte, als dieser noch im Koma lag.

"Ich habe ein halbes Jahr ihres Lebens verpasst.", stellte der Rothaarige fest, "Ich werde kein weiteres verpassen."

Verständnisvoll nickte Arthur. "Ich habe Connor ins Herz geschlossen als wäre er mein eigener Sohn.", erklärte er seinem alten Arbeitskumpel. "Das ist gut, Arthur.", versuchte Gordon ihm mit festem Blick klar zu machen, "Du hast dich, soweit ich mich erinnern kann, immer gegen Bindungen gesträubt, seitdem das mit deiner Familie passiert ist."

"Ja und jetzt weiß ich auch wieder warum.",

Resigniert ließ der Grauhaarige den Kopf sinken. "Der Junge wird wieder.", tröstete Gordon ihn, mit einer Hand auf der Schulter des Mannes, "Glaub mir."
 

-*-
 


 


 

Cody sah auf die Uhr. Es waren bereits zehn Minuten vergangen und noch keine Spur von ihr. Was tat er hier überhaupt? Versuchen eine unsinnige Bindung zu knüpfen, die eh keinen Bestand hatte? Eine Bindung, die, wiedermal, durch seine eigene Inkompetenz in die Brüche gehen würde. Doch da sah er sie. Auf zwei Unterarmgehstützen kam sie angehumpelt und schenkte ihm ein Warmes Lächeln, von der anderen Seite des Cafés.

Nun lächelte auch Cody. Sofort sprang er auf und wollte Amanda helfen, sich hinzusetzen. "Das geht, schon, danke.", wies sie ihn jedoch freundlich ab. "Du siehst gut aus.", komplimentierte der Dunkelhaarige sie. Verlegen Strich sie sich eine ihrer Haarsträhnen hinters Ohr. Ihre blonde Mähne trug sie heute offen.

"Danke, nach zwei Wochen Physiotherapie kann ich nun auch endlich auf Krücken gehen.", lachte die, sonst so, athletische Frau. "Ich finde du machst das toll."

"Ach ja?", lachend sah Amanda den Kellner an, der ihnen beiden bereits, jeweils eine Tasse auf den Tisch stellte. "Oh ich hab noch gar nichts bestellt.", versuchte Amanda zu erklären, doch Cody mischte sich ein, "Ich war so frei."

Er bekam erstaunte Blicke von der Blondine. "Ein Irish Coffee mit extra Schlagsahne.", erklärte er ihr und schob ihr die Tasse etwas näher ran. "Wow, danke." Amanda war sichtlich verwirrt. "Hast du was?", wollte ihr Gegenüber wissen, nachdem er einige Zeit intensiv Von ihr angestarrt wurde. "Irgendwas stimmt nicht mit dir.", stellte sie fest, als sie die Sahne von ihrem Kaffee hinunter löffelte.

Kurz zögerte der ehemalige Polizist. "Ich hätte dich fast verloren.", gab er ihr dann aber doch als Antwort. "Cody, das waren nur ein paar Quetschungen-"

"Quetschungen, ein Oberschenkelbruch und eine blutende Bauchwunde.", unterbrach er sie, um ihr ihre Verletzungen stur auf zu zählen. Er wollte ihr damit klar machen wie ernst die Sache war.

"Mir geht es gut.", versuchte sie ihn zu beschwichtigen und zeigte lächelnd an sich hoch und runter. Ihr langes Sommerkleid, das sie trug betone dabei ihre schmale aber dennoch athletische Figur. "Ich muss zwar noch einige Wochen auf Arbeit aussetzen, aber ich werde schon wieder."
 

"Das hätte aber auch anders ausgehen können.", mahnte Cody sie, was ihm nur einen verständnislosen Blick von Amanda einbrachte. Der Dunkelhaarige Mann versuchte sich ein Herz zu fassen. Er musste ihr sagen, was damals vorgefallen war. Der Grund, wieso er meist so Forsch und Egozentrische war, damit er sich nicht zu sehr auf andere ein ließ. Nicht nocheinmal.
 

"Damals, in der State Police, hatte ich einen guten Freund.", begann Cody zu erzählen, "Sein Name war Luke."

Amanda hörte ihrem Gegenüber aufmerksam zu, während sie ihre Tasse in die Hand nahm und zu trinken begann.

"Er war fast wie ein Bruder für mich." Cody bemerkte, wie seine Kehle immer trockener wurde. Die Geschichte war ihm sichtlich unangenehm zu erzählen. "Wir waren im Außeneinsatz gerade dabei ein großes Geschäft von Menschenhändlern auffliegen zu lassen. Wir wussten, wer die vermissten Opfer waren und durch lange Spionage wussten wir schließlich auch, wo die Typen sich versteckt hielten."

Erneut legte er eine Pause ein. Er versuchte seine staubtrockene Kehle irgendwie mit einem Schluck Kaffee zu befeuchten.

"Luke hatte mir geraten auf Verstärkung zu warten.", erzählte er weiter, "Doch egoistisch, wie ich nuneinmal bin, wollte ich, dass wir beide die Lorbeeren alleine ernteten. Also stürmte ich voran. Die Opfer konnten wir befreien und einige von den Typen konnten wir auch festsetzen. Allerdings waren es mehr, als wir erwartet hatten und am Ende... "

Cody biss sich wütend auf die Unterlippe, als die Erinnerungen von damals hoch kamen." Am Ende war Luke Derjenige, der für mein Voreiliges Handeln bestraft wurde. Als die Verstärkung ein traf, hatten sie mich vorgefunden, wie ich verzweifelt versucht hatte meinen hirntoten Freund wiederzubeleben." Er senkte Stimme und Blick. "Cody das war doch nicht-", setzte Amanda leise an, doch Cody fuhr sie wütend an:"Das war nicht meine Schuld? Sag das mal seiner Witwe und seinem elfjährigen Sohn!"

"Hey.", Amanda war immer noch ruhig und legte ihre Hand auf seine, die er zu einer Faust geballt hatte. "Auch wenn du ein egomanischer Hitzkopf bist, dass Luke gestorben ist, war ganz sicher nicht deine Schuld. Wenn das so wäre dann müsste ich mir wohl auch die Schuld an Tony's Tod geben."

"Amanda,das wollte ich nicht-", setzte Cody zum Sprechen an. Sein Blick schnellte, bei ihrem Letzten Satz, hoch und sah sie erschrocken an. "Schon gut, ich weiß."

Sie lächelte ihn, nun von ganzem Herzen, an. "Keine Sorge, so schnell wirst du mich nicht los.", versprach sie ihm. Irgendwie fand sie es ja niedlich dass er solche Bedenken, wegen ihr, gehabt hatte. Und dann sprach sie ihm genau die Worte aus, die er zu ihr, vor einigen Wochen, im Krankenhaus gesagt hatte:"Ich gehe nirgendwo hin."
 

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I hear your voice, you tell me that you'll never go

And I believe it
 

What if I was nothing-All that remains

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I know I'm Finally yours

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

It's Just Us Against The World

You've got all that I need

Looking at all or nothing

Babe it's you and I

With you I know that

I'm good for something

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Ray hatte soetwas noch nie zuvor gefühlt, das war ein ganz neues Erlebnis für sie und sie gab sich diesem komplett hin. Zack konnte von diesem Gefühl, diesem Moment nicht genug bekommen, er konnte von ihr nicht genug bekommen, selbst von der bloßen Erinnerung, an die letzte Nacht.
 

Er wusste nicht, wieso er so früh, am Morgen, schon erwacht war. Ray, in seinen Armen, schlief noch tief und fest. Gedankenverloren betrachtete er sie. Er war süchtig nach dieser Frau, sie machte ihn abhängig, wie eine Droge.

Ja, Rachel war seine Droge und er war ihr, bedingungslos, verfallen.
 

Einen kleinen Moment hielt er inne, dachte nocheinmal über die Worte nach, die ihm eben in den Sinn gekommen waren. Bah, er könnte Kotzen! War war nur los mit ihm? Er und jemandem verfallen sein?

Ein verächtlich "Tch" kam aus seinem Mund, als er Ray ein wenig von sich schob und sich aufrichtete. Er war doch kein Sklave!

Hektisch schlug er sich mit beiden Handflächen gleichzeitig auf seine Wangen.

Er musste sich jetzt erstmal abreagieren. So ganz konnte er sich immer noch nicht an das gewöhnen, was Rachel gefühlsmäßig, in ihm, auslöste.

Er wusste inzwischen , was es war, diese Zuneigung, die er empfand, wagte es aber nicht, dies auszusprechen geschweige denn zu denken. Er befürchtete, ihr sonst noch vor die Füße reihern zu müssen .

Er musste es unweigerlich hinnehmen, wie es war: Er war ihr unwiderruflich verfallen. Er hatte sich in das Mädchen mit den toten Augen verliebt, er hatte sich in Ray verliebt.
 

Grummelnd band er sich sein Gesicht, das er am Vorabend endblößt hatte, wieder zu, schlüpfte in seine Jeans und schmiss sich einen Hoodie über. Als nächstes hob er seine Sense auf, die immer noch vor der Tür, auf dem Boden lag, und bewegte sich in Richtung Ausgang.

Diese Gefühle, die Ray in ihm auslöste, das was sie mit ihm machte, fühlten sich, wie er zugeben musste, doch gar nicht so schlecht an. Mit diesem Gedanken und einem Lächeln, auf den Lippen verließ er das Zimmer und schließlich auch das Hotel. Nichtsdestotrotz musste er nun jemanden abmurksen. Vorallem aber, um Seinen Frust und die Wut los zu werden, die er auf sich selbst hatte.

Wie hatte er Ray am gestrigen Abend einfach so überfallen können, trotz ihrer Vergangenheit? Selbst nachdem sie es ihm gebeichtet hatte, selbst nachdem er ihre Narben gesehen hatte, sie unter seinen Fingern hatte spüren können, war er nicht zurück gewichen oder hatte einen Gang runter geschalten. War das tatsächlich in Ordnung für sie gewesen oder hatte sie dies nur gesagt, um ihn damit zu beschwichtigen? Mit einem schwindenden Lächeln trat er aus dem Hotel. "Tch", spuckte er verächtlich aus, als er auf die Straße trat. Er verachtet sich selbst! Verdammt, war dieser ganze Gefühls-Mist beschissen.
 

"Zack?", klang Ray's verschlafene Stimme durch den Raum, kurz nachdem die Tür ins Schloss gefallen war. Es war ungewöhnlich, für den Mörder, so früh, in den Morgenstunden schon auf zu sein. Seine Seite, des Bettes, war noch warm, also konnte er noch nicht allzu lange weg sein.

Was der nun schonwieder trieb?

War er sauer auf sie? Nachdenklich rollte sie sich auf den Bauch und stützte den Kopf in die Hände. Viellleicht hatte ihm die letzte Nacht ja gar nicht so gefallen, wie ihr?

Seufzend rollte sie sich wieder auf den Rücken, breitete die Arme aus und starrte, mit leerem Blick, an die Decke.
 

Eine Weile lang hörte sie dem Ticken der Uhr zu, so lange, bis ihr einfiel, was das Ticken ihr eigentlich symbolisieren sollte. Das Voranschreiten der Zeit!

Sekunde für Sekunde setzte der Zeiger sich, immer wieder, einen Schritt nach vorne, Ticken um Ticken.

Mit Schrecken richtete sie sich, ruckartig, auf und sah auf den Auslöser des Geräusches. Es war bereits um Sieben!
 

Schnell sprang sie auf und zog sich hastig an. Eine kurze, schwarze Hose, ein schwarz, weiß gestreiftes Top und ihre Lederjacke mussten her halten. Danach packte sie ihre sieben Sachen. Einfach hinein, in ihren Rucksack, wurde alles geschmissen. Der Mann, an der Rezeption, würde sicher bald abgelöst werden und Zack war noch nicht zurück.
 

Sie musste sich was einfallen lassen!
 

-*-
 

Die Frau, welche die Polizei gerufen hatte, saß resigniert in einer Ecke und schaukelt sich von vorne nach hinten.

Sie hatte soeben in die Hölle geblickt.
 

Als sie soeben ihren Dienst, in dem kleinen, unterbesetzten Hotel antreten wollte, um die Nachtschicht abzulösen, hatte sie ihren Kollegen verstümmelt vorgefunden.

Sowohl das Reinigungs- als auch das Küchenpersonal benutzten einen anderen Eingang, als die Rezeptionisten und hatten das Unheil somit nicht erblickt.
 

"Scheiße!", rief der Polizist aus, der soeben den Raum betreten hatte. Der Hotelangestellte wurde vor den Thesen, mehr oder weniger, in Szene gesetzt. Man konnte deutlich die Schnittstellen erkennen, an denen seine Körperteile abgetrennt wurden, auch wenn diese, nun wieder, fein säuberlich, zusammen genäht waren. Einige Körperteile befanden sich jedoch nicht an ihren vorgegebenen Stellen. Mit dem rechten Arm des Mannes war alles in Ordnung, nur statt der Finger hatte man ihm die Schlüssel angenäht, die er an die Gäste hätte ausgeben sollen. Auf seiner linken Seit sah es da jedoch ganz anders aus. Dort hatte man ihm, direkt an die Schulter, seine Hand angebracht, von der jeder einzelne Fingernägel ausgerissen worden war. Ein Ohr fehlte und hing stattdessen an seinem Fuß, der einfach, ohne Bein, an seine rechte Hüfte genäht wurde. Der Rest vom Bein baumelte, zusammen mit dem Rest seines Armes, wie ein Tierschwanz, von seinem unteren Rücken, herunter.

Die Augen waren weit auf gerissen- und die Augenlider fest an seine Augenbrauen angenäht worden. Sein Mund war dabei so geschickt, in alle möglichen Richtungen, genäht worden, dass er zu einem grotesken Grinsen verzogen war.
 

"Ja", ertönte hinter dem Polizisten eine weitere Stimme, "Es ist gut, dass sie uns dazu gerufen haben", es war Agent Born, der sich das Opfer nun genauer besah, indem er sich vor dieses kniete, "Das hier ist eindeutig Gardner's Werk.", stellte er fest. Da Amanda, bis auf weiteres, durch ihre Verletzungen, vom Außendienst ausgeschlossen wurde, hatte sie ihre Tage damit verbracht an Informationen zu gelangen und Rachel Gardners alte Fallakten durchforstet. Die Eltern der Kleinen wurden, ebenso grotesk, aneinander genäht und damals, gemeinsam mit ihr, in ihrem Haus vorgefunden. Obendrein war der Therapeut, der sie anschließend in Behandlung genommen hatte, Daniel Dickens, wie von Zauberhand verschwunden. Die verkohlten Leichen, die aus dem Gebäude geborgen wurden, aus dem Foster, gemeinsam mit Gardner damals, aufgetaucht war, konnten zwar nicht mehr identifiziert werden aber vermutlich war er mit dabei gewesen.
 

"Gardner?", fragte der Polizist fassungslos, "Ich dachte sie wären dem Fall Isaac Foster zugeteilt, man sagte mir, dass-"

"Ja", unterbrach Cody den Beamten, wie er es nur zu gerne tat, um wieder seinen eigenen Senf dazu zu geben, "Rachel Gardner ist, ohne Zweifel, eine Verbündete von Foster."
 

Hinter dem Polizeiteam betrat nun ein weiterer FBI Agent die Szenerie. Er hatte zuvor mit der jungen Frau gesprochen, die vorhin ihren Dienst antreten wollte und nun verstört auf dem Boden saß. Er war sehr dünn und schlacksig und um einiges größer als Cody. Eine große, knollige Nase schmückt sein schmales und unbehaartes Gesicht. Sein Kopf war von einem Strohhut verdeckt, der ein weißes Schleifchen am Kopfende trug.

"Agent Born!", rief er aus und sprang beinahe auf ihn, als er sich, ganz hibbelig, neben ihm und der Leiche nieder ließ, "Die Kleine kann kaum sprechen, ist noch immer ganz aufgewühlt, aber sie hat niemanden das Gebäude verlassen sehen."

"Klar hat sie das nicht, der Kerl liegt ja auch schon 'ne ganze Weile hier.", antwortete der Braunhaarige ihm genervt, "so, wie der aussieht, würde ich schätzen, hm... Bestimmt schon seit wenigstens sechs Stunden."

"Wow, Agent Born, wie gut sie sind.", lobte der Schlacksig ihn. Der Kleine sollte einen Ersatz für Amanda bieten. Er war zwar ebenfalls groß und dünn, aber um einiges nerviger, hibbeliger und dämlicher als Cody's Partnerin. Auf Dauer konnte er sich eine Zusammenarbeit mit diesem Idioten nicht vorstellen.

"Was soll eigentlich dein dämlicher Hut?", fragte Born und stupste ihm den Strohhut vom Schädel. "Agent B! Den brauche ich, ich vertrage keine direkte Sonneneinstrahlung!"

Mit einem Augenrollen, gewaltiger als ein Tsunami, richtete Cody sich auf. "OK, Goofy.", sprach er seinen 'neuen Partner' an. Oh Gott, nur wenn er dieses Wort, 'Partner', schon dachte, hätte er kotzen können. Natürlich war der Name des Trottels nicht wirklich Goofy! Eigentlich hieß er Agent Leopold Goodbody, doch diesen Namen fand Cody so unglaublich bescheuert, dass es nun, für ihn, auch keine Rolle spielte, ob er ihn so nannte oder ihm irgendeinen bekloppten Spitznamen gab.

"Also, für den unwahrscheinlichen Fall der Fälle, dass dieser Pickup", Cody deutete Richtung Parkplatz, auf dem das gesuchte Auto stand, "Nicht absichtlich hier stehen gelassen wurde", Agent Goofy war nun neben ihn getreten und hörte ihm gespannt zu, "Werden wir das Hotel durchsuchen."

Leopold nickte eifrig, mit einem breiten Grinsen, im Gesicht.

"Sag mir eines, Harold", begann Cody erneut einen Satz, nachdem er seinen Gegenüber spöttisch gemustert hatte.

"M-Mein Name ist nicht Harold, Sir.", stammelte der Schlacksige ihm entgegen. "Ich weiß, spielt das eine Rolle, Diana?"

Der Blick von Agent Goodbody wurde nun immer skeptischer. Jetzt gab er ihm sogar schon Mädchennamen.

"Jedenfalls, sei so nett und beantworte mir eine einzige Frage", fuhr Cody dann weiter fort, "Dein wievielter Einsatz ist das?"

"Mein zweiter, Sir."

"Dann tu wenigstens so als seist du professionell.", bat Agent Born ihn darum, bevor er ihm seinen Sonnen Hut vom Kopf schnipste, "Und pack das Ding hier weg. Damit kann dich niemand ernst nehmen."
 

-*-
 

Vorsichtig hatte Ray sich, die Treppen, nach unten geschlichen und lugte um die Ecke. Mist, es war bereits alles von der Polizei abgeriegelt worden. Zum Auto kam sie also nicht mehr. Zwischen den herumstehenden Polizisten, erkannte sie zwei weitere Männer. So, wie Rachel es aus ihrer Position, beurteilen konnte, stammten diese vom FBI. Die Frau, die zu dem Mann gehörte, den sie damals erschossen hatte, konnte sie allerdings nicht erkennen. Nein, es war ein kleiner, muskulöser Mann, mit Dreitage-Bart und dunkelbraunem Haar und ein großer- etwa so groß wie Zack, vielleicht auch größer- schlacksiger Mann, mit blasser Haut und Sommersprossen, der soeben sein rotes Haar entblößte, als der Kleinere ihm einen großen Strohhut vom Kopf schnipste.
 

An denen kam sie also nicht vorbei. Sie musste sich schnell etwas einfallen lassen, im Besten Fall noch bevor sie entdeckt wurde. Doch kaum hatte sie ihren Satz zuende gedacht, rief ein Polizist laut: "Hey!"

Blitzschnell drehte Ray sich um und rannte wieder nach oben, der Rucksack, auf ihren Schultern, dabei in diese einschneidend.

"Auf der Treppe war jemand!", konnte sie die Rufe, hinter sich, weiterhin wahr nehmen.
 

Schwer atmend drückte sie die Tür des Zimmers, in dem sie und Zack geschlafen hatten, hinter sich zu und drehte den Schlüssel, im Schloss.

Sie wusste allerdings, dass die Polizei die Tür früher oder später aufbrechen würde.

Verdammt,was sollte sie nun machen? Und wo zum Teufel war Zack, wenn man ihn brauchte?
 

Unruhig lief die Blonde im Zimmer umher und versuchte fieberhaft nachzudenken. Allzu weit kam sie jedoch nicht, denn schon konnte sie Rufe und Schritte von der anderen Seite der Tür wahrnehmen.

Sie musste sich beeilen.

Unfreiwillig fiel ihr Blick auf das große Eckfenster. Sofort legte sich der Schalter, in ihr um, der ihr alle Skrupel zu nehmen schien. Das war ihre einzige Möglichkeit. Sie befand sich zwar im dritten Stock, jedoch war es komplett möglich, dass sie es aus dieser Höhe schaffen könnte.
 

Mit all ihren Kräften hob sie den Sessel an, der vor dem großen Fenster stand, und schleuderte ihn in Richtung dessen.

Mit einem lauten Klirren gingen die Scheiben zu Bruch, genau in dem Moment, als die Beamten es endlich geschafft hatten, die Tür auf zu brechen.
 

Dort stand sie nun, vor dem zerbrochenen Fensterglas und sah nach unten. "Hey!", hörte sie es wieder, hinter sich brüllen, "Keine Bewegung oder wir schießen!"

Mit einem Seitenblick, über ihre Schulter, warf sie ihren Verfolgern einen letzten Blick zu. Danach beugte sie ihre Knie, schloss die Augen und sprang.
 

__
 


 

Zack hatte sich genügend ausgetobt und - beschlossen wieder zum Hotel zurück zu kehren. Obwohl die Straßen, der kleinen Stadt, scheinbar leer waren, hatte der Mörder ein ungutes Gefühl, als er, mit seiner geschulterten, blutigen Sense, durch die Straßen lief.

Als der Dunkelhaarige dann am Hotel an kam, erkannte er auch warum ihn dieses Gefühl beschichten hatte.

Beinahe das gesamte Gebäude war von der Polizei umstellt worden. Der einzige Fleck, auf dem sie sich nicht befanden, war an der kleinen Seitenstraße, auf der sich Zack nun befand. An das Auto kam er also nicht mehr ran. Und Ray?
 

Seine Augen weitesten sich bei der Erkenntnis. War Ray etwa noch im Gebäude?
 

Ein lautes Geräusch, wie das Zerspringen von Glas, forderte dann aber sofort seine Aufmerksamkeit. Ein Sessel kam, aus dem Fenster, über ihm, direkt auf ihn zu geflogen und er musste diesem, mit einem kräftigen Sprung, rückwärts ausweichen.

Gerade wollte er sich beim Verursacher des Beinahe-Unfalls beschweren, als er seinen Blick nach oben richtete und erkannte wer dort stand.

Mit geweiteten Augen und geöffnetem Mund, der nur irgendwelche zusammenhanglosen Töne hervor brachte, stand er auf der Straße. Vor Schreck konnte Zack sich gar nicht mehr bewegen. Es war Ray, seine Ray, die dort oben stand und noch einmal einen Blick über ihre Schulter warf, bevor sie selbst ihre Augen schloss und sich, nach unten, fallen ließ.
 

Aber was tat sie denn da? Wollte das dumme Ding sich etwa umbringen?

Bei dieser selbstmörderischen Braut wäre dieser Gedanke zumindest nicht unbegründet.

"Ray!", rief er aus und kam ein ganzes Stück auf das Mädchen zu gerannt.

Panik stieg in Zack auf und sein Herzschlag beschleunigte sich um ein vielfaches.

Wenn Sie mit dem Kopf aufkam, würde er sie verlieren!
 

Während Rachel hören konnte, wie ihr der Wind um ihre Ohren rauschte, konnte sie gerade noch denken, wie wenig sie es selbst interessieren würde, wenn sie durch diesen Sprung nun doch ihr Leben lassen musste und wie einsam es Zack hingegen nun wieder machen würde.
 

Auch wenn es warscheinlich nichts bringen würde, es ihren Fall nicht unbedingt abfedern würde, breitete Zack die Arme aus, bereit sie auf zu fangen.

Ein dumpfes Geräusch des Aufpralls und das Klirren von Zacks Sense, die ihren Weg auf den Boden fand, signalisieren, dass Ray in seinen Armen angekommen war.

Zack hatte sie zwar aufgefangen, jedoch waren sie beide, durch den Aufprall zurück geschleudert worden und, an der gegenüberliegenden Hauswand, in einen Haufen unentsorgter Mülltüten gefallen.
 

Zack hielt sein Mädchen ganz fest, nicht wollend, dass ihr etwas zustieß. "Bewegt eure verdammten Ärsche da runter und schnappt sie!", konnte er das Geschrei, der Cops, von oben hören.

Obwohl sein gesamter Körper schmerzte, als er sich aufrichtete, und irgendetwas in seinem Bein zu knirschen begann, warf er Ray über seine Schulter, schnappte sich seine Sense und rannte davon.

Zunächst bewegte sich die Blonde nicht und Zack war zu sehr mit Laufen beschäftigt, um nachzusehen, ob sie noch lebte, doch dann begann sie wie wild zu strampeln, ihn zu schlagen und zu treten.
 

Schiere Angst keimte in Rachel auf, als sie bemerkt hatte, dass sie jemand davon trug. Vielleicht war es ja einer der Polizisten, der sie gefangen hatte!

Sie begann zu strampeln und um sich zu schlagen, so lange, bis sie eine Klinge, in der Morgensonne, aufblitzen sah. Mit großen Augen beäugt sie das Objekt. Es war, unverkennbar, eine Sense.

"Wenn du nicht sofort aufhörst dich zu bewegen, lass ich dich fallen!", könnte sie das Knurren des Mannes wahr nehmen, der sie trug.
 

Zack!

Es war Zack, er war zurück gekehrt!

Auch, wenn Ray nicht unbedingt damit gerechnet hätte, dass er sie verlassen würde, war sie dennoch erleichtert, bei dieser Erkenntnis.
 

Also blieb sie still. Sie kam seiner Bitte nach und bewegte nun keinen Muskel mehr.

Selbst als diese Haltung, kopfüber auf seiner Schulter, irgendwann recht unbequem für sie wurde, sagte sie keinen Mucks und bewegte sich nicht. Das war sowieso ihre beste Übung. Nach allem, was in ihrer Kindheit vorgefallen war, war sie Weltmeisterin darin sich weder zu bewegen noch, auch nur, einen Laut von sich zu geben.
 

Erst, als Zack stehen geblieben war, wagte sie es, einen Blick, über seine Schulter zu werfen. Weit und breit keine Verfolger zu sehen. Vorerst.

"Wir brauchen ein Versteck.", sagte sie, dicht an Zacks Ohr. "Das weiß ich selbst!", schrie er und sah sich hektisch um.

Sie befanden sich an einer Kreuzung, vor ihnen lag ein Supermarkt.

"Wenn du mich runter lassen würdest, könnte ich etwas mehr sehen.", wies Rachel ihn darauf hin, doch Zack festigt nur seinen Griff, um sie. "Nein", lautete seine fest entschlossene Antwort, "Wer weiß auf was für dumme Ideen du sonst noch kommst."
 

Diese Aussage ignorierend, lies Ray sich also weiterhin von ihm tragen. Er war inzwischen wieder los gelaufen und über einige Dinge drüber gestiegen, die Rachel schlussendlich als Ziegelsteine und Metallstangen identifizieren konnte.
 

Die Geräusche seiner Schritte wurden hallender, echoten durch den Bereich, durch den sie liefen.

Letztendlich setzte Zack sie dann auch wieder, wenn auch unsanft, am Boden ab.
 

So, wie es aus sah, hatte er sie in eine alte Fabrik hinein getragen. Das Stockwerk, über ihnen, war bereits eingestürzt, genauso wie das Dach, sodass man in den freien Himmel sehen konnte, wenn man seinen Blick nach oben richtete. Überall lagen Schutt und Steine herum.
 

"Was sollte der Scheiß?", brüllte Zack sie fassungslos an, nachdem ihre Füße den steinigen Boden gefunden hatten. "Ich verstehe nicht.",antwortete Rachel und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen, "Was meinst du?"

"Was ich meine?", nun wurde Zack so richtig sauer, "Vielleicht deinen kläglichen Versuch dich umzubringen?"
 

Für Rachel schien es, in diesem Moment, als wäre alles, um sie herum, zum Stehen gekommen. "Du meinst den Sprung aus dem Fenster?", hakte sie nach. "Na was denn sonst?", keifte er zurück. Er sah für einen Moment so aus, als wollte er etwas sagen, schmiss seine Sense in eine Ecke, packte Ray an den Schultern und öffnete den Mund.
 

Doch so schnell, wie er sie gepackt hatte, ließ er letztendlich auch wieder los. Er hatte Fragen wollen, wie sie ihm soetwas antun konnte, doch diesen Gedanken hatte er prompt wieder verworfen, nachdem ihm wieder klar geworden war, was er ihr- vermutlich- angetan hatte.
 

Wütend, auf sich selbst, kniff er die Augen zusammen und wandte sich von Ray ab. Er hatte sie nicht verdient!

Steine wurden von ihm nun willkürlich durch die Gegend gekickt. Nach seiner kleinen Ausflucht, am Morgen, hatte er diesen Gedanken schon wieder in eine Schublade gestopft.

Er, Isaac Foster, hatte seiner lieben Ray das schlimmstmögliche angetan. Sie hatte ihm von ihrer Kindheit erzählt, dass sie von ihrem Vater vergewaltigt wurde und was tat er? Er hatte sie gefickt!
 

"Zack?", ertönte Ray's zierliches Stimmchen, hinter ihm, als er seinen Allerwertesten auf einige Steine fallen ließ und seinen Kopf in seinen Armen vergrub, die er zuvor auf seinen angewinkelten Beinen abgelegt hatte.

Er konnte nun hören, wie sie sich ihm näherte. Er drehte sich nicht um, er wollte ihr nicht in die Augen sehen, er konnte es nicht. Wie könnte er sie nur verurteilen, wenn sie ihrem Leben endlich ein Ende setzen wollte, wenn sie nicht mehr bei ihm sein wollte. Schließlich hatte sie dies schon so lange gewollt, auch wenn Zack eigentlich geglaubt hätte, dass er sire von diesem Gedanken abgebracht hatte.

Dies war, für ihn, nun wieder der Beweis, dass er nichts weiter als ein verabscheuungswürdiges Monster war.
 

Jedoch konnte er spüren, wie Ray ihre Arme um seinen Thorso schlang. Sie musste sich hinter ihn gekniet haben.

Fest umarmte sie ihn, von hinten, und es machte den Anschein, als wollte sie ihn gar nicht mehr los lassen.

"Ich wollte mich doch nicht umbringen, du Dummi.", beschwichtigte ihre sanfte Stimme ihn. Sofort riss er seinen Kopf nach oben und drehte sich bei diesen Worten, blitzschnell, zu ihr herum, sich dabei aus ihren Armen windend.

Er hockte nun vor ihr und versuchte ihrem eisigen Blick stand zu halten.

"Also verabscheut du mich nicht? "

"Zack, wieso sollte ich d-", begann die Blonde ihren Satz, wurde jedoch direkt wieder unterbrochen, als Zack ihr ein "Bin ich froh!", entgegen hauchte und mit seiner nächsten Bewegung ihr Gesicht zu sich heran zog, sodass sie in einen- durch den Schwung eher Unsanften- Kuss verschmolzen.
 

Da war es wieder, dieses Gefühl, das den Serienmörder dazu brachte nicht genug von dieser Frau bekommen zu können. Er war süchtig nach ihr, eindeutig!

Grob Umschlag er sie, mit seinen Armen und navigiert Ihren Kopf, indem er hier und da etwas an ihren Haaren zog.

Auch wenn Rachel von diesem stürmischen Kuss etwas überrascht war, genoss sie diesen ungemein.

Als Zack sie dichter zu sich zog, kletterte sie auf ihn, sodass sie nun breitbeinug auf seinem Schoß saß. Wenn er sanft an ihren Haaren zog, zog sie zurück, an seinen. Es war mehr als ein Spiel um Dominanz, es war ein verzweifelter Ringkampf um ihre jeweilige Droge.
 

Sie beide wussten, dass niemand von ihnen perfekt war, dass jeder von ihnen mehr als einen Sprung in der Schüssel hatte, doch das war ihnen egal. Sie hatten sich. Sie waren Ray und Zack und auch wenn es zwischen ihnen Missverständnisse, wie eben, geben würde, wussten sie, dass sie alles meistern könnten, solange sie nur zusammen waren.

In Zacks Hinterkopf schwirrt allerdings immer noch der eine, kleine Gedanke herum, dass er vielleicht zu weit gegangen war und Ray dies nur nicht zugeben wollte. Kurz kniff er die Augen zusammen, zog seine Ray dichter, an sich heran, und beschloss, für sich, das Thema einfach tot zu schweigen, so wie er es immer tat.

Rachel war sich indessen sicher, dass nichts, auf der Welt sie mehr dazu bringen würde sich den Tod zu wünschen, nicht solange sie Zack an ihrer Seite hätte. Damals war sie nur so kläglich gescheitert, weil sie versucht hatte etwas zu sein, das sie nicht ist. Selbst wenn sie nun ein Leben lang damit verbringen mussten zu fliehen, war es ihr egal, gerade in diesem einen Moment, in dem es nur sie und Zack gab.

Es war ihr einfach alles egal, denn mit ihm, so wusste sie, dass sie zumindest für etwas gut war. Es gab nur sie beide. Ray und Zack, gemeinsam, gegen den Rast der Welt!
 

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It's just us against the world

Looking at all or nothing

Babe it's you and I
 

All or nothing-Theory of a deadmam
 

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Don't Give Up On Me

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I hear 'em talk to me

But they're not listening

The words are kerosene

They don't know who I am

They'd never understand

What it's like to be me

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Arthur war auf seinem Täglichen Weg, zum Krankenhaus, um nach Connor zu sehen.
 

Der Weg dorthin kam ihm von Tag zu Tag beschwerlicher vor. Müde trottete er durch die kahlen Krankenhausflure. Er war es leid, jeden Tag dieselbe Leier. Die Arbeit schien so grau ohne das fröhliche Gemüt Connors.

Er drückte einen Finger auf die Klingel der Intensivstation und wartete ab. Kurze Zeit später kam eine der Schwestern, um ihn herein zu lassen. Auf Blumen hatte er dieses Mal verzichtet, die waren dort aus hygienischen Gründen sowieso nicht erlaubt. Die Schwester, die ihn begrüßte, kannte er bereits aus seinen vorangegangenen Besuchen. Sie zeigte ihm ein breites Lächeln."Lieutenant, wie schön, dass Sie heute wieder da sind!", freute sie sich. Sie war es gewesen, die für Connor, die letzten Wochen, unter anderem, zuständig war. Schwester Gritt war eine ältere Dame mit kurzen, blondierten Haaren und etwas zu viel Lidschatten auf den blauen Augen. Dennoch hätte sie Arthur's Typ sein können, wenn er denn tatsächlich Interesse an diesartigen Beziehungen gehabt hätte.

Aber irgendwie war er in den letzten Jahren abgestumpft. Seit dem Tod seiner Frau hatte er kein anderes weibliches Wesen mehr so Ansehen können wie sie, nicht dass er es nicht versucht hätte.

"Er ist gerade aufgewacht.", teilte Schwester Gritt ihm freudestrahlend mit. Sofort entglitten dem Lieutenant alle niedergeschlagen Gesichtszüge. Hastig eilte er auf das Zimmer zu, in dem Connor die letzten Tage und Wochen gelegen hatte, rannte dabei fast die Reinigungskraft um, und stand schlussendlich mitten im Raum. Allerdings war er nicht der Einzige. Vor ihm stand ein Paar, das ihm die Sicht auf Connor versperrte.

"Nun hab dich doch nicht so, Junge.", konnte er den Mann reden hören, "Wir verzeihen dir alles, wenn du zu uns zurück kommst und deine Phase hinter dir lässt."

"Was wollt ihr mir verzeihen?", schrie Connor mit dünner Stimme. Er hatte lange nicht gesprochen, weswegen seine trockenen Worte direkt brachen und sich in ein Krächtzen verwandelten. "Dass ich so bin, wie ich bin?", Der Monitor, an dem er angeschlossen war, begann aufgeregt zu piepsen, "Wenn ihr mich nicht akzeptieren könnt, wie ich bin, habt ihr hier nichts verloren!"

Er wollte wieder schreien, doch seine Stimme wurde mit jedem Wort leiser, brüchiger und endete letztendlich in einem Flüstern.

"Aber Connor!", meldete sich nun auch die Frau zu Wort, doch zum Glück traf nun auch Schwester Gritt ein und versuchte die Wogen zu glätten.

"Meine Herrschaften, dafür haben wir Sie nicht rein gelassen. Ich müsste Sie bitten zu gehen.", forderte Sie die, von Connor, ungebetenen Gäste, energisch auf. Ganz die Oberschwester halt.

"Wir lassen uns doch von Ihnen nicht verscheuchen, stimmts, Connor?", wandte die Frau sich an ihren Sohn, doch dieser warf ihr einen bitterbösen Blick zu, einen, den Arthur noch nie bei dem, sonst so fröhlichen Jungen gesehen hatte.

"Mutter, Vater.", sprach er seine beiden Elternteile an, die über diese distanzieren Namen sichtlich geschockt waren, "Es wird Zeit, dass ihr aus meinem Leben verschwindet." Seine Stimme war zwar nur ein Flüstern, dennoch reichte sie aus, um die Empörung in seinen Eltern hervor zu bringen.
 

Als die Beiden keine Anstalten zum Gehen machten, erhob Connor erneut seine Stimme:" Ihr sollt gehen, habe ich gesagt! " Man konnte wahrnehmen, dass er zwar versucht hätte zu schreien, doch erneut war seine Stimme eher als ein raues Krächzen zu identifizieren.

Schwester Gritt baute sich mit verschränkt Armen vor dem Krankenbett auf und durch den Radau lugte nun sogar der Oberarzt durch die Tür.

, "Kann ich behilflich sein?", fragte der große Mann, mit Brille und beäugt alle Anwesenden. "Ja, diese zwei Herrschaften möchten nicht gehen, obwohl es Wunsch des Patienten ist.", wies Gritt ihn darauf hin. Kurz fiel der Blick des Arztes auf den Monitor, der weiterhin eine fiel zu hohe Herzfrequenz anzeigte.

"Sir, Ma'm, die Vitalwerte Ihres Sohnes sind in einem kritischen Zustand, ich vermute, dass dies dieser Situation zu verschulden ist, wenn Sie nicht freiwillig gehen muss ich den Wachschutz einschalten."

Grummelnd und murrend setzte Connors Vater sich in Bewegung, packte das Handgelenk seiner Frau und zog sie hinter sich her. Mit einem erbosten" Wir kommen wieder" verließen Sie schließlich die Station. "Das glaube ich kaum.", murmelte der Oberarzt und wandte sich an das übrige Pflegepersonal. "Wer hat die Beiden rein gelassen?"

Zunächst blieb es still, während der große Mann, im Kittel, an das Patientenbett trat und einige Ampullen aus einem kleinen Wagen fische, der in unmittelbarer Nähe stand. "Das war dann wohl ich.", meldete sich ein junger Pfleger zu Wort. Er hatte gebräunt Haut, dunkles Haar und ebenso dunkle Augen. "Da sie sich als seine Eltern vorgestellt hatten, dachte ich das geht in Ordnung, ich bitte um Entschuldigung.", betreten sah der junge Mann zu Boden. "Entschuldige dich lieber bei unserem Patienten.", wies der Oberarzt ihn darauf hin. "Es tut mir aufrichtig leid, ehrlich.", bestand der Dunkelhaarige weiterhin und wagte es nun Connor an zu sehen.
 

Dieser jedoch glaubte gerade seinen persönlichen Engel erblickt zu haben. Vielleicht lag es daran, dass er vor Kurzem erst aus einem Koma erwacht war, vielleicht lag es aber auch aran, dass dieser südländisch aussehende, junge Mann das schönste Wesen war, das er bis dahin gesehen hatte.

Bevor er allerdings ein Wort sagen konnte, verschwand sein Engel auch schon wieder. Nicht, dass er ihn, mit seiner dünnen Stimme, aus dieser Distanz verstanden hätte.
 

Arthur nutzte nun aber seine Gelegenheit und kam einige Schritte auf seinen Jungen zu.

Müde lächelte Connor ihn an, während der Arzt an seinem zentralvenösen Zugang herum hantierte.

"Ich Spritze Ihnen ein Mittel, das die Herzfrequenz und den Blutdruck senkt.", informierte der Doktor ihn.

"Wie geht es dir, Connor?", fragte Arthur sogleich. Er musste seine überschwängliche Freude sichtlich verbergen. Am Liebsten hätte er den Jüngeren aus seinem Bett gerzerrrt und zu Tode geknuddelt. Jedoch war es, wie der Arzt bereits sagte: Die Situation von eben hatte Connors Vitalwerte ganz schön in die Höhe getrieben. Er benötigte nun definitiv Ruhe.

"Ich fühle mich noch ganz schön erschöpft., gab Connor, auf die Frage hin, zu.

"Wir mussten Sie in ein künstliches Koma legen, Mr Dawson. Ihre inneren Verletzungen waren sehr kritisch.", klärte der Oberarzt ihn, mit festem Blick auf. "Wie lange war ich weg?", wollte Connor wissen. Arthur hatte sich nicht allzu sehr verändert, wie er fest stellte. "Etwas über drei Wochen.", klärte der Doktor ihn auf, von dem er den Namen auf einem Schild lesen konnte, das an seinem Kittel hing. OA Dr. Siebert, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin.
 

Er erklärte Connor noch einige, wichtige Deteils, was genau er sich für Verletzungen zugezogen hatte und wie die weitere Behandlung von Statten gehen würde. Connor hörte jedoch nicht wirklich zu. Er war ganz abgelenkt von der Sonne, die nun sein Krankenzimmer durchleuchtete. Die Sonne, es kam ihm vor, als hätte er diese seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen.

Ein wohlig, warmes Gefühl breitete sich in ihm aus, als er die Strahlen auf seiner Haut spüren konnte.
 

"Mr Dawson.", hörte er dann jedoch jemanden seinen Nachnamen sagen. Er löste seinen Blick vom Fenster und von den Baumkronen, vor diesem, um ihn auf die ältere Schwester zu richten, die ihn angesprochen hatte. Schwester Gritt, stand auf ihrem Schild, Stationsleitung.

"Wenn Sie etwas essen möchten, sage ich den Kollegen Bescheid. Ich muss Sie aber darauf hinweisen, dass sie vorerst nur strengste Schonkost zu sich nehmen sollten."

Langsam nickte Connor, mit einem ausdruckslos Blick, der sich wieder in Faszination wandelte, als er weiterhin das Lichtspiel der Sonne verfolgen konnte.
 

Er konnte wahrnehmen, wie Arthur weiterhin neben ihm stand und etwas beruhigte schien als vorhin. Ebenso konnte er wahrnehmen, dass eine Person vor ihn getreten war und ihm ein Essenstablett vor die Nase stellte. "Bitteschön, Mr Dawson.", konnte er einen jungen Mann reden hören. Als er seinen Blick vom Fenster abwandte konnte er sehen, dass es derselbe Mann war, der seine Eltern zu ihm gelassen hatte.

'Pfleger Brian', konnte er auf seinem Mitarbeiterschild lesen.

Brian.
 

" Aber vorher muss ich noch Ihren Urin ablassen.", kündigte der Pfleger an und verschwand aus Connors Blickfeld, hinter dem Bett. Er hatte sich nach unten gehockt und, tatsächlich, hing dort auch ein Beutel, der, prall gefüllt, mit einer gelblichen Flüssigkeit war." Mein W-was?", kam es entsetzt aus Connors Mund, als er sich ein Stück auf setzte, um den Bewegungen von Brian zu folgen. "Keine Sorge", erwiderte der Pfleger, der nun bereits einen Behälter hat in seinen behandschuhten Händen hielt und an dem Ende des Katheterbeutels, der, wie Connor fand, ein bisschen aus sah wie ein Zapfhan, herum hantierte. "Das habe ich bereits jeden Morgen bei Ihrer Körperpflege gemacht.", versuchte er Connor zu beschwichtigen, doch diese Aussage bewirkte bei ihm eher das Gegenteil.

"K-körperpflege?",nun stieg dem, sonst so blassen, Officer die pure Schamesröte ins Gesicht. Arthur stand indessen mit verschränkten Armen neben seinem Bett und beobachtete das Spektakel schmunzelnd. Der Junge war ein guter Officer aber in jeder weiteren Hinsicht einfach nur unbeholfen.

"Irgendjemand musste das doch tun, während Sie im Koma lagen.", versuchte der Pfleger weiter zu rechtfertigen, sah auf zu Connor und lächelte ihn mit dem süßesten Lächeln an, das er jemals gesehen hatte. Sofort wurde ihm ganz heiß und er hätte schwören können nun so rot, wie eine Tomate, gewesen zu sein.
 

" Oh, Mr Dawson, ihre Herzfrequent hat sich stark beschleunigt.", bemerkte der junge Pfleger und sprang, mit dem gut gefüllten Topf in seinen Händen, auf. "Ich gehe und hole Dr. Siebert!", rief er aus, nachdem er das Piepen des Monitors wahr genommen hatte. "N-Nein!", stammelte Connor, richtete sich auf und wollte den jungen Mann an der Schulter festhalten und damit aufhalten. Eigentlich hätte er berechnen können, dass er ihn aus dieser Distanz nicht mehr erreichen würde. Doch stattdessen riss er sich, mit seiner getätigten Bewegung, die Elektroden, die an dem Monitor angeschlossen waren, von seiner Brust. Dadurch begann das blöde Gerät nun lautstark Alarm zu Schlagen und warned, mit Leuten roten Buchstaben zu blinken.

Brian's Tätigkeit, den Oberarzt zu informieren, hatte sich damit auch sogleich erledigt, als Schwester Gritt und Dr. Siebert in das Zimmer gestürmt kamen.

Die Schwester entspannte sich sofort, als sie Connor aufrecht, im Bett, sitzen sah und lief ruhigen Schrittes auf ihn zu.
 

Pfleger Brian schlich sich indessen an dem Oberarzt vorbei, in den Flur. "Sie müssen besser aufpassen, Mr. Dawson.", ermahnte die Oberschwester ihn, als sie ihm neue Elektroden an die Stellen kleben, von denen die Alten eben ab gegangen waren.

Arthur hielt sich indessen die Faust vor den Mund. Es war einfach zu köstlich wie Connor von einem Fettnäpfchen ins Nächste stolperte. "OK.", flüsterte der Patient der Schwester entgegen. Als diese aus dem Zimmer getreten war, brach Arthur letztendlich in schallendes Gelächter aus.

"Was ist daran so lustig?", wollte Connor ihn eigentlich an schreien, doch lediglich ein Flüstern entwich seiner Kehle.

"Ha- du- Hät-test, du hättest dich mal se-hen sollen!", lachte der alte Mann, was ihm einen Stoß von Connors Faust, gegen seine Schulter, einbrachte.

Dieser war jedoch nichteinmal annähernd so stark, wie er es von dem Kleinen gewohnt war.

Allmählich kriegte der Lieutenant sich dann aber doch wieder ein und Strich seinem Jungen kurz, wie ein Liebende Elternteil, über den Kopf, als er leise kichernd hinzu fügte:"Willkommen zurück."
 

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In all this loneliness and all this emptiness

Been stuck inside this room like a prison sentence

I'm not gonna stay, tell me there's a way

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//Einige Wochen später //
 

"Ja, genau, noch einen Schritt weiter, du hast es fast geschafft!", wurde Connor von seinem Physiotherapeuten ermutigt, als er sich, auf zwei Balken abstützend, bemühte seine Laufroutiene durchzuführen.
 

Auf Gehstützen könnte er bereits wieder laufen, aber ohne diese war er verloren. Er bezweifelte, dass er, in diesem Zustand, überhaupt wieder zum Dienst zugelassen werden würde.
 

Arthur saß auf einer der Bänke, in der großen Halle, in der mehrere Physiotherapeuten, mit ihren Patienten, tätig waren, und sah Connor zu. Sein Blick schweifte durch die Halle und blieb an einer jungen Frau hängen, die gerade von ihrer Therapeutin angeleitet wurde ihr Bein hoch in die Luft zu heben und anschließend, geführt, wieder zu senken.
 

Bei genauerem Hinsehen, konnte er sie erkennen. Natürlich, sie hatte in demselben Krankenhaus gelegen, dann würde sie auch das Angebot der Physiotherapie hier nutzen.

Es war Amanda, die er ohne ihre Brille zunächst kaum erkannt hatte.

Als Arthur weiter durch die Halle blickte, konnte er eine weitere Person aus machen, sie saß am anderen Ende und schien ihn genau in demselben Moment erblickt zu haben.
 

Kurzerhand stand der junge Mann auf und lief direkt auf den Beamten zu. "Arthur!", begrüßte Cody den älteren Mann freudig.

"Agent!", freundlich lächelnd reichte Arthur ihm die Hand. "Wir waren beim 'Du', wenn ich mich recht erinnere.", wies Cody den bärtigen Mann darauf hin. "Stimmt.", fiel ihm dann wieder ein.

"Fleißig am Trainieren?", erkundigte Arthur sich mit einem Kopfnicken in Richtung Amanda. "Ja", antwortete Cody, "Sie macht sich von Mal zu Mal besser.", stolz beobachtete er seine Kollegin. Dieser Blick, den Cody ihr zu warf, blieb vor dem alten Arthur nicht versteckt.

"Ihr seid zusammen?", erkundigte er sich daraufhin. "Äh, was?", Cody war sichtlich ertappt über diese These. "N-Nein eigentlich nicht.", gab er dann aber, wenn auch etwas nachdenklich, als Antwort.

"Eigentlich?"
 

"Hallo Arthur.", Amanda war nun auf die beiden Männer zu gehumpelt und reichte dem älteren Mann die Hand.

Cody machte sofort Platz und half Amanda, sodass sie sich neben Arthur, auf die Bank, setzen konnte.

"Wie geht es dir, Amanda?", erkundigte er sich direkt. Cody lief indessen auf Connor zu, der seine Physiotherapie soeben beendet- und sich erschöpft über einen der Balken gebeugt hatte.

"Ich kann nicht klagen, meine Verletzungen heilen gut und Connor?", fragte sie und sah auf den Jungen Mann.

"Seine Muskeln sind schneller athrophiert, als die Ärzte erwartet hatten, deshalb ist es sehr anstrengend für ihn, aber er kämpft sich durch."
 

"Agent!", bemerkte Connor erschrocken, als er Den Mann, neben sich, wahrgenommen hatte. "Hey Kleiner.", begrüßte Cody ihn lässig und stützte sich ebenfalls auf dem Balken ab, um ihm ebenbürtig zu sein.

"W-Was machen Sie denn hier?", wollte der Junge wissen. "Amanda hatte auch ihre Therapie.", lieferte der Agent ihm die Begründung. "Aha-"

"Hör mal, Kleiner.", begann Cody. Puh, das würde jetzt nicht einfach für ihn werden. "Es tut mir leid.", sprach er schnell und beinahe unverständlich aus. Agent Cody Born entschuldigte sich nicht gerne, gab nicht gerne zu, dass er Fehler gemacht hatte, aber Amanda hätte ihn sowieso irgendwann dazu gedrängt dieses Gespräch zu führen, wenn auch aus anderem Grund.

"Oh, ähm", der junge Officer schien mit dieser Situation ebenfalls etwas überfordert zu sein, "W-wegen der Situation am Tatort? Die ist vergeben und vergessen." Lieb lächelte der sanftmütige Connor ihn an. Wenn Cody nur an die Situation dachte, musste er bereits mit den Zähnen knirschen. Dies wäre es gewesen wofür Amanda eine Entschuldigung von ihm erwarte hätte, doch er hatte da was ganz anderes im Kopf.

"Auch", sagte er dann, "Aber eigentlich meinte ich den Unfall."

"Oh", machte Connor, sichtlich erstaunt, "Aber dafür können Sie doch nichts."
 

"Versteh' doch, es war meine Idee, ich habe das alles zu verschulden. Du- Amanda- Ich...", begann Cody seine Erklärung in Worte zu fassen, doch es endete in dem reinsten Wortsalat.

"Sie haben nur Ihren Job gemacht.", beschwichtige der junge Officer den Agent, "Jeder hätte an Ihrer Stelle so gehandelt."

Connor sah nun, von seiner kauernden Haltung auf und erwiderte den Blick des Agents fest. "Wenn jemand etwas dafür kann, dann sind es Foster und Gardner.", sagte Officer Dawson mit Nachdruck, "Ich werde wieder auf die Beine kommen und dann werde ich nichts lieber tun, als Sie dabei zu unterstützen, die beiden endlich hinter Gitter zu bringen."

In den Augen des Officers konnte Cody Entschlossenheit aufblitzen sehen.
 

"Arthur", sprach Amanda den älteren Mann an, der ihr als Antwort nur ein zur Kenntnis nehmendes Brummen schenkte. "Bist du mir noch böse, wegen dem, was damals passiert ist?", erkundigte die Blonde sich, während sie ihre beiden Partner betrachteten, die sich ebenfalls unterhielten. Kaum merkbar seufzte der Lieutenant auf. "Ich war zu Unrecht sauer auf dich.", Bekannte er sich. "Aber du hast doch gesagt es war Tony's Schuld, dass Miller damals-", begann Amanda, bekam das Wort jedoch direkt abgeschnitten.

"Ja, das habe ich gesagt.", stimmte Arthur, brummig zu, "Allerdings habe ich nicht das Gesamtbild gesehen."

Er beugte sich etwas vor, um seine Arme uf die Knie zu stützen. "Auf euch, als FBI, lastet eine große Verantwortung. Tony muss sich unfassbar Schuldig gefühlt haben."

"Ja", stimmte Amanda ihm zu, "Genauso wie Cody."

Kurz lachte der Lieutenant auf, während Amanda erleichtert aus atmete, "Ich hatte eigentlich mit dem nächsten Krieg, zwischen uns, gerechnet.", gab sie zu.

Arthur antwortete eine ganze Weile nicht, er betrachtete sich Cody und Connor, die miteinander redeten.

"Die beiden sind sich wohl sehr ähnlich, was?", fragte er dann leise. "Cody und Connor?", erwiderte Ama da lachend. Die beiden waren verschiedener als Tag und Nacht! "Nein", meinte der Ältere dann aber, "Cody und Tony."

Nun war Amanda Diejenige, die still wurde. Ihr Blick wanderte gen Boden. Die Lücken zwischen den aneinandergereihten Holzplatten, auf dem Boden, kamen ihr auf ein Mal so interessant vor, also folgte sie ihnen, mit ihrem Blick.
 

"Können wir?", wurde sie dann aber von einer Stimme aus dieser überaus wichtigen Tätigkeit gerissen. Als sie auf sah, bemerkte sie, dass es Cody war, der nun wieder vor ihr stand. "J-Ja." Sie nahm seine Hand, die er ihr entgegen hielt, und ließ sich beim Aufstehen helfen.
 

Sie verabschiedeten sich von Connor und Arthur, bevor sie ihren Weg, nach draußen suchten.

"Mach doch bitte ein bisschen hinne, ja?", drängte Cody die Frau, als sie gemeinsam das Gebäude verließen, "Mit der Genesung, meine ich."

Verwundert sah die Blonde ihren Partner an. "Ich glaube nämlich, dass Agent Goofy mich sonst noch in den Wahnsinn treibt."

Dies entlockt Amanda ein kleines, niedliches Kichern. "Da scheint mich jemand zu vermissen."

Der wesentlich kleinere Cody bemühte sich Amanda zu stützen, indem er einen Arm um ihre Taille legte und es zuließ, dass sie sich auf seinen Schultern abstützte. Auf ihre Antwort reagierte er nicht weiter. "Ich kann alleine laufen, weißt du?", necktie sie ihn, als sie die Gänge entlang humpelte. "Ich weiß", erwiederte Cody, "Aber so ist es doch ganz angenehm, oder?"
 

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Don't give up on me

Tell me you believe

I can't face it all

Victorious
 

Skillet-Victorious

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That Won't Save Us

Für Ray war er schwer, in dieser Hitze voran zu kommen. Ihre Haare hatte sie sich zu einem Pferdeschwanz gebunden. Auch wenn dies nur einen kleinen Teil der Wärme von ihr genommen hatte, war es doch trotzdem direkt etwas angenehmer. Selbst Zack hatte sich seinen Hoodie ausgezogen und diesen über seine Schulter geschmissen, sodass er nur in seinen Bandagen vor ihr lief. Er hätte ihren Rat beherzigen sollen, sie hätten Nachts weiter ziehen sollen. Nicht nur, dass dies die bessere Lösung aufgrund der Hitze gewesen wäre, die Polizei war ihnen auch noch dicht auf den Fersen. Die beiden Gesuchten hatten im Moment zwar ihr Tempo gedrosselt, um etwas verschnaufen zu können, jedoch wurden sie zur Zeit mit Spürhunden gesucht und die hatten ihre Färthe sicher aufgenommen. Und das Alles nur, weil sie ihr Auto am Hotel stehen lassen mussten und sie seitdem zu Fuß unterwegs waren. Ein Passant hatte sie beide insgeheim gesehen und direkt die Polizei alarmiert. Schnell genug entkommen konnten die Beiden nicht mehr.

"Zack!", rief Ray nach einer Weile aus, als ihre kurzen Beine immer langsamer wurden. "Was ist denn jetzt schonwieder?", brüllte der Mörder genervt, über seine Schulter hinweg. Als er jedoch nach hinten blickte, konnte er gerade noch sehen, wie Ray stolperte und zu fallen drohte.

Zack, der ein ganzes Stück weiter vorne lief, sprintet direkt auf sie zu, kam jedoch zu spät und Ray flog bäuchlings auf den Boden. Ihre Hände und Arme schliffen dabei auf dem heißen Asphalt entlang, ebenso wie ihre Knie.

"Verdammt, Ray, pass doch besser auf!", blöhkte er sie an, als er neben ihr auf die Knie ging. Dann fragte er, jedoch wesentlich sanfter und ruhiger:"Ist dir was passiert?"

"Alles Gut, mir war nur kurz schwindelig.", brachte sie hervor und richtete sich ein Stück auf. Ihre Arme waren von den Handgelenke bis zum Ellenbogen aufgeschürft und blutete ein wenig.

Dass ihr bei dieser Hitze schwindelig war, war tatsächlich nicht verwunderlich. Immerhin waren sie bereits seit Stunden unterwegs und hatten demnach auch nichts getrunken. "Verdammt." , knurrte Zack, zwischen Zusammengepressten Zähnen, hervor, als er Hundegebell, hinter ihnen, wahr nehmen konnte.

Diese Truppe war aber auch verdammt schnell.

Ihr Schleichweg, durch ein Industriegebiet hatte letztendlich also auch nichts gebracht.
 

Schnell ließ Zack seine Hände unter Ray's zarten Körper gleiten und hob sie hoch, als wäre dies die leichteste Übung der Welt für ihn.

Mit Ray auf den Armen und seiner Sense, irgendwie zwischen seinen Armen geklemmt, sprintet er weiter.
 

Schließlich blieb er auf einem Parkplatz stehen. Vor ihnen erstreckte sich eine Mauer und um sie herum standen sowohl PKWs als auch LKWs und mehrere, vereinzelte Motorräder.

Rachel sah auf, in Zacks Gesicht und konnte erahnen, woran er dachte, als er die Mauer betrachtete. Wie aufs Stichwort wandte er seinen Blick von dieser ab und fixierte das Mädchen, in seinen Armen sogleich. "Nein, Zack, du darfst mich nicht über die Mauer werfen.", wies sie ihn genervt ab, als hätte sie seine Gedanken gelesen. "Verdammt!", rief der Mörder aus, als er somit bemerkte, dass sein Plan nicht funktionieren würde.

Hektisch sah er sich auf dem Parkplatz um. Ein rot glänzendes Motorrad fiel in sein Blickfeld und ein breites Grinsen huschte über sein bandagiert es Gesicht." Hey Ray.", sprach er ihren Spitznamen, mit tiefer Stimme aus, "Bist du schonmal Motorrad gefahren?"
 

Tatsächlich war Ray noch nie, in ihrem Leben, Motorrad gefahren. Aber das sollte sich anscheinend bald ändern.

Irgendein Idiot hatte nämlich den Schlüssel in diesem Prachtstück stecken gelassen. Fasziniert setzte Sich Zack auf das Ding, nachdem er Ray wieder uf dem Boden abgesetzt hatte, und startete den Motor. Mit soetwas wollte er schon immer mal durch die Gegend Cruisen! Die Polizisten und ihre Hunde schienen immer näher zu kommen.

Vorsichtig kletterte Ray, hinter Zack, auf den Sitz. Sie fühlte sich etwas unbehaglich. Zunächst, lehnte sie Sich etwas zurück und suchte einen Punkt, hinter sich, an dem sie sich fest halten konnte. So würde sie auf Dauer jedoch nicht sitzen können. Gab es denn auf diesem Ding nichts zum anschnallen? "Bist du bereit?", knurrte Zack erfreut, mit einem breiten Grinsen und warf ihr einen Blick, über seine Schulter zu. Direkt verschwand sein Grinsen, als er sah, wie Rachel krampfhaft versuchte sich auf dem Sitz zu halten. Verdammt, sie waren noch nicht einmal los gefahren! Seufzend löste er ihre Hände und legte sie um sich selbst. "Scheiße Ray, halt dich verdammt nochmal richtig fest, sonst kratzt du ab!", lauteten seine Worte, als die Beamten sie soeben mit ihren Hunden erreichten. "Letz Fetz.", schnaubte Zack, als er den Motor aufheulen ließ. Ray warf noch einen gelangweilt Blick nach hinten. "Ich werde sie abwimmeln.", beschloss sie und zog ihre Waffe. "Mach keinen Scheiß, da hinten, ja?", forterte Zack sie auf, gerade als er das Gefährt startete. Die Polizisten richteten jedoch ebenfalls ihre Waffen auf sie, weswegen Ray auch direkt los ballerte. Sie konnte einige perfekt gezielte Treffer landen, bevor Zack um die Ecke bog, um auf die Hauptstraße zu kommen. "Ich hab gesagt du sollt keinen Bullshit machen!" , keifte Zack sie, über den Fahrweg hinweg, an." Willst du sterben? ", fauchte Ray zurück, nachdem sie beide Arme wieder um ihn gelegt hatte und sich verbissen an ihm fest hielt. Ein weiterer Blick, über die Schulter, zeigte, dass sie vorerst nicht mehr verfolgt wurden, also steckte sie ihre Waffe wieder weg.

Etwas entspannter lehnte sie sich nun komplett, mit ihrem Oberkörper, an Zack und drückte ihre Wange gegen seinen Rücken.

"Wuhuu!", rief der Serienmörder aus, als er mit 120 km/h durch die Ortschaft donnerte. Rachel bemühte sich gar nicht erst, ihn zu ermahnen, dass er zu schnell fuhr, es würde ihn sowieso nicht davon abbringen.
 

Sie fuhren direkt auf die nächste Schnellstraße, nachdem sie aus dem Industriegebiet und der Ortschaft raus waren. Anders als Ray achtete Zack aber nicht darauf welche Wege er einschlug oder wohin sie ihn führten und Ray hatte nicht die Gelegenheit diesbezüglich zu intervenieren. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, sich an ihrem Vordermann fest zu halten.
 

Der Fahrtwind, um sie herum, nahm allmählich ab und erst in diesem Moment bemerkte Ray, wie fest sie ihre Augenlider aufeinander gepresst hatte.

"OK Klammeräffchen, Zeit mich los zu lassen.", forderte Zack sie auf. Hastig ließ sie von ihm ab und sah sich um. Sie befanden sich auf einem kleinen Waldweg, der vermutlich von einer Landstraße ab führte. "Wieso halten wir an?", wollte die Blonde wissen. "Weil ich mal pissen muss.", grummelte Zack, als er zwischen einigen Bäumen verschwand.

Ray nahm indessen das Ende von ihrem Top, um sich damit einmal über das Gesicht zu wischen. Es war so unglaublich heiß! Mit einer geschickten Bewegung hob sie sich den prall gefüllten Rucksack von den Schultern und fische eine Wasserflasche heraus. Gierig begann sie zu trinken. Sie konnte spüren, wie sich die Flüssigkeit in ihrem Inneren breit machte. Sie hatte verdammt lange nichts getrunken.
 

"OK, wir können weiter.", gab Zack schließlich bekannt. Abwartend hielt Raay ihm, die Flasche entgegen, ohne einen Mucks zu sagen oder eine Miene zu verziehen. "Nee lass mal.", lehnte Zack das Getränk ab. Er hatte bemerkt wie wenig ihr kleiner Körper diese unbändigen Hitze vertug. Sie brauchte es mehr als er.

"Optimal wäre es, wenn wir die Flasche nochmal auffüllen könnten.", bemerkte Ray, bevor sie die halb geleert Plastikflasche wieder in ihren Rucksack stopfte.

"Hey", sprach Ray ihn nochmal an, als er sich wieder vor ihr platziert hatte, "Vielleicht sollten wir den Waldweg weiter fahren, nur um zu sehen, ob wir einen Unterschlupf finden, immerhin wird es bald dunkel."

Genervt verdrehte Zack die Augen. "Du und deine Experimente.", brummte er, "Aber gut, wenn du willst."

"Wir müssen nicht.", gab Ray dann doch wieder nach. "Ich dachte nur-"

"Was?", unterbrach ihr Vordermann sie und drehte sich halb zu ihr um. "Ich dachte mir, dass ein Unterschlupf besser wäre als in der Wildnis zu übernachten und im besten Fall noch ein Lagerfeurt zu zünden."

Sofort verstummte Zack und zog seine Augen eng zusammen, als er seine kleine Ray betrachtete, wie sie beschämt mit ihren ineinander verhakten Flingern spielte.

Der Mörder schloss die Augen und atmete tief durch, bevor er ihr eine Hand auf den blonden Haarschopf legte. "Braves Mädchen.", brummte er, bevor er ihr kurz über den Kopf Strich und sich wieder nach vorne richtete. Na dann wollten sie doch mal sehen was sich hinter diesem holprigen Weg befand.
 

Nach einer Weile lichtete sich der Wald und Zack staunte nicht schlecht, als er dahinter einen mittelgroßen See aus machen konnte. "Wie schön!", staunte Ray, die sich die schimmernde Abendsonne betrachtete, welche vom Wasser reflektiert wurde.

"Sieh mal!", bemerkte sie dann und zeigte auf etwas, das hinter dem See lag.

Zack folgte ihrem Blick und konnte dort, versteckt hinter einigen Büschen und Schilf ein kleines Häuschen aus machen.

Den Rest gingen sie zu Fuß, das Motorrad schob Zack neben sich her.

Neugierig betrachtete Ray das Ökosystem, um sie herum. Vielleicht war der Sommer ja doch nicht so schrecklich, wie sie ihn immer empfunden hatte.

Der Sommer war sonst immer eine deprimierend Zeit für sie gewesen, auch wenn die Vorkommnisse irgendwann zur Routine geworden waren.

"Wow, das ist aber 'ne Bruchbude.", bemerkte Zack, als sie an dem kleinen Häuschen angekommen waren.

Die Scheiben waren zersprungen und das Holz der Tür schien bereits morsch zu sein, die Fassade war abgeblättert und dem Dach fehlten einige Ziegel.

"Wir müssen ja nicht lange bleiben.", wies Ray ihn darauf hin, als sie die morsche Tür langsam auf schob. Sie hing bereits so schief, in ihren Fugen, dass sie nicht einmal mehr ins Schloss fiel.

Viele Möbel befanden sich nicht mehr im Inneren. Einige wurden zerstört und lagen in Einzelteilen auf dem Boden. Das Einzige, was noch vorhanden war, war die abgesplitterte Küchenzeile und eine zerlöcherte, zerfledderte Couch.

"Na das sieht doch einladend aus.", murrte Zack sarkastischen Weise, als er ihr folgte. Dies brachte ihm sogleich einen Schlag von Rays Ellenbogen, in seine Rippen, ein. "Au!", beschwerte er sich lautstark. "Das wird für die Nacht reichen, wir müssen ja nicht ewig bleiben.", versuchte Ray ihn dann zu beschwichtigen.

Erschöpft lief der Mörder an ihr vorbei und ließ sich auf die Couch fallen. Viele kleine Stuabpartikel lösten sich bei seinem Gewicht von dem Stoff und flogen nun aufgeregt im Raum herum. Müde betrachtete er Ray, welche die zerbeulten Küchenschränke durchforstete.

Als sie fündig geworden war, drehte sie sich, mit zwei Konserven, in den Händen, zu ihm um. "Die laufen erst nächsten Monat ab.", freute sie sich, während Zack die Mundwinkel nach unten zog. "Lecker.", brummte er. Sein Blick fiel letztendlich aber auf Rays geschundene Arme, die sie sich bei ihrem Sturz aufgeschlissen hatte.

"Komm mal her.", forderte er sie auf und sie kam seiner Bitte nach, lief auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen.

Wortlos nahm Zack ihre Hände in seine und drehte ihre Handflächen nach oben, hob abwechselnd erst den einen dann den anderen Arm, als er so tat, als würde er ihre Wunden fachmännisch begutachten.

Letztendlich schüttelte er nur den Kopf. "Du solltest besser aufpassen.", forterte er sie, eher etwas forsch, auf. "Das sagt der Richtige.", konterte Ray, was ihr eine kleine Kopfnuss von Zack einbrachte.
 

Mit ausdruckslosem Gesicht drehte sie sich auf dem Absatz um und lief in Richtung Ausgang. "Hey, Ray!", rief Zack ihr hinterher, doch sie blieb nicht stehen. "Jetzt warte doch mal!", wollte er sie aufhalten, als sie auf den See zu lief. Erst als sie sich ihr-sowieso schon durchgeschwitztes- Top über den Kopf Zug, hielt der Mann inne. "Hey, Ray, was wird das wenn's fertig ist?", keifte er sie, von hinten an.

"Ich will meine Wunden waschen.", erklärte sie, als sie sich nun auch noch ihre kurzen Hosen aus zog. "Mit dreckigem Seewasser?", wollte er wissen, als er nun direkt hinter ihr stand. Ausdruckslos drehte sie sich zu ihm um. "Siehst du hier sonst noch eine Wasserquelle?"

"Ähm, naja...", nachdenklich kratzte er sich am Hinterkopf, bis er bemerkte, dass sich Ray nun auch noch ihre Unterwäsche aus zog. "H-hey, und wieso musst du dich dazu komplett ausziehen?", rief er ihr hinterher, als sie auf das Wasser zu lief. "Ist doch eine nette Abkühlung.", erklärte sie Schulterzuckend, als sie bereits Knöcheltief im Wasser stand.

"Komm doch mit.",schlug sie ihm vor und drehte sich ein Stück, zu ihm um.

Doch Zack hatte sich bereits in den Sand fallen lassen und beobachtete die Frau nun, mit verschränkt Armen, ohne einen Mucks als Antwort zu geben.

"Wie du willst.", beließ sie es dann dabei und Schritt weiter voran, in das kühle Nass.
 

Zack schürzte seine Lippen und betrachtete den Sand, vor ihm. Um ins Wasser zu gehen müsste er sich seine Verbände ab nehmen. Er hatte tatsächlich nicht mehr viele und wollte diese nicht sinnlos verschwenden. Außerdem, wenn er in den See gehen würde, mit Ray zusammen, würde dies unweigerlich dazu führen, dass er sein Verlangen nach ihr stillen wollte. Frustriert schlug er sich selbst mit beiden Handflächen an die Stirn.

Nein, nein, nein!, ermahnte er sich in Gedanken selbst. Die letzten Tage hatte alles so reibungslos funktioniert, er hatte sich gut kontrollieren können, auch wenn Ray es ihm nicht gerade einfach machte.
 

In diesem Moment konnte er sehen, wie sie langsam aus dem Wasser stieg. Sofort wandte er seinen Blick von ihr ab.
 

"Woran denkst du?", wollte Ray wissen. Ihre Stimme klang nun so nahe, dass er doch wieder auf sah. Sie hatte sich vor ihn, in den Sand gekniet, splitterfaser nackt, wie sie war, und hatte ihre Hände vor ihr aufgestellt, sodass ihre kleinen Brüste, von ihren Oberarmen, zusammen gedrückt wurden. Zack musste schwer schlucken und wandte den Blick erneut ab.
 

Woran er dachte, hatte sie gefragt!

Sie in allen möglichen Positionen und Stellungen durchzunehmen, daran dachte er! Doch das konnte er ihr nicht sagen. Seine Ray schien so unschuldig und, auch wenn ihre Gesichtszüge es nicht zum Vorschein brachten, verletzlich.

Er war doch keinen Deut besser als dieser Mistkerl, der sich ihren Vater schimpfte!

Wütend ballte er seine Hände zu Fäusten und griff somit nach dem losen Sand, unter ihm. "Bist du sauer auf mich?", wollte Ray direkt wissen und hob sein Kinn mit einer Hand, sodass er sie ansehen musste, jedoch wich er direkt aus und robbte ein ganzes Stück nach hinten. "Fass mich nicht an!", schrie er ihr entgegen und warf etwas, von dem Sand, nach ihr.
 

Leere, blaue Augen, aus denen er keinen Deut einer Regung vernehmen konnte, starrten den Serienmörder an, als er auf stand und mit lautem Gepolter im Haus verschwand.

Wütend trat er gegen einige der, sowieso schon kaputten, Möbel und Boxte gegen die Wände. Wieso zum Teufel scherte ihn das überhaupt? Sein ganzes Leben hatte er sich nur um sich selbst gekümmert, sich einfach das genommen, was er haben wollte! Und nun war nicht mehr er selbst, Sondern Ray seine größte Priorität. Er hatte ihre Bedürfnisse über die Seinen gestellt und warum das Ganze?

'Weil du sie liebst', flüsterte eine kleine Stimme, in seinem Hinterkopf, was ihn nur dazu brachte noch mehr Möbelstücke um zu reißen und diese zu ihren gefallenen Brüdern zu geleiten.
 

Auch wenn man es Ray, in diesem Moment nicht an sehen konnte, war etwas in ihr gebrochen. Ihr Blick war starr auf das Haus gerichtet, aus dem immer noch Laute drangen. Doch so starr ihr Blick auch war umso verworrener waren die Gefühle, die in ihr hausten.
 

Sei einigen Jahren hatte Zack nicht mehr so auf ihre Berührungen reagiert. Was hatte ihn dazu gebracht sich wieder vor ihr zu verschließen? Sie beschlich nun zumehr das ungute Gefühl irgendetwas falsch gemacht zu haben.
 

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What did I hear you say?

Say it to my face

It's not even worth the fight

Waiting for you to say

What's got you so afraid?
 

I'm not gonna waste my time

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Allmählich hatte Zack sich beruhigt und war erschöpft auf die Couch gefallen. Diese verdammt, beschissenen Gefühle, die er für seine Begleiterin hegte trieben ihn noch in den Wahnsinn.

Es war doch beschissen sich überhaupt mit soetwas herumschlagen zu müssen!

Wieso konnte dies nicht so einfach, wie das Morden in einer versteckten, kleinen Gasse, sein?

Allmählich schloss der Dunkelhaarige seine Augen. Seine Sense ruhte, angelehnt an der Wand, neben ihm und seinen zusammengefalteten Hoodie hatte er unter seinen Kopf gestopft.
 

Mit einem Quietschen öffnete sich die Tür und das Patschen nackter Füße war auf dem Boden zu hören. Der Reißverschluss von Ray's Rucksack wurde geöffnet und es dauerte eine Weile, bis sie fertig war in diesem herum zu kramen.

Leise schlich Rachel auf den liegenden Körper zu. Vorsichtig setzte sie ihr Knie zwischen seinen Beinen ab, um sich aufzustützen. "Verdammt, Ray, such dir deinen eigenen Schlafplatz.", knurrte Zack in die, sich immer weiter ausbreitende, Dunkelheit. "Nein!", begann Ray panisch zu schrien und schmiss sich nun beinahe auf ihn. Er benahm sich komisch, wie sie fand. Er war abweisend, schon seit einigen Tagen und Ray beschlich ein ungutes Gefühl bei der Sache. Er war ihr so wichtig geworden, sie wollte ihn nicht verlieren, so wie sie bisher alles, in ihrem Leben verloren hatte. Dann könnte er sie genausogut einfach töten.

"Nein, ich will bei dir bleiben!", rief sie aus, als sie sich an ihm fest klammerte und auch keine Anstalten machte ihn los zu lassen.

Seufzend gab Zack nach und legte seine Arme um ihren zierlichen Körper, was dazu führte, dass sie sich direkt beruhigte.
 

Eine Weile lagen die Beiden einfach nur schweigend da und lauschten dem Atem des jeweils anderen. "Habe ich was falsch gemacht, Zack?", wollte Ray leise wissen, was den Serienmörder nur dazu brachte erneut auf zu seufzen. "Nein, hast du nicht.", gab er zu und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel, bevor er seine Nase tief in ihrem Haar vergrub.

War das seine Schuld? Hatten seine Handlungen sie denken lassen, dass sie sich in irgendeiner Weise Schuldig gemacht hätte? Dabei war er es doch, dem die Schuld auf den Schultern lastete.

"Was ist es dann?", wollte sie wissen und richtete sich auf, um ihn anzusehen. "Nichts wichtiges, ok?", versuchte er sie, murrend, zu beschwichtigen, "Und jetzt schlaf!"
 

Ray befand sich jedoch weiterhin in ihrer Position und sah ihren Gegenüber abwartend, aus ihren kalten Augen, an.

Zack wusste genau, was sie nun von ihm wollte. Ein wenig beugte er sich vor, zu ihr und berührte ihre Lippen sanft mit seinen. Es war überhaupt nicht seine Art die Küsse so sanft und kurz zu halten, was Ray nur noch mehr in Sorge versetzte. Normalerweise arteten ihre Küsse immer in einer reinsten Make-out-Session aus.

Doch Ray wusste, dass sie Zack - zumindest im Momemt- nur noch mehr von ihr abbringen würde, wenn sie nun wieder nach hakte. Also kuschelte sie ihren Kopf einfach an seine Brust und lauschte seinem regelmäßigen Herzschlag, bis sie schlussendlich einschlief.
 

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I'd never let you hear my cries

Well, the duller the knife, the deeper the scars

I don't need a light to see in the dark

I know what you're like, I know who you are

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Ihre Reise ging am nächsten Tag weiter. Da es am Morgen doch etwas frisch war, hatte Ray sich Eine-für Sie viel zu große- Stoffjacke über gezogen, die zu ihren roten Chucks passte.

Diese flatterte nun im Fahrtwind, als sie sich wieder auf den Weg machten.

Die ganze Fahrt über klammerte Ray sich fest an ihren Zack, so als hätte sie Angst, dass er sich sonst in Luft auflösen würde.

Irgendetwas stand zwischen ihnen, das konnte sie spüren.
 

Als sie allmählich einer Großstadt näher kamen, hatte Rachel eine Art Deja'vu.

"Waren wir hier nicht schonmal?", fragte sie an Zack gewandt. "Ach das kommt dir nur so vor."
 

Aber auch als sie, vor einem schäbigen Motel hielten, das in einer abgelegenen Gegend versteckt war, beschlich Ray weiterhin das Gefühl, dass sie schoneinmal in dieser Gegend war.

"Das kommt mir alles so bekannt vor.", überlegte sie weiter, doch Zack riss sie aus ihren Gedanken. "Meinst du wir können da ohne Probleme rein marschieren?", fragte er, "Immerhin bist du jetzt auch in den Nachrichten undso."

Daraufhin kramte Ray eine Sonnenbrille, mit kreisrunden Gläsern aus ihrer Tasche und setzte sich diese auf die Nase. Die Kapuze ihrer, viel zu großen, Stoffjacke zog sie sich tief ins Gesicht und dann lief sie auf das Gebäude zu.

Zack tat sich keinen Zwang an ihr nach zu laufen. Er sah ihr nach, bis sie im Gebäude verschwunden war und trat dann gegen einige Reifen der Autos, die auf dem Parkplatz standen. Der Selbsthass, kroch erneut, in ihm, hoch, wie ein lästiger Wurm, ein Parasit, der sich eingeschlichen hatte.
 

"So, wir können ins Zimmer- äh", Ray stoppte jeden Gedankengang, jeden Satz und jegliche Handlung, als sie Zack dabei beobachten konnte, wie er die armen Reifen mit seinen Füßen bearbeitete, als wäre er ein verrückter Irrer.
 

Moment, er war ein verrückter Irrer!
 

"Was genau machst du da?", wollte Ray von ihm wissen. Ertappt ließ er von den fremden Fahrzeugen ab und drehte ihr beschämt den Rücken zu. "Nichts, was dich interessieren könnte.", blaffte er direkt.

"OK.", gab Ray nur von sich, "Ich gehe jetzt, kommst du mit oder willst du weiterhin das Kautschuk massakrieren?"
 

Wortlos folgte er ihr. Er musste das irgendwie wieder gerade biegen, im besten Fall aber ohne direkt wieder über sie her zu fallen. Denn er musste zugeben, dass die momentane Stimmung, zwischen ihnen, ganz schön angespannt war und das missfiel ihm.
 

" Ich geh schnell ins Bad", meldete sie sich bei ihm ab. Dann konnte er sich also genauso gut vor die Glotze hauen.
 

"Willkommen zu den Tagestgemen. Heute: Neustes zu den Backalley Morden und: Warum Rachel Gardner kein unschuldiges Mädchen ist.

Die Morde, die sich, bis vor einigen Jahren, auf die Stadt XX beschränkten, haben sich nun auf den gesamten Staat XXX ausgebreitet. Warum das einst vermisste Mädchen an dieser Wendung nicht ganz unbeteiligt ist, sagt uns nun der führende FBI Agent im Falle der Backalley Morde."
 

"Argh",machte Zack, als er diesem Bullshitt lauschte.

"Rachel Gardner ist psychisch krank, wie uns ihre alten Fall Akten und die psychiatrische Klinik, in der sie war, bestätigt haben", hörte er den Typen sagen, der eben als FBI Agent Cody Born vorgestellt wurde, "Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass sich hier zwei kaltblütige Menschen, die keinerlei Gefühle oder Empathie empfinden können, zusammen gefunden haben?", fragte die Frau aus den Nachrichten. "Tch, so ein Schwachsinn.", brummte Zack vor sich hin. Er war hier der kaltblütige Mörder, Ray hingegen war die liebenswürdigste Person, die er kannte! Klar hatte sie ihre Macken, aber wer hatte das nicht? Zumindest war sie keiner dieser fröhlich durch die Gegend Springenden Bekloppten, die er so verabscheue,was bedeutet, dass sie auf jeden Fall nur halb so gestört war, wie diese Menschen. Genervt schaltete er den Fernseher aus, gerade als Rachel wieder aus dem Badezimmer trat. "Du glaubst gar nicht, was die für Schwachsinn über uns berichten-", wollte der Dunkelhaarige gerade beginnen, während Rachel auf ihn zu gelaufen kam. Als er sie jedoch genauer betrachten konnte, blieb ihm sofort der Atem weg.

"Ray?", fragte er, allerdings mit einem mahnenden Unterton, als sie sich breitbeinig auf seinen Schoß setzte. Die Tatsache, dass sie nur ihre Unterwäsche trug, machte das Ganze auch nicht besser.

"Was soll das werden, wenn's fertig ist?"

Ray antwortete ihm jedoch nicht, sondern beugte sich vor, um ihn zu küssen. Fordernd und gierig pressten sich ihre Lippen auf seine. Blitzschnell packte er sie an den Schultern und drehte sie, sodass sie nun mit dem Rücken auf der Couch lag, auf der Zack eben noch gesessen hatte. "Verdammt Ray, was soll das?", keifte er sie an, während sein Griff um ihre Schultern sich festigt und er sie somit noch mehr in die Polster drückte.
 

"Nur keine Scheu, ich gehöre dir, du kannst mich benutzen, wie dir der Sinn danach steht.", flüsterte die Blonde ihm entgegen, ihre Seelenspiegel dabei so leer wie eh und jeh.

"Hör auf solchen Scheiß von dir zu geben!", fauchte er sie an. "Was habe ich denn falsches gesagt?", wollte sie von ihm wissen. Was er etwa nicht das, WA er wollte? "Ray, hörst du dir eigentlich selbst zu?" Seine ungleichen Iren fixierten ihre Azurblauen. "Du kannst doch nicht einfach in der Weltgeschichte herum wandern und Leute darum bitten dich zu vergewaltigen!", nun brüllte er sie an. Er war fassungslos. Sein Selbsthass wandelte sich nun auf sie um. Wie konnte sie soetwas von ihm verlangen?

"Kann ich nicht?", kam es verwirrt von ihr und sie legte den Kopf etwas schief. "Sag mal bist du so blöd oder tust du nur so? Und ich dachte ich bin hier der Beschränkte!"

Zack ließ mit diesen Worten von ihr ab und setzte sich wieder aufrecht hin. "Aber ich habe ja nicht irgendjemanden darum gebeten, Zack, ich habe dich darum gebeten.", versuchte sie ihre Lage nun zu erklären, während sie sich ebenfalls aufsetzte. "Das ändert doch nichts!", rief er fassungslos aus und klatschte sich beide Hände an die Stirn.

"H-heißt das, du willst mich nicht?", kam die Frage stammelnd aus ihr hervor.

Ihr Leben lang wurde sie von jeglichen Leuten nur benutzt wieso also sollte Zack das nicht wollen? Immerhin liebte sie ihn, alle Leute, die sie liebte hatten sie immer nur benutzt!

"Nein, jedenfalls nicht so.", grummelte er dann seine Antwort vor sich hin. Er wagte es nicht sie anzusehen. In welcher grotesken Situation befanden sie sich hier?
 

"Wir sind kaputt.", flüsterte Ray dann in sich hinein. Ihren Kopf hielt sie gesenkt, sodass ihre Haare ihr ins Gesicht fielen und tiefe Schatten auf dieses warfen. "Ich wusste es"

"Was murmelt du da in dich hinein?", war es nun Zack, der sie fragte. Ruckartig hob sie ihren Kopf und sah ihn mit einem Blick an, den Zack nur allzu gut kannte.

"Wir sind nicht, wie wir sein sollten, Zack, das ist falsch!", rief sie nun laut aus, "Wir sind kaputt, Zack, lass mich uns reparieren!"

Ihre eisigen Augen begannen infernalisch zu funkeln. "Ray, du machst mir Angst.", gab er zu und wich ein Stück von ihr, "Und das sage gerade ich!"
 

"Lass mich uns reparieren!", verlangte sie von ihm und die Schizophrenie schwang in ihrer Stimme mit, die nun zu beben und zu zittern begann. Es war als hätte er nun eine komplett andere Rachel vor sich.

"Fuck this, ich bin weg!", rief Zack noch aus, bevor er eilig aufstand.
 

Ray sprang sofort auf und lief ihm hinterher. "Nein geh nicht!", schrie sie und klammerte sich an ihm fest.

"Halt den Rand, ich werde schon keinen umbringen! Ich gehe mir nur einen ansaufen!"

Rachel's Augen weiteten sich. Alkohol? Der war noch um einiges schlimmer als das Morden!
 

"Anders ertrage ich diesen Wahnsinn gerade nicht.", brummte Zack vor sich hin, bevor er-ohne seine Sense- das Motel verließ. Normalerweise musste man Rachel's Trieben nachgeben, wenn sie alles wieder so gestalten wollte, wie sie es als richtig empfand, das hatte er über die Jahre gelernt. Ähnlich wie bei ihm, wenn man ihm das töten verwehrt, begann sie sonst durch zu drehen. Jedoch ging es dieses Mal nicht um einene wahnsinnig verstümmelt Leiche, sondern um sie beide und sie waren sehr wohl noch lebändig.

Wie stellte sie sich das überhaupt vor, wollte sie ihn an sich fest nähen?
 

Ray hatte sich indessen auf den Fußboden des Motelzzmmers gehockt und starrte nun mit weit aufgerissenen Augen und einem irren Blick in die Ferne, auf einen nicht sichtbaren Punkt. "Nein", murmelte sie immer wieder vor sich hin, "Das ist so nicht richtig, das darf nicht sein."

Ihre starren Augen richteten sich auf ihre aufgeschlissenen Arme. "Ich bin falsch, das ist so nicht richtig."

Hastig kroch sie auf ihren Rucksack zu und fische das Nähset heraus. "Nein, nein du bist mein." Sie fadelte den roten Faden, den sie sich heraus gesucht hatte durch die Nadel. "Ich hab dich geflickt, wieder heile gemacht, du gehörst mir allein."

Wie ein irres Mantra wiederholte sie diese Worte, während sie die Nadel an ihre eigene Haut ansetzte. "Das ist nicht richtig, wir sollten glücklich sein. Das ist falsch, wir sind kaputt."

Ihre zittrige Hand zog den Faden stramm und somit ihre eigene Haut zusammen. Schmerzen verspürte sie keine, diese hatten dafür ihr Herz zu sehr eingenommen. Nun setzte sie an dem anderen Arm an, obwohl beides nur aufgeschürfte Wunden waren. Dies führte dazu, dass sich eine seltsam gebogene Naht bildete und ihre Haut falten schlug.

Zufrieden betrachtete sie sich ihr Werk, allerdings nur für einige Sekunden. Sie verspürte nicht das befriedigend erleichternde Gefühl, welches sonst immer in ihr auf keimte, wenn sie die Dinge wieder richtig gestellt hatte.
 

Zack! Genau so musste es sein, es war seine Schuld, er war das fehlende Puzzleteil. Wenn sie ihn finden würde, dann könnte sie alles wieder reparieren, dann würde er endlich nur ihr alleine gehören und nur dann würden sie glücklich sein können.
 

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How did we become so numb?

We just let it come undone

And I just started giving up

But that won't save us

Maybe we were born to fight

If you wanna make it out alive

We gotta let the anger die

'Cause that won't save us
 

That won't save us-against the current

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Baby, I'm Sick Inside

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Baby I'm sick inside

I'm definitely out of my mind

I know there's something not quite right

Disconnect, system override
 

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Mit seiner Kapuze, tief über sein Gesicht gezogen, saß Zack nun an dem Tresen, in irgendeiner Bar. Gelangweilt betrachtete er das leere Shotglas, in seiner Hand, und drehte es zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her. Was tat er hier eigentlich?

Normalerweise würde er Jeden, der ihm auf die Eier ging einfach umbringen, aber bei Ray konnte er das nicht tun. Dafür war sie ihm zu kostbar. Ja, war sie das denn überhaupt noch? In letzter Zeit hatte er sich ja sicherlich nicht so verhalten, als ob sie ihm irgendetwas bedeuten würde.
 

"Hey.", konnte er eine Stimme, neben sich, wahr nehmen. Eine junge Frau hatte sich soeben neben ihn gesetzt. Das Lächeln, welches sie auf dne Lippen trug, strahlte nicht nur Freundlichkeit aus, sondern auch noch etwas Anderes, das er im Moment nicht zu deuten wusste.

Nichtsdestotrotz sorgten ihr verzogener Mund dafür, dass die Mordlust, in ihm, aufkeimte. Doch würde er jetzt, in dieser Situation, an diesem Ort, sein Messer raus holen, das er in der Tasche trug, und beginnen diese Frau aufzuschlitzen, würde er nur wieder Aufsehen erregen. Dies würde Ray sicher Missfallen und er wollte sie nicht noch wütender machen, als sie sowieso schon war.

"Ich bin Nadia.", stellte die Frau sich vor. Zack schenkte ihr lediglich einen Seitenblick mit dem er feststellte, dass sie ebenso blonde Haare hatte wie Rachel. Jedoch war diese Frau wesentlich größer und besaß einen üppigen Busen, den sie, gezwungen, in ein viel zu enges Top gepresst hatte. "Schön und was willst du von mir?", brummte er auf ihre Antwort hin. War die bescheuert oder was?

Er war ein verdammter Serienmörder! Sah dieses Weibsbild etwa keine Nachrichten?
 

Anstatt sich endlich zu verziehen, wagte diese Truller es allen Ernstes ihn am Arm zu berühren. Das brachte das Fass nun zum überlaufen.
 

Niemand durfte ihn anfassen, niemand außer Ray! Nur seine Ray dürfte das...
 

Ray...
 

Wütend ballte er seine Hände zu Fäusten und schlug diese Geräuschvoll auf den Tresen. Was tat er hier eigentlich?

Nicht nur, dass er Ray von sich gewiesen hatte, er hatte sie alleine gelassen, während sie nun, in ihrem Psycho-Modus, sonst was anstellte!
 

"I-ist alles in Ordnung?", stammelte die blonde Frau, neben ihm. "Sehe ich so aus, als wäre ich in Ordnung?", schrie er das arme Mädel an und beugte dich bedrohlich über sie. Jetzt erst schien die Dame zu erkennen, dass sein gesamtes Gesicht mit Bandagen ausgeschmückt war. Erschrocken wich sie etwas zurück. Sie wusste selbst nicht so ganz warum, aber, warscheinlich instinktiv, breitete sich die Angst in ihr aus. Wenn man nur die blonden, langen Haare betrachtete, das zierliche, blasse Gesicht und die blauen, weit aufgerissenen Augen, hätte sie Rachel zum verwechseln ähnlich gesehen. Abgesehen von ihrer Größe und dem großen Busen gab es da aber noch etwas, das sie sichtlich von Ray unterschied:

Da war zu viel Leben in ihren Augen.
 

"Fass mich nicht an.", knurrte er unter seiner Kapuze hervor. Die Frau musste schwer schlucken. Sie hatte inzwischen bemerkt, dass mit ihrem Gegenüber nicht zu spaßen war. Unter dem Tisch zog Zack sein Messer hervor und stellte sicher, dass die vollbusige Blondine dieses gut zu Gesicht bekam.

Als sie aufschreien wollte, hielt er ihr mit einer Hand den Mund zu. Zu seinem Glück befanden sie sich in einer etwas versteckten Ecke. Diese hatte Zack sich ausgesucht, weil er dachte dort nicht erkannt zu werden.
 

"Wenn du nicht sterben willst folge mir unauffällig.", knurrte er ihr, bestialisch, entgegen.

Mit wackeligen Beinen stand die Frau auf und folgte Zack, nach draußen. Dort lief er so lange, bis er eine abgelegene Gasse erblickte. Alleine schon bei dem Gedanken diese, vorhin noch, dämlich vor sich hin grinsende, Frau blad aufzuschlitzen, schlich ihm ein unmenschliches Grinsen über das Gesicht.
 

Als er eine ruckartig Bewegung, hinter sich, wahrnehmen konnte, reagierte er schnell. Er drehte sich um, schnappte die Frau an den Schultern, wirbelte mit ihr herum und drückte sie letztendlich an die nächstbeste Hauswand. Seinen linken Arm hatte er an den Hals der Frau gedrückt, während er in seiner Rechten das Messer hielt, welches er ihr, mit der Klinge, unter die Gurgel hielt.
 

Die Blondine begann zu wimmern, es klang beinahe schon wie das Winseln eines verletzten Welpen. "W-Was wirst du mit mir anstellen?", heulte sie drauf los. Tränen rannten über ihre Wangen, hinunter an ihrem Hals und benetzten den Stoff an Zacks Ärmel.

"Willst du Geld? Ich habe Geld!", rief sie dann panisch aus. "Deinen Bestechungsversuch kannst du dir Sonst wo hin stecken.", brummte er, als er sie erneut aus  mordlustig funkelnden Augen an sah. "Ich bin gerade richtig wütend.", knurrte er aus den Abgründen seiner Kehle. "A-aber ich habe doch gar nichts getan!", no die arme Frau, während ihre Worte immer wieder durch ängstliche Schluchzer unterbrochen wurden. "Das ist wahr.", entgegnete der Mörder ihr düster, während er ihr mit dem Messer über das Dekolleté fuhr und die Spitze langsam, ganz langsam in die linke Seite ihrer Brust bohrte. Nicht so, dass es ihren Brustkorb oder gar das Herz verletzte, nur so, dass er die obersten Hautschichten langsam ab schabte und sich weiter hinab bohrte. Nur so weit, dass die Frau vor Schmerzen auf schrie.
 

Dieser Schmerzverzerrte Schrei war Musik in seinen Ohren. Leise begann er zu lachen, sodass sein Brustkorb zu beben begann.

"Du wirst Sterben.", kündigte er an. In seiner Stimme schwang nun ein irrer Unterton mit, der die Frau erzittern ließ.

"W-wieso?", stammelte sie entsetzt. "Weil ich Lust darauf hab!", schrie er sie an, bevor er sie mit einem Schubs, entgegengesetzt der Hauswand, laufen ließ.

"Und nun Lauf, Weib.", forderte er sie auf. "Schrei, renn um dein Leben und zeig mir dabei die Angst in deinen Augen!"

Das ließ die junge Frau sich nicht zwei Mal sagen. Sie begann zu rennen, stolperte dabei aber einige Male, während ihr Peiniger zu zählen begann.

"Eins."

Sie dachte in diesem Moment warscheinlich wirklich, dass sie noch Chancen hätte zu entkommen.

"Zwei."

Sie war erneut gestolpert und hockte nun kraftlos auf dem Boden.

"Drei!"

Bei dieser Zahl sprintet Zack los, auf die wehrlose Frau zu. Er hockte sich mit seinen Beinen auf jeweils einen Arm von ihr. Mit einem teuflischen Grinsen im Gesicht Schnitt er ihr zunächst die Unterarme, bis zu den Achseln auf, bevor er sich ihrer Halsschlagader widmete. Als er die dünne Haut mit seiner Klinge durchtrennte, spritzte das Blut pulsierend aus der Wunde hervor.

Damit stieg er von ihr und betrachtete sich sein Werk. Heute eher schlich gehalten, aber was soll's.

Als die, am Boden liegende, Frau verzweifelt nach ihrem Handy griff, kickte Zack dieses einfach, mit dem Fuß, weg, damit sie keine Hilfe holen konnte.

"Du wirst hier jämmerlich verbluten.", offenbarte er ihr Schicksal. Doch als er dies ausgesprochen hatte, war jedes Leben in ihren Augen bereits erloschen.

Ein wenig schreckte der Mörder zurück, als er die blutverschmierte Frau, auf dem Boden sah. Mit diesen toten Augen, aus denen jegliches Leben erloschen war, sah sie Rachel tatsächlich erstaunlich ähnlich. Für einen kurzen Moment blitzte vor ihm ein Bild auf, ein Bild, in dem keine fremde Frau vor ihm lag, sondern Ray, seine Ray.
 

Er begann innerlich zu beben. Eine zittrige Hand hob sich vor sein Gesicht, mit der er soeben probierte seine Gedanken, dieses Bild davon zu wischen.

"Nein", ermahnte er sich selbst, "Ray geht es gut."

Ja, so musste es sein. Er würde Rachel finden und somit fest stellen müssen, dass es ihr gut ging.
 

Schwankend machte er sich zurück, auf den Weg, ins Motel. Sie war bestimmt noch da, ganz sicher war sie da, sie musste noch da sein.
 

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So come in tie me down try and reprogram me

Please run your tests tell me how I am malfunctioning

You cut me up sew me back together one more time

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Es ging ihr sichtlich nicht gut. Ziellos streifte die blonde Frau durch die dämmernden Straßen. Sie hatte sich lediglich ein, für sie viel zu großes Tshirt, über gezogen, bevor sie auf die Straße getreten war. Ein großes Tshirt und ihre roten Chucks, sowie ihr Rucksack schmücken ihren Körper. In ihrer rechten Hand hielt sie eine Nähnadel, von welcher ein dünner, roter Faden nach unten hing. Die Finger ihrer linken Hand stiffen an einigen Hauswänden entlang.
 

"Zacky~", flötete ihre Stimme düster, durch die Straßen, als sie Schritte, neben sich wahr nehmen konnte.

Jedoch war die Person, die sie an sich vorbei laufen sehen konnte, nicht Zack, nach dem sie gesucht hatte.

Es war ein ganz normaler Passant, für den sie ihre Aufmerksamkeit verschwendet hatte.

Alles, was sie wollte, war Zack und nur Zack! Für immer sollte er bei ihr bleiben! Für immer sollte er ihr gehören, nur ihr alleine!

In der Ferne konnte sie noch mehr Menschen erkennen. Drei Männer stiegen soeben, auf einem Parkplatz, vor ihr, aus einem, ziemlich alt aussehenden, Auto.

Zwei von ihnen liefen schnurstracks auf das Fastfood Restaurant zu, dessen der Parkplatz angehörte, während der Letzte noch kurz, am Auto, stehen blieb und im Kofferraum kramte.

Rachel dachte sich nicht viel dabei und Schritt an ihnen vorbei, über den Parkplatz, während sie sich suchend um sah. Dazu blieb sie kurz stehen.

"Hey, Kleine.", hörte sie dann die Stimme, eines Mannes, hinter sich. Redete der etwa mit ihr?

Ihre blauen Augen blitzen, wie kleine Edelsteine, unter ihrem Haaransatz hervor, als sie sich umdrehte und den Mann böse anfunkelte. Sie konnte in seinem Gesichtsausdruck sehen, dass ihr Erschrinungsbild ihn in dem Moment, als sie sich umgedreht hatte überraschte.

Und anhand seiner Reaktion konnte sie schhlussfolgern, dass sie ihm nicht unbekannt war. Dieser Fremde Mann war ihr jedoch absolut unbekannt. Sie wollte Zack. Wenn er ihr dabei im Weg stehen würde, müsste sie ihn wohl oder übel beseitigen.
 

Einen Moment lang standen sie sich gegenüber und Rachel's bohrende blaue Augen stachen sich, mit ihrem Blick, wie die Spitze ihrer Nähnadel, durch seine Braunen. Ray schien diesen Mann dann aber als unwichtig abzustempeln und wollte sich zum gehen wenden, da konnte sie hören, wie ihr Name gerufen wurde.

"Rachel Gardner!"

Kurz drehte sie ihren Kopf, um über ihre Schulter zu schauen und konnte erahnen, dass der Mann wohl nach ihr gerufen hatte. Sie musste feststellen, dass er soeben eine Waffe auf sie gerichtete hatte. "Keinen Schritt weiter.", brummte der ältere Mann, der sie nun mit dieser Waffe bedrohte.
 

Unbeeindruckt setzte das Mädchen ihren Weg jedoch fort. Als sie einen Schuss wahrnehmen konnte, duckte sie sich und wich der Kugel somit knapp aus. Nun wirbelte sie doch wieder zu dem grauhaarigen Mann herum, zog aber im gleichen Atemzug ihre eigene Waffe, die sie auf ihn richtete.

"Rachel Gardner, legen Sie die Waffe nieder und ergeben sie sich, ich bin von der Polizei.", sprach der Mann, mit dem Bedacht ruhig zu bleiben.

"Ich warne Sie, Opa" , wiederholte Sie seine Worte und festigt den Griff um ihre eigene Waffe, "einen Schritt weiter und ich schieße.", gab sie mit ihrer eisigen Stimme bekannt, die dem Polizisten einen so kalten Schauer über den Rücken jagte, als stünde er, ohne Kleider, am Rande der Antarktis.
 

Er tat einige Schritte auf sie zu und sie wich dieselbe Anzahl an Schritten zurück. Sofort machte Ray ihre Warnung wahr und schoss auf den Mann, vor ihr. Sie traf ihn in den Oberschenkel.

Direkt nahm sie ihre Beine in die Hand und rannte davon. Doch, seine Verletzung nicht beachtend, rannte der Mann ihr, humpelnd und sich sein rechtes Bein haltend, hinterher. Jener Mann wollte dieses Mädchen unbedingt schnappen. Wo sie war, war Foster immerhin auch nicht weit.
 

In einer kleineren Seitenstraße brach Ray dann zusammen. Ihre Knie fanden den Boden und sie musste sich mit der Faust an die Brust fassen und tief durchatmen.

Dieses Gefecht passte ihr gerade so gar nicht in den Kram!

Hinter ihr waren ungleichmäßige Schritte zu hören, welche näher kamen. War der Kerl ihr gefolgt?

Sie hatte gar nicht die Möglichkeit sich umzudrehen und nachzusehen, da wurden ihre Hände bereits gepackt und hinter ihren Rücken gedrängt, was dazu führte, dass ihre Pistole mit einem dumpfen Scheppern auf dem Asphalt landete.

"Hab ich dich.", konnte sie die Stimme eben dieses Mannes, hinter sich wahr nehmen.
 

Er hatte sie geschnappt!
 

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You put away all your needles and knives

Tell me do you feel satisfied

Did you get what you came here for

I can tell you still want more

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Mit einem lauten Knall stieß Zack die Tür zum Motelzimmer auf. "Ray!", brüllte er durch die Leere des Raumes. Keine Antwort.

"Verdammt, wo steckt dieses Weib?", murmelte er wütend vor sich hin. Auch wenn er eher wütend auf sich selbst war, holte er mit seiner Sense aus und ließ diese Wut, kurz darauf, an den Möbelstücken des Motelzimmers, mit seiner Sense, aus.

Allerdings fand er ziemlich schnell wieder zur Vernunft zurück, als ihm klar wurde, weswegen er eigentlich hier war.
 

Ray!
 

Er musste sie suchen und sie zurück bringen!

Immerhin war sie nun, sicherlich immer noch, in ihrem merkwürdig schizophrenischem Selbst gefangen.

Sofort sprintet er, mit seiner Sense bewaffnet, wieder nach draußen und  rannte durch einige Straßen. Dabei fiel ihm eine ganz entscheidende Tatsache auf:
 

Ray hatte von Anfang an Recht gehabt, diese Umgebung kam ihm nun, da er durch die Innenstadt rannte, wie ein Besenkter, auch ziemlich bekannt vor. Er konnte sich nur nicht mehr daran erinnern, wann genau sie hier gewesen sein sollten. Nicht einmal dann, als er an dem kitschigen Park vorbei lief und das Schild eines Pubs, der allerdings, bereits seit längerer Zeit, geschlossen schien, in der Ferne vor sich hin blinken sehen konnte.
 

Seine Beine trugen ihn durch die Straßen. Er hatte all seine Wahrnehmung geschärft, um seine kleine Ray zu finden. Schnell, wie ein Gepard aber aufmerksam wie ein Luchs, durchstriff er die, immer dunkler werdende, Stadt. Die untergehende Abendsonne tauchte dabei alles in lange, verzogen Schatten. Hätte Zack Zeit gehabt sie sich genauer zu betrachten, hätte er warscheinlich festgestellt, dass diese im Moment aussah, wie loderndes Feuer.
 

Sein Kopf schnellte herum, als er ein Geräusch wahrnehmen konnte, das ihm nur allzu bekannt vor kam.

Es war ein Schuss!
 

Ein Schuss war gefallen und Zack änderte sofort den Weg, den er eingeschlagen hatte, und lief in Richtung desen.

Als schließlich nocheinmal das Geräusch eines Schusses an seine Ohren drang, beschleunigte er seinen Sprint sogleich.

War das Ray?
 

Als er um die nächste Ecke bog, schien sich diese Frage allerdings auch erübrigt zu haben.
 

Es war seine blonde Begleiterin, die er - etwas weiter hinten, auf der Straße - auf dem Boden hocke sah. Allerdings war sie nicht alleine. Ein Älterer Mann hatte ihr die Hände, hinter dem Rücken, zusammen gehalten.

Entweder hatte sie auf diesen Typen geschossen oder er auf sie.
 

Als er sah, wie Ray ihr Gesicht mit Schmerz verzerrte, als der Mann den Griff um ihre Arme festigte, wurde es Zack letztendlich zu bunt.

Mit düsterem Blick, aber ruhigen Schrittes, kam er auf die beiden Gestalten zu.
 

"Verdammt Ray!", rief er aus, als er immer weiter voran Schritt. Die Aufmerksamkeit der beiden Personen hatte er somit also auf sich gezogen.

Gut.
 

"Habe ich dir nicht gesagt, du sollst dich Anderen nicht so leichtfällig an den Hals werfen?", entgegnete er düster, als er endlich vor den Beiden zum Stehen kam, "Und schon gar nicht solchen alten Säcken, bah!" Nun hielt er seine Sense fest in beiden Händen und baute sich vor den beiden Personen auf.

"Zack?", fragte Ray dann letztendlich, als sie realisiert hatte, dass ihr Gefährte vor ihr aufgetaucht war.

"Du gehörst immer noch mir, hast du verstanden?", entgegnete er ihr grinsend.
 

"Isaac Foster.", bemerkte der Fremde Mann, mit eiserner Stimme. Im ersten Moment schien es so, als hätte dieser Mensch keine Angst vor ihm. Als dieser jedoch seine Waffe auf Zack richtete, konnte letzt genannter die Furcht sehen, die sich in den braunen Augen seines Gegenübers spiegelte.
 

Ein ohrenbetäubendes, unfassbar irre klingendes Lachen drang aus Zacks Kehle, als er dies bemerkt hatte. "Na komm doch, Opa, schieß!", forderte er diesen Mann auf. Er tat wie ihm geheißen, doch Zack wehrte die Kugel mit seiner riesigen Klinge ab, ehe er, blitzschnell, zum nächsten Schwung ausholte und die Waffe des Mannes, vor ihm, in Einzelteile zerlegte.
 

Erschrocken Ließ dieser alles fallen, was er in den Händen gehalten hatte und gab somit auch Rachel frei. "Du wirst es noch bereuen meine Ray angefasst zu haben", knurrte Zack ihm leise entgegen.

Mit der Schusswunde im Bein, hatte der Mann gar keine Fluchtmöglichkeiten mehr, als Zack sich vor ihm aufbaute.
 

Der Mörder fackelte auch gar nicht mehr lange und legte diesen Mistkerl, der es Gewagt hatte auch nur ein Haar seiner Ray zu berühren, um. Immer wieder Schlitze er ihm seinen Bauch und seine Kehle auf. Immer und immer wieder hackte er mit der Spitze seiner Sense uf jegliche Extremitäten des Mannes ein.
 

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Did you get everything you need

Are you finished watching me bleed

Did you think you could just walk away

Did you think I'd just let you leave

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Dies tat er so lange, bis er das klicken einer Waffe, die soeben entsichert wurde, hinter sich wahrnehmen konnte.
 

Sofort drehte Zack sich um. Seine Pupillen weitesten sich, als er Ray sah, die, hinter ihm, auf dem Boden kauerte und ihre Waffe, zielgerichtet auf ihn richtete.

Rachel Gardner bedrohte Isaac Foster mit einer Waffe!

"Habe ich dich endlich gefunden.", drang ihre eisige Stimme an sein Ohr. Man hätte meinen können, dass sie genauso leblos klang, wie sonst, jedoch schwang ein Unterton in ihrer Stimme mit, den Zack bisher nur ein einziges Mal gehört hatte.
 

Sofort drehte er sich zu ihr um. Er hatte Recht behalten, sogar ihr Gesichtsausdruck glich dem von damals. Damals, als sie ihn schon einmal erschießen wollte, auf B1, ihrer Etage.
 

Die Sense glitt dem Mörder doch glatt aus den Händen, als er sich, auf Ray's Niveau herab ließ, und vor hier auf die Knie sank.

"Willst du das wirklich, Ray?", fragte er leise und mit gesenktem Kopf, während Ray ihre Augen zusammen kniff und ihren Mund zu soetwas, wie einem Grinsen verzog. Jedoch war es so düster, dass es kaum als solches zu erkennen war.

"Wenn Ray schießt, wird Zack sterben, richtig?", grinste sie mit, vor Extase, zitternden Stimme.

"OK jetzt klingt du komplett irre!", seufzte Zack.

"Ich will, dass du mir gehörst, Zack.", gab sie in genau demselben Tonfall zu, wie zuvor, mit einem irren Beigeschmack.
 

"Wenn du mich töten willst, schieß!", schrie er sie an, griff ihre Hand, welche die Waffe hielt, und drückte sich den Lauf schlussendlich selbst an die Brust.

Ray's Augen weiteten sich bei seiner Aktion. Meinte er das wirklich ernst?

"Ich kann uns wieder heile machen, Zack.", gab sie ihm dann als Antwort, "Zack wird  nicht sterben, du wirst für immer bei mir bleiben. Für immer mit Ray zusammen bleiben."

Bei dem Gedanken daran, eine ihrer ausgestopften Puppen zu werden schauderte es ihm.

"Du bist komplett Irre!",  Seine Hand lag weiterhin auf ihrer und diese hielt die Waffe. "Das weiß ich doch!", schrie sie ihn an, ihr Blick verbittert wie eh und jeh.
 

Mit einem gegrummelten Seufzen festigt Zack den Griff um Ray's Hand.

"Aber das bin ich doch auch.", gab er, ihr Gegenüber, widerwillig zu. Zack bewegte seine andere Hand nun auch auf Ray's zu und legte sie um diese. Während er ihren Blick fest erwiderte, versuchte er mit seinen Händen zumindest einen von Ray's Finger von dem Griff zu lösen. Dass sie sich so verhielt war einzig und allein sein Verschulden.

"Wir sind ein unschlagbares Team.", nannte er ihr dieses Argument auf seine Aussage hin und bemühte sich einen weiteren Finger zu lösen. "Ray und Zack gegen den Rest der Welt." Der zweite Finger war somit erfolgreich von der Waffe gelöst worden. Er konnte die Verwirrung in ihrem Blick erkennen, die sich letztendlich wandelte. Es war etwas, das Zack, zumindest für einen Moment, kurz aus der Bahn warf. Ihre Augen spiegelte Emotionen wieder. Ihre blauen Seelehnspiegel waren voller Schmerz, als sie zu ihm auf sah. "Du willst mich doch gar nicht mehr!", schrie sie ihn an und wollte ihre beiden, bereits gelösten Finger, wieder um den Griff legen. Jedoch konnte Zack diese mit seinem Daumen an Ort und Stelle halten.

"Ray.", seine Stimme war, für seine Verhältnisse, relativ ruhig, "Ich habe dich verletzt." Er begann einen dritten ihrer Finger zu lösen, als Ray kurz auf schluchzte. "Das war mir nicht klar.", beendete Zack seine Erklärung, als er den dritten Finger von der Waffe gelöst hatte. Tränen rannten ihr nun das blasse Gesicht hinunter und sie begann zu zittern.

"Du sollst mir gehören.", flüsterte Ray, kaum hörbar, bevor sie ihre Stimme erhob, "Mir, nur mir, verstehst du?"

Der vierte und letzte Finger Ray's befand sich direkt auf dem Abzug. Ohne großen Kraftaufwand befreite Zack den Abzug der Waffe schließlich von dem zitternden Finger. "Ich gehöre doch schon längst nur dir.", gab er zu, als Ray die Waffe, nur mit ihrem Daumen, nicht mehr halten konnte und sie, zwischen ihnen, zu Boden fiel.

Ohne große Wiederworte von Ray zu zulassen, zog er sie zu sich und drückte ihren Kopf an seine Brust. Sie konnte einfach nicht aufhören zu weinen, als er seinen Griff, um sie, festigte und ihr kurz über das blonde Haar strich.

"ICH-Ich dachte du willst mich nicht, ich dachte wir wären kaputt.", schluchzte sie, an seiner Schulter. "Wir waren schon immer kaputt, Ray.", lachte er leise. Schließlich waren sie beide gestörte Mörder.

"Hör mal, für mich sind diese Gefühle genauso schwer zu verstehen, wie für dich.", gab er schließlich zu,"Also gib mir- gib uns Zeit.", bat er sie, während er ihren zierlichen, zitternden Körper, fester an sich drückte.

Niemand könnte von diesen Beiden verlangen, dass sie plötzlich wussten, wie sie mit Gefühlen umzugehen hatten, die sie noch nie, in ihrem Leben, erfahren durften.

Aber immerhin war keiner von ihnen damit alleine. Sie konnten diese bescheuerten Dinge gemeinsam entdecken!
 

"A-aber", begann sie zu stammeln und nach Worten zu ringen, dabei hob sie einen ihrer Arme, sodass Zack die getätigte Naht nicht übersehen konnte.

"Oh, Ray.", brummte er, als er sie etwas von sich drückte und ihre beiden Handgelenke nahm. Stirnrunzelnd betrachtete er sich die, grotesk aneinander geschnürten, Hautlappen. Mit seiner nächsten Bewegung holte er sein Messer aus der Tasche und setzte es an den Nähten, zunächst des linken Armes, an. Langsam, darauf bedacht sie nicht zu verletzen, Schnitt er die Fäden erst an dem einen, dann an dem anderen Arm auseinander. Die Schürfwunden kamen darunter zum Vorschein. Rays Haut war sichtlich erleichtert über den Freiraum, der ihr nun gegeben wurde und schnallte sogleich zurück in ihre ursprüngliche Form. Die Enden, die zusammen genäht waren, hatten eine rötliche Färbung angenommen, da sie von dieser Überstrapazierung gereizt waren.
 

"Wieso verstümmelt du dich denn?", wollte Zack, nun doch wieder etwas genervt, von ihr wissen.

"Ich habe mich nicht verstümmelt!", rief Ray aus, "Das war nicht richtig, ich musste mich Doch-ich meine, ich konnte doch nicht ander-", was zuvor irres Gequatsche ergeben hatte, war nun in abgebrochene und angefangene Sätze ausgeartet, die Ray ziellos vor sich hin stammelte, unsicher, was sie damit eigentlich ausdrücken wollte. Unsicher, was denn überhaupt einst ihre Intension gewesen war.
 

"Kannst du nicht ein mal die Klappe halten?", knurrte Zack ihr entgegen, als er sie, etwas unsanft, am Nacken packte und wieder zu sich zog.

Er presste seine Lippen auf ihre, wie er es schon lange nicht getan hatte. Der salzige Geschmack von Rays Tränen vereinte sich mit ihrem stürmischen Kuss.

Gerade, als eine Woge der Gefühle in ihnen beiden Achterbahn zu fahren begann, konnten sie mehrere Schritte in ihre Richtung eilen hören.

Kurz tauschten beide einen Blick, bevor sie auf die Leiche sahen. Sie schienen sich einig zu sein: Sie mussten so schnell, wie möglich, hier weg.
 

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And you ask yourself how did I unplug

But the simple truth is that I just don't give a fuck!

Baby, I don't care!
 

No me Importa- In this moment

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Die Schritte, die sich der Leiche näherten, schienen zu zwei Personen zu gehören, die ihren Gang beschleunigt hatten.

Das Klingen, der Schuhsohlen, auf dem harten Asphalt, stoppte sofort, als sie den verstümmelten Polizisten auf dem Boden liegen sahen. Der Mörder schien jedoch schon längst über alle Berge zu sein.

"Arthur!", konnte man einen der Männer rufen hören, die soeben die Leiche des verstümmelt Lieutenant Arthur Johnson entdeckt hatten.

Meet Me In The Dark

Zunächst rannten sie beide los, wobei Zack Ray am Handgelenk gepackt hatte und sie eher hinter sich her Schliff, alsdass sie selbstständig lief.

"Verdammt, Ray, kannst du noch langsamer laufen?", wurde sie von dem Größeren angeblafft. "Du hast leicht Reden, deine Beine sind länger!", entgegnete sie. Diese Aussage führte dazu, dass Zack sich umdrehte und sie, in einer einzigen Bewegung, hoch hob, als wäre sie Federleicht.

"Bist du nun zufrieden?", knurrte er sie an, während er seine Schritte wieder beschleunigt hatte. "Schon irgendwie.",gab Rachel zu, die es, in diesem Moment, sichtlich genoss getragen zu werden.
 

Eine Weile trug er sie einfach in den Armen, während sie durch die Straßen rannten, die nun immer sperrlicher beleutet wurden.

Als sie schon beinahe wieder am Motel waren, drosselt Zack sein Tempo. Sie waren sich sicher, dass sie niemand verfolgt hatte. Sie waren ja auch schnell genug vom Tatort entkommen.
 

"Ich weiß nun wieder, woher ich die Gegend kenne! , fiel es Ray einen, als sie sich die Stadt ein wenig angesehen hatte." Ach ja? ", brummte Zack, ziemlich unbeeindruckt.

" Ja! ", sie sah ihn nun, von unten herab, aus ihrer Position, an." Wir waren hier schon einmal, Zack!", rief sie aus und er konnte spüren, dass sie ein wenig panische wurde. "Wir sind im Kreis gefahren!", stellte sie fest, "Man kennt uns hier bereits, Zack, hier war das Pub-Massaker!", klärte sie ihn auf.
 

Zack grummelte unverständliche Worte in sich hinein, bevor er, etwas lauter als nötig, erwiderte: "Nun komm mal runter!"
 

Rachel tat wie ihr geheißen, ohne Vorwarnung sprang sie Zack aus den Armen und landete, eher unelegant, auf dem Boden. Aber immerhin landete sie auf ihren beiden Füßen. "Hey!", protestierte Zack, bei ihrem Absprung, "So habe ich das nicht gemeint."

"Aber", setzte Rachel an, als sie ihn mit der reinsten Unschuldsmiene an sah, "Wir sind da." Ungerührt zeigte sie auf das Motel. "Oh.", entfuhr es Zack, eher unbewusst. Wortlos lief er Ray hinterher, auf ihr Motelzimmer zu.
 

Als die Blonde eintrat, hatte sie jedoch das Gefühl, sie würde der Schlag treffen. "Zack?", ohne den Ansatz einer Regung, in ihrem Gesicht, drehte sie sich zu ihm um, "Was ist mit unserem Zimmer passiert?"
 

Wie ein Eis am Stiel, stand Zack, Schockgefrostet, da. "Äh-", ihm schienen sichtlich die Worte zu fehlen. Während er weiterhin, wie angewurzelt, in der Tür stehen blieb, lief Ray in den Raum und besah sich die zerschmetterten Möbelstücke.

" Warst du das?", wollte sie wissen, als sie schließlich wieder auf sah. Ihr Pferdeschwanz, den sie sich gebunden hatte, schwang dabei einmal um sie herum, als sie den Kopf drehte.

" Ja, Ich hab alles klein gehackt, zufrieden? Tch! ", gab er dann doch, schlussendlich, zu, bevor er sich aus seiner Eis - am - Stiel- Starre löste und ebenfalls eintrat.
 

Mit einem leisen kichern stand Ray auf und lief auf das Bett zu. "Ich weiß gar nicht, warum du jetzt so vor dich hin kicherst.", brummte Zack, als er die Tür hinter sich schloss, während Ray sich mit ausgebreitet Armen, rückwärts aufs Bett fallen ließ.

"Ich hab mir echt-", Zack brauchte einen Moment, um diese Worte tatsächlich aussprechen zu können, "S-sorgen hab ich mir gemacht.", Murmelte er leise in sich hinein, bevor er sich ebenfalls, mit dem Hintern, auf das Bett plumpen ließ. Neugierig blickte Ray zu ihm auf, doch er sah sie nicht an. "Arm her.", forderte er sie, mit einem relativ kalten Unterton, auf.
 

Verwirrt, aber dennoch willig, reichte Ray ihm ihren rechten Arm, während sie weiterhin auf dem Rücken liegen blieb.

Zack besah sich ihren Unterarm kurz, bevor er anfing an diesem zu zupfen.

" Was tust du?", wollte Ray, seelenruhig wissen. "Wonach sieht's denn aus, ich zieh die restlichen Fäden raus!", erwiderte Zack, direkt wieder etwas energischer. Oh, stimmt, viel es Rachel dann wieder ein, sie hätte sich die Haut, an ihren Unterarmen, zusammen genäht.
 

Eine Weile lang sagte keiner von beiden etwas. Während Zack sich auf das Ziehen der Fäden konzentrierte, starrte Ray die Decke an. Licht hatten sie, in dem Zimmer, bisher nicht an gemacht. Die Sonne war schon beinahe unter gegangen und alles, was den Raum jetzt noch erleuchtete, war ein dunkel orangefarbener Streifen, der den Himmel zierte.
 

"Ich hab vorhin schonwieder 'ne Menge merkwürdiges Zeug gesagt.", murmelte Zack, mehr zu sich selbst. Er hatte somit allerdings die Aufmerksamkeit Rachel's auf sich gezogen. "Hm?", machte sie nur, was ihn dazu brachte sie kurz an zu sehen.

"Sorry.", nun ließ er seinen Kopf etwas hängen, während er sich weiterhin, nun mit düsterer Miene, darauf konzentrierte die Fadenstümmel aus Ray's Unterarm zu ziehen.
 

"Wofür?", wollte die Blonde dann aber, berechtigt, wissen. "Für - die letzten Tage."

Einen kurzen Moment hielt Zack ihren Arm noch in beiden Händen und sah auf diesen hinab. Ray kam nicht umhin soetwas wie Trauer in seinen Augen zu erkennen, ja, vielleicht war es sogar Reue.

Sie hatte allerdings nicht genug Zeit, die Gefühle, die sich in seinen Augen spiegelte zu deuten, denn kurze Zeit später schloss er diese. Als er dies tat, führte er ihr Handgelenk zu seinen Lippen und drückte einen sanften Kuss auf ihre Wunden, was Ray dazu brachte, für einen Kurzen Moment, die Augen zu weiten.
 

Die Zarte Berührung von Zacks Lippen, an ihrer Haut, löste ein unsagbar wohltuendes Kribbeln, in diesem Bereich, aus und es durchfuhr, von diesem Punkt aus, ihren gesamten Körper, wie Elektrizität.
 

Bevor sie diesen Moment jedoch richtig realisieren konnte, hielt Zack ihr seine offene Hand entgegen und sah sie mit ernstem Blick an. "Anderer Arm.", forderte er sie auf.

Anstatt ihm diesen aber einfach so zu geben, drehte sie sich so, dass ihr Kopf nun auf seinem Schoß lag. Verwundert blickte der Mörder ihr entgegen, doch Ray hielt ihm einfach nur, abwartend, ihren linken Arm hin.
 

Hoch konzentriert ging Zack also wieder ans Werk. "Ich habe dir in letzter Zeit wirklich nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt, was?", stellte er, nach einigen weiteren Minuten des Schweigens, fest.

Er sah auf Ray runter, um ihre Reaktion zu prüfen, doch sie wich seinem Blick aus.

"Ich will, dass du weißt", setzte er unbeirrt fort, "Der ganze merkwürdige Bullshit, den ich von mir gebe, den meine ich wirklich ernst."

Mit diesen Worten zog Zack den letzten Faden aus ihrer Haut und gab auch dieser Wunde einen Kuss.

Immerhin hatte er sich selbst geschworen niemals zu lügen.

Anstatt diese Hand weg zu ziehen, behielt Ray sie oben und legte sie Zack an die Wange. Dies brachte ihn dazu sie, schonwieder, verwundert an zu sehen. "Das weiß ich doch.", gestand sie ihm und mühte sich um ein Lächeln.

Jedoch schien es noch kläglicher, als sonst, was Zack auch sofort auf fiel.

"Was ist?", fragte er in den, nun vollkommen dunklen Raum, hinein, Rachel dabei nicht aus den Augen lassend.

"Naja,ich denke immer noch daran-", begann Ray leise, "Naja daran, dass du gesagt hast, du-", Nun nahm sie ihre Hand doch wieder runter, nur um sie mit ihrer Anderen zu verhaken und nervös ihre Handflächen aufeinander zu pressen. Ein seltenes Bild, das Ray hier abgab. "Du willst mich nicht." Ihre Augenlider schlossen sich halb und sie schien einen Punkt zu fixieren, der außerhalb von Zacks Sichtfeld lag. "Das ist auch 'merkwürdiger Bullshit', weißt du?"

Eine Weile empfand sie diesen Punkt als sehr interessant und hatte sich schon bald mit dem Gedanken angefreundet nie wieder einen anderen Punkt an zu starren, bis Zack ihr, unerwartet, eine Kopfnuss verpasste." Manchmal bist du echt blöd.", stellte er fest, was Ray letztendlich doch, empört, aufblicken ließ.

"Ich hatte Angst, dass du mich verurteilst, weil ich dich, naja... Du weißt schon", versuchte Zack zu erklären, während er um Worte Rang, die ihm nicht so ganz in den Sinn kommen wollten. "Ich will nicht auch nur ein weiterer Arsch sein, der dich benutzt, wenn er gerade Bock hat."

Rachel formte ein 'o' mit ihrem Mund, als die Erkenntnis zu ihr durchdrang.
 

So viel redeten sie beide sonst selten über ihre Gefühle aber irgendwie konnten sie spüren, dass es nun endlich mal sein musste. Es war an der Zeit all diese angestauten Emotionen zu ergründen und endlich Klartext zu reden.
 

"Hä?, machte Ray dann aber, als ihr die Bedeutung von Zacks Worten bewusst wurde, "Über sowas denkst du echt nach?"

In diesem Moment hätte man schwören können, dass einige Rauchwölkchen aus Zacks Kopf empor stiegen. "Woran sollte ich denn deiner Meinung nach sonst denken?", fuhr er sie an, ballte seine Hand zu einer Faust und Sein Augenlid begann wütend zu zucken.

Sprachlos und verwundert über diese neue Erkenntnis, dass Zack über seine Taten und ihre Gefühlslagen, die in unmittelbarer Verbindung zueinander standen, nachdachte, starrte sie ihn, aus leeren Augen, an.
 

"Was, dachtest du ich mache mir über solchen Scheiß keine Gedanken du blödes Weib?", brüllte er, immer noch wütend, durch den Raum, "Und was soll überhaupt schonwieder dieser beknackte Gesichtsausdruck?"
 

Ohne Vorwarnung, schnappte er sich, die wesentlich kleinere, Ray und wirbelte mit ihr herum, sodass sie, etwas unsanft, von ihm auf das Bett geschmissen wurde. Ein kleines, erschrocken Quiecken wurde ihr entlockt, als sie von der Matratze zurück gefedert wurde.

"Lach gefälligst, wenn ich mit dir rede!", fuhr Zack sie an, als er sich über sie beugte und sie regelrecht, mit seinen ungleichen Augen, anstarrte, während er ihre Handgelenke auf die Unterlage pinnte. "I-ich weiß nicht, ob ich das gera-", setzte Rachel an, wurde von Zack jedoch jäh unterbrochen. "Du sollst glücklich sein, verdammt!", verlangte er von ihr, als er seine Hände von ihren Handgelenken löste und sie stattdessen mit ihren verschränkte.
 

Die eben getätigte Aussage führte erneut dazu, dass Ray ihre Sprache anscheinend verloren hatte.

Einen Moment lang sah sie einfach nur auf, in seine Augen, die in diesem Moment so unheimlich verletzlich schienen.

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis Ray sich endlich bemühte, ihre Mundwinkel, zu den jeweiligen Seiten, nach oben zu ziehen.
 

"Immer noch so scheiße wie eh und jeh.", stellte Zack, mit einer Woge von Enttäuschung, in der Stimme fest, bevor er den Griff, um ihre Hände, etwas verstärkte und sich weiter vor, zu ihr, beugte. "Du verdammte Bitch.", säuselte er, als wäre das eben ein Kompliment gewesen.

"Wa-", wollte Rachel daraufhin gerade protestieren, doch ihre Gedanken und Worte, wurden von dem stürmischen Kuss ertränkt, den Zack ihr daraufhin aufdrängte.
 

Etwas überfordert mit der Situation, vergaß Ray zunächst überhaupt zu atmen. Gerade hatte er sie noch eine Bitch genannt. Wie sollte sie daraus denn bitte schlau werden?

Als sie ihre Lippen dann aber endlich in Bewegung setzen wollte, um den Kuss zu erwidern, löste sich Zack auch schon wieder von ihr. Ihre Nasenspitzen berührten sich, als Zack sie, mit halb geschlossenen Lidern, an sah.

"Ray.", sprach er ihren Namen leise aus, als wäre dieses eine Wort seine gesamte Existenzgrundlage.

Ihre nicht vorhandene Antwort sah Zack als Gelegenheit seine Gedanken laut auszusprechen.
 

"Bist du G-glücklich?"
 

In diesem Moment schien es Ray, als würde die Zeit stehen bleiben. Ihre blauen Augen wurden groß, als sie die Erkenntnis traf.

War es das, worüber er sich Gedanken gemacht hatte, worum er sich sorgte?

Weil sie nicht lachte? Weil er sich noch immer selbst Vorwürfe machte?
 

"Antworte mir, verdammt!", verlor Zack schließlich die Fassung und schrie sie, malwieder, an.  "Bist du glücklich, Ray?", wiederholte er seine Frage, während er sie mit seinem Blick regelrecht durchbohrte.

"Ist ein Monster, wie ich, dir wirklich genug?" Zweifel traten in seine Augen. Rachel war immerhin so hübsch, dass sie jeden haben könnte, den sie wollte, selbst wenn das hieß, das sie denjenigen erst zu einer Puppe machen müsste, damit er ihr gehörte. Also wieso er? Wieso ein hässliches, entstelltes Monster, welches zu nichts und wieder nichts gut war, außer zum Töten?
 

"Sag mir, Zack, Sind wir nicht beide Monster?", stellte Rachel ihm dann eine Frage, die er nicht hatte kommen sehen.

"Ich habe dir zwar so oft gesagt, dass du kein Monster bist", fuhr Rachel fort, "Aber wenn du es einfach nicht anders sehen kannst", da sich Zacks Griff, um ihre Hände nun gelockert hatte, löste sie eine von ihren aus seiner Umklammerung, "Dann sieh es doch so." Ihre gelöste Hand wanderte zu seiner Wange, um dort zu ruhen. "Wir töten, ohne Skrupel und haben vielen Menschen Schmerzen bereitet also wieso siehst du nur dich als Monster?"
 

Dies ließ Zack, für einen kurzen Moment, sprachlos. Beschämt wandte er seinen Blick ab und sah zur Seite, bevor er seinen Oberkörper sinken ließ, sodass er nun halb auf ihr drauf lag, und sein Gesicht in ihrer Halsbeuge versteckte.

" Weil du hübsch bist.", nuschelte er, kaum verständlich, in diese hinein.
 

Verständnislos zog Rachel die Augenbrauen zusammen, bevor sie leise kicherte.

Durch dieses Geräusch sah Zack sie schließlich doch wieder an und schnellte, aus seiner Position, empor. Als er ihr erfreute Gesicht sah, einen Funken von Emotionen aufkeimen sehen konnte, war er erleichtert. "Na immerhin lachst du mal.", gab er sich somit ein wenig zufrieden.
 

Kurz kniff Rachel, amüsiert, die Augen zusammen. "Um deine Frage zu beantworten", sagte sie dann, als sie ihre Augen wieder öffnete, "Ich war noch nie, in meinem Leben glücklicher."
 

Nun war sie Diejenige, die die Distanz zwischen ihnen schloss und ihre Lippen auf seine legte. Das Glücksgefühl, das dabei durch Zacks Venen strömte, war, für ihn, unbeschreiblich, zumal er soetwas noch nie in seinem Leben gefühlt hatte.

Das Töten bescherte ihm ebenfalls Glück, Freude, ja es machte ihm regelrecht Spaß diese wandelnden Idioten abzuschlachten aber das hier- das war etwas anderes.
 

Beinahe unbewusst zog er Ray dichter zu sich ran, indem er sie an den Oberschenkeln packte. Er vertiefte den Kuss, während sie  ihre Hände in seinen Haaren vergrub und ihn somit noch dichter an sich drückte, falls das überhaupt noch möglich war. Zacks Hände waren schon auf halbem Weg zu ihrem Höschen, als er an ihren Beinen weiter entlang fuhr und das lange Tshirt, welches sie sich vor ihrer Ausflucht übergeschmissen hatte, hoch schob.
 

Nein, ermahnte er sich selbst in Gedanken, bevor er sich von ihr löste. Er wollte sie nicht abweisen, aber er musste zumindest fragen.

Oder nicht?
 

"Ray", hauchte er ihr ihren Spitznamen entgegen, während sie seine Lippen nah an ihrem Ohr spürte. "Ich will dich."

Aber auch von ihrem Ohr löste er sich, um ihr in die Augen sehen zu können. "Darf-"

"Du darfst.", forderte sie ihn auf, bevor sie ein ernst gemeintes, aber liebevolles "Idiot." hinterher flüsterte.
 

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Think you cut right through yeah I'm still loosing focus

Got my heart rate up while I'm tryna be honest

In my mind I've been playing it trying to solve it

How your love got through without even get noticed

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Alles war dunkel im Zimmer, nur der Gesang einer Melodie war zu hören. Zack lag mit dem Kopf an Ray's Schulter, während sie ihm, in gleichmäßigen Bewegungen, durchs Haar strich und die Melodie ihrer Spieluhr, von damals, summte.

Währenddessen zeichnete Zack die Konturen und Formen ihrer Narben, die sie, überall verteilt, auf ihrem Körper trug, mit seinen Fingern nach. Zunächst auf ihrem Bein und schließlich auch auf ihrem Bauch.

Jetzt, wo er so darüber nachdachte, waren es ganz schön viele.

Nachdenklich ließ er seine Hand auf ihrem Bauch ruhen. Ihre Erzeuger mussten ihr damals ganz schön zugesetzt haben. Manche dieser Verletzungen schienen echt heftig gewesen zu se-

Er unterbrach sich selbst in Gedanken, als ihn die Erkenntnis, wie ein Schlag, traf.

Erschrocken riss er sich aus Rachel's Griff und setzte sich auf.
 

Erzeuger.

Dieses Wort war es gewesen, das ihn so hatte stocken lassen und er wusste auch genau wieso.

"Scheiße Ray!", rief er aus, als er sich zu ihr umdrehte. Sie hatte sich nun ebenfalls aufgesetzt und sah ihn neugierig an. Was hatte ihn denn so in Aufruhr versetzt?

"Wir haben eine ganz entscheidende Sache vergessen!"

Nachdenklich legte Ray sich den Zeigefinger ans Kinn, "Was denn?", fragte sie unwissend. Erschrocken zuckte sie zusammen, als Zack sie an den Schultern packte. "Bist du so blöd oder tust du nur so?", fuhr er sie an, "Weißt du denn was wir gerade getan haben?"

"Ja, wir hatten Sex.", antwortete sie ihm wahrheitsgemäß. "Ganz genau und deshalb haben wir jetzt ein großes Problem.", stellte Zack, für sich, fest, als er den Kopf hängen ließ. Seine Hände lagen weiterhin auf ihren Schultern. "Nein", fiel es ihm dann ein, "Das war schon das zweite Mal, dann haben wir zwei Probleme!"

Plötzlich konnte er ein leises Geräusch wahr nehmen, das an sein Ohr drang. Wütend begann er Ray an den Schultern, vor und zurück, zu schütteln, als er realisiert hatte, dass sie lachte.
 

"Oi Ray!", rief er aus und ließ seinen Kopf nach oben schnellen, "Das ist verdammt nochmal nicht witzig!"

"Oh doch und wie es das ist.", musste Ray sich eingestehen, während ihr leises Kichern in ein regelrechtes Gackern über ging. "Dir ist eben erst eingefallen, dass Sex zu Babys führt.", stellte sie ihn, mit dieser Tatsache bloß, während sie weiterhin gackerte, wie eine Henne auf Droge.

"Eh?", Zack war mit dieser Situation sichtlich überfordert. "D-das spielt doch jetzt überhaupt keine Rolle, ob ich das eben erst bemerkt habe oder nicht!", fuhr er sie, mit hochrotem Kopf, an, während sie weiter von ihm durchgeschüttelt wurde.
 

"Darüber müssen wir uns doch keine Sorgen machen", versuchte Ray ihm letztendlich zu erklären, als sie sich wieder ein wenig eingekriegt hatte.

"Hä?", entnervt sah Zack sie nun an. Im Moment raubte sie ihm den letzten Nerv. "Willst du ne scheiß Bratze an der Backe haben?"

Ungerührt schüttelte Rachel den Kopf, während sie auf ihren Bauch zeigte.

"Ich habe gar keine Reproduktionsorgane mehr."

Für einen Moment blieb es still zwischen den Beiden, bevor Zack nur ungläubig blinzelte.

"Ähm bitte was?", mehr konnte er in diesem Moment wirklich nicht heraus bringen. "Naja", Ray schob die Bettdecke etwas zur Seite, um die Narbe zum Vorschein zu bringen, die sie dank Danny's Schuss, von damals, trug. "Die blöde Kugel hat mich komplett durchbohrt und mir meine inneren Organe zerfetzt.", klärte Rachel ihn dann auf, "Die Frau, aus der Anstalt meinte ich hätte sehr stark geblutet und so, wie die Verletzung mich betroffen hat, werde ich keine Kinder mehr bekommen können."

"Oh", war alles, was Zack nach dieser Erklärung, als eine Antwort, aufbringen konnte,bevorber sich zurück, in sein Kissen, fallen ließ. Mit einem Seiten Blick betrachtete er sich Rachel, die immer noch an Ort und Stelle saß.
 

"Und das macht dir naja-nichts aus?", wollte er, verlegen wissen. Das war ein Thema, über das er eigentlich überhaupt nicht reden wollte. Lächelnd schüttelte Rachel aber den Kopf. "Wie könnte ich nach allem, was mir widerfahren ist, einen Kinderwunsch haben?", erklärte sie ihm, während sie ihren Kopf an seine Schulter legte. "Oder geht es dir etwa anders?", wollte sie, relativ ungerührt, wissen. "Nein.", war alles, was er, im Moment, hervor bringen Konnte, nachdem er einen Arm um sie gelegt hatte. Er ließ sich wieder zurück, in die Kissen, fallen und zog sie mit sich.
 

Eine Weile lagen sie einfach nur da, sich gegenseitig im Arm haltend, während Zack mit seinen Fingern kleine Kreise auf ihre Oberarme zeichnete und Rchel wieder begann zu summen.
 

"Ray?", ergriff er, nach einer Weile wieder das Wort. Die jüngsten Ereignisse hatten ihm gezeigt, dass er lieber direkt aussprechen sollte, was er dachte, bevor das Ganze wieder ausarten sollte. "Hm?", gab sie einen müden Ton, von sich, als Bestätigung, dass sie ihn wahrgenommen hatte. "Du bist der Wahnsinn.", gab er dann schließlich zu, womit er ihr ein kleines Kichern und ein sanftes Lächeln entlocken konnte. Er liebte es, wenn er diese Reaktion von ihr bekam. "Und dieses Lächeln", fuhr er dann fort, "Gehört nur mir."

"Nur dir.", nuschelte Ray müde an seiner Halsbeuge, "So wie du nur mein bist."

Sein Griff um sie festigt sich, als er seine Nase in ihrem Haar vergrub und ihr leise zuflüsterte:"Das haben wir uns doch versprochen."
 

Ja, sie wussten beide noch nicht ganz, wie sie ihre Gefühle einzuordnen hatten, geschweige denn damit umgehen sollten. Aber sie waren einander wichtig und solange sie in der Gegenwart des Anderen glücklich waren, mussten sie ihre Gefühle auch nicht betiteln. Den Umgang mit diesen müssten sie dann lernen, gemeinsam.
 

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So darling meet me in the dark

In the shadows of my heart

And if you're pouring fill it up

Cuz I am thirsty for your love
 

Solence - In the dark

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Who Will Ease Your Pain

Cody Born war noch nie gut darin gewesen seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen, aber wer war das schon. In seinen Augen konnte niemand wirklich jemals das ausdrücken, was er fühlte.
 

Es war ein Wunder, dass die Eismauer, die er, wie einen Schutzwall, um sich herum aufgebaut hatte bei dieser einen Person schon zu schmelzen begann, nachdem er einige Wochen mit ihr verbracht hatte.
 

Amanda hatte diese Wirkung auf ihn und der, verhältnismäßig kleine, Mann wusste dennoch nicht, wie er damit umzugehen hatte. Seit der Sache mit Luke waren ihm menschliche Bindungen fremd. Natürlich hatte er hier und da einige bedeutungslose One Night Stands, wieso auch nicht, er war immerhin Gutaussehend, aber für eine tiefe emotionale Bindung hatte das nie gereicht.
 

Eigentlich hatte er vor gehabt sich mit diesen Gedankengängen von dem Geschwafel abzulenken, welches Agent Goodbody ihm, wahllos um die Ohren warf.

Irgendetwas über Cosplays und Rollenspiele, wie er heraus hören konnte.

Cody's Griff um das Lenkrad verkrampft sich.
 

Sie saßen beide im Auto. Soeben war ein neuer Fall rein gekommen.

Als Cody's Handy klingelte, schreckte er kurz zusammen, bevor er ab hob. "Hi.", konnte er Amanda's liebliche Stimme durch die Lautsprecher vernehmen.

"Hi Agent K!", grüßte Goodbody seine Vorgesetzte,was Cody nur dazu brachte die Augen zu Rollen.

"Ignorier Goofy einfach.", bat er seine Partnerin, die an der anderen Leitung kicherte.

"Die Polizei ist bereits vor Ort.", erklärte sie den beiden Männern, "Ihr müsstet auch bald da sein."

"Warte, tracks Du uns?", wollte Cody, ein wenig fassungslos wissen. "Na ich muss doch wissen wo meine Jungs sind.", schmollte die blonde Agentin an der anderen Leitung. "Cool", ließ Leopold von sich hören, "Wir sind Ihre Jungs."

Ein relativ dümmliches Grinsen breitete sich auf dem schmalen, Sommerbesprossten Gesicht des rothaarige Agents aus.

"Nein.", fuhr Cody ihn an, während er, kaum merklich mit den Zähnen knirschte.

"Sie hat ganz sicher nur mich gemeint, Amanda du hast doch nur mich gemeint."

"Ist da jemand eifersüchtig?", lachte sie. "W-Was?", stammelte der breitere der Agents, während ihre Gesprächspartnern weiterhin vor sich hin kicherte. "Was glauben Sie, wie der Fall aussehen wird, Agent B? Wird das Opfer verstümmelt sein? Voll cool sowas!", begann Leopold erneut zu quatschen, was Cody nur wieder komplett in den Wahnsinn trieb.

"Amanda", jammerte er schließlich, "Hol mich bitte aus dieser Hölle hier raus!"

Leises Lachen drang aus dem Telefon, "Ich habe hier bereits mit unserem beleidigten Chef zu tun, dem es sehr schwer fällt sich einzugestehen, dass ich von Anfang an Recht hatte, was Gardener betrifft."
 

Die Blondine, an der anderen Leitung, hörte aber direkt auf zu kichern. "Ihr Seid da.", gab sie bekannt. Cody fuhr das Auto zwischen die parkenden Polizeiwägen. "Gerade kamen neue Informationen rein.", gab Amanda bekannt und an der Art, wie ihre Stimme zitterte konnte Cody bereits erkennen, dass dies nichts Gutes zu bedeuten hatte.

Er trennte die Verbindung zum Lautsprecher, als er den Motor ab stellte und hielt sich das Handy ans Ohr." Amanda, was ist los, rede mit mir!", verlangte er von ihr, als er aus stieg und dem Geschehen immer näher kam.
 

"Es ist-", begann sie, wurde jedoch von ihrem eigenen Schluchzen unterbrochen.

Ohne ein Wort zu sagen drängte sich Cody weiter nach vorne. Fragenden Gesichtern hielt er nur kurz seine FBI Marke vor die Nasen, bevor er weiter lief.
 

Das Bild, welches sich ihm bot, ließ ihn in eine Art Schockstarre verfallen.

"Connor?", fragte er, als er den jungen Mann, in Zivil, erkannte, der sich trauernd an eine andere männliche Person klammerte.

Der Angesprochene schien den Agent gar nicht zu bemerken.
 

Als Amanda, am Telefon, erneut zu sprechen begann, konnte Cody einen Blick auf die Leiche erhaschen.
 

"Cody", drang Amanda's Stimme, in diesem Moment, an sein Ohr, "Es ist Arthur."
 


 


 

-*-
 


 


 


 


 

Connor Dawson war noch nie gut darin gewesen seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Es endete meistens darin, dass er nur sinnlos vor sich hin stammelte oder, im Schlimmsten Fall, seinem Gegenüber einfach seine Meinung mitten ins Gesicht brüllte.
 

Wieso hatte er sich von Arthur dazu überreden lassen?

Nachdem seine Therapien Anzeichen von Erfolg gezeigt hatten, hatte es Connor kaum erwarten können, wieder in den Dienst einzutreten. Er war wie versessen darauf Gardner zu schnappen und Foster zur Strecke zu bringen. Wenn das mal keine Rachegelüste waren, die da in ihm aufkeimten.
 

Allerdings würde aus seinen Plänen so schnell nichts werden, er hatte sein Maximum bereits damit erreicht, dass er jeden Tag zu Joggen begann. Wenn er nun noch Kriminellen hinterher jagen würde, wäre er ein leichtes Opfer.

Demnach wurde er fürs Erste zur Schreibtischarbeit verdonnert. Ähnlich wie Amanda, in der Agency.
 

Seit dem Car-crash-Incident hatten sie erstaunlich viel Kontakt mit den Agenten. Dabei wusste Connor aber nicht, ob dies aus reiner Nettigkeiten geschah und der Absicht eine ernsthafte Bindung zu pflegen oder ob es nur die Schuldgefühle von Agent Born waren.
 

Dies alles war es jedoch nicht, was Connor heute beschäftigen sollte. Es hatte damit angefangen, dass er, auf seinem Weg nachhause, plötzlich ein bekanntes Gesicht, im Regen, hatte stehen sehen.
 

Viele Freunde hatte Connor nie gehabt, war er doch eher der introvertiert Typ. Es fiel ihm auch sichtlich schwer diesen Menschen, in jenem Moment anzusprechen, war er doch sowieso sehr nervös, um ihn herum.
 

Mit seinem aufgespannten Regenschirm bewaffnet, lief Connor auf die Person zu.

"Hey.", grüßte er seinen Engel, der lustlos und mit hängendem Kopf, vor einem Hauseingang saß. Der Regen prasselte auf sein dunkles Haar und tropfte, an den Spitzen, zu Boden. Es war zwar ein warmer Sommerregen, aber dennoch war es dem jungen Polizisten unangenehm seinen ehemaligen Pfleger, so durchnässt, auf der Straße hocken zu sehen.
 

Als der junge Mann zu ihm auf sah und seine dunklen, braunen Augen sich auf ihn richteten, gefrohr Connor sofort an Ort und Stelle und wünschte sich, er hätte ihn doch nicht angesprochen. "Officer Dawson.", grüßte Brian ihn, mit einem freundlichen Lächeln, "Sie habe ich ja seit der Verlegung auf die Normalstation nicht mehr gesehen, wie geht es Ihnen?", wollte der Intensivpfleger wissen. "Äh, g-ganz gut, ich komme gerade von Arbeit.", stammelte der Blauäugig, bevor er sich neben seinem Bekannten, auf dem Boden nieder ließ," Wieso sitzen Sie, mitten auf der Straße, im Regen?", wollte er dann eindringlich wissen.
 

"Ah-", verlegen kratzte Brian sich am Hinterkopf, "Ich habe mich ausgesperrt und meine Mitbewohnerin hat Spätdienst also werde ich wohl noch den ganzen Abend hier sitzen.", gab der Dunkelhaarige kleinlaut zu. Mitleidig hatte Connor seinen Regenschirm über Brian's Kopf gehalten, der ihn nun, verwundert durch die plötzliche Trockenheit, an sah.
 

"Komm doch mit zu uns.", schlug der junge Polizist dem wartenden Pfleger vor. "Ah-", fiel ihm dann auf und nun war Connor es, der verlegen war, "Entschuldige, ich hab jetzt einfach die Du-Karte gezogen."

"Ist nicht schlimm.", winkte Brian ab, "Ich sage sowieso lieber 'du', Officer."

"Äh, Connor.", verbesserte dieser ihn dann. "Richtig, Connor Dawson, der verwunderte Officer.", fiel Brian dann wieder ein und er setzte ein Lächeln auf, dass ihn, wie Connor fand, regelrecht zum Strahlen brachte.
 

Von diesem Tag an hatten sie sich öfter gesehen. Arthur war der Meinung gewesen, dass Connor sich doch endlich aufhören sollte wie ein Wrichei zu benehmen und Brian nach einem richtigen Date fragen sollte. Das Problem war nur, dass der junge Polizist gar nicht wusste, ob Brian überhaupt an Männern interessiert war. Danach hatte er nie explizit gefragt und aus einer Konversation ergeben hatte sich das ebenfalls nicht.
 

Alles, was er wusste, war, dass Brian mit seiner Mitbewohnerin, die ebenfalls im Krankenhaus arbeitete, gut klar kam. Ihr Name war Michelle, eine junge Frau, die jegliche Musik liebte, die sich zwischen Hard Rock und Death Metal bewegte. Ihrem Erscheinungsbild konnte man das aber nicht ansehen. "Wie muss man denn aussehen, um Metal zu hören?", hatte sie ihm an den Kopf geworfen, nachdem sie sich das erste Mal begegnet waren und er soetwas in der Richtung ihr gegenüber erwähnt hatte.
 

Das war tatsächlich eine gute Frage gewesen. Tattoos und Piercings, sowie dunkle, lila gefärbte Haare hatte heutzutage beinahe jeder dritte. So viel zum Thema Klischees.
 

An diesem Tag hatte Connor sich bemüht, Brian nach einem Date zu fragen. Jedoch, musste er zugeben, hatte er seine Frage recht wage gehalten. "Wollen wir einen Kaffee trinken gehen?"

Nun, da er vor seiner und Michelle's Haustür stand, hätte er am Liebsten seinen Kopf dagegen geschlagen.
 

Laute Klänge einer E-Gitarre drangen durch die Tür. Michelle schien, malwieder, alle Regler ihrer Anlage auf gedreht zu haben. Dass die Nachbarn sich da nie beschwerten?
 

Schwungvoll wurde ihm die Tür geöffnet. "Steh' da nicht so blöd rum, komm rein!", wies Brian ihn drauf hin, bevor er ihn am Arm packte und in die Wohnung zog.

"Ähm, wollen wir nicht los?", fragte Connor perplex, als er Brian zu sah, wie er in der Küche verschwand.

"Ich muss die Küche noch aufräumen.", erklärte der Dunkelhaarige genervt, "Michelle streikt. Ihr Freund hat mit ihr schluss gemacht und sie ist der Meinung unter emotionalem Stress kann sie keine Hausarbeiten erledigen."
 

"Oh", war alles, was Connor dazu zu sagen hatte, als er Brian, in die Küche, nach lief.

"Also", setzte letzt genannter fort, "Gibt es einen bestimmten Grund, warum du mich heute zu einem Kaffee einladen möchtest?", säuselte er, während er Connors Hand in seine nahm.

Dies tat er nicht zum ersten Mal. Rot wie eine Tomate war Connor nun, im Gesicht, als er versuchte einen halbwegs sinnvollen Satz zusammen zu stammeln.

"Wir haben- ich- äh - ich meine- uns-"
 

"Connor, rede Klartext!", forderte sein Gegenüber ihn, leicht schmunzelnd, auf. "Ich habe mich in dich verliebt!", schrie Connor ihm, mit zusammemgekniffenen Augen, mitten ins Gesicht, "B-bitte geh'mit mir aus!"

Er hatte gar nicht bemerkt, dass Michelle ihre Musik schlagartig abgestellt hatte. Alles, was er wahr nahm, war, dass Brian plötzlich anfing unfassbar herzlich zu lachen.
 

"W-was ist daran so lustig?", wollte Connor, unbeholfen, wie er war, von ihm wissen. "Das ist lustig, weil ich dachte, dass wir schon längst Dates hatten!", lachte Brian weiter. "Hatten wir?", Connor war nun vollkommen verwirrt.

"Was glaubst du denn was das hier ist-", Brian hob seine Hand und damit auch Connors Hand und deutete auf ihre, ineinander verschränkten, Finger, " - hm?"

"Ich dachte das wäre eine Freundschaftliche Geste!", schrie Connor nun wieder, was Brian nur dazu brachte, noch lauter zu lachen.
 

Als er sich wieder halbwegs eingekriegt hatte, sah er Connor lieb an. "Ist das hier dann auch eine freundschaftliche Geste?", fragte er, als er seine freie Hand an Connors Wange legte und ihn mit der Anderen zu sich heran zog. Mit Erstaunen musste Connor feststellen, dass er soeben geküsst wurde. Sein personifizierter Engel küsste ihn gerade.
 

"Das wurde aber auch Zeit.", flüsterte eine gewisse Mitbewohnerin, hinter ihrer Ecke, bevor sie sich wieder in ihrem Zimmer verkroch. Immerhin einer, der in diesem Haushalt glücklich war.
 

"Glaub' mir.", raunte Brian, nachdem er sich von Connor gelöst hatte, "Meine Freunde küsse ich nicht."

Durch diese Aussage wurde Connor nur wieder unheimlich verlegen und versuchte sein Gesicht mit seiner Hand zu verbergen. "Hör auf, das Ganze war gerade peinlich genug.", forderte er ihn auf, was Brian nur wieder zum Lachen brachte.

"Mein unbeholfener Idiot.", kicherte der Pfleger vor sich hin, als er Connor, der sogleich mit einem "Hey" protestierte, in eine Umarmung zog.
 


 


 

-*-
 


 


 

So glücklich war Connor schon lange nicht mehr gewesen. Eigentlich konnte er sich gar nicht mehr daran erinnern überhaupt schon einmal so glücklich gewesen zu sein.

Mit seinen leiblichen Eltern hatte er gebrochen, dafür hatte er Arthur, an seiner Seite, der ihn bei sich aufgenommen hatte und behandelte wie einen eigenen Sohn. Ihre gemeinsame Arbeit litt darunter auch nicht sondern hatte sich seitdem eher verbessert. Er hatte in Cody und Amanda tatsächlich auch Freunde gefunden, wie es schien. Freunde hatte er schon lange nicht mehr gehabt. Auch mit Michelle verstand er sich wunderbar, sogar an ihrem Musikgeschmack hatte er Gefallen gefunden und wollte sie demnächst auf ein Konzert einer etwas softer angehauchten Numetal- Band begleiten.
 

Dann gab es da Brian. Dieser eine Mensch hatte Connors komplette Welt auf den Kopf gestellt. Wie an beinahe jedem seiner Freien Tage, holte Brian Connor und Arthur auch an diesem Abend von der Arbeit ab.

"Ich hab Hunger!", rief Connor aus und rieb sich, mit Vorfreude, den Bauch. Er wusste, dass sie sich nun gemeinsam einen Ort suchen würden, an dem sie sich ihre Wohlverdiente Feierabend-Mahlzeit beschaffen konnten.

"Worauf habt ihr Lust?", wollte Arthur wissen und sah die beiden jüngeren Männer abwartend an, während sie zum Auto liefen.
 

"Burger!", rief Connor dann, wie ein kleines, vorfreudiges Kind, aus, was Brian dazu brachte, lachend, einen Arm um ihn zu legen.
 

Gemeinsam fuhren sie zur nächst besten Fastfoodkette, um Connors Gier nach fettigen Burgern zu befriedigen.

Als sie aus stiegen, keimte in Arthur allerdings ein ungutes Gefühl auf.

"Geht ruhig schon rein, ich lade euch ein.", schlug Arthur den beiden jüngeren Männern vor. "Was hast du denn jetzt noch vor?", fragte Connor, etwas genervt, als er sah, dass der ältere Lieutenant das Polizeifunk-Gerät aus seiner Diensttasche kramte. "Wir haben Feierabend, erinnerst du dich?"
 

"Ja, ja", wies Arthur ihn ab und machte mit seiner Hand eine abwinkende Bewegung, "Ich muss Gunnor nur kurz kontaktieren."

"Mrs Deckard geht es gut, Arthur.", versuchte sein Partner ihn zu beschwichtigen. Vor Feierabend hatte der Lieutenant die aufgelöste Mrs Deckard in die Obhut seines Kollegen Detective Gunner übergeben.

Die Frau hatte eine verstümmelte Leiche, mitten auf der Straße, in einer Backalley gefunden und machte nun den Anschein als würde sie psychologische Betreuung benötigen. Arthur selbst hatte sich nicht mehr am Tatort eingefunden, dies hatte bereits die nächste Schicht übernommen.
 

"Nein", stritt der Ältere ab, "Es geht es ihr nicht gut. Du hast sie gesehen."

Brian sah zwischen den beiden Polizisten hin und her. "Und außerdem, setzte Arthur fort," Habe ich ein übles Gefühl bei diesem Fall. "
 

Connor seufzte kurz auf. Für seinen Ziehvater gab es nie einen Feierabend, nahm er doch immer ein Wenig seiner Arbeit mit nach Hause.

Aber der junge Beamte wusste, dass er seinen Vorgesetzten auch selten davon abhalten konnte, also setzte er sich in Bewegung. "Na komm, Brian.", forderte er seinen festen Freund auf, "Das kann jetzt noch 'ne Weile dauern."

Und damit liefen die Beiden in Richtung des Fastfoodrestaurants, damit Connor sich endlich seine heißgeliebten Burger gönnen konnte.
 

"Gunner.", sprach Arthur seinen Kollegen an. Dieser kannte den alteingesessenen Polizisten gut genug, um zu wissen, was er nun von ihm hören wollte.

"Mrs Deckard ist vor Kurzem gegangen.", teilte der Detective ihm mit. "Und das Mordopfer?", wollte Lieutenant Johnson, tatsächlich etwas aufgeregt, wissen.

"Tja", konnte er seinen Kollegen, durch die Leitung aufseufzen hören, "Hier fängt es an merkwürdig zu werden."
 

Arthur's Blick richtete sich in die Ferne. Er hörte dem Detective zwar noch aufmerksam zu, jedoch hatte die Gestalt, die sich gerade durch die Straßen bewegte, seinen Blick auf sich gezogen.

"Das Mordopfer war eine Prostituierte. Die Art, wie der Mord verrichtet wurde, passt, vom Muster, Haargenau auf die Back-alley-Morde.", Gunner legte eine Pause ein, "Aber das ist merkwürdig, seitdem Foster entflohen ist, hat er in keiner Stadt zweimal gemordet."

Arthur ließ ein kleines Grummeln von sich hören, als die Gestalt, die er eben noch durch die Gassen hatte Streifen sehen, auf dem Parkplatz stehen blieb und sich um sah. Er antwortete Gunner nun nicht mehr, er fixierte sich auf das Mädchen, vor ihm.
 

Sie trug nichts weiter als ein übergroßes T-Shirt und ein paar Schuhe. Ihre Haare waren, obwohl zu einem Pferdeschwanz gebunden, ziemlich zerzaust. Die Kleine sah einfach, so wie sie dort stand, fehl am Platz aus und dennoch konnte Arthur spüren, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Der Blick, mit dem sie ihre Umgebung scannte, hatte etwas irres an sich.
 

"Hey, Kleine!", sprach er sie an. Wenn eine junge Dame, in diesem Aufzug, alleine durch die Straßen lief, konnte er das ja nicht einfach ignorieren. Aufgrund des schlechten Bauchgefühls, das in ihm aufkeimten, ließ er Gunner jedoch weiterhin über Funk mithören.
 

Die blauen Augen, des blonden Mädchens, blitzten bestialisch auf, als sie sich zu ihm umdrehte. Dem gestandenen Polizisten entwich jedoch jeder seiner Gesichtszüge, als er erkennen konnte, wen er da vor sich hatte.

Es war kein kleines Mädchen, es war die junge Frau, Rachel Gardner, die - gemeinsam mit dem Serienmörder Isaac Foster- zurzeit zu den Meistgesuchten Straftätern des gesamten Staates gehörte.
 

Er konnte es kaum fassen. War das wirklich die Gesuchte, auf die das FBI es, bereits seit einigen Monaten, abgesehen hatte? Sie war allein, ohne Foster. Schutzlos ausgeliefert, hätte er beinahe gesagt, aber dann war ihm erneut in den Sinn gekommen, dass diese zierliche Person es gewesen war, die eine gesamte Polizeiflotte und das FBI außer Gefecht gesetzt- und einige von ihnen lebensbedrohlich verletzt hatte.
 

Die Blonde hatte allerdings keine Ahnung, wer dort vor ihr stand, und so wandte sie sich wieder zum Gehen, bis der Beamte ihren Namen rief.
 

Detective Gunner, der weiterhin alles, an der anderen Leitung, mitverfolgte, wollte seinen Ohren kaum trauen.

Rachel Gardner?

"Keinen Schritt weiter!", forderte der Lieutenant sie auf, als er seine Waffe zog und auf sie richtete.
 

Auch wenn er zur Zeit nicht im Dienst war, erschien es ihm als seine Pflicht sie hier, auf der Stelle, fest zu nehmen.

Als die Gesuchte sich aber dennoch desinteressiert umdrehte, feuerte der Polizist einen Schuss ab. Diesem wich die junge Frau in einer, fast schon unmenschlich, schnellen Bewegung aus und zog genauso zügig ihre eigene Waffe, aus dem Rucksack, den sie um ihren Schultern trug.

Das lange, zerzauste, blonde Haar fiel ihr dabei ins Gesicht und verdeckt fast ihre Augen.

"Rachel Gardner", sprach Arthur unbeirrt, "Legen Sie die Waffe nieder und ergeben Sie sich, ich bin von der Polizei!"

"Ich warne Sie, Opa.", erwiedertr Gardner jedoch, mit eiskalter, emotionsloser Stimme, "einen Schritt weiter und ich schieße!"
 

Die Stimme seines Gegenübers erschien ihm in diesem Moment kälter, als die Eiskönigin, höchstpersönlich und ein unangenehmer Schauer machte sich auf seiner Haut breit.

Jedoch wollte er sich davon nicht beirren lassen. Mit Bedacht trat er auf sie zu, jedoch wich sie ihm gekonnt aus und machte ihre Drohung war, als sie treffsicher auf seinen Oberschenkel schoss.
 

Hätte sie ihn töten wollen, hätte sie dies warscheinlich getan. Es schien als wollte sie ihn, im Moment, einfach nur lahmlegen, sodass er ihr nicht folgen konnte.

Jedoch hatte Arthur, in seinem Leben schon schlimmere Verletzungen erfahren. Also biss er die Zähne zusammen und folgte der Blondine humpelnd.
 

Obwohl sie schneller war, hatte sie nicht besonders viel Ausdauer und so sank sie, nach einigen Metern, bereits auf ihre Knie und schnappte nach Luft.

Arthur ergriff seine Chance und schnappte sich die Gesuchte, solange er die Gelegenheit dazu hatte.

Er hatte die Rechnung jedoch ohne Foster gemacht, der soeben am anderen Ende, der kleinen Seitenstraße aufgetaucht war. Ein zufriedenes, selbstsicher Grinsen auf den Lippen.
 

-*-
 

"OK, das musst du jetzt aber gehört haben!", wies Connor seinen Freund auf das Geräusch hin, das er eben wahrgenommen hatte. "Es hat halt einmal kurz geknallt.", versuchte Brian dies ab zu tun, als er das Essen in Empfang nahm.

"Nein, das war bereits das zweite Mal.", versicherte Connor ihm, "Es klang, wie ein Schuss."

Der Junge Polizist drehte seinen Kopf in Richtung der Fenster. Als er das Auto, auf dem Parkplatz stehen sah, blinzelte er kurz. "Brian, Arthur ist weg!", rief Connor panisch und seine Beine trugen ihn bereits nach draußen, während der Angesprochene einfach stehen gelassen wurde und ein heiseres "Was?" hervor presste.
 

Das Auto war nicht abgeschlossen, die offene Beifahrertür lud ein, das Auto einfach zu klauen. Auf dem Dach konnte Connor das Funkgerät erkennen.

"Gunner?", fragte er, in das Gerät hinein.

"Dawson? Dawson, sind Sie das?", könnte er den Detective hören. "Ja, ich bins."

"Wo ist Arthur, ist er wohlauf?", hörte er den älteren Polizisten fragen. "Nein, ich hatte gehofft das könnten Sie mir beantworten.", gab Connor zu und sah sich suchend nach seinem Kollegen um.

"Rachel Gardner.", konnte er die Stimme des Detectives hören. "Was?"

Nun war auch Brian zu ihm getreten und sah ihn neugierig und besorgt zugleich an.

"Gardner soll plötzlich aufgetaucht sein, dann sind Schüsse gefallen."
 

Connors Gehirn brauchte einige Minuten, um das eben gehörte zu verarbeiten.

Seine Augen scannten den Boden nach Spuren ab. Wenn das vorhin tatsächlich Schüsse waren, dann musste man doch irgendwo einen Hinweis finden, wie zum Beispiel...
 

... Blut.
 

Es war Blut auf dem Asphalt verteilt. Wie eine Spur zog es sich in eine kleine Seitenstraße.

Sofort ließ Connor alles stehen und liegen, um die dunkelroten Tropfen zu verfolgen.
 

"Connor!" , hörte er Brian seinen Namen rufen, jedoch hielt er nicht inne, er lief einfach weiter, rannte beinahe.

Er musste es wissen.

"Arthur!",rief er seinen Namen, als er eine Gestalt am Boden sah. Als er näher trat konnte er die Wunden sehen, die ihm zugefügt wurden.
 

Sein gesamter Brustkorb klafft auf und Blut lief in strömen aus diesem heraus. Es war unverkennbar, dass der Mann bereits tot war.

"Nein.", hauchte Connor dieses eine Wort, in die untergehenden Abendsonne und ließ sich auf die Knie sinken.

Hätte er auf gesehen wären ihm warscheinlich die beiden Gestalten aufgefallen, die in die schützenden Schatten der Backalley verschwanden.
 

Er bekam kaum mit, wie Brian telefonierte. Connor hatte sich auf dem Boden nieder gelassen und Arthur in seine Arme gezogen. Ganz fest hielt er seinen Vorgesetzten. Nein, nicht länger nur ein Vorgesetzter oder Kollege. Dieser Mann hatte ihm ein Dach über dem Kopf geschenkt, als seine Eltern ihn vor die Tür setzten. Er hatte ihm elterliche Fürsorge und Liebe geschenkt als seine Eltern das von ihm nahmen. Er hatte ihm ein neues Leben und Freude geschenkt, als er nichts besaß.

Es war nicht das Blut eines einfachen Kollegen, das seine Jacke benetzte, es war das Blut eines Freundes, eines Familienmitglieds, eines Vaters.
 

Connor konnte nun gar nicht mehr anders. Er ließ einen Markerschütternden Schrei von sich hören, als Tränen, wie Niagarafälle, sich einen Weg über sein Gesicht suchten.
 

Dass seine diensthabenden Kollegen und Rettungssanitäter antraten, bemerkte der junge Mann gar nicht. Verzweifelt versuchten alle Anwesenden ihn dazu zu bringen Arthur los zu lassen, doch Connor schrie und wehrte sich, als sie ihn ihm wegnehmen wollten. Brian's Hände waren es, die ihn erst wieder zur Vernunft brachten. "Connor!", schrie er verzweifelt den Namen seines Liebsten, während seine Finger sich an seine Wangen legten. "Er ist tot!", versuchte der Braunäugige seinen Freund auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen.
 

Schockierte blaue Augen sahen ihn tränenerfüllt an, als Connors Kollegin, Detective Hudson, versuchte seine klammen Finger von der Leiche zu lösen. "Lass gut sein, Dawson.", redete sie, mit einer sanften, mütterlichen Stimme, auf ihn ein, "Er ist nun nicht mehr bei uns."
 

Als die Frau mittleren Alters es endlich geschafft hatte den Toten in ihre Obhut zu nehmen, begann Connor sich komplett leer zu fühlen. Nichts war mehr da, was er halten konnte, was ihn halten konnte und so begann er erneut qualvoll zu Schreien.

" Shht.", machte Brian und zog ihn in seine Arme. Verzweifelt griff Connor sich in den Stoff seines Pullovers, als er den Kopf an Brian's Schulter sinken ließ und einfach nur weinte, als die Realität auf ihn einprasselte.

"Ich bin da.", flüsterte Brian ihm zu, während er durch sein dunkles Haar Strich, "Ich bin bei dir."
 

So tröstend die Absicht dieser Worte auch waren, zeigten sie Connor nunmehr die Realität, wie sie war. Kalt, hart und brutal. Arthur war weg, er würde nicht wieder zurück kommen und das war alleine die Schuld von Gardner und Foster.
 

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And who is gonna save you

When I'm gone?

And who'll watch over you
 

Watch over you-Alter bridge

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I'll Spill My Heart For You

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As years go by

I race the clock with you

But if you died right now

You know that I'd die to

I'd die too

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In der dunkelsten der dunklen Gassen, direkt neben einem Bordell, stand eine junge Frau mit langen, blonden Haaren, die sie sich zu einem Zopf gebunden hatte. Einige ihrer vorderen Haarsträhnen waren aus diesem heraus gefallen und umspielten nun, im warmen Abendwind, ihr blasses Gesicht.

Ihre Augen waren geschlossen, als sie sich an die steinerne Wand lehnte. Es war untypisch für diese junge Frau aber heute trug sie ein eng anliegendes, schwarzesTop, das ihr Dekolleté frei legte, begleitet von einem eher kurzen, ebenfalls schwarzen Rock. Normalerweise bevorzugte sie eher weniger Körperbetonte Sachen, aber sie hatte es als notwendig empfunden sich heute so zu kleiden. Das einzig Farbige waren ihre roten Chucks, die ihre Füße bedeckten und ihre blauen Augen, die sie nun, relativ gelangweilt öffnete. Mit nichtssagendem Blick scannte sie ihre Umgebung ab.

Ein und aus gingen die Männer im Bordell und Rachel konnte in diesem Moment nicht anders, als etwas die Nase zu rümpfen.

Nein, diese Männer entsprachen alle nicht ihren Ansprüchen. Einfache Lustmolche, die sich ihren Spaß gönnen wollten reichten ihr nicht. Sie hatte es auf eine ganz bestimmte Sorte Mann abgesehen.
 

Resigniert ließ sie ihren Kopf wieder hängen. Das würde heute warscheinlich nichts mehr werden.

Sie und Zack waren wirklich knapp bei Kasse. Es hatte sich heraus gestellt, dass der Polizist, den sie ermordet hatten Rachel wohl erkannt hatte und seinen Kollegen alarmiert haben musste. Zumindest war dies davon abzuleiten, dass die Medien darüber berichteten, dass sie diesen Mann umgebracht haben sollte. Na klar, Zack hatte ja auch niemand gesehen!

Wenn diese Idioten nur ein wenig darüber nachdenken würden, dann würden sie erkennen, dass dieses Muster eher auf Zack passte als auf sie. Leuten den Brustkorb komplett aufzureißen war nicht ihr Stil.

Sie tötete nicht zum Vergnügen, so wie Zack, sie tötete aus Eigennutz, Selbstverteidigung oder in ihrem Psychotischen Wahn.
 

Dieser Aufruhr hatte jedoch dazu geführt, dass sie Hals über Kopf die Stadt verlassen mussten. Die Möglichkeit sich Geld zu beschaffen hatten sie also nicht mehr. Ihre Nächte hatten sie bisher in einem geklauten Auto verbracht, welches sie noch vom Motel hatten mitgehen lassen. Aber Ray war es satt. Sie hatte Rückenschmerzen. Sie brauchte malwieder ein Bett, auch wenn es noch so schäbig war.
 

"Hey Kleine!", konnte sie eine männliche Stimme wahrnehmen, die sie aus ihren Gedanken riss. Mit einem abschätzenden Blick beugte Rachel diesen Mann. Er war relativ groß und etwas dicklich, vermutlich mittleren Alters. Er trug schicke Buisnessschuhe, eine einfache, dunkle Jeans, in die er ein blau gestreiftes Hemd gesteckt hatte und eine Jacke die er, vermutlich aufgrund der warmen Sommernacht, über seine Schulter gehangen hatte.

Eine sehr teuer aussehende Uhr schmückte sein Handgelenk.

Perfekt.
 

"Was macht denn so ein junges Mädchen hier, alleine?", wollte er wissen. Manche hätten vielleicht gesagt, dass seine Stimme besorgt klang, jedoch konnte Ray die Wollust quasi aus seinem Mund triefen sehen, als wäre er ein sabbernder Hund.

"Kommt ganz darauf an.", gab Rachel ihm als Antwort und versuchte den verführerischsten Blick aufzusetzen, den sie drauf hatte . Das war jedoch nicht so einfach.
 

Der Mann lachte leise vor sich hin. "Na du bist mir ja eine!"

Er hob eine Hand, um seine gnubbligen Finger von ihrer Schläfe über ihre Wange wandern zu lassen.

"Hübsch bist du ja.", gurrte er. Rays Haut sträubt sich gegen diese Berührung. Eine Ekelgänsehaut fuhr über ihren gesamten Körper, jedoch ließ sie sich, in ihrer Mimik, davon nichts anmerken.
 

"Bist du neu?", fragte er, mit einem Nicken auf das Bordell. "Oh nein, ich gehöre nicht zu denen.", erwiderte sie, "Ich bin hier um-", kurz überlegte sie, wie sie ihre Worde am besten Formen sollte, "- sagen wir um die Konkurrenz auszusehen."

'Wohl eher um dich abzustechen'
 

"OK Kleines.", gurrte der Mann und seine Hand wanderte zu ihrem Dekolleté, über das er mit einem Finger fuhr. Empört schlug Ray seine Hand beiseite. "Doch nicht hier!", fauchte sie ihn an, "Komm mit.", forderte sie ihn auf und verschwand in der dunklen Nebengasse.
 

Lüstern, wie der Kerl war, folgte er ihr. Ausdruckslos lief Ray voran und führte den Mann immer weiter in die Gosse hinein. "Wir sollten jetzt aber langsam mal weit genug weg sein.", meinte der Mann ungeduldig. Er wurde Misstrauisch, das war nicht gut. "Ich habe meinen ganz persönlichen... Spot.", gab sie ihm als Antwort. Doch der Mann war wirklich, wirklich ungeduldig.
 

Frustriert schnappte er Ray am Arm und drückte sie gegen die nächst beste Wand. "Ich will aber nicht mehr laufen.", knurrte er sie an. Als Ray Anstalten machte sich zu wehren, fixierte der Mann ihre Beine jeweils mit seinen und hielt ihre Hände fest.
 

Früher hätte sie es vielleicht über sich ergen lassen, dass er nun begann ihren Hals begierig zu küssen, doch sie wollte das nicht. Nein, das wollte sie überhaupt nicht.

Sie begann zu strampeln und sich zu wehren.

"Halt still, Schlampe und mach deinen Job.", knurrte er sie an.

Das versuchte sie doch, sie versuchte hier nur ihren Job zu machen, aber das gehörte ganz sicher nicht dazu.
 

Alles Wehren half aber nichts, dieser Mann war um einiges stärker als sie. Hätte sie ihre Beine frei bewegen können, hätte sie ihm kräftig in seine Kronjuwelen getreten und ihn anschließend erschossen.

Aber nun war ihre einzige Chance, dass Zack auftauchte und und diesen Mistkerl zur Strecke brachte, obwohl das hier nicht der vereinbarte Treffpunkt war.
 

Ein klägliches Wimmer drang aus Rays Lippen, als der Typ Anstalten machte unter ihren Rock zu fassen. Ihren Busen beknetete er bereits ausgiebig.
 

Ein Ruck ging durch beide Körper, als der Mann plötzlich von ihr weg gezerrt wurde.

Kraftlos ließ Ray sich einfach auf den Boden sinken, ihre Beine wollten sie einfach nicht mehr tragen.

Als sie auf sah, konnte sie sich ein emotionsloses Lächeln nicht verkneifen. "Zack.", seufzte sie erleichtert auf, als sie erkennen konnte wer den widerlichen Dreckssack von ihr gezogen hatte.
 

Zack hatte den Mann am Hals gepackt und drückte ihn nun an die gegenüberliegende Wand. "D-du bist-", stammelte der Mann fassungslos, als er den Mörder, vor ihm, erkannte."Isaac Foster."

"Oh", knurrte Zack aus tiefster Kehle und packte etwas fester zu, "Da haben wir aber ein ganz schlaues Köpfchen."

Er legte die Klinge seiner großen Sense an die Kehle des Mannes,während der Griff, um seinen Hals sich verstärkte. "Genau der bin ich", knurrte er ihn weiter an und fixierte ihn dabei mit seinen ungleichen Augen. "Und du-", fuhr er fort, "Hast gerade mein Mädchen angefasst."

"Aber sie h-hat Doch-, wollte der Man erwidern, doch Zack stoppte seine Worte, indem er ihm seine kalte Sense an den Mund legte." Sshh, shh, shhh", flüsterte er, "Fass sie nicht an, sprich sie nicht an, sieh sie nochnichteinmal an! Hast du das kapiert? "

Ein zögerliches Nicken kam von Seiten des Mannes, "OK, ich sag dir jetzt, wie das hier abläuft.", fuhr Zack weiter fort.

Der Mann musste schwer schlucken, als Zack die Klinge über seine Wange gleiten ließ und dabei einen sauberen Schnitt erzeugte.
 

"Ich gebe dir nun Zeit um weg zu laufen und du, 'mein Freund' wirst rennen und um dein Leben flehen."

Mit diesen Worten ließ der Mörder sein Opfer unsanft los und schubst ihn zu Boden, bevor er einen Fuß auf seinen Brustkorb stellte.

"I-Ich dachte ich dürfte weglaufen!", schrie der Mann panisch auf.

"Oops.", sagte Zack düster, als er sich über den Mann beugte. Normalerweise hätte er vielleicht gegrinst, wenn nicht sogar schallend gelacht, doch nicht so heute.
 

Dieser Mistkerl hatte es immerhin gewagt seine Ray anzufassen. Das würde er ihm hier, auf der Stelle büßen. "Hab mich wohl anders entschieden.", grollte seine finstere Stimme aus ihm heraus. Die Sense hielt er dem Mann wieder unter die Kehle. "Du bist die drei Sekunden nicht wer.", spuckte er verächtlich aus, bevor er ihn enthauptete.
 

Jedoch reichte dem Mörder das nicht. Immer und immer wieder stapfte er mit seiner Sense auf den Leichnam, sodass das Blut spritzte. "Was hattest du mit Ray vor, 'eh?", knurrte er verächtlich, als er immer weiter durch das Fleisch hackte, "Antworte mir du perverser Sack!", schrie er die Leiche an. Rasend vor Wut Schlitze er den Körper von oben bis unten, und wieder zurück, auf. Wütende Laute und Schreie drangen aus seiner Kehle, als er dies tat.
 

Das sorgte dafür, dass Ray sich aus ihrer Schockstarre zu lösen schien. Mit wackeligen Beinen stand sie auf und lief auf den Mörder zu, der immer noch ein Geständnis aus einer Leiche heraus prügeln wollte.

"Zack.", sprach sie ihn leise an, dann etwas lauter, "Zack!"

Doch egal, wie oft sie seinen Namen rief, er war zu sehr in seiner Wut gefangen, alsdass er sie hätte bemerken können.

"Zack, hör auf, er ist tot!", schrie sie ihn an und packte ihn am Arm. Diese Geste brachte ihn letztendlich doch dazu herum zu wirbeln. Nun hatte er aber sie, mit seinem vor Wut brennenden Blick fixiert.

"Und du?", knurrte er, "Du solltest dich doch nicht angrapschen lassen!"

"Tut mir leid", brachte Ray dann kleinlaut hervor.  Ein angewiedertes "Tch" war die Antwort, bevor Zack sich schließlich doch zu beruhigen schien. "Geht's dir gut?", fragte er und sah sie von oben bis unten an. "J-Ja. Ich denke schon.", stammelte sie ihm eine Antwort zusammen, bevor Zack seine Hand mit einem Seufzer auf ihren Haarschoof sinken ließ und ihre Mähne einmal durch wuschelte. "Zieh dir was an.", verlangte er, als er seinen Blick von ihr abwandte und ihr kurz darauf seine Jacke hin schmiss.

Wer wusste schon, was sie noch so für Typen anlockte, wenn sie weiterhin so rum lief.

Das war das erste Mal, dass es so ausgeartet war. Sonst hatte ihre Masche immer gezogen. Ray lockte die Opfer an und Zack Schlitze sie auf, sodass Rachel ihnen schließlich ihr Hab und Gut abnehmen konnte. Das war es, was sie schon seit Jahren taten.
 

Nur heute war dieser Dreckssack ihnen zuvor gekommen. Während Ray sich über den Leichnam beugte und ihm all seine Wertsachen ab nahm, verstärkte Zack den Griff um seine Sense und wandte sich ab.

Am liebsten hätte er diesen Typen wiederbelebt, nur um ihn erneut zu töten. Und dann wieder von vorne, immer und immer wieder! Dieser widerliche, dreckige, verfic-

"Zack?, ertönte dann Rays Stimme hinter ihm, was ihn dazu brachte, über seine Schulter, zu ihr rüber zu sehen.

" Ich habe alles.",verkundete die junge Frau und hielt ihm triumphierend das, mit Blut beschmierte- aber sehr prall gefüllte, Portemonnaie vor.
 

" Na super, dann lass uns zusehen, dass wir aus dieser stinkenden Gosse verschwinden." Und mit diesen Worten lief er auch schon vor.
 

Den gesamten Weg redeten sie nicht. Zack war viel zu sehr damit beschäftigt sich vor zu stellen, wie er diesen reichen Mistkerl immer und immer wieder aufs neue tötete. In jeder Vorstellung ließ er sich neue, grausame Methoden einfallen. Auch wenn er sich nicht sicher war, woher er einen ausgehungerten Hai oder eine Guillotine bekommen sollte, hielt es seinen Kopf nicht davon ab frei zu drehen.

Jedoch beruhigten ihn diese Mordgedanken keineswegs, sie machten ihn nur noch wütender.
 

Ihr geklautes Auto war dieses Mal ein, etwas herunter gekommener, Van. Er sah von außen zwar recht schäbig aus, war von innen aber eigentlich sehr gemütlich. Vom äußeren Erschrinungsbild her erschien es zumindest nicht verdächtig, wenn dieses Fahrzeug mitten im Wald aufgefunden würde. Man könnte glauben, es wurde dort einfach abgestellt.
 

Nachdem Ray, nach einigen Tagen bereits Rückenschmerzen bekam, hatte sie darauf bestanden die hintere Fläche mit einer Matratze auszupolstern.

Auch wenn diese nicht besonders dick war, wurde es dadurch doch zumindest ein wenig bequemer.

Rachel schob die große, hintere Schiebetür des grauen Van's auf und hüpfte hinein.

Kaum war sie drinnen, ließ sie sich auf die Matratze plumpsen und zog Zacks Jacke etwas mehr um ihren Körper. Das Kleidungsstück war ihr zwar eindeutig zu groß, aber sie fand es unglaublich bequem. Vorallem, da ihre derzeitige Kleidung gerade mal das Nötigste verdeckte.
 

Brummend setzte Zack sich auf die Schwelle der geöffneten Tür, mit dem Rücken zu Ray und sah mit seinen glühenden Augen hinaus, in die Nacht. Es war ihm unerklärlich.

Nichts beruhigte sein Gemüt. Weder die Vorstellung des immer wiederkehrenden Todes noch die Tatsache, dass dieser Mensch tatsächlich durch seine Hand gestorben war. Dieser süffisant grinsende, perverse Sack!
 

"Zack?", sprach Ray ihn vorsichtig an. Sie wusste nicht so ganz, was sie von dieser Situation oder von seinem derzeitig geistigen Zustand halten sollte. Er war abwesend.

"Bist du sauer auf mich, Zack?", wollte sie leise wissen. Sie hatte einen Fehler gemacht, das wusste sie. Es war ihre Schuld, dass das Opfer nicht bis zum vereinbarten Treffpunkt kam. Hätte sie sich nur zu Wehr setzen können, hätte sie rechtzeitig bemerkt, was der Mann vor hatte, dann wäre es nicht so weit gekommen.
 

"Tch", machte der Mann, an der Autotür verächtlich,"Und ob ich sauer bin!" Seine Stimme bebte regelrecht, als er zu sprechen begann. Etwas mulmig zumute, setzte Ray sich, in ihrer Matratze, auf. "Es tut mir leid!", rief Rachel aus, was Zack dazu brachte, erstaunt, über seine Schulter, nach hinten, zu sehen. Sie schlang ihre Arme um seine Mitte und drückte ihr Gesicht in seinen bandgierten Rücken. Zack konnte spüren, wie sie zitterte. "Ist dir immer noch kalt?", fragte er, nun wieder etwas sanfter, als er seine Hände auf ihre legte. "Nein.", piepste sie, hinter ihm. "Es ist meine Schuld."
 

"Eh?", machte Zack, nun anscheinend wieder wütend. "Oi, Ray!" Er drehte sich ruckartig um und zwang sie somit, ihre Arme,  um seinen Körper, zu lösen. "Nichts von alledem ist deine verdammte Schuld!", schrie er, beinahe außer sich. Er packte sie and en Handgelenken und starrte ihr regelrecht in die Augen. "Du kannst doch nichts dafür, dass dieser schmierige Sack seine Finger nicht bei sich behalten kann! Wenn du irgendjemandem die Schuld geben willst, dann doch wohl mir!"
 

"Dir?", fragte Ray, nun ischtlich verwirrt, "Wieso solltest du denn die Schuld tragen?"
 

Frustriert knirschte der Mann mit den Zähnen.  "Du kapierst es nicht!", brummte er, bevor er sie wieder los ließ und sich erneut mit dem Rücken zu ihr wandte. Er machte Anstalten, aus dem Auto zu steigen, als Ray ihn erneut frest hielt. "Nein!", rief sie und packte seinen Arm, "Ich verstehe es nicht.", wiederholte sie seine Worte, etwas ruhiger, als eben, "Aber wie könnte ich auch, wenn du mir, schon wieder, nicht sagst, was los ist?"
 

Flehende, blaue Augen sahen in seine Ungleichen. "Argh!", ließ der Mörder einen frustrierten Laut von sich, als er sich zurück fallen ließ und sich abermals zu der Blonden drehte. Ein genuscheltes "Verdammt" kam ihm noch über die Lippen, bevor er das Mädchen zu sich heran zog und sie innnig und leidenschaftlich küsste. Rachel wusste nicht, wie ihr geschah, aber so schien es zwischen ihnen nur zu passieren. Sie konnte seine Gefühle nicht verstehen und anstelle einer Antwort schenkte er ihr nur noch mehr Wirre Signale, die sie zu entschlüsseln vermochte.
 

"Hör zu.", verlangte er von ihr, als er sich einige Zentimeter von ihr gelöst hatte, "Du gehörst mir, Ray.", stellte er abermals seine Besitzansprüche, an ihr, klar, "Und da ist es meine Aufgabe dich vor solchen Typen zu beschützen, sodass du nie, nie wieder-", er stockte und suchte ihren Blick. Einen Blick, den er nur selten ergründen konnte, in diesem endlos, tiefen Ozean aus Blau.
 

"Nie wieder- Ray.", versuchte er es erneut, "Und beinahe hätte ich es zugelassen." Sprachlos erwiederte die Blondine seinen  eisernen Blick und hielt diesem stand. Grummelnd ließ er sie nun endgültig los, bevor er sich wieder in Richtung Tür bewegte. "Ich habe verkackt!", ließ er von sich und stieg aus dem Auto. Genüsslich streckte er seine Arme in die Luft und dehnte sich ein Mal zu allen Seiten "Also ist nichts davon deine Schuld.", versuchte er ihn nocheinmal zu erklären, "Und ich bin auch nicht auf dich wütend.", klärte er sie auf, während er sich seine Seinse schnappte, die an dem Van lehnte. "Sondern auf mich.", fuhr er fort, als er den Griff seiner Sense auf seiner Schulter ablegte. "Auf mich und diesen wiederlichen Dreckssack.", grummelte er leise vor sich hin, bevor er sich umdrehte und Anstatlten macht wieder in Richtung der Stadt zu verschwinden.
 

"Warte!", versuchte Rachel ihn aufzuhalten, "Wo willst du in?"
 

"Ich muss Dampf ablassen!", rief er ihr im Gehen zu, bevor er, kaum hörbar, in sich hinein murmelte: "Wenn mich dieser eine nicht runter bringt, dann muss ich halt noch mehr abmurksen."
 

Nichtssagend blickte Rachel ihm, eine ganze Weile, hinterher, bis er verschwunden war.
 


 


 

-*-
 


 

"DREI!"
 

Das war die letzte Zahl, die Zack nannte, bevor er seinem Opfer hinterher hechtete, es durch die Gossen, die Unterwelt der Kleinkriminellen, jagte. Er hatte sich nicht einfach irgendwelche, blöd vor sich hin grinsenden, selbstgefälligen Opfer ausgesucht. Er hatte versucht ebenso schmierige Typen zu finden, wie jener, der es gewagt hatte seine Ray zu betatschen.
 

Es waren nun bereits fünf, die er aufgespürt hatte, doch er verspürte immer noch kein befriedigendes, befreiendes Gefühl. Nicht dieses Mal. So langsam trieb es ihn in den Wahnsinn. Nichts half, nichts konnte ihn beruhigen. Es war als hätte Rachel sein Herz, sienen Verstand, sein Wesen komplett eingenommen und bis zu dem Tage, an dem er ruhe, würde er alles für sie geben. Er hasste sich. Er hasste sich selbst so sehr!
 

Er war abscheulich, ein abscheuliches, wiederliches Monster! Er hatte eine Aufgabe, eine einzige Aufgabe! Alles, was er zu tun hatte, war seine Ray vor allem Unheil zu bewahren und nichteinmal das konnte er einhalten.
 

Wie kam es eigentlich dazu, dass das Versprechen , sie zu töten, zu einem Schwur wurde ihr Leben zu schützen?
 

Frustriert hackte der Mörder seine Mordwaffe in den leblosen Körper des Menschen, den er gerade kaltblütig umgelegt hatte.

Egal was er nun tat, nichts würde seinen Gemütszustand besänftigen können.
 

"Hey, hast du mal die Nachrichten gesehen?", konnte er auf ein Mal eine Stimme aus machen. Es war ein Gespräch, das auf der etwas belebteren Straße von Statten ging.

"Ja, die Geisel von diesem Foster soll ihm wohl verfallen sein, wie son Stockholm Syndrom.", er spritzte seine Ohren, wie ein aufmerksamer Luchs.

"Sieht ja gar nicht schlecht aus die Kleine."

"Die soll ein richtiger Psycho sein, ne ganze Polizeiflotte hat sie außer Gefecht gesetzt."

Einer der Männer, die sich soeben unterhielten pfiff anerkennend. Zack konnte hören wie Sich ihm Schritte näherten. Sie gehörten definitiv zu den beiden Personen, die dieses Gespräch führten.

"Man solle sich vor einer jungen, blonden Frau, in dunklen Gassen in Acht nehmen.", mahnte die erste Stimme,als sie in eben solch eine Gasse einbogen. "Die Bullen vermuten da 'ne Masche hinter. Wenn du ihr folgst, kommt der Mörder Isaac Foster und tötet dich." Obwohl dies der Wahrheit entsprang, schien diese Person es für einen Schlechten Witz zu halten und lachte, "Auch wenn sie dir- du weißt schon- ihre' Dienste' anbietet, dürftest du ihr auf keinen Fall folgen."

"Ich würde Ihre Dienste trotzdem in Anspruch nehmen.", lachte eine zweite Stimme.
 

Zacks Blut begann zu kochen. Redeten Die etwa über Ray, über seine Ray?

Noch mehr solcher Penner also! In Momenten, wie solchen wünschte er sich die Guillotine, aus seinen Tag - Phantasien, zurück.
 

"Also willst du drauf gehen?", scherzte der Erste Mann wieder. "Naja, es wäre ein sehr glücklicher Tod.", lachten sie wieder.
 

Oh, dieses Lachen. Dieses süffisante, ekelhaft perverse Lachen.
 

Zack konnte seine Impulse nun kaum noch zurück halten. Mit einem Schmatzen des Fleisches, der Leiche, zog er seine Klinge aus dem Toten Körper.

Diese zwei Witzbilde würden sicherlich bald um die Ecke treten. Oh, wie sie ihr blues Wunder erleben würden!
 

"Du stehst also auf Psycho- Bräute.", könnte er einer der Stimmen wieder Witzeln hören.
 

Er begann langsam, die Alley, nach vorne zu laufen und Schliff seine Sense dabei hinter sich her. Das klirrende Geräusch von schleifendem Metall auf Asphalt war wahrzunehmen.
 

" Hörst du das? ", flüsterte einer von ihnen. "Was ist das?"
 

"Eins, Zwei", begann Zack zu zählen und setzte dabei in eine Art Sing-Sang ein. Sein Verstand hatte sich nun komplett verabschiedet, alles, was er nun noch benutzte, waren seine Sinne. Er war das Raubtier und er hatte soeben seine Beute aufgespürt.

"-Zacky kommt vorbei.", setzte er seinen Sing-Sang weiter fort. Es war ein Lied, welches er einst in einem der Horrorfilme aufgeschnappt hatte, die der Alte, im Heim, früher so gerne geguckt hatte. Er erinnerte sich jedoch kaum an den Text. "Drei, Vier, er Schlitz euch auf, gleich hier."

Aber seinen eigenen Text fand er sowieso um einiges kreativer.
 

"Alter, woher kommt das?, rief einer der Stimmen panisch.

" Fünf, Sechs, bis dass das Blut so kleckst."
 

Nun bog er um die Ecke und stand seinen zwei ausgekundschafteten Beutetieren direkt gegenüber." Aahhh., machte er, als hätte er soeben die größte Entdeckung des Jahrhunderts gemacht. Sein bernsteinfarbenes Auge leuchtete in der Dunkelheit. Die Beute schien in eine Art Schockstarre verfallen zu sein, was den Jäger nur dazu brachte in schnallendes Gelächter auszubrechen.

"Ihr zwei Wichte.",lachte er, als er die beiden Gestalten vor sich erblickte, "Ihr wart es also, die so abscheulich über meine Ray geredet haben!"
 

"D-deine Ray?", brachte einer von ihnen gerade mal heraus. Zack konnte ihn als die Stimme Nummer Eins entziffern.

Anstelle einer Antwort schenkte er ihm ein unsagbar irres Lachen, welches durch die Gassen drang.

Mit einem verstärkten Griff um seine Sense trat er näher an die Beiden heran.

Der Schock und die Angst stand ihnen bustäblich ins Gesicht geschrieben, was Isaac nur dazu brachte noch lauter und noch irrer zu lachen.

"Oh", gröhlte er, bevor er seine Stimme senkte und seiner Beute entgegen knurrte, "Das wird ein Spaß."
 


 

-*-
 


 

Von den beiden Ekelpaketen hatte Zack kaum etwas übrig gelassen. Hätte er Ray bei sich gehabt, hätte er sie die beiden grotesk zusammen schnüren lassen, damit sie ein genauso ekelerregendes Bild Abgaben, wie sie für ihn darstellten.

So lagen all ihre Körperteile nur unnütz verstreut auf der Straße herum. Der nächste Passant würde an diesem Anblick warscheinlich psychisch zu Grunde gehen.
 

Zack verspürte beinahe nie soetwas wie Erschöpung, aber heute konnte er die Müdigkeit in all seinen Gliedmaßen fühlen.

Träge schob er die Tür zum Van auf und ließ die milde Abendluft hinein.

Mit einem Blick ins Innere musste er feststellen, dass Rachel scheinbar schon schlief.

Und mit einem Seufzen stellte er fest, dass sie von innen nicht abgeschlossen hatte. Und er war nicht da, was wenn ihr etwas passiert wäre.

Verzweifelt schlug er sich mit der Faust an die Stirn. Wieso, verdammte Scheiße nochmal, konnte er es sich denn auch nicht Recht machen? Ray schien kein fucking Problem mit seinem Handeln zu haben nur er war es, der sich Hier-wiedereinmal- selbst strafte.
 

Seine Sense schob er, so leise es ging, an einen Schmalen Platz, neben die Matratze, bevor er selbst in den Wagen stieg und die Tür hinter sich zu zog. Dieses Mal ließ er das Schloss klicken.
 

Seufzend legte er sich zu Ray, auf die Matratze. Direkt schlang er seine Arme um ihren zierlichen Körper und zog sie sogleich ein ganzes Stück zu sich heran.

Seine Nase vergrub er in ihrer Halsbeuge. Tief atmete er ihren Duft ein, bevor er Einige-tatsächlich - sehr sanfte Küsse dort verteilte.

Kaum merklich hielt er sie fester, in seinen Armen. Sie war sein. Niemand dürfte sie jemals so anfassen wie er es durfte!

Niemand sollte ihr jemals etwas zuleide tun!
 

Er zuckte kurz, erschrocken zusammen, als er spürte, wie sich eine schmale Hand an seine Wange legte.

"Entschuldige.", murmelte er, an ihrer Halsbeuge, "Habe ich dich geweckt?"

Er konnte spüren, wie sie den Kopf schüttelte. "Nein, ich habe auf dich gewartet.", antwortete sie leise,"Ist etwas passiert?"

Normalerweise würde er sich nämlich einfach schlafen legen.
 

"Ich kann das nicht, Ray.", gab er enttäuscht von sich selbst zu, bevor sie nocheinmal nachhakte. "Was kannst du nicht?"

"Dich beschützen. Ich habe es versucht! Ich habe sechs Männer umgebracht, damit dir niemand etwas antun kann, aber dann habe ich gemerkt, dass du genauso gut hier, Im Wagen hättest angegriffen werden können."
 

Verwirrt drehte Ray sich, in seinen Armen und stoppte seinen Redefluss mit einem kleinen Kuss, was ihn anscheinend wieder wütend werden ließ, denn sofort pinnte er sie uf die Matte, bevor er wieder lauter wurde:"Versteh' doch Ray, ich bin absolut nutzlos!"
 

Dieses Gefühl, dieses brodelnde Gefühl, in seinem Inneren, es Bäume sich auf. Er musste töten, weiter töten, er musste noch mehr töten! "Ja genau!", rief er dann letztendlich aus, bevor er sich von Rachel abwandte, "Ich werde jeden einzelnen Menschen auf diesem Gottverdammten Planeten töten!", ein irres Lachen entwich seiner Kehle erneut, als er sich auf setzte.
 

Jedoch wurde es plötzlich unterbrochen, als Rachel ihre Arme um ihm schlang. "Das musst du doch nicht.", sagte sie leise. "Was erlaubst du dir mir zu sagen was ich tun kann und was nicht?" , keifte er sie an, "Ich bin nicht dein beschissener Sklave!", doch Ray ließ sich davon nicht beirren.

"Wenn du jeden Menschen töten willst, bin ich die Letzte, die dich aufhält." , fuhr sie Kopfschüttelnd fort,"Aber du musst mich nicht immer beschützen. Das kannst du gar nicht."

Zack war nun komplett verstummt und starrte auf seine Hände. Was war das nur für ein Gefühl?
 

"Wir wollten beide zusammen lernen mit unseren Gefühlen umzugehen, hast du das etwa schon vergessen?", erinnerte sie ihn daran, was ihn dazu brachte sich allmählich doch wieder zu ihr umzudrehen.
 

"Dazu gehört auch, dass du deine Grenzen akzeptieren musst.", fuhr sie unbeirrt fort, "Du kannst gar nicht immer da sein und mich beschützen, das geht gar nicht."

Dieses Mal war sie Diejenige, die beruhigend auf ihn versuchte einzureden.

Sie hatten beide noch so unglaublich viel zu lernen, schoss es ihr durch den Kopf. Sie hatte doch selbst keine Ahnung ob das, was sie da von sich gab nur anseitzweise Sinn machte.

"Aber du gehörst 'mir!'", betonte Zack mit Nachdruck. "Ja.", bestätigte Ray, "So wie wir es uns versprochen haben." Mit einem kleinen, zaghaften Lächeln deutete sie auf ihre Handgelenke, an denen man immer noch deutlich die Einstichstellen ihrer eigen getätigten Naht erkennen konnte.
 

Erschöpft ließ Zack sich nach vorne fallen, sodass seine Stirn auf ihrer Schulter auf lag. Er hatte sich angestrengt, er hatte sich so sehr angestrengt und dennoch konnte er es nicht verhindern, dass seine Sicht langsam verschwamm. Ein Schleier aus Tränen hatte sich vor seinen Augen gebildet, die er nun, frustriert weg blinzelte.
 

Er hasste es, er hasste es alles so sehr. Diese beschissenen Gefühle, die ihn übermannten, diese Schuld, diese Rachegelüste! Das alles empfand er nur wegen einer Person, nur Ray war an allem Schuld! Am liebsten hätte er sie für das gehasst, was sie mit ihm tat. Zur Hölle, sie ließ ihn nun sogar schon heulen, wie ein Weichei! Aber ihr ging es ja nicht anders, nicht wahr?

Sie konnte genausowenig einordnen, was dieses Chaos in ihrem Innersten zu bedeuten hatte. Alles, was die beiden wussten war, dass es sich gut anfühlte, wenn sie zusammen waren. Es fühlte sich so unglaublich richtig an.
 

Das war auch der Grund, warum Zack seinen Kopf letztendlich wieder hob und Ray aus glasigen Augen an sah, bevor er sie stürmisch zu küssen begann.

Er war froh, dass sie nichts sagte, dass sie es einfach akzeptierte, dass dieser Kuss plötzlich so salzig schmeckte. Er wusste genau, dass es unmöglich war, dass sie es nicht bemerkt hatte, auch wenn es nur für einen kurzen Moment gewesen war.
 

Sie beide ließen einander Dinge fühlen, die sie kein anderer Mensch in ihrem Leben hatte fühlen lassen.

"Ist dir jemals in den Sinn gekommen, dass ich dich genauso beschützen würde?", fragte Ray, nachdem sie eine ganze Weile nun schon, eng umschlungen, dagelegen hatten. Eigentlich wollte Zack anfangen zu protestieren, dass dies nicht das Gleiche sei, doch er war im Augenblick zu Müde für soetwas, also tat er das Ganze nur mit einem erschöpftem "M-hm" ab, während er seinen Kopf an ihren schmiegte.

"Immerhin wolltest du doch bereit sein für mich zu sterben während ich für dich leben sollte, erinnerst du dich?"

Sie begann sein Haar zu kraulen und bekam schon keine Antwort mehr. Sein Atem wurde gleichmäßiger, ein Zeichen dafür, dass er eingeschlafen war.
 

Ehrliche Tränen und ein aufrichtiges Lachen war es, was sie sich gegenseitig gaben und das war etwas, das nur ihnen gehörte.
 

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Should I bite my tongue?

Until blood soaks my shirt

We'll never fall apart

Tell me why this hurts so much

Until the day I die

I'll spill my heart for you, for you
 

Until the day I die-Story of the year

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Same Old war

Connor saß emotionslos auf der kleinen Couch im Wohnzimmer, bei Brian und Michelle. Letzt genannte riss ihn aus seiner eigenen, kleinen Welt, indem sie einen schwarzen Anzug und ein ebenso schwarzes Hemd, mitsamt Kleiderbügel, auf ihn schmiss.

"Brian wartet schon, jetzt mach, dass du fertig wirst.", befahl sie ihm, in einem strengen Tonfall. "Ich werde nicht gehen.", beschloss der Polizist, während die junge Krankenschwester, sichtlich empört über diese Aussage, ihre Hände in die Hüften stemmte.

"Was soll das heißen, du wirst nicht gehen?", schrie sie ihn beinahe an und beugte sich schwungvoll nach vorne, um ihn zu beäugen, was dazu führte, dass ihre kinnlangen, dunkelvioletten Haare vor und zurück schwangen.

"Das heißt genau das", wiederholte er und seine düsteren Augen legten sich auf sie, "dass ich nicht gehen werde."

"Du verdammter.", knurrte die junge Frau, bevor sie Connor an den Schultern packte und ihn aus seinem Sitz riss, "Du warst die einzige Familie, die er hatte und willst nichteinmal zu seiner Beerdigung?", keifte sie ihn an, "Es tut zu sehr weh.", gab er zu und sah beschämt zur Seite, Tränen füllten seine Augen.

"Wie egoistisch bist du eigentlich?", fragte sie ihn, zwischen zusammengepressten Zähnen. "Es geht ihr darum deinem Vater die letzte Ehre zu erweisen!"
 

Bei diesen Worten zuckte Connor merklich zusammen.

Vater.

Arthur war soetwas wie sein Vater.
 

Wütend schubst Michelle Connor in Richtung Flur, aus dem Brian soeben gekommen war. "Bringe deinem Freund mal Respekt bei!", verlangte sie von Brian, bevor sie den Raum aufgebracht verließ.
 

"Nimm es ihr nicht übel.", versuchte Brian auf Connor einzureden, "Sie sorgt sich nur um dich, auch wenn es nicht den Anschein macht."

Er hob den Anzug und das Hemd, welches bei dem Disput zu Boden gefallen war, auf und drückte es Connor in die Hand. "Sie kann sowas nur nicht so gut zum Ausdruck bringen."
 

Da der blasse Polizist sich kaum bewegen konnte, musste Brian ihm Hemd und Jaket anziehen. Auch wenn Arthur's Tod nun einige Tage her war, saß der emotionale Schock tief.
 

"Es tut so weh.", gab Connor zu, während Brian ihm sein Jackett zurecht rückte. "Ich weiß.", pfl8chtete Brian ihm, mitbzusammengezogenen Bräuchen, bei. "Ich vermisse ihn."

"Ich weiß."

Traurig und erschöpft, von der Leere, die ihm inne wohnte, ließ Connor seinen Kopf an Brian's Schulter sinken. "Hey.", sprach dieser ihn, mitfühlend an, "Ich bin für dich da, ok? Egal was es ist, ich werde immer für dich da sein."
 

Connor könnte diese Worte kaum wahrnehmen. Für ihn schien es als wäre er einfach von einem Ort zum nächsten teleporziert worden. Plötzlich stand er auf dem Friedhof. Die Zeremonie war vorbei und sie standen alle vor dem Grab, in welches der Sarg, mit dem Verstorbenen, soeben gehoben wurde.
 

Nichts.
 

Das war es, Connor fühlte absolut gar nichts mehr, als er in das Loch blickte und eine einzelne Rose dort hinein warf.

So leer wie diese Erdaushebung, war nun auch seine Seele.

Er konnte gerade noch spüren, wie ihn jemand an den Schultern packte und herum wirbelte. Das Nächste, was er mitbekam, waren die Arme, die sich um ihn legten und die Umarmung, die ihm die große Frau gab. Er hörte Amanda in sein Ohr schluchzen und legte resigniert die Arme auf ihren Rücken.
 

Wieso?

Wieso konnte sie Weinen?

Wieso fiel es ihr so verdammt einfach Tränen zu vergießen, während Connor sich einfach nur so unglaublich leer fühlte?

Alles, was er zu tun vermochte, war zu schreien, doch nicht einmal das wollte nun so richtig über seine Lippen kommen.
 

Langsam verließen die Anwesenden den Friedhof. Nur Connor stand weiterhin vor dem frischen Grab. Brian und Michelle standen etwas weiter abseits und beäugten ihn besorgt. "Was kann ich tun?", flüsterte Brian verzweifelt, während Michelle ihm ihre dünne Hand auf die Schulter legte. "Im Moment kannst du denke ich nichts tun.", gab sie ehrlich zu. Resigniert ließ ihr Mitbewohner den Kopf sinken. Er würde in alles tun, damit Connor das Ganze verarbeiten könnte, wirklich alles.
 

-*-
 

"Glaubst du der Kleine verkraftet das?", wollte Cody wissen, während er seine schwarze Kravatte lockerte- Er hasste diese Scheiß Dinger- und zu Amanda in die Wohnung trat.

Letztere hatte sich bereits in die Küche bequemt und die Kaffeemaschine angestellt, ihre Augen rot vom Weinen." Ich weiß nicht.", gab sie ihm eine genäselte  Antwort, während er sich an den Türrahmen lehnte und sie beim Bedienen der Maschine beobachtete. "Kommst du denn damit klar?", fragte Cody, nach einer Weile des Beobachten und Schweigens. Amanda tat sich schwer den nächsten Satz zu sprechen. "Ich fühle mich so Schuldig.",ihre Schultern sackten kraftlos nach unten, "Nachdem Arthur Tony und mir die Schuld an dem Unfall seines ehemaligen Partners gegeben hat, habe ich einen unglaublichen Groll auf ihn gehabt."

Ihre Stimme begann zu Zittern, "Ich fühle mich deshalb so schuldig, ich weiß es jetzt, er hatte es nicht verdient."

Bevor sie noch etwas anderes sagen konnte, legte Cody seine Arme um ihre Taille.

Kurz verharrten die Beiden in dieser Position, bevor Amanda den fertigen Kaffee in zwei Tassen goss und Cody eine überreichte. Gemeinsam verließen sie die kleine Küche und setzten sich auf die Couch, im Wohnzimmer.
 

Eine Zeit lang schwiegen sie sich jedoch nur an und schlürften, nebeneinander sitzend, jeweils ihren Kaffee.

"Was werden Sie als nächstes tun?", murmelte Amanda dann aber vor sich hin, was ihren Partner zu ihr Aufsehen ließ.

"Was?", fragte er, ein wenig verwirrt von ihrem zusammenhanglosen Gemurmel.

"Gardner und Foster.", antwortete sie ihm dann jedoch leise, "Sie haben nun bereits zwei Menschen aus meinem Leben gerissen."

Cody konnte, als er sie an sah, sowohl die Panik in ihren Augen als auch in ihrer Stimme erkennen. "Was ist-", begann sie zu stammeln und drehte ihren Kopf schwungvoll in seine Richtung, "Was wenn sie mir dich auch noch nehmen?", schrie sie ihn dann beinahe an. Erneut formten sich Tränen in ihren Augen, "Wir m-müssen, Cody, wir-aufhalten!"

"Sh, Hey, Hey!", versuchte er sie anzusprechen und packte sie fest an beiden Schultern, während er sich Mühe gab ihren Blick auf zu fangen. "Amanda, sieh mich an!, flehte er und erst dann schien sie aus ihrem Wahn entflohen zu sein.

" Ich habe es dir schoneinmal Mal gesagt", beharrt er mit einer ruhigen und sanften Stimme, "Ich gehe nirgendwo hin."
 

In diesem Moment war es für sie als würden sich mehrere Türen gleichzeitig öffnen, als wären ihr sämtliche Schleier von den Augen gefallen. Er war hier. Cody war hier, bei ihr und sie würden die Mörder ihres Freundes finden und einsperren, gemeinsam.
 

Dass die Luft für einen kurzen Moment zu knistern schien, blieb den beiden nicht unbemerkt.

Ohne es tatsächlich zu realisieren, beugte Cody sich vor und stahl seiner Partnerin einen kleinen, unscheinbaren, unschuldigen Kuss.

"C-cody.", stotterte die Frau seinen Namen und fasste sich, wohl eher unbewusst, an die Lippen.

Aus irgendeinem Grund stieg in dem Agenten Panik auf. Was hatte er soeben getan? Amanda hatte bereits ihren Liebsten in diesem Job verloren und er selbst hatte auch zu viel verloren um soetwas zu riskieren. Er mochte sie, das wusste er, er mochte sie sogar sehr.

Doch es war ihm mehr als klar, dass sie, nach allem, was ihr bereits widerfahren wahr, ihn wohl eher zurückweisen würde.
 

Jedoch schien nur er so zu denken, denn nachdem Amanda das Geschehene verarbeitet hatte, schloss sie selbst wieder die Distanz zwischen ihnen und presste ihre Lippen auf seine. Es war kein unschuldiger Kuss mehr, dieser war voller Verlangen und Sehnsucht. Gierig zog Cody sie näher zu sich. Es war die Begierde nach Nähe, nach Liebe, einfach nur nach ihr, die ihn an trieb.
 

Und ohne einen weiteren Austausch von Worten, landeten ein Kleidungsstück nach dem Anderen auf Amanda's Wohnzimmerteppich, bis es schließlich nichts mehr gab, worin sie sich noch verhüllen konnten.
 

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I've come too far, to go back now, turn into a face in the crowd!

Been on this road, for so long

Convinced there is no way out, my world is turned upside down!

My sense of direction's been gone, for so long

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"Ray!", tönte Zacks gelangweilte Stimme durch das Motelzimmer, in dem sie sich zur Zeit befanden. "Hey, Raaay!"
 

Die Blonde reagierte allerdings auch ein weiteres Mal nicht, weswegen Zack gezwungen war aus seinem, allzu bequemen Sessel, aufzustehen. "Hey Ray, wo steckst du?", rief er durch den Raum, als er sie nirgends sehen konnte, "Raaaay.", Nun lief er in Richtung Badezimmer und stieß die Tür gewaltsam auf, doch auch in diesem Raum war sie nicht. Was sollte das? Wo könnte dieses Weib sich versteckt haben? War die etwa abgehauen?

Nachdenklich kratzte er sich am Kopf und dachte an die Geschehnisse der letzten Wochen und Monate zurück. Nah, das mit dem Abhauen konnte er von seiner Liste streichen. Dann war sie wohl, ohne ihm Bescheid zu geben, alleine raus gegangen, als er gedöst hatte. Diese Mistgöre, wusste sie denn nicht, dass sie ohne ihn aufgeschmissen war?
 

In diesem Moment hörte er das Klacken der Tür, die Aufgeschlossen wurde und wirbelte herum.

"Hey.", wurde er monoton von der jungen Frau begrüßt, die nun eintrat.

"Hey?", fragte er erst verwirrt und dann etwas lauter, "Hey?"

"Ähm ja, hey.", sagte Rachel nun wieder und deutete auf sich selbst, "Ich bin wieder da."

"Tch, machte Zack, als er die Hände in seine Hosentaschen steckte," Das sehe ich."

Verwundert schloss die Blonde die Tür hinter sich und stellte eine Plastiktüte auf den Tisch, der mitten im Raum stand.

" Wo warst du? ", grummelte Zack, als er ihr hinterher trottete. "Ich habe uns essen besorgt." Ausdruckslos zeigte sie auf die Tüte und sah ihn fragten an.

"Alleine?", wollte er, etwas angepisst wissen. "Ja, wieso denn nicht?"

"Weil da draußen gefährliche Typen rumlaufen!", schrie er sie an.

Jetzt packte er dieses Thema wieder aus, Ray hatte eigentlich gehofft, dass er es endlich gut sein lassen würde. Ein übertriebenes Augenrollen war ihre Antwort, bevor sie ihm entgegnete:"Mit dem gefährlichsten wohne ich zusammen."

"Bullshit!", rief er aus aus schlug mit seiner Hand gegen die Wand, sodass einige der Landschaftsbilder, die dort hingen, anfingen zu wackeln.

Gefangen zwischen seinem Arm und dem Tisch sah sie zu ihm auf. Seine Augen funkelten gefährlich. War das Mordlust in seinem Blick?

"Hey.", sprach sie, so sanft wie möglich, als sie ihm ihre Hände an beide Seiten seines Gesichts legte, "Ich bin hier. Es geht mir gut."

Mit einem Blick in ihre leeren Augen seufzte der Mörder auf. "Ich weiß.", murmelte er und ließ seine Stirn an ihre sinken.

Einen Moment schlossen beide die Augen und genossen einfach die Nähe des jeweils Anderen. Nach einer Weile ließen sie sich, so wie sie waren, allerdings auf den Boden sinken. Sich gegenüber sitzend wagte Ray es nun wieder zu sprechen :"Außerdem bin ich nicht schutzlos."

Wie zur Veranschaulichung holte sie nun ihre Schusswaffe hervor und zeigte sie Zack vor. Verwundert nahm er sie in die Hände und drehte sie. "Da ist Blut dran.", stellte er fachmännisch fest. Dass Ray ihre Sachen nicht sauber hielt war untypisch für sie. Es musste für sie schließlich immer alles so sein, wie es- in ihren Augen- auch vorhergesehen war zu sein. Also musste dies bedeuten, dass die Blutspritzer frisch waren.
 

"Da waren Typen, die haben mich erkannt, dachten warscheinlich sie könnten mich schnappen und zur Polizei zerren.",erklärte Ray, als sie ihre Waffe wieder entgegen nahm und hektisch begann diese zu putzen. "Ich habe sie, einem nach dem anderen, erledigt.", fuhr sie dann mit ihrer Erzählung fort. In ihrer zittrigen Stimme schwang ein irrer Unterton mit, welcher Zack nicht unbemerkt blieb. Als sie fertig mit dem Putzen war, richtete sie ihr Schmuckstück auf ihren Gegenüber. Als sie ein gefeixtes "Bang" hervor brachte musste auch Zack schmunzeln.
 

Eifrig riss er ihr die Waffe aus der Hand und schmiss diese in eine Ecke. "Hey!", protestierte Ray. Schließlich war das gerade eines ihrer Schätze gewesen, welchen Zack soeben achtlos davon geworfen hatte. Doch letzt genannten schien das gar nicht weiter zu stören, denn er packte Ray am Hinterteil und zog sie begierig zu sich heran.

"Du machst mich so scharf, weißt du das?", flüsterte er ihr lüstern entgegen, bevor er seine verlangenden Lippen mit ihren verschloss.
 

"Was ist mit dem Essen?", giggelte Rachel, als ihr zwischendurch eine kurze Kusspause gegönnt wurde. "Brauche ich nicht.", grummelte Zack, bevor er ihren Hals mit Küssen bestückte. "Ich knabbere jetzt an dir."
 


 

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And They say, it's a battle that can't be won

We need our knives, we need our guns
 

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Als Cody vor dem Spiegel, in Brian's Badezimmer stand, kam er nicht umhin sich seine Augen genauer zu betrachten.

Sie waren leer, so unglaublich leer.

Keine einzige Emotion schien sich in ihnen wiederzuspiegeln.
 

Was war das nur?

Wer hatte ihm das angetan?

Arthur?

Nein, es waren seine Mörder!

Isaac Foster und Rachel Gardner.

Diese Beiden.

Sollten sie nun sein Ziel sein?

Ja, genau das musste es sein.
 

Als er einen weiteren Blick in den Spiegel riskiert konnte er sie sehen, die Wut, die in seinen Augen, wie ein loderndes Feuer, tanzte. Wut, begleitet von Rachegelüsten.
 


 

-*-
 


 

"Okay", ließ Cody langgezogen von sich, als er sich die Karte, die er auf dem PC geöffnet hatte, genauer betrachtete. "Wenn ich die bisher gesammelten Daten richtig analysiert habe, kommen drei mögliche Standorte raus, an denen sich Foster und Gardner nun aufhalten könnten." Er zoomte etwas weiter an die Karte heran. "Unsere Gesuchten halten sich gerne in Großstädten auf mit dunklen Gassen, in denen ein Mord, Meistens auch an Kleinkriminellen, nicht sonderlich auffallen würde. Selten baten ländlichere Orte ihnen ein Versteck."

Er blickte ein Mal in die Runde. Da waren der große Boss, Agent Dumpfbacke und Amanda, die seit Kurzem tatsächlich wieder einsatzfähig war. Allerdings fiel im noch ein weiteres Gesicht in den Blickwinkel und er musste stocken.

"Connor, was machst du hier?", sprach er den jungen Polizisten an, der mitten im Dienstbürou stand. Sein Blick war düster und irritierte Cody zugleich.

"Die haben mich rein gelassen, als ich sagte ich gehöre zu euch, ich will helfen.", bat der junge Mann und zeigte dem FBI Chef stolz seine Polizeidienstmarke. "Officer Dawson, freut mich Sir."

Ein Blickaustausch zwischen Cody, Amanda und Connor fand statt, der mehr als deutlich zeigte, dass letzterer hier nicht willkommen war. "Mach, dass du nach Hause kommst Kleiner.", bat Cody ihn.

"Ich sehe das ebenso", mischte sich nun der große Boss ein und baute sich vor Connor auf. "Wir werden uns mit der örtlichen Polizei begnügen müssen, tut mir leid Officer, aber dies sind nicht Ihre Einzugsgebiete."
 

Es dauerte eine Weile, bis Connor bemerkte, dass er hier tatsächlich nicht willkommen war. Er wusste doch selbst nicht, was er sich bei der ganzen Aktion gedacht hatte. Aber wenn es doch nicht anders ging....

Wütend ballte er die Hände zu Fäusten und kehrte seinen Freunden und dessen Kollegen den Rücken zu.

Wenn es nicht auf Dienstlichem Wege ging, dann müsste er es eben privat versuchen.
 

Als der Officer aus dem Blickfeld aller verschwunden war, setzte der Chef nun seinen Plan fest. "Gut.", sprach er aus, "Jeder von Ihnen wird ein Einzugsgebiet unter Beobachtung nehmen.", legte er fest. "Agent Goodbody, Sie sind für das Nördliche Gebiet zuständig, während Sie Agent Born Das Westliche - und Special Agent Klein das östliche Gebiet unterstellt bekommen. Ich werde die Ortsansässige Polizei kontaktieren, Sie werden mit jeh einem Team zusammen arbeiten. "
 

Nachdem das geklärt war, verließ der Chef das Büro.

" Was glotzt du so Goofy? ",  fragte Cody, etwas genervt, als er ihn und Amanda einfach nur für eine Weile angestarrt hatte.

" Ach ich finde einfach, dass sie ein sehr süßes Paar sind, Sie und Agent K. ", grinste der Rothaarige. Cody, der auf seinem Drehstuhl saß, sah nun zu Amanda auf, die sich auf seine Rückenlehne Gestützt hatte.

"Ach w-wir sind kein Paar.", gab sie dann als Antwort, woraufhin ihr Partner nur eine Augenbrauhe hob.

"Äh, machte Goodbody dann, als er die Spannung zwischen den Beiden bemerkte.

"Ich gehe dann vielleicht besser." , verkündete der Schlacksige und verließ ebenfalls den Raum.
 

"Was sollte das denn?", zischte Cody kurz darauf. "Ich weiß nicht was du meinst.", erwiderte die blonde Angetin, ein wenig zickig. "Du hast uns gerade verleugnet.", stellte der Braunhaarige fest und beäugt sie eingehend. Als sie Anstalten machte, ohne Weiteres zu gehen, packte er sie am Handgelenk und hielt sie fest. "Hey! Amanda, was soll das?", rief er aus, doch auch dieses Mal erhielt er keine Antwort. Sie sah ihn nochnichteinmal an, stand mit dem Rücken zu ihm gewandt. "Ich habe mich dir geöffnet, du weißt wie schwer ich jemanden an mich heran lasse und jetzt ziehst du diese Nummer ab? Das ist nicht fair!"

Kurz sah es so aus, als würde sie nach seinen Worten mit sich hadern. "Glaubst du denn für mich ist das so einfach? Ich will einfach nicht, dass es so endet, wie...",ihre Stimme wurde zum Ende hin immer brüchiger, immer leiser und verirrte sich in einem genuschelten Flüstern.
 

"Was, dass es so endet, wie mit Tony?"

Als er den Namen ihres alten Partners und Geliebten aus sprach, wirbelte die Blonde schockiert herum und sah ihn mit Tränen in den Augen an.

Kurz sah es so aus als wollte sie ihm noch etwas an den Kopf werfen, doch letztendlich entriss sie sich seiner Hand und stürmte einfach aus dem Raum.
 

Resigniert ließ Agent Born seinen Kopf, nicht gerade sanft, an die nächstbeste Wand sinken. "Na Super", grummelte er in sich hinein, "Das hast du ja malwieder ganz toll hinbekommen, Cody."
 

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Stay strong, keep moving, can't let the darkness blind us

Carry on, we'll be the ones to pull the stars down to us
 

Same old war- our last night

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I Need You To Breathe

Verbissen griff Connor in das lederne Lenkrad des lila farbenen Honda Civic's, den er sich von Michelle 'ausgeliehen' hatte. Sie hatte ihm bereits häufiger erlaubt mit ihrem Auto zu fahren, da weder er noch Brian eines besaßen und so hatte er es sich auch dieses Mal einfach genommen. Aber heute war es anders. Mit fast 200km/h raste er die Autobahn entlang.

Wenn seine Freunde ihm nicht helfen wollten, dann musste er sich eben selbst helfen.

Sein Telefon, welches er in die dafür vorhergesehene Halterung geklmt hatte klingelte nun bereits zum fünften Mal. Entnervt hob er dieses Mal ab und brüllte "Was!?", über den Lautsprecher, während die Landschaft in Windeseile an ihm vorbei zog.

"Connor?", drang Amanda's mahnende Stimme, wie die einer aufgebrachten Mutter, durch den Hörer, "Wo bist du gerade?"

"Tch, als würdest du das nicht wissen.", grummelte er, "Stalker."

Dass diese Frau es aber such immer schaffte ihre Kollegen und Freunde zu tracken.
 

"Du handelt außerhalb deines Zuständigkeitsbereiches, bitte überlass das doch uns."

Sie klang zwar tatsächlich nur wie eine fürsorgliche Mutter oder eine ältere Schwester, die sich um ihn sorgte, doch Connor machte ihr Verhalten so unglaublich wütend, so unglaublich rasend. Er wollte nicht, dass ihm die Hände gebunden waren, irgendetwas musste er doch tun! Er konnte in diesem Moment also nicht anders, als die blonde Agentin über das Telefon an zu schreien: "NEIN! Ihr könnt mich mal!"

Und damit schlug er wütend auf das Smartphone, sodass es aus der Halterung fiel und in irgendeine Ecke, unter den Beifahrersitz, rutschte. Ob er das Gespräch nun beendet hatte oder nicht, Hauptsache das Ding war außer Reichweite und es konnte ihm keiner mehr auf die Nerven gehen.

Seine, mit Rachlust funkelnden, Augen richteten sich wieder auf die Straße, vor ihm.
 

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My eyes have adjusted to dark and so is my heart

The weight of the world has covered me

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Irgendwie hatte die Polizei es erneut geschafft ihre Fährte aufzunehmen, nachdem sie, in ihrem van, weiter gefahren waren. Deshalb mussten sie in dieser, neuen Stadt ganz besonders vorsichtig sein.

Ray achtete peinlichst darauf, dass nirgends auch nur ein Haar geschweige denn ein Blutfleck übrig blieb.

In einem Motel können sie zur Zeit auch nicht unter kommen, dies wäre zu auffällig, wenn sie jemand entdecken und erkennen würde. Also müssten sie mit ihrem Van vorlieb nehmen.
 

Alles in allem alwar es Dort drinnen doch sehr gemütlich. Aber irgendwann brachten sie halt doch etwas zu essen oder mussten sich generell neu versorgen. Dieses Mal richteten sie sich nach Ray und bewegten sich eher in der Nacht fort,um nicht noch unnötig aufzufallen, so wie sie es schon seit einer Weile vorgeschlagen hatte.
 

"Zack?", weckte sie den schlafenden Serienmörder. Sie war bereits wach und hatte ein Geräusch wahrnehmen können, welches gedämpft, durch das Auto, zu ihnen hindurch drang.

Es war ihr als hätte sie Schritte gehört, die durch den Wald stapften. Da, genau da war es wieder, dieses Geräusch. Es mussten mehrere Personen sein. Da es mitten am Tag war, konnte man ihren Van, den sie zwischen einigen Bäumen geparkt hatten, sicherlich gut sehen.
 

Zack gab ihr nur ein halbherzig Grummeln als Antwort und drehte sich, auf der Matratze nocheinmal um.

"Verdammt", fluchte Ray vor sich hin, als sie sich, nach vorne auf die Fahrerseite, quetschte.
 

Sie ging bereits wieder vom Schlimmsten aus,nämlich, dass es nicht nur irgendwelche Wanderer waren, sondern vermutlich wieder irgendeine Polizeibrigarde, die nach ihnen suchten.
 

Also startete sie den Motor und fuhr rückwärz aus ihrer selbst kreierten Parklücke heraus.
 

Durch das regelmäßige Ruckeln und das Rumoren des Motos wurde Zack dann schlussendlich doch wach. Verwundert sah er sich um, als er sich aufgesetzt hatte. Reflexartig hatte er neben sich, zu einem Messer gegiffen und sich direkt in die Richtung gedreht, in welcher er Ray vermutet hatte, nämlich friedlich schlafend neben ihm. Jedoch hatte er feststellen müssen, dass dies nicht der Fall war. Als er seinen Blick schweifen ließ, erkannte er den blonden Haarschopf aber hinter dem Steuer.
 

"Ray?", fragte er,"Was ist los?"
 

"Wir werden verfolgt.", tat sie ihm ihre Mutmaßung kund und mit einem weiteren Blick in den Rückspiegel hatte sich diese These auch schon bestätigt. Ein Wagen folgte ihnen. Es war für die junge Frau offensichtlich, dass ihre Verfolger diese Tatsache so dezent, wie möglich, halten wollten. Das Auto fuhr zwar einige Meter weiter hinter ihnen, jedoch konnte Rachel genau erkennen, dass es sich hierbei nicht um ein Polizeiauto handelte.
 

Vermutlich hatten sie sich in mehrere Teams und Suchtrupps aufgeteilt, um sie zu suchen und warscheinlich steckte sogar eine tiefergehende Strategie dahinter, zumindest, wenn man annahm, dass das FBI hinter alledem steckte.
 

Zack war sofort Feuer und Flamme. "Willlst du sie wieder abknallen, so wie letztes Mal?", eiferte er. "Wie stellst du dir das vor?", gab Rachel relativ monoton, jedoch etwas lauter, als Antwort, "Wir haben hier keine Ladefläche, auf die ich mich hocken könnte und aus dem Fenster kann ich schlecht nach hinten zielen."
 

"Dann bin ich wohl dran:", grinste der Mörder, auf der Rückbank und umfasste das Messer, welches er in seiner Hand hielt, fester. "NEIN!", schrie Rachel sogleich, "Spinnst du, willst du etwa aus dem fahrenden Auto springen?"
 

"Warum nicht?", er verstand nicht, worin sie das Problem sah. "Und was dann? Auf ein fahrendes Auto los springen?"
 

"Traust du mir überhaupt was zu?", grummelte die Bandagierte Gestalt sogleich gekränkt wie auch genervt. "Alles, Zack, ich trau dir wirklich alles zu, aber nicht das!"
 

"Was dann?", wetterte er zurück. "Ich weiß es nicht!", kreischte sie, beinahe wahnsinnig, bevor sie diese Worte etwas leiser wiederholte, "Ich weiß es nicht." und ein "Verda,,t" hinterher murmelte.
 

In diesem Moment erkannte Ray, im Rückspiegel, wie das Zivil-Auto beschleunigte und auf sie zu gerast kam. Sie beschleunigte ebenfalls und fuhr wieder in Richtung Stadt, aus welcher sie zuretzt geflohen waren.
 

Dies war der Moment, in dem sie erkannte, dass es sich hierbei keinesfalls um die Polizei oder das FBI handeln konnte. Es wahr wahr, dass diese Staatsmächte sie derzeit vermehrt suchten und verfolgten, vermutlich waren sie auch Diejenigen gewesen, welche die Geräusche im Wald verursacht hatten, doch das hier war anders.
 

Es war beinahe so,als hätte sich noch ein weiterer Feind eingeschlichen, der es auf sie abgesehen hatte.
 

Kaum war Rachel an der Stadtgrenze angekommen, beschleunigte das Auto, hinter ihr erneut. Sie waren bereits mehr als nur ein wenig über dem Tempolimit.
 

Jedoch tat dies nichts zur Sache. Der Wagen beschleunigte weiter und raste so geradewegs auf den Van zu, den Ray gearade fuhr. "Zack!", rief sie aus, da dieser ja immer noch auf der Matratze lag. Doch es war zu spät.
 

Der Aufprall kam und durch die Stoßkraft wurde Zacks Körper einige Zentimeter durch die Luft geschleudert. Ihr auto drivtete von der Straße ab und Ray versuchte ihr bestes das Fahrzeug so gerade wie möglich zu halten. Jedoch konnte sie nicht verhindern, dass sie mehrere Pfosten mitnahm und schlussendlich durch einen hichgewachsenen Baum mit Vollkaracho zum Stechen kam. Für den fliegenden Zack stellte letzten Endes die Windschutzscheibe ein Hinternis dar. Sein Körper durchbrach diese und er prallte unsanft an der Motorhaube auf.
 

Rachel fühlte sich durch diesen Aufprall zwar benebelt, ihr war schwindelig und ihr tat jedes nur erdenkliche Körperteil weh, jedoch war ih in diesem Moment nichts wichtiger als Zack.
 

Nur Zack war wichitg, sie musste nach ihm sehen, musste wissen ob es ihm gut ging. Also befahl sie ihren Muskeln sich zu bewegen. Unter Schmerzen stieg sie aus dem zerbeulten Van und lief ein Mal um diesen herum. Dabei entdeckgte sie das andere Auto, welches sie verfolgt hatte. Dieses lag, ebenso verbeult, an der anderen Straßenseite.
 

"Zack!", rief sie seinen Namen, als sie ihn dann endlich entdeckt hatte. Sofort eilte sie auf ihn zu. Er stöhnte unter Schmerzen, slo war er noch am Leben, richtig? "Sieh mich an!", befahl sie ihm, als sie sich neben ihhm nieder ließ und sich in den Rasen, am Straßenrand , hockte.
 

Mühselig öffnete der Angesprochene die Augen. Genau n diesem Moment trat ihr Verfolger aus seinem Auto. Ein  Dunkelhaariger, blasser Mann, in Schwarz gekleidert, der humpelnd und schwankend auf sie zu kam, eine Schusswaffe in seiner rechten Hand.
 

"Hey Ray", flüsterte Zack, mit all seiner Kraft und bemühte sich, in Richtung des Typen zu zeigen. "H-hinter dir.", fuhr er heiser fort und sofort reagierte Ray.
 

Sie hopste einige Schritte zurück zum AUto und wollte nach ihrem Rucksack greifen, um ihre eigene Waffe heraus zu holen, doch da hörte sie bereits den luten Knall des Schusses und konnte den Schmerz spüren, der sich in ihrem Bein ausbreitete. Dieser Mistkerl musste ihr in die Wade geschossen haben. Obwohl sie kurz auf schrie,während Zack ein panisch gekreischtes "Ray!2, von sich gab, bewegte sie sich, um an ihre Waffe heran zu kommen.
 

Kaum hatte sie diese ergriffen, ließen ihre Beine auch schon nach und sie plumpste, direkt vor Zack auf den Boden, bekam es aber hin, mit ihrer Pistole auf ihren Gegner zu zielen.
 

"Sieh an, sieh an.", konnte man von diesem hören, "Habe ich euch endlich gefunden."
 

"Wer bist du?", wollte Ray wissen. Zack hätte ihr am Liebsten entgegen gebracht, dass diese Frage nun total unwichtig war und dass sie diesen Kerl verdammt nochmal erledigen sollte, jedoch fühlte sich alles, an ihm so unglaublich schwer an, sogar sein Kiefer, sodass er diesen nicht dazu bringen konnte sich zu bewegen.
 

"Mein Name ist Connor." , stellte der blasse Mann sich vor, während seine zitternden Waffe auf die beiden Figuren, vor ihm, zeigte, "Und ihr habt meinen Vater umgebracht.", fuhr er mit ebenso zittriger Stimme fort, "Also werde ich euch jetzt umbringen!", schrie er die beiden dann schlussendlich mit bebender, brechender Stimme an.

Er machte Anstalten den Abzug erneut zu drücken, jedoch war Ray dieses Mal schneller. Sie traf zunächst seine Schulter auf der Seite, auf der er die Waffe hielt und zuletzt traf eine Kugel ihn auch in den Bauch.
 

Mit schmerzverzerrtem Gesicht sackte Connor zusammen und hielt sich mit seiner unverletzt Hand den Bauch, während er seine Schusswaffe auf den Boden fallen ließ, da er keiner Kraft mehr hatte diese zu halten.
 

Für Ray war die Gefahr allerdings noch nicht beseitigt. Die Kriminelle blieb wachsam und beobachtete ihren Gegner mit Obacht.

Um noch auf Nummer Sicher zu gehen feuerte sie einen weiteren Schuss ab, dieses Mal traf sie sein rechtes Bein.
 

Conner verspürte indessen unsagbar Schmerzen. Es fühlte sich an, als hätte ihm jemand die Gederme heraus gerissen und war mit ihnen Seil gesprungen. Seinen linken Arm und sein rechtes Bein konnte er nicht mehr bewegen und halten konnte er sich auch nicht mehr, sodass er, wie einnasser Sack, seitlich zu Boden kippte.

"Nein.", jammerte der junge Polizist, als ihm Tränen in die Augen stiegen. Durch sein verschwommen Sichtfeld beobachtete er, wie Rachel, auf allen Vieren, zu ihrem Zack hinüber kroch. Neben ihm angekommen schienen sie dann jedoch auch ihre Kräfte zu verlassen.
 

Waren Connors Mühen nun umsonst gewesen? Er hatte sich doch extra die Mühe gemacht und hatte das vermeintliche Fahrzeug, welches das FBI als von Foster und Gardner gestohlen vermutete aus den Akten heraus gesucht. Er hatte ihre Fährte verfolgt und sie schließlich in die Enge getrieben. Sollte Arthur's Tod nun doch ungerächt bleiben?

Frustration bahnte sich seinen Weg an die Oberfläche seiner Gefühlswelt und die Tränen, die seine Wangen hinunter strömten, vermengen sich mit dem Blut unter ihm.

"Scheiße!", fluchte er vor sich hin, während die Schmerzen, die er empfand beinahe unerträglich waren.
 

Ray hatten indessen ebenfalls ihre Kräfte verlassen.

"Zack.", sprach sie ihn dennoch an und blickte ängstlich in seine Richtung. Er atmete noch, bewegte sich sonst aber nicht mehr. SeineAugen waren geschlossen und seine Atmung ging flach. Es steckten mehrere Glasscheiben in seiner Haut und überall, wo Rachel hin sah, war Blut. Ob es nun seines war oder ihr eigenes, das wusste sie schon gar nicht mehr.
 

"Hey Zack" , versuchte sie es erneut, "du hast es mir versprochen", flüsterte sie ihm zu, während sie eine Hand an seine bereits kalte Wange legte, "Wir wollten doch für immer zusammen bleiben." Sein Kopf gab dem Druck ihrer Hand nach und kippte zur Seite, "Ich erlaube dir nicht, vor mir zu sterben!"
 

Mit einem Schwächen flattern öffneten sich seine Augenlider und seine ungleichen Iren strahlten ihr Matt entgegen.

"Es wird Zeit unser... Erstes Ver-sprechen... Ei-n-zulösen... Ray...", sprach er schließlich zu ihr. Es benötigte jeden Muskel, in ihm, die letzte Kraft, die er besaß, zusammen zu kratzen, um zu sprechen. Rachel's Augen weiteten sich bei diesen Worten. "Hey", sagte er müde und erwiderte ihre Geste, indem er eine zitternden Hand an ihre Wange legte. Kraftlos fiel diese auf ihr Gesicht. "Wo- ist denn dein h-übsches L-äch-eln?", wollte er von ihr wissen, versuchen sich selbst ein eigenes Lächeln zu entlocken.

"Wie könnte ich lächeln, Zack?", fragte sie fassungslos, "Du wirst sterben!", schluchzend hielt  sie seine kalte Hand, die an ihrem Gesicht ruhte, mit ihrer eigenen ganz fest, so als hätte sie Angst er würde verschwinden.
 

"B-itte...", flehte er sie an und als seine Augenlider  wieder schwerer wurden, fügte er noch ein "Für mich" hinzu.

Doch das Lächeln, zu dem Rachel sich Zwang sah er schon gar nicht mehr.

"Zack?", schluchzte das Mädchen auf, "Zack, töte mich, ich bitte dich töte mich!", schrie sie ihn beinahe an, "Ich will bei dir sein."
 

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I'm suffocating I need you to breathe

So reach down and pull me up

Pull me up before I am buried beneath

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In der Ferne waren bereits mehrere Sirenen zu hören. Einige Anwohner hatten den Unfall wohl bemerkt und Polizei und warscheinlich auch Krankenwagen informiert.
 

Während der wimmernde und schimpfende Connor versuchte seine beiden Zielobjekte zu erreichen, indem er sich mit seinen unverletzt Gliedmaßen nach vorne zog, um am Boden entlang zu kriechen, begann Ray leise zu weinen.
 

Sie wollte nicht alleine sein, wenn Zack nun sterben sollte, dann wollte sie auch sterben immerhin war es doch das, was sie sich versprochen hatten. Sie fühlte sich als würde das gesamte Gewicht der Welt über ihr zusammen brechen, sie hatte keine Relationen zur Wirklichkeit mehr. Gefangen in ihrer Sorge und ihrer Trauer begann sie zu glauben, dass sie nun- erneut- innerlich tot war. Sie litt. Er musste atmen. Er musste leben, bevor sie unter die Bürde des Alleinsein begraben würde, bevor es sie immer tiefer in die Dunkelheit zu ziehen wagte.
 

Mit all ihrer Kraft zog sie dich etwas nach vorne, um ihren Kopf auf seinen Brustkorb zu legen. Ganz wage konnte sie es spüren, daß Fläche Heben und Senken seines Brustkorbes. Ganz leise konnte sie es hören, das Rasseln seines Atems. Erneut stiegen ihr Tränen in die Augen,nur waren es dieses Mal Tränen der Erleichterung. Er lebte. Auch wenn es nur ein kleiner Funken Leben war, der ihm inne wohnte. Er war da und leuchtete, wie ein hoffnungsvolle Licht in der Dunkelheit.
 

Zufrieden schloss Rachel, mit stockendem Atem ihre Augen. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie die Sirenen ihnen immer näher gekommen waren.
 

"Ja!", schrie Connor, voller Freude aus, als er die Polizeiwagen erkannte, die nun zum Halt gekommen waren, "Ja-haha!", er schien gleichzeitig zu lachen und zu weinen, als er sich auf den Rücken drehte und die Arme zu beiden Seiten ausstreckte. Sein Ziel war erfüllt. Sie hatten die Beiden geschnappt. Es war kaum zu glauben, sie würden hinter Schloss und Riegel gebracht werden.
 

Gewaltsam rissen einige Polizeibeamte die zitternden Ray von ihrem Zack. Erschrocken riss diese die Augen auf und sah sich Hilfesuchend um. Strampeln und zappeln versuchte sie sich gegen die Männer zu wehren, die sie nun fest hielten. Als sie mit ansehen musste, wie sie Zack Ebenfalls-trotz seiner Verletzungen- unsanft vom Boden rissen, begann sie zu schreien und zu kreischen. "Zack!", schrie sie aus Leibeskräften, in der Hoffnung, dass er aufwachen würde. Könnte er sie jetzt sehen, würde er bemerken, was hier gerade ab ging, dann könnte er sie vielleicht aus dieser misslichen Lage befreien.

Selbst in solchen Zuständen könnte ihr Zack immerhin unmenschliche Kräfte entfalten.
 

"Nein!", heulte sie und ihre Stimme begann zu brechen. Sie konnte sich nicht daran erinnern sich jemals so laut geäußert zu haben. Aber sie durften das nicht! Sie konnten Zack nicht mitnehmen!
 

"Sei still und wir tun ihm nichts.", hörte sie eine Männliche Stimme, hinter ihr zischen. Als sie ihren Kopf drehte konnte sie einen relativ kleinen Mann mit dunkelbraunen, nach hinten gestylte Haaren und grauen Augen, die im Blaulicht unangenehm schimmerten, erkennen. Was sollte sie tun, sie waren umstellt, ihre Waffe war unerreichbar und Zack machte keine Anstalten baldmöglichst aufzuwachen. Blieb ihr nun also nichts anderes übrig? War dies die einzige Methode, um Zack in Sicherheit zu wissen?

"Wirklich?", fragte sie, beinahe hoffnungsvoll. Konnte sie den Worten dieses Mannes trauen?

"Wirklich.", wiederholte er ihre Worte mit einem festen Blick, ehe er sich abwanrte und auf Connor zu lief, der nun ebenfalls von einigen Beamten umstellt wurde.
 

Bis eben hatte er zwar noch gelacht, wie ein Irrer, doch sein Gelächter wurde jäh unterbrochen, als auch er auf seine Füße gezerrt wurde.

"H-hey!", beschwerte er sich, während der kleinere Mann sich nun vor ihm aufbaute.
 

"Habe ich dir nicht gesagt, dass du dich da raus halten sollst?", wollte dieser wissen. "C-cody, ich Habs geschafft!", freute dich Connor jedoch weiterhin. "Bist du wahnsinnig geworden?", schrie der FBI Agent den Jungen nun an, "Das kann dich deinen Job kosten, du Idiot!"
 

Connors Blick wurde düster, wie der Nachthimmel, als er ihm dunkel eine Antwort gab: "Ohne Arthur ist es 'eh nicht das Gleiche."
 

Perplex sah Cody nun dabei zu wie sowohl Foster und Gardner als auch sein Kumpel Connor abgeführt wurden.
 

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I Thought I was climbing out

But it's dragging me down

What's hidden here with me

Thought I was alone

But it pulls me deeper now

I can't escape
 

Red- Buried beneath

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I will always fight for one more breath

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From a distance I feel lost, you can tell

Cause all the frames have been replaced and off the shelf

Chasing shadows as they follow me, but I can't catch what I can't see

Feeling so detached from what I know
 

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Sie brachten Ray in ein großes Gebäude. Wo genau sich diesbefand oder was es darstellen sollte, konnte die kleine Blondinenicht erkennen. Es war stockfinster und mehrere Polizisten und derFBI Agent hatten sie umzingelt und gut in Gewahrsam, als sie sie zumEingang dieses Gebäudes führten.
 

So, wie es aussah, hatten sie Zack nicht dabei. Wahrscheinlichwollten sie die beiden trennen, fiel es ihr ein.

Allerdings warder dunkelhaarige Mann, der sie beide überfallen hatte ebenfallshier. Sie hatten ihm, ebenso wie Rachel Handschellen angelegt.

ImInneren des Gebäudes liefen sie, eine ganze Zeit lang, einen dunklenFlur entlang, bis sie in einen Fahrstuhl traten. Irgendwie erinnerteRay das an die Zeit, in der sie Zack kennen gelernt hatte, jene Zeitin der sie noch vor ihm davon gelaufen war, bevor sie sich zusammentaten.
 

Der große Fahrstuhl setzte sich mit einem Ruck in Bewegung. Obenangekommen begrüßte sie ebenfalls wieder ein Flur, welchen sieallerdings nicht allzu lange entlang liefen. Sie traten direkt in dienächste Tür, die sich bot.

Sie liefen vorbei, an einigenSchreibtischen und weiteren Türen. Bis Rachel in eine von ihnenhinein geführt wurde. Den Mann brachten sie nicht hinterher.
 

Sie musste sich nun in einer Art Zwischenraum befinden, mit einergroßen Glasscheibe und einigen Sitzmöglichkeiten. Hier hielten siesich aber nicht allzu lange auf. Sofort wurde sie in den nächstenRaum geschubst, der mit einem kleinen Tisch, mit zwei, sichgegenüber stehenden Stühlen, ausgestattet war.
 

Rachel wurde zu einem der Stühle geleitet und ihre Handschellenwurden gelöst, nur um sie an eben diesem Tisch anzuketten.
 

Die Schusswunde wurde ihr nur notdürftig, am Unfallort, versorgt.Die Kugel war entfernt worden und ihr Bein gerade so, von denSanitäter, vor Ort, entfernt worden. Vermutlich hätten sie ihrenJob richtig gemacht, wenn dieser Agent nicht gewesen wäre. Er hattesie gedrängt, dass sie sich beeilen sollten. Auch den Mann und Zackhatten sie, so wie sie es in dieser Kurzen Zeit eben gekonnt hatten,versorgt. Wobei der Agent spöttisch von den Sanitäter verlangthatte, dass sie Zack ein Sedativum Spritzen sollten. Das hatten sie,in Betracht seiner Verletzungen jedoch abgelehnt, woraufhin der vomFBI der Meinung war, dass es ihm egal sei, was mit diesem scheißMörder passierte.
 

Bei diesen Erinnerungen, von vor wenigen Stunden, presste Rachelwütend ihre Kiefer aufeinander. Man konnte ihr zwar so gut wie nieEmotionen wie Wut oder Trauer ansehen, das hieß jedoch nicht, dasssie so etwas nicht empfand. Freude oder Glück stellten dann schoneher Probleme dar... Oder Liebe. Zack war die einzige Person, die siejemals so etwas hatte fühlen lassen. In den letzten Jahren, die siemit ihm verbracht hatte, besonders dieses eine, hatten ihr mehr Glückbeschert als irgendeines ihrer Lebensjahre, in welchem sie noch wieein 'normaler Mensch' gelebt hatte. Ja, es gab Schwierigkeitenzwischen ihr und Zack, aber es gab nichts was sie nicht gemeinsamüberwinden konnten.
 

Mit diesen Gedanken hatte sie Entschlossenheit gefasst. Derreinste Todes Blick traf den Agenten, der nun in ihr Blickfeld trat."Rachel Gardner.", begrüßte er sie, als wäre sie einlang erwartete Gast gewesen. Es war eben dieser Agent, der auch amUnfallort gewesen war. Klein, muskulös, dunkelhaarig, drei Tage Bartund graue Augen, welche sie nun Siegessicher an funkelten.
 

Mit seinen Händen stützte er sich auf den kleinen Tisch undbeugte sich zu dem Mädchen rüber "Du glaubst ja nicht wielange wir versucht haben euch zu schnappen."

"Wo istZack?", war jedoch alles, was Ray in diesem Momentinteressierte. Es war ihr egal, was sie mit ihr vor hatten, worübersie sie befragen wollten oder ob sie sie wieder in einePsychiatrische Anstalt stecken würden. Denn Rachel wusste, dass das,was sie mit Zack vor hatten, vermutlich noch um einiges schlimmer warals das, was ihr nun blühen würde.
 

Rachel Gardners leblose, toten Augen jagten sogar Agent Born einenkalten Schauer über den Rücken.
 

"Zack?", fragte Cody dann zunächst etwas konfus,bevorer lächelte. "Über den 'guten Zack' brauchst du direrst mal keine Gedanken mehr machen.", fuhr er dann fort.
 

Vor Schock geweitete, blaue Augen sahen ihm mit einem solch leerenTodes Blick entgegen, dass Agent Born nicht anders konnte, als kurzzu schlucken und einige Schritte zurück zu weichen.

" Washabt ihr mit ihm gemacht?", kreischte Ray drauf los undversuchte sich, vergebens, von den am Stuhl fest gekettetenHandschellen zu befreien.
 

Doch der Agent kehrte ihr einfach den Rücken zu und verließmitsamt folgsamer Beamtenschaft den Verhörraum.

" Hey!,rief Ray ihm verzweifelt hinterher, während sie an ihrer Fixierungrüttelte.

Selbst als die Tür ins Schloss fiel, schrie,strampelte und kreischte sie weiter,so lange, bis ihr Hals zu brennenbegann.

Frustriert krallte sie sich an die Armlehnen des Stuhls,auf dem sie saß. Ein Schleier von Tränen blockierte ihre Sicht undsie fühlte sich so unglaublich leer.

Hätten sie Zack etwasterben lassen? War sie nun alleine?
 

"Hey.", wurde Cody von einer weiblichen Stimme begrüßt,die soeben den Zwischenraum betreten hatte. "Ist das Gardner?",wollte Amanda wissen, die sich soeben zu ihrem Kollegen gesellthatte. Sie sah durch die verdunkelt Fensterscheiben, die von deranderen Seite nur einen Spiegel darstellten.

Doch Agent Born waranscheinend alles andere als erfreut seine Partnerin zu sehen."Amanda.", sprach er sie an, "Was machst du hier?"

Na klar, hätte er sich diese Frage auch sparen können , wenndie einfachste Antwort lautete, dass sie arbeitete, ihren Jobausführte. Was er aber eigentlich versuchte zu sagen war:'Was machstdu hier, bei mir?', hatte sie ihm doch deutlich zu verstehen gegeben,dass ihr eine Beziehung am Arbeitsplatz missfiel. Und auch wenn Codydies ungern zu gab, aber es verletzte ihn. Er hatte sich seine Mauernaufgebaut und diese eine Frau hatte innerhalb eines knappen Jahresdafür gesorgt, dass er all diese Hüllen fallen ließ und bereit warall seinen Schmerz mit ihr zu teilen. Stattdessen aber hatte sie seinHerz entgegen genommen, das er ihr so unweigerlich geschenkt hatte,und achtlos wieder weg geschmissen.
 

"Wir waren in drei Bezirke aufgeteilt", versuchte Amandasich dann zu erklären, "und da du Gardner in Gewahrsam hast undFoster nun in Goodbodys Einzugsbereich verfrachtet wird, dachte ichich könnte vielleicht-"
 

"Du könntest Was, Amanda?", unterbrach Cody sie, dieWut in seiner Stimme deutlich hörbar, "Was genau-" Erfasste sich mit Zeigefinger und Daumen an sein Nasenbein, bevor erfort fuhr: " Was genau tust Du hier mit mir, Amanda?"
 

Graue Augen sahen die blonde Frau eindringlich an und sie schienenzu schreien. Die Augen dieses Mannes, der sich sonst hinter einersolch harten Schale verbarg, schienen ihn nun zu verraten. Denn siespiegelten eine Verletzlichkeit wieder, die Amanda geradezu ansprang.Als würde sie angefleht werden nicht mehr mit ihm zu spielen, ihnnicht mehr zu verletzen.

"Cody ich-"

"Amanda,ich glaube du hast in den letzten Tagen genug gesagt, lass unseinfach, lass uns einfach auf die Arbeit konzentrieren, okay?"

Undda war er wieder. Der alte Cody, verpackt hinter steinharter,kränkender Fassade. Eine Mauer aus Selbsthass, die er gerne aufandere einstürzen ließ, nur um sich selbst zu schützen. Einfachnur, damit er es nicht wieder war, der verletzt werden würde.
 

"Aber wenn du unbedingt nützlich sein möchtest, dann kannstdu gerne damit anfangen Gardner zu befragen.", schlug derDunkelhaarige Mann vor und deutete durch die Fensterscheibe auf diejunge Frau, die ihren Kopf hängen ließ.
 

Als Amanda sie so dort sitzen sah, konnte sie es eigentlich garnicht glauben, dass es dieses Mädchen war, die gemeinsam mit IsaacFoster unzählige Menschen umgebracht haben sollte. Jene Mörder,welche ihren Tony umgebracht hatten.
 

Entschlossen öffnete die blonde Frau die Tür zum Verhörraum undlief direkt auf das Mädchen zu, welches keine Anstalten machte siean zu sehen oder auch nur ihren Kopf zu heben.

"RachelGardner.", begann Amanda dann zu sprechen, als sie sich ihrgegenüber setzte, "Ich bin Agent Klein. Möchtest du mirvielleicht erzählen, was passiert ist?"

DiesesErscheinungsbild verleitet die Agentin dazu mit ihr zu reden, alswäre sie unschuldig, als hätte sie nicht hunderte von Menschen aufdem Gewissen.

Aber dafür konnte sie sicherlich nichts, siemusste psychisch krank sein.

Rachel hob auf diese Frage hintatsächlich ihren Kopf und starrte die Frau, vor ihr mit leerenAugen an.

"Was habt ihr mit Zack gemacht?", wollte siedüster wissen. So sollte es nicht sein. Das war nicht richtig.Niemand durfte es sich erlauben sie von ihrem Zack zu trennen, daswar nicht richtig!
 

"W-was?", alles was Amanda bei diesem Anblick hervorbrachte war Gestammel. Wie konnte jemand so unglaublich leblosenAugen haben, wie diese Frau? Was um Himmels Willen war ihr passiert,dass es keinen Funken Leben mehr gab, der das Azur ihrer Augenerleuchtete?

"Zack?", hakte die Agentin dann noch einmalnach, auch wenn sie vor Erstaunen wie festgefroren war. "IsaacFoster.", zischte Rachel ihr entgegen, "Was habt ihr mitihm gemacht?"

Amanda hadert kurz mit sich selbst."Vermutlich.", setzte die Agentin an und hatte damit RaysAufmerksamkeit erhalten. "Vermutlich ist er bereits tot."

Die leblosen Augen Rachels schienen noch größer zu WERDEN,bevor sie ihren Blick senkte und mit gebrochener Stimme fragte: "Erist tot?"

"Es wäre ein Wunder, wenn er den Transportüberlebt hat, bei seinen Verletzungen. Deshalb ist es wichtig füruns, dass wir hier Kooperieren, Rachel."
 

Nein, oh nein. Nicht in diesem Ton. Diese Frau begann schon so mitihr zu reden, wie Danny. Nein, nicht schon wieder. Sie würde hiernicht alles Preis geben und sich dann Therapieren lassen!

"Tötet mich! ", schrie sie Agent Klein daraufhin entgegen."Ich bitte euch, tötet mich!", schrie sie aus Leibeskräften.Wenn Zack bereits tot war, was blieb ihr denn dann noch anderesübrig?
 

"Was ist mit dir passiert?", schrie Amanda Rachel an.Sie war ebenso verzweifelt. Sie hatte endlich einen der Mörder inGewahrsam und die Situation schien dennoch aussichtslos. "Washat Foster dir angetan?"

Es war für die Agentin ganzselbstverständlich, dass der Serienkiller diesem Mädchenirgendetwas angetan haben musste. Es war nicht natürlich für einMädchen ihres Alters so zu regieren, sich so zu verhalten. Es warbeinahe als wäre sie abhängig von ihm.
 

Rachel antwortete auf diese Fragen jedoch nicht. Strampeln undschreiend versuchte sie sich aus den Ketten zu befreien, währendAmanda an beiden Schultern gepackt wurde und von Cody aus dem Raumgeführt wurde. Die Angeklagte ließen sie weiterhin rumoren.
 

Schwer musste Amanda schlucken, als sie das Mädchen, welchesoffensichtlich einer schweren psychischen Erkrankung gefallen war,zurück lassen musste. Sie wusste, dass sie die Schuldig war, jenedie sie einsperren musste, jedoch kam sie nicht umhin Mitleid zuempfinden. Wie würde sie selbst reagieren, sich entwickeln, wenn sieJahrelang gezwungen war mit einem Serienmörder durch die Gegend zustreifen

Vielleicht war es ja Anfangs wirklich nur eineGefangenschaft, eine Geiselnahme und nachdem sie eine Art StockholmSyndrom entwickelte, musste sie sich dazu entschlossen haben seineKomplizen zu werden. Aber das konnte Amanda, die natürlich keinePsychologin war, auch nur mutmaßen.

"Ich brauche einenKaffee.", verkündete sie und entfernte sich von ihren Kollegen,um in den nächst besten Aufenthaltsraum zu schlurfen.
 

Gedankenlos drückte Amanda auf den Knopf der Kaffeemaschine undließ diese somit Tumoren, nachdem sie eine kleine Tasse daruntergestellt hatte.

Nein, so hatte sie es sich definitiv nichtvorgestellt. Sie hätte gedacht, dass alles so einfach sein würde,dass sie die Mörder ihres Geliebten schnappen könnte und ohnejedwede Gedanken sie mir nichts dir nichts einsperren würde.

Dieblonde Agentin spürte, dass jemand hinter ihr stand und ohne sichumzudrehen, wusste sie, dass es Cody war.

"Dieses Mädchen",begann sie daraufhin zu sprechen, "Rachel, sie möchte nur beidiesem Mörder sein."

Sie nahm den fertigen Kaffee unddrehte sich um, sodass sie Cody nun ansehen konnte. "Egal woranes liegen mag, egal wie viele Menschen sie auf dem Gewissen habenirgendwie-", schuldbewusst musste Amanda kurz zur Seite sehen,"Irgendwie empfinde ich Mitleid. Ich- verstehe sie.",gestand sie ihrem Partner schließlich, der sie nur verständnislosan sah.
 

Aus der anderen Seite des Raumes erklang Gelächter. Die Blickeder Agents wanderten zu dem Stuhl, auf dem ihr Freund und KollegeConnor saß.

"'Mitleid', Amanda du bist zu Gütig.",schmunzelte der junge Polizist argwöhnisch, bevor er anscheinendkomplett die Fassung verlor, "Wie kannst du solch einem Monstergegenüber nur Mitleid empfinden?", schrie er sie an, "Ichhabe gesehen, wozu auch sie imstande ist, Sie war es, die Arthurgetötet hat, Amanda!"
 

Wütend stapfte Cody auf ihn zu und kippte den Stuhl so nachhinten, dass Connor beinahe auf dem Boden lag. "Halt dieKlappe!", brüllte der Agent. "Dann mach mich los.",forderte Connor eindringlich und klapperte, zur Verdeutlichung seinerSituation, mit den Handschellen.
 

Leise vor sich hin fluchen stellte Cody ihn wieder aufrecht hin,bevor er ihm den Rücken zu drehte. "Nein.", erwiderte erstreng, "Wie wir mit dir verfahren kann nur dieStaatsanwaltschaft entscheiden. Immerhin hast du gegen denausdrücklichen Befehl des FBI-Vorsitzenden, außerhalb deinesZuständigkeitsbereiches gehandelt. Noch dazu hast du vorsätzlicheinen Autounfall verursacht, mitten in einer Wohngegend."
 

"Aber ich habe Gardner und Foster für euch festgesetzt.",konterte der Officer.

"Du hättest Zivilisten in Gefahrbringen können!", schrie Cody nun wieder und wandte sich ihmwieder zu. Enttäuscht ließ er seinen Blick über den Jungenwandern, bevor er, mit bitterer Stimme betonte, "Wenn Arthurhier wäre, würde er sehr enttäuscht von dir sein."

"Arthurist nicht hier.", zischte Connor wütend und enttäuschtzugleich, mit beenden Lippen, "Er wurde getötet, von diesenMonstern, die ICH für euch festgesetzt habe!"
 

Cody drehte sich zu Amanda, nachdem er Connors Stuhl wieder ineine aufrechte Position gebracht hatte, um einen Blick mit ihr zutauschen, bevor er sich dazu entschied aus diesen Raum zu fliehen.
 

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How could you turn your back on your own?

Cast out left to walk alone

Now I see who you are, did you think I would get this far?
 

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Keine fünf Minuten später erschien Amanda an seiner Seite. Siehielt nun eine weitere Tasse Kaffee in der Hand und reichte ihm dieseanbietend entgegen.
 

Dankend lächelte der kleinere Mann, bevor er sich Kaffeeschlürfend an die Wand lehnte. Amanda hatte sich indessen einenPlatz an einem der herumstehenden Schreibtische gesucht und in dendazugehörigen Stuhl sinken lassen.
 

Seufzend lehnte sie sich in diesem zurück, woraufhin ihr Partnersie nur fragend an sah. "Weißt du", begann sie dieKonversation, "Du bist Tony sehr ähnlich." Einen Momentlang blieb es zwischen den beiden Agenten sehr still, bevor Codywieder das Wort ergriff, "Und was bedeutet das jetzt?",wollte er mit einem kleinen, bitteren Lachen von ihr wissen.
 

"Dass ich befürchtet hatte, dass ich mich nur deswegen zudir hingezogen fühle.", gestand Amanda, etwas kleinlaut. Es warwahr. Sie hatte die Nacht mit Cody, aus genau diesem Grund, bereut.Er war ihrem alten Partner, ihrer dahingeschiedenen Liebe, sehrähnlich und sie hatte das Gefühl gehabt, dass sie ihm unrecht täte,wenn sie sich auf mehr mit ihm einlassen würde.
 

Ein wenig perplex war der dunkelhaarige Mann über diese Aussageschon. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht mit solch einerAussage. "Ist das dein Ernst?", wollte er etwas zögerlichwissen, was für seine Charakteristik schon eine Seltenheitdarstellte.
 

Was sollte das für ihn bedeuten? Was sollte er von diesemGeständnis halten? Macht es Amanda für ihn weniger attraktiv,weniger begehrenswert? Sein prüfender Blick fiel auf die Blonde.Nein, definitiv nicht. Aber es war nicht nur ihre Attraktivität, dieihn in den Bann zog. Er hatte sich Hals über Kopf in die hübscheAgentin verliebt und es war für ihn wirklich schwer sich dieseinzugestehen.
 

Auch wenn ihre berufliche Beziehung von anfänglichenSchwierigkeiten geplagt war, hatten sie diese doch überwunden undzueinander gefunden. Sie hatten eine Bindung zueinander aufgebaut,die den sonst so reservierten Cody ziemlich überrascht hatte.Immerhin hatte er sich damals, nach dem Vorfall mit seinem Kollegen,geschworen nie wieder einem Menschen zu nahe zu kommen den er, durchseine eigenen Fehler gefährden oder gar verlieren könnte.
 

Dennoch hatte er dieses Risiko bei Amanda akzeptiert, hatte sietrotz allem in sein Leben gelassen und ihn emotional berührenlassen. War es nun also an der Zeit ihr zu gestehen, was er in seineminnersten verbarg? Seine nachdenklichen Augen, die bis dahin ohnefesten Blickpunkt durch den Raum gestreift waren, fingen die grünenAmandas nun, mit einem festen Blick ein.
 

"Amanda", begann er," ich empfinde etwas für dichund solange auch nur die kleinste Hoffnung besteht, dass das mit unsfunktionieren könnte, möchte ich es gerne probieren."
 

Er kam einige Schritte auf sie zu und stellte seine Kaffeetasseauf den nahegest3llten Schreibtisch.

"Auch wenn duvielleicht verletzt wirst?", wollte Amanda nun von ihm wissenund sah ihn mit großen, ungläubigen Augen an, während Cody nunjeweils eine Hand an die Seiten von Amandas Rückenlehne setzte.

"Ja", erwiderte er, mit einer feurigen Intensität inAugen und Stimme, "auch dann."
 

Viel musste Cody sich nicht nach unten beugen, um Amandas Gesichtnäher zu kommen. Vielleicht erschien es in dieser Situationunangebracht, doch er konnte dem Verlangen, sie zu Küssen, sie inseinen Armen zu halten, nicht mehr widerstehen.
 

" Agent!", rief einer der Polizisten plötzlich,aufgebracht und unterbrach die Beiden in ihrem Tun.

Völlig außerAtem stand der Polizist der Spezialeinheit, mittleren Alters, vorseinen beiden Vorgesetzten. Der Kuss, den die beiden ausgetauschthatten, schien er nicht einmal bemerkt zu haben. Keuchend hielt ersich seine linke Seite und verzog schmerzverzerrt das Gesicht.

Blutlief über seine Hand. Erst dann bemerkte Cody, dass der Mannverletzt war. "Was ist passiert?", fragte er ernst, nundirekt wieder der strenge FBI Agent. Der Kollege schluckte kurz,bevor er ein einziges Wort heraus brachte, welches die beiden Agentsjedoch direkt verstanden.

"Gardner."
 

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I will never know what happens next

Even when my heart beats out my chest

Through all of the chaos, I'll find a way out

I know home is where you make it
 

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"Ich muss mal aufs Klo", äußerte Rachel, monoton wieeh und je.

"Ist mir egal.", ließ der Polizistverlauten, der sie bis eben bewacht hatte.

Nervös begann sieBlonde hin und her zu sehen. Der kahle Raum, in welchem sie sichbefand schien immer kleiner zu werden, es war als würden sich dieWände auf sie zu bewegen. Sie schloss die Augen. Nein, die durftejetzt keine Panik schieben, sie musste einen kühlen Kopf bewahren.Wenn sie jetzt den Verstand verlieren würde, war Zack damit auchnicht geholfen und ihr selbst schon gar nicht!

"Bitte!",bettelte sie, während sie ihre Schenkel zusammen presste und demBeamten einen verzweifelten Blick zu warf.
 

Dieser jedoch verzog keine Miene. "Was glaubst du eigentlich,Kleine?", wollte er von ihr wissen und baute sich vor Rachelauf, "Ich bin nicht blöd, weißt du. Du glaubst vielleicht,dass dein kleiner Trick bei mir Wirkung zeigt, aber ich weiß, was duvor hast."
 

Er schritt noch weiter auf sie zu. "Du bist nur eine kleineVerrückte, die von hier weg will."
 

Rachels feste Miene schien dem Polizisten nur zu bestätigen, dasser Recht hatte. "Vielleicht willst du sogar hier raus, nicht umdir selbst zu helfen, sondern diesem widerlichen Mörder, dem du sohinterher gehechelt bist!" Ein selbstgefälliges Grinsenbreitete sich auf dem Gesicht des Dunkelhaarigen Mannes aus. Oh, wieer es mochte diese Kriminellen Schweine zu piesacken und zudemütigen.
 

"Dieses Monster hat meinen Bruder getötet.", gab derPolizist schließlich zu und Rachel schien nun ein Licht auf zuGehen. Daher also dieser Hass, dieses Verhalten ihr gegenüber. Erwar nicht einfach nur ein Arsch, der sich daran ergötzte Kriminelleneins auszuwischen, es hatte einen Hintergrund, dass er vor allem andiesem Fall seinen Gefallen hatte.
 

Plötzlich musste auch Rachel bitter lächeln. Eines dieserLächeln, welches ihre Augen nicht berührte und sie unheimlichgruselig aussehen ließ. "Ich kann dir sagen, dass ich weiß wieZack tötet.", war sie nun an der Reihe den Polizistenaufzuziehen, "Er genießt es seine Opfer leiden zu sehen.",beschrieb sie ihrem Gegenüber die Vorgangsweise von Zack, "Erjagt sie, gibt ihnen einen kleinen Hoffnungsschimmer, bis sie glaubensie seien endlich entkommen und dann..."
 

Der Beamte, vor ihr zitterte und bebte vor Anspannung und Wut, daskonnte das Mädchen nur zu gut spüren. "Dann schlitzt er sieauf, bis sie verbluten und ergötzt sich an der Verzweiflung in ihrenAugen, bis zu ihrem letzten Atemzug."
 

Ein kleiner Funken Hoffnung glühte nun in dem Mädchen auf, "Dukannst dir sicher sein, dass dein Bruder unglaubliche Schmerzen hatteund gelitten hat. Bis. Zu. Seinem. Letzten. Atemzug."
 

"HÖR AUF!", schrie der Polizist nun und zückte seineWaffe, die er bis eben noch an seinem Gürtel getragen hatte. "Dudreckige Schlampe!"
 

Er drückte Ray nun den Lauf an die Schläfe und hoffte darauf,dass sie nun Diejenige war, die vor Verzweiflung zu zittern begann,doch die junge Frau blieb ruhig, ihre Augen leer und sie zuckte mitkeiner Wimper. Der Polizist stand nun dicht genug an ihr, dass siemit ihrem Bein ausholen konnte und ihn somit kräftig in seineKronjuwelen treten konnte. Sie hatten ihre zwar ihre rechte Hand anden Stuhl gefesselt, Jedoch konnte sie den Rest ihrer Gliedmaßennoch frei bewegen. Wiedereinmal wurde Rachel unterschätzt.Wahrscheinlich waren die Agents davon ausgegangen, dass sie ihnen nurmit einer Waffe gefährlich werden könnte, aber da hatten sie sichstark getäuscht.
 

Der Polizist, der sie bis eben noch bedroht hatte, sank nun vorihr auf die Knie und hielt sich seine empfindlichste Stelle, was dazuführte, dass er seine Waffe fallen ließ.
 

Sofort reagierte Rachel und schnappte sich den, am Bodenliegenden, Gegenstand. Sie fackelte nicht lange und schoss damit dieSeite der Handschellen auf, die sie an dem Stuhl hielt.Nun war siedas Ding zwar immer noch nicht los, konnte aber zumindest von hierverschwinden.
 

"HEY!", schrie der Beamte sie an, "Wo willst duhin?" Langsam rappelte er sich wieder auf und stellte sich ihrin den Weg. "Du hast keinen Ort, an den du kannst!",erinnerte er sie und ergriff gewaltsam ihren Arm, der die neuergatterte Schusswaffe hielt. "Foster ist tot!", schrie ersie an, "Du bist ganz alleine!"
 

Tot
 

Alleine
 

Diese Worte hallten in ihrem Kopf wieder und es erschien ihrerneut so, als würden die Wände näher kommen, würden sieeinkerkern, sie zerquetschen, sodass nichts mehr von ihr übrigblieb. Nein, nein das konnte nicht sein! Zack war nicht Tot, erDURFTE nicht tot sein, er war doch IHR Zack, der ließ sich dochnicht so leicht töten!
 

"Lügner!", schrie sie, als sie es schlussendlich nichtmehr aushalten konnte. Es war ihr, als würde sie eine Barrieredurchbrechen, eine Grenze überschreiten, die sie schon lange nichtmehr überschritten hatte.
 

Ihr irrer Blick richtete sich auf den Polizisten, der noch immerihren Arm fest hielt. "Ihr habt uns kaputt gemacht!",schrie sie ihn an und entriss ihm den Arm. Plötzlich schien es ihrals hätte sie die Kraft diese Menschen alle zu vernichten. Ja, sowar es doch. Sie hatten ihn ihr genommen, sie hatten sie getrennt,sie hatten sie kaputt gemacht.
 

Plötzlich konnte Rachel gar nicht anders, als zu lachen. Einhöllisches Lachen, das beinahe dem von Zack gleich kam, wenn er zumAngriff über ging. Auf ein Mal wurde die Tür zum Vernehmungsraumauf gerissen und zwei weitere Beamte standen im Rahmen und stolpertenüber das Spektakel. "Wir haben Schüsse gehört, ist alles in-"Die weibliche Polizistin unterbrach ihren Satz sofort, als sie sah,dass Gardner frei war und zückte ihre Waffe.
 

"Tch", machte Rachel und zog dabei angewidert ihreOberlippe nach oben, "Erbärmlich." Und ohne mit der Wimperzu zucken erschoss sie erst die Frau und dann ihren Partner, der mitihr hinein gestürmt war. "Ihr seid mir im Weg.", erklärtesie monoton, im Nachhinein. "oh", bemerkte sie dann, "Dasind ja noch mehr."
 

Aus der Distanz versuchte sie auf weitere Polizisten zu schießen,die nun entweder auf sie zu stürmten oder sich irgendwo Deckungsuchten. "Verdammt."; murmelte sie, "Einer istentwischt." Dann schien sie zu bemerken, dass derjenige, der siebewacht hatte ja immer noch bei ihr stand. Allerdings schien erinzwischen nicht mehr eine so große Klappe zu haben. "W-wirstdu mich verschonen?", stammelte er und war nun ganz klein mitHut.
 

Wieder musste Ray zu Lachen beginnen. Freudig warf sie ihren Kopfnach hinten, sodass ihr langes, blondes Haar mit schwang. Als siedann wieder nach vorne sah, mit einem infernalischen Glitzern inihren Augen und einem Grinsen im Gesicht, welches sich von einerWange zur Anderen zog, richtete sie auch auf ihn ihre Waffe. "Byebye.", grunzte sie und drückte ab. "Grüß deinen Brudervon mir."
 

Leblos lag der Polizist nun auf dem Boden. Rachel hatte ihm einensauberen Kopfschuss verpasst. Seine toten Augen spiegelten noch immerdie Emotionen seines letzten Atemzuges wieder. Angst.
 

Freudig gluckste die Blonde, als sie über die Leichen hinweg, ausdem Raum trat.
 

Diese Mistkerle hatten alles kaputt gemacht. Sie verdienten nichtsanderes als den Tod. Sie musste alles ganz schnell wieder heilemachen, so wie es sein sollte. Sie würden wieder vereint sein, dasmussten sie einfach.
 

Es sah ganz danach aus als würde Ray dieses Mal diejenige sein,die Zack befreien müsste.
 

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I will always fight for one more breath

Even in a cardiac arrest

Through all of the chaos, I'll find a way out

I know home is where you make it
 

Chaos- I prevail
 

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You Left me all alone

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We used to have it all

It was us against the world
 

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Der Moment, in dem Ray beschloss ihre Beine anzuheben und los zu rennen, kam ihr vor wie in Slow Motion. Auch wenn sie rannte, hatte sie das Gefühl langsam zu schleichen. Sie hüpfte über die bereits am Boden liegenden Leichen, ihre Opfer und wich entgegenkommenden Schüssen aus. Polizisten, welche sie noch nicht erledigt hatte, schossen nun auf sie.
 

Jedoch war Ray in diesem Moment, wendig, wie eine Cobra, die ihre Beute umschlang. Und genau so griff sie auch an. Es war ein Leichtes für sie diesen Beamten, die sich wie kleine Puppensoldaten, in ihren Augen verhielten, zu erschießen. Sie waren im Weg. Sie standen ihr alle im Weg! Sie musste durch, sie musste aus diesem Gebäude raus, hinaus, zu Zack! Sie musste Zack wieder heile machen!
 

"HEY!", konnte sie plötzlich eine Stimme wahrnehmen. Langsam drehte sie sich um und erkannte, dass es der dunkelhaarige, dünne Mann war, der den Autounfall verursacht hatte.
 

Er saß in einer Art Konferenzraum, wie es aus sah und war an einen Stuhl gefesselt worden. Er war nicht bewacht, so wie sie selbst. "Hey, Gardner, hol mich hier raus!", schrie er ihr entgegen.
 

Rachel stoppte in ihren Bewegungen und drehte sich langsam, ganz langsam, in seine Richtung. Dann erst schien Connor ihren irren Blick wahr zu nehmen. Wie leuchtende Azure bohrten sich ihre toten Augen durch ihn hindurch und hinterließen einen eiskalten Schauer auf seiner Haut.
 

Ein unheilvolles Lachen drang aus Rachels Kehle. Sie hatte ihn gefunden. Er war es gewesen! Er war an allem Schuld! Nur wegen ihm hatten sie Zack geschnappt und nur wegen ihm wurden sie getrennt! Wenn  Zack nun tot sein sollte, dann war es auch nur wegen diesem Mann!
 

"Hihihi.", gluckste Ray dann zufrieden vor sich hin, als sie näher an ihn heran trat. Oh, wie dumm er doch gewesen war sich vor ihr zu erkennen gegeben zu haben.
 


 

_*_
 


 

Die Dunkelheit war immer sein stehtiger BEgleiter gewesen. Er kannte es schon gar nicht mehr anders. Ergal wohin er auch ging, das Einzige, was ihm immer beigestanden hatte war die Dunkelheit, die er auch dieses Mal wie einen alten Freund empfangen hatte, als sie ihn umschlang. Nichtsdestotrotz missfiel es ihm, als seine Sinne wieder tätig wurden. Seon alter Freund war dieses Mal anders, er war nicht gut zu ihm. Es war dunkel und irgendwie auch... einsam. Es war die Einsamkeit, die sich dazu gesellt hatte, ebenfalls ein aler Freund von ihm. Oder wohl eher seine alte Nemesis. Es hatte einst Zeiten gegeben, da hatte er es ohne einen Mucks ertragen, wenn diese wieder zugeschlagen hatte. Jedoch nicht heute, nicht seitdem er ihr begegnet war. Erst diese eine, schicksalhafte Begegnung war es gewesen, die ihn die Einsamkeint nunmehr hatte spüren lassen. Dennoch war dies nicht immer so gewesen. Er konnte sich sehr gut daran erinnern, dass er es nicht hatte ertragen können, wie sehr er sie gebraucht hatte, um nicht zu sagen er hatte es gehasst. Nun war es jedoch anders. Er brauchte sie, wollte sie bei sich haben, doch sie war niccht da. Auch wenn er in dieser, ihn umwerbenden, Dunkelheit nichts sehen konnte, spürte er doch, dass er nun wieder alleine war. Vollkommen auf sich gestellt.
 

Schmerzlich musste er fest stellen, dass diese Emotionen nicht das Einzige waren, was langsam zu ihm zurück kam. Seine körperlichen Empfindungen ebenfalls. Zunächst war da der Schmerz. Ein Schmerz, wie er ihn noch nie zuvor gespürt hatte. Es war als hätte man ihm alle Knochen, in seinem Körper gebrochen, seine inneren Organe zerquetscht und ihn anschließend einen Marathon laufen lassen. Als nächstes kam der Hunger. Er konnte tatsächlich spüren, wie seine Magenwände sich berührten und dadurch ein Knurren entstand, wie es sonst nur von einem wütenden Hund kommen könnte. Anschließend gab es da noch die Tatsache, dass seine Hände sich oberhalb seines Kopfes befinden mussten. Zumindest fühlte es sich so an, als würden diese kaum noch durchblutet werden. Testweise ballte er seine Hände zu Fäusten und  bemerkte sofort das warme Kribbeln in seinen Fingerspitzen.
 

Als letztes schalteten sich seine Sinne wieder ein. "Was machen wir nun mit dem?"
 

"Ihn hier verrotten lassen wäre wohl angemessen.", sagten die Stimmen, die er nun wieder hören konnte. Seine Augen konnte er nun auch wieder öffnen. Obwohl seine Lider sich schwer wie Blei anfühlten, konnte er dem Drang nicht widerstehen sie zu öffnen. Zack befand sich in einer dunklen Zelle, hinter Gittern. Vor dieser standen zwie Wachmänner oder vielleicht waren sie auch Polizisten, wer konnte das schon sagen. Für Zack sahen diese Vollidioten doch sowieso alle gleich aus. Langsam hob er seinen schmerzenden Kopf an und folgte seinen Armen mit dem Blick. Tatsächlich war er in Handschellen gelegt worden, die an, von der Decke hängende, Ketten befestigt waren. Als er versuchte einen seiner Arme zu bewegen, musste er vor Schmerz aufkeuchen. Verdammt, irgendetwas stimmte ganz und gar nicht mit seiner rechten Schulter. Was war denn überhaupt mit ihm passiert?
 

Sein schmerzerfüllter Laut hatte die beiden Männer, die ihn bewachten, aufmerksam gemacht. "Hey.", bemerkte der Größere von beiden, "Guck mal, Ben, der lebt ja noch."
 

Dieser Ben drehte sich nun ebenfalls in die Richtung des Serienmörders und schien zu erstarren. Ein glühendes, goldenes Auge leuchtete ihn aus der Dunkelheit der Zelle heraus an, das Andere wurde von einem schwarzen Haarschopf verdeckt.
 

"Na, wie fühlt es sich an endlich in Ketten gelegt worden zu sein?", stichelte sein Kollege jedoch weiter. "Albert, hör auf!", mahnte Ben ihn ängstlich. "Ach, was soll der denn schon groß machen, er ist da drinnen und wir sind hier draußen, außerdem hat der das doch gar nicht anders verdient."
 

Auf diese Aussage hin versuchte Zack sich los zu reißen. Diese Bastarden würde er schon zeigen wer von ihnen hier der Benachteiligte war. Jedoch, wurde er von den Ketten gehalten und direkt zurück gezoegn. Diese Aktion hätte er besser lassen sollen, denn er spürte nun erneut den Schmerz in seiner Schulter. Und nicht nur da, sämtliche Körperteile fühlten sich an, als wären sie überfahren worden.
 

Fahren... Überfahren! Ja, das ist es! So war es doch, oder? Er und Ray waren in diesen Autounfall verwickelt gewesen und dort mussten sie ihn dann auch geschnappt haben.
 

Doch da war etwas, das ihn an diesen Erinnerungen störte, irgendetwas fehlte, der Grund, weswegen er sich so einsam fühlte. Ray!
 

"Siehst du, ich sagte doch, der kommt nicht an uns ran.", konnte er diesen Albert wieder reden hören. Zack hatte jedoch Anderes im Kopf. Panisch suchte er mit den Augen seine Zelle ab, jedoch war er der Einzige, der sich dort drinnen befand. Wo war Ray?
 

Sein Blick richtete sich wieder auf seine beiden Wächter, bevor er versuchte aus seiner trockenen Kehle zu sprechen. "Wo habt ihr Ray hin gebracht?", knurrte er.
 


 

-*-
 


 

Cody hatte sofort reagiert, als sein vereltzter Kollege zu ihm und Amanda gestoßen war. Er hatte ihn direkt in einen anderen Raum, in Sicherheit gebracht und ihm einen notdürftigen Druckverband angelegt. Danach hatte er sich dazu entschlossen schonmal einen Krankenwagen zu rufen. Er wusste nicht, wieviele der ihnen unterstellten Polizisten nun durch Gardner verletzt waren oder gar ihr Leben lassen mussten. Eine Frage, die ihm nun viel Wichtiger erschien, wie war Rachel entkommen? Hatten sie das Mädchen tatsächlich immer noch unterschätzt, obwohl sie bereits das Ausmaß ihrer düsteren Fähigkeiten gesehen hatten?
 

Amanda hatte sich indessen ihre Waffe geschnappt und sich dazu entschieden den Flur entlang zu schleichen. Als sie schließlich die ersten Leichen im Gang liegen sah, musste sie sich erschrocken die Hand vor den Mund halten, um keinen Laut von sich zu geben. Langsam und leise schlich sie weiter, bis einer der am Boden liegenden Beamten seine Hand nach ihr aus streckte. Schreckhaft wich sie zunächst zur Seite, bis sie bemerkte, dass es einer ihrer Kollegen war, der schwer verletzt am Boden lag. Officer Brown war sein Name, wenn sie sich recht erinnern konnte. Ein noch relativ junger Polizist, vermutlich in Connors Alter. Dies war sein erster Einsatz gewesen. Bittend blickten seine dunkelgrünen Augen zu ihr auf. "Shh", machte die Agentin, während sie sich einen Finger auf die Lippen legte und sich zu dem jungen Polizisten auf den Boden kniete.
 

Kurz zuckten die beiden Personen zusammen, als sie Schreie hörten. "Beißen ist aber nicht nett.", drang ein zierliches, weibliches Stimmchen zu den BEamten hindurch, "Böses Püppchen."
 

Ängstlich sah der junge Polizist zu Amanda und versuchte ihr mit Handzeichen erkennen zu geben, dass es Rachel Gardner war, die sich im Konferenraum befand. Eben derselbe Raum, in dem sie Connor festgehalten hatten. Kurz musterte die Agentin den Officer. Er hielt sich den Bauch, aus dem nun immer mehr Blut zu fließen schien. Hilfesuchend sah die Blonde sich um, während erneutes Schreien aus Connors Richtung zu hören war.
 

Agent Born hatte sich soeben aus dem Versteck geschlichen, in welches er den verwundeten Kollegen gebracht hatte. Sein Blick glitt durch die Korridore und blieb an Amanda und Officer Brown hängen. Seine Partnerin gestikulierte ihm, mit einem Kopfnicken, dass er sich um den verwundeten Officer kümmern sollte. Sie selbst stand derweil wieder auf. Ihre Waffe fest umklammernd, lehnte sie sich an die Wand, um durch den offen stehenden Türspalt zu sehen.
 

Connors Schreie, hatten sich in der Zwischenzeit zu einem kläglichen Winseln gewandelt.
 

Nicht wissend, was die Agentin nun erwarten sollte, schritt sie behutsam in das Zimmer, ihre Waffe zur Defensive erhoben. Gardner konnte sie auf dem ersten Blick nicht sehen, alles was sie erkennen konnte, war der lange Tisch und der Stuhl, in der Ecke, an dem Connor angekettet war.
 

Er schien Amanda, am anderen Ende des Raumes wahrgenommen zu haben und sah demnach auf. Bei seinem Anblick hätte die, sonst so toughe Agentin, beinahe ihre Waffe fallen gelassen.
 

Connor hatte nun, zusätzlich zu den Wunden, die er durch seine Verkehrsunfalls- Aktion besaß, nun noch mehrere Fäden in seinem Körper zu stecken. Sein Gesicht war zu einer schrecklichen Grimasse verzogen worden. Seine Augenbrauhen waren so an seine Haut genäht worden, dass er nun eigentlich böse drein blicken müsste, jedoch zeigten seine Augen nur die schiere Panik, die in ihm aufgekeimt war. Sein Mund waren in sauberen Stichen, zu einer geraden Linie zusammen genäht worden. Anscheinend wurde ihm ein Ohr abgeschnitten, jedoch war auch dieses nun wieder, wenn auch etwas schief, an einem Kopf befestigt worden.
 

Sein Körper besaß nun noch zusätzliche Einschusslöcher und Blut quoll überall aus diesen und en Punktionsstellen der Nadeln heraus.
 

"Mhh!", machte Connor, als er Amanda erblickt hatte. Vermutlich hätte er am liebsten geschrien oder ihr etwas gesagt. Dies war jedoch durch die Nähte nicht möglich. "Mhh, Mhh!"
 

Connors panischer Blick traf die blonde Agentin, die sich daraufhin direkt umdrehte, mit erhobener Waffe. Daraufhin sah sie ebenfalls in einen erhobenen Lauf, der sie begrüßte und tote, blaue Augen dahinter, welche sie unentwegt anstarrten.
 

"Was hast du mit Connor gemacht?", wollte Amanda direkt wissen, als sie Rachel erblickt hatte. "Er wollte einfach nicht sterben, da habe ich ihn wieder heile gemacht.", antwortete sie, als wäre sie das unschludigste Mädchen auf der Welt. "Er war aber ein böses Püppchen und hat Ray gebissen, da musste ich ihm den Mund weg nehmen.", erklärte sie der Agentin, die Waffe weiterhin auf sie gerichtet. Für Ray war es das plausibelste, was sie hätte tun können.
 

Mit einem Blick auf die Schultern des Mädchens, erkannte Amanda, dass sie ihre Sachen anscheinend gefunden haben musste. Denn die Striemen eines schwarzen Rucksacks lagen über ihre zarten Schultern. Daher hatte sie also das Nähzeug.
 

"Hör auf mit dem Mist und lass' die Waffe fallen, Gardner.", verlangte die Agentin, versuchend ungerührt zu bleiben, angesichts dieser grotesken Situation.
 

Rays Blick verdüsterte sich, als sie einen Schritt auf die Frau zu kam. "Wo ist Zack?", wollte sie von Agent Klein wissen. "Kleines, ich glaube du verstehst deine Lage gerade nicht.", konterte Amanda. "NEIN!", schrie Rachel ihr schrill entgegen und ihre Hände begannen zu zittern. "IHR versteht die Lage nicht! Ihr, die es wagen Ray von ihrem Zack zu trennen!"
 

Rachel spürte eine Mischung aus Wut, Frustation und Rachegelüsten in sich aufkeimen. Wenn diese Frau ihr nicht sagen wollte, wo sie Zack fest hielten, dann musste sie es eben alleine heraus finden. "Wenn du keine Informationen für mich hast, bist du nutzlos.", entgegnete Rachel der Agentin, nun wieder eiskalt und düster, "Dann hast du keinerlei Wert für mich."
 

Amanda entsicherte ihre Waffe und war bereit zu schießen, Ray tat es ihr gleich. Es war nun eine Art 'Wer-Zuckt-zuerst-Spiel'. Un gerührt drückte Rachel den Abzug, keine Sekunde später betätigte Amanda ihren. Ihrer kleinen Größe und demnach auch Wendigkeit, sei Dank, konnte Ray sich gerade noch rechtzeitig ducken. Sie konnte noch den Wind spüren, der durch den Druck des Schusses verursacht wurde und ihr durch die Haare fuhr. Eine Millisekunde zu spät und es gäbe nun keine Ray mehr.
 

Die, um einige Köpfe, größere Agentin, hatte sich entschieden zur Seite auszuweichen, war jedoch nicht schnell genug gewesen. DIe Kugel traf sie unterhalb ihres linken Schlüsselbeins. Durch den Druck und den plötzlich eintretenden Schmerz stolperte Amanda einige Schritte rückwärts, bis sie schließlich mit dem Schulterblatt gegen  den Türrahmen stieß.
 

Rachel nutzte die Gelegenheit, um schnellstmöglich aus diesem Raum heraus zu kommen. SIe drehte sich noch ein Mal zu ihrer neuen Errungenschaft um. Sie wusste, dass sie ihn nicht mitnehmen konnte, also musste sie sich wohl oder über von ihm verabschieden. "Bye, bye, Püppchen.", sagte sie monoton und winkte Connor zum Abschied zu, bevor sie aus dem Raum trat. Schade, dabei hätte er sicher eine nette Gesellschaft abgegeben.
 


 

-*-
 


 

"Amanda?" Cody war darauf beadcht leise und unentdeckt zu bleiben, nachdem er einige der noch lebenden, verletzten Officer, in Sicherheit gebracht hatte. Es schien in diesem Moment nicht so, als gäbe es noch irgednjemanden, der Beamten, der einsatzfähig war, bis auf ihn und-
 

Er stockte, als er in den Konferenzraum trat. Er erblicktee das gleiche Bild, wie seine Partnerin zuvor. Es schauderte ihm, bei Connors Anblick. War das Gardner gewesen? Als er sich um drehte, sah er auch Amanda, die blutend am Boden lag. Erneut sagte er ihren Namen und erhoffte sich somit eine Reaktion. Langsam öffnete die Agentin ihre Augen, um ihrem Partner entgegen zu blicken. "Cody."
 

"Es wird alles gut.", redete er ihr zu, aös er sich neben ihr nieder ließ,"Ein Krankenwagen ist unterwegs."
 

Amanda schluckte angestrengt und presste sich ihre rechte Hand auf die Wunde. Ein kläglicher Versuch die Blutung irgendiwe zu stoppen.
 

"Gardner", setzte sie zum Sprechen an, "Sie ist entkommen.", teilte sie Cody mit. "Wo ist sie hin?", fragte Agent Born sie sanft, während er ihr einige Haarsträhnen aus den wunderschönen Gesicht strich. Jedoch antwortete sie ihm nicht mehr. "Amanda?", fragte er besorgt, "Hey.", versuchte er es erneut. Jedoch war dies der Moment, in dem er bemerkt hatte, dass er wohl keine Antwort mehr von ihr bekommen würde. Seine Hand bewegte sich zitternd auf ihren Hals zu. Er presste Zeige und Mittelfinger auf die Stelle, an der er ihre Halsschlagader vermutete. Schwach pulsierte das Blut, welches durch ihre Arterien gepumpt wurde, unter ihrer Haut, gegen seine Finger. Erleichtert, dass sie noch lebte, ließ er seine Stirn gegen ihre sinken. "Warte hier auf mich.", flüsterte er ihrr zu, bevor er ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte.
 

Er war nun wieder auf sich gestellt, vollkommen alleine, so wie er es längst gewohnt gewesen war. Er musste Rachel Gardner ausfindig machen und verhindern, dass sie noch mehr Schaden anrichtete.
 

-*-
 

"Wo habt ihr Ray hin gebracht?", knurrte Zack zwischen seinen trockenen Lippen hervor. Die beiden Gestalten, die vor seiner Zelle hockten, schienen diese Situation mehr als lustig zu finden. Zumindest der Eine von den Beiden. Dieser Ben starrte den Serienmörder Ängstlich an, während sein Kollege, Albert, nicht aufhören konnte belustigt vor sich hin zu kichern. "Ich kenne diese Ray nicht, von der du da sprichst.", erklärte Albert. Das konnte Zack nicht glaube. SIe waren doch hier, um ihn zu bewachen, also mussten sie doch in diese gesamte Operation mit verstickt sein. Sie bewachten hier immerhin Isaac Foster.
 

"Rachel Gardner!", schrie er die beiden Männchen, vor den Gitterstäben, an, "Wo ist sie?"
 

"Ah!", machte dieser Albert und erhob seinen Zeigefinger, als wäre ihm soeben ein Licht aufgegangen. "Deine kleine Hure.", kichernd hielt er sich die Hand vor den Mund, während sein Kollege nur ängstlich und teilweise auch verwirrt zwischen ihm und Foster hin und her sah.
 

"Wage es nicht sie so zu nennen!", knurrte Zack, bedrohlich aus seiner Zelle heraus. Es missfiel ihm dies zu zugeben, jedoch würde all das wütende knurren und schreien nichts bringen. Immerhin war er hier wortwörtlich der Angearschte. Er war es, der hier hilflos, in einer Gefängniszelle angekettet war. Er war es, dem sämtliche Knochen gebrochen waren und er war es, der hier zum Tode verurteilt war und in dieser Zelle nichts anderes zu tun hatte, als auf die Vollstreckung seines Urteils zu warten.
 

"Was wirst du sonst machen, hm?", stichelte der Wächter weiter und beugte sich näher an die Gitterstäbe heran. "Du bist hier eingesperrt und du bist mutterseelen allein.Niemand wird kommen, um dich hier raus zu holen. Du bist ein toter Mann, Foster.", stellte Alber hier die Tatsachen klar, ein dreckiges Grinsen auf seinem Gesicht.
 

"Eh?", kam es aus Zacks Richtung. "Was soll das heißen du Bastard?", schrie er ihm entgegen. "Das bedeutet, dass deine kleine Hure dich im Stich gelassen hat!", wurde er von dem Beamten provoziert.
 

Diese Worte trafen Zack, wie ein Pfeil, der ihm in sein Herz gebohrt wurde. Zusätzlich zu seinem, durch die Verletzungen, geschundenen Körper, fühlte es sich nun auch noch so an, als würde sein Herz anfangen zu bluten.
 

Das konnte doch nicht wahr sein. Wut und Mordlust ließen sein Blut auflodern und ströhmten, wie Flammen durch seine Adern. "Scheißkerl!", schrie Zack ihn an, "Lügner!"
 

Wieder lachte dieser Albert, während sein Kollege an seinem Ärmel zog. "Hey, ich glaube das reicht jetzt.", flüsterte er ihm zu,"Provoziere ihn nicht unnötig, keiner weiß wozu er wirklich imstande ist."
 

"Wir haben deine kleine Hure.", hörte Albert jedoch nicht auf den Killer, hinter Gittern, zu Provozieren, "Und stell dir vor, sie ist von ganz alleine bei unseren Agents geblieben."
 

Agressiv riss Zack mit seinen schmerzenden Armen an den Ketten, die ihn an Ort und Stelle hielten. Jeh mehr diese Bastarde versuchten ihn zu überzeugen, umso mehr schenkte er ihren Lügengeschichten Glauben. War es wirklich wahr? Hatte Rachel ihn bei der nächstbesten Gelegenheit ihr Leben zu geben, verlassen?
 

"Diese verdammte Bitch!", schrie er auf, was die beiden Wächter dazu brachte schreckhaft zusammen zu zucken. Erneut flammte die Mordlust in ihm auf.
 

Das Messer des Verrats steckte tief in seinem Brustkorb. Rücklings hatte sie ihn angegriffen, obwohl er ihr so sehr vertraut hatte. Nie wieder. Nie wieder würde er einem Menschen so sehr vertrauen. Anscheinend müsste er ihr nun zeigen, wie es ist, tatsächlich von ihm gejagt zu werden. Zumindest dann, wenn er endlich hier raus kam. Wenn er diesen Wichten Glauben schenken konnte, gab es nun wirklich niemanden mehr, der ihn hier raus holen konnte, niemanden, dem er noch vertrauen konnte. Er war allein, komplett alleine. Er hatte ihr alles gegeben und sie hatte ihn alleine gelassen. Vollkommen auf sich gestellt. Aber er hatte es ja schoneinmal geschafft aus einem Hochsicherheitsgefängnis auszubrechen.
 

Immerhin war er ein Monster. Ein unbändiges, blutrünstigen Monster! Rachel hatte dieses Monster erneut geweckt, sie hatte es aus seinem Tiefschlaf befreit.
 

Sie wollte das Monster? Dann sollte sie es auch bekommen.
 

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'Cause you're running through my dreams

It's like you're on repeat

Feels like eternity, and I can't believeI let you in, you left me out

You left me on my own, you left me all alone

I let you in, you bled me out

You left me skin and bone, you left me all alone
 

Alone- I Prevail
 

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I Hate That I Need You

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Ich hasse es, dass ich dich brauche

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If I can't let you go will darkness divide?
 

For the fiction of love is the truth of our lies
 

We were playing for keeps, but we both knew the cost
 

Now the only way out in your heart shaped box
 

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"Du bist malwieder alleine."

"Pff, kein Wunder. Niemand möchte ein Monster, wie dich bei sich haben."

"Was kannst du eigentlich?"

"Morden. Morden und wieder morden, das ist alles, was er kann."
 

Er hörte Stimmen. Da waren Stimmen, in seinem Kopf. Doch er konnte nicht zuordnen von wo sie kamen oder wem sie gehörten.
 

In diesem Moment fiel ihm auf, dass er generell nichts erkennen konnte. In dieser, ihm so vertrauten Dunkelheit konnte er nichteinmal die Hand vor Augen sehen.
 

"Er hat es nicht anders verdient.", hörte er wieder eine der Stimmen. Suchend sah er sich um, wirbelte herum, doch er konnte nichts erkennen, "So ein süßer Sünder", säuselte die Stimme weiter, "Das ist deine gerechte Strafe."

Diese Art zu reden. Er kannte sie irgendwo her.

"Sie hat ihn verraten.", ertönte eine weitere Stimme. Sie schien einem Jungen an zu gehören, "Sie hat ihn für ihre selbstsücchtigen Zwecke benutzt und danach achtlos weg geworfen."
 

"So egoistisch."
 

"Hört auf!", schrie Zack verzweifelt und griff sich in seinen Haarschopf. Sie sollten verdammt nochmal aufhören!
 

"Sie hat dich verlassen Zack.", konnte er eine weitere Person, dicht an seinem Ohr, bedrohlich flüstern hören.

Diesen kranken Wichser würde er überall erkennen. "Danny.", knurrte er argwöhnisch.
 

Und als er sich dieses mal um seine eigene Achse herum drehte, konnte er sie sehen. Schemenhaft, wie Geister, aber sie waren da. Danny, Eddie, Cathy und auch Gray. Was sollte das? Sie waren tot, wie waren alle verdammt nochmal von ihm und Ray abgemurkst worden und schlussendlich jämmerlich in dieser Bruchbude von einem Gebäude verbrannt! Wobei er sich da bei Gray nicht wirklich sicher war. Als er ihn das letzte Mal gesehen hatte, stand er in den lodernden Flammen. Vielleicht war er noch rechtzeitig entkommen, vielleicht auch nicht. Aber das hatte Zack sowieso nie beschäftigt, er hatte sein merkwürdiges Gelaber von einem Gotteskomplex und diversem nie verstanden. Generell hatte es ihn herzlich wenig beschäftigt was aus diesen kranken Bastarden geworden war, wieso erschienen sie ihm also jetzt?
 

"Ich wusste schon immer, dass sie egoistisch ist.", sprach Gray nun zur Runde, "Sie handelt immer bloß aus Eigennutz, Andere sind ihr herzlich egal."
 

Nein, das stimmte nicht, Zack war ihr nicht egal! Sie war die einzige Person, die sich jemals um ihn gesorgt hatte, sie sich jemals um ihn gekümmert hatte, die an seiner Seite geblieben war, egal was für ein abstoßendes Monster er auch war. Aber er konnte nicht leugnen, dass er zwiefel hegte. Immerhin hatte Ray ihren sehnlichsten Wunsch von ihm nicht erfüllt bekommen. Der Wunsch zu sterben war immer noch tief in ihrem Herzen verborgen und er, ein gesuchter und zum Tode verurteilter Serienmörder konnte und wollte ihr diesen Wunsch bis zuletzt nicht erfüllen und das einfach nur weil er selbst zu seinem egoistischen Selbst mutiert war. Welch Ironie.
 

Was die Wachen zu ihm gesagt hatte, hatte tiefe Wunden in ihm hinterlassen. Sein ganzes Leben lang wurde er nur immer wieder zurück gelassen und war auf sich alleine gestellt. Wieso hatte er geglaubt, dass es mit Rachel anders war? Wieso hatte er ihren Worten Glauben geschenkt, sich in ihrer Nähe fallen lassen? Wieso, verdammt, wieso nur?
 

Er hasste es! Er hasste es so sehr dieses Gefühl, dieses zerreißende Gefühl, das in ihm schrie, dass er sie brauchte.
 

"Sie will dich nicht.", tönte nun Eddies Stimme durch die Dunkelheit und seine Gestalt begann, wie ein Hologramm zu flackern, "Sie wollte dich nie!"
 

Es tat weh, es tat so unglaublich weh diese Worte zu hören und doch fiel es ihm so leicht sie zu glauben. Immerhin waren sie doch alle gleich. Die Menschen, die ihn umgaben waren alle ganz genau gleich. Sie hatten ihn verraten, im Stich gelassen, verletzt und das immer und immer wieder.
 

"Was wirst du nun tun, Zack?", sprach Gray, der seine Hände hinter dem Rücken verschränk hatte, "Wirst du deinem Zorn nachgeben und dich wieder der Dunkelheit zu wenden oder wirst du Rachel unwiederruflich verfallen, so wie sie es gerne hätte?"
 

"Na los!", schrie Cathy ihn an, "Geh und sei das, was du schon immer vorher bestimmt warst zu sein, ein Werkzeug!"
 

Zack biss seine Zähne zusammen. Da waren sie wieder diese Worte!
 

"Du bist nichts weiter als ihr Werkzeug!", schrie Cathie weiter und lachte daraufhin höhnisch.
 

Unweigerlich quollen in Zack Erinnerungen hoch. Erinnerungen, die ihn bereits sein ganzes Leben lang verfolgten. Jene, die sich nun in seinen Gedanken wieder spiegelten, waren welche, in denen er jemandes Werkzeug gewesen war. Und er kam nicht umhin, dass auch Ray in seinen Gedanken auf tauchte. Aber nicht nur das, sie hatte die Überhand. Etliche und abertausende Male hatte er nach ihrem Willen gehandelt, hatte sich ihr unterworfen und alles dafür getan sie zu beschützen. Was war er nur für ein Idiot!
 

"Na los doch", forderte Danny ihn auf, "Bring sie um!" Der psychopatische Psychologe leckte sich mit seiner Zunge über die Lippen, "Und sieh' wie ihre wunderbar leblosen AUgen, in Angesicht des Todes starr bleiben!"
 

Es war zu viel. Es waren zu viele Stimmen, die auf ihn einredeten, zu viele Eindrücke, die auf ihn nieder prasselten. Er konnte das Gesagte gar nicht so schnell verarbeiten. Was wollten diese Idioten nun von ihm? Wollten sie ihn einfach nur provozieren? Oder hatte das alles tatsächlich einen tieferen Sinn?
 

Ohne es verhindern zu können, wurde Zack nun, nach hinten, tiefer in die Dunkelheit gezogen. Es war, als würde ihn eine Unsichtbare Macht packen und mit sich reißen. So lange, bis er etwas auf blitizen sehen konnte. Es war der Lauf einer Pistole, aber nicht irgendeine Pistole. Es war Rachels. Perfekt poliert, wie immer glänzte das Metall. Er blickte auf und sah dem Mädchen, das ihm gegenüber stand nun direkt in die Augen.
 

Kalt und leblos starrten sie ihm entgegen. Ein verrücktes Grinsen zierte jedoch ihr totes Gesicht.
 

"Du wirst jetzt sterben.", kündigte Rachels monotone Stimme ihm an, bevor sie selbst den Abzug betätigte und die Kugel Zack mit einem lauten Knall durchbohrte.
 

Schwer atmend schlug der Mörder seine Augen auf. Jetzt, da er wieder wach war, bemerkte er wieder, wie ihm jedes einzelne seiner Glieder schmerzte. Er befand sich immer noch in der Gefängniszelle. Alleine, wartend auf den Tod.
 

Er musste kurz, tief durch atmen, um sich zu sammeln. War war das nur für ein seltsamer Traum gewesen?
 

Auch wenn er nicht alle Geschehnisse aus diesem hatte verstehen können, so hatten sich seine Zweifel nun vermehrt. Er fühlte sich bestätigt, dass Rachel ihn nun verlassen hatte. Es war einfach so wie immer. Inzwischen musste er es ja eigentlich nicht anders gewohnt sein, jedoch verspurte er ein merkwürdiges Stechen in seiner Brust.
 

Es war, wie damals. Er brauchte sie, er wusste, dass er sie brauchte. Jedoch konnte das nicht sein. Es durfte nicht sein. Er musste sie töten, vielleicht würde diese Stechen ja dann endlich verschwinden. Ja, genau. Nur so konnte er es beenden. Diese Sehnsucht und doch dieser gleichzeitige Zorn. Es war unbändigend.
 

Jedoch fürchtete er, dass sich die Dunkelheit in ihm noch weiter ausbreiten würde, wenn er sie nun nicht töten würde. Er haste es, dass sie alleine nicht genug war. Tief in ihm hasste er es, dass er SIE nun zu seinem Feind machte. Tief in ihm hasste er es, dass er sie brauchte.
 

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Cause I hate that it seemed you were never enaugh
 

We were broken and bleeding but never gave up
 

And I hate that I made you the animy
 

And I hate that your heart was teh casualty
 

Now I hate that I need you
 

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Ray humpelte durch das Gebäude. Die Schusswunde in ihrem Bein machte ihr immer noch zu schaffen.

Rachels Weg führte sie in einen Bürokomplex. Ob die Agency hier wohl Informationen darüber hatte, wo sie Zack fest hielten?
 

Sie schlich herum, durchsuchte die verschiedensten Papiere und versuchte sich in die Rechner zu hacken, jedoch ohne Erfolg. Jeder einzelte PC war durch einen Fingerabdruck geschützt und die offen herumliegenden Papiere gaben ihr nur Informationen preis, die sie bereits wusste. Es gab mehrere Steckbriefe über einige Verbrecher und gesuchte. Darunter auch ihr eigener und der von Zack.
 

Auf diesen standen Informationen zu ihrem Aussehen, Geburtsdatum und Ort und eine Art Lebenslauf, mit bisherigen Vorkommnissen und wo diese stattgefunden hatten.
 

Resigniert legte sie die Blätter wieder an Ort und Stelle zurück. Sie musste einen Weg finden sich in die Rechner zu hacken. 'Special Agent Amanda Klein' las sie an einem Schild, welches auf dem Schreibtisch, vor ihr, stand. Der Schreibtisch gegenüber gab noch ein weiteres Schild preis. 'Agent Cody Born'. Agent Klein, war das nicht die Frau von vorhin gewesen? Zumindest hatte sie sich, im Verhörraum, so vorgestellt. Eine Idee formte sich in ihrem kleinen Kopf und sie war drauf und dran wieder zurück zugehen. Wenn sie nur durch einen Fingerabdruck in das System kam, dann müsste sie sich eben einen Finger besorgen!
 

Als sie sich umdrehte sah sie jedoch abermals in den geladenen Lauf einer Pistole. "Nicht so schnell, Gardner!", mahnte der Mann sie, der vor ihr stand. Er war ebenfalls einre der Agents und, wie Rachel feststellen musste, eben dieser Agent, der sie vor einigen Stunden in dieses Gebäude gebracht hatte. War er der Leiter dieser Operation? Sie hatte ihn vorhin gar nicht sehen können, in dem Massaker, weles sie im vorherigen Bereich veranstaltet hatte. War er etwa der Letzte? Der Letzte, der übrig war und ihr somit den Weg zu Zack versperrte?
 

Sie erhob nun ebenfalls einen Arm, den in dessen Hand sie ihre Waffe hielt. "Endstation, Gardner.", ließ der FBI- Agent, vor ihr, verlauten.
 

"Noch nicht ganz.", erwiederte sie kalt und ausdruckslos, "Ich brauche noch einen Finger." Ihr Blick wanderte an ihrem Gegenüber hinunter. Er besaß ebenfalls Finger und er war ein, hier registrierter, FBI Agent. Jetzt musste sie nur noch seinen Namen heraus finden. Vielleicht trug er ja seine Dienstmarke irgendwo bei sich? Wenn sie ihn erschießen würde, wäre es ein Leichtes für sie seine persönlichen Sachen zu plündern. Jedoch könnte dieser Mann noch Informationen besitzen, die auf keinem der Computer zu finden waren und ihr nützlich werden könnten.
 

Agent Born war über ihre Aussage so verdutzt, dass er zunächst gar nicht bemerkte, dass Rachel die Position ihrer Schusswaffe veränderte. Sie schien überhaupt nicht eingeschüchtert und dieser Blick, den sie ihm entgegen warf. Eine unendliche Leere erstreckte sich in diesem und es war als würde ihm die Polarluft höchstpersönlich einen kalten Schauer über den Rücken senden.
 

Es war wie eine Hypnose, in die Augen der kleinen Rachel Gardner zu blicken. Und aus dieser Hypnose schien er sich erst lösen zu können, als er einen Schmerzreiz in seinem Knie wahr nahm. Rachel hatte ihm ins Knie geschossen und der sonst so wachsame Agent hatte dies noch nicht einmal bemerkt. Es waren die Tatsachen, dass diese leeren, toten Augen ihn hypnotisiert zu haben schienen und die, dass seine Partnerin nun bewusstlos im Konferenzraum lag und ohne Hilfe warscheinlich verbluten würde. Die Tatsache, dass er schon wieder versagt hatte, dass er das Leben mehrerer Polizisten auf dem Gewissen hatte und weitere Unzählige durch seine Schuld verletzt wurden. Wieso aber auch musste ihm immer soetwas passieren?
 

Als er voller Schmerzen zu Boden sank, war es führ ihn aber wie ein Weckruf. Es half ihm nicht weiter in Selbstmitleid zu versinken. Das würde seine gefallenen Kameraden nicht zurück bringen und es würde Amanda und den Anderen ganz sicher nicht hefen! Die Mission war noch nicht gescheitert, er hatte immer noch die Chance Gardner hier und jetzt aufzuhalten.
 

Unter Schmerzen versuchte er sich wieder aufzurichten. Zu blöd nur, dass er seine Waffe bei dem Sturz eben hatte fallen lassen. Rachel bemerkte, wie er versuchte nach dieser zu greifen und kickte sie direkt ein ganzes Stück beiseite. Wütend griff der Agent nach der Blonden und seine Hände umschlangen ihren Hals, als er sich humpelnd mit ihr umdrehte und sie an der Wand fixierte. "Gib es auf, Gardner.", keuchte Cody, "Dein 'Zack' ist bereits tot." Er festigte den Griff um ihre Kehle, sodass Ray Mühe hatte nach Luft zu schnappen, "Und ich bin mir sicher, dass auch auf dich die Todesstrafe wartet. Nach allem, was du angerichtet hast, wird dir kein Maßregelvollzug mehr zustehen."
 

Mit all ihrer Kraft kickte Rachel nun wild um sich. Sie musste sich befreien, der Sauerstoff wurde ihr nämlich allmählich knapp. Kräftig trat sie um sich und erzielte doch tatsächlich einen Treffer. Direkt in die Kronjuwelen des Agenten.
 

Dieser sank jaulend zu Boden und Rachel tat es ihm gleich. Keuchend legte sie ihre Hände auf die Oberschenkel und rang nach Luft, bevor ihr Blick sich auf Agent Born richtete, der nun auf wackeligen Beinen, wieder aufstand.
 

"Du Miststück.", beschimpfte er sie und holte kräftig mit seiner Faust aus. Obwohl Cody schon ganz schön mitgenommen war, musste Rchel zugeben, dass sein Schlag noch ordentlich Wumms hatte. Er hatte sie an ihrer linken Schläfe getroffen und sie war durch den Aufprall ein wenig zur Seite geschleudert worden. Humpelnd beugte der Dunkelhaarige sich nun über sie und machte Anstalten ihre Hände zusammen zu nehmen, warscheinlich um ihr erneut Handschellen anzulegen.
 

Jedoch versuchte Ray abermals sich frei zu strampeln und spuckte dem Beamten mitten ins Gesicht. Diese Aktion sorgte dafür, dass er den Griff um ihre Hände ein wenig lockerte. Diese Gelegenheit nutzte Rachel, um dem Mann ihre zusammenhealtenen Fäuste mitten ins Gesicht zu schlagen. Die Nase ihres Gegenüber knackte verdächtig und es spritzte sogar ein wenig Blut. Letztendlich führte diese Aktion dazu, dass Rachel los gelassen wurde.
 

Während ihr Gegner sich noch seine Nase hielt griff Ray hastig in ihren Rucksack und zog ihr kostbares Messer hervor. Jenes, welches sie nun schon seit Jahren mit sich herum trug, welches ihr schon so oft aus der Patsche geholfen hatte. Jenes Messer, welches einst ihm gehört hatte. Ihrem Zack.
 

Ihr Gegner, Agent Born, war nun wieder Einsatzbereit und machte erneut Anstalten das Mädchen anzugreifen, jedoch wich sie ihm geschickt aus und stach ihm schließlich das Messer in die Seite. Cody brach am Boden zusammen und nun war Ray es, die die Oberhand hatte. Siegessicher stellte sie ihren Fuß auf seiner Brust ab und kam seiner Kehle mit ihrer Schuhspitz nun gefährlich nahe. Ihren anderen Fuß platzierte sie auf seinem Handgelenk. Als sie ihr gesamtes Gewicht nun auf dem Mann verlagerte und sich zu ihm, hinunter beugte, musste er vor Schmerzen auf stöhnen. Das Messer hielt Rachel ihm bedrohlich über seine Augäpfel. "Eine Bewegung und du kannst dich von deinen Augen verabschieden.", mahnte sie ihn.
 

Cody musste zunächst erstmal seinen Atem fassen, bis ihm bewusst wurde, dass er ja noch einen weiteren Arm hatte. Diesen benutzte er nun, um Gardner von sich zu stoßen, jedoch reagierte die junge Frau blitzschnell und stach ihm das Messer durch seinen Unterarm und pinnte diesen somit schließlich an den Boden.
 

"Ich korrigiere mich.", erklärte Ray ihm ruhig und gelassen, während sie nun wieder nach ihrer Schusswaffe griff und ihm diese an die Stirn drückte. "Eine Bewegung und du kannst dich von deinem Hirn verabschieden."
 

Cody musste nun schwer schlucken. Er sah nun keinen Ausweg mehr, um sich aus seiner Misere zu befreien.
 

"Dienstmarke.", verlangte Rachel monoton von ihm, während sie ihm ihre Waffe fester an sein Gesicht drückte. Jedoch antwortete Cody ihr nicht. Er bewegte sich nicht und gab keinen Mucks von sich. Was sollte er nun tun? Sollte er ihr nachkommen? Denn wenn er jetzt sterben würde war alles verloren, er war der Einzige der noch übrig war. Wenn sie ihn erschießen sollte, würde sie sowieso seine Taschen durchstöbern, bis sie gefunden hatte, was sie suchte.
 

"Linke Hosentasche.", kam Cody dann also ihrer Aufforderung nach. Ein unheimliches Grinsen, welches ihre Augen nicht berührte, breitete sich auf Rachels Gesicht aus. "Na, also, geht doch.", säuselte sie, bevor sie ihre linke Hand löste. Nun hielt sie ihre Waffe nur noch in einer hand und war zum Teil von Cody abgenkt. Egal wie viele Schmerzen ihm die folgende Aktioni nun bereiten würde, er musste es wagen. Ruckartig löste er seine fest gepinnte Hand vom Boden. Das Messer steckte zwar immer noch tief in seinem Körper, doch er nutze den Arm, um Rachel die Waffe aus der Hand zu schlagen. Letzt genannte hatte in der Zwischenzeit aber ihr Ziel erreicht und hielt nun die Dienstmarke von 'Agent Cody Born' in den Händen.
 

Na also, hatte sie nun immerhin seinen Namen erfahren. Diese Marke fiel ihr allerdings bereits wieder aus der Hand, als der Agent ihre Waffe von Dannen schleuderte. Mit der durchbohrten Hand griff er ihr nun an die Kehle, sodass Rachel wieder um Luft ringen musste. Verdammt, dieser Agent Born war wirklich zäh.
 

Rachel bewegte nun ihren rechten Fuß und kickte Cody damit das Kinn nach oben, wodurch sein Hinterkopf auf dem Boden auf schlug und er seinen Griff um ihren Hals löste. Es musste sich nun eine Platzwunde an seinem Hinterkopf befinden, denn er konne spüren, wie warmes Blut sich an seinen Haaren entlang ausbreitete.
 

Als er seine Augen öffnete, stand Gardner bedrohlich über ihm. Er schrie, als sie ihm das Messer aus dem Arm zog. Vor Codys Augen drehte sich alles. Na wenn er mal nun kein Schädel- Hirn- Trauma von diesem Aufprall bekommen hatte.
 

Mit demselben Messer Widmete Rachel sich nun seiner verletzten Hand. Alles, was Cody nun noch spüren konnte, waren Schmerzen. Erneut schrie er auf, als er bemerkte, wie sich die Klinge erneut durch seine Haut bohrte.
 

"Danke für deinen Finger.", hörte er Rachel Gardner noch sagen, bevor sie aus seinem Blickfeld verschwand.
 

Was?
 

Mit einem Blick zu seiner linken Hand musste er fest stellen, dass sie ihm den Zeigefinger unsauber abgetrennt hatte.
 


 

-*-
 


 

Mit dem frisch abgetrennten Finger machte Rachel sich also nun daran, das System zu entschlüsseln.
 

Wie eine kleine Hackerin bediente sie den PC und durchwühlte alle möglicihen Ordner und Akten, bis sie schließlich etwas interessantes fand.
 

Es war eine digitale Karte, auf der mehrere rote Punkte verzeichnet waren. Es sah aus wie eine Fluchtroute, stellte sie fest.
 

Da dämmerte es ihr, es war eine Fluchtroute! Ihre Fluchtroute! Sie erkannte drei Gebiete, die zwar auch rote Punkte besaßen, aber zusätzlich noch mit einem weiteren, roten Kreis umzeichnet waren. Es waren Orte, an denen sie und Zack sich aber nie auf gehalten hatten. Vielleicht hab es ja noch weitere hinweise?
 

Sie versuchte die Karte, vor sich, zu analysieren und erkannte dann kleine Buchstaben, innerhalb der Kreise. "A.C.B.", las sie laut vor, bevor sie sich dem nächsten Kreis widmete. "S.A.A.K. und A.L.G."
 

"Agent Cody Born", wiederholte sie den Namen des Agents, von dem sie vor Kurzem den Finger genommen hatte. "Ja", stimmte sie sich dann selbst zu,"A.C.B. ist Agent Cody Born. Dann ist S.A.A.A.K. Special Agent Amanda Klein. Aber wer ist A.L.G.? Haben sie sich die Bezirke aufgeteilt?", fragte Ray sich selbst, währen sie weiter, suchend herum klickte.
 

"Agent Cody Born und Special Agent Amada Klein sind aber beide hier.", überlegte sie laut,"Was bedeutet, dass dieser Kreis hier vermütlich weg fällt." Sie umreiste Amandas Gebiet mit der Maus. "Dann befinedn wir uns hier.", schlussfolgerte sie und ließ den Mauszeiger über die Buchstaben A.C.B. gleiten.
 

"Haben sie Zack also vielleicht hier hin gebracht?", ihre Aufmerksamkeit ruhte nun auf dem Gebiet, welches mit den Buchstaben A.L.G. versehen war. Schnell versuchte sie sich den Namen der Stadt einzuprägen, sowie die Distanz und die ungefähre Route, die sie einschlagen musste. Sie brauchte ein Auto!
 

Plötzlich bemerkte sie, wie jemand ihren Knöchel packte . Ungerührt drehte Ray sich um und sah angewiedert auf den kaputt aussehenden Agend hinab. "Lebst du immer noch?", fragte sie und kickte ihm erneut ins Gesicht, bevor sie ihm seinen Finger entgegen schmiss.
 

"Ich würde ihn dir wirklich gerne wieder geben, aber ich befürchte, dass ich so langsam keine Zeit mehr habe.", erklärte sie ihm. Schade, er hätte ein wirklich gutes Püppchen abgegeben.
 

In dem Moment, als Rachel erneut los rannte, auf den Fahrstuhl zu, über den sie erst in dieses Gebäude gelangt war, fühlte sie sich wie damals, als sie vor Zack weg gelaufen war. Nur, dass sie dieses mal nicht vor ihm davon rannte, sondern auf ihn zu. Das hieß, falls er noch lebte. Hastig schüttelte Ray ihren Kopf. Er war da, ganz sicher war er da. Rachel würde ihn ganz sicher wieder heile machen, sollte er kaputt gegangen sein. Ja, genau!
 

Unten angekommen konnte Rachel allerdings Sirenen hören. Draußen ging etwas vor sich. Hatte jemand der hier anwesenden etwa Verstärkung angefordert?
 

Mit einem Blick durch eines der Fenster, konnte sie sowohl mehrere Krankenwagen, als auch weitere Polizeiautos erkennen.
 

Schnell flüchtete sie sich in den nächstbesten Raum. War sie nun komplett umstellt oder gab es noch einen Ausweg für sie?
 

"Rachel Gardner!", erklang eine Stimme, die durch einen Lautsprecher verstärkt wurde, von draußen. "Wir haben das Gebäude umstellt, ergeben Sie sich und kommen Sie mit erhobenen Händen raus!", verlangte die Stimmer von ihr.
 

Nein, nein das durfte sie nicht, immerhin hatte sie doch Zack noch nicht gefunden!
 

Mit einem Blick aus dem Seitenfenster des Raumes, in dem sie sich befand, konnte sie sehen, dass die Einheit das Gebäude eben nicht komplett umstellt hatte. Sie hatten nur die Ausgänge blockiert. Dann rechnete wohl keiner damit, dass sie einfach aus dem Fenster klettern würde? Oder überschätzten sie ihre Auffassungsgaben und Kampfkraft vielleicht etwas?
 

EIn weiteres Massaker musste Rachel allerdings verhindern. Sie müsste so leise, wie möglich vor gehen und sich unbemerkt einen der Polizeiwagen beschaffen. Leise hüpfte sie aus dem Fenster vor dem, im Moment niemand auf sie wartete und landete federleicht auf ihren Füßen.
 

Dass das Gebäude rund herum mit Büschen bepflanzt war, kam ihr nur zu Gute. Schnell versteckte sie sich in einem von diesn. Sie nahm das Magazin aus ihrer Schusswaffe, nur um zu überpfüfen, ob diese noch geladen war. Zum glück hatte sie aber noch die, die siee dem Polizisten abgeknüpft hatte und diese war auf jeden Fall noch brauchbar. Ihre eigene Waffe verstaute sie nun also in ihrem Rucksack, während sie die Andere sicherte und in ihrer Hpsentasche verstaute. Die dürfte sie vorerst eh nicht benutzen. Also nahm sie das Messer wieder in die Hände und sclich sich langsam voran.
 

Sie hatte sich dazu entschieden den Wagen zu nehmen, der vor einem der Seiteneingänge stand. Neben diesem dtanden noch drei weitere. Allerdings waren sie alle so sehr darauf konzentriert, was im Gebäude vor sich ging, dass sie verutlich gar nicht auf ihre Kameraden achten würden.
 

Zu ihrem Objekt der Begierde gehörten zwei Polizisten, die sie ausschalten müsste. Einer hatte sich hinter der offenen Fahrertür verschanzt und der Weitere, der ihr am Nähsten war, hinter der Beifahrertür. Sie standen Seitlich zu Rachel.
 

Leise, wie eine Katze, schlich Rachel sich an ihre Opfer heran. Sie erstach den Ersten, indem sie ihm das Messer durch die Kehle bohrte. Anstelle eines Schreis, entwich ihm also nur ein leises Gurgeln, während sich seine Luftröhre mit Blut füllte. Als der Zweite sie allerdings bemerkt hatte, war Rachel schon in das Auto gestiegen und hatte diesen von der Fahrertür weg getreten.
 

Direkt knallte sie die Tür zu und startete den Wagen.
 

Ohne Rücksicht auf Verluste wendete sie und fuhr dabei einige weitere Polizisten um. Sie war sich sicher, dass einige ihr nun folgen würden, als trat sie das Gaspedal durch als gäbe es keinen Morgen, während sie zunächst einmal auf eine Straße fuhr, de für sie aus sah wie eine Hauptstarße, bis sie das Navi in der Mitte der Schaltfläche bemerkte. Sie tippte also hastig den Namen der Stadt ein, den sie sich so verzweifelt verrsucht hatte ein zu prägen.
 

"Sie befinden sich auf der schnellsten Route.", gab die robotische Stimme, aus dem Navi ihr bekannt, "Vorraussichtliche Ankunftszeit: 22:30Uhr"
 

Es waren also inzwischen bereits mehrere Stunden vergangen von dem Zeitpunkt, an dem sie mit ihrem Van los gefahren waren, bis jetzt und sie würde nun noch weitere 20 Minuten brauchen, um an ihrem gewünschten Zielort an zu kommen.
 

Sie hoffte nur, dass es Zack gut ging. Sie hatte ihm weh getan, ihn verletzt immer und immer wieder und dennoch hatte er sie ebenso viele Male gerettet. Immer und immer wieder. Sie kam nicht umhin sich schuldig zu fühlen und das Gefühl, dass sie all diese Ereignisse zu verschulden hatte, keimte in ihr auf.
 

Mit einem weiteren Blick auf die Uhr beschleunigte sie ihr Tempo. Sie fuhr nun ein Wettrennen gegen die Zeit.
 

-*-
 

In knappen 20 Minuten hatte Rachel ihren Zielort erreicht und Stand nun vor einer Anlage, die unverkenntbar ein Gefängnis darstellen sollte.
 

Wie hätte sie auch jemals etwas anderes erwarten können? Natürlich hatten sie Zack in ein Gefängnis gesperrt. Immerhin wurde er immer noch von allen als weitaus gefährlicher eingeschätzt als sie selbst.
 

Suchend Sah das Mädchen sich um. Auch wenn dies hier ein Gefängnis war, jedes Gebäude hatte eine Feuerleiter. Schon alleine wegen den Mitarbeitern.
 

Als ihre Augen das Ziel fixiert hatten atmete sie tief ein und aus, ganz ruhig und gelassen, als würde sie jeden Tag in ein Gefängnis einbrechen.

Ihre Pupillen gelitten nach oben, mit der Silber glänzenden Leiter hinauf.
 

Das Dach schien aus Glas zu sein, wie sie nun fest stellte. Nicht im Ganzen, aber zumindest auf der Seite, auf welcher sie sic befand. Es verlief spitz nach oben. Nichts würde sie jetzt noch aufhalten können. Tief atmete Rachel noch ein Mal durch, bevor sie die Leiter erklomm, hinauf zum Dach.
 

-*-
 

Zack war indessen weiterhin in seinen eigenen, kreisenden Gedanken gefangen.
 

Diese Bilder und Albträume wiederholten sich stätig und er konnte nichts dagegen tun, konnte nicht dagegen ankämpfen. Er versuchte es immer und immer wieder. Genauso oft versuchte er sich ein zu reden, dass er sie hasste, dass er Rachel hasste. Doch er wusste genau, dass er das nicht konnte. Wenn er endlich hier raus kommen könnte, dann würde er sie töten. Dann würde er dafür sorgen, dass sie sich in einem anderen Leben wieder begegnen konnten.
 

Nein, er hasste es nicht, dass er sie brauchte. Das Einzige, was er hasste, war sich selbst.
 

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'Cause I hate that it seemed you were never enaugh
 

You were broken and bleeding in the name od love
 

And I hope that we meet in another life
 

I hope that we meet in another life
 

I don't hate that I need you
 

Motionless in White- Another Life
 

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This Oath

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Dieses Versprechen
 

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Remember the time I burned all bridges to you,

It still breaks my heart in two

How can I gain your trust again?

How can I make you believe again?

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Rachel stand auf dem Dach des hoch gebauaten Gebäudes. Hier oben wehte der Wind ein wenig anders. Er war rau und sorgte dafür, dass ihr, in diese späten Abendstunden, ganz kalt in ihren knappen Sachen wurde. Sie hatte es bei den, vorher so warme Temperaturen, bevorzugt, wie so oft, eine kurze schwarze Hose zu tragen. Ein schlichtes, weißes Top hatte sie sich in den Bund gesteckt. Naja, zumindest war es einmal weiß gewesen.

Es klebte nun Blut an diesem. Jedoch nicht nur dort, auch an ihren Armen und Beinen klebte sowohl das Blut ihrer Opfer als auch ihr eigenes. Normalerweise hätte sie das komplett aus dem Konzept gebracht und dafür gesorgt, dass sie sich sofort etwas neues, suberes zum Anziehen suchen müssste, denn so sollte es sein, hübsch. sauber und rein. Allerdings befand sie sich nun bereits in ihrer psychose. Sie selbst bemerkte es natürlih nicht, aber sie war in ihrem eigenen psychotischen selbst gefangen. Von dem Moment, an dem sie den Beamten, im Verhörraum erschossen haate, war sie bereits tief in der Finsternis ihrer Seele verloren gewesen. Ihr aanderes Ich hatte malwieder übernpmmen. Die Seite an ihr, die sie am Liebsten verbergen wollte, die sie unangenehme Dinge fühlen lies. Die Seite, wegen der sie sogar Zack damals angelogen hatte.

Und eben dieser Zack war nun der Grund warum sie diesen außerordentlichen Wahn akzeptierte, ihn begrüßte. Sie wollte ihn nicht verlieren, wollte ihn bei seich haben und sie würde alles dafür tun, damit dies auch Wirklichkeit wurde.
 

Prüfende Blicke warf das Mädchen durch die Glasscheiben des Daches. Unter ihr erstreckten sich viele Meter, die einfach nur in die Tiefef führten und da, ganz unten, einige Stockwerke tiefer, erkante sie Wachen, die entspannt hin und her schlenderten.

Es schien für diese Menschen eine Routinearbeit zu sein, einfach nur ihre Posten zu beawachen.

Rachel musste fest stellen, dass es für sie nun wohl kaum eine Möglichkeit gab unbemerkt zu bleiben, wenn sie in das Innere des Gebäudes kommen wollte.

Zitternd sank das Mädchen auf die Knie. Sie hatte bereits den Großteil ihrer Kraft aufgebraucht, um gegen die Agents an zu kommen. Ihre Hände zitterten, als sie sich blonde Haarsträhnen, die ihr ins Gesicht gefallen waren, nun rosa rot getränkt, von dem Blut ihrer Wiedersacher, aus dem Gesicht strich. Auch wenn sie Zeitsruck verspürte, da sie wusste, dass man sie verfolgt hatte, musstesie einen kühlen Kopf bewahren. Nun hitzköpfig in das Gefängnis zu stürmen, so wie Zack es warscheinlich geta hääte um sie zu befreien, würde ihr nun nur noch mehr Probleme einbringen.
 

Es wäre kein Problem einige Beamte aus zu schalten, wenn sie wüsste, wo genau sich Zack auf hielt. Aberdazu müsste sie nun das Gebäude vorerst genauer unter die Lupe nehmen.

Sie befand sich nun also über dem Hauptgebäude. Sie erkannte einige Tische und Stühle. Warscheinlich war dies eine Art Augenthaltsbereich für weniger gefährliche Straftäter.

Dies ließ sie vermuten, dass sie hier schon mal falsch war. Keiner, der bei klarem Verstand war, würde zack, einen -bereits vor einigen Jahren zum Tode verurteilten- Massenmörder in eine Zelle zu X-Beliebigen Kleinkriminellen stecken. Das wäre vermutlich ziemlich dumm. Sie selbst wurde zwar permanent unterschätzt, aber bis vor einigen Monaten dachte der Großteil der Staatsmacht ja auch, dass sie von zack gekidnappt- und bereits von ihm getötet, wurde.

Nun konnte sie die Unschulds-Nummer allerdings nicht mehr ab ziehen. Das hatte sie isch selbst ordentlich vergeigt.
 

In diesem Moment bemerkte sie, dass einer der Flügel, des Gebäudes kaum Fenster zu haben schien.

War dies der Ort nach dem sie gesucht hatte? So wie das gesamte Gefängnis, war dieser Bereich ebenfalls mit Stacheldraht umhüllt, allerdings noch mehr als der Rest des Gebäudes. Dort befand sich sogar einiges an der Dachrinne.

Also kam niemand raus und vermutlich auch niemand rein. Allerdings würde ja auch niemand damit rechnen, dass jemals jemand in einen Hochsicherheitstrakt einbrechen würde, richtig?
 

Alles. was sie nun tun musste, war heraus zu finden, in welchem Stockwerk sich Zack befand und irgendwie in dieses Gebäude hinein zu kommen.
 

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Which words are strong enough

To make us rise from the ashes

Forgiven is not forgotten

I want to be with you for now and forever,

But forever is not even quite enough

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Zack hatte es satt. Die wächter, die vor seiner Zelle herum standen, hatten nichts besseres zu tun, als ihn die ganze Zeit, ununterbrochen zu verspotten. Aber wenn er ihren Worten glauben schenken konnte, hätte er bei seinen Verletzungen schon längst ins Gras beißen müssen.
 

Malwieder ein Beweis dafür, was für ein Monster er war.

Allerdings konnte er ganz genau spüren, wie seinie Gliedmaßen schmerzten. Der Unfall hatte ihn ganz schön mit genommen und die Position, in der er hier fest gehalten wude, tat nicht gerade zur Besserung bei.
 

"Hey, glaubst du er wird bei seiner Hinrchtungum Gnade winseln?", spottete einer der Wachen erneut. Zack biss seine Zähne zusammen und ein tierisches Knnurren war aus seiner Kehle zu hören. "Ich winsel nie.", brachte er hervor und versuchte erneut seine angeketteten Arme mit einem Ruck zu befreien. Er würde es nun auch nicht mehr lernen, dass ihn das nicht viel weiter bringen würde.
 

"Also sieht er es ein, dass er ein krimineller ist!", triumphierte der Größere wieder. "Ich habe nichts falsch gemacht.", drang es aus Zacks Zelle hervor, "Ich habe ledglich ie Menschen getötet, die mir auf den SACK gingen!", schie er die Personen, vor seiner Zelle an,"Was bedeutet, dass du der nächste bist."
 

Als der Wächter wieder an fing zu lachen, weil er diese Situation anscheinend allzu lustig fand, erklang Rumoren aus einem der Gände. Es klang fast so als würde es einen Aufstand geben, als würde einer nach dem anderen abgemurkst werden.
 

Sofort verstummte Albert, welcher Zack die ganze Zeit provoziert hatte. Die Blicke dere beiden Wachen richteten sich auf die Tür, die in diesem Momen auf gestoßen wurde.
 

Zack konnte nicht os ganz erkennen, was da gerade vor sich ging. Er sah nur, wie eine kleine Gestalt auf seine beiden Peiniger zu humpelte. Die gestalt hielt sich einen Arm und konnte kaum noch gehgen ohne zu schwanken, aber sie schritt voran, bis sie vor den beiden Idioten stehen blieb und einfach wortlos eine Waffe auf sie richtete. Mit zwei gezielten Schüssen lagen die Beamten stöhnend und ächzend am Boden, wähnd sich die Gestalt an deren Schlüsseln zu schaffen machte. Zumindest war es das, w Zack vermutete, als er es klimprern hörte.
 

Keuchend trat sie auf die verschlossene Tür zu, die sie mit dem, soeben ergatterten, schlüssel, auf schloss.. Als sie näher trat sah es beinahe so aus als würde er schlafen. Seinen Kopf ließ er hängen und  sein Körper war allgemein der Schwerkraft verfallen und nach unten gesackt. Das Einzige, was ihn oben hielt waren die Eisenketten, in denen seine Handgelenke hingen. Sie war total am Ende. Ihre letzte Kraft hatte sie verbraucht, um an diesen Ort zu gelangen. Es war nicht einfach gewesen, angeknackst, wie sie bereits war, jedoch hatte sie es endlich geschafft. Sie war nun endlich wieder bei ihm. Bei ihrem Zack.
 

Langsam und vorsichtig lief Rachel auf Zack zu und streckte ihre zierliche Hand zaghaft nach seinem Gesicht aus.

Seine Verbände waren zerfetzt von dem Unfall und gaben in ungleichmäßig Abständen Teile  seiner Haut frei.

Ihre Berührung war hauchzart, als sie sie Sein Gesicht streifte. Wie eine Feder.

Seine Haut war eiskalt. Etwas, das sie erschaudern ließ. Das war sie von ihm gar nicht gewohnt.
 

Diese zarte Berührung aber schien für den Serienmörder auszureichen, um aus seiner Trance zu erwachen. Ruckartig schlug er seine Augen auf, die in der Dunkelheit zu leuchten schienen. Sie funkelten ihren Gegenüber bitterböse an und Zack schien regelrecht zu knurren.
 

Da war sie also, stand vor ihm als wäre nichts gewesen. Sie war hier. Seine Beute war von ganz alleine in die Höhle des Löwen gekommen. Es brauchte alles in ihm, um der federleichten Berührung ihrer Hand zu wiederstehen. Am Liebsten hätte er nach gegeben und sich an ihre weiche Haut geschmiegt. Stattdessen spannte er jedoch jeden noch funktionierenden Muskel an und musste schwer schlucken. Sie war nicht besser als jeder andere Mensch, musste er sich wieder zurück ins Gedächtnis rufen. Sie hatte ihn hintergangen und verraten.Das wares, was sie getan hatte, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Sie hatte ihn aus genutzt, so wie jeden anderen Menschen, dem sie begegnet war.
 

Dass diese Lüge vollkommen unlogisch war, fiel Zack in diesem Moment nicht auf. Was hätte es Ray gebracht ihn zu verlassen, nur um dann wieder zurück zu kommen. Logisch betrachtet ergab dies alles keinen Sinn.Es war nur eine einfache Lüge der Beamten gewesen, um ihn zu provozieren, so wie sie es die ganze Zeit getan hatten. Aber in dem Zustand, in dem er sich gerade befand, hatte er noch nie logisch denken können, falls er das überhauptschon ein mal getan hatte. Das war nicht gerade seine Stärke.
 

"Zack, du lebst.", hauchte das Mädchen ihm entgegen, nachdem sie bemerkt hatte, wie er sich ihrer Berührung entzogen hatte.

"Was willst du hier?", knurrte er ihr aber entgegen, bevor er erneut sprach,"Hau ab."

Es war ein leise Bitte. Leise aber mit Nachdruck und unheimlich düster klang seine Stimme.

Jedoch bewegte Rachel sic keinen Zentimeter. Nein, ihre eben noch weicher Blick verdunkelte sich, aber sie blieb stehen, wo sie war.

Es tat weh, verdammt es tat ihm so sehr weh. Wieso zum Teufel stach der Schmerz in seiner Brust nun mehr als sein geschundener Körper?
 

"Hau endlich ab hab ich gesagt!", schrie er sie nun an, ungeachtet dessen, we seine Stimme sonst noch erreichen würde. Sie lief nicht weg. Wieso? Wieso ging sie nicht einfach? Wieso konnte sie ihn nicht wieder der Einsamkeit überlassen, die schon sehnsüchtig darauf wartete, dass er zu ihr zurück kehrte. Zu seiner Nemesis, die ihn sein ganzes Leben lang verfolgt hatte.
 

Ohne ein Wort zu sagen, richtee Ray nun ihre Waffe auf ihn. Ihr blick unlesbar und ausdruckslos wie eh und jeh.

"Oh, jetzt willst du mich erschießen?", tönte er" Hm?", Zack schien gar nicht zu bemerken, wie seine eigene Stimme ihn und seine Gefühle verriet, als sie zu zittern begann," NA DANN MACH DOCH", schrie er," SCHIEß ENDLICH! "
 

Niemals hätte er gedacht dass Ray einmal Diejenige sein würde, die ihn tötet. Jedoch, wenn er nun so darüber nach dachte, schien das doch die bessere Alternative zu sein. Immerhin konnte er nun von einem waschechten Engel gerichtet werden.
 

Sein Engel.
 

Sie war nun sein persönlicher Todesengel.
 

Sein Angel of death.
 

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Be my heaven, be my anchor

Be my guiding light and lead us home

My heart is close to burst

My horizon is on fire

And the sky turns from blue to grey

Take my heart and save my soul

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Er sah nicht weg, er durchdrang sie nur weiterhin mit seinem Blick.

Daher sah er auch wie sie ihre Hände, die die Waffe hielten, erst nach links Bewegten, um einen Schuss ab zu feuern und schließlich nach rechts, um einen weiteren ab zu geben. Die Fesseln, die Zack bis dahin oben gehalten hatten waren nun gelöst und er sackte kraftlos zu Boden.
 

Sofort stürmte Ray auf ihn zu und fing ihn, so gut sie eben mit ihrer zierlichen Statur konnte, auf. "Zack!", rief sie in voller Sorge um ihn. Dieser wusste gar nicht wie ihm geschah, als er sich in den Armen seiner Ray wieder fand. "Zack Du lebst.", schluchzte sie und er konnte ihre Tränen spüren, die ihn langsam durchnässten.

Er drückte sie jedoch von sich und hielt sie am Kragen ihres Blut durchtränkten T-Shirts.

"Was soll der Scheiß, Ray?", fuhr er sie an.Er verstand immer noch nicht. Wieso war sie hier? Wieso weinte sie um ihn? Wieso weinte sie um ein Monster?
 

"Es tut mir leid, es hat länger gedauert.", bat sie ihm jedoch um Entschuldigung und das war der Moment, in dem er verstand. In diesem Moment nahm er sich erst die Zeit sie eingehender zu mustern. Ihre Haare und ihre Kleidung waren voller Blut. Sie besaß unzählige Wunden und Cuts, sowie ein großes, unübersehbares Hämatom im Gesicht.

Sie war hier, bei ihm. Nur für ihn hatte sie die Wachen erlegt. Nur für ihn hatte sie sich verletzen lassen.
 

"Du lebst.", hauchte sie ihm entgegen, mit Tränen in den Augen, bevor sie es sich erneut wagte ihre Arme um ihn zu legen.
 

Sie hatte ihn nie verlassen. Sie hatte nie vor gehabt ihn zu verlassen und wer weiß welche Lügenmärchen ihr aufgetischt wurden, wenn er diese Lüge zu hören bekommen hatte.
 

Seufzend legte er seine schmerzenedn Arme un ihren zierlichen Körper und stich hr vorsichtig über den blonden Haarschopf." Idiotin.", flüsterte er ihr zu," So leicht sterbe ich nicht."

Ein glückliches Schluchzend entwich Ray, als er dies zu ihr sagte.

"Hey, hör auf zu weinen", forderte er sie auf, als er sie, nun etwas sanfter, von sich schob, "Zeig mir lieber dein hübsches Lächeln."

Sie hatte zu tun ihre Mundwinkel nach oben zu ziehen, so geschwollen wie ihre Gesihtshälfte war, aber sie tat es. Es war genau dieses Lächeln, was Zack damals davon ab gehalten hatte sie zu töten. Dieses Lächeln, welches sie nur ihm schenkte, das was nur ihm gehörte und niemandem sonst.

Zacks Bilck jedoch verfinsterte sich, als er sich ihhre Wunden besah, sie ihr hübsches Gesicht zierten. "Wer  hat dir das an getan?", wollte er, fast schon knurrend, wissen. Verwundert gruff sich das Mädchen an die Wange. "oh", machte sie, als sie fest stellte, dass die Stelle nun sclimmer war, als sie diese in Erinnerung hatte. "Der Agent, der uns getrennt hatte.", gab sie ihm als Antwort, "Aber keine Sorge, ich habe mehrmals auf ihn geschossen und ihm einen Finger ab getrennt.", fügte sie glücklich hinzu und sah ihn snschließend an, wie ein kleines Kind, das etwas, auf das es tolz war, besonders toll gemacht hatte und nun auf eine Belohnung von den Eltern wartete.

"So ein braves Mädchen.", lachte Zack und strich ihr zuversichtlich über den Kopf.
 

Nein, er hasste sie nicht und er hasste es nicht, dass er sie brauchte. Er war einfach nur ein bisschen kaputt, ganz genau wie sie.
 

Als er ein Geräusch, in der Finsternis aus machen konnte, zog er Ray direkt wieder, reflexartig an sich. Eine Gestalt bewegte sich auf die Beiden Sträflinge zu und ein bestialisches Knurren entwich Zack aus seiner Kehle.
 

Als die Gestalt schwankend näher an sie beide heran trat, konnte er auch erkennen, dass  es sich um einen der Beamten handelte, die ihn die gaanze Zeit bewacht hatten.

Er richtete eine Waffe auf die umschlungenen Figuren, vor ihm.

Sofort schubste Zack seine Ray beiseite und fing die Kugel mit seinem Unterarm ab, indem er diesen schützend vor seinen Kopf hielt. Ja, es tat höllisch weh, ja, in seinem Zustand hätte er das lieber nicht tun sollen, aber was waren denn seine Optionen gewesen?

Bei seinen Verletzungen war es nun sowieso für alles zu spät. Schonen konnte er sich so oder so nicht.

"Wie schade.", tönte der Wächter,"Ich wollte eigentlich deine kleine Schlampe killen!"
 

Diese Worte machten den Mörder so unglaublich rasend vor Wut, dass er malwieder alles, um sich herum aus schaltete. Dieses Arschlloch hatte Ray nun schon vermehrt eine Schlampe genannt. Damit sollte er nicht ungeschont davon kommen. Zack musste ihn zu Hackfleisch verarbeiten. Ja, er musste töten, töten, er MUSSTE TÖTEN!
 

Blitzschnell sprintete der Mörder also auf die Gestalt zu, ohne Waffe, ohne die Mittel, mit denen er einen erfolgreichen Gegenangriff hätte ausführen können.

Eilig packte er diesen Scheißkerl an der Kehle und drückte mit beiden Händen fest zu. So lange, bis er ganz zyanotisch war und seine Augäpfel beinahe aus seinem Gesicht quollen. Der Idiot schien nun nichteinmal mehr Kraft zu haben seine eigene Waffe zu halten und ließ diese fallen.
 

"Ich sagte dir ja, dass ich hier raus kommen werde.", zischte Zack sein Opfer an, bevor er seinen Griff etwas lockerte und seinen Kopf ein wenig senkte, bevor er , in seinem Wahn, dem Beamten, wie ein Tier, die Kehle aus den Hals biss.

Seinem Kiefer und seinen Zähnen hatte er damit vermutlich keinen Gefallen getan, denn nicht nur das Knorpelgewebe des Gepeinigten begann zu knacken.

Eigie Stücke der aus gebissenen Haut musste Zack nach dieser Aktion angewiedert aus spucken. Er mochte die farbe des Blutes, das saftig, rostige Rot. Aber den metallischen Geschmack mochte er überhaupt nicht! Aber wenn man kne Waffe zur Hand hatte musste man sich ja irgendwie zu helfen wissen.
 

Tot war das Sackgesicht definitiv noch nicht, aber immerhin lag er nun, wie ein Fisch am Land, auf dem Boden und erstickte langsam aber sicher an seinem eigenen Blut, das in seine offene Luftröhre hinein sprudete.
 

Rachel, die das Ganz bis eben , mit weit auf gerissenen Augen beobachtet- und es nicht gewagt hatte sich zu bewegen, rannte nun auf Zack zu und schlang ihre zierlichen Arme um seine Taillie.

rachel, die warscheinlich einzige Person, die sich von so einem Monster nicht abschrecken ließ, egal wie grausam er seine Opfer auch hinrichten würde.
 

-*-
 

Zack hatte Ray an die Hand genommen und zog sie nun durch die verlassenen, mit Blut besudelten Gänge. Ein Glucksen war aus seinem Mund zu hören, als er im Vorbeigehen das Massaker begutachtete, welches Rachel in ihrem eigenen Psycho-Wahn hinterlassen hatte. "Meine Güte,Ray, was hast du hier angestellt?", wollte er wissen, ernst konnte er jedoch nicht bleiben. Demnach war es auch nicht zu verhindern, dass er freudig vor sich hin kicherte. Dieser Anblick beglückte ihn zutiefst.
 

"Naj.", sprach Rachel, etwas außer Atem,"Eigentlich hatte ich nur vor mich hier unbemerkt rein zu schleichen, aber es führte kein Weg an einem Massaker vorbei.", sie musste in ihrer Erzählung pauieren, um mehrmals nach Luft zu schnappen, "Als ich an fing die Wärter aus zu schalten, gesellten sich einige der Gefangene dazu, die dies als eine Chance sahen ihre Freiheit zu erreichen."

Sie liefen noch einige Schritte, bis sie schließlich in einer Großen Halle an kamen, in der mehrere Tische und Stühle umgeworfen auf dem Boden lagen und einige Leichen überall verteilt lagen. "Ich kam von-", sie legte ihre Hände auf ihre Knie, um besser Luft zu bekommen. Sie musste eine Rippenprellung haben, zumindest fühlte es sich so an, "-da oben"

Rachel zeigte mit ihrem Finger in Richtung Decke. Als zack ihrem Blick folgte, konnte er Das Glasdach erkennen, welches ein Ordentliches Leck besaß.
 

"Ray.", staunte der Dunkelharige nicht schlecht. Sein mit Blut besudeltes Gesicht wandelte sich zunächst in Erstaunen. Jedoch breitete sich, kurze Zeit später ein zufriedenes Grinsen auf seinem Gesicht aus.

Lachend beugte er sich zu Ray runter und packte ihr Kinn mit einer Hand. "Du bist so ein Psycho.", grinste er sie an, bevor er sie grob zu sich heran zog und sie innig und leidenschaftlich küsste.

Das Blut ihrer Opfer und ihr eigenes vermischte sich mit dieser Geste, doch das wra den Beiden eal. Sie hattenn es geschafft. Sie hatten sich endlich wieder gefunden.

Rachels Arme wanderten in seinen Nacken, um ihn noch dichter an sich zu ziehen. Ihnen bieden schmerzten sämtliche Gliedmaßen und eigentlich waren jede Bewegung, die sie taten, wie Qualen der Hölle.
 

Plötzlich schepperte es laut. Das Pärchen zuckte aber nicht auseinander. Ganz langsam hielten sie in ihren Bewegungen inne, bevor sie sich voneinander lösten und sich ihre Blicke auf die Quell des Geräusches richtete.
 

Durch die Tür, die zu einem abgeriegelten Bereich, und schließlich auch nach draußen, führte, kamen mehrere Polizeibeamte gestürmt, angeführt von einem hoch gewachsenen Mann, mit blasser Haut, roten Haaren und Sommersprossen.

Rachel konnte das Gefühl, diesen Menschen schoneinmal irgendw gesehen zu haben, nicht leugnen.

Als Rachel sah, mit wem sie es nun zu tun hatten, wurden ihre Augen Tellergroß.

"Zack!", rief sie aufgebracht, "Zack, lass uns hier verschwinden.", flehte sie und zog an den Fetzen, die von seinen Sachen noch übrig geblieben waren.
 

S.W.A.T. stand in großen Druckbuchstaben auf den Uniformen und Schilden, welche von den eben eingetretene Leuten getragen wurden.
 

"Ich will diese Scheißkerle töten.", brummte Zack jedoch vor sich hin und richtete seinen starren Blick auf die Bewaffneten, die eben diese Waffen nun, beinahe synchron, auf die beiden Verbrecher richteten.

"Wie denn? Wir sind beinahe unbewaffnet!", schrie Ray ihn verzweifelt an. "Zack ich bitte dich, ich flehe dich an, nur dieses eine Mal, bitte!"

Tränen sammelten sich in ihren Augen, so tiefblau, wie der Ozean. "Ich bitte dich, nur dieses eine Mal." , flüsterte sie ihm zu. Sie hatte es nun zumindest schonmal geschafft, dass sich seine ungleichen Augen auf sie richteten. Abwechselnd sah er zwischen ihr und dem Schusskommando hin und her.
 

"Schießen!", schrie der lange, blasse, den Rachel inzwischen auch als einen der Agenten identifiziert hatte. Er war damals in dem Hotel gewesen.

Im selben Moment aber schnappte Zack sich Rachel, griff ihr im Vorbeigehen unter die Kniekehlen und trug sie den Gang entlang, immer weiter vorwärts, entegengesetzt der Richtung, aus der sie gekommen waren.
 

Irgendwie mussten sie es nun wieder nach draußen schaffen.
 

-*-
 

Jeder Schritt schmerzte ihn, jeder Atemzug brannte in seinen Lungen. Jedoch musste er weiter. Er musste sie sicher hier raus bringen, wenigstens, um noch ein Mal ihr hübschesLächeln sehen zu können.
 

"Zack!", rief die Blonde, in seinen Armen und deutet in eine Ecke, "Dort hinein!"

Er tat, wie ihm geheißen und bog in die, von Rachel auserkohrene, Ecke ein.

Zack konnte nicht so ganz identifizieren in welch einem Raum sie sich nun befanden.

Es erschien ihm wie ene Art Vorraum zu sein. "Lass mich runter.", verlangte Ray und erneut kam er ihrer Bitte nach. Rahel zog schnell eine kleine Karte su ihrer Tasche und hielt diese an eine Art Sensor, bevor sich die Tür, vor ihnen, öffnete.

"Wie hast du das denn gemacht?", wollte der Dunkelhaarige von ihr wissen. riumphirend hilet Rachel die Karte nach oben. "Die hbe ich einem der Wärter hier abgeluckst. Sie war mir bisher sehr nützlich.", erklärte sie ihm monoton, bevor sie weiter lief.
 

Kopfschütteln folgte Zack ihr. Seine Begleiterin sah zwar ebenfalls mitgenommen aus, jedoch konnte er nicht leugnen, dass es ihn wohl härter getroffen hatte. Sein Blickfeld wurde schwummerig, als er nun versuchte weiter voran zu schreiten und er musste sich am Türrahmen festhalten, um nicht um zu kippen.  Zum Glück hatte Ray das nicht gesehen.
 

Schnell rappelte er sich wieder auf und folgte ihr. War das hier eine Art Hintereingang für die Mitarbeiter? Zumindest sah es hier so aus, als würde dieser Weg sie nach draußen führen.

In diesem Trackt herschte Totenstille. Ob das FBI die Mitarbeiter bereits evakuiert hatte, bevor sie mit dem S.W.A.T.- Team hier in gestürmt waren? Das hieß jedoch nicht, dass es niemanden mehr geben konnte, der sich ihnen in den Weg stellte. Ihre Verfolger waren ihnen dicht auf den Fersen, das konnte der Mörder deutlich wahrnehmen. Er hörte ihr Fußgetrappel, auf de Gängen.
 

"Ray!", rief er ihr zu, überhaupt nicht darauf bedacht leise und somit unentdeckt zu bleiben. "Los, bring uns mit deiner Zauber- Karte hier raus, ich glaube wir bekommen gleich Gesellschaft."
 

Nun war es an ihr ihm zu gehorchen. Geeinsam flohen sie aus dem Gefängnis, entflohen in die Freiheit, gemeinsam, Hand in Hand.

Nicht wissend, wo genau sie nun hin sollten, steuerten sie erstmal auf die Straße zu, entegegengesetzt von der Stadt.
 

Es wäre vielleicht das beste, wenn sie sich für eine Weile im Wald verstecken würden, so dachte Rachel. Jedoch bemerkte sie nicht, wie die Schritte von Zack immer ungleichmäßiger wurden und er zu straucheln begann.
 

Sie mussten nun bereits einige Meter, an der Landstraße entlang gerannt sein, als Zack, neben ihr kollabierte.

"Zack!", kreischte sie erschrocken auf uunud kniete sih direkt neben ihn. Hektisch sah sie sich um. Bevor sie ihm ihre ganze Aufmerksamkeit schnken konnte, musste sie sicher stellen, dass ihnen niemand bis hier her gefolgt war.

Jedoch konnten sie trotzdem nicht hier, am Straßenrand bleiben. Irgendwann würde sicherlich ein Suchtrupp vorbei kommen.
 

"Zack.", sagte sie abermals seinen Namen,"Komm schon, Zack, steh auf, wir müsse weiter."

"Ja, klar Ray, lass mich nur kuz-", er atmete schwer,"meine Augen schließen."

"Nein!", schire sie ihn an,"Nein das dafst du nicht, nicht jetzt, da wir so weit gekommen sind, Zack mach die Augen auf!"

Flach ging seine Atmung. Jeder einzelneMuskel, jeder einzelne nerv schien ihn von innen heraus zu verbrennen, so sehr schmerzte es.

"Hey!"
 

Suchend sah sie sich um, konnte jedoch nichts verdächtiges erkennen. Kurzerhand beschloss sie Zack einfach ein Stückchen in den Wald hinein zu ziehen.
 

"Zack, du bist schwer., beschwerte die zierliche Blonde sich.

Immerhin hatte sie es nun geschafft ihn einige Meter in den Wald hinein zu ziehen. Erschöpft lehnte sie seinen Körper gegen einen stabilen, großen Baun, bevor sie sich vor ihm, auf den Knien, nieder ließ.

Frustriert hallte sie ihre Hände zu Fäusten. So würden sie nicht weit kommen. Dann wären alle Mühen umsonst..
 

"Urgh.", konnte sie dann ein Stöhnen aus Zacks Richtung vernehmen.

Sofort saß Rachel wieder aufrecht und musterte ihren Gegenüber eingehend. "Geht's dir gut?", wollte sie besorgt von ihm wissen. "Tch, ich fühle mich als hätte man mir sämtliche Knochen gebrochen und meine Innereien aus gerissen.", gab der Killer, wenn auch etwas widerwillig, zu.

Als er Rachel's Blick bemerkte, wurde ihm klar, dass dieses Geständnis vielleicht der Wahrheit entsprach, aber nicht unbedingt angebracht gewesen sein musste.
 

Ihre großen blauen Augen sahen ihn ganz merkwürdig an. War sie besorgt? Fühlte sie sich schuldig? Verdammt! Nichts konnte er richtig machen.

Ächzend und stöhnend richtete Zack sich daraufhin wieder auf, eine Hand an dem großen Baum abgestützt. "Jetzt hör auf so eine Miene zu ziehen.", forderte er sie auf, als er, sich weiter an jeglichen Hilfsmitteln, die ihm in den Weg fielen, abstützte. "Wir müssen doch weiter, oder nicht?", wollte er von ihr wissen, den Schwindel, der ihm in diesen Moment überkam, ignorierend.

"J-ja.",lautete Rays leise Antwort, bevor sie ihm folgte.
 

Eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her, bis Zack auf seinem rechten Bein die Kraft verließ. Es knirscht verdächtig und er konnte die Welle des Schmerzes nur allzu deutlich spüren. Sofort stützte Ray ihn, so gut sie konnte, als ihr sein plötzliches Taumeln bewusst wurde.

"Sieh' mal dort!", machte sie ihn auf etwas aufmerksam.

Nicht allzu weit entfernt, befanden sich mehrere Felsige Gegebenheiten und eine von diesen sah so aus, als könnte es eine Art Höhle beherbergen.
 

Unter den dichten Baumkronen hatten die Beiden gar nicht bemerkt, wie es plötzlich zu regnen begonnen hatte. Hier und da fielen einige Tropfen des warmen Sommerregens auf sie nieder, jedoch wurden sie durch den Wald weitestgehend vor diesem geschützt.
 

Schwankend und humpelnd steuerten sie nun also auf den, relativ schmalen, Felsspalt zu.

Zack war der Ernste von ihnen, der sich durch den, für ihn sehr engen, Spalt quetschte. Rachel schmiss zunächst ihren Rucksack hindurch, bevor sie ihm folgte. Sie passte einfach so hindurch, ohne sich groß anzustrengen.
 

Es war zwar riskant, einfach zu hoffen, dass sie hier nicht entdeckt wurden, jedoch hatte Ray selbst bemerkt, dass Zack nicht viel weiter laufen konnte.
 

Als sie ein trat lag letzt genannter bereits erschöpft auf dem Boden.

Hinter dem Felsspalt hatte sich eine kleine Höhle verborgen. Sie war wirklich nicht groß, gerade mal so lang, dass Zack zwei mal in diese hinein gepasst hätte und gerade mal so breit, dass Rachel mit ausgebreitet Armen dort drinnen stehen könnte und vielleicht noch eine Armes Länge mehr hinein gepasst hätte.

Erschöpft lehnte Ray sich gegen die kalte Gesteinswand. Erst jetzt, da sie zur Ruhe gekommen war, wurden ihr ihre eigenen Verletzungen zumehr bewusst.

Ihre Rippen Taten weh, ihre Unterlippe brannte, ihre Schläfe pochte vor Schmerz und ihr notdürftig verbundene Bein hatte bereits alles durch geblutet, was es durch zu bluten gab. Sie musste sich selbst dringend verarzten. Wenn sie sich recht erinnerte steckte nun, durch ihre Gefängnis Aktion noch eine weitere Kugel in ihrem Bein und Zack hatte eineit seinem Arm ab gefangen, erinnerte sie sich.
 

Zack. Ihr Blick huschte hinüber zu ihrem Begleiter, den hatte es um einiges schwerer getroffen als sie selbst. Er lag nun bereits seit einigen Minuten regungslos auf dem Boden. So regungslos, dass man beinahe denken könnte er wäre-
 

Sofort stoppte Rachel in allem, was sie im Begriff war zu tun. Zack bewegte sich nicht mehr. Regungslos, wie eine Puppe, lag er auf dem kühlen, freuten Höhlenboden.
 

"Zack.", sprach sie ihn zunächst leise an, als sie sich ihm, auf den Knien robben, näherte.

"Hey.", sie stupste ihn mit dem Zeigefinger in die Wange und sein Kopf gab direkt nach, indem er zur anderen Seite kippte.
 

Große Azure schienen sich nun noch mehr zu weiten. Ein verräterisches Schimmern trat in diese. "Zack wach auf!", verlangte sie nun etwas lauter, während ihre Sicht immer verschwommen wurde.

Ohne groß darüber nach zu denken, setzte sie sich auf ihn, jeweils ein Bein an jeder Seite, griff seine Schultern und schüttelte ihn hilflos. "Zack, mach die Augen auf!", schrie sie nun, komplett außer Acht lassend, dass man ihr Gekreische außerhalb hören könnte.

"Töte mich wenigstens, bevor du gehst!", schrie sie weiter, während sich Tränen der Trauer und Verzweiflung den Weg über ihr Gesicht bahnten.

Ein Schluchzen konnte sie nun ebenfalls nicht mehr unterdrücken,als sie sich kraftlos auf seinen Oberkörper fallen ließ und ihr blutverschmiertes Gesicht, an seinem ebenso blutverschmiertesn Hoodie vergrub. "Ich liebe dich doch.", flüsterte sie nun, kaum hörbar.
 

Immerhin war das größte Versprechen, das man jemandem geben konnte, seine Liebe.

Ein allerletztes Versprechen.
 

Rachel's Atem stockte jedoch, als sie es hörte. Wie sie da lag, auf seinem Brustkorb konnte sie es hören, schwach und holprig, aber es war da, das Geräusch seines Herzschlags.

Kaum hatte sie das bemerkt, ging auch schon ein kleiner Ruck durch seinen Körper, bevor seine Stimme ertönte.

"Was ist das?", wollte er schwach und leise von ihr wissen, während er versuchte sich auf zu setzen.
 

Rachel war klar, dass er sich auf ihre letzten, geflüstert Worte beziehen musste. "Ein Versprechen.", hauchte sie ihm daher entgegen, "Ein Versprechen, nur zwischen Ray und Zack"; weinte sie, teils glücklich, dass sie ihn wieder hatte, anderen Teils traurig und besorgt, weil er wirklich schwer verwundet war.
 

Ein sanftes Lächeln zierte das geschundene Gesicht des Serienmörders, während er seine zitternde Hand an ihre Wange legte
 

"Dann möchte ich dich jetzt noch etwas fragen,Ray", das Sprechen fiel ihm sichtlich schwer,"...würdest du für mich leben?", das war sein Versprechen. Rays Augen weiteten sich erneut. "-noch ein letztes Mal?"

Sie konnte es nicht verhindern, dass ihr in diesem Moment noch mehr Tränen übers Gesicht liefen. "Ja", schluchzte sie, "Versprochen."

Zack lächelte sie sanft an, als er sie näher zu sich zog und seine Stirn an ihre lehnte, sodass sie beide den zittrigen Atem des jeweils Anderen auf der Haut spüren konnten.
 

"Na dann hör auf zu weinen und lächle."
 

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My heart beats just for you

I'll never let you go

Take this oath

I love you

My heart beats just for you

I'll never let you go

Take this oath

Everything is just for you
 

This oath-caliban

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Eternally Yours

Für immer dein

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In the name of love

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Es war keine leichte Zeit gewesen. Für niemanden. Auch nicht für die Ärzte und Pflegekräfte des ansässigen Krankenhauses. In dieser einen Nacht hatten sie so viele Zugänge bekommen, wie schon lange nicht mehr. Die Notaufnahme war überlastet gewesen. Mehrere Schussverletzungen, Verstümmelungen, Polytraumata und draus resultierende Notoperationen hatten auf sie in dieser einen, verhängnisvollen Nacht gewartet.

Diese lag nun jedoch schon drei Wochen in der Vergangenheit.
 

Es lichteten sich soeben die Wolken, am Himmel, als eine hoch gewahsene, blonde Frau aus dem Krankenhaus trat. Sie war in Begleitung eines kleineren, dunkelhaarigen Mannes.

"Was macht dein Finger?", wollte die Frau besorgt von ihm wissen. Vor Kurzem waren sie beide noch Patienten in diesem Krankenhaus gewesen. Amanda Klein konnte einige Tage vor ihrem Partner entlassen werden, der nun miesmutig hinter ihr her schlurfte. "Welcher Finger?", missbilligte der Agent die Frage seiner Partnerin und hielt ihr, zur Verdeutlihun, seine Hand nach oben, an welcher nur noch vier Finger zu zählen waren.
 

Draufhin lächelte die Frau jedoch nur. Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte weiter mit Cody zu diskutieren, also schritt sie voran, in Richtung Auto.
 

Hand in Hand machten sie sich also auf den Weg zum Parkplatz. Eine wirkliche Aussprache hatte es zwischen den Beiden nicht mehr gegeben aber das brauchte es auch gar nicht.

Ohne Worte hatten sie sich verstanden. Nachdem sie beide jeweils so fit waren sich in ihren Krankenzimmern zu besuchen, hatte es keinen Bedarf an Wortaustausch mehr gegeben. Küsse und Tränen waren alles, was sie an diesem Tag augetauscht hatten. Sie waren einfach nur froh gewesen, dass dem jeweils Anderen nichts passiert war.
 

Mit etwas Glück und einigen Stunden erneuter Physiotherapie würde sie bald in ihren Dienst zurück kehren können. Jedoch hatten sie beide geminsam beschlossen vorerst eine Außzeit vom Fall Foster/Gardner zu nehmen. Zu viel hatte ihnen beiden dieser Fall genommen. Einer ihrer Freunde war tot, etliche Kameraden gestorben oder schwer verletzt und Connor...
 

-*-
 

"Mr Dawson", tönte die Stimme seiner brünetten Therapeutin durch den Raum, als sie die Tür zu seinem Zimmer öffnete, "Sie haben Besuch."

Herein kamen ein junger Mann mit karamellfarbener Haut und ebenso dunklen Haaren wie Augen, gefolgt von einer zierlichen Frau im selben Alter mit kinnlangen Haaren, die in einem dunklen lila gefärbt waren.

"Connor.", sagte Brian sanft seinen Namen, bevor er auf ihn zu kam. Sowohl der Angesprochene als auch Michelle, bemerkten, dass er dies mit Vorsicht tat. So ganz hatte Brian die Geschichte, die ihm zunächst von Amanda erzählt wurde, nicht glauben können. Als dann aber kurze Zeit später der Anruf von Connor kam, war alles bestätigt gewesen. Sein Connor, der liebste Mensch auf Erden, hatte all diese schrecklichen Vorkommnisse tatsächlich verursacht. Zunächst hatte der junge Mann strengstes Ausgangs- und Besuchsverbot gehabt. Nun, nach drei Wochen, durfte Brian seinen Liebsten endlich wieder sehen.

Eben dieser war nun von Narben übersäht. Seine Augen zeigten tiefe Ringe auf und im Allgemeinen sah er doch recht blass aus.

"Brian.", antwortete Connor ihm direkt und seine Augen begannen zu glänzen, als er seinen Engel sah.

Sofort sprang er auf und fiel ihm um den Hals. "Es tut mir so leid, Brian, es tut mir alles so schrecklich leid.", schluchzte er auf. Das Ausmaß seiner Taten war für den ehemaligen Polizisten unerträglich. Zwar war er es gewesen, der Foster und Gardner Dingfest gemacht hatte, jedoch hatte dies seine Rachegelüste keineswegs gestillt. Die beiden waren trotz Alledem entkommen, hatten mehrere seiner Kameraden auf dem Gewissen und er selbst wurde schlussendlich sogar vom Dienst degradiert und in diese Anstalt hier gesteckt. Ja, ganz recht, Connor Dawson befand sich in einer Psychiatrie. Er wurde von den Ärzten als psychisch labil eingestuft und sollte nun therapiert werden. Wenn alles gut laufen würde könnte er, unter ambulanter Betreuung, zwar bald hier raus, jedoch würde er nie wieder in den Polizeidienst zurück kehren dürfen.

Sanft legte Brian die Arme um seinen weinenden Freund. "Ich habe alles  falsch gemacht.", schluchzte der Schwarzhaarige auf, "Einfach alles!"

"Ist ja gut.", versuchte sein Liebster ihn zu beschwichtigen. "Ich bin bei dir." Und an dieser Tatsache sollte sch für die nächste Zeit auch nichts ändern.
 


 

-*-
 


 


 

Mörder auf freiem Fuß- Noch immer keine Spur- Ermittlungen verlaufen sich, lautete die Überschrift der Tageszeitung, die soeben frustriert, mit einem genervten Laut, in die nächstbeste Ecke befördert wurde. "Ich hab keinen Bock mehr.", gröhlte eine entnervte Männerstimme durch das Zimmer. "Ach komm schon.", bat anschließend eine safte aber dennoch tonlose Frauensstimme, "Das war gerade mal die erste Zeile."

Ein blonder Haarschopf lugte über die Rückenlehne eines Sessels, in welchem ein großer dunkelhaariger Mann saß, der sich heute einmal nicht die Mühe gemacht hatte seine Bandagen an zu legen.

"Ich habe aber gesagt, dass ich keinen Bock habe!", protestierte letzt genannter weiter und verschränkte seine Arme vor der Brust.
 

Eine verlassene, etwas herunter gekommene Hütte, in einem abgelegenen Wald hatten sich zwei gesuchte, als höchst gefährlich eingestufte Straftäter als ihr Versteck auserkohren. Die Fenster waren zerbrochen und es zog ab und zu. Die Möbel waren kaputt und eingestaubt und die Tapete war fast vollkommen abgeblättert. Jedoch machte dies im Moment keinem von den Beiden etwas aus, solange wie sie hier niemand entdecken würde. Immerhin war der Trubel um sie noch nicht abgeklungen, da mussten sie sich vorerst etwas zurück ziehen. Es gab jedoch eine spezifische Person, der dieses Vorhaben- oder eher das Fehlen jeglichen Vorhabens- gehörig auf die Eier ging.
 

Genervt richtete er seine ungleichen Iren auf die Umrisse des Mädchens, das sich nun noch weiter nach vorne beugte. "Ich habe die Überschrift gelesen, ich habe das Titelbild gesehen, Ray, ich weiß, dass es um uns geht, könnn wir jetzt bitte eine Pause machen?", bat er sie, nun in einem netteren Tonfall als zuvor.

"Es war nur die erste Zeile.", wiederholte sie jene Worte von eben.

"Aber ich hab fast eine halbe Stunde gebraucht, um sie zu entziffern!", wurde nun wieder protestiert und der Mörder warf seine Arme wütend in die Luft, bevor er seine Sitzposition komplett veränderte.

"Hmmm", machte Rachel, als würde sie soeben nachdenken und kam seinem Gesicht noch ein Stückchen näher.

"Wa-was ist?", stammelte der Mörder ertappt, als Ray ihn so eingehend musterte. Er fühlte ich bei ihr zwar wohl genug um inzwischen seine Bandagen nicht mehr anlegegn zu müssen- Es sei denn er musste sich selbst im Spiegel betrachten- allerdings war es ihm bei diesen intensiven Blicken doch unangenehm.

"Ray, kannst du mal aufhören mich so an zu starren, du Creep?", fuhr er sie an, doch die Blondine schüttelte sanft den Kopf, bevor sie über die Sessellehne hopste und direkt auf seinem Schoß landete. Nun hatte sie einen noch besseren Einblick auf sein Gesicht und damit er es auch ja nicht die Möglichkeit hatte dieses vor ihr zu verbergen, nahm sie es in beide Hände.

Als sie nicht aufhören wollte jede Pore seiner Haut zu identifizieren, wurde es dem Schwarzhaarigen langsam zu bunt. "Oi Ray!", äußerte er sich etwas lauter, "Was soll der Scheiß! Hör auf so ein Monster, wie mich an zu starren, das ist ekelhaft!"

Kichernd kam Ray ihm noch ein Stück näher, bevor sie ihm ihre warmen Lippn auf die Stirn drückte. "Du bist menschlich.", brachte sie ihm entgegen, "Nicht mehr und nicht weniger. Du bist Zack, mein Zack."

Ehe er sich versah spürte er ihre Lippen nun auf seinen. "Du bist krank.", murmelte er zwischen den Küssen. Es dauerte nicht lange, da hatte er sich die Oberhand erkämpft. Wie genau das passiert war wusste keiner von beiden aber aus irgendeinem Grund lagen sie nun auf dem Boden. Im Handumdrehen hatte Zack Rachel das  T-Shirt über den Kopf gezogen, als wäre es alltäglich, als wäre es Routine. "Hey Ray.", raunte er. Seine Begierde nach ihr war in seiner bebenden Stimme nun kaum zu überhören, "Ich wüsste da eine andere Beschäftigung für uns."

Grinsend wirbelte er sie herum und trug sie zum Bett. Die zierliche Frau wurde einfach so auf dieses geschmissen, bevor Zack sich über sie beugte und sie mit gerigen Küssen bestückte, die eher sanften Bissen ähnelten.
 

Lächelnd brachte Ray ihn etwas auf Abstand, bevor sie ihn wieder eingehend musterte. "Ich bin dein, Zack, für immer." Es folgte ein Grinsen seitens Zack, "Das haben wir uns doch versprochen." Und er brauchte auch nichts weiter sagen, denn Ray wusste genau, was diese Worte bedeuteten. Es war seine Art zu sagen Ich liebe dich.
 


 

________________________________
 

I'm ready to bury all of my bones

I'm ready to lie but say I won't

So tell me your secrets

And join me in pieces

To rot in this garden made of stones
 

I'm ready to bleed to make amends

And sleep in this dirt we call our bed

So tell me your secrets

And join me in pieces

To fall and rewrite the bitter end
 

Eternally yours - Motionless in White
 

_______________________________


Nachwort zu diesem Kapitel:
Uff, ein weiteres Kapitel ist geschafft.
Naa Wer hat die Joker& Harley reference erkannt? 🙈

Ich hoffe es hat euch gefallen. Man liest sich, eure Jessi. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Tadaaa!! ^^
Ich glaube tatsächlich, dass Das hier bisher nein Lieblings Kapitel ist.
Habe sehr viel Herzblut hier rein gesteckt.
Hoffe euch hat es ebenso gefallen.
Eure Jessi
Ein großes Danke an Boahencock und Vigeta_Lord_d_T Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Einmal ein etwas anderes Kapitel. Nun haben wir also auch die andere Seite kennen gelernt. Ich hoffe euch gefallen meine OC's, auch wenn sie hier eher die Antagonist en sind.
Ein etwas kurzes Kapitel, das nächste wird dafür wesentlich länger und ihr bekommt dafür die volle Ladung Zack und Ray
Man liest sich, LG
Eure Jessi Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Puh, das war ja mal ein langes Kapitel!
Ein langes Kapitel, mit dem ich aber überaus zufrieden bin ^^
Ich empfand es als nicht ganz realitätsgetreu, dass zwei verkorksten Menschen, wie Ray und Zack ihre Gefühle einfach so hinnehmen würden. Deshalb hier nochmal dieser kleine Konflikt.
Ich hoffe es hat euch genauso gefallen wie mir und damit lesen wir uns im nächsten Kapitel oder in einer anderen Story eurer Wahl 👋
Eure Jessi Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Naa ihr wunderschönen Menschen da draußen? Hat etwas länger gedauert aber hier ist es: Das neue Kapitel! Ich hoffe ihr hattet Spaß und Freude beim Lesen. 😊
Ich finde die Vorstellung einer Verfolgungsjagd mit lauter Musik von Papa Roach einfach wunderbar 💚
Ich werde nun versuchen wenigstens 1x pro Woche ein Neues Kapitel hochzuladen. ☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soo, hier hatten wir malwieder die andere Seite der Medaille. Sagt mir doch bitte, was ihr von meinen OC's bisher haltet 🙊
Falls ihr mir sonst noch einen großen Gefallen Tun wollt *Eigenwerbung incoming* dann folgt mir doch auf Instagram und Tiktok @song_of_a_daydreamer
Auf tiktok gibt es viel anime related stuff und auf instagram ein bisschen was von mir und meine liebsten Rezepte. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr hübschen Menschen da draußen 🙊🌼👋
Entschuldigt bitte, dass das Kapitel so verspätet kommt. Und dann ist es noch nicht einmal ein Zackray chapter😢
Mir ging es in den letzten Tagen nicht allzu gut. Das hat sich zwar noch nicht gebessert aber zumindest befinde ich mich nicht mehr im größten Stress.

IVielen vielen Dank an jegliche Art des Supports! 💕 Wir lesen uns bald wieder, versprochen
LG eure Jessi Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh oh, was ist denn da passiert? 😲 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich bin tatsächlich enttäuscht von vielen Zackray fanfictions. In den Meisten kann Ray total gut mit ihren Gefühlen umgehen. Leudö, ich bringe euch nur ungerne auf den Boden der Tatsachen zurück, aber Ray hat verdammt noch mal ihre Eltern zusammen genäht, nachdem sie ihren Vater umgebracht hat, nachdem der ihre Mutter umgebracht hat, nachdem sie jeden Tag miterleben musste, wie ihre Eltern sich stritten und sie psychisch und warscheinlich auch physisch von ihnen misshandelt wurde. Das Mädel ist eine wandelnde Puppe und ihr stellt es so dar als wüsste sie wie man mit Liebe und Zuneigung umzugehen hat? Wenn wir mal ehrlich sind, wissen das nichteinmal die meisten von uns 'normalen' Menschen. Just be f*cking realistic!
OK, sorry für den Outburst, wollte das hier nur mal an dieser Stelle los werden, wird nicht wieder vorkommen
Grüßies Jessi 👋 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey ihr, irgendwie ist dieses Kapitel ein einziges hin und her gespringe aber irgendwie muss man Ja die Story voran kriegen 🙊 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr hübschen Menschen da draußen 👋 Ich gebe mein Bestes hier voran zu kommen. Wie heißt es so schön? Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Ich versuche gerade meine Ideen zu ordnen weil ich verschiedenes für das Ende im Kopf habe. Na mal gucken, wo das noch hin führen wird 😊✨

LG Jessi

Ps: Sorry, das Kapitel ist nicht überarbeitet. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Uff, ein Tag Freiarbeit und wenn man durch ist, hat man halt Zeit noch 1 1/2 Kapitel zu schreiben und einen Trailer zu schneiden ;D

Ja, 1 1/2 Kapitel, denn das Nächste ist auch schon zur Hälfte fertig. Eigentlich war es als eins geplant, aber auf ein Mal hatte ich über 4000 Wörter und noch kein Happy End also joa. Mal sehen wie oft ich die Kapitel noch aufteile ^^

Dieses Kapitel hier ist allerdings auch noch nicht überarbeitet.

Lasst mich, wie immer wissen, was ihr davon haltet und wir lesen uns beim nächsten Mal

LG Jessi Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
AN/ Wir nähern uns langsam dem Ede, meine Lieben.
Ich wollte eigentlich die letzten 2 kapitel + Epilog in einem Rutsch posten, allerdings wird das wohl nichts, da ich das nachfolgende Kapitel noch nicht so ganz fertig habe. So ganz zufrieden bin ich mit dem, as ich mir da zusammen gereimt habe auch noch nicht. Aber joa. Ich wollte euch nicht länger warten lassen oder gar denken lassen, dass ich ech und diese Story hier vergessen habe. Nein, diese Fanfiction liegt mir tatsächlich sehr am Herzen und ihr, meine lieben Leser inzwischen auch. Vielen Dank für eure lieben Worte und auch an alle, die stätig neu dazu kommen.
Also dann, bis zum nächsten Mal, LG Jessi Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das war es. Vorbei, Finito, The End.

Nach acht Monaten, die ich an dieser Fanfiction geschrieben und getüftelt habe, bin ich nun zu einem Ende gekommen. Ein Ende, das Vielen von euch vielleicht nicht zusagen wird aber eines mit dem ich selbst mehr als zufrieden bin, denn genau das ist es, was ich von Anfang an für die Story im Hinterkopf hatte.

Ich liebe jeden einzelnen eurer Kommentare ich hatte so viel Spaß beim Lesen dieser. Ach ich weiß gar nicht wo ich anfangen oder aufhören soll. Die Gestaltung meiner OCs, die Charakterentwicklung von Ray und Zack all das hat mir mega viel Spaß gemacht und ich denke ich habe in dieser Fanfiction alles gesagt und rüber gebracht, was ich wollte und auch wie ich es wollte.
Natürlich könnte ich das Ganze immer noch weiter und NOCHWEITER ausbauen, allerdings würden wir dann nie zum Ende kommen.

Nungut, wenn ich nicht bald aufhöre, werde ich hier immer weiter plappern. Also dann, ihr Lieben. Ich möchte euch hier nun noch meine Spotify Playlist vorstellen, die ich für dieseFF erstellt habe:

Sie enthält alle, in der FF erwähnten Songs und ein paar mehr.

Wenn ihr nun noch nicht genug von mir habt, würde ich mich freuen, wenn ihr ach bei weiteren meiner Werke vorbei schaut. Ich biete einige OS und zwei größere Storys zum Anime One Piece und demnächst wird bestimmt noch einiges zum Fandm Fairy Tail kommen.

Also dann ihr Lieben, man liest sich, eure Jessi. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (37)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  RenTao_Kill_Lonesome
2022-02-08T20:52:27+00:00 08.02.2022 21:52
Ich finde den Übergang total klasse, wie es nach dem Anime weiter gehen könnte :3
Finde die Geschichte auch sehr schön weiter geschrieben <3
Antwort von:  Dassy
25.04.2022 21:43
Vielen Dank 🐸
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2021-03-05T08:50:30+00:00 05.03.2021 09:50
Eine etwas ungewöhnliche Aussprache aber sie haben einen Anfang gemacht. Wurde auch Zeit.

Ray hat gar keine Reproduktionsorgane mehr."
,Ray kann keine Kinder mehr bekommen.

( Nachwort)
O oke Wenn du das so siehst. Aber


😈😈😈😈👿
Antwort von:  Dassy
05.03.2021 17:39
Zum nachwort: Ja ich habe eine englische fanfiction gelesen, die für mich einfach fernab der realität war. Es ist kein Geheimnis, dass Ray mein Lieblings Charakter aus AOD ist und wenn sie dann lieb und nett dargestellt wird als hätte sie keinen psychischen Knacks Weg und als wüsste sie genau, wie sie mit Liebe umzugehen hätte obwohl ihr Umfeld ihr nie soetwas vermittelt hätte, dann... Joa dann hört es halt bei mir auf😅
Von:  Boahencock-
2021-03-03T16:26:47+00:00 03.03.2021 17:26
Truller ist ein guter Ausdruck, sie weiß anscheinend nicht wem sie da vor sich hat.

Weib.", forderte er sie auf. "Schrei, renn um dein Leben und zeig mir dabei die Angst in deinen Augen! Lauf Lauf Lauf hilft dir aber nichts bei Drei werde ich dich töten.🥴🥴🥴

Ich warne Sie, Opa😂😂😂😂😂😂

Das hat er aber schön zu ihr gesagt,Wir waren schon immer kaputt, Ray.

Zum Glück haben sie schnell abhauen können.

Arthur Johnson, das auch noch da sind sie ausgerechnet an ihn geraten.
Und jetzt hat er es büssen müssen.

😼😉😼
Antwort von:  Dassy
03.03.2021 19:50
Ja das Gespräch war ein bisschen vom Manga abgeleitet, wo ray auch so durchdreht🙈🙊
Danke für dein Kommentar. Freue mich wie immer❤️
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2021-03-03T05:12:04+00:00 03.03.2021 06:12
Nadia war zur falschen Zeit am falschen Ort. Außerdem ist sie zu groß und hat eine zu große oberweite ( für meinen Geschmack).

Tja der Polizist hätte Ray lieber laufen lassen sollen. WIE KANN DER ALTE SACK ES WAGEN Ray NUR ANZUFASSEN. Was zack mit im anstellt hat er voll und ganz verdient. Hihihihi 😂🤣😂🤣.

Das war knapp Zack konnte Ray wieder zur Vernunft bringen. So einigermaßen zumindest.
Es stimmt schon wie sollen die beiden mit ihren Gefühlen umgehen . Die beiden werden das schon hinbekommen.

Arthur Johnson scheiße ausgerechnet hier sind sie gelandet.

😈😈😈😈
Antwort von:  Dassy
03.03.2021 15:09
Danke für dein Kommentar 🙊🙈 werde mich bemühen schnell das nächste Kapitel raus zu bringen (hoffentlich in meiner 5 Tages Frist die ich mir selbst gesetzt habe)
Von:  Boahencock-
2021-02-28T08:42:36+00:00 28.02.2021 09:42

Ohhhhhhh Ray nackt vor Zack olala.
🥵🥵🥵🥵🥵

Werden die beiden sich trennen! So hab ich das Gefühl?????

So wie es gerade aussieht.😪😪😪
Wird es kein Happy-End geben.

😼😉😼


Von:  Vigeta_Lord_d_T
2021-02-27T01:33:38+00:00 27.02.2021 02:33
Ojaaaaaaaaa 🥳😁😁😁😁 Motorrad fahren ist das größte. Der Wind in denn Harren die frische Luft einfach herrlich perfekt. 😈😈😈😈 .

Splitter Faser nackt. 😱😱😱😱 SCHLUCK .🥵🥵🥵🥵🥵 . Wenn Zack nur wüsste .🙈🙈🙈🙈 Wie gut Ray es gefallen hat. Aber er meint.............. und dreht vollkommen durch.

🙈🙈🙈🙈 Jetzt dreht Ray komplett durch Zack macht sein maul nicht auf und redet nicht mir Ray über seine schuld Gefühle und will jetzt auch noch saufen gehen ( Alkohol wie ihr Vater. ) das ist genau das falsche was zack machen kann.

O OHHH so langsam glaube ich 😱😱😱😱 😢😢😢😢


😈😈😈😈
Antwort von:  Dassy
27.02.2021 14:34
Was glaubst du? 😇
Antwort von:  Boahencock-
28.02.2021 09:49

Ojaaaaaaaaa 🥳😁😁😁😁 Motorrad fahren ist das größte. Der Wind in denn Harren die frische Luft einfach herrlich perfekt. 😈😈😈😈 .
🤔🤔🤔🤔🤔🤔

Ohhhhhh das hört sich interessant an.
Da muss ich dir recht geben.
Bin zwar noch nie mit jemand mit gefahren, obwohl das will bestimmt sich keiner antun bin eine grausame mit Fahrerin.🙈😜😜😜😜😜

Aber ich kanns mir gut vorstellen.🙂

😼😉😼


Von:  Boahencock-
2021-02-25T19:44:00+00:00 25.02.2021 20:44
Ihr sollt gehen, habe ich gesagt Ok, dann sollten sie gehen auch wenn sie nicht wollen. Zumal was zum geier suchen sie den hier??????

Ohhhhhhh Connor hat sich verkukt, und das in den Jungen Pfleger..... Ich denke der jann öfters bei ihn rein schneihen und ihn pflegen.

Sofort wurde ihm ganz heiß , der Pfleger löst so einiges aus bei ihm, das sogar sein Herz höher schlägt.😊😊😊

Sind Sie zusammen, Arthur will es aber genau wiesen.
Cody und Amanda das wäre was!!!

Also machen beide vordschriete,sowohl Amanda als auch Connor.

Cody entschuldigt sich bei Connor obwohl er das eigendlich nicht macht,👏👏👏

Cody hat gerade nochmals die Kurve gegriegt, ich meinte mit der Genesung
werden.hätte er was anderes gemeint, hätte ich in sonst......
*das darfst du dir denken*

Was sich liebt das negt sich.

Hoffe das es dir bald besser geht.
Man liest sich.

😼😉😼



Antwort von:  Dassy
25.02.2021 21:43
Danke für deinen Kommentar 🌼 ja ich hoffe auch dass es bald weiter geht😅
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2021-02-17T02:37:41+00:00 17.02.2021 03:37
Applaus 👏 👏 👏 👏 Zack und Ray haben ja ein wares Kunstwerk erschaffen. Gut gekühlt ab ins Museum würde ich sagen.

Puuuuuuu das war echt knapp. Fürs erste sind sie denn Agenten entkommen. Aber was jetzt????

Zack's Gedanken kann ich verstehen. Es wäre zwar besser wenn er darüber mit Ray reden würde. Aber das passiert in 100 Jahren nicht.
Die zwei sind so ein süße Paar.

😈😈😈😈
Antwort von:  Dassy
17.02.2021 03:49
Tja Zack ist ganz schön stur. Pah darüber reden? Der doch nicht! Wenn ihm das mal nicht zum Verhängnis wird🤔
Von:  Boahencock-
2021-02-16T19:37:21+00:00 16.02.2021 20:37
Siehst du Zack Ray hats drauf! Sie geht dir nicht mehr aus den Kopf ohhhhhhh er ist verliebt.und das will er sich noch nicht eingestehen.

In der Haut von der Frau, will ich nicht stecken. So was zu erblicken.
Fa würde ich auch in die Hölle kucken.

Zack hat wieder mal eine gute Arbeit geleistet.👏👏👏👏

Ray hat den rezeptionist sozusagen zusammen geflickt wie sie es wollte.
Verstehen die Polizisten 👮 nichts von moderner Kunst.
( Michelangelo Buonarroti, François,
Auguste-René Rodin u.s.w. gibt noch viele aber alle da rein schreiben würde zu lange dauern).

Ich schmeiß mich weg vor lachen😂😂😂😂😂😂 das ist genial wie Ray das gemacht hat.Tierschwanz runterhing 😂😂😂😂😂😂

Dieser Cody, erst sagt er Goofy dann Diana , wie nent er ihm als negstes.
Wie wäre es wenn mann ihn um taugt.
Zum Bleistift, Dagobert Dag, nicht weil er geizig ist, sondern seine stinkige Art.

rotes Haar wie ich es mag. Wauuuuuuuu 👨‍🦰🦰

ungutes Gefühl, damit sollte Zack recht behalten.

Zack der Lebens reter , er hat Ray aufgefangen auch wenn sie auf einen Mühlhaufen gelandet sind.

Ray und Zack sind so süß , die passen wie Faust aufs Auge zusammen,
Wie heist es so schön jeder Töpfchen fid sein Deckelchen, jeder Kater seine Katz.😊😊😊😊

Ray und Zack, gemeinsam, gegen den Rast der Welt! Keiner wird sie aufhalten.
Und trennen.
Wauuuuuuuu was für ein Kapitel.👏😉🙂🙂🙂

😼😉😼

Antwort von:  Dassy
16.02.2021 20:46
Tja, sei dir da mal nicht so sicher
Antwort von:  Boahencock-
16.02.2021 21:03
Tja, sei dir da mal nicht so sicher

🤔🤔🤔🤔🤔🤔
Wird es zwischen den beiden etwa anders kommen??
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2021-02-13T02:04:06+00:00 13.02.2021 03:04
D..... da...... das 🌋🌋🌋🌋🌋🌋🌋🌋🌋🌋🌋🌋🌋🌋🌋🌋 IST DAS DAS AAAAAAAAAA ☄☄☄☄☄☄☄☄☄ WO IST EIN ROSTIHES MESSER ICH SCHLACHT RAY'S VATER AB. UND IHRE MU..... MUTTER.......... 💀☠💀☠💀☠. BEI DENN TOREN DES TARTAROS.........................⚔.

Zack's Methode ist zwar etwas blutig aber was tut Mann nicht alles für seine (???? Tja was sind Ray und Zack jetzt eigentlich???? ) Partnerin.


Hallooooooooooo 🥵 das Zack bei dem Anblick die Pferde durch gehen ist klar 🥵. Du gehörst mir.", stellte Zack dann seine Besitzansprüche. 🤭🤭 . Hihihihi und Niemand außer mir fasst dich an. 🤗🤗🤗🤗 .

Zack ist für Ray wunderschön. Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

Ein verkorkster gestörten Irren Mörder. Denn sie über alles liebt. Genau so wie er sie liebt.

Endlich hat Ray die Erfahrung machen durften wie sich Sex richtig anfühlen soll. Zack hat auch eine sanfte Seite. Die er aber nur Ray zeigt. 🤫🤫🤫🤫

😈😈😈😈

Antwort von:  Dassy
13.02.2021 03:11
Freue mich wie immer solche ausführlichen Kommentare zu lesen 🙃✌️

Ein irrer, gesörter Mörder und eine verkorksten, emotionslose Puppe. Das Mädchen, das nie gelernt hat zu Lachen und der Junge der nie gelernt hat zu Lieben. Passt für mich wie die Faust aufs Auge 😉


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